1917 / 98 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Apr 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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anterie 660 Gefangene gemacht worden. Mehrere Panzer⸗ aftwagen wurden zerstört.

Nahe der Küste drangen am 23. April nach wirkungsvoller Vorbereitung unsere Sturmtrupps in die feindliche Stellung und brachten 21 Franzosen gefangen, Maschinengewehre als Beute zurück.

Am 23 und 24. April kam es im 22 unserer Kampf⸗ linie nordwestlich von St. Quentin zu mehreren Gefechten, 52 der Gegner neben blutigem Verluste auch Gefangene einbüßte.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

In einigen Abschnitten der Aisne— und Champagne— Front verstärkte sich der Feuerkampf wieder. Franz öfische Vorstöße bei Hurtebise Fe, am Brimont ünd westlich der Suippes blieben erfolglos. Hinter den feindlichen Linien . reger Verkehr beobachtet und von uns wirksam be⸗

hossen. Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Die Lage ist unverändert.

Am 23. April verloren die Engländer und Fran⸗ zosen durch Luftangriff 26 Flugzeuge und 1 Fessel— ballon; der 24. April kossete fie 15 Flu gzau ge von denen 16 in Luftkämpfen, 3 durch Abwehrfeuer von ber Erde zum Absturz gebracht wurden. Leutnant Bernert schoß selnen 20., 21., 22. Gegner ab.

Bei einem unserer Gegenstöße bei Gayrelle flog Haupt⸗ mann ar. ö. einer Schutzstaffel, der stuürmenden Infanterie in 156 in Höhe voran und beschoß aus seinem Flugzeug die englischen Linien mit dem Maschinengewehr.

Oestlich er Kriegsschauplatz. Unsere Artillerie beantwortete kräftig das Feuer russischer Batterien, die vornehmlich bei Jacobstadt, Postawy und an der Bahn Z loczo w Tarnopol tätig waren.

Mazedonische Front.

Der seit Tagen gegen unsere Stellungen zwischen Vardar und Dojran⸗See starken Wirkung englischer Artillerie folgten gestern Angriffe, die von den bulgarischon Truppen säm t⸗ lich abgewiesen wurden.

Der Erste Generalquartiermeister. Luden dorff.

Desterreichisch⸗ungarischer Bericht.

Wien, 24. April. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Nirgends besondere Ereignisse zu melden.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoe fer, Feldmarschalleutnant.

Türkischer Bericht.

Kon stantingpel, 24. April. (WB. T. B.) Amtlicher Bericht vom 23. April.

Irakfront. Am 21. d. M. griff der Feind mit mehreren Infanteriebrigaden und starker Artillerie unser Stellungen auf dem rech ten Tig ritzu fer an. Auf unferem linken Flügel gelang es ihm, in einen Teil unserer Stellung einzudringen, doch wurden die meisten Gräben wieder zurück= grobert. Der Feind verlor mehrere Gefangene und einige Maschinengewehre. Seine blutigen Verluste sind außer⸗ ordentlich schwer und erheblich größer als die unsrigen. Nach⸗ dem so unsere Truppen erfolgreich den Tag über Widerstand geleistet hatten, wurden sie, um unnötige Verluste zu vermeiden, in der Nacht in eine einige Kilometer nördlich gelegene vor⸗ hereitete Stellung zurückgenommen. Auf dem „linken Tigrisuf er keine besonderen Ereignisse. Von diesem Ufer her beteiligte sich feindliche Artillerie an dem Gefecht auf dem anderen User.

. Kau kasusfront. Im rechten Flügelabschnitt drang eine unserer Patrouillen bis 36 Em hinter die feindlichen Stellungen vor. Sie überfiel dort ein mit 40 Mann besetztes Dorf, tötete 15 und kehrte mit einigen erbeuteten Gewehren und Reitnferden zurück. Im linken Flügelabschnitt im allge— meinen Ruhe. Nur auf dem linken Flügel feindliches Artillerie⸗ feuer. Ein feindlicher Patrouillenangriff wurde abgewiesen.

Sina ifront. Außer leichtem Artilleriefeuer herrschte Ruhe. Unsere Artillerie schoß einen feindlichen Flieger ab. . geschttze des Feindes wurden durch unser Artilleriefeuer zerstõrt.

Von den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse gemeldet.

Der Krieg zur See.

Amste rdam, 24. April. (Meldung der Neederlandsch Telegraaf Agentschap Der niederländische Dampfer „Minister Tak“, mit gemischter Ladung von Hull nach Harlingen, wurde Montag nacht 45 Meilen nordwestlich von Ymuiden torpe diert. Die ganze Besatzung wurde wohl⸗ behalten in muiden gelanbet.

Amsterdam, 24. April. (W. T. B.) In Schiffahrts⸗ kreisen nimmt man an, daß das Tankschiff „Charkois“ von der American Peiroleum Co. in Rotterbam mit Mann und Maus untergegangen ist.

Wien, 24. April. (W. T. B) In der Nacht vom 21. auf den 22. d. M. hat eine unserer Flotillenabteilungen in der Otranto⸗Straße einen italienischen Dampfer von etwa 13090 t verfenkt. Feindliche Streitkräfte wurden nicht ge⸗ sichtet. Flottenkommando.

Berlin, 25. April. (WB. T. B.)

Seit den am 19. April bekannt gegebenen U⸗Boots⸗ erfolgen sind nach den bis zum 24. eingegangenen Sammel⸗ meldungen weiterhin insgesamt

143 500 Br. ⸗Reg.- Tonnen feindlicher und neutraler Handels schiffe durch unsere U⸗Boote im englischen Kanal, im Altantischen Dzean und in der Nordsee versenkt worden. Zu den bereits früher veröffentlichten U-⸗Bootserfolgen

Ein englischer Hilfe kreujer der , g sn, laß 1120 I), die en glichen bewatrfn eien Bamb fer, Vine Genn ö (3442 Y, Petr id ge (1712 t), . Umvott“ E615 t), Tor- 1üngton“ (6507 t), Torot- (36656 t), ein 7,5 em- Geschatz erbeutet, 8 Kapuͤonz nebst 3 Mann Geschützbedienung gefangen genommen, die englischen Vampfer . Ktitiwake? (1866 t) von 2 Zerftzrern* arficheif, aus Geleitzug heraug., geichossen, Marden*, Sibtrten?. (3500 1), Zadung Volz, Lankdampfer Rosalind! (6535 t mit Treiböl, Cairnhill (1881 t), bie englischen Segler . Maria! und ‚Mochester Castler, die engltschen Fischerfahizeuge Pre- cedent !, Brothert oft, . G. R. 568 ;

die französischen Segler La Dun kerguoise und Marie Csliner;

der ita ltenische Dampfer . Fensiero“ (2632 t);

dec portugiesische am, fer. Camin ha? (2763 t);

die norwegtschen Dampfer „Ranvik“' mit 106000 t Weizen von Buenos Aire für französische Regierung, Star“ mit Holt und Paptermasse, Gama“ Bokn . Fjeldi', Paris *, „Bil'ig., und die norwegischen Segler . Shkftden⸗ zuft Bau holi, . Glenrorg “, Polycarp“ mit Kohlen;

der spantsche Bampfer . San Fulgene lo“ mit Kohlen;

der gröechische Dampfer Frixos /;

te dänischen Dampfer „Helga, H. J. Fford * und die dänischen Segler . Union““ wit Kohlen, H. B. Linne mann!, Astraceg“*;

Ker bolländischen Schuner Neptunus ', . Voorwarts= mit Kohlen, Dina Henderika“;

der schwedische Dampfer . Atalanta“ und der schwedische Segler „A magandar mit Gruben bol,

ferner 8 Dampfer und 3 Segler, deren Namen nicht fess⸗ gestellt werden konnten, darunter 1 brwaffneter Dampfer und 3 Dampfer, die aug Geleitzug herautgeschossen wunden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kunft und Wissenschaft.

Die Große Berliner Kunstausstellung, die in ledem Jabre, vom Senat der Akademie der Kuünfte und dem Verein Berliner Künstler veranstaltet wird, kann in diesem Jahre ihre gewohnte Stätte im AÄusstellungspalast am Lehrter Bahnhof nicht beziehen, da dieser zu anderen Zwecken in Anspruch genommen t. Eg ist desbalb, wie . W. T. B. meldet, mit der Stadt Düsseldoirf ein Uebereinkomme n getroffen worden, daß die Autstellung in die sem Jahre im Kunstpalast in Düsseldorf veranstaltet werden wird, und zwar in der Zet vom 16. JIunt bis 30. September. An der Austellung werden sich auch die beiden Gruppen der Berliner Sejessinn in gesonderten Räumen mit eigener Aufnahme und Hänge⸗ kommission beteiligen. Gine weitere Aut stellungsgruppe wird die Räume der Berliner Akademte der Künste am Pariser Platz einnehmen.

Literatur.

Bi Gin Hindenburgbuch von Anton Fendrich. Fran ckbesch. Verlagöhbandtung in Stuttgart. 1 0, geb. 160 4.) Ver Weltkeieg, vor allem selne letzte Entwicklung nach Ablehnung des Frledensangebotg durch unsere Feinde, hat das Cemelnfamkeltz⸗ gefühl im deutschen Volt vertieft und gestärkt. Er hat ung, wie der Verfasser dieser lesenswerten Schrift es ausdrückt, dag große , Wir“ sagen gelthit. Dem Auszruck dieses inntaen und äußeren festen Zu— sammenschiusseg ist Fendrich auf den Reisen, die er seit den schicksalsschweren Dejembertagen 1916 in Deutschland unternommen hat, überall begegnet: Ja den Industriestärten, wo man die Waffen für den Eatscheibungskampf schmiedet, im Krjeggsamt, in dem der Kriegsamtmann“ die Paragraphen des Hilfsdienstpflichtgesetzes leb ndig macht, auf dem Lande, wo di wenigen Daheimgebliebenen den Acker bestellen, in zablreichen Betrleben, in denen Frauen Männerarbeit verrichten, und nicht zuletzt im Großen Hauptquartier, wo der Feld⸗ marschall von Hindenburg die Schlachten auf Kriegsgschauplätzen von beispielloser Ausdehnung lenkt. In Hindenburg erscheint dem Ver— fasser die Gefaßtbeit und die Entschloffenheit zum Stegen, die das ganze deutsche Velk belebt, verkörpert, darum bat er seine Schrift ein indenburgbuch“ genannt, und seine Schilderungen wollen in dem Leser Vertrauen und Kraft lebendig erkalten, indem auch aug ihnen die Zubersicht spricht, bi⸗ ber Felzmarschall in den Worten an seine Sol⸗ daten augdrückte: Wir fchaffen é, Kin der!“ Fenhrich erweist sich auch in dieser Schiift als echter Volte schriftsteller: seine Daiste llungsweise ist schlicht, anschkanlich und voll Wärme. Dem Büchlein ist die weiteste Verbteitang zu wünschen.

Bedeutung und Aufgabe der Kirche für die innere Einigung unseres Vol kes von A. Schowal ter, Hberpfarrer in Witten hera. (Mübimennz theologische Taschenbücher Band 9. Richard Mühlmann, Verlag sbuck handlung (Max Große), Hane, Saale. Kart. 1 S6. Eine Programm schtlst, aus der Liebe zur Kirche und zum Volke heraug geschrieben, voll sosialen Wefthl⸗ kes, sittlick⸗ religtosen Ernstes und kirchlicher Went herzigkeit. Selten werden dle Forderungen der Zeit und der Kirche init umfagssenderem Wissen und gescklossenerer Wucht vertreien worl en sein. Das frisch geschriebene Büchlein will die Küich- für die Annäherung und Ginigung aller Schichten und Stände unfereg Volkes dienssbar machen, wie sie der Krieg angebahnt, aber auch wieder geführdet hat. Die Ausführungen derdienen die Aufmerksamkeit aller Freunde unseres Volkes und

unserer Kirche. Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Donneretag,

Der Freischätz. mit den Damen Dux, Hahich als Gast, den Herren Henke, Bischof,, Bachmann, Krasa, de Sande, Habich und Funck in den Hauptrollen aufgeführt. Im Königlichen Schau sptielhause geht morgen das vater— lãndlsche Drama „Der neue Herr von Ern st von Wildenhruch in Stent. Die Hauptrollen werden von den Damen Arnstäpt, Coste, Faßhadber und Heizer sowie von den Herren Kraußneck, Pohl, Clewing, Leffler, Vespermann und de Vogt dargefte llt. Spielleiter ist Dr. Bruck.

Der „Arthur Schnitzler⸗Abend', der demrächst im Theater in der Köntgarätzer Straße veranstaltet wird, bringt außer dem elnal tigen Tusisplel Literatur. noch Die Frage an das Sch cksal und „uabschiedesouper* auz dem Anatol yklus, denen sich die (leichfalls bon dort herrührende Szene Denkstei ne! auschließt, die an diesem Abend überhaupt zum ersteg Pale aufgeführt wiid.

Der Kustspleldichter Oz kar Blumenthal ift, so meldet zw G B., Cestern ahend bier gesto ben. Die Bezelchnung als Lustspieldichter ist für ihn zu ena gefaßt, denn er hat sowobl als scharfsinniger Kritlker wie als Verfasser fein geschliffener, witz ger Sinngedschte und als Bühnenleiter sehr Beachten gwerteg ge⸗ leistet. Auch beschränkle sich feine dramatische Tätigkeit Utcht lediglich auf Lustspiele, sondern er schuf auch eine Nelhe von Gesellschaftestücken, wie „Ver Probepfeil', „Ein Tropfen Gift“ u. a., die ihrerzeit der franjösiichen Moderichtung auf deutschen Bühnen erfolgreich rie Spitze boten. Von seinen Lustspie len, die zumeist in dem von ihm im Jabte 1885 begrändeten, bis 1895 ge⸗ leiteten Lessingthea ter ihre Urausführung erlebten, ist bor allem Die Großstadtlust ! zu nennen. Zu großer Bellebibeit brachten eg sener die im Verein mit Gustav Kade lburg geschaffe nen Schwänke Im welßen Röß'l' und Als ich wiederkam'. Von seinen kleineren Wer ken in Vertform wurde Abu Seid auch im Königlichen Schauspiel hause viel gespielt. Oz ar Blumenthal war au 17 Mär; 1552 in Berlin geboren.

sind folgende Ginzelheiten nachzutragen;

Mannigfaltiges.

Im ira Bu sch begann gestern eine Reibe von Varstellungen jugunsten der an die Reichsmarinesliftung angegllederten Ehrenbes, bilfe für die Marine mit der Er taufführung des estspiels Di⸗ Deut sche Seen von Georg Engel, Mustk von Paul Sch eln⸗ Eflug, in Anwesenbelt Jhrer Kaiferfichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin und elner dag Haus biz unter dos Dach füllenden Jehörerschafi. Georg Engel, der wiederholt al Dramatiker wie als Grzä ler bie kernigen Gestalten unserer Water kant lebens wahr geschildert hat, hat auch für die Handlung sesnez Festspielgz den rechten Ton gefunden; in klangvoller, gedankenrelcher Verssprache schreitet sie dahin, wenn ihre Gestalten ju allgemeinen Sinnbildern werden, während bei einigen der Alltags wirklichkeit ang näherten Sjenen dis humorvolle Mundart unserer Küstenbewohner in ihre Hechte iritt. Das Game stellt sich als das Traumgesicht eines jungen Seemanns, des letzten Ueber⸗ lebenden eines deutschen Kriegsschiffes, dar. Im Geiste rückschauend stebt er die Heimat im Frieden und ihre Erregung beim Krieggautzbruch vnd zuletzt, in die Zukunft blickend, den herrlichen Genius des Friedeng aus. der MNeeiflut ang Land sielgen. In einer Reihe abwech lungt⸗ reicher Szienen und bewegter froher Bilder, deren dekoratihen Hintergrund Profe ssor Langhammer schuf, und die Schein⸗ pflugs zum Tel melodramailsche Musik wirkung boll umrahmt, vielen sich die Vorgänge ab. Unter ber kundigen Splej⸗ leitun Friedmann - Friedrichs, der schon bei den . Maecbuleh⸗ unf er n. im Zirkus Schumann selne besondere Elgnung für die Bewältigung solcher Aufgaben gejelgt hatte, ging gestern die Vor— stellung, von kleinen Uncb'nheiten abgesehen, glatt von statten. Gine Reihe erster Kräfte hiesiger Bühnen, wie die Damen Körner, 9 Rückert, die ö. Loos, Sabo, Klein unz Kammerscnger Frederich haben sich dankenswerterwelse in den Dienst der guten Sache gessellt. Nicht bergessen sei auch dag Blüthnerorchester, kas unter Paul Scheinpflugs eigener Führung mitwirkte und den Abend mit elner . Bundes- Duherthre= Schein flugs einleitete, die in geistvoller Verarbeitung die Melodien der katlonalhymnen der Vlerbundaffaaten in sich verelnigt. Stürmischer Beifall durchbrauste zum Schluß das Haus und Hochrufe auf bie Mannschaft bon. S. M. S. . Möwen wurden ausgebracht, die voll. zählig der Aufführung beiwohntz:. Der Ghrenbeihilfe für die Marine dürften sowohl dle gestrize Erstauffübrung wie die nachfolgenden Wiederholungen der Deutschen Seen reiche Erträge bringen.

London, 24. Aprll. (W. T. B.) Im Unterhause wurde mit, getellt, daß die Kartoffelvorrät? nur noch vier Wochen leichten, weshalb die Abgabe an Kriegt gefangene verboten wurde. = Nach der Labour Gazette waren in Englanb die Lebengmittel am 31. März um 94 Prozent teurer“ als im Jali 1914. Die . Morning Post“ vom 16. April bemerkt gelegentlich der Be⸗ sprechung des drohenden Mangels an. Nahrungz.˖ mitteln durch die Abschneidung der überseelschen Zufuhr, en ei nicht abzuleugnen, daß augenblicklich Deuischland alle Vorteile für sich habe. Es set ihm sogar gelungen, die kleinen neutralen Staaten daoon zu überzeugen, daß sie eg nicht nötig hätten, ihre Schlffe ju bewaffnen oder sonstwie zu schützen. Die Zahl des wirklich versenkten englischen Schiffsraumes würde jwar gebeim gehalten, doch neige sich die Wagschale zu Gunsten Deutschlands. Und dieser Gewinn der U-Booste werde wahrscheinlich in arithmetischer Progresston zu— nehmen. Die Lage sei höchst unangene nr für England.

Dover, 24 April. (W. T. B.) Lat Meldung des „‚Reuter⸗ schen Bureaug sind die den tfchen Seeleute, die in dem Ge- secht im Kanal gefallen sind, heute mir mtlitärischen Ehren bestattet worden. Der einzige Kranz stammte von dem Vtieadmirgl der Schiffahrtspatrouille von Doper' und trug die Auf⸗ schrift: Ehre den tapferen Feinden.“

Paris, 24. April. (W. T. B.) Temps meldet: In Valence in Südfrankreich stebt ein ganzes Stadtviertel seit borgestern in Flammen. Selbst die poner Feuerwehr wurde zur Hilfeleistung abgeschickt.

Nach einer von W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung det Temps. aus Peking führten mit dem 15. Februar die Pekinger Geschäfte das metrische System ein.

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(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Theater.

Nunigliche Schauspiele. Donnerst.: Opernhaus. 109. Abonne⸗ mentsvorstellung. Der Freischütz. Romantische Oper in drei Abteilungen (zum Teil nach dem Volksmärchen Der Freischütz‘) von F. Kind. Musik von Catl Ptarig von Weber. Musitalische Leitung: Herr Kapellmelster Dr. Besz. Rente: Herr Regiffeur Bach— mann. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 111. Abonnementevorstellung. Der neue Serr. Schauspiel in ? Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Szene besetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 110. Abonnements vorstellung. Salome. Drama in einem Aren nach Oskar Wildes gleichnamiger Dichtung in, deutscher Ueber etzung von Hedwig Lachmann. Mustk von Richard Strauß. Anfang 8 Uhr.

Schauspielhaus. 112. Abonnemen tsborstellung. Judith. Eine Tragödie in fünf Aufzügen von Friedrich Hebbel. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Sr. Bruck. Anfang 73 Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Franz von Wytzecki mit Frl. von la Valette St. George l Charlottenburg). Hr. Sberleuinant * Dr. jur. Hans üschirch mit Frl. Polyxrüne von Rauch

zerlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Polizeileutnant Freytag (Berlin

Schöneberg, z. It. Buxtehude). Eine Tochter: Hrn. Ober⸗

leutnant Hans Henning von Pentz (Wünsdorf, Kr. Teltow).

Ge storben: Hr. Generalmajor j. D. Helmrsch von Elgott

(Weimar). Hr. Oberregierungsrat a. B. Julsas von Die fen⸗

hach (Stuttgart. Hr. Henning Friedrich Graf Bassewitz⸗

Dalwitz (Dalwitz). Dr. Fahnenjunker Manfred bon Damnitz

(Pristelwitz bei Obernigk .

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Men gering in Berlin. Verlag der Eppedition (Men gering) in Berlin. Druck der Norbdeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

uud die Zuhaltsangabe Nr. AG ga grr. 6 bes kffentlichen Anzeigers

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sowie die 1435, Ausgabe ber Dentschen Verlustlisten,

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82 53 Parlaments bericht.) Dentscher Reichstag. 9. Sitzung vom 24. April, Nachmittags 2 Uhr. Gericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Im Bundesratstische: Unterstaatssekretär im Reichsamt

gnnern Dr. Richter. Fräsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung gegen Uhr.

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b die

sen Regierung an ? pneralmajor Friedrich: In einem an einen fran zösischen zangenen gerichteten Paket wurden in einen Kuchen eingebacken zettel gefunden in Schlüsselschrift mit der Aufforderung an die ten Kriegsgefangenen zu Zerstörungen, Brandstiftungen, Er— D von Viehseuchen, Schädigung der Kartoffelaussaat und der usw. Außerdem ergibt das vorgefundene Material klar, daß hum einen großangelegten Plan handelt, Deutschland wirtschaft⸗ swer zu schädigen. Zweifellos ist die Gefahr groß. Die Be⸗ ung ist daher öffentlich durch die Presse hierüber aufgeklärt n, außerdem ist eine verschärfte Durchsuchung aller an Kriegs⸗ nen gerichteten Postsachen angeordnet worden. Sollte dies rügen, so wird zu weiteren Maßnahmen geschritten werden. Föberige verschärfte Untersuchung der Pakete hat das oben Ge⸗ kestätigt, daß es sich um eine weit verbreitete Organifatlon . (Hört, hört! Ein Beweis, das die französische Regierung band dabei im Spiele hat, ist aber noch nicht erbracht worden; bg. Dr. Ne um an n⸗Hofer (fortschr. Volksp.) fragt: „In einigen kleinen Bundesstaaten, die einen lebhaften Bäder⸗ Sommerfrischenverkehr aufweisen, müssen in diesem Jahre die nden bisher ausschließlich aus den für die einheimische Bevöl⸗ nz berechneten Nahrungsmittelmengen verpflegt werden. Für die geit des vorigen Sommers haben sich die Bäder und Sommer— ken selbst noch im freien Handel mit manchen Vorräten per- m können; die Tageskopfmengen an Brotgetreide und Kartoffeln n noch erheblich größer als in diefem Jahre; manche anderen igen Lebensmittel waren überhaupt noch nicht rationiert; sflich haben die kleinen Bundesstaaten auch besondere Zuwei⸗ en an Lebensmitteln empfangen. Für diesen Sommer fehlen Möglichkeiten fast ganz. Ebenso sind irgendwelche Sender- siungen an die betreffenden kleinen Bundesstaaten bisher nicht gt.

Ijt der Herr Reichskanzler bereit, schleunigst Anordnungen neffen, daß solchen kleinen Bundesstaaten, die wegen ihres ge⸗ en Umfanges nicht in der Lage sind, einen billigen Ausgleich sihalb des eigenen Gebietes vorzunehmen, für die Ernährung Fremden ein Ersatz gegeben wird, nötigenfalls aus den L elmengen derjenigen Bundesstaaten, die infolge dieses . Ehrs erhebliche Ersparnisse an Verbrauch von Nahrungsmitteln srektor im Kriegsernährungsamt von Oppen: Die Ver⸗ der Fremden⸗Verkehrsorte mit Lebensmitteln ist im Kriegs⸗

samt Gegenstand eingehender Besprechungen mit den am

nderkehr beteiligten Staaten gewesen. Wenn auch eine Ver⸗ hin dem Umfange, wie es durch die Beteiligten und besonders m Verkehrsbereinen gewünscht wird, unter den heutigen Ver⸗ sen sich verbietet, so ist es doch auch geboten, eine Schädigung itschaftlichen Lage der Bazeorte tunlichst zu vermeiden. Die mngsbedürftigen, die zur Wiederherstellung ihre Gesundheit MR 9

J ) . ede V

n die Kurorte durch die Doppelbelieferung im 1 zer wortet werden könnte. Doppelbelieferung zu ver— muß ein Ausgleich stattfinden, in dem die Versorgung in wohnten Aufenthaltsort von dem neuen Aufenthaltsort über⸗ n werden muß. Danach werden Ersparnisse an Lebensmitteln meinen Staat an den anderen rechnungsmäßig überwiesen Es ist ferner vorgesehen, daß die durch den Fremdenverkehr irs belasteten Staaten vorbehaltlich späterer Verrechnung Vor⸗ an Lebensmitteln erhalten können. Den in der Anfrage ent⸗ n Anregungen ist hiernach Rechnung getragen worden. bine Anzahl von Petitionen, welche von Ausschüssen für ignet zur Erörterung im Plenum erachtet sinb, wird für t erklärt. . in die Anleihedenkschrift für die Schutzgebiete 1915 wird störterung nicht geknüpft; der Reichstag erklärt, daß durch brlegung den gesetzlichen Vorschriften genügt ö, die Reichshaushaltsrechnung 1915 wird ohne Dis kussion schnungskommission überwiesen. . K Famit ist die Tagesordnung erledigt. Der Präsident vor, die nächste Sitzung am 2. Mai, 2 Uhr, abzuhalten irtsetzung der zweiten Beratung des Reichshaushaltsetats. n diesen Vorschlag schließt sich eine längere Geschäfts⸗ ngs debatte. ö . Scheidemann (Soz): Im Namen meiner Fraktion Fe unser Befremden und lebhaftes Bedauern aussprechen, daß iihstag heute nur versammelt gewesen ist, um sich sofort wieder agen. Die dafür angegebenen Gründe mögen richtig sein; bedauern wir das außerordentlich, weil wir es für nötig daß eine gründliche Aussprache über die Probleme der inneren szeren Politik jetzt eigentlich stattfinden müßte, um Klarheit zu schaffen, wohin denn der Kurs der Reichspolitik nun ge. werden soll. In, London, in Paris, in New York, in Rio de o wird . angeblich heilige Krieg gegen deutsche Autokigtie kt; man stellt uns einen langjährigen Krieg in en, Wir ndiese Drohung zwar nicht. Mit gige Sorge aber erfüllt Bedrohung mit dem wirtschaftlichen uin. Auf der anderen gat die russische Revolution und der Friedenswille des ruffi= Lolkes der ganzen Welt die Aussicht auf eine bessere Zukunft, uf einen Sonderfrieden, aber auf einen allgemeinen Welt⸗ eröffnet, der kein Volk unterdrückt und vergewaltigt, aber alle und so die Fundamente eineg friedlichen Zusammenlebens für zeit sichern möcht. Dieser Gebanke der russischen Revolution

hne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und 11

J Gre eirageꝛ-- . zum Deutschen Neichsanzeiger und Kÿniglich Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Mittwoch, den 25. April

lionen auch des deutschen

t uns vor die greifbare

erfüllt heute M geisterung; er ste seits einen entscheidender M. 25 R Sor mn agrr Volkes und der ganzen ge wir Aus druck 2 ebe durck den vo unserem * Ilir Ausdruck gege en durch den von Un seren 1

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der Presse kennen. Ich bedauere, da

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s möglich sein wird, in denköngn ; ; . , . 2 inge grundlle zl 1c LC 91,34 Re,, . Arb. Gem.): en, sondem wir . K , m,, und fortlaufend

deren Grörterung

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Zustimmung b. d. Soz. f

itragen wir, auf tschaftsplan für 1917 zu setzen. ns liegt vollk spruchrei andergingen, sagte man uns vorgenommen werden, 1 Ernährungsausschuß n

Te ffn ri ftr Bbefess e. Dentschriften befassen s

hjahr und der Erörterung dieser Frage au en, liegt umso weniger ein Grund vor, alle wissen, die wachsenden Ernährungsschwierig⸗ ten Volke die tiesfgehendste Mißstimmung ife rechts) Nicht bloß in Berlin, sondern tädten Hunderttausende von Arbei lr rt haben, die direkt durch die ebhafte Unterbrechungen rechts; Ruf t nicht darau afte Rufe rechts: D R . es sind ganz zweifellos spontan aus der Not des Volkes

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(Grneute lebhe Use rechts Die

allerengste

Die Not, die

anderen Länder, und genau so wie bei uns verlangt das Volk auch in allen anderen Ländern, daß ihr ein Ende gemacht wird. Man wird es nicht verstehen, wenn der Reichstag abermals ohne hinreichenden Grund 8 Tage Schicht macht. Die Regierung muß durch den Reichstag gezwungen werden, endlich Farbe zu bekennen und zu sagen, was sie für einen Frieden will. Das ist die Kernfrage. (sPräsi dent: Das sind allgemeine Ausführungen, die gehören nicht mehr zur Geschäftsordnung. ) Ich habe doch meinen Antrag zu begründen, daß wir keine Pause machen, sondern sofort in die

allgemeinen politischen Erörterungen eintreten. Eine der schwierig⸗ sten Kalamitäten, unter denen die deutsche Landwirtschaft zu leiden hat, ist doch, daß so viele ihrer Angehörigen beim Heere zurückgehalten werden. Ebenso schwer fällt die Frage der Gefangene nernährung ins Gewicht. Der Präsident stellt fest, daß die geschäftsordnungs⸗ mäßigen 5 Minuten, welche eine Bemerkung zur Geschäftsordnung nicht äberschreiten darf, verstrichen sind, und entzieht dem Redner s Wort.)

Abg. Graf We sstanp (dkons): Ich will den Vorrednern auf ihnen betretenen Gebieten nicht folgen. Die Aeußerungen

bg. Ledebour dürfen hier zu einer Erwiderung überhaupt keinen

. F , Ren 7 * gebe Ver Abg. Scheidemann aber hat sachlich Stellung

e von Fragen, zur russischen Revolution, zu dem Beschluß der sozialdemokratischen Partei, und das gibt mir Ver⸗ anlassung auszusprechen, daß meine Freunde, und wie ich annehme, ein sehr großer Teil des Volkes ande ver Ansicht ist. (3ustimmung Rechts Es schien mir nötig, seine Bemerkungen nicht ohne diesen Widerspruch ins Land hinausgehen zu lassen. Im übrigen gebe ich ihm darin recht, daß es sich nicht umgehen lassen wird, die von ihm angeschnittenen Fragen eingehend zu besprechen und daß ein dringendes Bedürfnis besteht, authentisch zu hören, wie der Reichs ˖ kanzler hierzu Stellung nimmt. Ich kann also dem Abg. Scheide⸗ mann darin zustimmen, daß es notwendig sein wird, in naher Zeit hier im Reichstage eine eingehende politische Debatte darüber zu haben. Augenblicklich haben wir es mit dem Antvage des Abg. Ledebour zu tun, morgen die Ernährungsfyage zu besprechen. Ich möchte feststellen, daß von unserer Seite dagegen nie etwa ein Widerspruch erhoben worden ist. Der Plan, erst in der nächsten Woche wieder zu tagen, ist von dem Herin Präsidenten ausgegangen und wir sind nicht dafür verantwortlich zu machen, daß die Er⸗ nährungsfrage jetzt nicht verhandelt werden soll. Die Ernährungs⸗ kommission ist mit ihren Arbeiten noch nicht fertig, sondern sie hat noch etwa 3 Sitzungen in Aussicht genommen, außerdem soll die Debatte über die Ernährungsfrage zusammen geführt werden. Es ist deshalb zweckmäßiger, sie nachher zusammen zu berhandeln. Sollte beschlossen werden, in eine Besprechung der Ernährungsfrage einzu— treten, so würden wir nichts dagegen einzuwenden haben.

Abg. Prinz Sch önaich-Ganolagt h, (nk; Meine poli— tischen Freunde sehen nicht die geringste Schwierigkeit, dem Wunsche des Abg. Scheidemann nachzukommen. Auf die Fragen selbst einzu⸗ gehen, versage ich mir. Zurzeit handelt es sich nur um die Feststellung der nächsten Tagesordnung. Dem Abg. Ledebour möchte ich er⸗ widern, daß gerade meine politischen Freunde und ich beim letzten Seniorenkonvent auf die Notwendigkeit hingewiesen haben, die Er⸗ nährungsfrage zu behandeln, noch bevor der Reichstag in die Ferien gehe, da diese Frage von der höchsten Wichtigkeit sei. Man ist unserer Anregung nicht gefolgt. Meine politischen Freunde trifft deshalb jedenfalls keine Schuld. Was nun die jetzige Geschäfts lage betrifft, so ist uns mitgeteilt worden, daß sich an die heutige Sitzung eine längere Tagung anschließen würde. Die Kommissionssitzungen konnten nicht stattfinden, weil die Kommissare der Regierungen am Erscheinen verhindert waren. Infolgedessen haben auch meine poli⸗ tischen Freunde angenommen, daß wir heute zu einer kurzen Sitzung zusammentreten würden, an die sich eine weitere Tagung nicht an— schließen wird. Wenn nun morgen die Ernährungsfrage verhandelt werden sollte, so würde das einen vollkommenen Umfturz der Ge⸗ schäftseinteilung herbeiführen, 4auf den meine politischen Freunde sich nicht eingerichtet haben. Wenn man eine solche Debatte haben wollte, so hälten wir gewünscht, daß man uns davon rechtzeitig be— nachtichtigt hätte. So haben wir angenommen, daß nach der heutigen geschäftlichen Sitzung wieder eine Pause eintreten würde. Wir glauben, daß mit Rücksicht hierauf die Ernährungsfrage, an der wir alle ein lebhaftes Interesse haben bald tunlichst nach Wiederzu⸗ sammentritt des Reichstages im Interesse aller Notleidenden ver⸗ handelt werden sollte. . ö

Abg. Ledebour (Soz. Arb-Gem.): Es ist nicht richtig, daß eine Zusammenlegung der Exnährungssachen für notwendig erachtet worden ist. ö. habe auch dem Grafen Westarp und einen Freunden nicht die Schuld dafür beigemessen, daß die Sachen morgen nicht gu die Tageserdnung Gesetzt werden sollen. Im Gegenteil, ich habe meine dehnung auf sie gesetzt, darin bin ich allerdings enttäuscht worden. Wenn man auf jemand eine DVoffnunt

sezt, so ist das ein Wohlwollen. (Heiterkeit Der Abg. Prinz zu Schönaich⸗Carolath und seine Freunde können ihre Fraktion auf

; f nch r order; morgen zusammenberufen. (Zuruf) Auch von heute auf morgen;

18917.

wenn die Herren Telegramme bekommen, so haben sie Zeit genug, ihre Koffer zu packen, um morgen um 2 Uhr hier zu sein. Wir stehen hier vor einem der übelsten Mißstände in der örledigung der Ge= schäfte. Wenn hier beschlossen wird, daß die Kommission zu einer bestimmten Zeit ihre Arbeiten wieder aufnimmt, so erklären die Herren von der Regierung, es passe ihnen nicht, oder sie führen andere Gründe an. Die Herren Bureaukraten haben ihre Geschäfte nach dem Reichstage einzutjchten und nicht der Reichstag nach ihnen. Es stehen doch hier so vie Kommissare ganz überflüssig herum, ohne daß es einen Zweck hat. Die heutige Debatte zeigt, wie bei uns in unglaublicher Weise von den Buneauktaten die Geschäfte des Reichstages ruiniert und geschädigt werden, und der Präsident hat den Bureaukraten dabei hilfreiche Hand geleistet. Tebhafter Widerspruch.) Präsident Dr. Kaempf: Ich verbitte mir eine solche Kritik ine zie sind nicht richtig orientiert, und ich Sie wegen dieser Verletzung der Person des P

ner Amtsführung.

räsidenten zu t

Eine solche Ausdrucksweise ist ungehörig, und u unterlassen. J ;

Ich bitte Sie um Annahme meines An⸗ 6 föhnen, .

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14 6 fssglsae fstf f- S3 Mir Unsere Geschäftslage ist so: die Budget sie überhaupt zum Al

die Plenarsitzungen abgehalte en,

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o woll der Abgg.

Wunsche

Rechnung

Der Antrag des Abg. Ledebour wird gegen die Stimmen

der beiden sozialdemokratischen Gruppen abgelehnt; es bleibt also beim Vorschlage des Präsidenten.

Schluß 314 Uhr.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, be⸗ freffend den Gebührentarif für den Kaiser Wilhelm⸗ Kanal, nebst Begründung zugegangen.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Eintrieb der Schweine in die Staats, und Petvat for sten.

Die Sicherung des Brotgetreides und der Sackfruchtvorrktt fur die menschische Ernährung ist in den Krienejabren bereits wicdberbolt die Beraulassung g weseg, in Minintertalerlafsen und Rundschreiben der Landwutschaste km mern auf den Girkiieb der Schweine in dte Waldungen als ein Pilfamittel hinzuwelsen, die Futtervorrät? des Ta idwirts za strecken ber. sie bet relchtr E dmast für spätere Zelten aufjusparen. Auch die Forstoerwastungen stehen beute dem Wald⸗ eintrleb der Schweine gänstig gegenüber, nachdem sie erkanm haben, daß elge Störung der Jagd oder andere Mißhelligkeiten nicht in dem erwarteten Umfange eintreter, wobl aber durch Anwesenheit einer Schweineherte dem Wale mancher Nutzen dadurch wird, daß das Schwein seinen vlelfachen Feinden Abbruch tut, vor allem mit Hilie seinez ausgezeichneten Geruchsinns auch die unterirdisch lebenden Schädlinge lu fin den weiß. Wenn im Fiükjabr nach der Schnere⸗ scmelze Schweine in den Wald eingetrieben werden, so finden sie in Eichen⸗ usd Bugenbeständen Cicheln und Bacheckern noch in großer Zahl, auch daz Farnkeaut dietet mit seinen stärkercichen Wurzeln ein Futter, das, wie Dansen⸗Königsberg sestgestellt hat, von Lzufern und Zäch schweinen gern genemmen wird und wegen feines Nah r⸗ werts größte Beachtung verdient. Nach den von Dr. Herbig ge⸗ machtlen Eefahrungen sind guch die jangen Farnwedel, lolange fie noch aufgerollt und unentfaltet sind, ein brauchbares, kertoffel⸗ und schrot⸗ spatendes Schweine fulter. Im flachen Wasser der Waldseen geben die Wurzela des Kalmus, die Warzelstöcke des Rehrg, Vechtkraut, Entengrütze u. 4. . den Schweinen Nahrung. Pilze finden fie vom Mai an das ganze Jahr hindurch, eiweißreiche gu imalisch Nahrung liefern Mause, Schnecken, Muscheln, Würmer, Insektenlarden u. der gl. m. Für den Waldeintrieb eignen sich Zuchtsauen und vVaͤufer, die über 12 —16 Wochen alt sinz. .

Werden Tiere verschiedener Besitzer zu einer Herde dereiniat, so sind sit am beßen durch Tätowterung dag Einziehen von Ohrmarken ist weniger geeignet ju kenajeichnen. Die Verde wird ven einem Hirten geführt und degufsichligt und von geübten Düte hunden zusammengehalten. Damit Hitte und Hund die Urbersiht über die Herde nicht verlieren, ist dichtes Untechols, in dem Schweine von der Herde abtommen können, möglichst nicht anzunehmen. Jedem Hirten können etwa 250 300 Schweine zugeteilt werden. Bei anhaltend schlechtem Werter und des Nachta sind die Schweine in Schatz bütten, die im Walde an geeigneten Stellen wenn möglich, in der Näbe von fluß ndem Waßsser als Tränkgelegenbeit ertichter werden, unterzabrtngen. Ist kein Wasser vorhanden, so muß es beschafft werden; denn erfahrungsgemäß ist der Wasserbedarf der weldenden Schweige höber als hei den im Stall gebaltenen. Die Schatz bütte ist an diei Seiten geschlossen, die offene Selte steht nach Süden oder Südosten, sie erhält eine Höhe von eim? L1H. m und it mit cinem leichten Vapprach gedeckt, die Tiefe des Unterstandes beträgt eiwa 3 m. Fi der Boden trocken und durchlässig, so ist Ginsireu nicht notig, andernfallg muß da für sesorgt werden, daß namen lich die jüngeren Tieie eine trockene Unter- lage bo finden. Da die Weiderläge w chsein müssen, it eg ange- bracht, diese Unterstände zerleßbat herzustellen. Nicht all Tiere werden Lie, Wall me de so'ort annebmen, (s muß daber bel denen Beginn dafür gesorgt sein, daß daz ihnen bekannte Faͤtter vorhanden ist, um tn enisprechenden Mengen belgefüttert zu werden. Diese Fütterung aus rer Hand bietet denn auch dadurch, daß der Dirte dei Verabreickung des Futters gleichtenig dag Sig aa born ge⸗ draucht, Gelegenheit, die Tiere dabin ju dringen, af den Ten des Dorns zu Höten und daduich Hirten und Dunden daz Häten za er= lelcktern. Wenn auch das Bestreben dahin geben wird, äterbin neben der Welde kein Belrutter in verabreichen, so witd dech e Beschaffenbett der Gidmaßt ein Zufüttern für singere 36 ich aumer unterbleiben können, bei andaltend ungünstiger Witterune iogar fär den ganzen Bestand . werden. Vekann ist, daß die bet Waldwelde aufgewa senen Laufer, l- folge der hier statifladenden man vorbereitenden altun

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