1917 / 120 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Bekaäanntmachnng.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangzweise Verwaltung , Unternehmungen, vom 26. Nopember 1814 (RG Bl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die

Zwangsverwaltung angeordnet worden. 294 Lifte. Kreis DiedendofenWest.

Erbanteile: Die Grbanteile der französischen Staatgangebsrigen 1 Simon, Georg, Oktroibcamter in Paris, 2) Simeon, Jakob Aifons, Sondierer in Pecquencourt, 3) Simon, vunan, Schreiner in Parte, am Nachlaß der am 15. Dejember 1914 in Fentsch verstorbenen Wirwe Jebann Peter Reuisson, Marte geb. Simon Zwangs verwalter: Notariate geh lfe Roeder in Hayingen). Straßburg, den 15. Mai 1917.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Befanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RG Bl. S. 487) und vom 16. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

3935. Ziste.

Krels Diedenhofen⸗Ost und West. Erbanteil e: Die Erbanteile der französischen Staatzangebörlgen L de Mitoy, Georg, Witwe, Therese geb. de Gargan, in Meenil⸗ Mitoy; 2) Ghefrau Gerard d' Hannoncelles, Margarete, hae Ge⸗ werbe in Laixemburg; 3) de la Tour du Pin, FJakoh, Ghefrau,

Gulalie geb. de Gargan, in Chainaraux am Nat laß der am

2. November 1913 verslorbenen Ebeftau de Gargan, Karl Jos«t, Emtlie geb. Peecatore, in Preisch. Zwangst ecwalter: Rolar Sibille in Diedenhofen. Straßburg, den 15. Mai 1917. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dit t mar.

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GBetanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 28. November 1914 (RGGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

396. Liste.

Kreis Straßburg-Stadt.

Besondere Vermögenswerte: Die Geschiftsantelle der französischen Staalsangehörsgen 1) Marais, augen, in Paria, 2) Ghefrau Lang, Johanna geb. Marals, in St. Paulo (Biasilter), 3) GEhefcau Begard, Ernenine geb. MNarats, in Paris an Ter Fiema Seegmüller & Co. B. m. b. SH. in Straßburd. (3wange— verwalter: Buürgermeister Dr. Schwander in Straßhurg.) Bie darch den Erlaß vom 9. Februar 1916 J. 3. 21 angeervnete Grundstückszwangsversoaltung üher den Kesitz des Eagen Marais in Stlaßnurg-Neudorf labt neben der Zwangsverwaltung über die beson deren Vermögenswerte degselben beslehen.

Straßburg, den 15. Mai 1917.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Der Gemüsehändler Heinrich Pa tau in Hamburg, Am- sinckstraße 17, dem kurch Beschluß der Deput tion für wandel, Scheffahrt und Gewerbe vom 16. Mal 1916 der Handel mit Ge— müse und anderen Lebensmttteln wegen Uniuperlässigkeit untersagt war, wird auf seinen Antrag zu diesem Handel wieder zugelassen.

Hamburg, den 18. Mai 1917.

Die Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. FJ. A.: Dr. Heid ecker.

Bekanntmachung.

Auf Grund der B kanntmachung zur Fernhaltung uniuverlassiger Personen vom Handel ist dem Inbaber der Firma A. Wilbelm Siek— mann hüerselbst, Kaufmann und Lohgerber Wilhelm Siekmann dem Jüngeren hterselbst und dem Kaajmann Karl Siek mann hierselbst der Handel sbetrteb im Umfange des § 1 der KRekanntmachung unter sagt. Die Firma betrieb Lobgerberes, Haut-, Leder⸗ und Fellhandlung, Kolonialwaren⸗ und Drogenhandel.

Lage, den 10. Mai 1917.

Der Maglstrat. Lüning.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Karl Oskar Schumann, oeboren am 30. 9. 71 in Taucha, Hamburg, Claus Groihstraße 4 bet Zu k, wird der Han del mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Krtegsbedarfs auf Grund der Bundestatzverordnung jur Fernhaltung umuvderlässiger Personen von Handel vom 23. Sep= tember 1915 untersagt.

Hamhurg, den 15. Mai 1917.

Die Deputation jür Hande], Schlffabrt und Gewerbe. Justus Sttandes.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 94 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter

Nr. 854 eine Bekanntmachung über eine Ernteflächen⸗ erhebung im Jahre 1917, vom 20 Mai 1917.

Berlin W. 9, den 21. Mai 1917.

Kaiserliches Postzeitungs amt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Masestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Praviantamtedirekto⸗ Moebes in Metz, den Ober⸗ zahlmestern Rentsch vom 6. Thücingischen J fanterieregiment Nr. 95 und Dittrich vom Infanterteregimesßt Graf Kirchbach (1 Niedenschlesischen) Nr. 46 sowie aus Anlaß des berests fÜüher erfolgten Ube tiitts in den Ruhesiand dem Oberzahl⸗

*

melster a. D. Piw ins ki, zulegt im 6. Westpreu = y * 199 —— 6 ö nerleihen.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Amtssitz der Gewerbeinspektion Torgau wird zum 1. Juli d. J. nach Wittenberg verlegt. Der Gewerbeinspektor Dr. Schellhorn in Köslin ist zum 1. Jali d. J. nach Wittenberg versetzt und mit der Ver waltung der Gewerbeinspektion Wittenberg beauftragt worden.

Bekanntmachung.

Den Eheleuten Wilhelm Bido, bier, Stennbrinkstr. 30“ wird dir Handel mit Fettwaren und Seifen wieder ge⸗ nattet, das entgegenstehende Verbot vom 27. Januar 1917, A.- Bl. S. 76 bejw. Reichtanzeiger Nr. 40 vom 15. Februar 1917 unter Auferlegung der Kosten des Verfahrens hierdurch auf— ge hoben.

Sterkrade, den 10. Mai 1917.

J. V.: Der Beigeordnete. Dr. Heu ser.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundegratsverordnung vom 23. September 19165, betreffend Fernhalteng unzuberläfsiger Personen vom Handel (Reicht Gesetzblatt Seite 603) itt dem Bäckermeister Wilhelm Schönig in Luckenwalde durch Verfügung vom heutigen Tage der Handel mit Backwaren und Mehl wegen Uazuverlässigten mit Bezug auf biesen Handels betrieb unter sagt.

Luckenwalde, den 12. Mai 1917.

Dle Polizeiverwaltung. Mannkopff.

Bekanntmachung.

Der Mäblenhesitzerin Frau Amanda Gruchow, geb. Henke, in Gützlaffshagen ist auf Grund der Bundegratsverordnung vom 23. Sebtember 1915, betretzend Fernhaltung unzuverlässtger Personen pom. Handel (RG SI. S. 03), in Vechindung mit Ziffer 1 der Ausführungsbestimmungen des Herrn Ministers sür Pandel und Gewerh. vom 27. Sept mber 1915 der Mählenberrteb ein? schließlich des Handels mit Pußrfereierzeugniffen untersagi worden. Die Kosten des Verfahrens sowie die Gebühren für die öffentlich Bekanntmachung hat Frau Gruchow zu tragen. Gretsenberg i. Pom., den 16. Mu igs7.

Der Vorsitzende des Kieisausschusses. von Thadden.

Bekanntmachung.

Dem Mühlenhesitzer Otto Plath in Glanfee ist auf Grund der Bundesrateberordnung vom 23. September 1915, betreffend Fern haltang unzuverlässt er Bersognen vom Hendel (R SGI. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Aueführungs esttmmungen des Herin Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. Sepiember 1915 der Mühlenherried einschlietzlich des Handels mit Mullerei⸗ erzeugnissen untersagt worden. Die Fosten deg Perfabrens , m. Gebühren für die öffentliche Betanntmachung hat Plath zu agen.

Greifenberg l. Pom., den 16. Mal 1917.

Ver Vorsitzende des Kreigausschussez. von Th adden.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Auguß Osterwald in Mmarsinghausen, Kreis Linden, ist gemäß § 4 der Verordnung über den Handel mit Lebens. und Funtermstteln und zur Befämpsung des Fettenkandels vom 24. Juni 1916 (RG, BI. S. 581) der Handel mit Lebens“ und wuttermitleln untersagt worden.

Linden, den 14. Mai 1917.

Der Landrat. J. V.: Stobbe.

Bekanntmachung.

Die Mablmühle des Mühlenbestzers Heinrich Brandt in Holtum-⸗Geest it wearn Unzuberlässi keit in der Geschafisfuhrung für die Dauer des Wirtschafteßihres geschlofsen worden. Ver Betroffene hat die Kosten der Veröffentlichung zu tragen.

Verden, den 18. Mai 1917.

Der Landrat. Dr. Seifert.

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 22. Mai 1917.

Die Regierung der Republik Liberia hat laut Meldung des „W. T. B.“ in einem an ihren bisherigen Geschäfts träger gerichteten Telegramm mitgeteilt, daß sie als Protest gegen den uneingeschränkten Unterseeboottzkrien, der das Leben der liberianischen Passagiere und Seeleute auf den Schiffen der Verbündeten und Neutralen bedrohe und liberianische Staatsangehörige schweren finanziellen und mwirtschaftlichen Schädigungen aussetze, die Beziehungen zu Deut schland abgebrochen habe.

Gegenüber der entstellenden Auslassung in der Entente⸗ Presse über die Verhältnisse in Luxemburg wird durch „W. T. B.“ festgestellt, daß die deutschen Besaßungstruppen aus Heimatbeständen verpfleat werden. Lediglich die Ver— soraung mit Gemüse und Fleisch erfolgt auf Grund eines Abkommens mit der Luxembungischen Regierung. Da beides im Lande reichlich vorhanden ist und die Ve— satzungstruppen nur wenige 1000 Mann betragen, wiry dadurch die Veipflegung der 260 000 Seelen zählenden Keyslkerung in keiner Weise erschwert. Als Gegen⸗ leistung wird Getreide, Kartoffeln und Zucker aus Deuisch— land geliefert, und zwar in solcher Menge, daß die Rationierungssätze höher als in Deutschland sind. Das Ver— hältnis zwischen Truppe und Bevölkerung ist überall denkbar aut, n,, oder Beitreibung hat niemals stattgefunden. Alle Naturalleistungen wurden und werden in bar reichlich bezahlt, ehenso wie die Eigentümer von freimillig zur Ver— fügung gestellten Quartieren voll entschädigt werden. Gegen Lebensmstielausfuhr nach Deutschland sind in Vereinbarung mit der Luxemburgischen Regierung strenge Strafbestimmungen erlassen. Eoentueller Schmuggel durch Soldaten oder Landet⸗ einwohner wird durch scharfe Ftontrolle in Vereinbarung mit der luxemburgischen Gendarmerie überwacht.

. ä

Der Präsident der Reichsentschäbigungskom— mission hat, wie W. T. G.“ meldet, folgende amtliche Mit⸗ teilung ergehen lassen:

Dte RNeichgentsabigungt kommission berücksichtigt, wenn Ent- schädigungen für Beschlagnahmen und wee, ,. an Bewohner des hesetzten und unter e. Verwaltung stehenden Feindesgebietes durch sie zur Auszablung gelangen, die deutschen Gläubiger der Empfänger, so veit es sich um Forderungen bandelt, die vor Kriegs- beginn entstanden und bei der Kommission ange⸗ meldet sind.

Sie wirkt auch durch entsprechende Maßnahmen, insbesondere durch die von ihr herausgegebenen Glaubigerlisten darauf din, daß die deunschen Zivil⸗ und Militärbehörden sowie die deutschen Kriegegesell. schaften bei Ankäufen in den besetzten Gebieten sich die Befriedigung der drutischen Gläubiger angelegen sein lassen.

Die Intereffenten sind durch die Tagegpresse wiederholt, be—= sonders in l'tzter Zeit, darauf bingewiesen worden, daß die baldige Anmeldung eima bisher nicht angemeldeter Forderungen geboten sei, weil mit der Festietzung eines Ausschlußtermint in nächster Zeit zu rechnen sei. Es ist nunmehr dite Anordnung ergangen, daß die Anmeldung vor Kriegsbeginn entstandener Forde rungen von der Reichsentschädigungstommisston nur noch bis zum 31. Mair 1917 entgegengenommen werden darf. Die spätere Anmelöeung wird nur nech aun nahmsweise zugelassen werden, wenn der Gläubiger nachweist, daß er ohne sein Verschulden an der rechtzeltigen Anmeldung venbindert ge— wesen sei. Ja allen Fällen werden aber solche ausnabmsweise zu— gelassenen verspäteten Anmeldungen unabwent bare Nachteile gegen—⸗ uber den rechtzeitig angemeldeten er lelden.

Für die Anme dung müssen die dei der Forderugtanmeldestelle der Rrichtentzchi igungskommission Berlin W. 10 (Biktoriartraße 34) erhältlichen Vorschristen beachtet und Vordrucke benutzt werden.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser hat sechzig neue Herrenhausmit— glieder ernannt, und zwar fünf erbliche und fünfundsünfzig lebenslängliche. Unter den erblichen befindet sich, wie W. T B.“ mitteilt, der frühere Botschafter in St. Petersburg Franz Prinz zu Lichtenstein. Unter den lebenslänglichen benden ich der Feldmarschall Freiherr Conrad von Hötzen dorf, der frühere Kriegsminister Generaloberst Freiherr von Krobatin, der frühere Generaladsutant des Kaisers Fran Josef, Generaloberst Freiherr von Bolfras, weiter der Generaioberst Leibgarden⸗ kommandant von Dankl, der Generaloberst von Pflanzer⸗ Baltin, der General von Böhm-Ermolli, der frühere Bot⸗ schafter in Washington Dumba, der frühere Boischaster in London Graf Ponilly-Dietrichstein, die früheren Minister Fort, Geßmann, Hohenburger und Duleba, der Gouverneur der Bodenkreditanstalt Ritier von Leih, der Referent des Reichsgerichts Partai, der Präsident der Landes verwaltungskommission in Böhmen Graf Schönborn, die flüheren Statthalter Graf Kielmannsegg Niederösterre ich), Dil ler (Galizien) und Nardelli (Dalmatien), der Bürger— meister von Wien Dr Weis irchner, der Generaldirektor der Skodawerke Freiherr von Skoda, der Chef des Bank⸗ hauses Roihschild Louis Freiherr von Rothschild, der Her⸗ ausgeber der Neuen Freien Presse Bene ditt, mehrere Bischöfe, Hochschulprofessoren, Großgrundbesitzer und Groß— industrielle.

Gestern nachmittag empfing der Kaiser, Blätter⸗ meldungen zufolge, Vertreter der parlamentarischen Parteien des Abgeordnetenhauses, und zwar vom deutschen Nationalverbande die Abgeordneten Groß. Stoelzel und Wolf, von den Christlichsozialen den Obmann Landes hauptmann Hauser und seinen Stellvertreter Storckler, ferner Vertreter des tschechischen Verbandes, der Ruthenen und der Südslawen.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ brachte am 14. Mai folgende Meldung aus Rom:

Amilsch wird verlau bart, doß es der italtenischen Flotte gelungen sei, wäb end der letzten drei Wochen dreizehn ö stenreichisch⸗ ungarische Unterseeboote im Mittelmeer zu versenken.

Wie aus dem Kriegspressequartier gemeldet wird, wird auf Grund von Mtteilungen von zuständiger Seite festgestellt, daß im Laufe detz Jahres 1917 nur ein einziges Unter⸗ seeboot von seiner Unternehmung nicht zurückgekehrt ist, sodaß mit seinem Verlust gerechnet werden muß.

Der Prager „Narodni Listy“ zufolge ist die Errichtung eines Ministeriums für sozigle Fürsorge im Zuge, das dem Minister ohne Portefeuille Dr. von Baernreither an— vertraut werden wird.

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause kündigte der Premierminister Lloyd George nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ an, daß die Regierung beschlossen habe, eine Zusammenkanft von Vertretern aller Richtungen der irischen öffentlichen Meinung einzuberufen und sie mit der Aufgabe zu betrauen, einen Verfassungs entwurf für Irland auszuarbelten. Wenn ein tatsächliches Uebereinkommen erreicht werden sollte, würde die Regierung dem Parlament von dem Ergebnis der Be⸗= schlüsse Bericht erstatten. Redmond nahm? den Vorschlag namens der Nationalisten mit herzlichen Worten an; Long? dale erklärte namens der Ulsier⸗Partei, seine politischen Freunde würden den Vorschlag der Bevölkerung von Ulster unterbreiten.

Der Hafen von Portsmouth ist wegen Minen— gefahr bis auf weiteres geschlossen. .

Frankreich.

Der Kammer sind drei neue Interpellationen zu⸗ gegangen, erstens eine Interpellation des Abgeordneten Brake über die Führung der letzten milttärischen Operationen, zweitens eine des Abgeordneten Dumont über das Funktio⸗ nieren des Gesundheitsdienstes während ver letzten

Offensive und drittens eine des Abgeordneten Brousse über die

Freiheit der Schiffahrt im Mittelmeer.

Rußland.

Der Ministerpräsident Fürst Lwow hat laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ Vertretern der Presse folgende Erklärungen gemacht:

Als di prootorische Rat rung gebildet wunde, lehnten die sozßalinsscken Parteien ken Gintttir in diefe ab, indem si⸗ eitlisten, bas Prog amm er Reger eng ju billigen und sie zu unt 1. stützen. Diese Partien gründeten ibt 'eigenetz Oran, nämlich den Arbeiter und Soldatenrat, der die A' heit der Regierung kontrollieren und fie mit Jeinem ganzen Anseben het der Burch fübrung des bon der pte visorischen Re gierung verkünbeten Programmt unterssüßen sollte. Jrdessen vabm

dieses Kent ollergan mehr und mehr Ten C aretter eine? Verwaltung.

———— i

wieder

Abgeordneten

organs, an, und die problforliche Regierung sab sich An woelsungen gegensber, die sie nicht erlassen batte. Dle Folgen diefer Polt machten sich alsbald füklbar. In der Caf sank die Kampfkraft des Deere bis an den Rand dea Ahgrundeg, und überall wurden Ze chen der Anaichle bem a kt. Gleichzeitig blicken unsere Bun des genossen be= unruhigt auf uns, nwäbrend unfe e Fein de uns einen Blick unverhüll ter Sch adensreude (mSchancets joxeuse) zuwerfen. Und schon haben neulich uns unsere Gegner grausam beleidigt, indem sie auf dle Mög⸗ lichktit eines Sonde rfriedens ar sp elten.

Deute erwiriet die neu zausammengesetzte und duch das Ver— tesuen des Volkes starte Regierung, daß alle ibre Handtungen bell. ständig gebilligt und ausgeführt werden, sowie daß allen ihren An. weisungen wie denen ihrer Vertreter getreulich gehorcht werde. Pie neae Regierung bat eiae große allgemetae AÄusgahe vor sich, nämlich so schnell wi⸗ möglich daz in Unordnung geratene Leben bes Lanbes aufzubauen. Dte Regierung betrachtet als ihre erste Aufgabe zie Grstarkung der bewaffneten Macht, die ein Höchstmaß an Kampfkraft besitzen muß sowohl zur Ver⸗ (e digung des Landeg und zur Bewahrung der Errungenschaften der Revolutior, wie zur Vertreibung des Feind ez, der auf unserem Boden tb, und besonders zur tätigen Unterstützung unserer Bundes genossen. Das Land weiß, daß die Kampfkraft unseres Heeres gesunken ist. Das kommt nicht nur von ke, kargen Versorgung mit Munition, Xäbensmitteln ud Futter, sont een auch von 'der falschen Aue l'aung zer Kriegs ele. Die Renterung hält ez Taher für ibre Pflicht, flar und endgültig zu erklären, daß sie offen den Ab schluß eines schneilen Friedens erstrebt. Aber, indem sie von einem Frieden ohne Anntęlonen und Kriegzent chädigungen syrlcht, erklärt die Regierung, daß es sich nicht um passipe Verteidigung handelt. Das fei- Rußland wird niemals dulden, Gebiete unter dem Joch des deutschen Milttarsmus zu belafsen, die infolge der verbrech nischen Nachlaͤssiekeit der alten Re, ier un geiorm gegenuber den Interessen de! Vaterlandes und des Heer g auigegeben wurden. Wäbtend es das Bündnis mit den großen west ichn Demokratlen bochchatzt, die die Greuel des deutschen Ein⸗ falls erlebten und imm et noch unter Tem schweren Trüt des Slegers leid n, kaan ras rusische Volk binsichitlich des Scicksals Bel iens, Serbteng und Rumäniens nicht gleichgültig bleiben unden cht selne Pflicht ihnen gegenüber derge ssen.

Ich kann, min nichi vorntesien, wie man den Gedanken mulassen kann, deß viele Millionen freier belgtichꝛ und fran, ösischer Borger a Sklaven des deurschen Milttart mes umg wandelt werden sollen. Un den künstigen Geschlechtern ein unbefl ckles Anse hen zu überliefein un' hocherhohenen Hauptes unter den großen Demokratien fortzu= besteb⸗ n, muß das rebolutton are Rußland rie Kraft seines Heeretz auf die not vendige Höhe bringen. Auf dies⸗s Ziel werden alle Bemüũ bungen der Regterung gerichtet sein. Die tatsächlich an de Feent eingetretene Wiffentuhe, die eg oem deutschen Reichstaujser ermö, lichte, die Ver⸗ matung eineg Räaßland entehrenden Son derfrsedens in Woit— zu sassen, Fiese Waffenruhe meß aufhören. Das Land loll sein gebiete risches Wort sprechen und sein Heer in den Fampf schicken.

Ich vin sicer, daß das frete Heer Rußlande, fen jusammen⸗ gesch reißt duch die Menncezucht, die auf dem wechselseit gen Ver= Hauen der Offiziere und Soldaien beruht, die sich sämtlich der Räßland zur Fonführung des Krieges nieibenden Probleme bewußt sind, daß das Heer, welches weitz, daß das gesamte Volk binter ihm steht, berelt, es zu unterstützen und ihm alle Notwentige selbst um den Preis eigener Enibebrungen ju geben, daß dieses Heer das Land, seine Ehre und seine de verteidigen wird. Es wild den Bundes“ genofsen, mit denen es durch daz für die 5 gemeinsame Sache Eigostege Blut eng verbunden ist, eine kräfti e Hilfe bringen. Der Waffenstillstand an der Front ist unvertiabar mit der Gore und Würde Rußlands, ganz ebenso wie der Bürgerkrieg.

tr müssen im Linde rin geregeltes Leben und die Ordnung ' wieder herst Len. Das sind die Gfun probleme, auf die die neus eglerung alle ihre Anstrengungen richten muß.

Vor einer großen Versammlung von gegenwärtig in St Petersburg befindlichen Ahgeordneten der Schwarze⸗— Meer-Flotte hi lt der Kriegsminister Kerens ki eine Rede, in der er, obiger Quelle zufolge, unter anderem sagte:

Solaage ich Kregsmmister rin, ist kem Versuch einer Gegen— revolution möglich. Ich werde em Velte big zum letzten Blute, tropfen diener. Wenn wir der Weit unsern Wunsch nach Frieden veitündet haben, so ist es nicht der holb ge sch hen, weil wir ohnmaͤchtig sind, sonden deshalb, weil wir Vertrauen zu unserer Kraft baben. Vas Wesen unserer neuen Regierung tst die vollsändige Einigkeit mit unseren Verbündeten.

Der in Kiew tagende Kongreß militärischer Ab⸗ geordneten der Ukraine, der mehr als eine Million bewaffnete Bewohner der Ukraine vertritt, hat beschlossen, von der provisorischen Regierung die sofortige Verkündung des Grundsatzes der nationalen und territorialen Selbstregierung durch eine besondere gesetzgeberische Handlung zu fordern und als ersten Schritt 9. dem Wege zur Verwirklichung dieses Grundsatzes die Schaffung eines Ministerpostens für ukrainische Angelegenheiten im Kabinett zu verlangen.

In Finnland herrscht laut Meldung der „Berlingske Tidende“ Anarchie; sowohl in Helsingfors als in Abo und Raumo besteht vollständige Auflösung. Infolge der Verab— schiedung einiger Vorgesetzten befindet sich die Föuerwehr in Helsingfore seit Mitwoch im Ausstande. Die Macht in der finnischen Hauptstadt hat nur ein Arbeiter, der früher dem Vorstande einer er nen, angehörte. In Abo beab⸗ sichtigt die freiwillige Feuerwehr, in den Ausstand zu treten. In Raumo droht der allgemeine Ausstand zu vollständiger Anarchie zu führen. Aller Verkehr ist eingestellt, die Fern⸗ gewräche stehen unter strenger Zensur. Die Arbeiter be⸗ schlossen, an die jetzige Stadtoerwaltung keine Steuern zu zahlen. Auch die Feldarbeiter in Finnland haben in weitestem

Maße die Arbeit niederlegt.

Niederlande.

An Bord des holländischen Dampfers „Ryn dam“ sind aus New Jork, wie das „Handeltzblad“ meldet, der öster⸗ reichlsch⸗ungarische Botschafter Graf Tarnows ki, der deutsche Gesandte in Peking. Abmiral von Hintze und der deuische Gesandte in Zuba Dr. Verdy du Vernois, sämtlich begleitet von ihrem Personal, in Amsterdam eingetroffen.

Das Haager „Korrespondenzbureau“ meldet, daß die Erste und die Zweite Kammer am 24 Mai vertagt und am 27. Mai aufgelöst werden. Die Wohlen für die Erste Kammer werden am 14. Juni stattfinden, die Wahlen für die Zweite Kammer am 15. Juni und die Stichwahlen am 22. Juni. Die Eiöffnungssitzung der beiden Kammern ist für den 728. Juni fesigesetzt.

Anmeriła.

Der Beschluß der amerikanischen Reglerung, die ersten 500000 Mann der neu aufzustellenden Armee wegen Mangels an militärischen Ausrüstungsgegenständen nicht vor September ,, stößt nach einer Meldung des . 5 auf ziemlich scharfe Krinl. Die Regierung wil offenbar versuchen, zuerst die reguläre Armee und die Miliz durch Freiwillige auf die nötige Stärke zu bringen und erst

dann die Dienstpflichtigen aufzurufen.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 21. Mai, Abends. (W. T. B.)

Morgens schelterten bei Bullecourt (Artoig) englische, südwestlich von Nauroy (Champagne) französische Teilangriffe. Tagsüber in mehreren Abschnitten der Arras⸗, Aisne⸗- und Champagne⸗Front, sowie auf dem Ostufer der Maas wechselnd starker Feuerkampf.

Südlich der Scarpe wurden die am 20. Mai Morgens gemeldeten Angriffe mit starken Kräften auf der ganzen Front beiderseits der Straße Arras Vambrai unternommen. Sie kamen in unserem Vernichtung feuer in der Hauptsache über die ersten Anfänge nicht hinaus. An einzelnen Abschnitten wurden sie schön durch das auf deutlich erkannten feindlichen Sturm— truppen liegende deutsche Feuer erstickt. Nur in der Gegend

von Croisilles gelang es einer anscheinend frisch eingesetzten

englischen Division, sich in Kompagniebreite in unserem

vordersten Graben festzusetzen. Englische Sturmtruppen, die

weiter vorzudringen versuchten, wurden verjagt und vernichtet, 2 Offiziere 43 Mann gefangen und 3 Maschinengewehre als Beute eingebracht. Engländer am Nachmittag auszubauen. Sie griffen mehrfach an einzelnen Stellen bis zu fünfmal in mehreren Wellen in Divisionsbreite an, wurden aber, wo sie eindrangen, hinaus— geworfen. Nur eine südwestlich von Fontaine nach Westen vor—

springende Ecke unserer Gravenstellung von geringer Breite

blieb in ihrem Besitz, Ein abendlicher feindlicher Vorstoß aus dem von uns freiwillig aufgegebenen Bullecourt scheiten te. .

Stärkeres Feuer lag wieder auf St. Quentin, dessen Kathedrale 12 Treffer erhielt.

Im Raume der Aisnefront scheiterten bereite am Morgen in unserem Infanterie., Maschinengewehr⸗ und Ar— tilleriesperrfeuer französische Teilangriffe in der Gegend von Laffaurp. In der Gegend Hurtebise Ferme wurde unsere Stellung planmäßig nach kurzer wirksamer Artillerie⸗ vorbereitung in etwa 200 m Breite vorgeschoben, wobei eine Gruppe von Gefangenen und 6 Maschinengewehre in unsere Hand fielen. Am Nachmittage folgten drei stärkere feind—⸗ liche Gegenangiiffe, die ebenfo wie weltere heftige abend liche Angriffe mit schwersten Verlusten für die Franzosen teilweise im Handgranatenkampf abgewiesen wurden. Ein im Anschluß an diese Unternehmung, nach kräftiger Artillerievor— bereitung zur Verbesserung unserer Stellung gleichfalls von Bayern unterngmmener Vorstoß setzte uns auf der Nordwest— ecke des Bovelle⸗Plateaus in den Besitz feindlicher Gräben. In heftigen Kleingefechten und hartnäckigen Handgranaten— kämpfen wurden die eroberten Gräben gegen alle Gegenangriffe 6 und etwa 50 Gefangene und 3 Maschinengewehre ein⸗ gebracht.

Kurz vor Mitternacht stürmten am 20. Mai Truppen der Provinz Posen in der Gegend nordmestlich von Braye die vordere feindliche Grabenlinie in einer Breite von 200 Metern. Auch hier blieb eine Anzahl von Gefangenen in unserer Hand.

Während sich in der Gegend von Reims das Artillerie⸗ feuer in mäßigen Grenzen hielt, steigerte sich das tage— lange französische Zerstölungsfeuer gegen unsere Höhen— stellungen in der westlichen Champagne am 260. Vormutags zum heftigsten Siunmreisschießen. Um 4 Uhr Nachmittags ging der Feind mit starken Kräften gegen unsere Höhenstellungen nördlich von Prosnes, vom Coinillet bis zum Pöhlberg zum An⸗ griff vor. Im ersten Anprall gelang es den Franzosen, die Höhen u besetzen. Der Gegenstoß unserer Reserven, die schon seit langer

eit unter schwerstem Feuer ausgehalten hatten, entriß dem Feinde unter Kämpfen großer Erbüterung einen großen Teil seines Gewinns. Die anfänglich verloren gegangenen Höhen Hochberg und Pöhlberg wurden zurückerobert und gegen mehrere starke Angriffe, bei denen die feindliche Infanterie dunch unsere Artillerie schwere Verluste erlitt, gehalten. Eine größere Anzahl von Gefangenen, einige Maschinengewehre wurden bei diesen Kämpfen eingebracht. Zwei andere Höhen, 8 ern ile und Keilberg, blieben, wie gemeldet, im Besitz des

eindes.

In der Gegend von Verdun verstärkte sich am 20. tags⸗ über die Artillerietätigkeit und hielt auch stellenweise bis zum Abend an, um in der Nacht abzuflauen.

Großes Hauptquartier, 22. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Im Hpern-Abschnitt, bei Loos, Oppy und in breiter Front südlich der Scarpe war dle Kampftätigkeit der Artillerie tagsüber lebhaft.

Bei mehreren starken Vorstößen, die Vormittags bei Bullecourt, später bei Croisilles einsezten unn völlig fehlschlugen, erlitten die Engländer blutige Verluste und büßten über 90 Gefangene ein.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Zwischen den Höhen des Chemin-⸗des-⸗Dames und der Aisne, nördlich von Reims und vom oberen Vesle⸗ his zum Suippes⸗Tal entwickelten fich zeitweilig heftige Artilleriekämpfe.

Südwestlich und südlich von Nau roy griffen die Fran⸗ zosen im Laufe des Tages mehrmals unsere Höhenstellungen an. Die dort fechtenden wür ttembergischen Regimenter schlugen den Feind im Gegenstoß zurück und behlelten über 150 Gefangene ein.

Abends brach ein französischer Vorstoß am Südhang des Poehl⸗Bergetz (südöstlich von Moronvillers) zusammen.

Oestlich der Maas lebte gestern das Feuer auf; es kam ern zu kleinen Vorfeldgefechten, die uns Gefangene ein⸗ brachten.

Eine unserer Jagdstaffeln schoß in gleichzeitigem Angriff bei Bouvgncourt (nordwestlich von Reims) 5 feindliche Fesselballone in Brand.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Neues.

Destlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert.

Mazedonische Front.

Zwischen Pre spa See und Cerna, auf beiden Var dar⸗ Ufern und an der Struma zeigte sich die feindliche Artillerie wieder tätiger als in den Vortagen.

Der Erste Generalquartiermelster Ludendorff.

ö

Desterreichisch⸗angarischer Bericht. Wien, 21. Mai. (G. T. B) Amtlich wird gemeldet; Destlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz.

Keine Ereignisse von Belang.

Jialienischer Kriegsschauplasz. ö. Am Isonzo setzte der Feind gestern seine Angriffe fort. Deren Wucht richtete sich gegen unsere Stellung zwischen

Vodice und Salcano. Alle Anstrengungen des Angreifers

blieben erfolglos, er vermochte

nicht einen Fuß breit Boden zu gewinnen.

Am Vormittag führte der Gegner seine Massen zweimal gegen den Monte Santo zum Sturm. Der erste Angriff brach, ehe er sich zu entfalten vermochte, in unserem Ver— nichtungsfeuer zusammen, beim zweiten bahnten sich welsche Aoteilungen in der Nähe des Klosters Monte Santo den Weg in unsere durch Trommelfeuer zerschossenen Gräben. Unsere braven Truppen, unter ihnen Marburger Land⸗ sturm, trieben den Feind im Gegenstoß mit dem Bajonett zurück. Am Abend schritten die Italiener, auf Artillerie⸗

vorbereitung verzichtend, zu einem breit angelegien mächtigen

Heeresbericht.

Den hler errungenen Erfolg versuchten die Angiiff, der sich diesmal gegen den ganzen Abschnitt Vodice

Monte Santo richtete. i . kolonnen, unter schweren Verlusten den Höhenkamm zu erklimmen. Das altbewährte Infantertieregiment Nr. 41 warf sich

Beim Vodice gelang es den Sturm⸗

aber dann auf den überlegenen Gegner und zwang ihn in er⸗ bittertem Handgemenge zur Flucht. Die gegen den Monte Santo angesetzte italienischen Divisionen wurden schon durch unser Geschützfeuer in ihre Gräben zurückgejagt. ö

Die gestrigen Kämpfe brachten uns über 200 Gefangene und vier Maschinengewehre ein. Die überaus mannigfaltige Kriegsgliederung unserer Karsttruppen ermöglichte es nicht, heute schon jede Einzelheit der Truppenverbände, die sich um den Erfolg des Tages besonders verdient gemacht hahen, nach Bezeichnung und Bodenständigkeit hervorzuheben. Unsere Flieger haben in Luftkämpfen fünf italienische Flug⸗ zeuge abgeschossen.

Aus den übrigen Abschnitten der Südwestfront ist nichts Besonderes mitzuteilen.

Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 20. Mai. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front: An der Tschervena Stena während der Nacht heftiges, im Norden und Osten von Bi⸗ tolia vereinzeltes Geschützfeuer. Im Tscherna-Bogen leb⸗ hafte Artillerietätigkeit. Oestlich von der Tscherna und in der Moglena-⸗Gegend ziemlich heflige Artillerietämigkeit, welche zeitweilig große Stärke erreichte. Nach langer Ar⸗ tillerievorbereitung machte der Feind gegen 1 Uhr Nach⸗ miitags östlich vom Dorfe Dobro Polje mehrere starke Angriffe, die in unserem Gewehr⸗ und Maschinengewehr⸗ feuer scheiter ten. Feindliche Abteilungen, denen es gelang, an unsere Gräben heranzukommen, wurden durch Handgranaten vernichtet; der Gegner erlitt schwere Verluste. Auf beiden Seiten des Wardar geringe Aftillerietätigkeit. In der Ebene von Serres lebhafte AÄrtillerietätigkeit und Schar⸗ mützel zwischen Wachabteilungen. . ö Front: Bei Galatz vereinzelte Artillerle⸗ tätigkeit.

Sofia, 21. Mai. (W. T. B) Generalstabsbericht.

Mazedonische Front. An der Tschervenag Stena während des ganzen Tages heftiges Artilleriefeuer. Mit Einbruch der Nacht versuchten zwei feindliche Jafanterie= abteilungen, vorzurücken, sie wurden aber durch Feuer ver— trieben. Nördlich und östlich von Bitolia spärliches Artillerie⸗ feuer. Im Tschernahogen heftiges Artilleriefeuer. Destlich von der Tscherna und in der Moglenagegend zeitweise stärker werdendes Artilleriefeuer. Ein Zug feindlicher Infanterie versuchte, in der Richtung auf Touchine vorzugehen. wurde aber durch Feuer zersprengt. Auf beiden Seiten des Wardar schwaches Artillerlefeuer. An der unteren Struma ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit. An der ganzen Front rege Tätigkeit in der Luft.

Front des Aegäischen Meeres: Von 5 bis 9 Uhr Morgens beschossen dreizehn Kriegsschiffe Kavalla, während gleichzeitig zwölf feindliche Flugzeuge Bomben auf, die Stadt warfen. Mehrere Häͤuser wurden zerftört; militärischer Schaden wurde nicht angerichtet. Der Leutnant Eschwege schoß ein feindliches Flugzeug ab.

Rumänische Front: Oestlich von Tulcea Feuer⸗ a n ne. Posten. An der ganzen Front Tätigkeit in

er Luft.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 19. Mal. (B. T. B) Amtlicher

Kaukasusfrant: Auf dem linken Flügel wurde ein kleinerer Ueberfallsversuch der Russen abgewiesen. Das

wirkungslose russische Artilleriefener dauert an.

An den übrigen Fronten keine wichtigen Ereignisse.

Konstantinopel, 20. Mai. (W. T. B.) Kriegsbericht vom 20. Mai.

Kaukasusfront: Am 19. Mai versuchten eine russische Kompagnie und eine Kavallerieabtellung, die Vorposten unseres rechten Flügels zu überrumpeln; sie wurden abgewiesen. Auch im Zentrum und auf dem linken Flügel, wo das russische Ge⸗ schüßfeuer wirkungslos fortdauert, wurden mehrere kleinere Ueberfallsersuche vereltelt. Feindliche Schiffe beschossen die offeng Stadt Mersing, ohne Schaden anzurichten.

Von den anderen Fronten keine wichtigen Ereignisse.

Der Krieg zur See.

Madrid, 18. Mal. (Funkspruch des Vertreters des Wiener K. K. Telegr.⸗Korresp⸗Bureaus.) e r eingetroffen) Am 165. Mai hat ein Unterseeboot zwölf Seemeilen von Denia nach mehr als einstündigem Kampfe, wobei über 200 Kanonenschüsse gewechselt wurden, den bewaffneten englischen Dampfer „Tungsh an“, mit 6000 Tonnen ftohle von Newcastle nach Genua unter wegs, versenkt. Der Kapitän, der ersie Artillerist und ein Ma⸗ schinist wurden von der Besatzung des Bootes gefangen genommen; Nach Mitteilungen des „Imparelal“ ist der Name das bei Tortosa versenkten englischen 6000 Tonnen⸗Dampfers „Ja⸗

none“ (Heimatsort London) und nicht „anon“, wie irrtuüm⸗