1917 / 108 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

nei den Ma ollen den freibändigen Ankauf möglickst ebensfähig erhalten. Die vorsichtige Preispolitik der Heeresperwaltung bei de * ö r . 8 , . 421 100

erdebeschaffung wird t durch die Interessen des Feldheeres be⸗

Zingt, sondern durch die Fürsorge für den friedlichen Fortgang unseres Wirtschaftslebens. Allen Klagen über zu niedrige Einschätzung können wir nicht gerecht werden, wir haben aber in vertretbaren Grenzen bersucht, durch die Erhöhung des Zuschlags von 50 auf 75 & abzu— helfen. Konzessionen gegen einzelne würden zu einer Härte für die Masse werden, denn dann würde alsbald der freihändige Ankuuf unterbunden werden; die Pferdeprteise im Privathandel würden so an⸗= zi hen, daß der kleine Mann kein Pferd mehr kaufen könnte. In den nächsten Monaten werden wir wieder zum freihändigen Ankauf über⸗ gehen können.

Abg. Sir GZentr): Dem Vertrauensbotum, welches die Vor redner dem Kriegsminister entgegengebracht haben, kann ich mich nur anschließen. Nicht nur denen draußen, die so wacker an der Front aus⸗ halten, gebührt unser Dank, sondern auch der Heimarmee, den Män⸗ nern wie den Frauen. Zum Teil muß in der Landmirtschaft jetzt 18 Stunden täglich gearbeitet werden; auch für dieses Opfer müssen wir dankbar sein. Für die Munitionsarbeiter verlangen wir auch eine entsprechende Bezahlung; da wird der Chef des Kriegsamts ge⸗ wiß nach dem Rechten sehen. Die Nachschaukommandos auf dem ande sollten sich jeder tunlicken Rücksicht befleißigen. Was die Be⸗ handlung betrifft, so hat mich die Feststellung erfreut, daß im Süden Deutschlands, so auch in Bayern, die Klagen der Mannschaften weit seltener sind als weiter nach Norden. Wo noch Ursache zu Beschwer⸗ den besteht, wo noch Beschimpfungen vorkommen, sollten die Kom⸗ pagniechefs und. Bataillonsführer sich mehr um diese Dinge kümmern, dann wird es besser werden. Was die Verpflegung angeht, so höre ich mit Verwunderung, daß das Hinaussenden von Päckchen und Paketen ins Feld verboten werden soll oder verboten ist. Ich würde das bedauern. Freilich gibt es nicht mehr viel zu verschicken; aber durch solche Sendungen wird doch draußen unzweifelhaft die Stim⸗ mung verhessert. Eher sollte man daz Heimschicken von Lebensmitteln gus dem Felde durch Offiziere und Mannschaften verbieten, denn diese Lebensmittel entgehen den Mannschaften draußen, und die haben sie doch sehr nötig. Die Resolution wegen Erhöhung der Mannschafts— löhnung begrüßen wir, denn auch diese Maßnahme wird zur Erhöhung der Stimmung der Truppen beitragen. Die Handhabung der Ur— laubserteilung ist sehr ungleichmäßig. Wenn der Feldwebel. draußen an der Front und hier in der Kaserne, wenn selbst der Rittmeister oder Hauptmann den Mannschaften die aus der Heimat angekommenen Ur— laubsgesuche in die Hand giht, so daß jedermann sehen kann, was die Heimatsbehörde hineingeschrieben hat, so ist das ein verfehltes Verfah⸗ ren. Für die Frühjahrsbestellung sollte man hinsichtlich der Beurlaubung ein recht weites Herz haben. Wenn man sieht, wie in den kleinen Garnisonsorten die Mannschaften herumbummeln, während der Acker daheim nicht bestellt werden kann, da macht man sich seine eigenen Gedanken, da tat einem geradezu das Herz weh; und um so unbegreif⸗ licher ist es, wenn die Urlaubsgesuche für solche Mannschaften ohne weiteres zurückgewiesen werden. Wir brauchen also zeitweise irgend⸗ wie entbehrliche Leute für die Landwirtschaft, wenn wir wirtschaftlich durchhalten wollen. In manchen Militärlazaretten ist ein wahrer Luxus von Wärter⸗, Aerzte⸗ und militärischem Personal vorhanden. Besondere Berücksichtigung hinsichtlich der Beurlaubung verdienen auch die kinderreichen Familienbäter. Auch der , ,, welche die Beförderung zum Offizier nicht mehr vom Einjãhrigenzeug⸗ nis abhängig geinacht wissen pill, stimmen wir zu; der Krieg hat uns in dieser . manche Lehre gegeben. Mit den zahllosen Ver⸗ fügungen der Generalkommandos geht eine große Papierverschwendung einher, die unter der heutigen Papiernot besser bermieden würde. Bei der Uebergangsmwäsrtschaft sollten Handwerk und Kleingewerbe, nicht bloß die Grpßindustrie, mit den Rohstoffen recht ausgiebig bedacht werben. Nach gem Kriege wird der schon jetzt fo schwer geschädigte kaufmännische Mittelstand gegenüber der Konkurrenz der Großen einen äußerst schwierigen Stand haben; auch ihm muß man zu Hilfe kommen. Daß die bayerische Gewehrfabrik in Amberg aufgelaffen werden soll, erfüllt mich mit großem Bedauern. 200 dort anfässige brave, königs« treue Leute werden durch die Verlegung der Fabrik einfach brotkos gemacht. Gerade in Amberg bestehen Bauvereine, welche die Stadt mit ihren Mitteln reichlich unterstützt hat; auch diese werden dann auffliegen und die Stadt und die Bauvereine werden den Schaden Caen,. Ich kann eine Nötigung zu dieser Maßregel nicht erkennen. Ich bitte die bayerische Militärperwaltung, wenn es wirklich dahin kommen sollte, eine Entschädigung der Stadt Amberg ins Auge zu fassen. (Vizepräsident Do ve; Sie dürfen auf diese Frage, die in den bayerischen Militäretat und den bayerischen Landtag gehört hier nicht so eingehend zurückkommen.) Gewiß, aber die bayerische Quote wird doch vom Deutschen Reichstage bewilligt. (Heiterkeit. Die

deutschen Steuerzahler sind doch an der Sache interessiert. Jedenfalls

dürfte ohne zwingende Notwendigkeit ein solches Institut nicht verlegt werden.

Generalmajor von Open: Die Provisionen der Viehhandels⸗ derbände sind in der letzten Zeit herabgesetzt worden. Das Verderben von Kartoffeln usw. im Winter ist nicht nur bei der Militärverwaltung vorgekommen. Wir alle hatten einen so harten Winter nicht erwartet, ich kann aber anführen, daß die Verluste in dieser Beziehung geringer gewesen sind als im Frieden. Daß verdorbener Roggen und Weizen bat verfüttert werden müssen, lag an den ungünstigen Witterungsver— hähtnissen des vorigen Jahres. Es ist ein Mißverständnis der HYresse, daß der Kriegsminister das Hinausschicken von Lebensmitteln an die Front verboten hat. In diesem Hinausschicken liegt ein ethisches Moment, ein Bindeglied zwischen der Heimat und der Front. Es ist allerdings vorgekommen, daß Brot nach Rumänien geschickt wurde, das 14 Tage unterwegs war und in verdorbenem Zustande ankam. So etwas muß natürlich vermieden werden. Wer von der Front Lebens- mittel nach Hause schickt, hat es zu melden, es wird Buch darüber ge⸗ führt. Diese Verordnung ist erlassen, um Mißbräuchen vorzubeugen. Es kann nichts schaden, wenn der eine oder andere in der Heimat durch solche Pakete in einen besseren Lebensmittelstand versetzt wird. Die Frage der Erhöhung der Mannschaftslöhne wäre leicht zu lösen, wenn die Verwaltung nur ein militärisches Herz hätte. Man muß aber bedenken, daß schon eine Erhöhung von 16 3 zu sehr erheblichen Mehrausgaben führen würde. Die Miljtärverwaltung war mit dem RKeichsschatzamt der Meinung, daß zunächst eine Erhöhung der Fa— milienunterstützung erfolgen müsse. Dies ist durchgeführt worden. Däß bei einer längeren Dauer des Krieges eine Erhöhung der Mannschaftslöhne notwendig ist, ist richtig. Wie dies aber zu ge— schehen hat, wissen wir noch nicht.

Staatssekretär des Reichsschatzamts Graf von Roedern:

Meine Herren! frage, nach der ich beim Etat des Reichsschatzamts ausdrücklich gefragt worden bin. Stellung der Reichsleitung zu dieser Frage ist Ihnen soeben von dem Herrn Vertreter des Kriegs— ministeriums mitgeteilt worden. Sie selbst haben sich mit dieser Frage im vorigen Jahre mehrfach beschäftigt, zunächst im Haupt— ausschuß, und zwar im März vorigen Jahres. Da lag ein Antrag des Herrn Abgeordneten Stücklen vor, der aber abgelehnt worden ist. Nachher hat das Plenum sich mit der Frage im AWpril beschäftigt, und auch da ist der Antrag auf Erhöhung aus wohl erwogenen Gründen von Ihnen ahgelehnt worden. Im Herbst vorigen Jahres, im Oktober, hat ein Antrag des Herrn Abgeordneten Bauer vor⸗ gelegen, der wiederum auf eine Erhöhung der Mannschaftslöhnung hinzielte. Auch dieser Antrag hat hier im hohen Hause dasselbe Schicksal erfahren.

Eine einheitliche Stellungnahme des Reichstags für eine Löhnungserhöhung lag also bisher nicht vor; im Gegenteil, der Reichs⸗ tag hatte sich in setner Mehrheit auf den Standpunkt gestellt, daß i dringender wären. Und diesem

2. Vie

andere finanzielle Aufgaben zurzeit

Standpunkte konnte die Reichsfinanzberwaltung nur beitreten. Sie

Einige ergänzende Worte über die Löhnungs⸗

konnte des um so eher, weil im vorigen Jahre eine gieße Reihe finaszieller Leistungen auf anderen Gebieten erfolgt sind, die direkt oder indirekt den Mannschaften und Unteroffizieren zugute kommen. Ich möchte Ihnen da einige Zahlen nennen. Zunächst darf ich darauf hinweisen, daß die Löhnung schon einmal erhöht worden ist; sie ist gegenüber den Säßen von 1912 von 13,50 6 auf 15,90 4 bei den Mobilen erhöht worden, bei den Immobilen für Berittene von 7,50 auf. 11,40 „A, für Unberittene von 7,50 auf 9, 90 4.

Sodann die Leistungen für die Familien der Unteroffiziere, die

ich im einzelnen nicht näher angeben will, die aber einen monatlichen Mehraufwand wn etwa 255 Millionen Mark darstellen. Dann darf ich an die Fortgewährung der Gebührnisse bei Urlaub erinnern, an die Fortgeröäährung der Verpflegung in den Urlaubs— tagen, an die freie Eisenbahnfahrt. Das alles dürfte zusammen auch wieder mit etwa 9 Millionen Mark den Monat zu schätzen sein.

Sodann möchte ich auf die sehr erheblichen Verpflegungs— zuschüsse hinweisen, die bei den mobilen Truppen geleistet worden sind. Ich möchte darauf hinweisen, daß in bezug auf Bierbeschaffung, Zigarrenbeschaffung, Fruchtsäfte die Militärverwaltung in weit⸗ gehendster Weise durch Naturalien geholfen hat, und ich kann der Heeresverwaltung nur beipflichten, daß es besser ist, wenn dem Heere dörekt durch Lieferungen von erhöhten und verbesserten Naturalien geholfen, als wenn allzu viel Geld in die besetzten Gebiete gehracht wird, das nur dort wieder ausgegeben werden kann. (Sehr richtig! rechts.)

Nicht zum wenigsten aber wollen Sie sich an die während des Krieges vorgenommene sehr starke Erhöhung der Familienunter— stüöung erinnern. Herr General von Oven hat auf diesen Punkt schon hingewiesen, der auch uns zu der von Ihnen bisher geteilten Urberzeugung brachte, daß es richtiger sei, auf diesem Gebiete mehr zu tun. Meine Herren, in vollem Einverständnisse mit Ihnen sind wir allmählich von 9 A Familienunterstützung für die Ehefrau auf 20 M hercufgegangen, auf 20 M zunächst nut für den Winter. Sie wissen aber, daß die Sätze auch weiter beibehalten werden sollen. Die Mehrteistungen hierfür im Monat, die für diese Familienunter⸗ stützuÿsgen ja schließlich dem Reiche doch zur Last fallen werden, be⸗ tragen nicht weniger als etwa 86 Millionen Mark im Monat.

Meine Herren, alles zusammen stellt das seit Anfang den Krieges eine Mehrleistung an die Mannschaften, an die Unteroffiziere bezw. an ihre Familien in Höhe von 200 Millionen Mark im Monat, als etwa 2 Milliarden Mark im Jahre dar. Ich glaube, bei dieser Sachlage werden Sie der Finanzverwaltung nicht vorwerfen können, daß sie auf diesem Gebiete knauserig gewesen wäre. Zurzeit liegt uns ein Beschluß auf Erhöhung der Mannschaftslöhnung von Ihnen nicht vor. (HZuruf) Es liegt nur ein Antrag in der Kommission vor; es liegt zunächst nur ein Vorschlag vor. Wenn uns ein Beschluß auf diesen Antrag vorliegt, so können Sie überzeugt sein, daß der Herr Kriegsminister und ich ihn ich will den Ausdruck wohlwollend, der mir nicht gefällt, nicht gebrauchen nach pflichtmäßi cem Grmessen und mit dem besten Willen, zu helfen, prüfen werden. (Bravo

Dann bin ich Herrn Abgevrdneten Stücklen noch eine Antwort auf seine Frage in bezug auf das Hotel Cumberland schuldig. Es liegt Ihnen die Denkschrift vor, und trotz dieser Denkschrift ist wieder der Preis bemängelt worden. Sie wollen aus der Denkschrift ent— nehmen, daß wir eine Abschätzung von unparteiischen Sachverständigen haben vornehmen lassen, und daß diese Abschätzung zunächst vom Mili⸗ tärbauamt mit 7,75 Millionen Mark erfolgt ist. Das ist die niedrigste Taxe und zwar die Taxe des amtlichen militärischen Sachverständigen. Dann sind zwei bürgerliche Sachverständige gehört worden. Der eine hat 10,5 Millionen Mark geschätzt, der andere 8,z Millionen. Wenn ich den Durchschnitt von den drei Gutachten ziehe, ergibt das Mittel noch 8,3 Millionen Mark. Sie wollen bedenken, daß das Haus von der Militärverwaltung mit nur 6,8 Millionen Mark gekauft worden ist. Meine Herren, das Hotel Cumberland hat eine recht bewegte Ver— gangenheit gehabt. (Sehr richtig) Das ist Ihnen ja allen bekannt, und bei dem Hotel Cumberland ist schon recht viel Geld verloren worden, nicht zum wenigsten auch bei dem letzten Verkauf; denn das Hotel war auch bei dem letzten Verkauf, nachdem es schon einmal saniert war es stand früher mit etwa 14 Millionen Mark zu Buche, bei der letzten Sanierung waren etwa 8 Millionen Mark heraus— gekommen —, das Hotel war auch jetzt noch mit über 8 Millionen Mark Hypotheken belastet. Es trifft also nicht zu, was der Abge— ordnete Stücklen gemeint hat, daß wir durch diesen Kauf nun sämtliche letzten Hypothekengläubiger auch saniert hätten. Das ist durchaus nicht der Fall.

Und wie lag denn die Situation? Es handelte sich darum, von heute auf morgen für das Kriegsamt, für ein Amt, W. das große neue Programm durchführen soll, zusammenhängend 600 —– 00 Zim— mer, möglichst mit Telephonanschluß in jedem Zimmer, zu heschaffen, und da war die Militärverwaltung tatsächlich nur auf ein solches Objekt angewiesen. Es mußte rasch gehandelt werden. Da hat der Abgeordnete Stücklen nun gemeint: rasch hätte auch gehandelt werden können, wenn wir im Wege des Kriegsleistungsgesetzes vorgegangen wären. Ich will die formale Frage ganz dahingestellt sein lassen, ob wir im Wege des Kriegsleistungsgesetzs überhaupt hätten vorgehen können, denn nach dem Kriegsleistungsgesetz dürfen wir nur dann be— schlaznahmen, wenn das Bedürfnis sich nicht auf andere Weise, ins— besondere auch nicht durch einen Ankauf, erfüllen läßt. Es ist mir daher sehr zweifelhaft, ob die Heeresverwaltung sich nicht Regreß— ansprüchen ausgesetzt hätte, wenn sie in dieser Weise vorgegangen wäre. Das wichtigere war der materielle Grund. Wit hatten, wie Ihnen ja auch in der Denkschrift klargelegt worden ist, durch die Abschätzungskommission feststellen lassen und sind nicht im Zweifel darüber gelassen worden, daß als Entschädigung nach dem Kriegs— leistungsgesetze pro Jahr ein sehr viel höherer Betrag herausgekom⸗ men wäre, als wir durch die Verzinsung des Kaufpreises hätten auf— wenden müssen.

Nun, meine Herren, ich schmeichle mir nicht, daß es mir gelungen ist, diejenigen Herren Abgeordneten, die den Kauf für unwirtschaftlich halten, heute überzeugt zu haben. Aber ich hoffe doch, daß die Zu— kunft uns in bezug auf die wirtschaftliche Verwendung recht geben wird. Ueber die formale Seite habe ich mir erlaubt, neulich bei Ge— legenheit meines Etats Ausführungen zu machen, die ich heute nicht wiederholen will.

Generalmajor von Langermann: Es ist wiederholt die Frage der anderweitigen Pensionierung der verabschiedeten und im KRriege wieder eingestellten fle e angeschnitten worden. augen blictiotben Slene bee esebeg rl

1

Nach dem t die Pension hei der Wieder m Loseg. Heer ist eine Gefahr fü-r den inneren Frieden im gigenen Tan dg

* verwendung. Das ist natürlich eine Härte während eines so langen und schweren Krieges, und ich hoffe zudersichtlich, daß die in Aus— sicht gestellte Novelle zum Offizierpensionsgesetz diese Härte beseitigen wird. Auch das Mannscha ö. und das Militärhinter⸗ bliebenengesetz wird . Aenderungen zugunsten der Kriegsteil⸗ nehmer und ihrer Hinterbliebenen erfahren. k die⸗ jenigen Hinterbliebenen berücksichtigt werden, die jeßt nach dem alten . mit ihrem Witwen und Waisengel verhãl tnis mäßig chlecht gestellt ind. Dem Abg. Held erwidere ich, daß die Milität— berwaltung ernstlich bemüht ist und die Anweisung gegeben hat, daß die Unterstützungen mit möglichster ,, werden Wir werden alles tun, damit vermieden wird, daß in der jetzigen schweren, teuren Zeit Kriegsteilnehmer oder ihre Hinterbliebenen in Not geraten. . ;

3 General der Infanterie Ritter von Köppel: Der Abgeordnete Sir hat sich lohend über die bayerische Verwaltung aus— zesprochen, aber noch einige Wünsche geaußert, In bezug auf, die Be— 1a der Mannschaften hat der bayerische Kriegsminister im Landtage denselben Standpunkt vertreten, wie gestern der preußischa Kriegsminister ihn zu unser aller Freude kundgegeben hat. Der Neu⸗= bau einer Gewehrfabrik ist ein unabweisbares Kriegsbedürfnis. ' Amberg ist dieser Bau wegen der ungünstigen örtlichen Verhältniffe nach dem übereinstimmenden Urteil aller Sachverständigen nicht mög⸗ lich. Wir würden den Bau in Amberg mindestens 6 Monate später beendigen können und dafür etwa 3 Millionen mehr 3 müssen als anderswo. Amberg ist vollständig darüber aufgeklärt, auch über die Lösung der Arheiterftage. Was die weitere Ent— schädigungsfrage bebrifft so hat Amberg in der jüngsten Zeit ein Feld⸗ artillerieregiment, ein Artilleriedepot und ein Proviantdepot erhalten. Dieser Ersagtz ist genügend, eine weitere Entschädigung kann die Heeresverwaltung zurzeit nicht in Aussicht stellen. .

Abg. Mertin Oels (deutsche Fraktion): Während wir hier den Etzt des Reichs herres besprechen, fteht dieses Reichsheer draußen in den fürchterlichsten Kampfen. Wenn Worte überhaupt einen Sinn haben, dann dürfen es nur Worte ehrfurchtsbollster Bewunderung sein, mit denen wir der Tat unserer Heldenbrüder draußen gedenken. Nur aus einer Ueberschätzung des Wertes des Redens läßt sich der Vor⸗ wurf erklären, den der Abg. Schöpflin dem Kriegsminister gemacht hat, er habe in der Kommission nicht genug geredet. Db das im Kriege nötig ist, möchte ich wirklich bezweifein; kel Krieg stellt doch an ihn noch andere Anforderungen. In seltenem Gegensatz zu diesem Vor⸗ wurf, steht der andere Ausspruch des Kollegen Schopflin, der Kriegs; minister habe viele schöne Worte gemacht. Gerade bei dem Kriegs⸗ minister berührt die Ruhe und Gelassenheit, mit der er feine Aus⸗ lassungen macht, besonders sympathisch. Justimmung.) Der Kriegs⸗ minister ist nicht ein Mann der schönen Worte, sondern ein Mann der Taten, das hat er bewiesen, indem er die Franzosen gezwungen hat, von der brutalen und bestialischen Behandlung der deutschen Ge⸗ fangenen Abstand zu nehmen. Wer hätte früher eine solche menschen· unwürdige Behandlung der Gefangenen für möglich gehalten, wie sie in diesem Kriege geübt worden ist? In der erften Zeit des Krieges mußte man bekanntlich bei uns noch geradezu davor warnen, daß die Bevölkerung nicht mit den Gefangenen fraternisierte. Bei uns ist man stets, das darf ich ohne FSelbstlob sagen, den Gefangenen ohne jeden Haß gegenübergetreten. Demgegenüber können wir nicht ruhig zusehen, wie unsere deutschen Gefangenen in Frankreich und in Ruß land unter solchen unerhörten. Prutalitäten leiden milssen. Es. war direkt ein Gebot, jedes überflüsfsige Amüfement, jede Unterhaltung den Gefangenen zu untersagen, bis diese Brutalität beseitigt war. Dafür, daß wir die fremden Gefangenen besserstellen als die Gegner die, unserigen, fehlt dem denkenden Mann jedes Verständnis. Wir müssen den Arm, der uns draußen scchützt, stützen und stählen; und das geschieht erstens, zweitens und drittens durch Munition. Und da ist es eine Schande und eine Schmach, das muß ohne Scheu dor dem Auslande und vor dem Feinde gesagt werden, wenn geftreift wird. Nicht jeder Tag, jede Stunde des Versagens der Munitions- beschaffung ist Arbeit für den Feind. Man hat gesagt, der Aufruf des Generals Groener sei eine Beschimpfung der Munstionsarbeiter. Davon kann keine Rede sein. Die da draußen im Trommelfeuer liegen, haben auch keine Möglichkeit, ihrer Depression ein Ventil zu öffnen. Ein großer Teil der Motive für diese verbrecherischen Streik⸗ dersuche ist auf berbrecherische Machenschaften zurückzuführen. Was sollte denn damit erreicht werden? Die Wirkung foll te darauf hin— gehen, in den Gang des Krieges einzugreifen, unferen Kämpfern die Waffen aus der Hand zu nehmen (Widerspruch und große Unruhe auf der äußersten Linken; Das ist doch in den Flugblättern zu lesen gewesen. Es . doch jeder, daß, wenn wir einen schlechten Frieden bekonimen, die Not noch größer wird. Ich erkenne dankbar an, daß es dem Chef des Kriegsamtes gelungen ist, durch den Erlaß das Gewissen der Arbeiter zu schärfen, jetzt weiß man, es ist ein starker Wille vorhanden. Unbeschränktes Vertrauen haben wir zu unserer Qbersten Heeresleitung. Es war in der Weltgeschichte noch nicht da, daß eine Rückzugbewegung und die Einrichtung einer Sieg— friedstellung wie diejenige Hindenburgs mit einem so gläubigen Ver⸗= trauen des ganzen Volkes aufgenommen worden ist. Für die Ka— dettenanstalten und die Kadettenerziehung, für den Geist, der dort den jungen Leuten anerzogen wird, bürgen uns Männer wie Hindenhurg und Ludendorff. Das Deutsche Reich ist nach einem Ausspruch Bis marcks durch Blut und Eisen geschaffen worden. Das Blut ver⸗ gießen unsere Helden draußen in den Kämpfen, die das Deutsche Reich um Sein oder Nichtsein führen muß; unfere Aufgabe im Lande, die Aufgabe jedes einzelnen ist und bleibt es, das Eisen zu schmieden, welches das Heer braucht, sei es auch unter Darben und Entsggung! (Beifall rechts.) . .

Abg. Dr. Gohn-⸗Nordhausen (Soz. Arb. Gem.): Als Sozial⸗ demokraten bekämpfen wir das System des Militarismus, das 6 im Kriege je länger je mehr zeigt. Die Pflichterfüllung versteht si von selbst, der Beamte oder Offizier kann dafür Anerkennung finden bei seinem Vorgesetzten, aber nicht beim Parlament. Daß ich das Telegramm des Ausschusses an den Generalfeldmarschall Hindenburg nicht mitunterzeichnet habe, so wird das als Verweigerung der An⸗ erkennung hingestellt. Nichts falscher als das. Ich befinde mich da in Uebereinstimmung mit meinen Freunden. (Züstimmung links.) Man könnte die Verweigerung der Unterschrift begründen mit der Schwülstigkeit des Telegramms. Aber es gibt auch politische Gründe. Meiner Ansicht nach kämpfen unsere Truppen draußen nicht für des Vaterlandes Wohl, sondern für eine Polisik, die nicht aus dem, was ist, die Folgerung zieht, die Folgerung des Friedens und der Reorga⸗ nifation unseres ganzen Heerwesens und unserer Politik. Die Opfer der Truppen empfinden wir ebenso wie Sie, aber wir danken nicht dafür durch Telegramm, aber auch nicht durch volksfeindliche Gesetze. Wir danken, indem wir von unseren Kämpfern und Volksgenossen weitere Schädigungen abzuwehren suchen und ihnen den Frieden nahezubringen suchen. In der Beurlaubung und in der Beköstigung der Truppen kann manches verbessert werden. Die Klagen über die Verpflegung würden wesentlich berschwinden, wenn die Verteilung richtiger. wäre und eine gemeinschaftliche Küche für Mannschaften und Offiziere eingeführt würde. Es 9 unbegreiflich, daß der Bundes⸗ rat kurzerhand die einstimmig vom eichstag s, te . der Mannschaftslöhnung abgelehnt hat. Auf die Mannschaften is ein Zwang ausgeübt worden, von ihrer Löhnung für die Kriegsanleihe n ,. Erfreulich ist das Versprechen des Kriegsministers, den

ißhandlungen ein Ende zu machen, aber dieses Versprechen nun bier besonders unterstrichen werden, und es muß immer wieder au die. Beseitigung der Mißhandlungen hingewirkt werden. Die Möõg⸗ lichkeit der Bestrafung unbegründeter Beschwerden wirkt als Barriere gegen das Beschwerderecht überhaupt, verhindert die Anwendung der Beschwerde. Aber auch abgesehen dabon, spürt jedermann erfahrůngs— , die Folge seiner Beschwerde durch die fernere Behandlung, ie ihm zuteil wird. Alle diese Klagen sind eine Folge des Klassen⸗· charakter unseres Hezreßs. Wir sind nicht ein Volk in Waffen, sondern verschiebene Volksklassen in Waffen. Das it ins Große erweitert derselbe ie r, den wir , . aben. Alles ist, darauf Lerechnel, ka Folk zum willen lofen Werkzeug in, den . der herrschenden Militärkaste zu machen. Ein solches willen=

wie für den Frieben in det ganzen Welt. Dle Lobredner des Mili— tarismus berufen sich auf die , ,,. Wehrpflicht, aber die Meinung Scharnhorsts über die allgemeine w , ü war gerade bas Gegenteil von dem, was jetzt daraus gemacht wird. Der bemo⸗ ratische Ursprung des G eßes über die allgemeine Wehrpflicht 3 verloren ie,. Der Krieg wird nicht eher beendigt wenden, alg bis mit dem Militarigmnus au herumt ift, der den defensiven Charat. ter der allgemeinen Wehrpflicht in einen offensiven verfälscht hat. Wenn wir Die Ueberwachung der Kriegführung durch einen ueschuß beantragen, so darf das nicht verwechfelt werden mit eine? wachung der Heerführung.

ruf

Wir denken dabei an die Ueberwachung der Festlegung des allgemeinen Kriegsplanes, der Entscheidung, ob und wann ein neuer Krieg anzufangen ist, z B. mit Amerika; dazu gehört die Frage, ob besondere Kriegsmethoden an- gewendet werden dürfen oder müffen, die geeignet sind, be⸗ jonde re politische Wirkungen zu haben, z. B. dei U- Bootkrieg. Dahin. gehört auch die Frage, ob London als Festung anzusehen ist und mit Bomben beworfen werden darf. Selbstverständlich würde der Ausschuß auch ein lautes Wort zu reden haben bei der Festsetzung der Kriegsziel'c. Der Krieg darf nicht Selbstzweck sein Clausberg spricht sich über Wesen und Charakter des Krieges klar aus. Auch Bismarck hat es stets als Aufgabe des Staates erkannt, gegenüber dem Nur Militarismus den polltifchen Cnözweck des Kriege zu he⸗ tonen. Die Praxis dieses Krieges ergibt die Richtigkeit unseres An—= trages. In Frankreich haben sich die französischen Generale als Herren gegenüber den Zivilisten aufzuspielen gesucht. Dort wird ein Kampf um die Zivilisierung des Kritges geführt. In England ist diefer Kampf so stark gewesen, daß in die neue & rganisation nicht ein Soldat gekommen ist. Die Politisierung des Krieges in England ist sehr weit vorgeschritten. Wir wollen den Militärs die politische Führung des, Krieges nicht übersassen, da die Mihlltärs den Krieg mit herhei⸗

Lage ist, solche Dinge zu be

greifen, hier auch vertreten nicht mehr. Lesen Sie die

bezog sich nicht auf den Zuruf bei

ein mit einem etwas dieser über, mich gefällt gleich auf ihn an.

geführt haben. In England gibt es eine weitgehende parlamentarische Kontrolle. Ich verweise nur auf Galipoli. Hat es der militärischen Gewalt geschadet, daß das englische, französische und neuerdings auch das russische Volk uber diese Verhältnisse aufgeklärt worden ist? Die Handhabung der Pressezensur usw. im Kriege ist von allen Seilen verurteilt worden. Hätte der Ausschuß früher schon bestanden fo wäre manches vermieden worden, auch die Verhängung der Schutzhaft, die hier als Barbarei bezeichnet worden ist. Die Signatur des Kriegs- zustandeJ unter der Zensur ist eine tiefe Unwahrhaftigkeit. Es darf. nur veröffentlicht Herden, was der Kriegsverwaltung gefällt. Ein Beispiel ist unser Rückzug, im Westen. Seit 1314 herkscht bei uns Lethargie, eine politische Wüste. Lachen rechts) Mit diesem System ist es, möglich gewesen, das deutsche Volk über dis wichtigsten Ereig⸗ nisse im Dunkeln zu erhalten, wie über die Schlacht an der Mäc ne usth. Die Bedeutung der Marneschlacht war schon damals von den hohen Generalen erkannt, die breite Oeffentlichkeit weiß darüber nichts. Wer kennt denn das. Buch von Stegemann, wenn es auch nicht überall das Richtige trifft. Die Proklamation der Errichtung des Königreichs Polen war eine politische Maßregel. Der Reichs⸗ kanzler hat versucht, die Verantwottung dafisr auf andere abzuwälzen. Unser Antzag würde die Stellung des Reichskanzlers erleichtern. In wichtigen, Fragen hat der Meichskanzler sich als zu schwäch' gegenüber dem? Wilitarismus gezeigt, er ist vor diesem ch it für Schritt zu- rückt wichen. Mit einer Abänderung der Misitämorgänisanon ist er vielleicht einderstanden, und doch tut 'er nichts. Die Oberste Heeres⸗ leitung hat sich schon verbeten, daß der Reichskanzler sich mit ihrer Autorität zu decken suchte. Ich glaube daß kein Ke besser ist als der von uns . um politisch zum Ziele zu kommen. Ge— neral Groener wi politischen Einfluß uͤben auf große Massen, um wirtschaftliche Zwecke zu erreichen. Und was tut er? Er beruft sich immer wieder auf dindenburg. Dieser ist von einer legendär ge⸗

wordenen Bescheidenheit im Gegensatz zu manchen Prestigepolitikern, r mird mit. seiner Vergötterung nicht zufrieden sein! Es ist ein ver⸗

fehltes Mittel des Generals Groener, mit solchen Mitteln auf den

Willen der Beteiligten zu wirken. Man kann höchstens einen Augen⸗

blickserfolg der Furcht erzwingen, aber nicht den freien Entschluß

jugendlicher und (wachsener Personen. (Sehr richtig! bei den Sor

zialdemokraten.) Viel stärker als der General Winter ist der Mar⸗

wel Hunger, den überwindet man nicht mit der Feder. (Erneute Fustimmung bei den Sozialdemokraten. Die Methbde des Generals Groener muß im Auslande den Glauben erwecken ober die Ueber= Zeugung hefestigen, daß bei uns eine Militärautokratie bestehe, und das kann h n Gur Regierung) nicht nützlich fein. Die Pläne von Lloyd George werden dadurch nur verstärkt, das bestätigt auch die Auffassung des Auslandes, was Ihnen doch nicht angenehm sein kann, daß wir schon am Ende sind. Was würden Sie sagen, wenn ein solcher Aufruf in England erschienen wäre? Jetzt wird man in eng— lischen Blättern das lesen, was unsere Blätter geschrieben haben wür Den. err von Kesse! hatte, wenn er gut beraten gewesen wäre, die Verffentlichung des Groenerschen Aufrufs verbieten müssen. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Politik im Oberkommandg wird wesentlich mitbestimmt von einem Herrn, der bis zum Kriege Spitzelchef in Berlin wac; es herrschen hier Polizeimethoden des Berliner Polizeipräsidiums. In diesem öden Polizeigeist ist auch der Aufruf wegen der 3000 Belohnung abgefaßt. Politisch Unbe⸗ queme sollen der Polizei in die Hände geliefert werden. In England sind die höchsten Militärs in eine Versammlung der Munitionsarbeiter gegangen und haben ihren Willen bestimmt; diese Munitionsarbeiter hatten so viel Brot, Fleisch usw. wie sie wollten, zu Preisen die verhältnismäßig niedriger waren als bei uns. Bei uns droht man

Beifall.

Meine Herren! Nur Cohn werden wir uns kau

großgemacht haben, und der Armee geleistet hat.

sind es aber Gott sei Dank

weiter geschehen. (Cebhafter

Persönlich bemerkt

mit dem, was ich ausgeführt stehen. Von dem . der

Der Staatssekretär Helfferi

bruch des Aeußerung zur Ordnungg

1 Uhr (Fortsetzung der E

ö , 4 ö m emach mindestens zum leber · y. des Krieges schuld sei. t dnung rufen. (Beifall.) Ghef des Kriegsamts Genetallentnant Groener Ich möchte den Abg. Cohn nur daran erinnern, was in England entsprechend ge— schieht. Seine Ausführungen laffen ö erkennen daß er wohl in der . len. Ich kann ihm dersprechen, wenn die, Maßnahmen, die die Engländer

Schluß gegen 6 Uhr.

Wir rei

urteilen.

werden, dann bedar

englischen

Preußischer Kriegsminister von Stein:

Mit dem Abgeordneten (Sehr richtig! rechts.) Er hat aber wiedecholt zurückgegriffen auf einen Mann, der ein außerordentlich kluger Mann für unsere ganze militärische Entwicklung maßgebend gewesen ist, auf den General von Clausewitz, dessen Ideen sich auf unsere Armee verpflanzt haben, die sie n wir es zu verdanken haben, was die

wenige Worte. m verständigen.

Wenn der Herr Abgeordnete Cohn gesagt hat und er hat mehrfach versucht, das nachzuweisen daß dieser Krieg militärisch nicht mehr gewonnen werden könne, so ist das ein ganz verderbliches Beginnen, da es vollständige Verwirrung in den Köpfen anrichten müßte, wenn alle Köpfe für derartige Ideen empfänglich wären; sie

nicht.

Wenn der Herr Abgeordnete Dr. Cohn sich auf das bekannteste Clausewitzsche Wort versteift hat von der Bedeutung des Krieges gegen⸗ über der Politik, so ist das ganz richtig. möchten sich morgen an dem freien Tage die Hemren mit derschie dener Literatur in dieser Beziehung beschäftigen. empfehlen, auch einmal die anderen Kapitel von Clausewitz zu lesen, wo er ausführt, daß zur Durchführung des Krieges erstens ein festes Vertrauen gehört und zweitens ein einzelner fester Kopf, unbeirrt durch Einreden derjenigen, die ihm zur Seite stehen oder von irgendeiner Seite Einfluß auf ihn gewinnen wollen, und daß er sich durch nichts erschüttern lassen darf, bis er zu seinem Ziel gekommen ist. So haben es unsere Führer gemacht seit langen Jahren, pon Friedrich dem Großen an und noch früher, und mit Gottes Hilfe wird es so auch

Beifall rechts.)

Hierauf wird Vertagung beschlossen.

Abg. Co bn (Soz. Arb. Gem): Das letzte Zitat scheint mir

habe, nicht im mindesten e ug zu 1 General Groener im Sinne hat, habe

fragte mich, ob ich gemeint hätte, daß

ich zum ersten Male etwas . Eachen rechts. Zuruf; Unschuldh)

die deutsche Regierung an diesem Kriege schuld fei? Die Schul df rage wird nach dem Kriege erörtert werden, und ich verspreche dem Staatz⸗ sekretär, de ich den ihm obliegenden Teil der

Krieges richtig bemessen werde.

Schuld an dem Aus- (Redner wird wegen dieser erufen.)

Nächste Sitzung

Montag, tatsberatung).

) Die Rede des Staats sekretãrs des Innern, Staatsministers Dr. Helfferich kann wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms erst morgen im Wortlaut mitgeteilt werden.

mit Zucht hausstrafen, wenn nicht mit schlimmeren. Bei uns sind die drei Leute, die auf eine Einladung des Unterstaatssekretärs Wahnschaffe sich in das Reichskanzlerpalais begeben hatten, verhaftet worden. Ge⸗ neral, Groener spricht von dem . Willen der Arbeiter, aber er will ihnen diesen „freien Willen“ abzwingen. Neuerdings versucht nian es mit Uleberredungen. Es werden Briefe von Feldgrauen ber— öffentlicht, die offensichtlich, wie ihr ganzer Inhalt zeigt, im Kriegs⸗ amt fabriziert worden sind. Die Herren wollen wirklich etwas zu schnell ernten. Wir haben durch unseren Beschluß nicht zum Streik aufgefordert und nicht auffordern wollen; hätten wir es gewosst, so hätten wir es klar ausgesprochen. Kein Arbeiter hat sich mit uns wegen des Streiks in Verbindung gesetzt, der Streik ist ganz spontan ausgesprochen, wir wußten davon weniger als das Oberkommando. Wenn aber streikende enter nach Beginn des Streiks sich an uns wenden, so vertreten wir ihre . das ist für uns selbstverständ⸗ liche Pflicht; die Arbeiter haben ich in dieser Beziehung nicht in

Reimer in Berlin), enthaͤlt in

Schöneberg), deutscher Kaufm T. . Hamburg) und onder er

ständigkeit bi Abkehrscheines; Erloß und Gewerbe vom 19. Marz

uns getäuscht und werden ö auch künftig in, uns nicht täu chen. .

Es ö eine irrige Ansicht, daß von außen politische Forderungen in Pfändung des Ruhegeldez

den Streik getragen worden wären. Die J Forderungen sind Literaturbesprechung en. Daß die Organe der

von den wirtschrftlichen gar nicht zu trennen. i Lebensmittelpersorgung schwer gesündigt haben,

trãge: .Die Gewäbrurg freler Station on Annessellte g(istragrat Ludwig Schuĩtz. Mechtsprechung deutscher Gewebe. vnd Berufungeaerschte (VPtonnbeim, G.. G.

landesgericht, KRammerger icht] Ech dentzersatzan sprũchen

keit dr Gewerbe- und Kaufmannggerichte.— hertragts: „Arbeitspertreg ord Invalide quittnnas karte“ von R- D Erdel; Bundegratsbekanntmachurg vom 22. März 1917 nber die der im Piwatꝛrienst angestellien Personen.

„Gewerhe⸗ und Kaufmannsggerlckt?, Meonattzschrtft dee Verbandes deutscher Gem erbe. und Kaufmannagerichte Verlag von Geoig

Nr. 3 des 22. Jahrgansâ folgenre Re, von Ma⸗

und .- G. Stettin, Berlir⸗ arns und Rerufungegerichte (K. G. und druischer Gerichte (hans attickeg Ober

Reirfassung ur) Verfahren: Zu— ĩ wegen Vorenthaltung des des veeußtschen Ministerz für Handel

1917, herr. Ueber sichten über mie Tätig- Recht des Arheink⸗ chte rat

egierung bei der mitt , . . man und wissen auch die Arbeiter; es wird aber nicht besser werden, wenn nicht der Friede iel wird. Die Arbeiter sind aber auch erregt über ihre lt Rechtlosigkeit; zu dem zunger⸗ 6 gefühl des Magens gesellt sich der Hunger nach Erlangung politischer Rechte. Die Arheiter wissen ganz genau, daß der frühest? Jeitpunkt, wo, die Brotversorgung besser werden kann, erst der Abschluß des Krieges ist. Darum t die Brotfrage von der sris en f i nicht zu trennen. Die Forderung, daß der Reichstag sich für den Frieden augspreche, entspricht daher einer in den breitesten assen tief ver⸗

ankerten Ueberzeugung; auch die n, e Korrespondenz“ hat

sich in neuester Zeit in diesem Sinne geäußert. Unsere Regierun

muß die ormel der russischen Revolutionäre annehmen und . derzelchnet, in denen Rotz, Maul und ge e. zu einem Frieden ohne . und ohne Annexion Rindviehs,

berzit erklären. Wenn der General Groener diefe e ., für un⸗ weine seuche

berschämt erklärt, so zeugt das von sehr geringem Verständnis für Jahlen der betroffenen

beeinflussen will. wir in unserem Aufruf * r dem Rechts ⸗Nationalliberalen verlangt. General Groener aber nannte das russisch und redete deutsch, das heißt, er drohte mit Verfolgung = und Zuchthaus wegen Fanbetzberratz. Die Völker hoffen, daß bis radilalen Demokraten ihnen den Frieden bringen werden, ben ihnen Hie Regierungen nicht Fringen können. Auf bie Friedenscktion der 1 Gehört, Kön'gzderz . vpe Völker richten sich die Augen allet Welt, Den Gedanken der inter. rauen kel, Heiksber 3 1, 1.

an. 2 Selida tit An if legen, ist ge she dern 1. Main der gichtige 3. 3 (lh li. Reilsit, .

die . die man doch gerade

Breuß en. Yteg. ier

ockenseuche der Schafe, Beschälseuche der P und Schweinepest am Berichlstage herrschtey. Die ö . und Gehẽfte ö . wegen . ; dorhande e S v ö rufe verlangen, wird von den Parteien der Linken bis zu enn. T ff 1 wee, enn 636 K

aoch nicht für erloschen erklärt werden konnte

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten nnd Il bhsperrungs

regeln.

Nach weisung

über den Stand von Riehfeuchen im Deutschen Reiche alm 30. April 1917.

(Nach den Berichten der heamteten Tirrärzte zusammengestellt inn Kaiserlichen Gesundhelte amte.)

Nachstehend find die Namen . Kreise (Amts. 1c. Bezirke)

lauenseuche, Lungen feuche dez erde oder

nach den geltenden Vorschriften

Non. Köntgtberg: Altemel 1“ Gemeinde,

1 (davoa neu 1“ Gem., 1 (Geb.), Ger-

Reg Kei. Gu m binn en: Niederung

alllallen J., 1 (1. 13. Dartehmnen 1, 1,

in allen solchen Dingen er— es eines Aufrufes Zeitungen, Herr Abgeordneter Fohn, mein Urteil über das Telegraum der Leipziger 9 Beschluß der Leipziger, aber auf die Leute, die es gewagt haben, das Telegramm an den Reichskanzler zu richten. f er Soz. Arb.⸗Gem.: Das war ihr Recht! Große, ort. dauernde Unruhe. Die Worte des Abgeordneten Cohn stimmten über. drastischen Urteil eines seiner Freunde, das hat. Ich eigne mir diesen drastischen Ver— Es sind im Lande draußen Porzellanläden, darin sind Porzellantöpfe, und in diesen sollen Teufelßsuppen gekocht wer— den. Alle diese Töpfe und deren Firmen, die dem und seinen. Freunden nahestehen, die müssen in Strafe werden. Die Flugblätter, die überall im Lande in den Fabriken um— herfliegen, fliegen an Ihre Rockschöße und bleiben daran kleben.

reikenden

Abgeordneten Cohn genommen

Er hat auch gebeten, es

Dann möchte ich ihm

Zeitpunkt; ihn haben die Arbeiter ein Vierteljahrhundert hindurch mit entsprechenden Kundgebungen gefeiert unsere Fraktion in dem Aufruf Ausdruck gegeben. Völkern die Hand und rufen ihnen zu: Krieg bem Rriege! Frieden der Menschhelt! Proletarler aller Länder, vereinigt ö

Staats sekretär hes Innern, Staats minisler Dr. Helfferich: )

Der Abg. Cohn hat den Zwischen⸗ Teil die Regierung an dem Aus. Ich muß ihn wegen dieses Zuruf zur

und diesem Gedanken hat Een den

e t, w. Bez. Marienwerder: kreis Berlin: 1, 2.

(I, I), Koschmin 1, I.

Reg. Ber. Allenstein, Stragburg i. Westpr. 3, 3 (1, I). Stadt- Reg. Ben. (l, 1), Dnhavelland 1, 1 (1. 1). L 1. Reg. Bez. Stettin: Steitin Start 1.1. Reg. Ber Köglin? Neurtettin 1, 1. Rez.-Bez. Posen:

2 **

41 8 1

1 Reg.

Niederbarnim 2, 2

Rec. Beg. Bromberg: Stadt 1,ů, 2. Ren. Be. Breslau: Reichenbach 1,1, Su legau 1. 1, Neurode 1, 1. Reg. Bej. Oppeln: Lubimitz 1, i (i, I, Pit 2.2. Reo.⸗- Bez. Schleswig: Segeberg 1, 2.

, Bez. Frankfurt: Kalau Mesertz 1, 1, Bomst 2. 2

Sch nende můhl

Reg. Bez. Hannover:

Han nober Stadt 1, 1 (1, I). Reg. Bez. HilLdes heim: Duder iadt

2 2. Münden 1, 1. (1, 17. Württemberg.

burg. Echwerin: Bolzenburg 1, 1.

neu: 11 Gemeinden, 11 Gehöfte. Lungenseuche.

Preußen.

/ P Insgesamt: 34 Kreise,

Braunschweig: Braunschweig 1, 1. 2 Gemeinden, 4 Gehöfte; davon neu⸗

Insgesamt: 2 fretse,

Vockenseuche, Beschälseuche. Frei.

Gemeinden, 1 Gehöft.

Wangen 1B 1. Bremen: Bremen Staet 1.1. 127 Gemeinder, 15 Gehone; o ao!

Sachsen K. S. Bautzen: Grimma 1, 1. Don aukreiz:

NV́ted ier.

Reg. Bei. Frankfurt: Zübl ichau⸗Schwiebus 1 Ge meinde, 3 Gehöfte (cLavon nen Gem., 1 Geh.)

Maul⸗ und Klauenseuche, Schweine seuche und Schweine yest.

n. Regierungs., usw. Bezirke.

Maul⸗ und Schweine se uche und NRegierungs usw. Klauenseuche Schweine pest Bezirke sowie n n,, n ,, a,. a n, .

2 Bun des staa ten. intgesamt e, bnsgesamt . 35 die nicht in , ii f sm̃ 8 28 5 * 7 5 ö 2 Reglerungè bezirke . * 3 * * 3 3 * 23 * . getellt stud a * 5558515353883 . 2. 3 4 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.12.

Hreuß en. J .

. Köonigäberg... ... 3 3 3 2 2 2 2 2

2 , ö 7 8 15 5 6

len seiñ 4169 19 4

, K

Marienwerder)... 1 1 4 65 6

Stadtkreis Berlin. 3 1 1 3 112

Potsdam.. ...... 9 36 45 6 9 13 42 75 5 5

3 Frankfurt...... 4 4 4 5 1725 57

ö 1 2 5 5 19 Köln.! i 1 1 1 i 3 2411 FStfallund -!⸗· 36 3 7 63 3 3 161 . Pesen c.. 3 3 4 1 116 18 15 2 2 13 Bromberg. . ...... 22 41 114711 4 7 14 Bres lgunt 2 3 3 1 1116 2331 6 1 15 Liegnitz H 9 g 1 1 1 * 12 21 23 7 8 J. . 3 17 Magdeburg.... 5 17 25 9 13 2 364 1 1 16 Me seburg , 3 5 2 11 3 Erfurt.... ... 4 43 5 8 11 X Schleswig... ..... 4 46 51 33 4 4 3 3 4 31 ,,, 4 10 20 1 2 2 Pildesheim....... D 5 6 1 3 2 2 2 212 23 dũneburg d ö 9 18 2 7 1 1 1 , 36 Stad? s..... 3 5 = 1 1j 1 25 Fhahrnlcckct- . 1 1—— k 1 1 1 —— H

J . 2 111 1 23 Minen.... 3 3 11 1 31 1 1 28 Arngherg........ 6 9 13 - 3 6 5 2 2 z 17 1 7 722 37 5 5 3 Vlegbaden...... 58 53 111 315 13 2 2 3 Kehlem ...... 3 5 5 3 3 53 89 i5 53 3 33 Düffeldorf ..... 9 9 11 111681 15 36 gölné... . 6 11 ie i 3 2 4 5 11 35 Tric... 2 2 23 i 1 23 3 3 . 36 Aachen.... ...... . 1 1 37 Sigmaringen ..... 1 3 12

Bayern. 1 .

38 Oberbayern.. ..... 7 7 14 3 6 3 3 3 2 2 39 Niederbayern... 11 1 1 3 Pia,, r 2 41 Vberpfalß ...... ——

1 RHöerfranke n-... 86 111 2 3 1 1 1 43 Mittelfranken.... 4 113 11 1 * Unterftanken-· 3 i 7 15 Schwaben.. 3 33 3 16 332338

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ö ( ö , Württ em berg. ö ö 6 Rn, 1231 1 1— 7 Schwarzwaldkreis... 9 19115 5 450 3 Janstttei⸗........ 12 2 J / 4 Donaulteiz.... ... 28 205 5Sios = * .

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