1916 / 247 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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*. . I) ein vom Bewerber verfaßter Lebenslauf, aus welchem n die Art der mustkalischen Vorbildung er⸗ 2) ein Urteil des Vorstehers der Gesangzabtellung darüber, ob die künstlerischen Vorbedingungen vorbanden In? ) von Bedürstigen ein amtliches Bedärfilgkeligartest. Die Auszahlungen erfolgen in Raten im April, Juli, Oktober und Januar j. Is. Charlottenburg, den 12. Oktober 1916.

Das Kuratorium. Der stell. Vorsitzende: H. Barth.

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derjenigen Tierärzte, die an der Königlichen Tieräârztiichen Hochschule in Hannover im Som mer halbjahr 1916 zum dootor medicinae vet erinariae promoviert find.

Der Promovierten

Vor und Zuname Geburt ort rer,

Be⸗ merkangen

Karl Brüggemann Klein Hehlen Hannover (. Zt. im Felde) Siegel sum VHVannover Linz a. Rh. Hannover Gerhard y . NMußum Mußum Johannes P leinkunen Aldekerk z. Zt. im Felde

Hannover, den 16. Oktober 1916.

Der Rektor der Tieräcztlichen Hochsch ale. Dr. Frick.

Hermann Focken Heinrich Münch

& . e d, = Lfd. Nr.

Bekanntmachung.

Unsere Verfügung vom 20. Juni 1916, betreffend Unter⸗ sagung des Handels mit Lebens mitteln gegen I) Frau glla From mann, geb. Meyer, Wallstraße 45, 2 den Gemüse“ bändler Hermann Yeverg, Lindenstraße 82, 3) den Gemüfe« händler Christlan Ebel, Rudolsplatz , haben wir zurück, ge nomm en.

Harburg, den 13. Oktober 1916.

Vie Poltzeidirektion. Tilemann.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 29

der Preußischen Gesetzsam mlung enthält unter Nr. 11540 den Zusatzvertrag zwischen Preußen und Bayern

zu dem am 29. Juli 1911 zwischen Preußen einerseits und Bayern, Württemberg und Haden andererseits abgeschlossenen Staatsvertrag zur Regelung der Lotterieverhältnisse, vom 10. März 1916, und unter

Nr. 11 541 eine Bekanntmachung, betreffend die Ratifikation des am 10. März 1916 unterzeichnelen Zufatzvertrages zwischen Preußen und Bayern zu dem am XH. Juli 1911 zwischen Preußen einerseits und Bayern, Württemberg und Baden andererseits abgeschlossenen Staatsvertrag zur Regelung der Lotterieverhältnisse, vom 4. Oktober 1916.

Berlin W. 9, den 18. Oktober 1916. Königliches Gesetzlammlungsamt. Krüer.

Aichtamtliches.

Dent sches Reich.

Preußen. Berlin, 19. Oktober 1916.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Rechnungs⸗ wesen und für Handel und Verkehr eine Slttzung.

Mit Bezug auf die Mitteilung in einem Blatte, daß sich unter den Forderungen Japans an China auch das Verlangen befinde, daß die deutschen, österreichischen und ungarischen Staatsangehörigen interniert werden sollen und daß die Schließung der Niederlassungen der Deutsch⸗Asigtischen Bank in China auf englisch⸗apanischen Druck zurückzuführen sei, teilt die hiesige chinesische Gesandt⸗ schaft Wolffs Telegraphischem Bureau mit, daß die letzten amtlichen Nachrichten nichts enthalten, was diefen Behauptungen auch nur im entferntesten nahe käme.

Mit Rücksicht darauf, daß die Einfuhr ausländischer Brief⸗ und Wohltätigteits marken seit dem 27. Februar 1216 völlig verboten ist, bestimmt der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, wie „W. T. B.“ mit— teilt, unter Aufhebung seiner Bekanntmachungen vom 3. August 1915 O. Nr. 36 363 und 7. September 1915 II. b. Nr. 39 541 auf Grund des g 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgendes:

§ 1. Ankündigungen des Vertaufg oder sonstigen Vertriebes von Postwertzeschen und Wohltättgkeitamarken durch Personen, die sich im Auslande aufhalten, oder durch Firmen, die im Auslande ihren Sitz haben, sind verboten.

§ 2. Personen und Firmen, die sich im Inlande befinden, ist die Ankündigung des Verkauss und Ventrlebes soscher Postwertzeichen und Wohltätigkeltgzmarken verboten, die leit Beginn des Krieges vom feindlichen Aue land oder seit dem 27. Februar 1916 vom neutralen Aut land auagegeben worden sind.

8 3. Die Verbote der 55 1 und 2 beziehen sich nicht nur auf Veröffentlichungen in Zeltungen und Zeitschriften, sondern auch auf Ankündigungen in Katalogen und Geschäftganzeigen jeder Art.

Sz 4. Durch die Verbote der 85 1 und 2 werden Mitteilungen des Erscheinent von Neuheiten nicht betroffen, wenn sie nur der In for— mierung der Interessenten dienen und keine Preigangaben enthalten.

§ 5. Die Ginfuhr von augländischen Briefmarken, Zeitungen und , die Verkoze der ss 16,2

Suw ungen gegen die Verhbofe der . werden mit Gefängnig bis zu einem Jahre, bei Vorliegen milbernder Umstande mit oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M bestraft. un . Die vorstehenden Bestimmungen treten init dem 20. Sftober

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Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1215 und 1216 der Deutschen enn , bei. Sie enthalten die 663. preußische, die 308. bayerische, die 344. sächsische und die 909. Marine⸗ . .

Oesterreich⸗ Ungarn.

Auf Grund einer Kaiserlichen Verordnung wird die öster⸗ reichische Staats schuldenkasse am 21. Oktober au f gelöst. Ihre Agenden werden an die Staatszentralkasse übertragen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, ist die Nuflösung der Staatg⸗ schuldenkasse eine jener Maßnahmen, welche die Finanz⸗ verwaltung im Zuge der derzeit in Durchführung begriffenen Reformen des Kassen⸗ und Rechnungswesens in Aussicht ge⸗ nommen hat. Die Maßnahme wurde ermöglicht durch die Benutzung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, insbesondere durch den Anschluß der staatlichen Kasffenorganisationen an die bargeldsparenden Bankinstitutionen.

Großbritannien und Irland.

Nach einer Reutermeldung brachte Redmond im Unterhause einen Antrag ein, der das gegenwärtige Regie⸗ rungssystem in Irland verurteilt. Er betonte die Gefahr, die in der J des gegenwärtigen Zustandes liege, und ersuchte die Regierung, sich durch Enifernung der gegenwärtigen Ursachen der Unzufriedenheit und durch Gewährung sofortiger Vomerule Sympathien in ganz Irland zu erwerben. Der Staatssekretär für Irland Du ke und der Premierminister Asguith betonten demgegenüber, daß die wirkliche Lösung der irischen Frage nur gefunden werden könne, wenn die irischen Parteien sich über die Frage der Verwaltung Irlands ver⸗ sändigten. Auch der Kriegsminister Lloyd George hob mit Nachdruck hervor, es sei notwendig, daß alle Parteien in Groß⸗ britannien und Irland die Streitfragen hintanstellten und sich zusammen der Arbeit für das gemeinschaftliche Endziel widmeten.

Das Haus begann darauf die Beratung über die Lebeng⸗ mittelpreise.

Wie der Nieuwe Rotterdamsche Courant“ berichtet, sagte der Abg. Barnes (Arbetterparteh, daß die Reglerung im allgemeinen so zögernd aufgetreten set, daß die Jnterefsenten imstande gewesen seien, rechtzeitig Gegenmaßtegeln zu treffen, und daß die Vortesle, die das Hublikum von den Maße eln der Regierung hätte haben können, auß diese Weise wetigemacht worden sesen. Nichis babe bie Menschen so sehr erbittert wie die riesigen Gewinne, die auf Kosten der Armen gemacht worden seien. Der Redner verlangte die Festsetzung von Brotpieisen und eiae entsprechen de Milchzufuhr gegen einen vernünftigen . Er erklärte, daß eine Vereinigung von Farmern im Westen

nglands ihren Mitgliedern empfohlen habe, die Milch lieber an die Schweine zu veifüttern, als auf den Partt in bringen. Ein Farmer in Ostengland habe jeden Tag 30 Gallonen Milch weg⸗ geschättet. Barnes verlangte die Einführung von Strafen für der= artige Fälle und die Ernennung eines Lebensmitielmintsters. Der Prästkent des Handelgamtss Runeiman behandelte in feiner Ant- wort hauptsächlich drei mit einander in Verbindung stebende Fragen, nämlich die Kontrolle über die Vorräte, die Preisflelgerung und ' die Benutzung der Handelsflotte für Kriegszwecke, Er sagte, die eigent⸗ liche Ursache für die Preiesteigerung sei, daß das Verbrauchs. vermögen des Volkes jugenommen habe, während die Produktionsquellen weniger ergiebig geworden seien. Er wollte von der Ernennung eines Lehengmittelministers nichts wissen. Das Gros der Kauffahrtelflotte stebe unter der Kontrolle der Jtegierung, nur eine klemme Zahl von Schiffen beichäftige sich noch mit der fresen , und von diesen verfrachleten nur ungefähr 60 Lebensmittel. Wenn das allgemein hekannt wäre, würde die Eebitterung nicht mebr so groß sein können. Zum Heweije dafür, wie wenig Einfluß die Frachten auf den Preis der Lebensmittel haben, sagte Runcesman, daß bei Fleisch, das um 4 5 Pence im Preise gestiegen sei, nur Pence der Preiserhöhung auf Rechnung der höheren Frachten zu setzen seien. Das jenige, worunter England wirtlich lesde, sel der Mangel an Schiffen. Es würde alles getan, um so rasch wie möglich Schiffe in den Dienst lu stellen, aber man solle sich daran erinnern, daß England durch den Feind und duich die Gefahren der See seit Beginn des Krieges zwei Millionen Tonnen Schiffgraum verloren habe, das sei mehr als die Gesamttonngge der zranjöstschen, spansschen oder iz alienischen Handelsflotte. Auf jeden Fall müsse Englanz vermeiden, sich in die Lage einer blockierten Nation zu hersetzen. Ves— halh wolle er nichts von Brotkarten, Fleischkarten oder anderen künstlichen Verfügungen bören, die für diej nigen Menschen, die am wenigften Geld zum Ankauf zur Verfügung baben, nur schädlich sein würden. Man müsse die ‚Rationterung“ des englischen Volkes bei der Lebensmittelversorgung vermeiden.

Das Unterhaus nahm nach weiterer Debatte mit 303 gegen 106 Stimmen eine von Rawlinson eingebrachte Ent— schließung an, die die Besprechung der Gegensätze in der inneren Politik in dieser ernsten Zeit mißbilligt.

Die Verlustlisten vom 16. und 17. enthalten die Namen von 356 Offizieren (119 gefallen) und 6624 Mann und von 128 Offizieren (31 gefallen) und 2820 Mann.

Rußland.

Nach dem „Economist“ betragen die Kriegs kkosten Rußlands 33 Millionen Rubel täglich. Während des ersten Kriegsjahres bezifferten sie sich auf etwa 1675 000 Pfund Sterling täglich, sie haben sich aiso verdoppelt und steigen weiter.

Niederlande.

Da mehrere Ymuidener Fischdampfer von den Engländern angehalten und nach Dundee aufgebracht worden sind, weigern sich die Seeleute, auszufahren, ehe Näheres über den Anlaß zur Aufbringung bekannt und mit den Reedern eine Vereinbarung über die Äusbezahlung der Löhne im Falle der Aufbringung nach einem fremden Hafen

getroffen ist. Griechenland.

Nach Meldungen des „Reuterschen Bureaus“ hielt der König Konstantin am Montag auf dem Marsfelde in Gegenwart der Königlichen Familie und einer großen Menschen⸗ menge, unter der sich viele Reservisten befanden, eine Truppen—⸗ schau über die Besatzungen der Schiffe ab, die den Verbündeten ausgeliefert worden sind. Hierbei wurde der gestern mitgeteilte Tagesbefehl von dem Marineminister verlesen. Nach der Parade kam es zu einer Straßenkundgebung. Die Mani— festanten wurden von Leitern der Reservistenbewegung und be⸗ kannten Gunaristen geführt und trugen Bilder des Königs mit sich, die mit Lorbeerblättern bekränzt waren. Zahlreiche Soldaten und Seeleute nahmen an dem Umzug teil. Vor der englischen Gesandt⸗ schaft und vor dem Stadttheater kam es zu mehreren Zwischen— fällen. Der Admiral Fournet wurde ausgepfiffen und eine Gruppe französischer Seeleute, die aus dem Theater kamen, wurde von der feindlichen Menge zurückgedrängt. Einige Reservisten, die zu Unruhen aufstachelten, wurden von der französisch⸗englischen Polizei verhaftet. Abends kam elne Menschenmenge von 3 - 4009 Personen auf dem Omonidaplatz

zusammen und zog mit griechischen und amerikanischen ahnen

nach der Universttätsstraße. Vor der amerikanischen Gesandt—

. machte sie halt und , . gegen die Landung der ruppenabteilungen der Verbündeten sowie gegen ihre An—

wesenheit n und bat um Schutz. Der amerltanische

Gesandte war aber nicht anwesend. Die Manifestanten zogen

ö unter Absingung des griechischen Volksliedes durch die raßen.

Am folgenden Tage hatte der Ministerpräsident Lam bros eine lange Unterredung mit dem französischen Gesandten, in der dieser, der‚ Morning Post“ zufolge, erklärte, daß die französischen Matrosen wegen der Reservistenunruhen und der feindlichen Kundgebung gelandet worden seien. Es sei keine Besetzung der Stadt, sondern nur eine Verstärkung der Polizei. Wenn in den nächsten Tagen keine weiteren Ruhestörungen mehr vorkommen würden, würden die Landungstruppen wieder eingeschifft werden. Nachmittags beriet der Ministerrat über die Lage. Darnach wurde eine Kundmachung veröffentlicht, die das Puhlikum über die Absicht der Verbündeten beruhigen sollte. Die französische Abteilung in . wurde später um 100 Mann und 4 Maschinengewehre verstärkt.

Die ariechischen Kreuzer „Aweroff“, „Kilkis“ und „Lemnogs“ sind gestern von dem Arsenal von Salamis nach einer Sielle in der Nähe des Ankerplatzes der Flotte der Ver— bündeten gebracht worden.

Bulgarien.

Mit Bezug auf Rußland und die Russen sagt der Generalissimus Jekoff in seinem Tages befehl, den er an— läßlich des Jahrestages des Eintritts Bulgariens in den europäischen Krieg an die Armee gerichtet hat, laut Meldung der Bulgarischen Telegraphenagentur:

An der Seite unserer geschworenen Felnde, sowohl an der Saloniklfront, wie an der in der Dobrudscha, kämpfen die Heere Rußlands, unserer sogenannten Befreierin, gegen ung. Was aber mehr ist, wir besizen unwiderlegliche Beweise dafür, daß die russischen Heere mit den Walachen in der Auzübung ihrer schändlichen Ver. brechen an der friedlichen Bevölkerung wettelfern. Mögen diese schändlichen Taten, die Äbscheu erwecken, denen die Augen öffnen, die noch gestern in ihrer Blindheit nicht glauben konnten, daß die Russen wie alle unsere anderen Feinde unversöhnlich sind und daß ihr Ziel tmmer die Unterjochung Bulgarlens war. Reißen wir ein für allemal aus unseren vor Ekel übergquellenden Herzen jede Spur des Gefühls von Dankbartelt für die Vergangenheit.

Asien.

Einer Blättermeldung aus Weltevreden zufolge breitet sich der Aufstand in Palembang längs des Rawas-Flusses aus. Die Kolonne Grashuis ist bei Pao en wahrscheinlich mit den Rebellen in Kampf geraten. Die Bevölkerung von Pemangoeng kehrt zurück. Auch bei Ajer Item im Tabir⸗ Gebiet kam es zu kleinen Gefechten, wobei 15 Aufständische getötet und ebenso viele gefangen wurden.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 19. Oktober. (WB. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Nördlich der Somme gestern wieder ein er folg⸗ reicher Großkampftag!

In schwerem Ringen ist ein neuer Durchbruch sver— such der Engländer zwischen Le Sars und Morval vereitelt worden. Ihre Angriffe, die dort vom Morgen⸗ grauen bis zum Mittag gegen unsere zähe verteidigten, im Nah— kampf gehaltenen oder durch Gegenstoß wiedergenommenen Stellungen geführt wurden, sind zum Teil schon in unserem starken, gut geleiteten Artilleriefeuer gescheitert.

Unbedeutender Geländegewinn der Engländer nördlich von Eaucourt Abbaye und Gueudecourt, der Franzosen in Sailly und auf dem Südufer der Somme zwischen Biaches und La Maisonnette bei einem Angriff in den Abendstunden gleicht die schweren, blutigen Verluste der Gegner nicht aus.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nördlich von Siniawka wurden feindliche Gräben auf dem Westufer des Stochod genommen, bei Bubnow An— griffe russischer Gardetruppen verlustreich für den Gegner ab— gewiesen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

An den Pässen über die rumänischen Grenzen sind er—

folgreiche Kämpfe im Gange.

Balkan⸗Kriegsschauplatz. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen keine besonderen Ereignisse.

Mazedonische Front. An der Cerna haben sich neue Kämpfe entwickelt.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 18. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗

meldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

An der ungarisch⸗rumänischen Grenze trat auch gestern keine wesentliche Aenderung ein. Destlich von Kirlibaba wehrten unsere Truppen mehrere russische Angriffe ab. An der Bystrykea Solotwins ka Vorpostenkämpfe.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nordöstlich von Bolszowee an der Nargjowka be— mächtigten sich bayerische i n eines starken nf e Ste punktes, wobei sie dem Feind 2 Offiziere, 350 Mann, 12 Ma⸗ schinengewehre abnahmen, Am obersten Sereth wurde ein russischer Angriffgyersuch im Keime vereitelt.

In Wolhynien ruhte der Kampf.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Gestern abend griffen beträchtliche Kräfte des Feindes unsere Stellungen am Monte Testo—=Roite⸗Rücken und nördlich des Pasubio-Gipfels an. Die tapferen Verteidiger schlugen diesen Vorstoß blutig ab.

An einzelnen Stellen der Fleim stal- und Dolomiten⸗ front e, auf der Karsthochfläche war die Artillerietätig— keit zeitwelse recht lebhaft.

döstlicher Kriegsschauplaßz. In Albanien nichts Neues.

Der Stellvertreter des h des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 18. Oktober. (W. T. B.) Bericht des General⸗ stabes vom 18. Oktober.

Mazedonische Front. Oestlich des Prespa⸗-Sees und im Cernabogen lebhafte Artillerietätigkeit. Ein Angriff zweier feindlicher Negerkompagnien in der Umgebung des Dorfes Negotch eni wurde leicht zurückgeschlagen. Der Feind zog sich darauf zurück und erlitt große Verluste. Feind⸗ liche Angriffe, die nach heftiger Artillerievorbereitung bei den Dörfern Slivnitza und Tarnona und bei der Höhe Do— bropolje unternommen wurden, scheiterten mit großen Verlusten für den Feind. Im Moglenica⸗Tale das ge⸗ wöhnliche Artillerie⸗ und , Feindliche Flugzeuge warfen ohne Ergebnis Bomben auf Prilep und ein Kranken— haus. Auf beiden Seiten des Wardar schwache Artillerie⸗ tätigkeit. Ein Versuch feindlicher Infanterie, gegen einen unserer Posten südlich des Doj ransees vorzugehen, mißlang. Am Fuße der Belasica Planina Ruhe. Un der Struma— front beschoß feindliche Artillerie einige bewohnte Ortschaften vor unserer Front. An der Küste des Aegäischen Meeres beschoß die feindliche Flotte die Höhen beim Dorfe Orfano

und die Straße Cavalla—Drama.

Rumänische Front. Es herrscht Ruhe. Die Lage ist unverändert.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 18. Oktober. (W. T. B) Amtlicher Heeresbericht vom 17. Oktober.

An der Kaukasusfront auf dem rechten Flügel Scharmützel, die günstig für uns verliefen. Im Zentrum haben wir unsere Schützengräben weiter ösilich vorgeschoben. Die überraschenden Angriffe, die wir gegen den Feind zur Aus—⸗ führung brachten, waren von Erfolg gekrönt. Wir machten eine Anzahl . Am linken Flügel unternahmen wir mit Erfolg Patrouillen- und a n . An der ägyptischen Front griffen zwei feindliche Kavallerieregimenter Bir Megare östlich vor Suez an, wurden aber unter Verlusten für sie zurückgeschlagen. Auf den anderen Fronten kein wichtiges Ereignis.

Konstantinopel, 18. Oktober. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers.

An der Kaukasus front auf dem rechten Flügel Schar⸗ mützel. Wir machten eine Anzahl Gefangener. An der Küste östlich von Kig hi schoben wir unsere Stellung vor. Auf dem linken Flügel schlugen wir feindliche Ueberraschungsangriffe durch ehen Gegenangriff zurück. Wir machten eine Anzahl Gefangener.

Kein wichtiges Ereignis auf den anderen Fronten.

Der Krieg zur See.

Kristiania, 18. Oktober. Der in Bergen beheimatete Dampfer „Sten“, mit einer Ladung Nickelerz von Skien nach Grimsby unterwegs, ist am Dlentztagvormittag von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Die aus 16 Mann bestehende Besatzung ist von einem schwedischen Dampfer Abends in Christiansand gelandet worden.

Kopenhagen, 18. Oktober. (. , , schwedische Bark „Gretha“ aus Stockholm, mit Grubenholz von Göteborg nach Sunderland unter⸗ wegs, wurde Mittags in der Nähe von Hirtshals von einem deutschen U⸗Boot in Brand gesteckt. Die Besatzung von 18 Mann erhielt 10 Minuten Zeit zum Verlassen des Schiffes. Sie wurde von einem nor⸗ wegischen Postdampfer aufgenommen und Abends in Frederiks⸗ havn gelandet.

Statistik und VBolkswirtschaft.

Ueber die Gesellschaften mit beschränkter Haftung in Preußen am Schlusse der Fahre 1913 und 1914

veröffentlicht das Königliche Statistische Landesamt eine vergleichende Uebeisicht in der Stat. Korr., nach der die Zahl der tätigen, d. h. nicht in Konkurs oder Liquidatton befindlichen, Gesellschaften m. b. H. mit Sitz in Preußen Ende 1914 19 5645 gegen 19493 am Jahreg— schlusse 1913 betrug. Sie hat sich also im Jahre 1914 nur um 102 Gesellschaften oder um O86 v. H. vergrößert. Das gesamte Stammkapital hat zwar eln günstigertes Zunahmeverhälrnis aufzu. weisen, indem eg mit 3269,50 Millionen Mart Ende 1914 gegen Il78,is Millionen Eade 1913 um 981,39 Millionen Park oder 20 v. H. gestie gen ist; doch erscheint auch dieseg Zunahmeherbältnig in Vergleich mit früheren Jahren als sebr gering und ist offenbar ebenso wie dat der Anzahl der Gesellschaften m. b. V. selbst auf den Kriegè— zustand zurückzuführen. Dag au eine Gesellschaft durchschnittlich ent. fallende Stammkapttal erhöbte sich von J63 Ga anf jös 431 M.

Ordnet man die tätigen Gefellschaften m. b. H. nach der Höhe ihres Stammkapitals, so entfielen

Sun dertte ite

ö samten der Gesamzahl ..

Ende Ende Ende Ende 1914 1913 lig

; 20 000... 3 33. e 4 über 20 990 bis 5b 600... 249 * H. ö 50 000 100 000... i i 8,3 100000 250 000... ' . 3, 126

260 66 Fob G00... 7 18

500 000 1000000... ü 14.3

900 000 2 000000... 3 2, 12.

000 9000 5 000 0900... 6 6 10,

e . J . l 15,0.

auf die Kapitalegruppe hon

*

Fst drel Fünftel, nämlich 581 v H, aller tätigen Gesellschaften des Jahres 1914 vertügten h erngch über nicht mehr als bo dh Ig Kayllal. Ihr Anteil am gesamten Stammkapital machte fienlich nur g. v. H. aug. Ingbesondere hatten die Gesellschaften mit dem , Stammkapital von 20 9000 ½ an der Gesamtzabl der Gesellschaften einen Anteil von etwas mehr als einem Drittel, an deren gesamtem Kapttal aber nur einen solchen von einem ,,,, Unternehmungen mit je über Millignen Mark Kapital wurden nur 38 gejäblt. Ihr Antell am Stammkapital sämtlicher Gesellschaften berrüg jedoch nicht weniger als fast ein Sechstel. Die Verschiebung des Verhälinigantells der einjelnen Kapilalsgruppen sowobl an der Gesamtzahl der Unter⸗ nehmungen wie an deren gesamtem Stammk-pltal zeigt gegen das Vorjahr nur geringe Abweichungen. Die kleinen Unternehmungen haben sich auf Kosten der größeren verhältnismäßig etwag vermehrt, während die großen Gesellschaften (mit über 5 Millionen Mark Stammkapital übrigens in etwas böhberem Grade ihren Ver⸗ . am gesamten Kapltal auf Kosten der übrigen gesteigert aben.

Außer den 19 615 tätigen Gesellschaften m. b. H. bestanden am Schlusse des Jahres 1914 noch 3163 in Liquidatlon oder Konkurg befindliche Gesellschaften mit 350,6 Millionen Mark Stammkapital.

Wohlfahrtspflege.

Der Nationalstiftung für die Hinterbltebenen der im Krieg Gefallenen haben, wie. W. T. B. aug Remscheid berichtet, die Stahlwerke Richard Lindenberg 100 000 M ) und Richard Heinrich Edelhoff 10000 4 überwiesen.

Literatur.

Kriegswirtschaftliche Zeitfragen, in Verbindung mit Dr. Ferdinand Schmid und Sr. Wilhelm Stteda, o. 5. Pro⸗ sefsoren an der Univeisität Lelpiig, herausgegeben von Br. Franz Gulenburg, Professor an der Universität Leipzig. H ft 1: Der wirtschaftliche Nebenkrieg. Von Dr. Franz Klein, Mi— nister a. D. VII und 92 Selten. Pceig 169 A. Heft 23. Ge- völterungsvolitik nach dem Kriege, Nahrung ssptelraum und Volkswachstum in Deutschland. Von Dr. Paul Mombert, Mrosessor an der Unlversitat Freiburg i. Br. 15 und 116 Seiten. Preis 240 4. Heft 4: Deutschlands Handel nach dem Kriege. Von Gearg Gothen, Mitgliey des Reick tags. IV und 80 Setten. Preiz 1,60 . Heft 5: Der Tonsu⸗ ment in der Kriegswirtschaft. Von Garl von Tyszka. Ul und 59 Selten. Preiß 150 6. Tübingen, Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck! Ja der hier angejeigten neuen Sammlung von Abhandlungen sollen während des Krieges auf den verschledenen Gebieten des Wirtschafts⸗ lebens in die Erscheinung getretene Aufgaben und nach dem Krege uns noch bevorstebende wichtige Probleme in allgemein verständlicher Form bearbeitet werden. Das erste, Der wirtschaftliche Neben krieg“ betitelte Heft hehandelt die Frage, auf weiche Wetse die will, kürliche, gewaltsame Unterbrechung zu beheben sein wird, die wegen des Krieges im Geschäftg. und Rechtsverkehre von den feindlichen Ländern ins Werk gesetzt wurde. Nach einer Schilderung der Zer⸗ trümmerung des Verkehiz und allgemeinen Betrachtungen über Kriegsmaßtegeln und Friedengvertrag“ erörtert der Verfaffer, der ehemalige österreichtsche Mmister Klein, die Hauptfragen der Rück= bildung (Handelz, und Verkebrsverbote, Geschästs fähigkeit und Ab⸗ wicklung anhängiger Rechtsgeschäfte, vermögenzrechtlicht Hemmungen, Demmungen des industriellen Eigentums und deg U hebernechte, Schadenersatz, die Anspräche der Einzelnen und die Aufgabe des Staates. E; werden alle zurzeit vorliegenden Anregungen und Wünsche kritisch gesichtet und ein Ueberblick gegeben, der es den Beteiligten ermöglicht, über die Maßregeln, die zu ihrem Schutze empfohlen werden, sich ein Ürteil zu bilden, bevor noch die Verhandlungen jwischen den Kriegführenden beginnen. Dabei werden die maßgebenden allgemeinen Gesichtepunkte betont, die lebendigen Interessen relflich abgewägt und auch die rechtliche Seite der jahlreichen Teilaufgaben, aug denen die Wiederaufnahme des Geschätte⸗ verkehrs bestehen wird, betrachtet. In Hest 213 behandelt Professor Mom bert (Freiburg i. Br die Bevöhlterungspolittk nach dem Kriege, ein Problem, das infolge der Erfahrungen und der gewaltigen Menschenverluste dieses Krieges von neuem und in ver chärfter Form in den Mittelpunkt des öffentlichen Intertsseg getreten ist, nachdem schon vor dem Kriege weite Krelse in Deuischland in dem Rückgange der ehelichen Fruchtbarkeit und in der in den letzten Jahren festgestellten Abnahme des Volkzwachstums eine erhebliche Gefahr für unsere nationale und wütschaftliche Zukunft erblickt hatten. Nach Darlegung der allgemeinen Bedeutung des Volks wachgtums in Deutschland werden zunächst die wichtige Frage semer wirtschaft⸗ lichen Voraussetzungen, der Nahrungsspleltaum, d. h. das Verhältnis der heimischen Volkszahl zum Ertrag der nationalen Gütererzeugung im weitesten Sinne, und die Möglichkeiten seiner Erweiterung eingebend erörtert. Sodann folgt eine Betrachtung der Faktoren des Volkswachstums (Gheschließ ungen, Geburtenhäustgkeit, Sterblichkest, Geburtenüberschaß und Wanderbem egung) und Be⸗ sprechung der Möglichkeiten iber Beeinflussang. Im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Volkewacks um und Nahrungssplel raum ist nach den Ausführungen des Verfassers die sog. Dekonomik des Bevölkerunge wechsels wichtig, weil Knapphett des Nabrungsspteltaums, . B. mangelnde Arbeitsgelegenheit, Rückgang in der Lebenshaltung, vor allem der breiten Massen, dazu führt, die Abwanderung und die Sterblichkeit ju vergrößern, und ein Volkswachtztum, das bei boher Sterblichkeit und großer Auswanderung zustande kommt, Verbrauch und Ausgaben des Landes erhöht und damit dessen Kapitalbildung, die wesentliche Voraugsetzung steigenden Nahrungssptelraumes ist, ungünstig beeinflußt, eine Wirkung, die sich dann wieder auf die wöirtschaftlichen Möglichkeiten weiterer Volkevermehrung fortpflanzen muß. Das Ziel aller Maßnahmen zur unmittelbaren Hebung des Volkswachstums müsse sein, dieses letztere ohne unnötigen Aufwand an Kapital, Arbeit und Menschenleben ju erreichen. In Hest 4 Deutschlands Han del nach dem Kriegen beleuchtet Gothein nach einer kurzen Schilderung der wirtschaftlichen Entwicklung Englands vor dem Kriege die wäbrend desselben gemachten Versuche einer Verdrängung der deutschen In- dustrieerzeugnisse im Ausland und den Plan einer wirtschaftlichen Cin= kreisung der Zentralstagten und einer Sperrung des Bezugg gewisser unentbehrlicher Rohstoffe, erörtert die Notwendigkeit für die Krieg⸗ führenden, das Zollwesen, sowohl Einfuhr wie Aue fuhrzölle, nach dem Kriege in ganz anderer Weise als bisher dem Finanzinteresse dienst⸗ bar zu machen, und betont dabei unter anderem die Notwendig. keit, auf deutsche Kohle, die für die konkurrierende Industrie des Auslandes ein wichtiges Probuktionemlttel ist, und namentlich auf dle nur in Deuischland gewonnenen Kaltsalze einen Ausfuhrioll zu legen. Dann werden die Gestaltung des deutschen Wirischaftslebeng nach Friedensschluß, die handelspolitiscen Friedensbedingungen, das handels. Politische Verhältnis zu Oesterreich⸗Ungarn, dle baudelgyolitische Stellung der eroberten Gebiete, das bandelgpolitische Verhältnis zu den Neutralen und die handelsvolitischen Aussichten einzelner In= dustriejweige besprochen. Von den Ergebnissen, zu denen der Ver. fasser gelangt, sei hervorgehoben, daß nach seiner Ansicht durch den Versuch einer wirischa silichen Ginkceisung Deutschlands die mit uns im Kriea befindlichen Staaten selbst aufs schweiste geschädigt würden. Gegenüber einem solchen Versuche würde Deutschland durch Ver⸗ sagung seiner Ausfuhr ven Kali, Kohlen und Kokz, Eisen und Maschinen, Chemikalien und Farben, Leder und Peljwerk usw. wirksame Reyressalien auszuüben in der Lage sein, die nicht nur Frank. reich und NRußland, sondern auch England, Belgien und Italien gegen⸗ über ihr Ziel nicht verfehlen würden. Auch für die Zukunft erwelle sich daher der bewährte Weg der Tarif. und Meisbegünstigungs. verträge für alle Kriegführenden als der gangbarste. Dabel werde dle Festlegung der gegenseittgen Meistbegünstigzung in den Friedengper. trägen nach dem Vorgange des Artikels XI des Frankfurter Friedeng.

vertrages zu erstreben und auch zu erreichen sein. Gegen schikanöse

Autlegung oder Anwendung der M eistbegünstigung wie der Zolltarif

müsse die Berufung an ein international 8 Schier sgericht am besten

den Schiedsgerichtshof im Haag. zulässtz sein. Die Beteiligung

der Zollbeamten an den Zollerträgen Jolle durch die Friedensverträge

ausgeschlofsen werden. In diesen sei ferner die Einführung von

Durch fuhr⸗ oder Wiederauzfuhrzöllen zu verbieten und das Verbot zu

erstieben, die eigene Flagge oder die des Mutterlandes oder dritter

Staaten bei der Verjollung der eingeführten Waren zu bevorzugen.

Vile gegenseitige n,, ung von Kolonien und Mutterland sei durch

die Friedengvertrüge zu besestigen und das Recht der offenen Tür in allen

Kolonten für die Zukunft einwandsfrel zu sichern. In dem Friedeng⸗ batörag mit England sel auch gegenüber den Selbstyrwaltungs⸗

kolonten das Recht der Meistbegünstigung zu erstreben, Ebenso dürfe

der augschließliche Vorbehalt der Küßstenschiffabrt für di⸗ eigene Flagge

keine Anwendung auf die mehrere Häfen eines Landes anlaufenden

trangozeanischen Schiffahrtelinten siaden. Die Meistbegünstigur g

dürfe sich nicht auf die Verzollung beschränken, sondern sel im vollen

Umfange des englisch französischen Handelsvertrages vom 23. Janna

1860 in sämtliche Frie dengverträge ,, also auch das Recht

der Niederlassung, deg Gewerbebetrlebes, des Patentschutzes, der

Schiffahrt un In Heft 5: Der Konsument in der

Kriegswirtschaft“ behandelt von Tyszta die Lage des Konsu⸗

menten in unserem Wirtschaftsl⸗ben. Unter wirischaftlicher Konsum⸗

tion im weltesten Sinne des Wortes versteht man den Verbrauch

wirtschastlicher Güter zur Bedarfsbefrtedigung des Menschen,

nicht nur den unmittelbaren, versönlichen Verbrauch für Er-

nährungg⸗, Kleidungs. und dergleichen Zwecke spersönliche Kon-

sumtion), sondern auch den Verbrauch wirtschafilicher Güter

lwie z. B. Kohle) zur Umwandlung von Rohstoffen in fertige

Waren und diese Umwandlung seibst (technische Konsumtion). Der

Verfasser beschättigt sich nur mit der unmittelbaren, persönlichen

KFonsumtion, mit dem Verbraucher von Lebꝛnsmittein und anderen zur Erhaltung des Lebens notwendigen Gebrauchsgütern (Kieldung, Wohnung usw.). Nach einer begrifftichen Scheidung der Konsumenten⸗

und der Produjenteninteiessen und Heivorhebung der Personenkreile,

bei denen das Konsumentenintertss⸗, die notwendigen Lebenzbedürfnisse zu niedrigen Preisen zu erhalten, überwiegt, wirft er einen Blick auf die Lage des Konsumenten in Deutschlaud kurz vor Ausbruch des Kiieges, untersucht dann, in welcher Weise sie durch den Keieg beein- flußt worden ist, geht näher auf die der Preisbildung in der Kriegs⸗ iwirtschaft zu Grunde liegenden Faktoren ein, skijziert kurz dle Preis- gestaltung während des Krieges, insonderheit die der Lebensmittel, durch amtlichen Veröffentlichungen entnommene Zahlen, ermtttelt das Maß der Verteuerung der Lebenshaltung durch die Steigerung der Lebensmittelpreise und gibt ein Bild von der tatsächlichen Lebeng= welse im Krlege auf Grund der Ergebntsse von Erhebungen statisttscher Aemter und des Kelegsausschusses für Konsumenteninteressen bet die Lebenshaltung der Bebölterung in einer großen Anjahl von Städten des Reicheg. Mit einer krülschen Betrachtung der während des Krieges erfolgten Eingriffe des Staates in das Wirtschaftsleben zum Zwecke einer gleichmäßigeren Verteilung der vorhandenen Lebensmittel und mit einem Ausblick auf die voraussichtliche Gestaltung der Lage des Konsumenten nach dem Kriege schließt die Abhandlung,

Zu der Schrift Die deutsche Volkswirtschaft im Kriege“, die im Februat 1915 die Direktton der Dis Konto. Gesellschaft in Berlin herausgegeben hat und zu der im Oktober v. J. ein erster Nachtrag erschlen, liegt jetzt ein 32 Seiten um⸗ fassender jweiter Nachtrag vor. In diesem wird die Entwicklung der deutschen Volkswirtschast weiter bis jum Ende deg ersten Halb- jabrs 1918 verfolgt. Die beigefügten zahlreichen statistischen Tabellen gehen noch über diesen Zeitpuntt hinaus und reichen teilwelse bis imn den August hinein. Wie seine Vorgänger btetet auch dieser Nachtrag eine sachlich gehaltene Würdigung der wichtigsten volkswirtschaftlichen Vorgänge in dem bezeichneten Zeitraum und gibt eine Uebersicht über den Stand der Dinge. Behandelt werden u. a. der Zahlungeverkehr, die Verhälinifse der Reichsbank und der Darlehngkaffen, der Devisen⸗ handel, die Sparkassen und Depositen, die Ergebnisse der Aftiengelell⸗ schaften im Jahre 19818 und die wichtigsten Zweige der deutschen Großindustrie. Der Nachtrag wird von dem Archiv der Diskonto⸗ Gesellschaft in Berlin kostenftei abgegeben.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Ein Masken⸗ ball“, in den einzelnen Partien mit den Damen Artern de Padilla, Kemp und Leisner und den Herren Kirchhoff, Schwarz, Habich, Bach– mann und Schwegler besetzt, aufgeführt. Dirigent ist der Kapell= meister von Strauß.

Im söniglichen Schauspielhause geht morgen Goethes Egmont“ mit der Musik von Beethoden in Szene. In den Haupt- rollen wirken die Damen Conrad, Durieur, Thimig, die Herren Pohl, Sommerstoiff, Clewing, Keppler, von Ledebur und Vesper mann mlt. Spitllelter ist Br. Bruck, musikalischer Leiter der Kapell meister von Strauß. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr. ö

In den Kammerspielen des Deutschen Theaters findet morgen, Freitag, die Erstauffübrung von August Strindbergs Kammerspiel „Gespenstersonate' statt. Die Hauptrollen sind fol⸗ ger dermaßen hesetzt; Direkior Hummel: Paul Wegener, der Student Archenholj: Put Hartmann, das Milchmädchen: Gertrud Welcker, der Oberst: Brund Decarlt, die Mumie, Frau des Obersten: Gertrud Eysoldt. Die Dekorationen sind vach Entwürfen von Gustav ning angeferttét. Spielleiter ist Max Reinhardt.

Die . Fledermaus wird morgen, Freitag, im Qeutschen Opernhause nach längerer Pause wieder aufgeführt. Die Vaupt ; rollen sind folgendermaßen pesetzt: Eisenstein. Bernhard Bötel, Rosalinde: Elisabeth van Enderr, Frank: Julius vom Scheidt, Alfred: Gustav Werner, Adele: Herta Stolzenberg, Dr. Blind: Eduard Kandl, Frosch: Julius Lieban. .

Im Schillertheater Charlottenburg findet di⸗ erste diesjäbrige Schülervorstellung am Sonnabend, den 21. d. M. Nachmittags 3 Ubr, statt. Aufgeführt wird Prein Friedrich von Vomburg'. Der Vorverkauf bat begonnen. Schüler und Schülerinnen genießen bei Bezug der Eintrittskarten durch die Schulen die be⸗ kannten Ermäßtgungen.

Tino Pattiera, der dalmatinische Tenor von der Dres dener Dofoper, wird am 21. Qftober in der Philbarmonte zum ersten Male vor das Berliner Publtkum treten. Der Känstler wird u. a. die Bildnigarie aus Zauberflöte“, eine Arie aus dem Siebe strank eine Arte aus Aida, Line Arie aus Wilbelm Tell! und die Kavatine aus „Faust“ singen. Beglettender Tonkörver ist das Philbharmonische Orchester unter der Leitung von Camillo Hildebrand. .

In der Heilig Kreujkirche findet morgen, Freitag, Abendz Si Ubr, eine geistliche Mufsikauffübrung zum Besten der Armenpflege in der Gemeinde statt. Mitwirkende sind: Martha Drever Wolff (Sovrtan), Hilde Ellger (Al), der Erksche Gesangverein für gemischten Chor (Dirigent: Georg Bader), Fritz Schint (Orgel). Karten zu 1. 4, 60,78 M6 und O0 M ssind Abends an den Köirchentüren zu haben.

Mannigfaltiges.

In der Goldankaufsstelle des preußtschen Abgeord⸗ neten hauses erschien, wie W. T. B. mittelt, gestern an dem Gedenktage der Volkenschlacht bei Leipzig der Kammer herr Ihrer Katserlichen und Königlichen Hobeit der Frau Kron prinzessin und überbrachte im Auftrage der boben Frau eine große Anzahl Goldschmuck fachen, darunter Armbänder, Ketten und Broschen. Auch die Damen des Oofstaates der Frau Rronprimessin . sich ihrer Schmucksachen im vaterländif Interefsfe ent · außert.

Wie berell miigeteilt, bat dag Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz zwel Denk üngen