1916 / 218 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

w Betrifft:

Zahlung von Ruhegehältern und bezüg en.

Um die mit der Zahlung von Ruhegehältern und Hinter— bliebenenbezügen verbundenen Schwierigkeiten zu beseitigen und die zahlenden Kassen tunlichst Empfängerquittung zahlbaren Ruhegehälter vom 1. Ja⸗ nuar 1917 ab, die Hinterbliebenenbezüge möglichst schon vom 1. Oktober 1916 ab im Postscheckverkehr mit ,. und zwar auf Kosten der Empfänger,

Hinterbliebenen⸗

gezahlt werden. uvor soll den Empfangsberechtigten indes durch besondere Aufforderung die Möglichkeit geboten werden, zu der beabsichtigten Maßnahme Stellung zu nehmen. Die erforderlichen Stücke der Aufforderung sowie einer sie erläuternden Bekanntmachung werden der Königlichen Regierung zur sofortigen Verteilung an die be— teiligten Kassen besonders zugehen. Der Bedarf ist der Geheimen Kanzlei meines Ministeriums binnen's Tagen im Bureauwege mitzuteilen. Die Kassen haben die Be⸗ kanntmachung in mehreren Stücken im Kassenraum und in den Zugängen dazu an ins Auge fallenden Stellen anzuheften und von der Aufforderung je ein Stück den Empfängern von Ruhegehältern der eingangs erwähnten Art und Hinter— bliebenenbezügen bei der nächsten Zahlung auszuhändigen. Soweit den Kassen bis zu dem in der Aufforderung angegebenen Tage keine schriftliche Erklärungen von den Beteiligten zugehen, haben sie den Empfangsberechtigten ihre Bezüge vom nächsten Fälligkeitstage ab unter Kürzung der Ueversendungskosten im ostscheckverkehr mit Zahlungsanweisung zu übersenden.

Für Kassen, die mit der Leistung von Zahlungen der eingangs erwähnten Art betraut, aber noch nicht an den Postscheckverkehr angeschlossen sind, ist die Eröffnung eines Postscheckkontos sofort in die Wege zu leiten. Wegen Bestellung der Stamm⸗ einlage für sie durch die Generalstaatskasse sind sie hierher namhaft zu machen.

Die neue Zahlungsart ist aber nur in den Fällen zulässig, wo Empfangsberechtigte und Bezugsberechtigte die selben Personen sind und wo, was die Regel bilden wird, die Mutter das Waisengeld für ihre Kinder abzuheben berechtigt ist.

Die Postschecks sind so zeitig jedoch nicht vor dem vor— letzten Monatswerktage = abzusenden, daß sie an dem dem . der Zahlung vorausgehenden letzten Werktage rüh dem Postscheckamte vorliegen. Nach Absendung des letzten Teilbetrags im Etats jahre haben die Empfänger die mit den vorgeschriebenen Bescheinigungen versehene Jahresquittung bei⸗ zubringen; andernfalls hat die Absendung des nächsten Teil⸗ betrags zu unterbleiben.

Neu hinzutretenden Empfängern ist mit der Anweisungs⸗ benachrichtigung ein Stück der Aufforderung, in der die Frist zur Abgabe der Erklärung usw. enisprechend zu ändern ist, zu übersenden.

Berlin, den 19. Juli 1916. Der Finanzminister. J. A.: Löhlein. An die Königlichen Regierunge

Zahlung von Ruhegehältern und Hinterbliebenenbezügen.

Mit der fortgesetzt anwachsenden Zahl der Empfänger von Kriegs hinterbliebenenbezügen nehmen insbesondere in den großen Städten und Industriegebleten nicht nur die Schwierigkeiten der Aus. zahlung dieser und anderer laufender Bezüge bei den Kassen ständig zu, sondern eg mehren sich damst vor allen Dingen die mit der persönlichen Abhebung von Ruhegehältern und Hinterbliebenenbe;ngen den Empfangaberechtigten an sich schon erwachfenden Uwannebmlich— keiten und Mühen (weite Wege, langes Warten, Zeüversäumit, Kosten für Straßenbahn ufw.). Nennenswerte Äbhilfe läßt sich gerade in der Kriegszeit nur dadurch schaffen, daß die Empfangs. berechtigten sich ibre Bezüge, sowelt sie sich sie nicht auf ein Konto bei einer an den Reichsbankgiroberkebr angeschlossenen Bank oder Spar⸗ kasse überweisen lassen können, durch die Post übersenden lassen. Die Kosten, die den Empfangsberechtigten durch die Zusendung erwachsen und um Lie die zu jahlenden Beträge gekürzt werden müssen, stehen in keinem Verhältnis zu den mit der perfönlichen Abhebung verbundenen, oben nur angedeuteten Unannehmlichkeiten und werden von den Empfangsberechtigten wobl auch schon aus dem Grunde gern über⸗ nommen werden, weil sie sich dadurch die allmonatliche Ausfertigung einer vorschristsmäßtgen Quittung ersparen und nut nach Empfang der Bezüge bei Ruhegehältern für das Vierteljahr Januar März und bel Hinterbliebenenbezügen für den Monat März elne über den gesamten seit dem 1. April des vorangegangenen Jahres empfangenen Betrag lautende, hestimmungsgemäß bescheinigte Jahrerquittung der Kaffe ein' zurelchen haben. Sie betragen bei Zusendung im Hosischeckberkehr mit Zablungsanwelsung, abgesehen von dem Bestellgelde bon 5 3 für jede Sendung, an Grundgebühr 5 und für jede angefangene 100 M 1 8, also

für 1 bis 100 S0. 1—6 9, für mehr als 199 , 20 . 54 2 7. JJ e 6j.

Die Kassen sind daher angewiesen, in den Fällen, wo Empfangz— berechtigte und Bezugsberechtigte dieselben Perfonen sind, und wo, was die Regel bilden wird, die Mutter das Waisengeld für shre Kinder abzuheben berechtigt ist, den Ruhegehaltgempfängern vom 1. Januar 1917 ab und den Empfängern von Hinterbliebenenbezũgen vom 1. November 1916 ab die Bezüge durch die Post zu zahlen, sofern die Ruhegehaltsempfänger nicht bis zum 1. Dezember 1916 und die Empfänger von Hinterbliebenenbezügen nicht bis zum 15. Ok. tober 1916 hei der Nasse schriftlich erklären, daß sie auch fernerhin ihre Bezüge bei der Kasse versönlich abheben wollen.

Für die Zahlung von Bezügen, die von den Kassen gegen Vor“ lage von Qutttungsbüchern zu zahlen sind, gilt diese An⸗ ordnung nicht.

Berlin, den 19. Juli 1916. Der Finanzminlster. J. A.: Löhlein.

Aichtamtsliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 15. September 1916.

der am 14. September unter dem Vorsitz des Königlich , , Gesandten, Staatsrats Dr. Grafen von Lerchen⸗ feld⸗Koefering abgehaltenen , , des Bundes⸗ rats wurde einer Aenderung der Bekanntmachung über die Sicherstellung des Kriegsbedarfs vom 24. Juni 1915 die Zu— stimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner der Entwurf einer Bekanntmachung über den Verkehr mit Leim, eine Aenderung der e me ng über Preisbeschränkungen bei Verkäufen von Web Wirk- und Strickwaren vom 30. Maͤrz 1916, der Entwurf

zu entlasten, sollen die gegen

D

1916/17, der Entwurf einer Beka über Buchweizen und Hirse, der Entwurf einer . über Saat⸗ fe. der Entwurf einer Bekanntmachung über Bucheckern, der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend ung von Meßgeräten in Molkereien, und der Entwurf von Vorschriften über das , . zur Feststellung von Kriegsschäden im Reichs gebiete. Demnächst wurde über Gewährung von Reichs⸗ beihilfen an Gemeinden für Kriegswohlfahrtszwecke und von Reichsbeihilfen für die Erwerbslosenfürsorge in der Textil industrie Beschluß gefaßt.

Der bisherige Generalquartiermeister, Generalleutnant Freiherr von Freytag⸗Loringhofen ist, wie W. T. B.“ meldet, durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 123. September zum Chef des Stellvertretenden Generalstabes der Armee ernannt worden.

Der Landeshauptmann von Schlesien Dr. von Thaer ist an Stelle des verstorbenen Landeshauptmanns von Busse zum Vorsitzenden des Vorstandes der Landetzversicherungsanstalt Schlesien bestellt worden.

Durch die gestern veröffentlichte Bekanntmachung, betreffend den Absatz von Sauerkraut, wird die Bestimmung des 83 der Verordnung über die Verarbeitung von Gemüse vom 5. August 1916 nicht berührt. Wie durch „W. T. B. mit⸗ geteilt wird, dürfen Verträge über den Erwerb von Weißkohl zur Herstellung von Sauerkraut nach wie vor nur mit Genehmigung der Kriegsgesellschaft für Sauerkraut m. b. H. in Berlin ab— geschlossen oder erfüllt merden. Ferner werden bie Hersteller von Sauerkraut gemäß S 4 der Verorbunng vom 5. August 1916 verpflichtet, alle Verträge über den Absatz von Sauer— kraut jeweils ohne Verzug der Gesellschaft anzumelden. Alle am Absatz von Sauerkraut Beteiligten (Hersteller, Großhändler und Kleinhändler) werden noch besonders darauf hingewiesen, daß die Ueberschreitung der für den Absatz von Sauerkraut vorgeschriebenen Preise nach 88 2 und 9 der Verordnung vom 5. August er. mit hohen Strafen bedroht ist und daß Her⸗ steller von Sauerkraut, die sich solcher Ueberschreitungen schuldig machen, Gefahr laufen, hinsichtlich der Kontingentierung besonders benachteiligt zu werden.

Die Preise und Bedingungen gelten auch für die Er— füllung solcher Verträge, die vor dem 1. Oktober abgeschlossen, aber erst nach diesem Termine ganz oder teilweise erfüllt werden. Solche Verträge müssen daher gegebenenfalls ent— sprechend abgeändert werden.

Bei den Nachprüfungen, die durch die Revisoren der stellvertretenden Generalkommandos oder des Kriegsministeriums auf Grund der Bestimmungen der Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Web-, Wirk⸗ und Strickwaren, vom 1. Februar 1916 W. M. 1000/11. 15 KRA) vorgenommen werden, macht der Nachweis, daß einzelne Waren oder Teile derselben nach dem 8. Dezemhe 15 aus dem neutralen Ausland eingeführt sind, häufig Schweeigkeiten. Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, werden in Zukunft die Revisoren diesen Nachweis nur dann als erbracht ansehen, wenn folgende Voraussetzungen

,, dem 8. Desemben 1915 e n be, Wirk und ZDie nach dem 8. Dezember 1915 eingeführten M b, Wirk un Strickwaren müssen im 3 auf ein , Blatt nach⸗ gewiesen werden. Der Nachweig für den Verbrauch muß buchmäßig damgestellt sein. Der Einführende muß die Steuerpaptere alg Unter- lage für die Buchungen bei den Lagerakten aufbewabren Jedem Ver⸗ sand solcher eingeführten Waren muß eine schriftliche Erklärung bei— gefügt sein, aus der hervorgeht, daß die in der Erklärung, der Menge und Art nach, aufgeführten Gegenstände nach dem 8. Dezember 1915 auß dem neutralen Augland eingeführt sind, und daß der vorliegende Versand in dem Lagerbuch des Cinsührenden an der und der Stelle verbucht ist. Diese Erklaͤrung muß bei Revisionen vorgelegt werden.“

Die Erfüllung dieser Bedingungen liegt im eigenen Inter⸗ esse der Firmen.

Das Oberkommando in den Marken macht durch „W. T. B.“ bekannt, daß die Frist zur freiwilligen Ab⸗ lieferung der Fahrradbereifungen gegen Bezahlung bis zum 1. Ottober 1916 verlängert ist. Die bis dahin nicht freiwillig abgelieferten Fahrradbereifungen sind bis zum 15. Oktober 1916 an die zuständigen Ortebehörden zu melden, von welchen amtliche Meldescheine einzufordern sind.

.Der heutigen Nummer des „Reicht⸗ und Staat anzeigers⸗ liegen die Ausgaben 1157 und 1158 der Deutschen Verlust— listen bei. Sie enthalten die 634. preußische, die 39. sächsische sowie die 462. und die 463. württembergische Verlustliste.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser hat den Grafen Albert Nemes von Hidveg zum gußererdentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Königlich württembergischen Hofe sowie an den Groß⸗ herzoglichen Höfen von Baden und Hessen ernannt.

Die Vollversammlung des Deutschen National⸗ verbandes hat, wie die „Deutschen Nachrichten“ melden, nach einer Erörterung, die sich an den vom Vorsitzenden Dr. Groß über die Tätigkeit des Vorstands erstatteten Bericht knüpfte, einen Antrag angenommen, in dem fie sich für die Einbe? rufung des Reichs rats und der Delegationen aus⸗ spricht, ferner einen Antrag, der sich gegen die Beschrän⸗ kungen der Freiheit der Preffe durch die Handhabung der Zensur richtet. Der Vorstand wurde aufgefordert, sich bei der Regierung für die Schaffung eines einheitlichen Ver⸗ pflegungsamts einzusetzen. Schließlich wurde mitgeteilt, daß die im Felde stehenden Abgeordneten der Deutschen Arbeite . sich nunmehr wieder vollständig dem Verbande anschließen würden.

Im ungarischen Abgeordnetenhause kündigte vorgestern Graf Apponyi im weiteren Verlauf seiner gestern kurz mitgeteilten Rede an, daß er die militärische Leitung, die außenpolitische Führung und die Ernährungsfragen behandeln wolle. Der Redner besprach dann eingehend die militärischen 66. bei Luck und Okna und sagte laut Bericht des

ie militůrische Lage an der Ostfront sel durch diese Vorgänge,

hätten die im

h . eingetretene Aenderung herbeigeführt. Es sei natürlich unerläßlich, daß in der Obersten Heeresleitung ein Wechsel eintrete, der bei den Truppen und bei der Bevölkerung dag siarke Vertrauen wie nach Gorlige wieder erwecke. Auch in' der Krieg führung der Vterverbandgmächte seien große und schwere Fehler be gangen worden, die für die Mittelmächte äußerst günstige Folgen ge— habt hätten, aber bei jedem vorgekommenen Fehler selen versönliche Garantien geboten worden, daß er sich nicht wiederhole. Eg sei eine berechtigte Forderung, daß auch in Desserresch Ungarn solche Garanten geboten werden. Der Ministerpräsident müsse für die Verwirklichung dieser Forderung das Gewicht seiner Macht in die Wagschale werfen.

Der Abgeordnete Graf Bela Seronyi erklärte, daß er den Antrag Andrassy auf Einberufung der Delegationen an— nehme und deshalb aus der Regierungspartei austrete, da die Abstimmung über die Anträge als Parteifrage erklärt worden sei. Der Redner sagte, er wisse wohl, daß er mit seiner An⸗ schauung in der Partei vereinzelt dastehe, und er erwarte und wünsche nicht, daß irgend jemand seinem Beispiel folge.

Frankreich.

Der Senat hat den Gesetzentwurf über die neue An— leihe einstimmig angenommen.

Rustland.

Einer amtlichen Meldung zufolge ist Nikolas Ra jeff, Mitglied des Beirats des Unterrichts ministeriums, zum Ober⸗ prokurator des Heiligen Synods ernannt worden.

Spanien.

Der König hat dem, Progrées“ zufolge einen Erlaß unter⸗ zeichnet, durch den das Parlament auf den 27. September einberufen wird, und am Dienstag nacheinander den fran— zösischen und den englischen Botschafter zu längerer Unterredung empfangen.

Der „Temps“ veröffentlicht nach dem spanischen Blatte „Voz de Guipuzecoa“ einen Auszug aus einer Rede Mauras, wonach dieser hei der Behandlung der internationalen politischen Lage Spaniens sagte, die spanische Neutralität bleibe un— bestritten und unerschütterlich. Niemand, nicht einmal die Re⸗ gierung, könne Spanien zur Aufgabe der Neutralität zwingen, selbst nicht, wenn über starke militärische Kräfte verfügt würde. Maura erkannte an, daß zwischen Spanien und Frankreich und England große, tiefgehende gemeinsame Interessen bestünden, führte aber dazu wörtlich aus:

Auf diesem Feld gemein samer natürlicher und unabstreitbarer Interessen bleiben England und Frankreich nur zwei Alternativen: entweder Spanien als Schwesternatton zu behandeln und seine Kraft⸗ entfaltung zu berücksichtigen und zu unterstützen, oder Spanien zu einem ohnmächtigen Staate iu machen, es zu vernichten und sich selbst die Ausübung seiner Oberhoheitsrechfe anzueignen. Während Neier Jahrhunderte haben Frankreich und England dieses zweite System angewandt, indem sie den Niedergang, wozu sie Spanten trieben, zu ihrem Besten auebeuteten. Diese geschichtlichen Tat⸗ sachen haben einen sehr betiächtlichen Teil ber öffentlichen Meinung vom natürlichen Gang unferer Interessen und Bezie bungen abgekehrt. Wenn dle traditionelle Politik Englands und Frankreichs nicht von Grund aus geändert wird eine ledigliche Berichtigung genügt nicht so werden sich unsere Schwierigketten zum Aeußersten zuspitzen und wir Spanier alle werden unsere Zuneigung verleugnen und uns zur Notwendigkeit bekehren müssen, in anderen Annäherungen und Enjtenten eine Ergänzung und Mittel zur Verteidigung der Gxistenz und des Wohlstands Spaniens zu suchen. Wir haben die Pflicht, den kommenden Geschlechtern ein freies Spanten zu binterlassen. Die Wahl der richtigen Stunde zur Entscheidung für die eine oder die andere Alternative muß der Re— gierung überlassen werden. Solange diese hochwichtige Frage nicht entschleden ist, muß sich die öffentliche Meinung Spanieng auf alles gefaßt machen. Nur gus eigener Kraft und aus eigenen Opfern wird Spantens Heil erwachsen, das ihm niemals aus fremden Händen kommen kann. Von diesen hat es nur schmähliche Erniedrigung zu dem Rang einer Kolonie ju gewärtigen.“

Niederlande.

„In der Zweiten Kammer ist eine außerordent— lich e Marinekriegsvorlage von 3i½, Millionen Gulden für das zweite Halbjahr 1916 eingebracht worden.

Die holländischen Dampfer „Delfland“, der am 9. d. M. aus Südamerika, und „Nieuw Amsterdam“, der am 12. d. M. aus New York in Rotterdam angekommen ist, haben ihre Post in Falmouth zurücklaffen müssen.

Dänemark.

Die Generalpostdirektion gibt bekannt, daß die Brief— und Paketpost des dänischen Amerikadampfers „»Hellig Olav“ auf der Reise von New York nach Kopen⸗ hagen bei der Durchsuchung in Kirkwall beschlagnahmt

worden ist. Griechenland.

. Nach einer Meldung der „Agence Hava“ hat der König Dimitrakopoulos fragen lassen, ob er die Bil dung eines neuen Kabinetts übernehmen wolle. Dimitrakopoulos hat grundsätzlich angenommen und wird vom König empfangen werden. Nachdem er sich mit dem Könige ins Einvernehmen gesetzt hat, wird er seine Absichten den Gesandten der Entente auseinandersetzen und dann eine endgültige Antwort geben.

Bulgarien.

Der Armeebefehl, den General Jekow anläßlich der Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Rumänien und Bulggxrien erlassen hat, besagt nach einer verspätet ein⸗ getroffenen Meldung der „Bulgarischen Telegraphenagentur“:

Um die durch den verhaßten Vertrag von Bukarest mit Füßen getretene Gerechtigkeit wiederherzustellen, waren wir gezwungen, wiederum zu den Waffen zu greifen und nach erbittertemm Kampfe sowie um den Preis kostbarer Opfer Mazedonien von seinen serbtschen Unterdrückern zu befreien. In der Absicht, uns unser schönes Mazedonien zu rauben, es aus dem Verbande unsereg gemein- samen Vaterlandes zu reißen und es in tlefste Knechtschaft zu werfen, sammelten unsere Gegner in Saloniki eine bunt zu⸗ sammengewürfelte Armee, mit der sie uns anzugreifen versuchten. Aber alle ihre Versuche scheiterten, und ihre jämmerlichen Be⸗ mühungen zerschellten an der Granitmauer der heldenmütigen Ver⸗ teidiger unsereg nationalen Besitzes, und der Tag ist nicht fern, wo unsere Feinde im Süden werden zerschmettert werden. Nun aber erhob der tückische und unwürdige 4 jenseits der Donau, welcher unsere unschätzbare Dobrudscha knechtete nd beschmutzte, sein Haupt gleich einer schleichenden Schlange, die Seele erfüllt bon schmutzigem Neid und ohnmächtigem Haß, um die Verwirklichung des nationalen Werkes unserer Voltteinhelt zu verhindern. Ohne von uns irgendwie herausgefordert worden zu sein, eröffnete er das Feuer auf unsere Donaustädte, tötete Frauen und Kinder und, unternahm felge Angriffe gegen unsere Grenzposten. Offiziere, Unteroffizlere und Soldaten! Ein herrlichez und bencientz—

einer Bekanntmachung über den Verkehr mit Zucker im Betriebsjahr

wie er hoffe, nur vorübergehend verändert worden. Diese Dinge

wertes Los ist euch zugefallen: die geschädigte Ehre Bulgarieng zu

mbgeschossen.

chen öne Dobrudscha, unser angestammteg and, den ö * rs von seinem Martyrium zu befreien. Unterstützt urch die e unserer Verbündeten seid ihr start genug, um die igen Feinde m . und diesen Elenden ju zeigen, daß der

* sejenigen grausam sein kann, welche seine heimat⸗ ⸗daloch, e, n,, . daß eure Arme nicht erlahmen und

che ; asonette nicht stumpf werden vor der vollstndigen Vernichtung 4 . 3 r keinen Pardon für diese Feiglinge.

Der Minister des Innern Christo Popow hat seinen güäcktritt angeboten, um wieder in das Heer einzutreten, in dem r den Rang eines Oberstleutnants bekleidet. Der König hat eine Demission, obiger Quelle zufolge, angenommen, und ihm has Großkreuz des Zivilverdienstordens verliehen. Die Leitung zes Ministeriums des Innern übernimmt der Ministerpräsident Rkadoslawow.

Unter dem Eindruck der unerhörten Greuel, denen bie friedliche Bevölkerung der Dohrudscha seitens der rumä⸗ ischen Truppen auf deren Rückzuge ausgesetzt war. hat die bulgarische Regierung den Geschäftsträger der Ver⸗ inigten Staaten in Sofig eingeladen, die Trümmer der ingeäscherten Dörfer zu besuchen, um durch eigene Anschauung jas Werk der Zerstörung unserer Feinde festzustellen und die erübten Grausamkeiten zu sehen. Die Regierung hat überdies i alle neutralen Länder eine Protestnote gerichtet, in der se die in der Dobrudscha festgestellten Greueltaten darlegt. J

Vorgestern vormittag wurde in der Kathedrale in Sofia in Requiem für die Seelenruhe der Opfer des von den

umänen in der Dobrudscha angerichteten Gemetzels zelebriert. Jiach dem Gottesdienste 66 eine große Tr guerkund⸗ ebung statt, die vom Verbande bulgarischer Frauen ver⸗ unstaltet wurde, um gegen die rumänischen Greuel zu pro⸗ sestieren. Eine Abordnung unter der Führung der Witwe des rüheren Ministerpräsidenten Karawelow sprach im Ministerium bes Aeußern vor und verlangte das Eingreifen der Regierung, un durch die in deren Macht stehenden Mittel die Befreiung der von rumänischen Truppen entführten Bulgaren sowie die eremplarische Bestrafung der Urheber der gemeldeten Greuel

zu erlangen.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 15. September.

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Mit gleicher Heftigkeit wie an den vorangegangenen . gü. der fehr n keriefum! zwischen der Unere und der Somme weiter. Der Versuch erheblicher englischer Kräfte, unsere südlich, von Thiepval vorgebogene Linie durch umfassenden Angriff zu nehmen, ist mißlun gen. Starke, tapfer durchgeführte fran⸗ söfische Infanterieangriffe, durch überaus nachhaltiges Trommelfeuer vorbereitet, zielten auf einen Durchbruch zwis chen Rancourt und der Somme hin. Sie scheiterten unter schweren blutigen Verlusten. Das Gehöft Le Priez westlich von Rancourt) ist vom Gegner besetzt. Oestlich von Helloy und südlich von Soyecourt wurden Teilangriffe abgeschlagen. . . 9. K Luftkämpfen haben Hauptmann Boelcke und Leutnant Wintgens je zwei feindliche Flugzeuge

(W. T. B.)

Heeresgruppe Kronprinz.

Es wird nachträglich gemeldet, daß am 13. September westlich der Souville⸗Schlucht Teile unserer vorderen Linie verloren gingen. In hartem, Nachts fortgesetzten Kampfe ist der Feind wieder hinausgeworfen. Am Abend brach ein starker französischer Angriff vor unserer Front Thiaumont-Fleury völlig zusammen.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls

Prinz Leopold von Bayern.

Keine Ereignisse.

Front des Generals der Kavallerie

Erzherzog Carl. Am Narajowkaabschnitt und östlich davon waren an, und türkischer Abteilungen erfolgreich. In den Karpathen wurden am Westhange der Cim⸗ hroslawa Wk. bis in unsere Linie vorgedrungene Russen

Kämpfen westlich des Capul in Feindeshand ge— . Teil der Stellung zurückerobert.

Truppen südöstlich Kampfe.

Widerstand des Feindes mehrfach gebrochen und ihn

: i tehen deutsche und österreich⸗ungarische . 6. 2 ötzing (Hatszeg) in günstigem

Bal kankrie gsschauplakt. Heeresfront des Generalfeldmarschalls ; von Mackensen.

Die verbündeten Truppen haben in frischen Angriffen den

ĩ i : ini = a Omer zurück⸗ in die allgemeine Linie Cuzgun⸗ Cara Omer geworfen. Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen ist

Die Zahl der in den einleitenden Kämpfen und bei Er⸗ stürmung . Tutrakan gemachten Gefangen n beträgt nach den nunmehrigen Feststellungen rund 28 000 Mann.

Mazedonische Front. 3 .

Nach heftigem Kampfe ist die Malka Nidze (östlich von Florina) an den Gegner verloren gegangen. Im Moglena-Gebiet sind feindliche Angriffe abge⸗ schlagen. Oestlich des Vardar wurden englische Abteilungen, a die sich in vorgeschobenen deutschen Gräben festgesetzt hatten, wieder hinausgeworfen. ö.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 14. September. (W. T. B.) Amtlich wird ver⸗

K Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien. ö. . indliche Angriffe westlich und östlich von Nagy k . An den übrigen Frontteilen keine Ereignisse. . Heeresfront des Generals der Kavallerie ö Erzherzogs Carl. ; In den Karpathen wird abermals heftig gekämpft. Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung, die sich zum Trommel⸗ feuer steigerte, stürmte der Feind gegen unsere K auf dem Smotrec, der Ludo wa und dem Capul und wurde blutigst abgewiesen. Im Cibo⸗-Tal ist der Kampf noch im Gange. Heeresfront des Generalfeldmarschalls ; Prinz Leopold von Bayern.

Die Lage ist unverändert.

Italienischer Kriegsschauplatz. ; Das feindliche g , gegen die Karsthochfläche

nn zusehends an Stärke. . ö 96 setzten unsere Truppen die Säuberung des Forame⸗Gebietes fort, nahmen bei Eroberung einer Höhen⸗ stellung 44 Alpini, darunter zwei Offiziere, gefangen und er⸗ beuteten ein Maschinengewehr sowie namhafte Vorräte. Unsere Stellungen auf dem Fassana⸗Kamm stehen unter anhaltendem Artilleriefeuer.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse. . Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoe fer, Feldmarschalleutnant.

Türkischer Bericht. ö Konstantinopel, 9. September. (W. T. B) Ver päte he, amtlicher türkischer Bericht vom 9. September ö. Im Euphrat-Abschnitt wurde ein Ueberrumpelungs versuch des Feindes vereitelt und der Gegner zur Flucht e. zwungen. Im Tigris⸗Abschnitt fortdauernd fur uns erfolg⸗ reiche größere Gefechte und Aufklärungsvorstöße unserer en. . J Die Ueberrumpelung, die der Feind in der Nacht zum 9. September gegen unsere . unternahm, wurde durch unseren Gegenangriff vollständig i d mit den schwersten Verlusten für die Russen 36 = gewiesen. Allein beim Sturm gegen eine Höhe verlor ö, Feind 2000 Mann. Auf dem linken Flügel nahmen wir die

Unterstützung der deutschen un nördlichen Dobrudscha

rumänische T bteilungen zurückgeschlagen. 1 mm nnn n, ,, Ee meer.

schwedische in,, hn ,. Tilberg“,

irma Heri . V4 Fahrt 2. Karrebaeksminde nach hagen in der Kjoegebucht auf eine f Lolse, der Schiffer und eine Frau , Kopenhagener Marinehospital gebracht worden. der Besatzung werden vermißt.

nur gar . ; iffsleutnan ö , Abwehrflugzeug zum Niedergehen und Rückzug hinter die feindlichen Linien. ene batterien erzielten Treffer auf feindli Zu gleicher Zeit 55 ein 3 Über Parenzo und warf ca. zwanzi , . . Feldhütte wurde kein Schaden angerichtet.

2 mit Nach den jüngsten Meldu 2 3 . . zahlreiche und ziemlich starke

3

Der Krieg zur See. ö Kopenhagen, 14. September., (W. T. 35. 3 sland holen sollte, i ü ; Kopen⸗ Mine gestoßen. Der sind gerettet und in das Acht Mann

Wien, 14. September. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗

meldet Am 13. September Nachmittags hat ein feindliches Flugzeuggeschwader, unter Bedeckung von drei

Triest unternommen. ; h dh . feindliche Torpedoboote und zwei Motorboote

bestehend aus achtzehn Capronie, Abwehrflugzeugen, einen Angriff Zur Unterstützung hielten sich

Bomben abgeworfen, jedoch

Es wurden zahlreiche Sachschaden und

ehr eringfügiger ö. 9 angerichtet, soweit wurde ein Mann leicht, verletzt. Linien⸗ Banfield zwang im Luftkampf ein

uf.

Eigene Flugzeuge und Abwehr⸗ ] * Torpedobooten. es Flugzeuggeschwader omben ab. Außer der

Flottenkommando.

London, 14. September. (W. T. B.) „Lloyds“ melden,

z (4958 R. ⸗T.) von der daß der Dampfer „Counsellor“ (4958 Br.⸗R.⸗T. J . . enkt worden ist. Die gesamte Mannschaft

wurde gerettet.

Literatur.

eutschland und der Weltkrieg, ahne ge, in. berausgegeben von Otto Hintze nn. Meinecke, Hermann Oncken und Hermann Sch uma . e erweiterte Auflage, Leipzig⸗Berlin, B. G. Teubner 1916, * geh. M 12, in Halbl. geß. 14, Feldpostausgabe M 12 (n ; ernjein käuflich, sl S. Als bier am 5. August 1915 (Nr. 185) ie erste Auflage des vorliegenden Buches besprochen wurde, gaben 26 der Hoffnung Ausdruck, es möchte in seiner geistigen Höhenlage ein historisch. politisches Gemelngut, ein nationales Erziehungsmittel unferes Volkeg werden, und es möchte zugleich in neutralen Ländern wegen seiner Sachlichkeit welte Verbreitung finden. Die en n. hal sich erfüllt, denn jetzt nach Jahresfrist liegt bereits die zweite . lage (10. = 11. Tausend) dieses um sangreichen Werkes vor, das . er schwedische Forscher Rud. Kjellén in seiner neuesten, alle einschläg gen Probleme umspannenden Arbeit. die politischen Probleme des Welttrieges 3. Aufl. Leipzig · Berlin, B. G. Teubner 1916) unter allen e e ,, der bewen gegenüberstehenden Möchtegruppen alg dag zunvergle 3 ch wertvollste! bezeichnet. Die neue Auflage ist im Verhältnis zur 7. en pleljach erweitert, so daß den 686 Seiten jetzt 831 6 en. Zunächst in den ,, 4 , 36. 3 von Troeltsch, „der Geist der de der in eindringende Welse auf die Gigentümlichkeit des deutschen Geistes gegenüber e. westlichen Nationen hinweist, namentlich die deutsche , 2 . Freibelt als anders geartet aufdeckt wie die französische und e. . fächsische. Es find Probleme, die der Verfaffer in seiner deutschen Zukunft (Berlin S. Fischer 1916) eingehender erörtert. ; permag Kjellsn in Ueberelnstimmung mit dem deutschen 2 e, den Well krteg gleichsam zu vpersonifizieren in einen ere. zwischen Jean Jacques Rousseau und Immanuel Kant, wobe Rouffeau auf der einen Seste Herbert. Spencer, auf der anderen seinen alten Gegner in 6 . . 6 bekommen hat; ein Vergleich, der freilich a ö . ö te Aufgabe und Verpflichtung für das deutsche . . 1 umfassender wurden die beiden ler, . politischen Aufsätze von . D,, , und „Der Ausbruch des Krieges.. ; . . aus amtlichen Quellen für die Vorgeschichte des n erschlossen ist wir erinnern nur an die Veroffentlichung der . = ,, tet. uch Zitelmaan i ö d H , nn in ge sen fle Punkten umgestaltet und bereichert. = Aber außerdem sind neue wertvolle Abbandlungen , , m Bel weitem die wichtigste Ergänzung bildet Hermann Onckens Auf⸗

in Verbindung mit

feindlichen Artilleriestellungen unter heftiges Feuer. Von den

wieder geworfen; ebenso wurde ein in den gestern geschilderten

übrigen Fronten ist kein Ereignis zu melden.

saz Die Ausdehnung des Krieges als Fortsetzung seiner Studien

i zen deutsck es, das Vermögen Die Steuerkrast des ganzen deutschen Volkes, das iöge sämtlicher Bundesstaaten sowie des Reiches selbst hasten für sie.

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