1916 / 252 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

: ö . . . ö . . . .

auf den Kopf: 106 39 00 ** . Sci JJ ö. Kleidung, ub zeug, Reparaturen.... 2 . 6 ö ö ausgerät, Geschtrr, Glas Bücher, Zeitungen usw.

Ausgaben inggesamt .

Ven den monatlichen Ausgaben für die Ernährung und dem monatlichen Verbrauch an Nahrungsmitteln entfielen auf den Kopf:

Verbrauch 0 o/ an Nahrungs⸗ mitteln kg 9, o 8, os 2,39 O 66 4,16 1446 h si. 16,03 119, O, 6a 18,15 1, 52a 3 32 O, go 3, 2 O, ss 1,20 O, 1650 6,9 12 Stück 6, 2s 81 1,56 O22 287 O, gs 5, 8o 1,703 2, 0s O, So 2, 8 O, sgo 2,16 1, 18 1,90 O, 42 160 O, sz 2. os O, aas 1,12 O. gas 1,18 O. 9s 138

Nahrungsmittel im Hause zusammen .. 100,00 II. Alkohol, Tabak, Zigarren. 88 Z,

zusammen III. Ausgaben für Speisen und Getrände außerhalb dez Hauses J IV. Ausgaben für Nahrungs⸗ und Denus. mittel in und außer dem Hause jzus. 39,

Hiernach entfielen ven der monatlichen Gesamtauggobe auf die Ernährung 52 oo, auf die Wohnungsmiete 10, a oo, auf Kleidung usw. Isi oOo, auf Hetzung und Beleuchtung 3,60 oso, auf Steuern Z, os oso. Von den Ausgaben für Lebensmittel beanspruchten , für Fleisch, Wurst und Flelschkonserven 21, osg, die für Butter und Fette 11, lo, die für Brot und Backwaren 19, es o /g, die für Tartoffeln Hi o/. Der Menge nach war der Veibhrauch von Kartoffeln am größten, dann folgte der von Brot und Semmeln. echt hegchtenswert und für die Kröegswirtschaft beieichnend ist auch der verhältnismäßig große Anteil, sowobl den Kusgaben als auch dem Verbrauche nach, den die Konserven (Fleisch, wie Fischkonserven) be⸗ anspruchten, desgleichen der große Berbrauch von Marmeladen und Kunsthonig wie auch der von Flschen, der den Friedentverbrauch weit überneffen dürfte.

Ausgaben für

Zur Arbeiterbewegung.

In Troyes traten, wie W. T. B. meldet, die Arbeiter weiterer sechs Fabriken in den Ausstand. (Vgl. Nr. 249 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

Füt seine der Antikenabteilung der Königlichen Museen über⸗ wiesene wertvolle Sammlung hat Herr von Gans Frankfurt a. M. nachträglich nech einige weisere Teile des ägvptischen Schatzes erworben, der zu den kostbarsten Stücken der ganzen Sammlung gehört. An erster Stelle unter den neuerworbenen Teilen dieses Schatz s ist ein aus einer glatten Röhre gebildeter Halgreif zu nennen, an den mittels zweier Scharniere ein breiter Schild angesetzt sst. Der Schild besteht aus elner Medaille, die den großen n,, n gleicht, und aus 14 mit Perlen auf Golddraht gerahmten kleineren Münzen. Die Medarlle ist keine echte Münje, sondern die Nachahmung elner solchen, aus zwei dünnen Blechscheiben hergestellt. Dle Vorxerseite trägt das Brustbild eines nicht bestimmbaren römischen Kaisers, mit der Inschrift: Herr, hilf der Trägermn“ in griechischer Sprache; auf der Rückseite ist in ungeschickter Zeichnung die thronende Konstantino—⸗ polig dargestellt. Die kleineren Goldmünzen zeigen u. a. die Bildnisse Justinus II, Fes Tiberius, des Constantinus und Maurisius. Der Halsiing ist danach frühestens in der Zeit um die Wende deg 6 und 7. Jahrhunderts gefertigt. Ein Scharnier an seinem unteren Rande jeigt an, daß an ihm noch ein Anhängestück befestigt gewesen war, und der Kustos, Profefsor Br. Zahn bat fest⸗ gestellt, daß eln ebenfalls in der Sammlung von Gang befindliches Gnkolpton mit Bildern der Verkündigung und des Wundert von Kana gerau in dieses Scharnier paßt. Beide Stücke gehören also aller Wahrschetn lichkeit nach zusammen und blldeten einen prunkvollen Schmuck. Vas GEakolpion ist älterer Herkunft. Es mag ursprünglich an einer Kätte Ketrggen worden sein und wurde später von einem Goldschmied geschickt mit dem Schlldhalsreif verbunden. Nwotz seinet für diese Bestimmung auffallend großen Maße hat die ser nach der Medaillenumschrist einer Frau gehört In der Form verwandte Schmuck⸗ stücke aus dem römischen Altertum sind uns erhalten; sie haben Offi⸗ zieren der schola gentilium gehört, elner aus fremden, namentlich Nordländern gebildeten Gardettuppe. Der starre Halsring war ein verschledenen barbarischen Völkern des Altertums eigener Schmuck. Seine Einführung im römischen Herr kann als ein Zeichen der immer größer werdenden Bedeutung der Barbaren im Reiche angesehen werden. Man ließ den im r1ömischen Heer dienenden Fremden dlesen heimischen Schmuck, gestalteie ibn, nur noch prächtiger aug. Auf antiken Arbildungen sind im römischen Heer dienende barbarische Krieger mit solchen Lalzringen zfter abgebildet, und gewöhnlich haben die Halgringe noch einen Anhänger. Auch weibliche Figuren finden sich oftmals mit solchen Halsringen abgebildet, und wenn die Kunst bieseg Zeichens des Barbarentums auch verallgemeinert haben mag, so knüpfte sie doch wohl an Geschauteg an. Namentlich in der östlichen Welt scheint ein Ueberladen mit Geschmeide bei den Frauen Sitte

ewesen zu sein. So wag auch die Heimat umeres Prunkstückes im keel elfen Osten zu suchen sein.

Im Kupferstichkabinett sind zu Ehren des kürzlich ver⸗ storbenen Fritz Bo ehle Steindrucke und in, n,. dieses Frank urter Messters ausgestellt, angeschlofsen an die Gedächtnisausstellung

Otto Greiner.

Der großen Ausstellung von Werken Lesser Urys, die man vor nicht allzu langer Zest bei Schulte sah, ist j'tzt eine zweite umfangrelche und sehr gewahlte Vorführung der Gemälde des Beiliger Künstlers bei Cafsirer gefolgt. Da in den letzten Jahren die „Berliner Sezession in ihren Ausstellungen gleichfalls die Kunst Lesser Urs dem Publikum vermittelte, so ist der Maler, der sich früher jabrelang dem Berliner Kunstbetrieb sernhielt, jetzt in den Vordergrund des. Kunstlebens gerückt. Solange er nur ab und zu vereinzelte Werke zeigte, durfte man seinen überzeugten Anhängern Glauben schenken, die da behaupteten, daß hier ein sehr großer Künstler abseits von der Mode, einsam und verkannt bedeutende Werke schaffe. Man hat nun in—⸗ zwischen relchlich Gelegenheit gehabt, den Fall Lesser Uv“ nachzu⸗ prüfen, und da zeigt es sich, daß seine Freunde übertrieben haben. Uiy setzte in den achtziger Jahren des vorigen Jabrhunderts als sehr begabter Maler ein. Ueber seine guten frühen Werke ist er aber nicht n, ,, seine Malerei wurde mit fortschreitendem Alter immer derber und oberflächlicher. Den guten Platz, den er immerhin in der Geschichte der neueren Berliner Malerei beanspruchen darf, verdankt er allein den Werken aut den achtziger Jahren, die gerade in der Ausstellung bei Cassirer überwiegen. Da die unangenehm harten und bunten Land⸗ schaften der Spätzeit fast ganz fehlen, so nimmt man einen guten Eindruck mit fort. Ganz rein ist die Freude allerdings auch nicht. In malerischer Beztehung sind die Atellersienen und die Schilderungen von anderen helebten, lichtdurchflofsenen Innenräumen die wertvoll sten Leistungen. Ihre frische, lebendige Wirkung ist umso höher einzuschätzen, als sie hor mehr als dreißig Jahren gemalt worden sind, zu einer Zelt also, als die wenigsten Künstler bei uns derartige Werke um rein malerischer Eindrücke willen schufen. Man muß aber gleich hinzufügen, daß den Bildern gegenüber, die damals Liebermann und die Künstler des Leibl-Kreises malten, selbst Ums beste Innenszenen viel zu schwerfällig und unsinnllch, zu hart und derb erscheinen. Nur ein hellts, duftig und locker gemalteg Garten— bild mit einer Frau im Vordergrunde aus dem Jahre 1886 reicht an die Werke heran, die damals von den besten Malern geschaffen worden sind. In Haltung und Stil haben Lesser Uryt frübe Schöpfungen einen ausgeprägt persönlichen Charakter, und der Künstler ist sich in seinen Innenbhildern auch selber treu geblieben. Fast zu treu! Denn seine 20 Jahre später entstandenen Interteurs weichen von den frühen Werken kam ab und zeigen weder in der Farbe noch in der Auffassung eine Wandlung oder einen Fortschritt Bet den Landschaften, die für die Art des Künstlers bezeichnend sind, denkt man mitunter an Corot, dessen zartem Duft und dessen Weichheit Ury freilich nicht nabekommt. Seine schwere Farbengebung hindert ihn, Cotots duch. sichtige Feinheit der Luft zu erreichen, und wo der französische Maler leicht hingewischte schimmernde Dinge gibt, wirkt die Malerel Lesser Urys lediglich verschmiert. Einige sirlle Landschaflen, deren Wesentllicheg mit wenigen breiten Farbflächen kaapp und treffend gegeben ist, sind recht schön in ihrer ruhevollen Stimmung. Die Akte welsen ebenfallz den festen Griff einer selbständigen und kräftigen Künstlerpersönlichkeit auf, aber hler läßt das kalte und sch vere Kolorit auch nicht den geringsten relzvollen Eindruck zu. Gtas muß man dem Künstler hoch anrechnen: er ist einer der ganz wenigen Maler ewesen, die die Schönheit der Beillner Straßen und des

erliner Lebens erkannt und dafür einen persönlichen Ausdruck gefunden haben. Wenn auch seine Schilderungen aus dem Tiergarten und von Berliner Caféz mehr an Skarbina oder gar an Allers süß— liche Spreeathener' statt an Krüger und Menjel, mehr an die Romanschilderungen Paul Lindaus als an die Fontanes erinnern, so haben sie doch einen eigenen Reiz, ein ausgesprochen berlinisches Gepräge. Denkt man an die Lesser Urp⸗Werke, die man in den letzten Jahren auf Ausstellungen zu Grsicht bekam, zurück, so sind es gerade die oft unscheinbaren Berliner Szenen, die als beste und eigenartige Schöpfungen im Gedächtnis haften geblieben sind.

Dr. Pl.

Theater und Mustk.

Im Königlichen Opernbause findet morgen ein Richard— Strauß ⸗Abend statt. An die Tondichtung „Ein Heldenleben“ schließt sich eine Aufführung von „Salome“ an. Beide Werke stehen unter der persönlichen Leitung des Komponisten. In „Salome“ wirken die Damen Goetze, Kemp, die Herren Kraus, Bischoff und Sommer mit.

Im Königlichen Schauspielhause gebt morgen Goethes „Egmont“ mit der Musik von Beethoven in Sijene. In den Haupt rollen sind die Damen Conrad, Sussin, Thimig, die Herren Pohl, Sommerstorff, Clewing, Keppler, von Ledebur und Vespermann be⸗ schäftigt. Spiellelter ist Dr. Bruck, musikalischer Leiter der Kapell⸗ meister von Strauß Die Verstellung beginnt um 7 Uhr.

Die Ausgabe der Dauerbezug starten für 27 Vorstellungen im Königlichen Opernhause und für 29 Vorstellungen im Königlichen Schauspielhause im Monat Novemher findet in der Königlichen Theaterhauptkasse gegen Vorzeigung der Dauer bejugsverträͤge von 96 bis 1 Uhr stast, und zwar: am 30. d. M. für den J. Rang, das Parkett und den II. Rang des Königlichen Opernhausetz, am 31. d. M. für den III. Rang des Königlichen Opernhauses und für alle Plätze des Königlichen Schauspielhauses.

Im Deutschen Thegter nimmt die Reihe der Erst— auffübrungen im „Deutschen Zyklus“ ihren Fortgang. Am kommenden Dienstag, den 31. d. M., wird ein zweiteg Sturm- und Drang drama: „Das leidende Weib“, nach Friedrich Maximilian Klinger von Karl Sternheim bearbeitet, gegeben werden. In der Erst—⸗ aufführung am kommenden Dienstag spielt Lucie Höflich die Titel rolle. Das Werk ist von Max Reinhardt in Szene gesetzt.

Eugen d' Alberts neues Werk Die toten Augen“, dessen Erst⸗ aufführung morgen, Donnerttag, im Deutschen Spernhaufe stattfindet, hat kein Vorspiel und wird ohne jede Pause duichgespielt. Bei Beginn der Oper werden die Türen geschlossen und erst nach Beendigung wieder geöffnet, worauf die Direktion besonders auf— merksam macht.

Am 2. November findet in der Hhilharmonie, Abends 8 Uhr, ein Wohltätigfeitskonzert, veranstaltet vom Kriegshilfaverein im Kreise Teltow für ländliche Ortschaften des Kreises Gerdauen (1Osiprrußen) statt. Ihre Mitwirkung haken zugesaat: die Kammersangerin Lola Artst de Padilla, die Königliche Sängerin Br bara Kemp, der Violoncelist Professor Heinrich Grünfeld. der Kammersaͤnger Ern st Kraus, der Klapiertünstler Professor Maver Mahr, der Schrlftsteller Felix Philippi und der Hofschauspieler Otto Somm'ersto rff. ö

Am 10. November findet im Beethovensaal ein „Schillingts⸗ Llederabend“, veranstaltet von dem Kammersänger Alfred Goltz, statt. Der Generalmusikdirektor Or. Max von Schillings hat selbsit die Begleitung am Flügel übernommen.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestät die Katserin und Königin hat, wie W. T. B.‘ mitteilt, aus ihrem Besitz der Goldschmucksamm⸗ lung eine große Anzahl Schmucksachen überwiesen.

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin besuchte W. T. B.“ zufolge gestern vormittag das Reservelazarett im Krtegervereinshaus in der Chaussee⸗ straße und verweilte längere Zeit bei den dortigen Verwundeten, die von der hohen Frau mit Zigaretten, Postkarten und Blumen beschenkt winden. ö.

Der Austausch des Sanitätspersonals mit Frank⸗ reich ist, wie W. T. B. meldet, zur Ansammlung weiterer Trans⸗ porte vorläufig eingestellt. Er wird in einigen Wochen wieder auf⸗— genommen.

Vie Vorbesichtigung des Kunstnachlasseg des in Gutin per storbenen

Malers Vahld iet, unter dessen Gemälden sich folche von Ruben

und van Dyck befinden, hat l. Le pkes Kanstauktignshaug, W. 35, Pots damerstraße 1221, begennen. Der Eintrüt steht täglich von 10—2 und von 4— Uhr frei. Karten sind in der Neichsmarine- sif tung, Berlin W. 10, Königin Augustastraße 38 / 42, unnntgeltlich zu haben. Dleser Stiftung ist der Nachlaß durch Allerböchste Kabinettgorder Seiner Majestät des Kalsers und Königs überwiesen worden. Die Veisteigerung selbst ist am 30. Oktober zu den gleichen Tagesstunden.

Die erste Veranstaltung des „Vereins für künstlerische und wissenschaftliche Bestrebungen“ am 27. Oktober im Künstlerhause bringt: Griechische Kunst im Spiegel deutschen Wortes und Klanges. Es werden Bruchsück aus eigenen Ueher— setzungen des Deblpus‘ und . Dedlpus auf Kolgnosz von Sophokles durch den Verfasser Professor Dr. Walter Amelung vorgetragen werden. Fünf griechische Gesänge von Franz Schubert (Frl. Gertrud Bend) und zwel Violinstücke: Der sterbende Narziß! und „Der tanzende Faun“, von Waldemar Meyer komponiert, wird dieser vor⸗ tragen.

Im Lessingmuseum (Brüderstraß. 13) spricht morgen, Donnerstag, Georg Richard Kruse über „‚Lortzing und seine Vaterstadt. Berlin‘ zur Erinnerung an die Enthüllung des Lortzing⸗Denkmals vor 10 Jahren. Gesänge aus Lortzmes Werken werden von Hilde Majewski, Adolf Henke und Peter Lord⸗ mann vorgetragen. Einen Prolog spricht Ane Fliegel. Die Ver⸗ anstaltung beginnt um 8 Uhr. In den Räumen des Museums findet eine Ausstellung von Lortzing-⸗Andenken statt.

Die frisch umgebrochene Ackerkrume hat einen eigenartigen Geruch. Während man früher annahm, daß im Boden enthaltene erganische Stoffe die Ursache dieses Erdgeruchs sind, weiß man heute, daß er seine Entstehung biologischen Vorgängen verdankt. Nach der deutschen Parfümertle⸗Zeitung gelang es Rullmann nachzuweisjen, daß ein Strahlenpilj, Actinomxyges odorifer, den Riechstoff erzeugt. Es gelingt, diesen Pilz auf kohlebydratischem Nährboben so iu züchten, daß der Erdgeruch auftritt, inshesondere war der Geruch auf Milch zuckerbouillon stark en- wickelt. Wird der Pilz auf Gelatmenährböden ge⸗ züchtet, so bleiben die Kulturen geruchlog, was heweist, daß der Erdgeruch durch Zusetzung von Kohlehydraten zustande kommt. Au diesen Pilikulturen gelang es, durch chemische Behandlung den Rüchstoff abzusondern. Man gewinnt klelne Kriställchen, die das Licht doppelt brechen und den Geruch der umgehrochenen. Frühjahrg. oder Herbst⸗ erde in chemisch reiner Form darstellen. Weitere Forschungen, die Salzmann durchführte, ergaben, daß zwischen der chemischen Be— schaffenheit der Nährlösung und der Riechstoffbildung deutliche Be⸗ jiebungen hestehen. Sind im Nährboden Stoffe der sogenannten Carboxylgruppe vorhanden, die für organische Säure charakteristisch ist, dann zeigt sich gesteigertes Wachstum mit kräftiger Geruchs.˖ entwicklung. K

Parts, 24 Oklober. (B. T. B.) Nach dem Temps“ ist in Parts eine große Schwefelsäure⸗ und Salpetersäurefabrik durch Brand zerstört worden. In Marseille ereignete sich ein schweres Straßenbahnunglück, mehrere Personen wurden getötet und über 30 verwunder. Wie Echo de Parts“ meldet, ist der mit 1689 Tonnen Kohle beladene griechische Dampfer „»Atkaterini“ bet Tonnay Charente gescheitert. Die Be⸗ satzung ist gerettet. .

Gent, 24. Oktober. (W. T. B.) Heute vormittag fand die feierliche Eröffnung der flämischen Universilät Gent statt. Etwa tausend Personen aus allen Tilen Belgiens wohnten dem feierlichen Atte in der Aula bei. Außer dem Professoren⸗ kollegtum und den Studbenten waren viele polnische Persönlich keiten sowie die meisten flämtschen Literaten zur Eröffnungsfeier erschtenen. Der Rektor Hoffmann sprach über dle soziale Bedeutung der Hochschule; er entwickelte in seiner Rede viele neue Gesichts⸗ punkte und erklärte, die Hochschulen würden ihre Aufgabe in soztaler und sittlicher Hinsicht nur dann erfüllen können, wenn sie auf normaler Basis auftzzebaut werden. Blsher sei dies in Gent nicht der Fall ge⸗ wesen, da nicht in der Muttersprache unterrichtet worden sei. Auch seien für Studenten und Lehrer größere Frelbeiten notwendig, wenn die Volksbildung in alle Schichten der Bevölkerung dringen solle. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall aufgengmmen. Nach⸗ dem der Kurator de Vrees den Berscht der Hochschule verlesen hatte, fand der feierliche Akt sein Ende. Vor dem Universitätg= gebäude hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das die Pro⸗ fessoren und die Studenten fꝛeundlich begrüßte. Heute abend fiadet im flämischen Theater eine allgemelne Bersammlung statt, in der auf die KRedeutung der flämischen Hochschule für das flämische Volk hingewiesen werden soll. Morgen vormittag nehmen die Vor—⸗ lesungen ihren Anfang.

(Fortsetzung des Nichlamtlichen in der Ersten Beilage.)

Königliche Schauspiele. Donnertzt.: Opernhaus. 227. Abonne⸗ mentsvorstellung. Richard ⸗Strauß⸗Abend unter persönlicher Leitung des Komponisten. Ein Heldenleben. Tondichtung von Richard Strauß. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleichnamiger Dichtung in deutscher Uebersetzung von Hedwig Lachmann. Musik von Richard Strauß. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 8 Uhr.

Schauspielhaug. 233. Abonnementsvorstellung. Ggmont. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Goethe. Mustk von Beethoven. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhauß. 228. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zum ersten Male: Ariadne auf Naxos. Oper in einem Aufzuge von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 234. Abonnementevorstellung. Jahrmarkt in Pulsnitz. Ein Schrank in drei Atten von Walter Harlan. Anfang 75 Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Hermann von Rußdorf⸗Schoenhof mit Frl Augusta von Neefe und Obischau (Yünster t. W.). Gestorben: Hr. Staatzanwalt Richard Ascher (Cötiingei).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyr ol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt,

Berlin, Wilhelmstraße 32. Drei Beilagen

sowie bie L2z3., 1ZXxG. und 1227. Mud gabe der Dentschen Verlustlisten.

zum Deutschen Reichsanz

Sandel und Gewerbe.

Auf Grund der Verordnung des. Bundesratg, betreffend die

Bllanz von Aktiengesellschaften usw., die Vermögen im Auglande oder in den deutschen Schutzgebieten baben, vom 25. Februar 19165, bat der Reichskanzler, wie W. T. B. meldet, auf Antrag der Deu tsch⸗Asigttischen Bank die in deren Statut für die Aufstellung der Inventur und Bilanz, der Gewinn. und Verlust⸗ rechnung und des Geschäftsberichts sowie für die Abhaltung der ordent⸗ lichen Generalversammlung festgesetzten Fristen für das Geschäftsjahr 1915 um weitere je sechs Monate verlängert. . In der Aufsichttzratssitzung der Berliner Elektrizitätz—⸗ Werke vom 24. Oktober wurde laut Meldung des W. T. B.“ der Jahresabschluß vorgelegt, der noch für drei Monate den Ertrag aus den Berliner Zentralstationen enthält. Der zur Verteilung verfüg⸗— bare Reingewinn beträgt 4522 087,5 Æ (die Vergleichs zahl des Vorjahres ist nach Abzug des Gewinnanteils der Stadt Herlin 6 980288, S). Die Generalversammlung wird auf den 23. Nobember d. J. einberufen werden. Ez wird vorgeschlagen, 45 o/ Dividende auf 20 Millionen Vor- zugsaktien und 700 (gegen 9 ,½) auf 44,1 Millionen Stamm⸗ aktien auszuschütten sowie 293 880,23 4 auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Der Vorstand berichtete, daß bei der Elettro Werke Aktiengesellschaft der Beirleb aufgenommen, die Kohlenförderung aber unter erschwerten Verhältnissen noch in der Entwicklung sei. Die von den Berliner Elektrizitäis Werken kontrollierten Stromlieferung. unternehmungen seien naturgemäß von der Ungunst der Zeiten nicht unberührt geblieben. Der Aufsichtsrat des Rbeinischen Aktien⸗Vereins für Zuckerfahrikation beschloß laut Meldung des W. T. B.“ aus Cöln, der Generalversammlung die Ausschüttung elner Dividende von I60so (in den beiden Vorjahren 16 und 10 ) vorzuschlagen.

Wien, 24. Oktober. (W. T. B.) In dem heutigen Börsen⸗ verkehr kam der Eindruck der Eroberung Konstantzas in einer weiteren sprunghaften Aufwärtsbewegung zum Ausdruck. Der Ver⸗ kehr gestaltete sich lebhaft und umfangreich; er erstreckte sich insbe⸗ sondere auf die leitenden Bankpapiere und auf Aktien der am rumä— nischen Verkehr beteiligten Transportunternehmungen sowie ferner auf türkische Werte und Montanaktien. Dagegen schwächten sich Rüstungs.« aktien nach einer anfänglichen Steigerung schließlich infolge von Ge⸗ , ab. Der Anlagemarkt verkehrte in unverändert guter Haltung.

Kopenbagen, 24. Oktober. (W. T. B.) Hiesige Blätter melden aus Petersburg, daß die neue russische Kriegsanleihe im Betrage von drei Milltarden Rubel am 1. November alten Stils zur Zeichnung aufgelegt werden soll. Die Zeichnungefrist 1 am 31. Dezember ab, für Sparkassen jedoch erst am 1. Februar

.

Konstantinopel, 24. Oktober. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabak- Regie ⸗Gesellschaft betrugen im Monat September 1916 24 590 000 Piaster gegen 18 400 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.

New Jork, 207 Oktober. (Funkspruch vom Vertreter des .W. T. BY.) (Verspätet eingetroffen. Frankreich hat die Ver⸗ handlungen mit New Jorker Bankiers wegen eines Kredites bis zu hundert Milltonen Dollarß nunmehr zum Abschluß gebracht. Der Kredit ist dazu bestimmt, eine Gruppe von 25 bis 56 französischen Fabrikanten und Importeuren in den Stand zu setzen, hier gekaufte Waren zu bejahlen. Die Wechsel werden daber ausschließlich für das Ausfuhrgeschäft ausgestellt werden. Das Bundesteservebankengesetz gestattet, solche Wechsel weiter zu diskontieren oder an die Bundes⸗ reserve banken zu verkaufen. Ein Betrag von 120 ½ des Kredites wird in französischen Schatzscheinen als Sicherheit hier hinterlegt

werden. Die Wechsel haben eine Laufzeit von 90 Tagen mit dem

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 25 Oltober

*

St. Petertzburg, 21. Oktober. (W. T. B.) Bankausweis. In Millionen Rubel. Aktiva: Bestand an Gold 1556, 0 (15542 Vor⸗ woche), Gold im Ausland 2055 0 (2054, 9), Silber u. Scheidemünzen 104,0 (103,6), Wechsel 263,5 (268,4), kurzfristige Schatzicheine 5278, 0 ,, Vorschüßsse, sichergestellt durch Wertpapiere 38890 (398,8), Vorschüsse, sichergestellt durch Waren 38,9 (39,8), Vorschüsse an Anstalten des kleinen Kredits 62,1 (63,6), Vorschüsse an Land⸗— wirte 19,0 (19,1), Vorschüsse an Industrielle 7,ů? (8.9j, Guthaben bei den Filialen der Bank 708,1 (H00,3); Passiva: Betrag der um⸗ laufenden Noten 7719, (7687, 1), Bankkapital 55,0 (55,0), Ein⸗ lagen 17, (17,6), laufende Rechnung des Staatsschatzes 215,6 (201,9), lau fende Rechnung der Privaten 1425,9 1408, 6).

Börse in GSerlin (Notlerungen des Börsenvorstandeg)

vom 25. Oktober vom 24. Oltober

für Geld Brief Mb

1Dollar 5, 48

100 Gulden 2274

100 Kronen 1551

100 Kronen 159

100 Kronen 168

Schwe 100 Franken 106

Wien⸗

Budapest 100 Kronen 68,95 R 68, 95 69.05 Bulgarien 100 Leva 79 8 79 80

New JYorẽt᷑ olland aänemark

Schweden

Norwegen

Der heutige Wertpapiermarkt zeigte eine feste und zum Teil recht lebhafte Haltung. Auf den mtiisten Gebieten waren Preis besserungen zu verzeichnen, vor allen erfreuten sich Schiffahrtsaktien einer stärkeren Nachfrage, die zu einer Befestigung führte. Der weitere Verlauf war ruhig bei fester Grundstimmung.

Kursberichte von auswärtigen Fonds märkten.

London, 23. Oktober. (W. T. B.) 20/0 Englische Konsols bt, o/o Argentinier von 1386 —, 40/0 Brasilianer von 1889 493, 4 oso Japaner von 1899 704, 3 Portugiesen 56, 5 o/so Russen von 1906 893, 495 0 Russen von 1969 —, Baltimore and Ohio Canadian Pacifie 182, Erie 407, National Ratlways of Mexiko —, Pennsylvania 61, Southern Pacifie 1053, Union Paeifte 1583, United States Steel Corporation 1253, Anaconda Copper 203, Rio Tinto 633, Chartered 1260, De Beerz def. 127664, Goldfield 11, Randmines 33 134. Privatdiskont in/a. Silber 327.

Paris, 24. Oktober. (W. T. B.) Hoso Franjösische Anleihe 90, oJ, 3 oso Französische Rente 61,10, 4 o,υ Spanische äußere Anleihe ——, H 0 Russen von 1906 86,25, 3 o Russen von 1896 56,25, 40/0 Türken unif. 61,50, Suez⸗Kanal 4485, Rio Tinto 1765.

Am sterdam, 24. Oktober. (W. T. B.) Tendenz: Kaum stetig, Oelwerte schwach. Wechsel auf Berlin 42,95, Wechsel auf Wien 285.55, Wechsel auf Schweiz 4625, Wechsel auf Ropenhagen 6700, Wechsel auf Stockholm 69,70, Wechsel auf New York 243,50, Wechsel auf London 11,514, Wechsel auf Paris 11,89). 5H o/ 9 Niederländische Staatsaunleihe 102169, Obl. 3 osg Niederl. W. S. 763, Königl. Niederl. Petroleum IHl2, Holland Amerika. Line 4393, Nlederländisch⸗Indische Handelsbank 250, Atchison, Topeka u. Santa Fö6 1085 Rock Island 15, Southern

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

conda 195169, United States Steel Corp. 1193, Französisch⸗Englische Anleihe ——, Hambßurg⸗Amertka⸗Linie 70.

New Jork, 23. Oktober. (Schluß) (W. T. B.) Die Börse begann die neue Woche bet sehr lebhaftem Geschäft in recht zuversicht⸗ licher Stimmung. Nach sester Eröffnung nahm die Aufwärtsbewegung der Kurse ihren Fortgang, wobet im Hinblick auf die guten geschäst⸗ lichen Aussichten Industriewerie besondere Beachtung fanden. So wurden Bethlehem Steels, Stahltrustaktien, Kupferwerte, Zucker und Lederanteile in größeren Posten aus dem Markt genommen und hatten zum Teil neue Höchstkurse aufzuwelsen. Auch am Markt der Trang⸗ portwerte ging es recht lebhaft zu, und verschiedene leitende Eisenbahn⸗ aktien wurden in größerem Umfange gekauft. Bei Schluß war die Tendenz stramm. Bedeutendere Gewinne konnten Bethlehem Steels mit 38 Dollar, Steels mit 1 Dollar, Central Leather Shares mit 2 Dollar, Kanadas mit 14 Dollar, Norfolk und Western Shares mit 14 Dollar und Unions mit 11 Dollar buchen. Umgesetzt wurden 1420 000 Aktien. Tendenz für Geld: Behauptet. Geld auf 24 Std. Durchschnittsrate 22, Geld auf 24 Stunden letztes Darlehen 24, Wechsel auf London (60 Tage) 471,25, Cable Trangfers 4376,35, Wechsel auf Paris auf Sicht 5.84.25, Wechsel auf Berlin auf Sicht 704, Silber Bulllon 6735, 3 o /o Northern Pacifte Bonds 661, 40/9 Ver. Staat. Bonds 1925 1103, Atchison, Topeka u. Sama Fo 107, Baltimore u. Dhio 883, Canadian Paetfie 17543, Chesapeske u. Ohio 693, Chicago, Milwaukee u. St. Paul 955, Denver u. Rio Grande 185, Illinols Central 10984, Loulsville u. Tashville 137, New Jork Central 1083, Norfolk u. Western 1441, Pennsvlvania 58, Reading 1113, Southern Pacifie 1014, Union Paeifie 1523, Anaconda , 954, United States Steel Gorvoration 120, do. pref. 1213.

Rio de Janeiro, 21. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf

London 12256.

Kurgberichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 23. Oktober. (W. T. B.) Kupfer prompt 124.

Liverpool, 23. Oktober. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 10 000 Ballen, Einfuhr 31 800 Ballen, davon 23 400 Ballen amers⸗ kanische Baumwolle. Für Oktober November 10,71, für Januar⸗ Fehruar 10,4. Amerikanische und Brasilianische je 19 Punkte,

ndische 15 Punkte, Aegvptische 50 Punkte höher.

Bradford, 23. Oktober. (W. T. B.) Wolle bei fesler Tendenz ruhig in der Erwartung der morgen beginnenden Londoner Wollauktlon. 40 er Lokotovs 27 Pence.

Am ster dam, 24. Oktober. (W. T. B.) Santos ⸗Kaffee für Oktober 58.

Amsterdam, 24. Oktober. (W. T. B.) Rübösl loko —, für November —. Leinöl loko für November 523, für Dezember 53, für Nopember⸗Dezember 54, per Februar 543.

New Jork, 23. Oktober. (W. T. B.) (Schluß. Baumwolle loko middling 19,19, do. für Oktober 18,98, do. für November 19,0, do. für Dezember 19,19, New Orleans do. loko middling 18,13, Petroleum Resined (in Cases) 10,75, do. Stand. white in New Jork 8,35, do in Tanks 459, do. Credit Balances at Oil City 2.60, Schmalz prime Western 16273, do. Rohe G Brothers 17,15, Zucker Zentrifugal 6,52, Weizen für Dezember Do. für Januar —, do. hard Winter Nr. 2 neuer 181, Mehl Spring⸗Wheat elears (neu) 820 - 8, 30, Getreldefracht nach Liverpool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 9z, do. für Dejember 866, do. für Januar 8,59 do. für Marz 865, Kupfer Standard loko = Iinn 41, 00 = 41,50.

New Jork, 23. Oklober. (W. T. B. Die sichtbaren Vorräte betrugen in der vergangenen Woche: An Wehen 66 109 000 Bushels, an Kanadaweizen Bushels, an Mais

Recht einer fünfmaligen Erneuerung.

Pacifie 104, Southern Railway 281469, Union Paeifie 1534, Ana⸗

3 870 000 Busphels.

. untersuchungs chen.

2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

Sffentliche

Anzeigenpreis für den Raum einer 5. gespaltenen Einheitszeile 30 4.

r Anzeiger.

Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Bankausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

ö

O86

.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

w

) Nnterfuchungssachen.

42305 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Land—⸗ sturmrekruten Franz Schütze der 3. Kom⸗ pagnie, geboren am 13. 8. 1884 in Posen, ledig, zuletzt wohnhaft Sieglar, Siegkreis, evangelisch, Arbeiter, welcher fahnenflüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Unter suchungshaft wegen Fahnenflucht seit dem 23. 9. 1916 und. Diebstahls im straf⸗ schärfenden Rückfalle verhängt. Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an die unter⸗ zeichnete oder an die nächste Militärbehörde zum Weitertransport hierher abzuliefern.

Beschreibung; 32 Jahre alt, 1,56 m groß, schlank, dunkelblondes Haar, grau⸗ blaue Augen, Mund und Gesicht sowie Nase gewöhnlich, Schnurrbart, trägt feld⸗ grauen Tuchanzug, wahrscheinlich Zivil⸗ tleidung, hat links Plattfußanlage.

Cöln, den 23. Oktober 1916.

Gericht des 1. Ersatzbataillons Jar. Regtg. 66. 4242]

Der gegen den Arbeiter Jan Selecki ln Nr. 215 Stück Nr. 37867 Jahr— gang 1915 erlassene Steckbrief vom 3. September 1915 ist erledigt.

Stettin, den 16. Oktober 1916.

Kriegsgericht des Kriegszustandes. 14243]

Der gegen: 1) den Schnitter Josef Kaminski, 2) den Schnitter Anton Trella in Nr. 77 Stück Nr. 80737 erlassene Steckbrief vom 22. März 1916 ist erledigt.

Stettin, den 16. Oktober 1916.

Krieggsgericht des Kriegszustandes.

42141 Der gegen die Schnitterin Rosa Josa⸗ lewska am 26. Februar 1915 erlassene Steckbrief Nr. 54. Stück. Nr. 2 423 des Jahrganges 1915 ist erledigt. Stettin, den 20. Oktober 1916. Kriegsgericht des Kriegszustandes.

42144 Verfügung. In der Untersuchungssache gegen den Josef Reitmeier, Lanbflurmmann im

Ers. Landw. Inf. Regt. Nr. 3 in Freising, geb. 14. Jull 1875 zu Ebnath, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der S5 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der S5 366, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der ,,,. hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. Augsburg, den 20. Oktober 1916.

K. B. Gericht der stellv. 3. Inf. Brigade.

42140] Fahnenfluchtserklärung

und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den am 26. 12. 1893 zu Böckingen, O. A. Heil. bronn, geb. Ulanen Christian Gooß von der 3. Eskadron des Ulanenregtments König Wilhelm J. (2. Württ.) Nr. 20, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 69ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befind⸗ liches Vermögen mit Beschlag belegt.

Din. St. Qu.. den 20. Oktober 1916.

Gericht der 7. Landwehrdwvision.

Der Gerichtsherr: ;

von Wencher, (Unterschrift),

Generalleutnant. Feldkriegsgerichterat. [42139] Fahnenfluchtserklärungen.

Es sind für fahnenflüchtig erklärt worden:

I) der ausgeh. Rekrut Sörensen Peter Sörensen, geb. 16. 6. 91 zu Ballum, Kr. Tondern. .

2) der Ldstpfl. Knud Lykon, geb. 1. 7. 92 daselbst,

3) der unausgeb. Ldstpfl. Niels Tastesen, geb. 24. 2. 97 zu Loiltkirkeby, Kr. Apenrade.

4) der unausgeb. Ldstpfl. Niels Oksen. geb. 16. 10. 85 zu Giesing, Kr. Hadersl.

5) der unausgeb. Ldstpfl. Jens Andersen, geb. 24. 3. 71 zu Knud, Kr. Hadersl.,

6) der Erf.Res. Jens Danielsen Schmidt, geb. 28. 7. 84 zu Ganderup, Kr. Hadergkl.

sämtlich vom Bei. ⸗Kdo. Flensburg,

7) der Musk. Niels Hansen, geb. 28. 6. 95 zu Sommerstedtholz, Kr. Hadergl., von J. E. 84,

8) der Ldstm. Nireolaus Berndsen, geb.

5. 8. 71 zu Dollerottfeld, Bez. Schleswig, v. Ldst. Inf⸗Ers. B. Neumünster IX 32,

9) der Ers.⸗Res. Jörgen Johann Karl Nomak, geb. 22. 9. 89 zu Wollerup, Kr. Sonderburg,

10) der Ers.⸗Res. Peter Andersen, geb. 26. 3. 92 zu Flelby, Kr. Sonderburg,

1) der unausgeb. Ldstpfl. Andreas Beck, geb. 4. 4. 97 zu Westerobeling, Kr. Hadersl.,

12) der unausgeb. Ldstpfl. Gotfred Schmidt, geb. 30. 12. 97 zu Bröns, Kr. Hadertl.,

13) der Ldsspfl. Otto Karl Jensen, geb. 9. 9. 977 zu Westerobeling, Kr. Hadersl.,

14) der Ldstm. Marius Chrissian Sundrun, geb. 9. 9. 77 zu Egernsund, Kr. Sonderburg,

zu g— 14: v. Bez ⸗Kdo. Flengburg.

In den Fällen zu 9 bis 14 ist zugleich die Vermögensbeschlagnahme ausgesprochen worden.

Flensburg. 23 10 16.

Gericht st. 35. Inf. Brigade.

Y Aufgebote, Verlust n. Fundsachen, Justellungen u. dergl.

(422541 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll am K6. Januar 1917, Vormittags EHE Uhr, an der Gerichtsstelle, Berlin, Neue Friedrichstr. 13/14, III. Stockwerk, Zimmer Nr. 113, verstelgert werden das in Berlin, Taubenstr. 34, belegene, im Grundbuche von der Frledrichstadt Band 13 Blatt Nr. 929 (eingetragene Eigentümerin am 15. April 1914, dem Tage der Eintragung des Versteigerungspermerks: Hadwiga Grundstücksgesellschaft m. b. H. zu Berlin. Schöneberg) eingetragene Grund- stück: Vordetwohnbaus mit rechtem und linkem Seitenflügel, Querwohngebäude mit Saalanhau, unterkellertem und überdachtem ersten Hof und jzwelten Hof, in der

Grundsteuermutterrolle nicht nachgewiesen, Friedrich Mörtzberger, zahlbar bei der

Nutzungswert 39 590 S, Gebäudesteuer⸗ rolle Nr. 1628. Werlin, den 16. Oktober 1916. Königliches Amtsgericht Berlin Mitte. Abt. 87. 87. K. 75. 14.

(42255 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Urkunden zum Zwecke der Kraftloserklärung beantragt worden:

J. Der Zwischenscheine der 5 o / oigen An⸗ leibe des Deutschen Reichs, unkündbar bis 1. Oktober 1924:

1) Nr. 360 554 über 2000 M von 1915 vom Landwirt Heinrich Bestian in Orx⸗ hausen bei Gandersheim.

2) Nr. 670 970 über 1000 A von 1915 vom Bauer Johann Georg Gräf in Grett⸗ stadt, vertreten durch die Rechtsanwälte Justtzrat Ludwig Hivpell und Ferdinand Jüllich in Schweinfurt.

3) Nr. 1 920 461 über 10090 Æ von 1915 vom Kaiserlichen Postamt Ihringen.

4) Nr. 136 099, Nr. 136 100, Nr. 136 501 über je 500 M von 1914 von y. Witwe Maria Behrens in Hamburg, Jenischstr. 4 vertreten durch Rechtsanwalt Adolf Wentzel in Berlin, Behrenstr. 3739.

5) Nr. 243 565, Nr. 243 566, Nr. 243 567 über je 2000 S und Nr. 693 942 über 1000 M von 1915 von der Handwerker Spar⸗ und Darlehng⸗Kasse, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Kolberg.

6) Nr. 76 905 über 2000 6 von 1915 von der Josef Köselschen Buchhandlung in Kempten.

7) Nr. 72 995 über 2000 von 1915 vom Privatmann Bruno Hofmann in Rochlitz.

8) Nr. 410 803 über 1000 1 von 1915 von der Kammerjungfer Marie Erberg⸗« dobler in München, vertreten durch Frau Karoline Erbersdobler, Schäffler gehe frau in Riünchen, Lerchen feidstt. I Po.

II. Der Wechsel:

I) ausgestellt Czersk, den 9. Dejember 1910, von Max Groos, fällig am 9. April 1911, über 799,40 M, angenommen von

Commerz und Diskontobank in Berlin, Charlottenstr. 47, vom Müblenbesitzer Max Groos in Czerst, vertreten durch Rechtsanwalt Kauie daselbst,

2) ausgestellt im Januar 1913 vom Sattlermeister Wilhelm Lange in Berlin, fällig am 1. März 1213, über 400 „, angenommen vom Restaurateur Albert Peter in Berlin, an der Jannowitzbrücke 1, vom Sattlermeister Wilhelm Lange in Berlin, Holjmarktur. 59,

3) ausgestellt Berlin, den 25. Januar 1911, von der Berliner Grundstüͤckever⸗ wertungegesellschaft m. b. H., fällig am 27. April 1911 über 3700 , angenommen von der Berliner GSrundstücksverwertungs- gesellschaft Gustav Hoffmann, zahlbar dei der Bank für Handel und Industrie, Depositenkasse B, Berlin, Charlottenstr. 59, vom Fabrikanten Paul Lippmann in Zittau 4. Sa., vertreten durch die Justiz⸗ täte Fleischer und Max Danziger in Berlin C. 25, Kalser Wilhelmstr. 36,

4) angenommen von der offenen Han⸗ delsgesellschaft in Firma Hermann Paetel, fällig am 12. August 1916, über 5000 4, vom Verleger Edmund Bernhardt in Berlin⸗Wilmersdorf, Pariserstr. 7, ver treten durch die Rechtsanwälte Geheimer Justijrat Kleinholz und Dr. Heinrich Kroner in Berlin, Lelpzigerstr. 123 a.

III. Der Pfandbriefe der Preußischen Central · Bodenkredit · Aktiengesellschaft in Berlin:

1) Serie II Lit. D Nr. 355 über 500 A, veriinglich iu 40, jährlich, vom 1. März 1910, vom Lehrer Nikolaus Even zu Barst, Kr. Forbach, vertreten durch die Rechtsanwälte Justitrat Arster und Hampf in Berlin W. 66, Wilbelmstr. 57 58,

2) Serie VIII Lit. O Nr. 2869 über 1000 , verzinslich zu 40½0 jährlich, vom 1. März 1909, vom Handels mann Ernst Wilbelm Donath in Bertasdorf Nr. 76.

IV. Der Hvpolbekenpfandbriefe der Preußischen Pfandbrief Bank in Berlin:

1) Em. XVIII Vit. E Nr. 9533 über 300 A, veriinglich zu 4 00, vom 1. März 1907, vom Übrmachermeifter Paul Köhler