1916 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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. Truppen gegen den Ansturm des Feindes behauptet. ördlich der Wippach und südlich dieses Flusses bis in die Gegend von Lokvica wurden alle Angriffe der Italiener abgewiesen. Oestlich und südlich von Oppacchiasellag ge⸗ wann der Gegner Raum. Nova Vas fiel in seine Hände. Weiter südlich bis zum Meere drang er wiederholt in einzelne

rontstücke ein, wurde aber immer wieder hinaus geworfen.

lpenländische Truppen haben sich im Kampfe neuerdings hervorgetan. Die Zahl der gefangenen Italiener hat sich auf 20d erhöht.

An einzelnen Stellen der Kärntner und Tiroler Front betätigten sich schwächere feindliche Abteilungen in erfolglosen Angriffsversuchen. Am Pasubio, wo unsere Stellung seit vorgestern vom Cosmagon auf den Boite⸗ Rücken zurückgenommen wurde, verliefen Tag und Nacht

ruhiger. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei unseren Streitkräften nichts von Belang.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 12. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom; 12. Oktober.

Mazedonische Front. Vom Prespasee bis zur Cerna das übliche Artilleriefener. An der Front des Cerna⸗Bogens lebhafter Kampf. Sechs aufeinander⸗ folgende Angriffe des Feindes in der Umgebung des Dorfes Skotschivir wurden mit großen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Ein Versuch der feindlichen Infanterie, westlich der Höhe Dobrg⸗ polje vorzugehen, scheiterte. IIm Moglenitza⸗Tale lebhafte Artillerietätigkeit, stellenweise in Verbindung mit Infanterie⸗ und Maschinengewehrfeuer und Gesechte zwischen vorgeschobenen Erkundungsabteilungen. Oestlich des Wardar wurde ein feindliches Bataillon, das nach hestiger Artillerie— vorbereitung gegen die Höhen südlich des Dorfes Bogroditza vorzugehen versuchte, mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Am Fuße der Belasitza Planina schwaches Artilleriefeuer. An der Strumafront lebhafte Tätigkeit der Erkundungs⸗ abteilungen. Ein Versuch zweier feindlicher Bataillone, unter dem Schutze heftigen Artilleriefeuers gegen Barakli Dschumaia vorzugehen, scheiterte in unserem Feuer. Die feindliche weittragende Artillerie beschoß die Stadi Serres, in der mehrere Bewohner getötet wurden, An der Küste des Aegäischen Meeres beschoß die feindliche Flotte die Höhen nördlich von Orfano.

Rumänische Front: Längs der Donau stellenweise Plänkeleien zwischen Patrouillen. In der Dobrudscha ist die Lage unverändert. Unsere vorgeschobenen Abteilungen ver⸗ trieben den Feind aus dem Dorfe Multziova, das sie be⸗ setzten. An der Küste des Schwarzen Meeres griff am 10. Oktober ein Geschwader von Wasserflugzeugen den Hafen von Konstantza an, wo es große Brände in den Hafen— anlagen und Petroleumbehältern hervorrief.

Minister Rados lo wow.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 12. Oktober. (W. T. B.) Das Haupt⸗ quartier meldet: An der Euphrat⸗Front warf ein feind⸗ liches Flugzeug Bomben auf Schattra⸗el⸗Muntefik, ver⸗ ursachte aber keinen Schaden. An der Tigris⸗Front bei Fellahie Artilleriekampf. An der . im großen und ganzen nur Scharmützel und schwaches Artillerie⸗ feuer. Auf den übrigen Fronten kein wichtiges Ereignis.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Der Krieg zur See.

Berlin, 12. Oktober. (W. T. B.) Deutsche See⸗ flugzeuge haben am 9. Oktober und in der Nacht zum 10. Oktober russische Transportdampfer in Constanza erfolgreich mit Bomben belegt.

Kopenhagen, 12. Oktober. (W. T. B.) (Meldung des Ritzauschen Bureaus,. Nach neuerer Nachricht soll die von einem Unterseeboot beschossene drahtlose Station Zepna⸗ valssk unbeschädigt sein.

Vadsö (Norwegen), 13. Oktober. (W. T. B.) Ein deutsches Unterseeboot kam gestern vormittag in Vardö mit der 30 Mann zählenden Besatzung eines im Eismeer versenkten englischen Dampfers von 69000 Tonnen an, der sich auf der Reise nach Rußland befunden hatte.

„Vadsö (Norwegen), 13. Oktober. (W. T. B.) Gestern früh kam in Berlvaag ein Rettungsboot mit 1 Mann der Besatzung eines englischen Dampfers an, der Dienstag⸗ abend 17 Seemeilen von Halmingsoaag versenkt worden ist. Die gesamte Besatzung von 22 Mann hatte sich in zwei Boote verteilt. Das andere Rettungsboot wird jetzt von Dampfern und Motorbooten gesucht.

Nr. 41 der Versffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitgamts“ vom 11. Ottober 1916 hat folgenden Inhalt: Gesundbeilsstand und Gang der Volkskrankheiten. Gemeinde angelegenhelten der Siadt Charlottenburg, 1914. Gesetz gebung usw. (Veutsches Reich.) Kennzeichnung von Waren. Mebl. (Preußen.) Krankenanstalten. TLandeefleischa mt, Previnzialflelschstellen. (Proplnz Hannover,) Speist eig. (Oesterreich) Malaria. Kranken anstalten 2c, Krankenbesuche, Impfbestätigungen. Blattern impfung. (Schweiz. Kant. Basel Land.) Heilmittel ꝛc. (St. Gallen. Krankenanftalten. (Schweden.) Giftverordnung. (Norwegen) Fischwaren. Tierseuchen im Deutschen eiche 30. September. Vexmischteg. (Preußen.) Verwertung von Wid⸗ und Halbfrüchten. (Schweiß, Kant. Basel Stadt). e des kantonalen chemischen Laboratorlums, 1915. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbesälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Deggleichen in größeren Städten des Auslandeg. Erkrankungen in Krankenbäusern deutscher Groß⸗ städte. Deggleichen in deutschen Stadt und Landbezirken. Witterung, Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und München, August.

Etatistik und Vollswirischuft.

Zur Arbeiterbewegung.

Auz New York ersährt W. T. B.“, daß die Angestellten der Standard Oll Co. in Hayonne in New Jersery in den Ausstand getreten sind. Es kam zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, bei dem mehrere Ausständige verwundet und drei Personen getötet warden. Die Aue ständtgen brannten einige Fabrikgebäude nieder und steckten sechs Wirtshäuser in der Umgegend der Oelwerke in Brand.

Litrratue.

Von der großen, auf fünf Bände berechneten Landeskunde der Provinz Brandenburg, die Kurt Friedel und Robert Mielke herausgeben, liegt jttzt der mit 110 Abbildungen aus gestattete 4. Band vor, der die Kultur der Prohinz schildert. (Verlag von Dieirlch Reimer [Ernst Vohsen) in Berlin; 4 A3 geb. 5 ) In die Bearbeitung des reichen Stoffgebiets haben sich bier Mitarbelter geteilt. Der Herausgeber Professor Robert Mieĺte verfaßte eine Kunstgeschichte der Provinz Branden; burg. Die Darstellung legt ihr Schwergewicht nicht auf die Charakterisierung des Lebengwerkeß weniger besonders bedeutender Künstler, sondern geht den völkischen, landschaftlichen Eigentũmlichteiten in der künstlerischen Betätigung nach, aus denen sich allmählich die Eigenart der brandenburgischen Kunst entwickelt bat. Bäuerliche, bürgerliche, kirchliche und höfische Kunst werden ab⸗ gegrenzt, und es wird gezeigt, wie die letztgenannte in die europälsche Kunst hinüberleitete. Der Einfluß der Hobenzollern als Förderer von Kunst und Gewerbe wird ebenso eingehend geschildert, wie die Pflege, die seit Ende des 18. Jahrhunderts die Kunst im Bürger- tum fand, und die Förderung, die ihr im 19 Jahrhundert durch den Staat zuteil wurde. Auch der Schilderer der branden⸗ burgischen Literatur, P. A. Merbach, geht dabei von den völkisch. landschaftlichen Grundlagen aus und verfolgt die Entwickelung vom 13. Jahrhundert big auf die Gegenwart. Der Leser, auch der literaturkundige, wird mit Verwunderung erfahren, daß die Musen in der Mark weit öfter ihr Quartier aufgeschlagen haben, als man gemeinhin annimmt. Merbach hat namentlich aus der Frühzeit eine große Anzahl von brandenburgischen Poeten wieder aus der Vergessen. heit hevorgeholt, ihnen ihren bescheidenen Platz angewiesen und Proben ihrer Kunst mitgeteilt. Kürjer konnte sich Br. Kurt Sachs in der von ihm bearbeiteten Uebersicht über die Musikgeschichte fassen. Auf diesem Eeblet hat Brandenburg zwar eine Reihe tüchttaer Musiker, aber kein hervorragendes Talent gezeitigt. Der Schöpferische tritt hinter der Kunst der Wiedergabe, in der selt langem Ausgezeich⸗ nete geleistet wurde, durchaut zurück. Im letzten Abschnitt schildert Dr. Richard Gall Bildung, Wissenschaft und Erziehung“. Hier tritt die besondere märkische Wesengart zurück, denn die Wissen⸗ schaft war stets international, zum wenigsten gesamtdeuisch, und nur insowelt sie an kirchliche und staatliche Einrichtungen gebunden er⸗ scheint, nimmt sie dadurch in g-wissem Sinne auch den Charakter des sie umschließenden Staatzwesens an. Die territorialen Be—⸗ sonderhelten sind in der Darssellung heivorgehoben, anderer- seitz ist auf das Geistesseben des Gesamtstaates so⸗ weit eingegangen, als das Geistesleben der Provinz und der , , sich von ihm beeinflußt zeigt. Die Darstellung zeigt, daß Brandenburg an der geisigen Entwicklung seit der Rifotmattonezeit regen Antell genommen und für die geistigen Kämpfe zahlreiche beivorragende Männer gestellt hat, tell eingeborene Söhne der Mark oder solche, die in ihr eine neue Heimat gefunden hatten. Eine Uebersicht der Schulen, der wissenschaftlichen Anstalten und Ein— richtungen mit ihren Sondergeschichten sind der Darstellung angefügt. Der neue Band dieser wertvollen, gediegenen und im besten Sinne . Veröffentlichung reiht sich den vorausgegangenen durchaus würdig an.

Als Heft 30 der neuen Folge der Veröffentlichungen des Zentralbureaus der internationalen Erdmessung sind die Resulta te des internationalen Breitendienstes, Band 5, von B. Wanach (mit 2 Tafeln und 9 Textfiguren) im Verlag von Georg Reimer in Berlin erschienen.

Das Oltoberheft der Deutschen Rund schau“ (heraus⸗ gegeben von Dr. Bruno Hake, Verlag Gebrüder Paetel, Berlin) leitet eine Abhandlung von B. L. Freiherrn von Mackay ein, die Ausblicke auf Das asiatische Weltoild der Gegenwart und Zukunft“ gewährt. Ein Kenner der rumänlschen Verhältnisse, Oito Freiherr von Dungern, untersucht in einem Bestrag die Gründe für Rumäniens Abfall“. Ein hervorragender Erforscher des Orients, Ewald Banse, beginnt eine Aufsatzfolge zu einer Behandlung . Turkischer Fragen“. Der Legationsrat Br. Alfred Zimmermann gibt in rinem Aufsatz über Belgiens Kolonialpolitik einen Beitrag zum Verständnis der Entstehung des Weltkriegs. Heinrich Otto Melgner erkrärt in einer Abhandlung den Unterschied von . Deutschem und westeuropätschem Staatzbegriff in verfassungsgeschichtlicher Entwicklung?“. Aufmeik⸗ samkeit erregen die kulturhistorisch anziehenden allhangöperischen Lehengerinnerungen Kreuz. und Querzüge von August Ludolf Friedrich Schaumann, Beputy Assistant Commissary General in englischen Diensten'. Bearbeitet von seinem Enkel Major Coniad von Holleuffer. Aug dem Brlefwecksel Wilhelm von Humboldt und Frau von Stasl“ bietet Albert Leitzmann unbekannte Stücke. Vom Geist der deutschen Soldatensprache“' erjählt eine sprachwissenschaftliche Untersuchung von Walter Heynen. In der tleinen Geschichte Wenn Kinder spielen“ legt Chatlott. Wessermann eine Probe ihrer Erzählkunst ab. In der Llierarischen Rundschau wird über „Roger Casements gesammelte Schriften“ berschtet. Wolfgang Stammler bespricht in der Abteilung „Kunst“ ein Werk über Konrad Witz. Buchbesprechungen und ein Verzeichnis der eingelaufenen Bücher und Zeitschriften bilden den Schluß des Heftes.

Die von Dr. A. Grabowgsky herautzgegebene Halbmonatsschrift Das neue Deutschland' ist in den Vetlag von F A. Perthes, .. G. in Gotha übergegangen. (Preis 12. 6 oder 3 M für das Jahr, Halbjahr oder Viertel fahr.) Das 1. Heft des laufenden 5. Jahrgangs bat folgenden Inbalt: Adolf Grabowsky: Aeußere und inn ere Politik. Professor Dr. Philipp Zorn: Das Recht am und im beletzten Ge— biete. Professor Dr. W. Wygodtinskt: Die deutsche Wütschafte⸗ ausbreitung in französticher Anschauung Dr. Leo Schwering: Deutschland und der belgische Katholiigzmug. Oskar A. H. Schmitz: Zur geschlechtlichen Aufklärung der Eltern. Zeitfragen: Calais und der Kanaltunnel. ‚Mindestpreise? Gewerkschaften und Sozial demokratie. Zur Förderung der deutschen Bühne. Neue Bücher: Graf Stefan Ttöza, Von Sadowa nach Sedan. Der See. Ein Jahrtausend deutscher Dichtung vom Bodensee.

Theater und Musik.

Deutsches Opernhaus.

Im Deutschen Opernhause eröffnete die Königlich baverische Kammer⸗ sängerin Hermine Bosetti gennern ein auf drei Abende berechnetes Gastspiel als Violetta in Verdis Oper „La Trapiata?“. Diese Partie hat die Meisterinnen des kolorierten Gesanges von jeher ange—⸗ zogen, und groß ist die Zahl berühmter Vertreterinnen dieses Faches, die sich im Laufe der Jahrzehnte in der Traviata“ in Berlin haben hören lassen. Die Namen Semhrich, Prevosti, Hempel, Farrar leuchten als die letzten der Reihe heivor. Frau HBosetti fügte sich ihnen eben- bürtig an. Ihr besonders in den höchsten Höhen glockenheller und geschmeidiger Sopran befähigt sie, alle Schwierigkeiten mühelos zu über winden und die Stimme virtuoz fast wie ein Instrument zu behandeln. Aber es ist nicht zu leugnen, daß auch elne gewisse Kühle von ihrem Vortrag ausgeht, zumal da sie nicht in dem Maße eine „Singschauspielerin“ st, wle z. BS. Frau Prevosth eine war. Wohlgemerkt muß man schon den Maßstab höchster Leistungen anlegen, um die ihrige richtig einzuschätzen. Im übrigen unterschied sich die Aufführung nicht wesentlich von den srüheren an derselben Stätte. Den Alfred sang der dortige Helden tenor Paul Hansen, der nur sehr bedingt für die Rolle taugt; die

Gehelmnlsse kes k'allenitchen Schöngesanges find ihm noch nicht auf— gegangen. Als Vater Germont machte Jacques Bill, der diese Partie zum ersten Male sang, recht gute Fizur und bielt sich frel von Rühr— seligkeit. Die Aufführung fand den vollen Beifall der Zuhörer, dle besonders Frau Boseiti darch mehrmalige Hervorrufe auszeichneten.

Im Königlichen Opernhguse wird morgen „Carmen“ mit den Damen Kemp, Escher, Birkenström, n und den Herren Kachner, Groenen, Bachmann, Habich, Henke und Sommer in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspielhaufe geht morgen Goethes Egmont“ mit der Musik von Beethoven in Szene. In den Haupt⸗ rollen wirken die Damen Conrad, Durieux, Thimig, die Herren Pohl, Sommerstorff, Clewing, Kepler, von Ledebur und Vespermann mit. Spielleiter ift Dr. Bruck, mustkallscher Leiter der Kapellmeister von Strauß. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

Mannigfaltiges.

Weihnachtspaketsendungen nach der Türkei. Um ein rechtzettiges Eintreffen der Weihnachtspakete für dle Angehörlgen der Mitielmeerdivision sicher zu stellen, wird darauf hingewiesen, daß solche Sendungen als Weihnachtspaket beielchnet und möglichst früh⸗ zeitig abgeschickt werden müssen. Sammelsendungen werden vom Reichsmarineamt nicht mehr abgelassen, nachdem ein regelmäßiger Privatpaketverkehr nach der Türkei auf dem Wege über das Sam mel paketamt in Leipzig eingerichtet worden ist. Erwünscht sind hauptsächlich: Zahnbursten, Zahnpulver, Haarbürsten, Taschenspiegel, Klelderbürsten, Stiefelbürsten, Brustbeutel, Geldtäschchen, Notizbücher, Bꝛiefvopier, Postkarten, Bleistifte, Taschenmesser, Taschenfeuerzeuge, eleftrische Lampen, Erfatzbatterien, Büchsenöffner, Mundharmonitas, Nähjeuge, Sicherhelts nadeln, Zigarren (keine Zigaretten), Rauch⸗ Kautabak, kurje und lange Tabakpfeifen, Zigarrentaschen, Kartenspiele, Vaschnuhren, Konserven (nicht Weißblechdosen). Marmelade, Frucht⸗ säfte, alkoholfreie Getränke, Suppenwürfel, Maggis Suppenwürien, eingemachte und gedörrte Früchte, Heringe, Rollmops, Räucherfische in luftdichten festen Verpackungen, Lesestoff, Spiele (Schach, Domino, Halma usw.). Abzuraten ist dagegen von der Sendung von Schnäpsen, Likzren und Weinen.

Der Professor Dr. Paul Schubxring ist von der Leitung des Schlllertheaters für einen neuen zehnstündigen, durch Lichtbilder er⸗ läuterten Vortragszyvklus üher das Thema Rembrandt“ ge⸗ wonnen worden. Die Vorträge finden im Schillersaal, Char⸗ lottenburg, Bitmarckstraße 110, statt und beginnen am Mittwoch, den 18. Oktober, Abends 9 Uhr. Kartenbefte kosten 5 einschließlich Kleiderablage, der Preis für die Einzelkarte beträgt 710 4.

Die Uranka“ wird es sich mehr als bisher zu ihrer Aufgabe machen, Heimatkunde und Heimatliebe zu pflegen. Der Direktor Franz Goerke wird als erstes Thema auf diesem Gebiet am Montag, den 16. Oktober, einen Vortrag über „Potsdam, eine preußische Fürstearesidenz!, halten. Eln zweiter Vortrag von demselben Verfasser kehandelt das Thema „Helmat und Heimatliebe‘ an der Hand der schönsten photographischen Aufnahmen aus allen Teilen unseres deutschen Vaterlandetz.

‚Entstehen und Vergehen der Erde“ lautet das Thema eines

Vortrags, den der Direktor Dr. F. S. Archenhold an der Hand zahlreicher Lichtbilder Dienstag, den 17. Oktober, Abends 7 Uhr, in der Treptower Sternwarte halten wird. Ferner finden in den nächsten Tagen folgende kinematographische Vorträge statt: Morgen, Sonnabend. Nachmittags 5 Uhr: „Forschungsreise zum Südpol? und „Ein Blick ins Weltall; Sonntag, mittags 3 Uhr: „Interessante Bilder aus Italien“. 5 Theo dor Körner“ (Vaterländischer Film), Abends 7 Uhr . DOleandampfer von Bremen nach New Nork‘; Mittwoch, IS. d. M., Nachmittags 5 Uhr, „Unsere Luftflotte“ (Lichtbilder und Kino)h. Krieggwerwundete haben zu allen Vorträgen umsonst Zutritt. Mit dem großen Fernrohr werden bei klarem Wetter am Tage die Sonne mit ihren Flecken, Abends Doppelsterne, Sternhaufen, der Mond und der „Jupiter beobachtet. Die Sternwarte ist bei klarem Wetter bis 10 Uhr Abends geöffnet.

Kopenhagen, 12. Oktober. (W. T. B.) Der Gouverneur der dänisch-westindischen Inseln meldet, daß bei dem Orkan, der die Inseln heimsuchte, vier Menschen getötet wurden. Der Schaden wird auf über eine Mllllon Dollar geschätzt.

(mFortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schanspiele. Sonnab.: Opernhaus. 216. Abonne⸗ mentsvorstellung. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Btzet. Tert von Henry Meilhae und Ludovie Halévv. Nach einer Noyelle des Prosper Merimse. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Ballett; Herr ö Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 75 Uhr.

Schauspielbauz. 222. Abonnementsvorstellung. Egmont. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Goethe. Musik von Beethoven. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang ? Uhr.

Sonntag: Opernhaug. 217. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Fresplätze sind aufgehoben. Die verkaufte Braut. Komische Oper in drei Atten von Friedrich Smetana. Text von K. Sabina, deutsch von Max Kalbeck. Anfang 7 Uhr.

Schausplelhaus. 223. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Frei. plätze sind aufgehoben. Jahrmarkt in Pulsnitz. Ein Schwank in drei Akten von Walter Harlan. Anfang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Oberleutnant 1. Reit. Feldjägerkorps und Forst⸗ referendar Bietrich Frhr. von Hardenberg mit Frl. Marla von Bojanowsky (Eberswalde)

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hans Georg von Gilgenhelmb (5. Zt. Düsseldorf).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, J. V.: Rechnungsrat Reyher in Berlin.

Verlag der Expedition (J. V.: Reyhem) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagganstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen (elnschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 81)

sowie die 1206. und E206. Ausgabe der Deuischen Verlustlisten.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 242.

Berlin, Freitag, den 13. Oktober

Spender

Amtliches. Kʒönigreich Prenßen. Bekanntmachung.

Bezeichnung der Spenden

Anerbieten

Zum Besten des Heeres sind beim Königlich preußischen Kriegsministerium im Monat September 1916 an freiwilligen Spenden und Anerbieten eingegangen:

Bemerkungen

Fabrikant E. Nadolny⸗Fünfgeld in Basel (Schweiz)

Ingenieur Eduard Kohl in Wien

Harry Holst in Oestersund BDerda Hofving in Stockholm. .... Arnold Bratt in Gotenburg ......

Hermann Hundhauser in Frankfurt a. M. ..

k 2 VII. Armeekorps... J

Frau Müller⸗Limse in Berlin......

5 Firma Joseph Steingrab in Brüssel.. ......

furt a. M. Aberbürgermeister Stern in Vleisen Verband pfälj. landw. Genossenschaften e. V. in Landau (Pf Spar und Darlehnskasse in Dirmstein g

Geschäftsleiter B. Raab in Magdeburg.... Direktor Somplatzti in Zoppot.

.

Summe A... Summe B. Summe C Summe D . zusammen Dazu laut Bekanntmachung vom 22. September 1916 Summe . hiervon ab

A. Für hervorragende Waffentaten. 200, A

500 Kronen 344,75 4

b44,I5 A

3 Vermächtnis des verstorbenen Fräulein Margarete Forell in Frank⸗

. 265. 4. Deutscher Ausschuß für die Kriegsspende in Monlevldeoo

, 2 6h32. ÆM CG. Für Invalide und Hinterbliebene. z e783

8 25 4 180 45 M 193, 90 4A 300, 4 75. - M

ö 250, 4 / 4197,38 4

Summe G

9 226,61 6 D. Zur allgemeinen Verwendung für die Truppen.

5748,45 4 33350

Summe PD

Tor ss ,

3usammen stellung. 44.75 A b 32. 6 9 226,61 5781,95

bessere Pflege der Verwundeten und Kranken.

Zu Ehrengeschenken im Betrage von je 20 M für solche Mannschaften, die sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet haben.

Für den Erbeuter der ersten rumänischen Fahne.

Für invalide gewordene Mannschaften und deren Hinterbliebene.

Für Kriegswitwen und ⸗Waisen.

Wie zu 1.

Für dauernd verstümmelte, kriegsinbalide Mann⸗ schaften.

Zur Berufsausbildung und Unterstützung erblin⸗ deter Krieger.

Desgleichen.

Desgleichen.

Desgleichen.

Desgleichen.

Zur Berufsausblldung und Unterstützung inva⸗ lider Krieger.

16185,3

80 gz o. = A

5 734 938,4 9123 86

Veröffentlichung in der Spendenliste für Juni erfolgt. Die Absetzung geschieht, weil es sich

dd dd d

bleibt insgesamt

2 6 1916 5 718 803.13 M 14 * 6

6 726 8b4,h8

Dies bringt unter dem Ausdruck besten Dankes zur öffentlichen Kenntnis.

Berlin, den 9. Oktober 1916.

Der Kriegsminister. Wild von Hohenborn.

S0 930 = *. nicht um eine Kriegsspende handelt.

TVarlamentsbericht.)

Deutscher Reichstag. 65. Sitzung vom 12. Oktober 1916, Nachmittags 3 Uhr.

Am Bundesratstische: der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Helfferich und der Präsident des Kriegs⸗ ernährungsamts von Batocki.

Der Präsident Dr. Kämpf eröffnet die I31½ Uhr.

Auf der Tagesordnung stehen zunächst drei Inter⸗ pellationen, welche die Kartoffelversorgung betreffen.

1. Interpellation Arnstadt u. Gen. (dkons.):

„Welche Maßnahmen gedenkt der Herr Reichskanzler zu treffen, um die infolge Arbeitermangel bedrohte rechtzeitige Bergung der Hackfruchternte entsprechend zu sichern?“

2. Interpellation Albrecht u. Gen. (Soz.):

Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um eine schleunige

Zufuhr von Kartoffeln in die Bedarfsbezirke herbeizuführen?“

3. Interpellation Dr. Ab laß u. Gen. (fortschr. Volksp.): „Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß in den verschie⸗ densten Teilen Deutschlands große Schwierigkeiten in der Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln, insbesondere für den Winter⸗ bedarf, bestehen? Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um in Ausführung der Bundesratsverordnung über die Kartoffelversor— gung vom 26. Juni 1916 die Versorgung der Bevölkerung mit Kar⸗ koffeln unter alben Umständen ausreichend und rechtzeitig zu bewirken beziehungsweise sicherzustellen? Ist der Herr Reichskanzler ins— besondere bereit,

a. für die Werbung und den Transport der Kartoffeln die er⸗ forderlichen Arbeitskräfte und Gespanne, nötigenfalls unter Mit— wirkung der Heeresberwaltung, zur Verfügung zu stellen;

b. den Handelsverkehr mit Saatkartoffeln bis auf weiteres zu verbieten;

c. die Belieferung der Kartoffeltrocknereien und Stärkefabriken bis auf weiteres auf den für menschliche Ernährung unbedingt not⸗ wendigen Umfang zu beschränken;

d. das Verbrennen von Kartoffeln so lange einzuschränken, bis der Bedarf an Speisekartoffeln eingedeckt ist;

e. das erlassene Kartoffelverfütterungsverbot umnachsichtlich durchzuführen und nötigenfalls weitere Verfütterungsbeschränkungen anzuordnen?“

Eine auf den gleichen Gegenstand bezügliche Interpellation

ist nachträglich noch seitens des Zentrums eingegangen und wird ebenfalls auf die heutige Tagesordnung gesetzt.

Sitzung um

7 O Guah a I Fewhr mit Ausnahme der Reden der Minister und

Die Behandlung der vier Interpellationen in der Bera⸗ tung wird verbunden. Auf die Frage des Präsidenten, ob und wann die Interpellationen beantwortet werden sollen, erklärt

Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Helfferich: Ich bin bereit, die Interpellationen sofort zu beantworten.

Zur Begründung der deutsch⸗konservativen Interpellation erhält darauf das Wort

Abg. Schiele (dkons): Meine politischen Freunde haben ge⸗ glaubt, ein Gebiet der Ernährungsfürsorge, das demnächst den Haupt⸗ ausschuß und das Plenum beschäftigen wird, wegen ihren Dringlichkeit vorausnehmen zu müssen. Die Berichte über die Kartoffelernte lauten nicht einheitlich, aber die Gesamtheit dieser Berichte läßt erkennen, daß die Ernte nicht ungünstig ist. Wenn wir bedenken, daß die Körner⸗ ernte die des Vorjahres erheblich übersteigt, so haben wir durchaus keinen Grund, von einer Bedrohung der Volksernährung zu sprechen, obwohl wir ernste Besorgnisse wegen der Kartoffelernte haben. Die Hackfruchternte ist noch nicht geborgen. In großen Teilen Deutsch⸗ lands stecken sie noch bis der Ernte in der Erde. Einige Nachlfröste haben uns bereits an den Ernst der Sache gemahnt. In normalen Jahren war die Kartoffelernte Mitte Oktober fertig. Jetzt steckt noch Ein großer Teil der Kartoffelernte in der Erde. Diese Verzögerung hat ihren Grund in den eigenartigen Witterungsverhältnissen dieses Jahres. Die Getreideernte mußte wegen der Regengüsse um etwa 14 Tage hingusgeschoben werden. Die verfügbaren Kräfte mußten zur Bergung der Körnerernte auf Kosten der Hacffruchternte gebunden werden. Die Versorgung des Heeres und der Bevölkerung mit Ge⸗ treide durfte natürlich nicht außer acht, gelassen werden. Ebenso durften auch die Bestellungsarbeiten nicht hintangesetzt werden. So ist es gekommen, daß wir 14 Tage bis 3 Wochen später zur Kartoffel⸗ ernle gelangten. Erschwert wurde die Sache durch die starken Ein⸗ ziehungen und die Abforderung bon Gefangenen. Ich will nicht unter— fuchen, ob und wie weit dies notwendig war. Erfreulich ist es aber, daß der Kriegsminister sich bereit erklärt hat, die weitere Absorderung von Gefangenen zu sistie nen. Jedenfalls müssen die Rücksichten auf die Ernte und auf die militäriscken Aufgaben gleichmäßig berücksichtigt werden. Es muß vermieden werden, daß Ende Oktober. durch Nacht⸗ fröste Millionen Zentner Kartoffeln verderben, Die Erfahrungen des borigen Jahres mahnen zur Vorsicht. Sell aber dieser Zweck erreicht werden, so müssen alle Arbeitskräfte aufgeboten werden. Es ist erfor⸗ derlich, daß die Gefangenen aus solchen Betrieben herausgenommen werden, wo sie nicht unbedingt gebraucht, werden. Die General⸗ kommandos und vor allen Dingen die Gefangenlager müßten ein größeres Entgegenkommen zeigen. Es muß auch dafür gesorgt werden, baß uns geeignete Kräfte zur Verfügung. gestellt werden. Notwendig ift es auch, daß uns militärische Hilfskräfte 3 werden. Zu diesem Zwecke müssen die Beurlaubungen für kleinere und mittlere Wirtschaften noch weiter ausgedehnt werden. Es sind viel⸗ fach Klagen laut geworden, daß die Mannschaften länger als ein Jahr keinen Erholungsurlaub erhalten haben. Unsere Feldgrauen müßten mindestens einmal im Jahre einen solchen Urlauh erhalten. Auch die Frauen, die Familienunterstützung erhalten, sollten ihre Hilfe ber

der Kartoffelernte nicht versagen. Daß die Städte sortierte Kar⸗

toffeln verlangen, ist begreiflich; es müssen aber auch die erforderlichen Kräfte zum Sortieren vorhanden sein. Die Preisregulierung für die Kartoffeln für Fabriken und für Eßkartoffeln war vom vornherein eine unglückliche. Die Folge war, daß verhältnismäßig wenig Kar⸗ toffeln den Stärkefabriken zugekommen sind. Es fehlte auch an einer Einheitlichkeit in der Verteilung an die Fabriken. Besonders wich⸗ tig ist die Gestellung von Gespannen. Die Verschleppung der Kar⸗ toffelernte ist mit auf den Mangel an Gespannen zurückzuführen. Man sollte die Aushebung der Pferde, die für den nächsten Monat geplant ist, möglichst solange hinausschieben, bis die Kartoffel- und Rübenernte beendet ist. In der Kartoffelzuteilung für die Heeres verpflegung sind dadurch Fehler gemacht worden, daß Kartoffeln dem Heere zugeführt wurden, ohne daß es sie unbedingt gebrauchte. Es muß doch der notwendige Kontakt zwischen der Heeresverpflegung und der Verpflegung unserer Bevölkerung vorhanden sein. Mir Freude ist zu begrüßen, daß hinter der Front so viel Kartoffeln an= gebaut worden sind, daß nicht nur die dortige Bevölkerung, sondern auch ein Teil des Heeres damit versorgt werden kann. Die Behörden müssen uns in der wichtigen Kartoffelfrage die notwendigen Arbei ts⸗ kräfte zur Bergung der Ernte verschaffen. Dazu müssen wir jetzt alles tun, keiner soll sich dem Ernst der Sache verschließen. Wenn Landräte die Landwirte beschuldigt haben, daß sie die Kartoffeln zu⸗ rückhalten, so sollten sie erst die Sachlage prüfen, ehe sie solche An⸗ klage erheben. Ich beneide die Landräte um die Verantwortung da= für nicht. Die Landräte klagen sich übrigens damit selbst an, daß sie nicht in der Lage waren, ihre Anordnungen durchzusetzen. Mit der Kartoffelernte müssen wir den Grundstein in die diesjährige Nah—⸗ rungsmüibtelfürsorge einfügen, wir müssen alle Hand anlegen, daß dieser Grundstein so gelegt wird, daß auch die militärischen Operationen glänzend durchgeführt werden können.

Als Begründer der sozialdemokratischen Interpellation führt

Abg. Sachse (Soz) aus: Die Dinge sind soweit gediehen, daß man bereits von einer Gefahr für die Ernährung der Bebölkerung sprechen kann. Daß Hülsenfrüchte, Fleisch, Fett, Butter knapp und teuer sind, begreift die Bevölkerung wohl, aber nicht, daß keine Kar⸗ toffeln da seim sollen. Die Industriebezirke und Großstädte haben nicht einmal genug Kartoffeln für den bäglichen Bedarf, geschweige denn zum Einkellern. Die Zeit zum Einkellern ist aber da, sie muß benutzt werden, ehe der Frost hindert. Aus vielen Städten hören wir die Hilferufe wegen des Kartoffelmangels; manche Gemeinden haben sogar schon die Kartoffeln bezahlt, die sie noch nicht bekommen haben. Ein Landrat hat den Landwirten gedroht, daß er ein Verbot des Ein- mietens erlassen werde, wenn die Städte jetzt nicht mit Kartoffeln versorgt würden. Damit hat er die Behauptungen des Vorredners widerlegt. Aber die Landwirte dringen nicht durch, und deshalb frage ich, wozu überhaupt das Kriegsernährungsamt da ist. Dessen Auf⸗ gabe wäre es gerade, den nötigen Druck auszuüben, wenn die Land⸗ wirte nicht wollen. Durch die zu hohen Höchstpreise ist nur der Widerstand der Landwirte gestärkt worden. Wenn Sie wissen wollen, wie weit die Sachen schon gediehen sind, so fragen sie nur in Glad⸗ beck an; ich will aber diese Sache nicht weiter erörteyn. Der Oher⸗ bürgermeister von Bochum, der gewiß nicht oppositionell ist, hat an das Kriegsernährungsamt eine Eingabe gerichtet, worin er die Schädigung der schwerarbeilenden Bergbaubevölkerung durch den Kartoffelmangel