Noch dem 31. Mal 1917 dürfen Saatkartoffeln aus dem Bezirk ai dieser Stellen in den Bezirk einer anderen nicht mehr geliesert erden.
Diese Verordnung tritt mlt den Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 24. Mai 1917. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich.
Bekanntmachung über zwang sweise Verwaltung rumänischer Unter— nehmungen.
Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 28. September 1916 (RGBl. S. 1099) wurde für den Grund⸗ besitz der Großgrundbesitzerswitwe Margareta Perlen, bestehend aus dem Anwesen Hs. Nr. 29 an der Erhardtstraße in München und dem Anwesen Hs. Nr. 18 in Unterambach, die zwangs— weise Verwaltung angeordnet. (Verwalter: Magistratssekretär Fritz Holzmann in München.)
München, 22. Mai 1917. Königlich bayerisches Staatsministerium des Innern. st. Staatsrat Dr. von Kahr.
ö annt ee.
Auf Grund der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 26. November 1914, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, und der Bekanntmachung vom 10. Februar 1916 (Reichs⸗ Gesetzbl. S. 89), betreffend Ergänzung der Vorschriften über die zwangsweise Verwaltung ausländischer Unternehmungen, ist die zwangsweise Verwaltung angeordnet worden für das in Württemberg befindliche Reisegepäck französischer Staats—⸗ angehöriger. (Verwalter: Stadtinventierer Heinrich Klumpp in Stuttgart.)
Stuttgart, den 23. Mai 1917.
Königliches Ministerium des Innern. Für den Staatsminister: von Haag.
Bekanntmachung.
Auf Grunb der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom XB. November 1914 (RGGl. S. 487) ist für die folgende Unternehmung die Zwangtverwaltung angeorbnet worden:
10. Liste. Ländlicher Grundbesitz. Kreis Metz⸗-Land. Gemeinde Dorningen. 2,6390 ha Wohnhäuser, Gärten und Rebland der Relmgbach Marla Thertsia Glisabeth, Rentnerin in Metz (Verwalter: Bargen— meister D.. Foret in Metz!
Straßburg, den 22. Mai 1917.
Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.
BSetanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 28. November 1914 (RG Bl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. S9) ist für die folgende Unternehmung die Zwangs— verwaltung angeordnet worden:
a04. Liste.
Kreis Colmar.
Nachlaßmassen: Vie Nachloßmasse des am 16. April 1917 ver— storbenen Arztes Dr. Heinrich Prosper Hirtz in Colmar. Zwang k— verwalter Notar Justiztat Weber in Colmar.
Straßburg, den 22. Mai 1917. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Innern. 8 n n.
Bekanntmachung.
. Den Inhabern der Firma A. Fürhauser u. Co. in München, Färbergraben Nr. 4, Selfenhändltr Alots Fürbauser und Anna Pefele, wurde vom stellv. Generalkommando J. b. A. K. wegen
nzuverlässigkeit der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedarfs untersagt.
München, den 26. Mat 1917. Ver Fommandierende General. v. d. Tann.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Karl Nollert in Heidelberg wurde mit rechtskräftiger Verfügung vom 31. März 1917 gemäß § 1 der Be—⸗ kanntmachung jur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 der Han del (Eigenbandel, kommissionswelse Handel, Agenturgeschäfte) mit Gegenständen des täglichen Bedarfg, insbesonderr Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, sowie rohen Naturerzeug— nissen, Hetz⸗ und Leuchtstoffen und mit Gegenständen des Kriegsbedarfs wegen Unzuverlässigteit untersagt.
Heidelberg, den 15. Mai 1917. Großherzoglich badisches Bezirksamt Heldelberg. H. Müller.
Die von heute ah zur Ausgabe gelangende Nummer 99 des Reichs⸗Gesetzblatts enthält unter Mr. 5862 eine Bekanntmachung, betreffend Aufhebung des sz 3 der Verordnung über die Höchstpreise für Wolle und ollwaren vom 22. Dezember 1914, vom 20. Mai 1917,
und unter Nr. 5863 eine Verordnung über Saatkartoffeln, vom
24. Mai 1917. Berlin W. 9, den 26. Mai 1917. Kaiserliches Postzeitungs amt. Krüer.
Kst önig reich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat und vor⸗ tragenden Rat im Ministerium der * en und Unterrichts⸗ angelegenheiten Tilmann zum Praͤsidenten der Regierung in Osnahrück zu ernennen und
dem Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Wilhelm Kühne den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat mit dem Range der Räte erster Klasse zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Oels getroffenen Wahl den bisherigen unbesoldeten Beigeordneten, Rentner Traugott Herrmann daselbst in gleicher Amtseigenschaft auf fernere sechs Jahre bestätigt.
Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungs⸗ verfahrens bei der Erweiterung der Fabrikanlagen
der Radiowerke G. m. b. H. in Rheinböllen.
Vom 14. Mai 1917.
Auf Grund des § 1 der Allerhöchsten Verordnung, be⸗ treffend ein vereinfachtes Enteignungsverfahren zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheit und zur Beschäftigung von Kriegsgefan—⸗ genen, vom 11. September 1914 (Gesetzsamml. S. 159) mit Nachträgen vom 27. März 1915 (Gesetzsamml. S. 57) und vom 25. September 1915 (Gesensamml. S. 141) wird bestimmt, daß das vereinfachte Verfahren bei der Ausübung des Enteignungs⸗ rechts Anwendung zu finden hat, das den Radiowerken G. m. b. H. in Rheinböllen (Rhld.) zum Zwecke der Erweiterung ihrer Fabrikanlagen durch Erlaß des Staatsministeriums vom 4. Mai 1917 verliehen worden ist.
Berlin, den 14. Mai 1917.
Das Staats ministerium. von Breitenbach. Beseler. Sydow. von Trott zu Solz. Frhr. von Schorlemer. Lentze. von Loebell. Helfferich. Graf von Roedern.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Kandidat des höheren Lehramts Dr. phil. Adolf Hallermann ist zum Oberlehrer an der Maschinenbauschule in Essen ernannt worden.
nannt ng chen
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwang s⸗ weise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22. Dezember 1914 (RGGBl.ᷓ S. 556) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ kanzlers über das in Deutschland befindliche Vermögen der Firma Spratts Patent Limited in London die Zwangsverwal⸗ tung angeordnet. (Verwalter: Direktor Dr. Waldemar Frentzel in Charlottenburg, Lietzensee⸗Ufer 10.
Berlin, den 26. Mai 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensz ky.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Zum Rektor der Technischen Hochschule in Danzig für die Amtszeit vom 1. Juli 1917 bis Ende Juni 1919 ist der ordent⸗ liche Professor, Geheimer Regierungsrat Dr. Schilling ernannt worden.
Dem Leiter des chemischen und bakteriologischen Labora⸗ toriums am städtischen Kaiser und Kaiserin Friedrich-Kinder⸗ krankenhause in Berlin Dr. phil. Paul Sommerfeld und dem Privatdozenten und Konstruktionsingenieur an der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin Dipl-Ing. Georg Schult— heis ist das Prädikat Professor verliehen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der Ministerialdirektor im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Wirkliche Geheime Oherregierunasrat Dr. Graf von , in Berlin ist auf Grund Aller⸗ höchster Ermächtigung durch Erlaß des Staatsministeriums vom 24 Mai 1917 auf seinen Antrag vom 1. Juni 1917 ab einstweilig in den Ruhestand versetzt worden.
Ministerium des Innern. Belannt me hun
Auf Grund des 3 4 Abs. 1 und 2 der Kreisordnung für die Rheinprovinz vom 30. Mai 1887 erkläre ich die Stadt Sterkrade im Regierungsbezirk Düsseldorf vom 1. Juli 1917 ab für ausgeschieden aus dem Verbande des Kreises Dinslaken. Von diesem Tage ab bildet die Stadt Sterkrade für sich einen Stadtkreis.
Berlin, den 25. Mai 1917.
Der Minister des Innern. von Loebell.
Oberrechnungskammer.
Der bisherige Forstkassenrendant Kohl ist zum Geheimen Rechnungsrevisor bei der Königlichen Oberrechnungs kammer ernannt worden.
Bekanntmachung.
Der Milchpächterin Frau Pauline Schwarz in Gr. Rädlitz ist der Handel mit Milch auf Grund der Verordnung vom 23. September 1915 unter sagt worden. — Die Kosten dieser Be⸗ kanntmachung trägt die Frau Schwarz.
Breslau, den 15. Mai 1917.
; Der Landrat. Dr. Wichelhaus.
Bekanntmachung.
Auf Grund des 5 1 der Bundezrafsverordnung iur Fern— haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sey tember 1915 haben wir dem Gastwirt und Matertalwarenhändler Bendett Eisenberg, hter, Judenstraße 16, den Handel mit Kartoffeln, Hüälsenfrüchten und Graupen untersagt, weil er sich in bejug auf den Handel mit diesen Lebentmitteln un— zuverlässig erwiesen hat.
Halberstadt, den 22. Mal 1917.
Die Poltzelverwaltung. J. A.: Mol den hauer,
r —
Bekanntmachung.
Der Ghefrau Heinrich Adams, Marla geb. Kriener, in Lanstrop habe ich auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGB. S. 603) den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln sowie Manufaktur- und Kurjwaren wegen Unzuverlässigkeit bis auf westeres untersagt.
Dortmund, den 13. Mat 1917. Der Landtat. Dr. Burchard.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmann Fritz Wienholt zu Dortmund, Feldstr 26, haben wir auf Grund der Verordnung des Bandesraiß vom 23. Sep- tember 1915 sowie der hierzu erlassenen Ausführungsbes immungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1215 den Handel mit Lebensmitteln aller Art wegen Unzuverlässig= keit bis auf weiteres untersagt. — Die Kosten der amtlichen Be⸗ kanntmachung sind von dem Benoffenen zu erstatten.
Dortmund, den 23. März 1917. Die Pollzeiverwaltung. J. A.: Kienttz.
Bekanntmachung.
Der Ehefrau Sopbie Castrup in Dortmund-⸗Huckarde, Rahmerstraße 3, haben wir auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 sowte der hierzu erlassenen Ausführungk— bestimmungen des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. September 1915 bis auf weiteres den Handel mit Lebens- mitteln aller Art wegen Unzuverlässigkeit untersagt. — Vie Kosten der amtlichen Bekanntmachung sind von der Betroffenen ju erstatten.
Dortmund, den 24. Mat 1917.
Die Polizeivrrwaltung. J. A.: Kienitz.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 16 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter ö
Nr. 1I 587 einen Staatsvertrag zwischen Preußen und Ham⸗ burg, betreffend die Erweiterung der örtlichen Zuständigkeit der Altonaer und der Hamburger Polizeibeamten, vom 2. Februar 1917, unter 3
Nr. II 588 eine Bekanntmachung, betreffend die Ratifikation des zwischen Preußen und Hamburg am 2. Februar 1917 ver⸗ einbarten Staatsvertrags wegen der Erweiterung der. örtlichen Zuständigkeit der Altonger und der Hamburger Polizeibeamten, vom 21. Mai 1917, und unter : .
Nr. II 589 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei der Erweiterung der Fabrikanlagen der Radiowerke G. m. b. H. in Rheinböllen, vom 14. Mai 1917.
Berlin W. 9, den 26. Mai 1917.
Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 29. Mai 1917.
Der Königlich dänische Gesandte Graf Moltke hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legations⸗ sekretär von Kauffmann die Geschäfte der Gesandtschaft.
Nach amtlicher Meldung des Kaiserlichen Gesandten bei den mittelamerikanischen Republiken hat die Regierung von Honduras durch Dekret vom 17. d. Mts. die diplo⸗ matischen Beziehungen zum Deutschen Reiche ab⸗ gebrochen und dem Kaiserlichen Konsul in Tegucigalga das Exquatur entzogen. Der Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten von Honduras hat erklärt, daß die deutschen Reich s⸗ angehörigen, die friedlich ihren Privatgeschäften nachgingen, für ihre Person und ihr Eigentum, ebensowie jeder andere, den Schutz der Landesgesetze genießen würden.
3usammenfassung
der Ausfuhr- und Durchfuhryerbote für Waren des elften Abschnitts des Zolltarifs (Papier, Pappe und Waren daraus).
Durch die Bekanntmachung vom 25. Mai 1917, betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Waren des elften Abschnitts des Zolltarifs (Papier, Pappe und Waren daraus), in dieser Nummer des „Reichganzeigers“ sind ins be⸗ son dere folgende Bekanntmachungen über Ausfuhr⸗ und Durchfuhrverbote ersetzt, soweit sie Waren dieses Abschnitts
zum Gegenstande haben: Nummer des
Reichsanzeigers Bekanntmachung vom 24. Jun 1915, Zfffer 11 16. Oikober 1915 Februar 1916
=. . ö. 27. mil 116 . . 1916
Die in Ziffer III der Bekanntmachung genannten Gegenstände sind von dem Verbot unter Ziffer J aus⸗ genommen. Dagegen unterliegen auch Jie zutreffenden⸗ falls allgemeinen Ausfuhr- und Durchfuhrverboten, wie dem für Uniformstücke, Heeresausrüstungsstücke und Teile davon, vom 24. November 1914 (Reichsanzeiger Nr. 277), dem für Geräte usw. zum Gebrauche bei der Krankenpflege und in Laboratorien usw.,, vom 1. September 1915 (Reichsanzeiger Nr. 206), dem für Waren, zu deren Herstellung Kupfer, Zinn, Aluminium, Blei, Antimon, Nickel, Zink oder deren Legierungen und Verbindungen verwendet worden sind, vom 22. Oktober 1915 (Reichsanzeiger Nr. 251) und 4. Juli 1916 (Reichs⸗ anzeiger Nr. 6 dem für Waren in Verbindung mit Kautschuk oder Regenerat, vom 21. Juni 1916 (Reichsanzeiger Nr. 144).
Zusam menfassung
der Ausfuhr⸗ und Durchfuhrverbote für Waren des Abschnitts 180 des Zolltarifs.
Durch die Bekanntmachung vom 26. Mai 1917, betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Waren des Abschnitts 186 des Zolltarifs (Fahrzeuge), im
heutigen „Reichsanzeiger“ sind ins beson dere folgende Belannt— niachungen über Aus⸗ und Durchfuhrverbote ersetzt, soweit sie Waren dieses Abschnitts zum Gegenstande haben:
Nummer des Reichsanzeigers Bekanntmachung vom . September . ; Sonderausgabe 27. J k 22 16. Nov mber 191 ͤ .. ĩ 12. Februar 1915 27. Juni 1915 6. Oktober 1916 . . 1916 ö ⸗
Im übrigen ist zu der Bekanntmachung noch folgendes zu bemerken:
Zu Ziffer 111: Die unter dieser Ziffer genannten Gegenstände sind von dem Verbot unter Ziffer 1 aus— genommen. Dagegen unterliegen auch sie, abgesehen von den unter Ziffer III, 1 genannten, gegebenenfalls allge— meinen Ausfuhr- und Durchfuhrverboten, wie dem für Waren in Verbindung mit Kautschuk oder Regenerat, vom 21. Juni 1916 (Reichsanzeiger Nr. 144), dem für Waren, zu deren Herstellung Kupfer, Zinn, Aluminium, Blei, Antimon, Nickel, Zink oder deren Legierungen und Verbindungen ver wendet worden sind, vom 22. Oktober 1915 Reichsanzeiger Nr. 251) und vom 4. Juli 1916 (Reichsanzeiger Nr. 156.
Die in der Bekanntmachung Nr. W. IV. 950,4. 16 K. R. A. betreffend Höchstpreise für Lumpen und neue Stoff⸗ abfälle aller Art, vom 16. Mai 1916 unter Preistafel 2 bei Gruppe A in den Klassen 120 bis 128 nicht besonders bezeichneten, sonstigen alten baumwollenen Kattun⸗ und Barchent⸗ lumpen (Klasse 129) sowie unsortierte gemischte Lumpen, Sammel⸗ ware, die nicht nach Stoffen und Farben geordnet ist, (Preis⸗ tafel 3, Gruppe X. Klasse 237) sind, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, künftig auf dem schnellsten Wege durch Ver— mittlung der beauftragten Sortierbetriebe der Kriegswirtschaft zuzuführen.
Eigentümer, bei, denen die bezeichneten Gegenstände beider Klassen eine Menge von insgesamt 10000 kg er— reichen, haben bei Nichtbefolgung obigen Hinweises Enteignung zu gewärtigen.
Obwohl nach den völkerrechtlichen Bestimmungen derjenige Staat, in dessen Händen sich die Kriegsgefangenen be— finden, auch für ihre Kleidung zu sorgen hat, tut die deutsche Heeresverwaltung alles, um aus eigenen Beständen unseren tapferen Soldaten die Möglichkeit zu verschaffen, den Ehren⸗ rock, in dem sie für ihr Vaterland gekämpft haben, auch in der Gefangenschaft weiter zu tragen.
Für die Kriegsgefangenen in Rußland sind in den beiden letzten Jahren viele Tausend Bekleidungsstücke aller Art ab— gegangen und an ihren Bestimmungsort gelangt. Dieses Verfahren wird weiter fortgesetzt werden. Für Frankreich, England und die anderen feindlichen Staaten hatte das Rote Kreuz (Kriegsgefangenenfürsorge) in , . die Versorgung aus Beständen der Heeresverwaltung übernommen und bis jetzt alle Wünsche der Angehörigen erfüllen können Das den rel läßt sich aber bei den in letzter Zeit sehr gesteigerten Forderungen leider nicht mehr durchführen. Ebenso wie in Rußland werden deshalb in Zukunft auch in Frankreich, England usw. die Lager in gewissen Zeiträumen mit Sammelsendungen versehen werden, aus denen die Unter— stützungsausschüsse, die am besten die Bedürftigkeit prüfen önnen, sich Depots anlegen und die Kriegsgefangenen ein⸗ schließlich der auf Arbeitskommandos Befindlichen mit Klei⸗ dungsstücken versehen. Einzelanträge von Angehörigen sind deshalb nicht mehr notwendig und können auch nicht mehr berücksichtigt werden. Die Kriegs⸗ gefangenen sollen sich an ihre Unterstützungsausschüsse wenden. Ausnahmen können nur bei den Gefangenen vorkommen, dle noch keinem Lager angehören, und die nur über das Burean des Renseignements in Paris zu erreichen sind; diese er— halten auf begründeten Antrag noch Einzelpakete.
Banern. Der Bischof von Speyer Dr. von Faulhaber ist, wie „W. T. B.“ meldet, zum Erzbischof von München-Freising ernannt worden. Lippe. Seine Hochfürstliche Durchlaucht der Leopold vollendet morgen sein 146. Lebensjahr.
Fürst
(Fortsetzung in der Ersten Beilage.)
Kriegsnachrichten.
Berlin, 25. Mai, Abends. (W. T. B.) Im Westen und Osten Kampftätigkeit in üblichen Grenzen.
Bei der Säuberung des Engländernestes östlich Loos wurde der überlebende Rest der Besatzung, 18 Mann, gefangen eingebracht sowie 3 Maschinengewehre erbeutet. Südwestlich Lens wurden am Vormittage des 25. Mai zwei Vorstöße starker feindlicher Sturmtrupps in scharfem Nahkampfe verlust⸗ reich fuͤr den Gegner abgewiesen. Von Mittag an setzte an zahlreichen Stellen der Arrasfront starkes feindliches Feuer aller Kaliber ein, dem jedoch kein Infanterieangriff folgte
Vorstöße einer englischen Kompagnie an der Straße Bapaume — Cambrai wurden in der Nacht zum 26. glatt abgewiesen, ebenso scheiterten feindliche Patrouillenunternehmungen in 9 Gegend Villers =Plouich und Villeret. Eigene Patrouillen brachten Gefangene sowie 1 Maschinengewehr ein. ;
An der Aisnefront hielt die Taktik der deutschen Gegenstöße, die den Franzosen bereits einen Teil der geringen Geländegewinne ihrer Offensive wieder entrissen haben, an. Der im Heeresbericht gemeldete Angriff am Chemin⸗des⸗ Dames wurde am Morgen des 25, gegen die Steinbrüche südlich Pargny vorgetragen. In glänzendem Anlauf üher⸗ rannten die Sturmtruppen die feindlichen Gräben. Außer den gemeldeten 14 Offizieren und 530 Mann Gefangenen hatten die Franzosen schwere blutige Verluste. Die deutschen Verluste
waren dank der sorgfältigen Vorbereitung und des glänzenden Zufammenwirkens von Insanterie und Artillerie überraschend gering. Die Sturmtruppen vermochten sich sofort in den ge⸗ nommenen Gräben einzurichten und alle französischen Gegen⸗ angriffe mühelos abzuweisen.
In der westlichen Champagne rannten die Franzosen wiederum gegen die deutschen Höhestellungen südlich und süd⸗ westlich Nauroy an. Nachdem den ganzen Tag über Zer⸗ störungsfeuer auf den deutschen Gräben gelegen hatte, steigerte sich die Artillerietätigkeit nach 4 Uhr Nachmittags zum Trommelfeuer. Auf die vorderen Linien, das Hintergelände wie die Batterien legten die Franzosen schwerstes Feuer aller Kaliber. Dann brachen sie auf 4 km breiter Front mit starken Kräften in mehreren Wellen vor. Auf dem so heiß umkämpften Hochberg und dem Luginsland wurden Anfangs⸗ erfolge der Franzosen durch Gegenstöße wieder wett gemacht. Westlich des Cornillet hielt bereits das deutsche Feuer den Gegner nieder. Nach dem Mißglücken des ersten Angriffs versuchten die Franzosen ein zweites und ein drittes Mal an— zugreifen. Beide Male jedoch mit dem gleichen Mißerfolg. Ihre Verluste sind schwer.
Unsere Luftstreitkräfte hatten am 25. Mai einen großen Tag. Die Fernaufklärung wurde auf der ganzen Front bis weit hinter die feindliche Linie vorgetrieben und lieferte wertvolle Aufschlüsse. Die klare Sicht bot den Ballonheob— achtern Gelegenheit zu besonders erfolgreicher Arbeit. Auf der Arrasfront rief das durch sie geleitete Artilleriefeuer an nicht weniger als 17 Stellen Explosionen im Ziel hervor. Unsere Bombenflugzeuge waren Tags und Nachts außerordent— lich tätig. Die Mehrzahl ihrer Ängriffe richtete sich wieder gegen Orte und Truppenunterkünfte hinter den Hauptkampf— fronten. Sie erzielten unter anderem Treffer auf einen Zug, in eine Ballonhalle bei Epinal und in ein Munitionslager bei Pontavert; das Munitionslager flog in die Luft. Eins unserer Bombengeschwader bewarf die Festung Dower und Truppenlager in ihrer Nähe sowie militärische Anlagen bei Folkestone ausgiebig mit Bomben. Unsere Flieger lieferten den feindlichen zahlreiche Luftkämpfe. Sie spielten sich zumeist hinter den feindlichen Linien ab und waren vielfach sehr erbittert. Der Gegner verlor 21 Flug⸗ zeuge.
Großes Hauptquartier, 27. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Im Wytschaete-Bogen und auf beiden Ufern der Scarpe nahm die Feuertätigkeit wieder größeren Umfang an. erf wurden enalische Erkundungsvorstöße abgewiesen, südwestlich von Acheville und nördlich von Monchy Bereit⸗ stellungen feindlicher Sturmtruppen unter Wirkungsfeuer ge— nommen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Vergeblich versuchten Abends die Franzosen im vier⸗ maligen Angriff uns die an den Steinbrüchen von Par gny gewonnenen Stellungen wieder zu entreißen. Auch ein nach Eintritt der Dunkelheit vorbrechender fünfter An⸗ sturm scheiterte verlustreich.
Ein Nachts bei Vauxaillon nach starkem Feuerüberfall einsetzender Vorstoß blieb für den Feind ohne jeden Erfolg.
In der Champagne war westlich der Suippes der Artilleriekampf lebhaft.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Wesentliches.
Am 26. Mai sind 15 feindliche Flieger abgeschossen worden, Leutnant Voß blieb über den 30. Gegner Sieger im Luftkampf.
Auf dem Oestlichen Kriegsschauplatz
Mazedonischen Front bei wechselnder Feuertätigkeit in einzelnen Abschnitten keine größeren Kampfhandlungen.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
und an der
Berlin, 27. Mai, Abends. (W. T. B.) Im Artois und in der Champagne kleinere Infanterie= kämpfe mit für uns günstigem Ausgange.
Auch der 26. Mai trug, wie die Vortage, den Stempel der abbröckelnden und in sich vollkommen zusammen— brechenden englisch-französischen Offensive.
Im Ypern- und Wytschaete⸗Bogen war das Feuer bis in die Abendstunden ziemlich lebhaft. Nordwestlich Lange⸗ mark wurden einige Belgier aus einer Kahnpatrouille heraus gefangen. ö
Än der Arrasfront nahm am 26. Mai das Artillerie⸗ feuer bei guter Sicht in den Morgenstunden zu und blieb auch in den Abendstunden äußerst lebhaft. In der Nacht nur an einigen Stellen und an verschiedenen Frontabschnitten Störungs⸗ lämpfe. Südlich Monchy wurden mehrere starke englische Patrouillen abgewiesen. '.
Die Kathedrale von St. Quentin wurde von Geschützen schweren Kalibers beschossen.
An der Aisnefront flackerte in verschiedenen Abschnitten die Kampftätigkeit zeitweise heftig auf. Bei Vauxaillon unter⸗ nahmen die Franzosen nach einem starken Feuerüberfall in der Nacht zum 27. Mai einen Vorstoß in Kompagniehreite, der glatt zurückgewiesen wurde. Hei den gemeldeten Versuchen, die von den Deutschen am 25. Mai eroberten Steinbrüche südlich Pargny zurückzugewinnen, erlitten die Franzosen im deutschen Feuer äußerst schwere Verluste. Die gemeldeten vier Angriffe erfolgten gegen 6 Uhr Nachmittags, der fünfte Ansturm um 11 Uhr Abends. In der Gegend westlich Craonne gegen Abend starkes Artilleriefeuer aller Kaliber. In der westlichen Champagne unternahm der Franzose nach seinen schweren Ver⸗ lusten am 25. keine weiteren Angriffe. Das Artilleriefeuer blieb indessen heftig und lebte hesonders gegen Abend wieder auf.
Großes Hauptquartier, 28. Mai (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Zwischen pern und Armentières, bei Hul luch und beiderseits der Scarpe entwickelten sich bei guter Sicht heftige Artilleriekämpfe.
Um Mitternacht wurden mehrere englische Kompagnien westlich von Wytschaete durch Gegenstoß zurückgeworfen.
Zwischen Chérisy und Bulle court spielten sich auf beiden Ufern des Sensce⸗Baches bis in die Nacht hinein heftige Kämpfe ab. Oft wiederholte Angriffe der Engländer sind dort an der Zähigkeit unserer Truppen blutig gescheitert.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
In der Champagne nahmen württembergische und thüringische Regimenter und Teile eines Sturmbataillons in frischem Draufgehen mehrere französische Graben⸗ linien am Poehl-Berg und Keil-Berg südlich von Moronvillier s. Sorgsame Vorbereitung und zusammen⸗ gefaßte Artilleriewirkung bahnte der Infanterie den Weg zu dem Erfolge, der gegen mehrere starke Gegenangriff be⸗ hauptet wurde. Der Feind erlitt sch were Ver⸗ lu ste; über 250 Franzosen wurden gefangen, einige Maschinen⸗ gewehre erbeutet. ⸗
Südöstlich von Nauroy säuberten Stoßtrupps ein aus den Kämpfen am 25. Mai in unserer Stellung bisher ver⸗ bliebenes Franzosennest.
Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Nichts Neues.
Unsere Flieger schossen 12 feindliche Flugzeuge und 2 F lone al 2 Fesselballone ab.
Auf dem Oestlichen Kriegsschauplatz und an der . Mazedonischen Front ist die Lage unverändert. Der Erste Generalquartlermeister. Ludendorff.
Berlin, 283. Mai. Abends. (W. Keine wesentlichen Ereignisse.
An der Westfront am 27. Mai an verschiedenen Stellen starkes Artilleriefeuer und beiderseitige örtliche Kampfhandlungen von geringerer und größerer Heftigkeit.
Auf dem Wytschaetebog en und in der Gegend Warneton lag seit Mittag stark gesteigertes Feuer, das zum Teil durch Fliegerbeobachtnng auf Batterien im Hintergelände gelenkt wurde. Der Aitilleriekampf hielt auch in den Abendstunden und nachts an. Die deutschen Batterien nahmen Truppen— bewegungen hinter der feindlichen Linie unter wirksames Feuer. Nach einem außerordenilich heftigen Feuerwirbel drangen gegen Mitternacht etwa drei feindliche Kompagnien in unseren vordersten Graben westlich vom Dorf Wytschaete ein, sie wurden in heftigem Nahkampfe wieder vertrieben und ließen eine An⸗ zahl von Toten, Verwundeten und Gefangenen zurück. .
An der Arrasfront verstärkte sich das feindliche Artilleriefeuer im allgemeinen erst am Nachmittage. Der südlich der Scarpe nach kurzer heftigster Feuervorbereitung in
breiter Front zwischen Chérisy und Bullecourt vorgetragene
a g. Angriff kostete die Engländer außerordentlich schwere erluste. Im Raume von St. Quentin brachten die Unserigen an vier verschiedenen Stellen Gefangene aus günstig ver— laufenen Vorfeldkämpfen ein. . An der Aisnefront war das Feuer nur in der Gegend von Craonne heftiger. Ein um 11 Uhr Morgens versuchler französischer Handstreich in der Gegend der Hurtebise — Ferme wurde durch das Feuer der Grabenbesatzung völlig vereitelt. Unsere in der westlichen Champagne kämpfenden Truppen konnten am 27. abermals, wie gemeldet, einen schönen Erfolg buchen. Bereits am frühen morgen wurden bei der Säuberung eines Franzosennestes am Hange des Luginsland eine Anzahl Gefangene und mehrere Maschinengewehre einge⸗ bracht. Am Poehlberg überrannten württembergische Truppen nach planmäßiger Feuervorbereitung in wuchtigem Anlauf ein feindllches Grabensystem in zwei Kilometer Breite und erreichten nach wenigen Minuten die befohlene Linie. Die Franzosen hatten schwere Blutopfer, über 200 Gefangene blieben in unserer Hand. Am benachbarten Keilberg stehende Thüringer schlossen sich aus eigenem Antriebe dem Angriff der Württemberger an, stürmten hier die vor⸗ derste Linie und machten etwa 50 Gefangene. Die Franzosen warfen augenblicklich ihre Sturmwellen gegen die ihnen ent— rissenen Stellungen vor, die indessen blutig abgewiesen wurden. Immer frische Reserven führten sie heran, an einzelnen Stellen stürmten sie bis zu siebenmal. Besonders hartnäckig waren die französischen Wiedereroberungsversuche gegen den Osthang des Poehlberges, wo wir eine Revolverkanone und mehrere Maschinengewehre erbeutet hatten. Sämtliche bis tief in die Dunkelheit sich wiederholenden französischen Angriffe wurden indessen von unseren Truppen in erbittertem Ringen unter schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen. Die eroberten Stellungen am Poehlberge sowie am Keilberge blieben fest in unserer Hand.
Großes Hauptquartier, 29. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegs schauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Im Wytschaete⸗Bogen war gestern der Feuerkampf gesteigert; auch am Kanal von La Bassée und in ein⸗ zelnen Abschnitten beiderseits der Scarpe bekämpften die Artillerien sich lebhaft.
Erkundungsvorstöße der Engländer sind an Stellen gescheitert.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Tagsüber durchweg nur geringe Gefechtstätigkeit. .
Nachts versuchten die Franzosen am Gehöft Hurtebise und bei der Mühle von Vauclerc Handstreiche, die dank der Wachsamkeit unserer Grabenbesatzung mißlangen.
Ein am Osthang des Poehlberges in der Champagne vorbrechender französischer Angriff gegen unsere neuen Gräben wurde abgewiesen.
mehreren