1916 / 267 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Nov 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Lulea oder des Befehlshabers bes Bezirkes Norr⸗ . eim . werden dürfen. Die Zone erstreckt sich ent⸗ ng . chwedisch-finnischen Grenze in 10 km Breite. Die . g besonderer Untersuchungsstatlonen ist dort vor⸗ Die Handelskommission hat wegen des Schiffs— mangels in Schweden und wegen der h m e mf. von n, der Nationaltidende“ zufolge beschlossen, in ukunft den schwedischen Schiffen die Erlaubnis zu verweigern, rachtfahrten für Norwegen, Dänemark' oder Finn⸗ and anzunehmen. Türkei.

Die „Agentur Mill hat im Mai einen Bericht über Grausamkelten der Ruffen veröffentlicht. Die 6 . die 500 Einwohner der muselmanischen Dörfer A ch⸗ anisse und Navisse und sechs anderer Dörfer im Wilajet Wan bei lebendigem Leibe verbrannt. Die russische Regierung hat diese Nachricht förmlich in Abrede gestellt, indem sie be⸗ hauptete, russische Truppen wären seil Oktober 1913 nicht in der fraglichen Gegend gewesen. Die genannte Agentur ist

der Lage, diesem russischen Bericht ein kategorisches Dementi gegenüberzustellen, zumal da russische Truppen sich in der Gegend von Chatak sell Mai 1915 befinden und russische Erkundungsabteilungen bis Bervari kommen, wo die türkischen Soldaten ihnen . abnahmen. Außerdem haben die⸗ selben Russen bei der Belagerung der Dörfer Vikren und Kite und anderer Dörfer, die südlich von Chatak liegen, von einer Benölkerung von 370 Personen 351 hingemordet. Die „Agentur Milli hält es ö. ihre Pflicht, diese neue moskowitische Un⸗ menschlichkeit bekanntzumachen.

Griechen laub.

Das „Reutersche Bureau“ meldet unter dem 8. d. M. daß die griechische Regierung bei der Entente Einspruch gegen die Benutzung ihrer leichten Seestreitkräfte erhoben habe.

Amerika.

Nach einem Telegramm der „Associated? reß“y ist Wilson mit 272 Stimmen wiedergewählt worden. Der Senat wird nach den bisherigen Ergebnissen mit einer Mehrheit von zwölf Stimmen demokratisch sein. Die ö des Re⸗ 6. äsen tanten hau ses ist noch zweifelhaft, es wird eine demo— ratische Mehrheit nur erhalten, wenn fünf Bezirke, die gegen⸗ wärtig noch zweifelhaft sind, Demokraten wählen sollten.

Asien.

Nach einer n, des „Reuterschen Bureaus“ haben neun⸗ zehn eingeborene Mitglieder des Kaiserlichen Gesetz⸗ gebenden Rats von Indien dem Vhekönig eine Denkschrift überreicht, in der sie Reform vorsch läge. machen, die nach dem Kriege ausgeführt werden müßten, wenn nicht eine bittere Enttäuschung eintreten solle Die Denkschrift fordert, daß in den Regierungskollegien (Executive Gouncils) die Hälfte der Mitglieder Inder seien. In den Gesetzgebenden Beiräten Legislatiye Councils) solle die Mehrheit aus gewählten Ver⸗ tretern besteh⸗n. Indien müsse fiskalische Autonomie erhalten und auf gleiche Stufe mit den autonomen Kolonien estellt werden, und die Inder müßten hinsichtlich des Rechts, affen zu tragen, und des Anspruchs auf Offizierstellen in der Armee ebenso behandelt werden wie die Europäer.

Kriegsnachrichten.

Großes Hauptquartier, 11. November. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Klares Herbstwetter begünstigte die beiderseitige Artillerie⸗ und Fliegertaͤtigkeit.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Nördlich der Anere brachte eine unserer Patrouillen aus der feindlichen Stellung zwei Maschinengewehre zurück.

Bei einem Nachtangriff gelang es den Engländern, nord⸗ östlich von Courcelette in geringer Breite in unseren vordersten Graben einzudringen. Den Franzosen brachte Häuserkampf bei der Kirche von Sailly⸗Saillifel kleine Vorteile, im übrigen scheiterten die dort auf breiter Front ge⸗ führten Angriffe.

Den Bombenangriffen der fe indl ichen Flieger gegen Ortschaften hinter unserer Front sind gestern 9 Einwohner des besetzten Gebiets zum Gy gefallen; der angerichtete militärische Schaden ist gering geblieben.

Im Luftkampf und durch . sind gestern wiederum 10 feindliche Flugzeuge abgeschoffen worden.

Oestlicher Kriegs schauplatz Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Mit starken neu herangeführten Kräften versuchten die Russen vergeblich, uns die bei Skrobowa gewonnenen Stellungen zu entreißen. Ihre Angriffe brachen verlust— reich zusammen.

An der Narajowka drangen deutsche Truppen in die russische an n südwestlich von Folw. Kras⸗ nolesie ein und wiesen Nachts fünfmalige heftige Gegenstöße des Feindes ab.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

Am Sm ot rec in den Karpathen hatte ein Vorstoß deutscher Jäger vollen Erfolg; sie führten 60 Russen gefangen aus den genommenen und zerstörten Stellungen zurück.

Die Angriffe deutscher und österreichisch-unga— rischer Truppen an der Nordostfront von Siebenbürgen sind erfolg reich weitergeführt worden.

Westlich der Straße von Predeal auf Sinaia wurden mehrere verschanzte rumänische Linien in Sturm genommen und 169 Gefangene gemacht.

An den Paßstraßen weiter westlich spielten sich gestern nur kleinere Kämpfe ab, bei denen einige Höhenstellungen von uns gewonnen und 200 Gefangene eingebracht wurden.

Balk an⸗Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls

von Mackensen. Unverũndert. .

Mazedonische Front. Südlich von Koreg haben sich Gefechte unserer Seiten⸗ abteilungen mit französischen Truppen entwickelt.

m östlichen Teil der Ebene von Monastir und auf den Höhen nördlich der Cerna wurden von französischen und serbischen Kräften mehrmals Angriffe unternommen, bie v erlust⸗ reich scheiterten. Nur südlich von Polog hat der Feind in die vorderen Stellungen einzudringen vermocht.

An der Struma⸗Front lebte die Artillerietätigkeit beiderseits des Butkovo⸗Sees auf. . Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Berlin, 19. November. (W. T. B.) In der Nacht vom 2 zum 10. November griffen feindliche Flugzeuge Osten de und Zeebrügge ohne Erfolg mit Bomben an' Im Verlaufe des Angriffs wurde ein englisches Flugzeug zur Landung gezwungen und erbeutet. Der Insasse, ein englischer Offizier, wurde gefangen genommen. Am 16. morgens griff ein deutsches Kampfflugzeug zwischen Nieuport und Dünkirchen zwei englische Short-⸗Doppeldecker an, schoß den einen davon ab und zwang den anderen zur Flucht. Im Laufe des Vormittags stießen drei unserer Kampfflug⸗ zeuge quer ab von Ostende auf ein überlegenes englisches Lu gten ggeshnnderz das sofort angegriffen wurde. Nach ängerem Luftgefecht wurde der Gegner abgedrängt. Die eigenen Flugzeuge erlitten nur unbedeutende Beschädigungen und kehrten sämtlich zurück.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 10. November. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

Westlich der Vulkanpaßstraße blieben rumänische An— griffe erfolglos. Beiderseits des Alt-Tales und südwestlich von Predeal gewannen die verbündeten Truppen erneut Gelände, warfen den Feind in Stürmen aus seinen Stellungen und behaupteten diese gegen feindliche Gegenangriffe. 188 Ge— fangene und 4 Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Auch im Gyergyo⸗Gebirge macht unser Angriff günstige Fortschritte.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Bei Skrobowa stürmten deutsche Truppen in etwa 4 Em Breite mehrere russische Verteidigungslinien und warfen den ö. über die Niederung zurück. Außer großen blutigen

erlusten verloren die Russen 49 Offiziere 3380 Mann an Gefangenen, 27 Maschinengewehre und 12 Minenwerfer wurden erbeutet.

Balkan⸗Kriegsschauplatz. Monitore der k. und k. Donauflotille erbeuteten bei Giurgiu zwei rumänische mit Petroleum beladene Schlepper.

Italienischer Kriegsschauplatz. Lage unverändert.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. An der Vojusa⸗Front gesteiger te feindliche Artillerie⸗ tãtigkeit. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht. Sofia, 10. November. (B. T. B.)

bericht vom 10. November.

Mazedonische Front: Südlich vom Prespasee wies unsere Kavallerie den . zweier feindlicher Kompagnien ab. An der Front vom Prespasee bis zur Mündung der Struma für uns günstige Patrouillengefechte und das 3 . liche Artilleriefeuer, dieses lebhaft im Cernabogen, aber zeitweise unterbrochen. Unsere Artillerie rief durch wirksames Feuer mehrere Explosionen unter den von ihr beschossenen feind⸗ lichen Batterien hervor. Angriffe feindlicher Infanterie bei den Dörfern Rahovo und Baraklidschuma wurden mühelos abgewiesen. An der Küste des Aegäischen Meeres Ruhe.

Rumänische Front:; Längs der Donau an ver— schiedenen Abschnitten Artillerie⸗ und Infanteriefeuer. Dester⸗ reichisch- ungarische Monitore nahmen bei Giurgievo zwei rumänische Schlepper, von denen einer mit 660 Tonnen Petroleum beladen war. In der Dobrudscha nichts Wesent⸗ liches zu melden. .

Bei der Cernavodabrücke zwang unsere Artillerie . dem linken Donauufer vorstoßende feindliche Einheiten si gegen die Station Dunareg zurückzuziehen.

An der Küste des Schwarzen Meeres Ruhe.

Aus der Aussage eines an unsere Küste getriebenen Russen, eines Heizers vom russischen r nen df „Imperatriza Maria“ geht mit Sicherheit hervor, da dieses Großlinienschiff bei Sulina (Feodossia⸗Insel) durch eine Minenexplosion versenkt worden ist.

Generalstabs⸗

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 10. November. (W. T. B.) General⸗ stabsbericht. An keiner Front ein wichtiges Ereignis.

Der Krieg zur See.

Vlissingen, 10. November. (W. T. B.) Der Post⸗ dampfer „Koningin Regentes“, der heute früh um 6 Uhr

von hier , ,, war, ist nach Zeebrügge aufgebracht

worden. Die Aufbringung erfolgte ungefähr 11 Uhr, um welche Stunde der Dampfer sich dicht beim Noordhinder⸗ Leuchtschiff befunden haben dürfte. Der Dampfer kann um etwa 3 Uhr in Zeebrügge sein. An Bord befanden sich 93 Passagiere; 19 davon waren englischer Natlonalität, darunter zwei Kriegsgefangene aus Groningen und acht Internierte aus Ruhleben. 25 waren Belgier und zwei Itallener. Ferner * * englische, der belgische und der amerikanische Kurier an Bord.

*

Bern, 10. November. (W. T. B.) Wie der „Temps“ meldet, ist der norwegische Kohlen dampfer „Furu⸗ land“ versenkt worden.

Wohlfahrtspflege.

Gestern fand in Berlin unter starker Betelligung und in An—⸗ wesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit ber Kronprinzessin und ihrer Königlichen Hoheit der Pr inzessin . die 50. Mit⸗ gliederversammlung deg Vaterländischen rau en ve r eing statt. Der Vorfitzende, Staatsminister von Möller, eröffnete die Sitzung mit einer Ansprache, in der er der Toten, besonders der zahlreichen Schwestern, Hilsschwestern und Helferinnen vom Roten Kreuz, die in aufopfernder Pflege der Verwundeten und Kranken die Treue zum Vaterlande mit dem Tode besiegelt haben. Dann erstattete der Generalsekretr, Generaloberarjt a. Dr. Friedheim, den Rechenschaftsbericht für das b0. Vereinsjahr. Der Verein hat im letzten Jahre vier neue Schwesternschaften als eigene Einrichtungen begründet; damit ist die Zahl seiner eigenen Schwestern⸗ schaften auf 23 gestlegen. Die Zahl der Zweigvereine beläuft sich jetzt auf 2336 und hat seit Kriegsbeginn um 596 zugenemmen. Die Mitgliederjahl beträgt 870 000 gegen 590 000 am 1. Januar 1914. Im welteren Verlauf der Sitzung sprach Frl. Dr. Elsa Matz, Leiterin des Geseplug⸗Wegener ⸗Lyjeumg und flärt schen Frauenseminart in Stettin, über Schule und Vaterländijchen Frauenverein“, deren mannigfache Beziehungen zueinander sie klarlegte. Beide ständen auf dem gleichen Boden religiös, vaterländischer Ueber⸗ zeugungen, und die auch im Kriege fortgesetzte Friedeng⸗ tätigkelt des Vaterländischen Frauenvereins stelle in der Richtung der Arbeit auf die Jugendfürsorge eine wirt same Ergänzung der Tätigkeit der Schule dar. Seit mebr als drelßig Jahren habe der Verein vorbildliche Aibeit in der Föderung dez Haushaltunge⸗ unterricht . und schulpflichtiger Mädchen im letzten Schuljahr geleistet. Der Wirkliche Geheime Obermedtzinglrat, Pro- fessor Dr. Dietrich hielt dann einen Vortrag über „die Beteiligung des Vaterländischen Frauenvereins und seiner Mitglieder an der Fürsorge für die Kriegabeschädigten?“. Er schilderte die, stagtliche Krieasheschädigtenfürsorg? und berichtete, aus welchen , . sich die Kriegsbeschädigtenfürsorge zusammen⸗ setzt, wie ihre Arbeit , , . wird, und wie sich im besonderen die Frau an dꝛkeser Arbeit beteiligen kann. Der Vater⸗ ländische Frauenverein werde sich grundsätzlich mit allen seinen Ein⸗ richtungen an der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten selbst und ihre Angehörigen betelligen, wie er dies schon während des Krieges in größerem Umfange getan babe. Mit einem Schlußwort des Vorsitzenden, Staatzmintsters von Möller, schloß die Sitzung.

Vom Bochumer Verein für Bergbau und Gußstah! fabrikation, Bochum, sind der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Lriege Gefallenen 1000000 üͤberwiesen worden. Die Geschäftsstelle der Nationalstiftung befindet sich in Berlin NW. 40, Alsenstraße 11.

Knuust und Wiffenschaft.

Wie W. T. B.“ aus Stockholm meldet, verlieh die schwedische Akademie den Nobelpreis für Literatur für 1915 Romain Rolland, denjenigen ö 1916 Werner von Heidenstam und beschloß, die Nobelpreise für Physik und Chemie in diesem Jahre nicht zu erteilen und die Preisbeträge für später zurũckzustellen.

Literatur.

Vom Band 1 der Bibliothek für Luftschlffahrt und Technik, Motoren für Flugzeuge und Luftichtffe“ von Dr. Fritz Huth ist eine 2. Auflage erschtenen. (Verlag von Richard Cart Schmidt und Co. in Berlin; 6 M6.) Der Verfasser bat den te all⸗ gemeinen Fragen behandelnden Tell des Buches beträchtlich erweitert, auch die Abbildungen sind erganzt. Das Buch ist zwar in erster Linie für Flugzeugführer, Techniker und Mechaniker bestimmt, aber auch jedem gebildeten Laien, der sich über die verschiedenen deut schen und ausländischen Motoren unterrichten will, wird es ein zuverlässiger Ratge ber gif ö. nien en ist gemeinverständlich und setzt be⸗ ondere technische Kenntnisse nicht voraus.

Zabels Jahr- und Adreßbuch der Zuckerfabriken Europaß für die Kampagne 1916/17, herausgegeben vom „Zentral⸗ blatt für die Zuckerindustrie“, ist in der üblichen Anordnung rechtzeitig erschienen (6 „). Im Jahresrückblick werden besonders wirtschaft⸗ liche Fragen erörtert, da sich Technik und Wissenschaft während des Kriegetz 6 nur wenig mit Fragen der Zuckerfabrikation be⸗

äftigt haben. ;

. .. In einer bel F. A. Pertheß in Gotha erschienenen Schrift »In England interniert schildert G. E. Bene dar die Er. fahrungen, die er in neunmonatiger Zivilgefangenschaft in England gemacht hat. Der Leser des mit einer Rrihe von Abbildungen gus— gestatteten Buches erhält ein anschaulicheg Bild von den Ein⸗ richtungen der Gefangenenlager und dem Leben und Treiben der in ihnen untergebrachten Zivllgefangenen, von den ersten harten Zeiten bei Beginn des Krieges bis zur Einführung menschenwürdigerer Zustände durch die elgene Organisation der Ge⸗ fangenen. Der Verfasser, der, krank aus der englischen Gefangen schaft zurückgekehrt, noch vor Herausgabe dieser Schrist seinem Lelden erlag, betont in dem Vorwort, daß er nur Tatfachen mitgeteilt und nichts aufgenommen habe, wofür nicht einwandfreie Beweise erbracht werden könnten. Das Büchlein kostet 1 4.

W In der . Schlesischen Zeitung“ hatte der Oberstabgarzt d. Res. Dr. Albert Bauer unter dem Decknamen Schulje⸗Lehmann Aufsätze aus dem Felde veröffentlicht, die nach dem Tode des Verfassers jetzt von dem Verlag von Wilh. Gottl. Korn in Breslau unter dem Titel: Schul ze⸗Lehmanns Kriegsplaudereten in Buchform herauggegeben sind. (1 4.) Aus den Prosaschllderungen, denen ö. stimmungsyolle Gedichte sich anschließen, spricht eine scharfe Beob—= achtung und eine gefällige Art, zu erzählen. Das Stück Kriegsgeschichte, das sie behandeln, splelte sich in den blutigen Kämpfen um Rossignol und um die heißumstrittene Loreitoböhe ab. In den Ernst dleser Kampfegschilderungen hat ihr Verfasser mit gesundem Humor auch beitere Züge zu mischen verstanden. Das Büchlein dürfte über den Kreis der Leser der Schlesischen Zeltung?' hinaus Beifall und Anerkennung finden. Im Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart hat Erwin Berghaus unter dem Titel Vier Monate mit Mackensen“ ( „Æ aus eigener Anschauung Bilder aus dem Siegeszug des Feldmarschalls on Tornow-⸗Gorlice bis nach Brest⸗Litowsk egg lh Mit jugendlicher Begelsterung ist der Verfasser diesen Kämpfen gefolgt und hat sich von dem ge⸗ waltigen Schwung des Krieges mittragen lassen; zugleich aber blleb in ihm der Sinn für die still⸗schaffende Kraft lebendig, und mit

leicher Antellnahme schildert er die Kulturarbelt, die die deutsche erwaltung in den besetzten Gebleten, die Kriegsschäden heilend, in Angriff nahm.

»Als Heft 8 der Sitzungsberichte der Heldelberger Akademie der Wissenschaften sind Studien zur Vorgeschichte des deut schen Volfsnamenß von Alfred Dove im Druck erschlenen. (Karl Winters Universitätsbuchhandlung, Heidelberg; 3.20 6.) In die autz⸗

ewählten Schriften A. Doyes, bie idhs erschle ien, waren drel Ah⸗ 1 über verwandte Themata aufgenommen: eine Festrede aus dem Jahre 1890 über „den Wiergreintrttt des nationalen Prin= ziptz in die Weltgeschichten, eine Veröffentlichung aus den Sltzung⸗ berlchten der Münchener Atademie auß dem Jahre 1893 Bemer⸗ kungen zur . des deutschen Volkgnameng“ und ein ursprüng⸗ lich ebendort im Jahre 1895 veröffentlichter Nachtrag Über

„dag aͤlteste Zeugnis für den Namen Deulsch . Zu dlesen

drel bon der Wissenschaft obe e fn Arbeiten kitt nun die vorliegende aug dem Nachlaß des

die Friedrich Meinecke der Heldelberger Akademie Juli d. J vorgelegt hatte, Die Augarbeitung der Abhandlung hat Bove mit Unterbrechungen von 1885 bis 1895 beschäftigt. In der Fben— erwähnten Festrede hat er bereltz eine Quinteffen; aus ihr geboten. Nach dem Urteil eines Fachmanns wie Eduard Norden konnen Doves Untersuchungen über die ethnischen Be lehungen und Natlonallfäts- begriffe der Völkerwanderungszeit auch . noch mit vollen Ehren bestehen, weil die von ihm auf diesem Forschungsgebꝛet gelefftete Arhett in demselben Umfange und mit der gleichen Gründlichkelt bisher noch von keinem anderen wieder versucht worden ist.

Verkehrs wesen.

Bis anf weiteres dürfen zollpflichtige Gegenstände in eingeschriebenen Briefen oder eingeschrie benen Warenproben unter der Bedingung nach Belgien versandt werden, daß der Absender auf der Außenseite der Sendung Art, Menge und Wert des Inhalts deutlich vermerkt und außerdem durch die Worte „zu verzollen“, „zollpflichtig“ oder eine ähnliche Angabe zum Ausdruck bringt, daß die Zollge⸗ bühren bezahlt werden sollen. Diese 82 nur dann er⸗ 26. wenn sie im Einzelfalle den Betrag von 25 Cent über— eigen.

Der Privatfeldpaketverkehr ist künftig für folgende öster⸗ relchtsch; ungarische Feldpostämter zugelaffen:

5, fill, 9, 11, Fs, 14, 19, 19111, 20, 20 V., 24, 26, 33, 35, 37, 38 40, 42, 44, 47, 49, 5, 53, 55, 69, 63, 66, 68, 69, 76, 77, 79, 84, 85, 88, go, gl, g2, ga, gh, 102, 103, 106, 1097, 109, 110, 111, 113, 120, 125, 127, 128, 131, 133, 136, 137, 138, 1144, 115, 146, 147, 148. 150, 153, 155, 1665, 167, 168, 175, 176, 177, 178, 180, 181, 183, 184, 185, 188, 189, 190, 191, 195, 195 1, 195/111, 200, 203, 207, 209, 212, 215, 217. 218, 219, 220. 221, 222, 223 224, 226, 227, 229, 230, 232, 235, 237, 235, 240, 250, 252, 255, 258, 259, 260, 262, 263, 267, 268, , , n , 275, 276, 7. 279, 280, 281, 282. 284, 2865, 286, 287, 288, 239, 291, 2982 293, 294, 295, 296, 297, 298, 302, 303, 304, 306, ? 312, 315, 316, 317, 318, 319, 324, 332, 334, 335, 336, 338, 339, 340, 332, 35d, 356, 3957, 358, 359, 360, 361, 364, 368, 369, 371, 372, 3773, 374, 375, 376, 377, 378, 3531, 382, 383, 385, 387, 38811, 3388,11], 389, 399, 391, 392, 393, 3965, 396, 398, 400, 40011. 4007111, 401, 403, 404, 405, 406, 407, 408 409. 412, 418, 419, 420, 421, 4276, 438, 444, 444i, 4idsfif, Hos, 516, 311, lz, lz, 14. 515, Siß, Si, 660, 602, Fos, 607, gos, Zo, 611, 612, 613, 630.

Alle vorstehend nicht erwähnten Feldpostämter sind für den Privatfeldyaket verkehr gesperrt.

Außerdem ist der Privatfeldpaketverkehr nach einer neueren Mit— teilung der österreichischen Post verwaltung zu allen Gtappenpostämtern mit Ortsbezeichnung in den besetzten Gebieten von Russisch⸗ Polen, Serbien, Montenegro und Albanien mit Ausnahme der Etappen · postämter Mitropica am Kosovo und Novpspazar unter den- 1 Bedingungen wie ju den numerierten Feldpossämtern zu⸗ gelassen.

Nr. 45 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge— sund heits am ts“ vom 8. Nobember 1916 hat folgenden Inhalt: Personalnachrichten. Gesundbeltzstand und Gang der Volkzkrank⸗ heiten. Gesetzgehung uf w. (Deutsches Reich.) Kartoffeltrocknerci und Kartoffelstaͤrkefabrikation. (Preußen.) Schwein erotlauf. Verwertung von Tierkörpern. Delgewinnung aus Wal und Hasel.⸗ nüssen, Vernnkte eiserne Gefäße Prelssteigerungen. Schutz⸗ Pockenimpfung. (Reg. Bez. Osnabr ick. Hausschiachtungen. Tierseuchen im Deutschen Reiche, 31. Oktober. Zeitweilige Maß⸗ egeln gegen Tierseuchen. (Preußen, e Reg. Bez. Magdeburg). Vermischtes. (Deutsches Reich). ummisauger für Säuglinge. Deschenkliste. Wochentabelle über die Sterbesälle in deutschen Arten mit 40 900 und mehr Cinwohnern. Desgleichen in größeren Stäßten des Aut andes. Grkranzungen in Krankenbäufern beulscher Großstädte. Desgleichen in deutschen Stadt. und Landbezirken. Witterung. Grundwasserstand in Bersin und München, Boden⸗ wärme in Berlin, September.

Theater und Musik.

Residenztheater.

Vas Residen theater, das jetzt unter der Leitung des Direktors Dr. Eugen Robert steht, machte uns vorgeffern mit dem fünfaktigen Schau⸗ spiel Die Warschauer Zita dekler von Gabryel la Zapolska, einer polnischen Dichterin, bekannt, deren Ruf als Erzählerin, nicht aber als Dramatlkerin, bisher nach Deutschland gedrungen war. Dag Erschelnen dieser Bühnenarbelt, wesche die Freiheitabestrebungen der unter dem barten russischen Joche seuftenden Polen beha ndest, un— mittelbar nach der Verkündigung der Wiederaufrichtung des König⸗ reichs Polen sicherte ihr von vornherein die Anteilnahme der. Zuhörer, die den spannnenden Vorgängen aaf der Bühne voller Aufmerksamkelt folgten. Obgleich die Dichterin absichtsvoll die geschilderten Verhältnifse vom polnischen Stand⸗ punkt aus i . ift sie doch obsektiv genug, auch dem Gegner Gerechtigkeit widerfahren zu affen. Die Gestalt des Obersten Kornfloff, des rufsischen Chefs der posmifchen Abteilung der Gendarmerie in Warschau, die treibende Kraft des Schau⸗ spiels, bat sie mit elner Fülle symwathischer Jüge augsgestgttet, wöe überhaupt in der Zeichnung der Charcktere bes Stäckeg dag estreben zu⸗ tage tritt, sie menschlich verständlich zu machen. Eg handel t sich hler um die Schicksale deg jungen polnischen Studenten Kasimir Goꝛgkt, der der natlonalpolnischen ö Vorschub geleistet hat. Ein Jahr einsamer Haft in der Warschauer Iltadelle hat ihn zermürbt, und er hat bei seiner Entlafsung aus dem Gefängnig dem Oberffen Korniloff auf Ehrenwort versichern müssen, sich in Zukunft von politischen Trelbereien fernzuhalten. Er gerät aber bals wieder in Verdacht, und obgleich er diesmal unschuldig ist, könnte ihn nichts vor der Verbannung nach Sibirien retten, wenn nicht der gerecht empfindende Oberst Kornisoff alleg daran setzte, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Aus der Unier⸗ suchung, deren ganze Härte man in wi ungsvollen Szenen kennen lernt, geht Gortztt zwar gereinigt hervor, aber seine Braut Anna dasotzka, die hinter seinem Rücken die polttische Bewegung unterstützt batte, erwelst sich alg schuldig. Sie soll statt feiner in die Ver—= bannung. Bei dem Abschied, der den Brautleuten im Belsein des Obersten noch einmal vergönnt wirb, übermannt aber Gorski der Zorn gegen die Machthaber, dem er leidenschaftlichen Aus⸗ druck gibt. Er läßt sich sogar zu Tätlichkeiten gegen den ihn zurechtweisenden Obersten hinreißen, fo daß auch er zuletzt das Log seiner Braut teilen muß. Iticht alleg in diefem Schauspiel ist gleichwertig; es liegt wobt in dem Stoffe begründet, daß juwellen Erinnerungen an Kriminal, und Deterlivgeschichten auf, tauchen. Aber die schon erwähnten dichterischen orfüge wiegen diesen Mangel wieder auf. Ein volles Lob ist der Aufführung, die Herr Robert selbst als Spielordner lestete, iu zollen. Den Ohirsten Ki in . Haltung und mit überlegener Ruhe Erich Kaiser Titz, en Gorski Jullus Szalit, ein an Kainz erinnernder, er,. recht begabter junger Varsteller, und die Anna Lasotzka Marta? ange, eine hier bieber unbekannte, durch die Schlichthelt ihres Spiels ang?nehm ouf⸗ fallende Schauspielerin. Unter den zablreichen Inbabern wichtiger Nebenrollen selen aus der Felhe durchweg bortreffficher Kräfte die Damen Albrecht, Holl, Valet, die Herren Schildkrant. senior nnd

Gebieten gemein hat.

haben.

junior, Brenkendorf und Liedtke hervorgeheben. Von den Bühnen— bildern waren die in einer Antmierknetpe spielenden und die die Haug. uchung bet dem Studenten darstellenden Szenen die wär kung voll sten. Dag Stück und seine Wledergabe fanden reichen Beifall.

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Im Königlichen Epernhause wird morgen ‚Margare;e“ mlt den Damen Artöt de Padilla, von Scheele. Müller vnd Hirken— möm, den Herren Jadlowter, Bohnen, Gröenen und Habich in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schausptelͤhause wird morgen Hebbel Judith! gegeben. Yeschäftigt sind darin die Damen Durieux, Sußsin, Schluͤter, die Derren Kraußned, Pohl, von Ledebur, Mühl⸗ hofer, Engels, Boettcher, Eggeling, Leff ler, Vespermann und de Vpogt.

Spielleiter ist Dr. Bruck.

en Theater wurde am Donnert tag Lessings Nlassischez Lustspiel Minna von Bearnhpelm als dilttez Werk in ken Rahmen des ‚„Deutschen Zyklus“ eingefügt. Die wobl— abgerundete Aufführung unter Mar Reinbardtz Spielleitung ist schon wiederbolt an Lieser Selle gewürdigt worden und war wie schon früber in den Hauptrollen mit den Damen Keim (Minna), Döflich (Franzie ka), den Herren von Wintersseim (Telldeim), Diegelmann (Just) und Waßmann (Wirt) vortrefflich besetzt. Joseph Klein der den Werner gab, war wohl männlich und soldatisch genug un Wesen, aber kein preußischer Wachtmeister. Vornehm in' Cr? scheinung und Spiel und ergreifend zugleich war Hermhne Kzrner als Dame in Trauer. Neu war ferner Ferdinand Bonn ale Riccgut de ia Marliniore, dessen moralische Verkommenkeit er mit sicheren Strichen und ohne Uebertreibungen zeichnete. Dag augverkaufte Haus nahm die prächtige Aufführung mit lebhaftem Belfall auf.

Im Schillertheater Charlottenburg geht am Donner tag zum ersten Male Paul Quenfelg Komödie , az Alter“ in Szene.

Im Thaliatheater, wo das den Abendspielplan beherrschende Possenspiel . Blondinchen ! vorgestern zum 2660. Male gegeben wurde, be⸗ ginnen, wie alljährlich im November, die Märchenvorsselfungen für Rinder. Die erste Vorstellung ist auf Sonnabend, den 18. d. M., Nachmiltags 4 Uhr, angesetzt. Aufgeführt wird Aschenbrötel' in der Bearbeitung von Oskar Will; Emil Sondermann setzt das Märchen, das eine neue Ausstattung erhalten hat, in Szene. Charlotte Schön— feld spꝛelt die Titelrolle, Fritz Junker mann den Peingen, Mia Hell⸗ muth den Paplllon; in komischen Rollen wirken Paul Schultz, August Gruber und Bruno Haase mit. Gin Tanzreligen wird bon ren Damen des Chores ausgeführt. Karten jn dieser ersten Voistellung können schon sutzt gekauft oder bestellt werden.

Das von Sophie Heymann-⸗Eugel für den 18. November in der Singakadmie angekündigte Wohltätigkeitskonzert mußte wegen Erkrankung der Künstlerin auf eigen späteren, noch bekannt zu gebenden Zeitpunkt verscho ben werden.

Im Deutsch

Mannig faltiges.

Die vor einigen Tagen angekündigte Vo rtragerethe zu⸗ gunsten des Berliner Goerhebundesgs wird im einzelnen solgende Vorträge bringen: am Biengtag, den 14. d. M., wird Ludwig Fuloa ein noch unaufgeführiez Schauspiel in einem Akt . Die Abendsonne. sowle Gedichte sprechen, Walter bon Mojo wird' aus seinen Schiller Romanen sowie Profafkizzen, Fritz Engel einige seiner Zeltgedichte lesen, Max Pategg wird eine Humore fe Roseggertz . Der Aehnl Noah? vortragen; am Dlengtag, den 21. d. M., werden Georg Engel, Rudolf Presber, Alfred Kloar auß ihren Dich ungen vortragen, Professor Emil Milan wird die Prosasjene „Der Gerichtztag“ von Selma Lagerlöf sprechen; am Dienstag, den 278. d. M., wird Her⸗ mann Sudermann eine noch ungedruckte 1itauische Erjählung Mik Bumhulllg. lesen. Sämtliche Vorträge finden Abends SJ Uhr im Schillersaale, Charlottenburg, Grolmanstraße 70 s753, fiatt. Eintrittefarten (iu 3, 2, 1 A) sind an den Kaffen er Sch lllertheater und im Warenhaus Wertheim zu kaben.

Ueber Ungarn und Budapest (mit Lichtblldern) spricht Ferdinand Nicolai an dem morgen (7 Uhr) in der Älten Urania Invalidenffraße) stattfin denden Vortraggabend der Ge fellschaft für Volksbildung. Der Eintritt kostet 30 3.

Ter Verein zur Besserung der Strafgefangenen ver⸗ anstaltet in jedem Jahr eine Weibnachtgbescherung für die Familten, deren Ernährer sich im Gefängnis befinden. Da die Vereingmtttel nur beschränkt sind, fo richtet der Verein an ale Mit- bürger die Bitte, ihn durch Zuwendungen von Geldmitteln und Sach en unterstützen zu wollen. Gaben werden im Vereingbureau, Grunerstraße 1 (Königliches Landgerichts gebäude) entgegengenommen.

Ueber das Thema zweihundert Jabre Kleider kunst (1700 bis 1969) spricht der Professor Dr. S. Boege im Verein für Deutsches Kunstgewerbe am Mittwoch, den 15. d. M., Abends s. Uhr, im Hörsaale des Königlichen Kunstgewerbemuseume, Prinz Albrechtstraße 74. Der Vortrag, der im Anschluß an die Ausstellung des Modenmuseums im Ermelerhause stattfindet, wird durch Licht. bilder und Abbildungen aus der Freiherrlich von Lipperheldeschen Kostümbibliothek erläutert werden.

Heiße Saliseen in Ungarn. In jwel ungarischen Komi— taten, die von dem Einbruch der Rumänen' noch berübtt worden sind, Maros⸗Toda und Kiskütülls im Gebiet der oberen Marcs und des klelnen Kokel, findet sich eine Naturmerkwürdigkest, der bisher ju wenig Beachtung geschenkt ist. Erst im Anschluß an die For⸗ schungen, die der berühmte Chemsker van't Hoff über die Entstehung der Salilagerstatten angestellt und in den Schriften der Berliner Akademie bheröffentlicht hat, sind diese Naturwunder zu Ehren ge—⸗ kommen. Es gibt in jenen Tälern heiße Seen, die sich dunch einen starken Saligehalt auszeichnen. Die Tempheratur ist fehr hoch und nimmt nach, der Tiefe derart zu, daß das Wasser dort um nahejn 50 Grad wärmer ist als die Umgebung. Van Hoff hatte die Theorie aufgestellt., daß das gleich;eit ige Borkommen pon Salzarten, wie sie sich in unseren deutschen Lagern be⸗ sonders bei Staßfurt finben, nämlich Steinsal;, Karnalltt, Kieserit und Sylvin, nur dapurch ju erklären sei, daß bel ihrer Bildung eine Temperatur von wenlgsteng 77 Grad bestanden habe. Andere Forscher haben später die Ansicht vertreten, h dle Ver⸗ einigung dieser Saljarten erst durch eine nachträgliche twärmung bet der Ueberlagerung der Salle mit anderen Schichten zu erklären sei. Obgleich das sonderbare Vorkommen der ungarischen Saljseen die se Frage noch nicht böllig geklärt hat, find sie an sich merkwürdig genug; sie bilden den Gegenstand einer kleinen Abband ung von Liesegang in der „Internationalen Revue der gesamten Hydrobiologie. Der ungarische Forscher Rorsa hat die Entstehung dieser fonder aren Seen zu erklären versucht. Sie ruhen vermutlich auf Salzlagersiãtten und sösen, das Sali in, ihrer Umgebung sowelt auf, daß die tieferen Schichten der Gewässer elnen beträchtlichen Gehalt an Chlornatrium gewinnen. Es handelt sich keineswegs um abflußlofe Gewässer wie die eigentlichen Salzseen, die ibren Saligehalt kurch überwiegende Verdunstung erhalten. Dau wäte dag Klima der ungarischen Land- sckaft durchaus nicht geeignet, die nichtz mit den Verhältnissen der Wüsten Innerafrikas, Innerasieng, Inneraustralleng oder ähnlichen Das Salz entstammt eben nicht dem Zufluß von Wasserläufen, deren Salzgehalt fich allmäblich durch Verdunstung verdichtet, sondein aus den Schichien des Seebodeng. Besonders tateressant ist noch die Entstehung der Temperatur, die wiederum i verschieden ist von den Umstäunden, die bei beißen Quellen statt ·

Die . des Wassers geschteht nicht von unten her durch Zufuhr von e n Wärme, sondern von oben her, durch die Sonnenstrahsen. Daß asser der Bäche, die in die Seen flleßen, hält sich wegen des geringen

, . Geroicht3s über den saljhaltigen Schichten der iefe, In 1 m Tiefe unter dem Wasserspiegel beirägt der Salz⸗ gehalt freilich schon 7.5 v. H, in 10 m Tiefe aber 27 v. D. Nach der Darstellung von Rojsa verhält sich nun der See der Sonnen⸗ sfrahlung gegenüber wie ein Gewächshaus, indem die obersfe salj⸗ arme hic ähnlich wirkt wie bei einem solchen die Glasfenster. Die Lichtstrablen der Sonne werden zum größten Teil erst in den tteferen Schichten in Wärme umgewandelt. Unter gewöhnlichen Ver⸗ hältnissen würden dadurch Strömungen entstehen, in denen das warme Wasser jur Oberfläche steigen müßte. Da die tieferen Schichten aber wegen des Saligehaltes ein höheres spezifisches Gewicht besitzen, so blelben sie in der Tiefe. Noch wichtiger werden dbiese Untersuchungen dahurch, daß sie auch eine Erklärung für das Verhalten des wärmeren und salzreicheren Solfstroms im Eigmeer zu bieten scheinen.

Londgn, 7. Nobember. (B. T. B) DYDle Preise fär Weijen, Mebi und Brot sind weiter gesttegen. Man hält es für wahrscheinlich daß die Anbaufläche für We lzen in solge Arbeiter mangel weiter zurückgehen wird. Auch die Preise für Hafer, Mais und Futtermittel welsen eine Steigerung auf Dle Preise fr Tartoffeln sind infolge särkerer Zufuhr etwas gesunken, jedoch schreibt ein Torrefpon⸗ dent der Daily Newän: Die Lage ist ernst, ja besorgnigerregend, noch Hunderte von Neres von Kartoffelland sind aut zunehmen, und es ist Gefahr, daß sie ausftieren. Der Augdrusch des Kornes ist um 6 bis 7 Wochen zurück, und die Setreidemteien sind trotz des schlechten Wetters nicht zugedeckt. Ein anderer Korrespondent schretbt aus Süd Löhcolnshire, wenn der Krieg noch einen weiteren Winter dauere, so sei eine Hungersnot unausbleibiich.

Paris, 10. Nopember. (W. T. B.) Dem Temps“ zufolge ist die Patronen fabrik Sevres durch Exploston vollkommen zerstört worden.

Mailand, 10. November. (W T. B.) Mailänder Blätter melden, in Toscana seien große Ueberschwemmungen vor— gekommen. In der Campagna sel ungeheurer Schaden angerichtet worden, sodaß Militär aafgeboten werden muß e. Weitere Einzel= betten fehlen noch. Auch aug der Poebene wird das Anwachsen des Flusses gemeldet Corriere della Sera“ meldet: Der ttalienische Kohlendampfer „Savoia“ ist durch Sturm stark beschäadigt worden. Er wollte im Hafen von Bre sst Zuflucht suchen, die Be= schädigungen waren aber derart, daß er, ohgleich ein Torpedoboot ihn ins Schlepptau nahm, gesunken ist. Die gesamte Besatzung wurde gerettet.

BSanbel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern ju sammen⸗ gestellten „Nachrichten für Handel, In dustrie und Landwirtschaft! /!)

Niederlande.

Ausfubrbewilligung für lebende Hähne. Der Land⸗ wirtschaftsminister hat das Gewicht der Hähne, die ausgeführt werden dürfen, bon 7 auf 5 Unzen herabgesetzt. (Bericht des Kaiserlichen Generallonsulats in Amsterdam.)

3 für Schnitt, und Brech⸗ hobnen. Der Landwirtschaftsminister hat den Artikel 1II feiner Verfügung vom 12. September 1916 dahin abgeändert, daß die Aus. führer außer den 35 Faß Schnitt. und Brechbohnen noch einen Sonderbestand von 50 Faß für je 100 aguszzuführende Faß zurüqk⸗ halten müssen. (Bericht deg Kalserlichen Generalkonfulatg in Amsterdam vom 26. Oktober 1916)

Angaben in den Auzsfuhrbewilligungen. Der Handelsminisier hat am 16. Oktober 1916 verfügt, daß Autfuhr⸗ bewilligungen in den vom Finanzminister zu bestiinmenden Fällen nur gültig sein sollen, wenn bie Genehmigungen zur Beförderung der Waren im Grenzgebiete nach den Vorschriften des Ministers eine amtliche Anwelsung über die befördernde Person sowie den Weg, die Zeit und das Mittel der Beförderung enthalten.

Die Einjelheiten bat der Finanmminister durch eine Verfügung dom 19. Oktober 1916 geregelt. (Nach einem Berichte des Kasser⸗ lichen Generallonsulatz in Amsterdam] .

Norwegen.

Auslegung eines Ausfuhrverbott. Nach einem Rund— schreiben des Flnanj⸗ und Zolldepartementg erstreckt sich das Aus⸗ fuhrverhot für kondensterte Milch auch auf sterisisierte Mllch und Sahne sowle Trockenmilch. (Nach einem Berlchle ez Kalserlichen Generalkonsulatg in Kristianla.)

Unter dem Namen thekenschutz Akt. Ges. ist laut Meldung des . W. T. B. in Berlin vom Arheitgeberverband für dag Baugewerbe in Gemein- schaft mit den führenden Organisationen deg deutschen Haus besitzes eine gil oer iel er f fer ff mit drei Milllonen Mark Kavital begründet worden, die bestimmt ist, nach ein em neuen System Zinsen und Kapttal der Hypotheken zu verbürgen. Die Auebreitung des Unternehmens über ganz Deutschland ist in Vorbereltung.

Wien, 19. November. (W. T. B) Die zuversicht liche Auf⸗ fassung der Gesammtlage in finanziellen Krelsen wurde durch die Rede des deutschen Reichskanzlers noch verstärkt und unter dem Eindrucke derselben verkehrte die heutige Börse in fester Haltung. Das Geschäft war jedoch wieder eng begrenzt, sodaß es zu größrren Preis- schwankungen nur ausznahmsweise kam. In besserer Nachfrage standen Bank,, Südbahn. und Spirltugzwer te; auch Rüstungswerte vermochten sich nach anfänglich starkem Rückgang kräftig im Kurse wieder zu erholen. Der Anlagemarkt blieb unberändert fest.

Bern, 10. November. (B. T. B.) Nach Erklärungen dez Finanzministers Ribot erreichen bel der zweiten franzöfischen Kriegsanleihe die Barzahlungen den Betrag von rund 5,5 Milliarden Francs.

Kopenhagen, 10. Nobember. (B. T. B) Im Reichstag wurde heute die Regierungsvorlage über die Ausgabe von 75 lionen Kronen fünsprozentiger Staatzanleihe zum Kurz von Sg on angenommen.

London, 9. November. (W. T. B.) Bankauswelg der Bank kon England. Gesamtreserve 37 773 9000 (gegen die Vorwoche Zun. 184 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 37 175 900 (Abn. 52 000)

d. Sterl,, Barvorrat 56 495 00 (gun. 152 000) Pfd. Sterl.,

echselbestand 100 683 000 (Abn. 5 031 O00) Pfd. Sterl.,, Guthaben der Hrivaten 111 252 0900 (Abn. 5 370 00 Pro. Ster, Guthaben des Staates 5l 597 9000 (Zun. 490 000 Pfr. Ster, Noten⸗ reserve 35 867 000 (Zun. 214 009) Pfd. Sterl., Regierungssicher⸗ helten 42 188 000 (unverändert) Pfy. Sterl. n, der Reserven zu den Passtven, 33, 20 gegen 2241. Elearinghoufe⸗ umsatz 318 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahrez mehr 44 Millionen.

Paris, 7 Nobember. (B. T. B.) Bankaugwelg. Gold in den Kaffen 4133 189 0900 (gegen die Vorwoche Zun. 17 373 500) * Gold im Ausland S76 220 500 (Zun. 70b0) Fr., Barvorrat in Silber 325 798 909 (Abn. 296 000) Fr., Guthaben im Augland 894 715 6009 (Abn. 38 4567 606 Fr., vom Moratorium nicht betroffene 6 632 052 000 (Zun. 5h 796 000) n gestundele Wechsel 1368 906 (äbn. 2230 ; Fr, Vomschüffe auf Wertyaniere l Jän jöz gos (Abn. 18 192 000 Fr., Vorschüsse an den Staat 5 god oho Go (Mhn,

6 Hauptbank für Hypo⸗

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