1917 / 37 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Feb 1917 18:00:01 GMT) scan diff

ee, , , w w

, Front. Durch Geschützfeuer haben wir Abteilungen feindlicher Infanterie zerstreut, die auf dem linken Ufer des St. Georgkanals nördlich von Tulcea sichtbar

wurden.

Türkischer Bericht.

Keonstantinopel, 10. Februar. (W. T. B.) General⸗ slabsbericht vom 9. Februar. . .

Tigrisfront. Nach Nachrichten, die infolge Draht—⸗ unterhrechung erst kürzlich eingetroffen sind, hat am 3. Februar südlich vom Tigris ein größeres Treffen stattge funden. In der Nacht zum 3. und am Morgen nahm der Feind unsere Stellungen unter heftiges Geschützfeuer und griff um 11 Uhr Vormittags an. Bei seinem ersten An⸗ griff gelang es dem Gegner, sich eines Teiles unserer ersten Linie zu bemächtigen, er wurde aber durch unseren Gegenangriff teilweise zurückgeworfen. Er drang darauf abermals vor, aber es gelang uns, unsere zweite Linie bis auf einen kleinen Bruchteil durch einen heftigen Gegenangriff wiederzunehmen. Weitere Angriffe am Nachmittag desselben Tages wurden abgewiesen. Weiter östlich wurde eine Kavallerie⸗ brigade nebst Artillerie, welche gegen den Tigris vorzudringen versuchte, durch das Feuer ö Kanonenboote gezwungen, den Nückzug anzutreten. Am 9. ö und an den folgenden Tagen Infanterie⸗ und Artilleriefeuer südlich vom Tigris in der Stellung von Fellahie. ö .

Kaukasusfront. Im Abschnitt des rechten Flügels sind unsere Sturmtruppen in die erste Linie des Feindes einge⸗ drungen, haben ihm viele Verluste beigebracht und eine Menge Ausrüstungsstücke und Kriegsgerät erbeutet.

An den anderen Fronten kein Vorgang von Bedeutung.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantin opel, 11. Februar. (W. T. B.) bericht vom 10. Februar. . .

Tigrisfront. Am 9. Februar griff der Feind nach Artillerie vorbereltung, die bereits am Morgen begann, um 10 Uhr Vormittags unsere Stellungen südlich vom Tigris an. Der Angriff wurde unter großen Verlusten für den Feind abgeschlagen. Vei einem zweiten Angriff des Gegners gelang es anfangs einem einzigen seiner Bataillone, in unsere Linien einzudringen, es wurde jehoch durch Hand⸗ granaten⸗ und Bajonettkampf wieder aus unserer Stellung ver⸗ trieben, und so waren um 3 Uhr Nachmittags unsere Stellungen völlig wiedergenommen. Ein feindlicher Flieger wurde durch unser Infanteriefeuer zur Landung gezwungen.

Kaufasusfront. Im Abschnitt des linken Flügels wurde ein Ueberfall starker feindlicher Aufklärungsabteilungen auf unsere Stellungen vollkommen abgeschlagen.

Von den übrigen Fronten kein wichtiges Ereignis.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Heeres⸗

Der Krieg zur See.

London, 9. Februar. (W. T. B.) Die britische Admiralität gibt bekannt: .

Der englische Dampfer „City of Birmingham“ wurde ohne Warnung am 21. November volgen Jahrez durch ein feind— lich s U terseebot toirgediert, als er 126 Meilen von der nächsten Küste entfernt war. Der Dampfer hatte eine Besatzung von 145 Mann und 170 Passagtere an Bord, von denen 90 Frauen und Kinder waren. Um dirse Zeit war schwerer Wellengang, aber innerhalb 10 Minuten nach der Explosion waren alle Boote init allen Passagieren und der Mannschaft niedergelasscn und frei vom Schiff. Im Einklang mil der englischen Stetradition blieb der Kapitän an Bond, bis das Schlff unter ibm sank. Er wurde eine halbe Stunde später aufg fischt Vas Verhalten der Mannschaft und Passaglere war durchweg bewunderungtwürdig. Nach dem Bericht beg Kapitäng nahmen die Frauen ihre Plätze in den Booten ruhig ein, ala wenn sie ju ihren Mahljeiten gingen, und als sie in den Booten waren, begannen sie ju singen. Drei Stunden später wurden die Boote von einem Hospitalschiff aufgengmmen. Dort stellte sich bei der Nach⸗ zählung der Passaglere und Mannschaften heraug, daß der Schifflarzt und drei Leute von der Mannschaft sich nicht unter den Ueberl- benden hesanden und wahrscheinlich ertrunken sind.

Hierzu ist zu bemerken, daß am 27. November 1916 nach den eingegangenen Meldungen ein größerer graugemalter und mit einem Geschütz bewaffneter Regierunggtrangporter vernichtet worden ist. Dieser bewaffnete Regierungstransporter war der englische Dampfer „City of Birmingham“. Wäre die „City 1 Birmingham“ tein Regierungstrangporter, sondern ein Passagierdampfer gewesen, wie die englische Admiralität aus leicht erkennbaren Gründen jetzt plötzlich die Welt glauben machen will, so hätte die englische Admiralität nicht mehr als volle zwei Monate geschwiegen.

Berlin, 19. Februar. (W. T. B.) Eines unserer Unterseeboote hat in der Nordsee neuerdings fünf unbekannte englische Dampfer von insgesamt 14000 Brutto— Registertonnen im Unterwasserangriff versenkt.

Christiania, 10. Februar. (W. T. B.) An das Mini⸗ sterium des Aeußern gelangte ein Telegramm aus Grimsby, demzufolge ein U⸗Boot am S8. Februar, 7 Uhr 45 Minuten Vormittags, einen Angriff ohne Warnung auf den Langesunder Dampfer „Ida“, der mit Ballast von Leith nach London unterwegs war, gemacht hat. Ehe das U⸗Boot gesichtet wurde, feuerte es vier Schüsse ab, danach im ganzen über 20 Gra⸗ naten. Zwei Mann wurden getötet, fünf verwundet. Als der Rest der Besatzung in die Boote gina, wurde das Schießen eingestellt und die 1⸗Bootmannschaft versenkte die Ida! mittels Homhen. Ein britischer Torpedojäger nahm die Dampfer— mannschaft auf.

Haag, 10. Februar. (W. T. B.) Letzte Nacht wurden acht Mann des Segelloggers „Marianne Sch. 235“, der versenkt wurde, an Bord des Leuchischiffes „Terschelling— bank“ gebracht.

London, 10. Februar. (W. T. B) „Lloyds melden: Der englische Dampfer „Japanese Prince“ und die norwegischen Dampfer „Ellavore“ und „Havgard“ wurden versenkt. Der Kapitän der „Ellavore“ ist gelandet, der Maat und elf Mann werden vermißt.

London, 19. Februar. (W. T. B.) „Lloyds“ melden, daß die englischen Dampfer „Lukling ton“ und „Matola“ versenkt worden sind. Die Besatzung des „Lullington“ wurde gelandet. Der englische Dampfer „Vechtreg, (l277 Tonnen) und der norwegische Dampfer Soldbakken“ sollen versenkt worden sein. Zwei Mann ind umgekommen. Der norwegische Segler, Storskow

ist von einem U⸗Boot versenkt werden.

9. Februar drei Seg

acht Fisch

J Berlin, 11. Februar.

(W. T. B.) Unter den am als versenkt gemeldeten sieben Dampfern und elschiffen befanden sich zwei Dampfer, die Elsen—

erz geladen hatten, je einer mit Ladung Weizen bezw. Nüssen und einer, der Grubenholz für England an Bord hatte. Von den Segelschiffen führten zwei Lebensmittel nach England. Weiterhin wurden versenkt zehn Dampfer und Hel e , . mit ins gesamt 32 000 Br.⸗Reg.⸗To.

owle ampfer.

und Frauen, Einrichtung

Danktesschuld in täglicher

Raum für j

in Stadt ur

einzelnen Fa

sache verhütt

essen hat d

überwiesen.

wiesen wird.

Nachlaß 50

in k apver parogroyhen und die

st ra

heimer.

anstalt.

Walsen der

probten Organssationen. stän digung keine Kriegspatenverstcherung abgeschlossen werden. Noch immer gehen Klagen und Beichwerden darüber ein, doß un er dem Deckmantel der Leebestätigkelt geschäftliche Erwerbgzwecke viel fach bei solchen Versicherungen betrieben werben. Hlervor ist zu Nutz und Frommen der Kriegerwaisen nachdrücklich zu warnen. In jedem

Wohlfahrtspflege.

Der Gedanke der Kriegspatenschaft, der in der persunlichen Anteilnahme des Krlegspaten an einer Kriegewaise seinen flarsten Ausdruck findet, gewinnt immer breiteren Boben. Einzelne Männer

wie auch Vereine und Körperschaften haben in dieser die sachgemäße Form geseben, wie sie an den zum Schutz des Vaterlands Gefallenen ihre abtragen und auch vielen an den Fronten Lebensgefahr stehenden Vätern elne Sicherung ihrer

Kinder daheim gewähren können. Dieses Liebeswerk wird durch den unter der Schirn herrschaft des preußtschen Kriegeministers stehent en Reichsverband für Kriegspatenschaften (Vorf. General Freiherr von Langern ann; Geschäftsstelle; Berlin W. 30, Münchener Straße 49) in einheitlichem Geiste gefördert und ausgebaut. Aber der Rahmen seiner Satzung ist so wett gespaunt, baß in ihm auch

ede aus örtlichen und persönlichen Verhältnissen ent

pringende Eigenart der Ausübung der Krlegspatenschaft geatben ist, o daß sie sich in voller Selbständigreit entfalten, und wirken kann. Dringend empfohlen wird jedoch, daß keine Kriegs patenschaft üher⸗ nommen wird ohne Verständigung mit den amtlichen Fürsorgestellen

d Land, den Jugendfürsorgevereinen und sonstigen er⸗ Namentlich sollte ohne solche Ver⸗

lle sollte Nat und Auskunft bei dea ohengerannten

Stellen eingeholt werden, damit Schädigungen der Kriegt paienschafte—

t werden.

Der Köln Neuessener Bergwerksverein in EfsenAlten⸗

er Nattonalstiftung für die Hinterbkiebegen

der im Kriege Gefallenen den Betiag von 200 000 4

Wie ferner dem . W. T. B. aus Nürnherg berichtet wird, hat der Fabrlkbesitzer Kommenienrat Rudolf Chillingworth zugunsten der Nationalstiftung zur Kriegsfürsorge den Bettag von 100 000 * gestiftet itt der Bestimmung, daß dit Hälfte hlervon dem Berk Naͤrnberg urd dem Bezirk Büsseldorf über

Der Hankler Ernst Haaßengier in Halle a. S. hat anläßlich selnes 70. GeburtztageJ verfügt, daß rach scinem Ableben aus seinem

6009 966 der Stadt Halle jur Gründung und Führung

einer Bankler Ernst Hgaßengier⸗ Stiftung. Kriegerhe im“ über⸗ wiesen werden soll. Diese Stiftung soll, wenn von Kriegern kein Anspruch mehr gemacht wird, in ein Grelsenasyl umge wandelt werten.

Kunst und Wissenschaft.

Die Bücherei det Königlichen Kunstgewerbemuseums bleibt bis auf weiteres geschlossen.

Literatur.

gemeinperständlicher sind ferner die dazu einschlänige Lite ratur

Kurze Anzeigen

neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. n n g sind nur an die Redaktion, e 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Für alle Welt. Illustrierte Zehtschrift mit der Abtellung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwis 56 3 bis 9. Jährlich 28 Hefte à 0,40 S6. Berlin W. 57, Veutsches VerlagtzhauJ Bong u. Co.

Ber Krieg 1914 in Wort und Bild. Heft 106 bis 111. Preis des Heftes 0, 30 46. Berlin W. H7, Polsdamerstr. 33, Deutscheg Ve lagghaus Hong u. Co.

Pindenburgs Mauer lim Osten. Von Fritz

Wilhelm⸗

senschaften und Technik. XXIII. Jahrgang, Heft

Wert⸗ 2,0 4AÆ, gebdn. 3,50 4. Stuttgart, Deutsche Verlags.

Deutsche und romantsche Freimauerei. Von Dr. jut Hetnz Grauweiler. 1,60 S6. Cöln, J. P. Bachem. J Denutschland und Polen. Von Fgredrit Bözk. München F. Bruckmann. . ö

Die Zukunft Belgiens. Ven Cornelius Gurlitt, 3 66. Berlin M. e6, Wilhelmste. 48, Der Zirkel, Arch ttelturper sag

Sternhüchlein für das Jahr is i7. erausgeg. d . Henseling. 1 . Stuttgart, Franckhsche Verlaghbich. andlung.

Das Buch vom Auto. Bau und Betrieb deg Autemohll⸗ Von Theodor Lehm beck 3. Aufl. Mit 2369 Textabhis dungen. . 6 4. Berlin W. 62, Lutheistr. 14. Richard Can Schmsy u. Co.

Hans Hellers Höllenfahrt. Erlebnisse in fianzöst Kriegsge fangen schaft. Von Orto von Gotti berg. 1 4. Cano cz Dranienstr. 140 —- 142. Otto Eltner. !

Die Söhne des Sengtorg. Von Theodor Storm 8. Au. Gebdn. Hötjez Basch. Eine Geschichte von The! dor Storm. 19 Aufl. Gebdn. Beilin VW. 35, Lützowstr. 7. Gehrüder Paetel (Dr. Georg Paetel).

Kaiserworte, aus ewählt von Pr. Friedrich Ever ling 2.50 6. Berlin s8W. 48, Wilbelmstr. 29. Trowltzsch u. Sohn.

Entente und Neutralität. Von Peofessor Veit Valentin. 1,50 ½½. Leipitg, S. Hirzel.

Deut sche Kriegs klänge lg 14/16 Ausgewählt von Jo hann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg. 7. Heft O,. 40 (ͤ. Lespjy K. F. Krehler. ;

Verkehrswesen.

Im Postverkehr mit dem österreichischen sten lande sind folgende Aenderungen eingetreten: Der Peivatvaketverkehr mit Cepoban ist wieder aufgenommen worden. Jägelassen sinb Valet bis jum Gewicht von 5 kg auf Gefahr des Absenderg. Wertangahe und Ellbestellung sind ausgeschlofsen. Eingestellt ist jeglicher Verkehr mit Hornberg, Prebaeina und Eckönpaß sowie der Einschreib- und Werthriefberkehr mit Ternova bei Görz.

* .

Nr. 6 deg ‚Zentralblattz für das Deutsche Reĩch herausgegeben im Jteichsamt res Innern, vom 9. Februar 191 hal folgenden Inhalt: Konfulatwesen: Eimäh tigungen zur Vornahme bon Zipilstandsendlungen. Mllitaͤrwesen: Eifler Nachtrag zu den Gesamtverzeichnisse der den Mailltäranwärtein usw. in den Bundch— siaaten vorbehaltenen Stellen. Maß. und Gewichtgwesen: Zu lassuyg eine Systemß von Meßwandlern zur Beglaubigung hurch' ze Elektrischen Prüfämter. Pest. und Telegrapbenwesen: Ausschlie fung der Einschrelbung bei Privaipaketen.

(gFortsetzung detz Nichtamtlichen in der Ersten eilage

ö

Theater.

Küninliche chan spiele. Dienstag: Opernhaus. 43. Abonne— mentsborstellung. Fidellss. Oper in zwei Akten von Ludwil van Beethoven. Tert nach dem Französischen von Ferdinand Treitschkt Zu Anfang: „Ouvertüre zu Fidelio“. Vor der letzten Ver wandlung: „ODunertüre Lennore (Nr. 3)“. Musikalische Leitung: Herr. Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Negiffeur Bachmann. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 77 Ühr.

Schau spielhauß. 44. Ibonnementtzvorstellung. Dienst. und Frelplätze sind aufgehoben. Neu einstudiert: Die Märchentaute. Lustsplel in drei Kkien von Otto Franz Gensichen. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 75 Uhr.

M ttwoch: Oyernhaus. 44. Abonnementsvporstellung. Dlenst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Richard Wagner ⸗Zyk lus. Etster

Tag; Rienzt, der Letzte ver Tribunen. Große traglsche Oper

in fünf Akten von Richard Wagner. Anfang 63 Uhr

Schauspielhaug. 45. Abonnemente vorstellung. Könige. Ch

Schauspiel in drei Aufjügen von Haug Müller. In Szene gesezz⸗

von Heirn Regisseur Vr. Bruck. Anfang 741 Uhr.

Familiennachri

2 Dame r , , 1 ,

; K 663562 J 2 3 5

ĩ Am 9. Feb usr 1917 verschied zu Berlin im hohen Alter van 85 Jahren Seine Exzellenz der Bizeadniral a. D., Ritter h. O.

Herr Otto Livonius, zuletzt Departementsdtrektor in der früheren Admiralltät.

Die Faise liche Marine verliert in dem Veimgegangenen ihren ältesten Seeolfisser, der bis zuletzt der . * der Kriegeflolte und ihrer Matwirkung im jetzigen Kriege mit größtem Interesse gefolgt ist. 3 Seine, vornehme Gesinnung und hervorragenden Choarattereigenschaften sichern dem Veistorben en ein treues * Gedenken. ö. Berlin, den 9. Februar 1917. Der Staats sekretär ves Reichsmarineamts: v. Capelle. T , , 8 en,, Verlobt: Frl. Christa von Rathenow mlt Hrn. Hauptmann ECrnß Moyitz von Kaisenberg Nozkow bei Freetz, Kr. Schlam e = Döber h) Fil, Habriele von Golpfus mit rn. EGrnst Brandt. Plobmün⸗ Liegnitz. Frl. Marte Luise Schmid! mit Hrn. Wolf E. Schleber (Berlin Greiz). . Verehelicht: Hr. Oberleutrant i. Reit. Feldjägerkorpg und Fork k Kinner mit Frl. Charlolle von Nattermollle Damburg). . Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierung? assessor Dr. jur. Fiiß D. von Hansemann (Bonn). ; Gestorben: Hr. Sanitätsrat Dr. Philipy Manchs (Berlin). J r, Louise von Hermann, geb. von Klitzing (Schiltigheim bi Straßburg).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrolin Charlottenkuth Verantwortlich für den Anzeigenteil: Ver Vorsteher der Expeditisn Rechnungsrat Men gering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. *

Druck der Nordzeut chen Huchbruckergi und Verlagsanstall, Berlin, Wilhelmstraße 32. 1.

Fünf Beilagen

sowie bie R369. Ausgabe der Dentschen Verlustlistea.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und

.

Aichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt]

Frankreich.

Die Regierung hat dem „Temps“ zufolge die Be— hörden offiziell angewiesen, mit den Vertretern von Venizelos in Verbindung zu treten, und den Marseiller Generalkonsul der Salonikier Regierung anerkannt. Die An⸗ erkennung der Konsuln in Lyon, Bordeaux und Le Havre steht bevor.

In der Sitzung des Senats am Freitag kam es bel der Erörterung der Interpellation über die Kohlenkrise zu heftigen Angriffen auf die Regierung. Besonders wurde dabei die Unfähigkeit des früheren Trangportministers Sembat gerügt und das Abkommen mit England kritisiert.

Der Senator Servant sagte laut Bericht des W. T. B.“, der Staat habe daß Monopol für die Kohleneinfuhr übernommen und darüber mit England verhandelt. Diese Lösung sei vielleicht günstig für die Verbündeten, aber nicht für den französischen Handel und die framöstiche Industrie. Die Senatoren Dobterre und Berenger schlossen sich dem Reduer an, indem sie Freiheit für die Händler forderten. Ver Minister Herriot antwortete, Frankreich habe ein Abkommen mit England. Man könnte darauf verzichten, und er würde gern zu diesem Mittel greifen, wenn Frankreich nicht darunter litie. Aber der Senat wisse, wodurch gegenwärtig die Schiffe verhindert würden, in andere Häfen zu gelangen. Wenn Frankreich das Abkommen mit England nscht löse, so müsse es dieses loval einhalten, es aber nicht in Einzelbeiten durchlöchern. Das Ab kommen hahe übrigens große Vortelle. Gs set gegenwärtig das größte Glück, das man haben könne, auf dem Meere Englands Verbündeter zu sein. Zweifelles müsse man das Abkommen blegsamer und kauf- männischer gestalten; aber England habe ssch Frankreich gegenüber bei der Verteilung des verfügharen Frachtraumg bereitz sehr liberal ge—= jeigt. Großbritannsen habe seine Einfuhr entschlossen herabgesetzt, wie Frankreich es auch müsse. Man spreche von Verschiffungsfreiheit als von einem möglichen Hilfsmittel, aber die Beschränkung der ver⸗ fügbaren Tonnage betreffe die geregelten wie die ungeregelten Trang= porte. Frankreich hätte also nicht mehr Schiffe zur Verfügung, amc auf dat jetzige System verzichte und dem Handel Frei⸗ eit ließe. Der Minister Herriot verwarf schließlich eine Tagesordnung, in der Sembat ein Tadel ausgesprochen werden 'sollte, und stellte die Vertrauensfrage. Sodann wurde eine Tagesordnung angengmmen, in der der Regierung das Vertrauen ausge⸗ prochen und gewünscht wird, sie möge der Kohlennot und der Trangportkrise glücklich steuern.

S 2 88

Ruszland.

Der Premierminister Fürst Golitzin dementiert der „Ber⸗ lingske Tidende“ zufolge die Gerüchte, wonach die Wieder⸗ eröffnung der Reichsduma weiter aufgeschoben werden würde, und erklärt, er werde persönlich in der ersten Sitzung der Duma erscheinen. Ob ein gemeinfames Arbeiten zwischen Negierung und Duma möglich sei, hänge von der Haltung der Duma ab; er selbst werde sich an bas in dem Kaiserlichen Handschreiben entwickelte Programm halten.

Niederlande.

Der Minister des Aeußern Loudon hat den General⸗ staalen in Form eines Weiß buches die diplomatische Lorrespondenz zwischen ihm und den Gefandten Deutschlands und Oesterreich-Ungarns im Haag über den verschärften U⸗Bootkrieg zugehen lassen. Wie das „Haager Korrespondenzbureau“ (meldet, geht daraus hervor, daß der Minister in Beantwortung der Noten der beiden Mittelmächte sie an die Proteste erinnert, die die niederländische Regierung schon früher gegen Maßregeln erhoben habe, die von englischer und deutscher Seite auf der Nordsee ergriffen worden sind, und darauf hinweist, daß die niederländische Regierung sich jetzt mit umsomehr Grund verpflichtet fühlt, gegen das angekündigte Boot⸗System Einspruch zu erheben. Die nieder⸗ ländische Regierung könne in der Zerstörung neutraler Schiffe durch die Kriegführenden nur eine Verletzung des Völkerrechts erblicken, ganz zu schweigen von der Verletzung der Gesetze der Menschlichkeit, wenn dies ohne Rücksicht auf

die Sicherheit der Personen, die sich an Bord befinden, ge⸗

1

schieht. Die Verantwortung für die etwaige Vernichtung von niederländischen Schiffen in den Gebieten, von denen die Rede sei, und für den daraus folgenden Verlust an Menschenleben würde auf die deutsche Regierung fallen. Die Verantwortung der deutschen Regierung würde besonders schwer sein in den Fällen, in denen die Schiffe durch die feindlichen Kriegsschiffe, die das Untersuchungsrecht ausüben, gezwungen würden, sich in die gefährliche Zone zu begeben.

Das Marinedepartement teilt mit, daß das Leucht—

schiff „Terschellinger Bank“ jetzt in 53 Grad 29 Minuten nördlicher Breite und 4 Grad 17 Minuten östlicher Länge von Greenwich verankert ist. Dem Haager „Korrespondenzhureau“ wird von befugter Seite mitgeteilt, daß die deutsche Marine, soweit das noch möglich war, Maßregeln getroffen hat, um die beiden nach Stornoway ausgesandten nie derländischen Schlepy⸗ dampfer, die den von England aufgehaltenen Getreidedampfer Westerdijk“ abholen sollen, vor Versenkung in der gefährlichen Zone zu schützen.

Im Haag eingetroffenen Nachrichten zufolge hat die euglische Regierung im Prinzip zugestimmt, daß holländische Schiffe, die von Amerika nach Holland fahren, in Zukunft nicht verpflichtet sein werden, einen Hafen in England anzulaufen, sondern statt dessen Halifar oder die Bermudas an— laufen können. Ueber die Schiffe aus anderen Ländern sowie über die von Holland und den Kolonien nach Holland aus⸗ fahrenden wird noch verhandelt.

Amtlich wird mitgeteilt, daß der Kolonialminister tele⸗ graphisch die Nachricht erhalten hat, daß 22 nie derländische Dampfer, die in englischen Häfen im Osten festgehalten burden, die verlangte Erlaubnis zur Ausklarierun g er⸗ halten haben.

Berlin, Montag, den 12

Schweden.

Die 1911 eingesetzte Kommission zur Verbesserung der Seeverbindungen zwischen Schweden und Rußland schlägt nach einer Mitteilung des „Svenska Telegrambyran“ in ihrem jetzt eingereichten Bericht eine von Schweden im Einverständnis mit Rußland durch die Staats bahnverwaltung zu betreibende Dampffährenverbindung zwischen Kapellskär und Baltischport vor. Ueber diesen Vorschlag soll mit Rußland ver⸗ handelt werden.

Die am Freitag in Stockholm abgehaltene Konferenz der schwedischen Reeder gab, wie „Dagns Nyheter“ meldet, bekannt, daß die schwedische Tonnage austreiche, um Schwedens notwendige Einfuhr sicherzustellen, unter der Voraussetzung, daß die in den Häfen kriegführender Länder be—⸗ findliche Tonnage freigegeben werde und freie Fahrt nach Schweden erhalte, sowie daß die notwendigen Bunterkohlen zu erhalten wären, ohne dabei Fahrten ausführen zu müssen, die nicht den schwedischen Interessen dienten. Eine Abordnung der Reeder gab obige Beschlüsse dem Ministerium bekannt und forderte Maßnahmen, die Schweden die für seine vitalen Inter⸗ esser nötige Tonnage sichern.

Aut London eingetroffenen Nachrichten zufolge läßt Eng⸗ land keine schwedischen Schiffe mehr aus englischen Häfen heraus. Der Dampfer „Tule“ war der letzte schwedische Dampfer,

welcher Großbritannien verlassen durfte.

Norwegen.

Der norwegische Dampfer „Sortland“ ist, wie „Dagbladet“ meldet, am 8. d. M. Nachts innerhalb der terri⸗ torxialen Grenze von zwei englischen Torpedojägern be⸗ schossen worden.

Schweiz.

Der Bundesrat hat am 9. d. M. laut Meldung des „W. T. B.“ nachstebende Note an die Kaiserlich deutsche Regierung gerichtet:

Mit der Note vom 31. Januar d. J. haben Eure Exzellenj im Auftrage der Kaiserlichen Regierung in einläßlicher Weise die Gründe auseinandergesetzt, welche sie zu der Entscheldung führten, alle Be⸗ schränlungen fallen zu lassen, die sie sich vordem' in der Verwendung brer Kampfmittel zur See auferlegt habe. In der beigegebenen Venkschrift, auf welche die Note wegen der Einzelheiten der ge— planten Kriegsmaßregeln zur See Bezug nimmt, wird er— klärt, daß vom 1. Februar 1917 an in' bestimmt umgrenzten Svperrgebteten um Großbritannien, Frankreich und Italien herum jedem Seeverkehr ohne weiteres mit allen Waffen entgegen⸗ treten werde, und daß neutrale Schiffe, die die Sperrgebiete befahren, dies auf eigene Gefahr tun. Wenn auch Vorsorge getroffen sei, daß neutrale Schiffe, die am 1. Februar auf der Fahrt nach Häfen der Sperrgeblete waren, während einer angemessenen Frist geschont werden, so sei doch dringend anzuraten, daß sie mit allen verfügbaren Mitteln gewarnt und umgeleitet werden. Neutrale Schiffe, die in Häfen der Sperrgebiete liegen, können mit gleicher Sicherheit die Sperrgebiet noch verlassen, wenn sie vor dem 5. Februar autlaufen und den kürzesten Weg in freies Gebiet nehmen.

Es konnte der Kaiserlichen Regierung nicht entgehen, daß durch diese in der Denkschrift aufgeführten Maßnahmen ein schwerer Ein griff in das der Schmeiz als neutralem Staate nach den Grundsätzen des Völkerrechts justehende Recht des friedlichen Handels begangen wird. In der Tat bedeutet die Blockade fast aller für die Benutzung durch die Schwelz in Betracht fallenden Häfen eine ernste Gesähr— dung unserer Lebensmittel, und Rohstoffversorqung und unseres über— seeischen Exporteg. Auch wenn durch freundschaftliche Verständigung mit der französischen Regierung die Benutzung des Hafeng von Cette, der außerhalb der blocklerten Zone liegt, ermöglicht wird, sind die Seetrangporte in einer Weise eingeschränkt, daß unserer Voltgwirt⸗ schaft die empfindlichsten Schädigungen zugefügt werden.

Die von der deutschen Reichsregierung verhängte Seesperre folgt auf eine ganze Reibe von Maßnahmen, durch die im Laufe dez Krieges von beiden kriegführenden Teilen in Widerspruch zu völker⸗ rechtlichen und vertraglichen Normen unsere volkswirtschaftlich- Be= wegungsfrelheit bereits eingeengt worden ist und gegen wesche wir vergebens unsere Stimme erhoben haben. Die Sperre ist unter diesen Umständen nur um so drückender und folgenschwerer.

Ver Bundesrat sieht sich daher gejwungen, gegen die von der Kaiserlichen Regierung angekündigte Blockade und deren Durch⸗ fübrung, sowelt dadurch nach den gemeingültigen Grundsätzen des Völkerrechts Rechte der Neutralen verletzt werden, nachdrücklich Einspruch und Rechtsverwahrung einzulegen und vorab sür den Fall, daß die tatsächliche Durchführung der Sperre sich als unvollständig erweisen sollte, alle Rechte vorzubehalten, wenn durch die von Deutschland und seinen Verbündeten angewandten Mittel schweiterische Staatgangehörige und schwejerische Ladung der, Vernichtung preisgegeben werden sollten. Ber Bundesrat zweifelt im übrigen nicht daran, daß die deutsche Reichsregierung alles tun wird, um den für die Sicherheit der schweünersschen Staats- angehörigen und für das wirtschaftliche Leben der Schwess aus der Blockade sich ergebenden schwierigen Folgen nach Möglichkeit vorzubeugen.

Eine gleichlautende Note ist der österreichisch⸗ ungarischen Regierung zugestellt worden.

In einer vom amerifanischen Gesandten am 4. d. M. überreichten Note hatte der Präsident Wilson den Bundes“ rat von dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland und von seiner Absicht unterrichtet, für den von ihm nicht erwarteten Fall, daß die Kaiserlich deutsche Regierung die in ihrer Blockadeerklärung auseinandergesetzten Absichten verwirklichen sollte, vom Kongreß die Ermächtigung zur Ver— wendung der natignalen Macht behufs Schutzes der auf dem Meere in friedlicher und legitimer Tätigkeit sich befindenden amerikanischen Bürger zu verlangen. Hieran knüpft die Note die Bemerkung, daß dieses Vorgehen nach der Auffassung des Präsidenten in völliger Uebereinstimmung mit den von ihm in der Botschaft an den Senat vom 12. Januar entwickelten Grundsätzen stehe und daß er daher glaube, es würde die Sache des Weltfriedens fördern, wenn die übrigen neutralen Staaten eine dem Vorgehen der amerikanischen Regierung ähnliche Aktton vorzunehmen für möglich erachten würden. Da der Bundesrat. vorgängig seiner definitiven Stellung— nahme, zur deutschen Blockadeerklärung mit anderen neutralen Staaten Fühlung nehmen wollte, beschränkte er sich darauf, am 5. d. M. den Präsidenten Wilson hiervon zu verständigen, unterließ aber nicht, ihn schon damals auf die besondere Lage zu verweisen, welche für die Schweizerische Regierung aus der durch Verfassung, Jahrhunderte lange

Tradition und den Willen des Volkes vorgeschriebenen Staats⸗ maxime einer vollkommenen Neutralität geschaffen wird. Am 9. d. M. hat der Bundesrat der amerikanischen Regierung seine definitive Stellungnahme gegenüber der deutschen Blockadeankündigung in einer Note zur Kenntnis gebracht, in der er nach Rekapitulation des Inhalts der vorausgegangenen Note, wie die „Schwelzerische Depeschenagentur!“ melbet, folgendes ausführt: .

Der Bundegiat kann auch heute nur auf die am 4. August 1914 abgegebene und den Stagtgregierungen jur Kenntnis gebrachte Neutralitãte erklärung verweisen. Bundegversammlung und Bundegrat haben damals den sesten Willen bekundet, in Feiner Weise von den Grundsätzen der Neutralität abjuwe ichen, die dem Schweizer volk so teuer sind und so sehr seinen Bestrebungen, selner inneren Einrichtung, seiner Stellung gegenüber den anderen Staaten entsprechen und die die Vertragsmächte vom Jahre 1515 ausdrũclich anerkannt haben. Bundesrat und Hundegbersammlung baben deghalb. ausdrücklich erklärt, daß die schweljerische Gidgenossenschast während des ausgebrochenen Krieges mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ihre Neutralität und die Unverletzlichkeit ihres Gebietes aufrecht; erhalten und wahren werden.

Dle Greignisse während des gegenwärtigen Krieges haben den Bundesrat in seiner Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Ein⸗ haltung einer sirlkten und loyalen Jteutralität bestärkt und den Be— wels geleistet, daß heute wie im Jahre 1815 die Unverletzlichkeit und Unabhängigkeit der Schweiz im wahren Interesse der Politik Europas liegen. Die Schwelj wird an dieser Neutralität festhalten, solange nicht die Unabhängigkelt, die Integrität des Landes, die Lebentzinteressen oder die Ehre des Staate , , . Der Bundesrat darf auch die Aufmerksamkeit des Prästder ten Wilson auf die einzigartig geographische Lage der Schweiz lenken, die von allen Seiten von kriegfũührenden Staaten eingeschlossen ist und mit Sicherheit um allgemeinen Kriegsschauplatz werden müßte, sobald sie auz ihrer Neutrafität heraustreten würde. So drückend sich daher auch die wirtschaftlichen Verbältnisse der Schwesz zufolge der angekündigten Blockade geffalten und fo sehr je nach deren Durchführung völkerrechtliche Prinzipien verletzt werden, so kann sich der Bundegrat doch nicht entschließen, dem Präsidenien Wilson in den auf Grund einer anderg gestasteten Sachlage von ihm gegen · über der deutschen Reichsregierung unternommenen Schritten zu folgen.

Der Hundegrat hat sich desbalb darauf beschräntt, gegen die don der Kalserlichen Regierung angekündigte Blockade und deren Durch= führung, soweit dadurch nach den gemeingültigen Grundsãätzen des Völkerrechts Nechte der Neutralen verletzt werden, Ginspruch und Rechtsperwabrung einzulegen und insbesondere für den Fall, daß die tatsächliche Durchführung der Sperre sich alg unvollständig erweisen sollte, alle Rechte vorzubehalten, wenn durch die von Veutschland und selnen Verbündeten angewandten Mitter schweizerische Staatg⸗ angehörige oder schwelzerische Ladung der Vernichtung preisgegeben werden sollten.

Die Schweiz hat, wie „W. T. B.“ meldet, auf An⸗ suchen Deutschlands außer in Frankreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika auch noch die Vertretung der deutschen Interessen in England, Japan und im nicht besetzten Teile Rumäniens übernommen.

Der amerikanische Botschafter Gerard ist gestern abend in Bern eingetroffen. w

Griechenland.

Die griechische Regierung erklärt dem Reuterschen Bureau“ zufolge, daß die Entwa ,,. beendet sei. Die militärische Kontrollkommission der Verbündeten aber glaubt, daß die Re⸗ servisten noch Waffen und sogar Artillerie besitzen. Die Ver⸗ bündeten widmen der Reservistenfrage, die ein Hindernis für die Aufhebung der Blockade bildet, die größte Aufmerksamkent. Der französische General hat sogar den Befehl zur Ablieferun der zurückgehaltenen Postsäcke an die griechische Post zurück

gezogen. Amerika.

Die „Associated Preß“ meldet aus Washington, daß amtlich mitgeteilt werde, es bestehe nicht die Absicht, deutsche Schiffe wegzuneh men. Durch Vermittlung der spanischen Botschaft seien Depeschen nach Deutschland gehen gen, betreffend die Rücksichten, die den früheren deutschen Vertretern in Amerika verbürgt würden, und man hoffe, daß sie irgend welche. Mißverständnisse in Deutschland betreffs der Haltung Amerikas vollständig beseitigen würden.

Der amerikanische Kriegssekretär Baker veröffentlicht laut Meldung des W. T. B.“ folgende Mitteilung:

In den Häfen von Manila und anderen Drten auf den Philippinen, von Colon und Panama ist bemerkt worden, daß deutsche Schiffe Teile ihrer Maschinen entfernt haben und daß anscheinend Vorhereitungen zu ihrer Versenkung getroffen würden. Nur ju dem Zweck, viele Häfen und anderes Schlffahrtejubebsr in ihnen ju schützen, sind Schritte getan worden, Schaden ju verhüten, aber keinsz von J. chiffen ist durch die Regierung der Vereinigten Staaten beschlagnahmt worden, und in allen Fällen sind Kapltäne und Mannschaften verständigt worden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten keine , aut spreche, keine Rechte über die Schiffe in Anspruch nehme und das Recht des Kapltäns und der Mannschaft nicht bestreite, das Schiff gebrauchs= unfähig zu machen, falls sie dies für richtig hielten, solange die Zerstöcung auf eine Weise geschehe, daß die schiffbaren Gewässer des Hafens nicht gesperrt würden, und daß kein Schade noch Gefahr für andere Schiffahrtgeinrichtungen entstebe. Ver Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland hat das Verhälinis die ser Schiff abefatzungen zu der Regierung der Vertinigten Saaten nicht geändert oder br Recht auf unsere Ha ssfren fan aufgehoben. Die getanen Schritte beschränken sich auf die nötigen Poltzeibestimmungen, um Schaden am Besitz anderer und Verstopfung der Hafengewässer zu verhindern.

Im amerikanischen Senat bekämpfte dem „Petit

zarisien“ zufolge der Senator Works die Schritte deg Präsdenten Wilson gegen Deutschland und sagte:

Er betone, daß weder ein Privat: nann, noch der Präsident, noch der Kongreß berechtigt sei, die amerikan ische Nation ln den Krieg hineinzujlehen oder ihren Frieden zu gefährden aug irgend einem falschen Gefühl des Mutes, des natsonaien Ansehens oder der Würde beraus. Der Redner führte sodann aus, daß die Verantwortung für die Lusitania⸗ Tragödie den Vereinigten Staaten zur Last falle, da sie trotzlder Warnung Deutschlands das Schiff mit amertkanischen babe abfahren lassen. , , Amerika seine Schiffe und , außerhalb der Gefahrzone halten, big der Krieg beendigt sei.

Der Ausschuß für militärische Angelegenheiten des Senats hat sich , einer „Reutermeldung“ zugunsten eines allgemeinen Milttärdienstgesetzes ausgesprochen,