1917 / 125 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Feine wesentlichen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz.

Tagen die Gefechtstätigkeit zuagen3mmen; rumänischen Angriffen wird gerechnet.

Maze donische Front.

Im Cerna-Bogen lebte die Feuertätigkeit auf. Am Vorposten

westlichen Vardar-Ufer schlugen

mehrere englische Kompagnien zurück.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

bulgarische

Dester reichisch⸗ungarischer Bericht. Wien, 26. Mai. (WB. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang.

Italienischer Kriegs schanuplatz.

Die große Schlacht im Südwesten dauert fort. Wenn die Heftigkeit der Kämpfe vom 25. und 24. Mai noch siner Steigerung fähig war, so ist diese gestern eingetreten. Viemals in den soeben vollendeten zwei kampferfüllten Jahren stand die heldenmütige Isonzo⸗Armee größeren An⸗ strengungen des Feindes gegenüber als in diesen Tagen. Die Kampfstätten waren auch gestern wieder die allbekannten: Der Raum bei Plava, die Höhe bei Vodice, der Monte Santo, das Hügelland von Görz. Ueberall rannte der Feind gegen unsere Linien an, stellenweise zwei- und dreimal. Immer wieder zerschellten seine Sturm kolonnen an unserer tapferen Gegenwehr. Der gewaltigste Massenstoß galt abermals unserer Stellung auf der Karsthochfläche. Was in dlesem Kampfe die Verteidiger in Abwehr und Gegen⸗ angriff, in zähem Siandhalten unter stärkstem Geschützfeuer und im Ringen von Mann gegen Mann zu leisten hatten, gehört der Geschichte an. Deutlicher als alles andere spricht der Erfolg: Mag auch im äußersten Süden der Front der Kamyf um schmale Abschnitte noch nicht abgeschlossen sein das Geschick des Tages entschied sich völlig zu unseren Gunsten. Der feindliche Ansturm brach an der ganzen Front blutig und ergebnislos zusammen,. Der Feind ist seinem Ziele, unsere Linie zu durchbrechen, am 15. S hlachttage nicht einen Schritt näher gekommen als am ersten.

Kärnten und Tirol unverändert.

Der Chef des Generalstabes.

Wien, 26. Mi (W. T. B.) Aus dem Kriegspresse⸗ quartier wir? am 25. Mai Abends mitgeteilt: Während nördlich der Wippach die Kämpfe abflauten, wird auf der Karsthochfläche nach wie vor erbittert gerungen.

Wien, 27. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegs schauplatz.

Stellenweise stärkeres russisches Artilleriefeuer, das von uns entsprechend beantwortet wurde.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Das Schwergewicht der Schlacht ruhte gestern völlig auf dem Südflügel der Isonzoarmee. Nördlich des Wippach⸗ Tals kam eg, von einem durch Gegenstoß rasch abgeschlagenen Angriff auf die Höhen bei Vodice abgesehen, nur zu Ge⸗ schützkämpfen wechselnder Stärke. Auf der Karsthochfläche ballte der Feind abermaltz gewaltige Massen zum Stoß zu⸗ sammen. Auf dem Fajti Hrib und bei Costan jevica kam der Kampf, ausnahmslos vor den vordersten Gräben zum Stehen. Hier brachen alle Anstürme zusammen. Zwischen Jamiano und dem Meere wogte die Schlacht bewegter. Einige Höhen wechselten mehrmals des Tages ihre Besitzer. Aber ungebrochen sest blieb auch hier die Front des Ver⸗ teidigers.

Die Hauptlast des Kampfes trägt, wie immer, die über alles Lob erhabene Infanterie. Die Honved⸗Regimenter ? und 31 und das Honved-Bataillon III / 20 wiesen in 18 Stunden 17 feindliche Angriffe zurück, das ungarische Heeres-Regiment Nr. 37 deren 18 an einem Tage, an dem es überdies dreimal eine Höhe stürmte. Die Regi⸗ menter 11, 55, 91 und 98, in deren Reihen zurzeit Söhne aller österreichischen Völker stehen, erkämpften bei Ja miano dauernden Ruhm.

Die Artillerie wetteifert mit der Hauptwaffe an Tapfer⸗ keit und zähem Ausharren. Artillerieleutnant Erzherzog Legpold schloß sich mit einer Handvoll Kanonieren einem Infanterieregiment an, stürmte in vorderster Linie mit und brachte zwei italienische Maschinengewehre als Beute zurück.

Land⸗ und Seeflieger liefern nicht nur für das Er— kennen der Feinblage wertvolle Erkundungtzergebnisse, sie unter⸗ stützen aufopfernd die Artillerie und Infanterie in allen Phasen des Kampfes.

Die Kraftfahrtruppe führte in wirksamstem italienischen Feuer Tag und Nacht Kriegsbedarf bit knapp hinter die vordersten Linien.

Die Zahl der seit dem 23. Mai auf der Karsthochfläche eingebrachien Gefangenen ist auf 250 Offiziere und über 7000 Mann gestieg en. Inggesamt wurden seit Be— ginn der 10. Jsonzoschlacht über 139606 unverwundete Italiener an Gefangenen eingebracht. Eine der wesenillichsten Vorbedingungen siegreicher Abwehr ist reiche Auzstattung des Verteidigers mit Geschützen, NMaschinengewehren, Schießbedarf und technischem Kriegsgerät. Wenn es dem Feinde am Isonzo in 16 Schlachttagen nicht gelang, einen irgendwie in die Wagschale fallenden Vorteil zu erringen, so gebührt reicher Anteil an diesem Erfolge den Tausenden Männern und Frauen, die in den Rüstungswerk⸗ stätten des Hinterlandes, von vaterländischem Geist erfüllt, treu und unverdrossen schwerer, aber für das . ausschlag⸗ gebender Arbeit obliegen. Bleibender Dank des Vater landet ist ihnen sicher.

Südöstlicher Krieg sschauplatz. Nichts Neues.

In mehreren Abschnitten der Front hat in den letzten mit russisch⸗

Destlicher Kriegsschauplatz. Erhöhle Artillerietätigkeit des Feindes hält an. Italienischer Kriegsschauplaß.

Die 6 ließen gestern wesentlich nach. Nörd⸗ lich des Wippachtales blieb das Gefecht beiderseits auf Geschützfeuer beschränkt. Auf der Karsthochfläche löste sich nach den letzten vier heißen Kampftagen' der italienische An⸗ griff in örtlich und zeitlich von einander unabhängige Einzelvorstöße auf. Zwei solcher Vorstöße ansehnlicher Stärke wurden gestern bei Jamiano abgeschlagen. Heute früh wiederholte der Feind im selben Raum dreimal“ den Versuch, unsere Linien zu überrennen. Tapfere steirische und küstenländische freiwillige Schützen warfen ihn aber zurück, wobei ihm das Marburger Bataillon 6 Offiziere, 300 Mann und zwei Maschinengewehre abnahm. Zu gleicher Stunde bei Costanje vica angesetzte italienische Kolonnen brachen im Feuer unserer Batterien zusammen. Alle Beob⸗ achtungen und Nachrichten stimmen darin überein, daß die blutigen Verluste des Feindes diesmal weit über die Opfer der früheren Isonzoschlachten hinaus— gehen. Das Vorfeld unserer Stellungen ist von italienischen Leichen übersät. In Kärnten und an der Tiroler Front keine Ereignisse von Belang.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

So fig, 26. Mai. (W. T. B.) Bulgarischer Heeresbericht vom 26 Mai. Mazedonische Front: An der unteren Struma und im Abschnitt zwischen dem Butkovo- und Tahinossee heftiges Artilleriefeuer, das gegen Abend im nördlichen Teile der Ebene von Serres große Gewalt annahm. Gegen 9 Uhr Abends versuchten starke feindliche Erkundungsabteilungen süd⸗ lich von Erneköj vorzugehen, wurden aber von unseren Vor⸗ posten vertrieben. Auf der übrigen Front das gewöhnliche Artilleriefeuer, das nur nördlich von Bitolia und im Cerna— bogen zeitweise größere Stärke annahm. Feindliche Erkun⸗ . versuchten nördlich von Bitolia und in der Gegend von Moglena vorzudringen, wurden aber durch unser Feuer vertrieben. Bei Serres schoß unsere Artillerie ein feindliches Flugzeug ab, das hinter den feindlichen Linien niederfiel. . Rumänische Front: Bei Isaccea und Tulcea ver— einzeltes Geschützfeuer, östlich von Mamudia Gewehrfeuer.

Sofia, 27. Mai. (W. T. B) Bulgarischer Heeresbericht vom 27. Mai. Maßjzedonische Front: Auf der ganzen Front die ge⸗ wöhnliche Artillerietätigkeit; zeitweise unterhielt die Artillerie ein orkanartiges Feuer nördlich von Bitolia, im Cernabogen und im nördlichen Teile der Ebene von Serres. Feindliche

unserer U-Boote sind auf den nördlichen Seekriegs⸗ schauplätzen weitere worden. waffnete englische Transportdampfer „Farley“. Ladungen der übrigen versenkten Fahrzeuge Kohlen, 26. Mai hat eins unserer Unterseeboote im Atlantischen Ozean den 6309 Tonnen großen englischen Hilfs⸗ kreuzer „Hilary“ versenkt.

flugstation Lebara wurde am 24. Mai frühmorgens aus—

giebig mit Bomben belegt. Die stark feuernden feind⸗ lichen Abwehrbatterien' wurden zum Schweigen gebracht.

gister waren bis zum 22. Mai Meldungen über 249 ver⸗ senkte Schiffe eingegangen. Vormonats waren nur 216 Schiffe als verloren gemeldet.

1 t . „Therese“, „Olga“ und „Erik“ sind auf der Reise von Schweden nach Finnland versenkt worben. t

bureau). Dram mener Dampfer „Smith“ (2003 t), von Bilbao nach Newport unterwegs, am 22. Mai versenkt worden ist.

Erkundungsabteilungen versuchten in der Moglenagegend vorzurücken, wurden aber durch unser Feuer vertrieben.

. Rumänische Frout: Hei Galatz und Isaccea spär⸗ liches Artilleriefeuer, bei Tulcea Gewehrfeuer.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 27. Mai. (W. T. B.) Kriegs bericht vom 26. Mai. Auf allen Fronten nichts Besonderes. Konstantinopel, 27. Mai. (B. T. B) Amtli er Heeresbericht vom 27. Mai. : h Unsere Truppen an der Singifront unternahmen ge⸗ lungene Erkundungsvorstöße. Unsere Artillerie beschoß die feindlichen Linien mit guter Wirkung. Einer unserer Flieger, Oberleutnant Kroneis, griff am 26. Mai 1917 einen feind⸗ lichen Flieger an, der östlich der Insel Imbros ins Meer fiel. Kurz darauf zwang derselbe Flieger einen angreifenden Drei⸗ decker, 100 Meter nördlich von der Kefalobucht niederzugehen, und kehrte selbst wohlbehalten zurück.

An den übrigen Fronten ereignete sich nichts.

. Der Krieg zur See. Berlin, 26. Mai. (W. T. B.) Durch die Tätigkeit 70 090 Br.⸗R.⸗T. vernichtet

Unter den versenkten Dampfern befand sich der be⸗

Unter den befanden sich

hauptsächlich Lebensmitsel und Farbholz. Am

Der Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 26. Mai. (W. T. B. Die russische See⸗

durch Bombenabwurf

Der Chef des Admiralstabes der Marine. Rotterdam, 26. Mai. (W. T. B.) Bei Lloyds Re⸗

Bis zu demselben Tage des

Stockholm, 26. Mai. (W. T. B.) Die sechs schwe⸗

Dampfer „Kysos“, „Pauline“, „Kjell“,

2s ien, 26. Mai. (83. T. B) Amtlich wird gemeldet:

von Alicante versen kt worden war. Das Unterseeboot hatte den ersten Offizier und den zweiten Maschinisten des „Caspian“ gefangen genommen. Das Schiff befand sich auf dem Wege von Chile nach Italien und führte eine Salpeterladung. In der Nähe von Alicante ist der englische Da mpfer „Esrik“, mit einer 6000 t⸗Ladung Kohle von Cardiff nach Genug unterwegs, gestrandet. „El Mundo“ meldet aus Brest; Der Kapitän des brasilianischen Dampfers „Tijuea“ erklärt, ein deutsches U-Boot habe den Dampfer mit Kanonen⸗ schüssen angegriffen. Der Torpedo habe im Maschinenraum eine Explosion hervorgerufen. Der Dampfer habe alsbald zu sinken begonnen.

Kopenhagen, 27. Mai. (W. T. B.) Das Blatt „Politiken“ meldet aus Thorshavn, daß südlich von Buderö deutsche U-Boote sechs Fischerfahrzeuge von den Farõer⸗ inseln in den Grund gefchossen haben. Nachrichten über die Besatzungen von zwei Schiffen werden vermißt. Nach einer Meldung der „Berlingske Titende“ sind zwei schwedische Dampfer nach Swinemünde aufgebracht worden.

Am ster dam, 27. Mai. (W. T. B.) Der holländische Dampfer „Westland“ aus Rotterdam (1283 Tonnen), der von London nach Habre fuhr, ist bei der Themsemündung auf eine Mine gelaufen und gesunken.

Madrid, 27. Mai. (W. T. B.) Nach einer Havas—⸗ meldung hat der Ministerpräsident Prieto die Versenkung des spanischen Dampfers „Bag ona“, der sich auf dem Wege von Almeria nach England befand, bestätigt.

Berlin, 28. Mai. (W. T. B.) Am 25. Mai wurden an der flandrischen Küste zwei feindliche ag e durch Marineflugzeuge zum Absturz gehracht. Am Morgen des 26. Mai trafen drei unserer flandrischen Seekampfflugzeuge vor der französischen Küste auf ein Geschwader von vier fran— zösischen Flugbooten und schossen alle vier in wenigen Minuten ab. Von ihren Besatzungen konnten vier Offi— ziere und zwei Unteroffiziere geborgen werden. Die übrigen Insassen sind ertrunken. Dhwohtl unsere bei der Bergung beschäftigten Torpedoboote durch feindliche See⸗ streitkräfte gestört wurden, konnte ein französisches Flug⸗ boot unbeschädigt eingebracht werden. Die übrigen drei sind vollständig zerstört. Keines unserer Torpedoboote ist be⸗ schädigt worden. Eines unserer U-Boote hat am 25. Mai in den Hoofden das englische Wasserflugzeug „Nr. 9060“ abgeschossen und zwei Insassen als Gefangeue eingebracht.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 28. Mai. (W. T. B) Neue Ubootserfolge im Englischen Kanal und Nordsee: 27 000 B.⸗R. To. Unter den versenkten Schiffen befanden sich u. 4. der be— waffaete englische Dampfer „Highland Corrie“ (7582 B. R. To.), der englische Dampfer „Jupiter“ (2124 R. ⸗To.) und drei bewaffnete englische Dampfer unbekannten Namens. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Nr. 16 dez Zentralblattes für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reschtamt des Innern, vom 25. Mal 1917 hat folgenden Inhalt: Martne und Schiffahrt; Ausführungtz⸗ bestimmungen zu § 25 des Flaggengesetzes; Ban kwesen: Stalug ber deuischen Notenbanken Ende April 19; Zoll und Steuer⸗ wesen: Veränderungen in dem Stande und den Befugnissen der Zoll- und Sttuerstellen; Handeigs, und Gewerbe wesen: Bekanntmachung zur Ausführung der Verordnung uͤber den Verkehr mit Zucker im Betriebsjahr 1915 / J7.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Bellage

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Theater.

Königliche Schauspiele. Mittroch: Opernhaug. Nech—” mit ag: 217. Kartenreservesatz. Hänsel und Gretel. Die Vunpenfee,. Anfang 29 Uhr. Abende: I45. Abonne⸗ mentsvorstellung. Figaros Hochzeit. Komische Oper in wier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchaig, den Lorenzo Dapon te. Deutsche Uebersetzung revidiert von S. Levi. Musikalische Leitung; Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Regle: Herr Oberregiffeur Droescher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 145. Abonnementsyorstellung. Kyritz Vyritz. Alt⸗ Berliner Posse mit Gesang und Tanz in 3 ine rr metz don H. Wilken und O. Justinus. Musit von Gusta) Michaelis. Anfang 73 Uhr. 8

ö . , n. e er e ene Rienzi, er Fetzte der Tribunen. Große tragische Oper in fünf Akt von Richard Wagner. Anfang 6) Uhr. ö ö. . Schauspielhau. 145. Abonnementsverstellung. Könige. Ein Schazspiel in drei Aulmügen don Hanz Müller. In Spene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 73 Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Irmaaid von Sevdewitz mlt Irn. Hauptmann Eberhard von Haugk ile r , 7 g . von Sp ewitz mit Hrn. Oberleutnant Hichard don Graevenitz ö r f rn, sur. Chesh erehel Vr. Dr. jur. Eberhard von Fischer⸗Treuenfeld mit Frl. Lick von Henning auf Schönhoff (Wiesbaden). t Geboren: Fin Sohn: Hrn. Grafen Krockow⸗Rumbske (3. Zt. Karzin, Kr. Stolp) Hin. Korvettenkapitän von dem Sagen (Berlin). Hrn. Oberpforrer Siegfried Gielen (Lieberoses. Gestorben: Hr. Major a. D. Konrad Frhr. von Zedlitz und Neu= kirch (Charlottenburg). Hr. Baurat Jullut Boethke Berlin).

Christiania, 25. Mai. (Meldung von Norsk Telegramm— Die Pariser Gesandtschaft, telegraphiert, daß der

Madrid, 26 Mai, Nach einer Meldung des „Imparcial“

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition,

Rechnungsrat Mengerin g in Berlin. Verlag der Expedition (Mengerin g) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, * Berleen Wilke ren fte, g, Berlagsanstalt,

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zum Deutschen Rei E25.

h Berlin, Dienstag, den 29. Mai

Nichtamtliches. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.,)

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser hat den Justizminister beauftragt, Gesuche um Ehelicherklärung unehelicher Kinder Gefallener oder an den Folgen von Kriegsstrapazen gestorbener Krieger unter weitgehender Berücksichtigung der dafür sprechenden Um⸗ stände zur Allerhöchsten Beschlußfassung vorzulegen. Die Be— hörden sind angewiesen worden, Frauen, denen die Annahme des Namens eines Gefallenen oder verstorbenen Kriegers ge⸗ stattet worden ist, auch wenn sie nicht verheiratet waren, im mündlichen oder schriftlichen Verkehr nicht als Fräulein, sondern als Frau zu bezeichnen.

Das Armeeverordnungsblatt meldet die Ernennung des Feldzeugmeisters Ritters Rohn von Hermannstädten zum Stellvertreter des Kriegsministers.

Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung des Gesamtministeriums, betreffend Regelung des Verkehrs mit Getreide, Mehl und Hülsenfrüchten. Die Verordnung bestimmt die Beschlagnahme von Getreide und Hülsenfrüchten der österreichischen Ernte mit dem Zeitpunkte der Trennung vom Ackerboden zugunsten des Staates. Verträge, durch welche die Ernte in diesen Früchten gekauft wird, sind verboten und ungüllig. Auch vor Eintritt der Beschlagnahme dürfen in— ländisches Getreide und Hülsenfrüchte nicht gekauft und nicht verkauft werden. Weiterhin bestimmt die Verordnung eine Vorratsaufnahme und Verbrauchsregelung durch das Amt für Volksernährung und sieht schließlich Zwangsmaßnahmen und Strasbestimmungen vor.

Der Stand der österreichischen Staatsschulden am 31. Dezember 1916 weist nach einer Mitteilung des K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus mit dem zu Ende gehenden ersten Semester des Jahres 1916/17 folgende Ziffern auf: Gesamtsumme 41 226919 445 Kronen; Zinsenerfordernis für die Staatsschuld für das ganze Jahr berechnet 1763 231 684 Kronen.

Wie die Budapester Blätter melden, werden heute der ehemalige Ministerpräsident Alexander Wekerle, die ehe⸗ maligen Minister Graf Bela Serenyi und Albert Ber ze⸗ viezy und der ehemalige Präsident des Abgeordnetenhauses Ludwig Navay vom König in Audienz empfangen werden.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause sagte der Unterstaatssekretär für autz⸗ wärtige Angelegenheiten Lord Newton mit Bezug auf die Verwendung englischer Kriegsgefangener n Feuerzone, die deutsche Regierung sei, in ihren darauf— bezüglichen Erklärungen doppelzüngig und lügnerisch, und fuhr laut Bericht des „Reuterschen Bureaus“ fort:

Im Januar hat sie ung persichert, daß kein britischer Gefangener so verwendet werde, wäbrend im April drei englische Gemeine ent— flohen sind und erklärt haben, daß mehrere Hundert englische Ge⸗ fangene nicht nur ganz nabe an der deufscken Front Berwendung fänden, sondern, daß sie sich in dem betreffenden Orte seit ver⸗ gangenem Nov:mber befunden hätten. Also zu einer Zeit, als die deutsche Rezierung heuchlerisch geen unsere Behandlung der Krieg! gefangenen Einspruch erhob, behandelte sie ihre Gefangenen unendlich pill schlimmer und veihehlte diese Tarsache. Ihre englischen Ge— fangenen werden in barter, grausamer Weise behandelt, erhalten nur gerade gerug Nahrung, um sie am Lben zu erhalten und dürfen nicht nach Hause schreiden. Die Regierung erkundigt sich weiter, und wenn es sich findet, daß diese Leute sich noch in der gleichen Lage befinden, hoffe ich, daß das Krlegskabinett nicht zögern wird, die slärksten Maß— regeln zu ergrelfen. . .

Der Premierminister Lloyd George erklärte im Unterhause über den U-Bootkrieg wie „W. T. B. mitteilt: .

England hahe in der Abwehr der U⸗Boote erhebliche Fortschritte gemacht. Die Maßregeln zur Bekämpfung der U-Boote würden iinmer wirksamer und die Nation könne sich zu der beträchtlichen und unerwartet raschen Besserung der Loge bealückwünschen. Lloyd George betonte dte Notwendigkeit, svarsam zu seln, und sagte dann: wenn jedermann seine Pflicht tue, so werde die Hoff nung auf einen Lriumph, die Deutschland auf seine . Boote gesetzt babe, von, den vielen Rechenfehlern dieses vom Schicksal gezeichneten (wörtlich: fated) Reichs der größte sein.

Lloyd George teilte dem Hause ferner mit, daß die Regierung beschlossen habe, einen Ausschuß zur Unter— suchung der Arbeiterschwierigkeiten einzusetzen.

Frankreich.

Der Admiral Lacaze setzte in der Deputierten kammer am Freitag die Verteidigungs mittel gegen die Unter⸗ seeb oote auseinander und erklärte laut Bericht des n d G

Stit der Uibernabme seines Bewaffnung der Wachtschiffe eine seiner eisten Sorgen ge— wesen, um ihnen ein sehr schnelles Feuern zu gestatten. Der Minister sprach von den Anstrengunger, die gemacht worden eien, um längs der Küsten Posten und Posten von Marine flugituren zu schaffen. „Heute ist“, so fübrte er aus, „die Zabl der Posten für alle Küsten genügend. Im nächsten Oktober werden alle unsere Handelsschiffe mit zaei Geschützen bewaffnet sein, aber die Möglichkeisen haben ihre Grenzen. Konnten noch größere An— strengungen gemacht werden? Dle Kammer möge es sagn, wenn sie glaubt, daß sie mich dafür verantwortlich machen darf. Vie Luthar· mechung der Seestreitkräste bängt pon den wilttärtschen Befshls= babern ab. Vie jüngste Zusammenkunft der Venbündeten in Konfu hat veue Maßregeln beschlossen, die ich gehbtlliet habe. Unsere mili⸗= färischen Befeblshaber hängen nur von mir ab, und ich allein bin verantwortlich. . ö

Ein großer Teil der Kammer spendete diesen Erklärungen Beifall. Darauf wurde die Weiterberatung vertagt und die Sitzung geschlossen. .

Wie die „Agence Havas“ ergänzend meldet, führte der Admiral Lacaze in seinen Mitteilungen noch folgendes aus;

„Wir haben schwere und schmer liche Verluste erlitten, aber das Land wild sie heldenmütig ertragen. Zusammen mit dem ei—

Ministeriums sei die

Anfang 1917 den aleichen Schiffsraum auf, den sie zu Beginn des Krieges hatten. Zür die ersten vier Monate 1917 kann man die Ge— samtverluste auf 2 590 000 Tonnen estttellen. Wenn man ohne Opnmlemus die Neubauten nickt in Rechnung siellt, so ergibt jch, daß, wenn der Unterseebooisrieg bis zum Jahreeschluß in gleicher Stärke anhält, wir 4 500 000 Tonnen verloren baben werden, bei einem Gesamischiffsraum von mehr als viercntg Millionen Tonnen. Muß man da wirklich annehmen, daß diese Verriag-rung derartig wäre, daß sie unstr Lehen in Frage stellte, und daß die ange drohte deutsche Block-de der Häfen der Alliterten wirklich und tatsächlich in? Ich bin überzeugt, daß, wenn wir das tun, was unsere Ver⸗ bündeten zurzeit tun, indem sie Einfuhrheschränkungen durchführen, wir mlt dem gegenwärtig vorhandenen Schiffsraum dahln kommen werden, die Bedürfnisse des Landes zu befriedigen und die Zufuhr des Kriegebedarfs zu sichern. Aomirol Lacaze erklärte weiter, daß die ziffermäßige Angabe des bis zum 22. Mai versen kien Schiffsraums eine erhebliche Verringerung, nämlich nur 290 000 Tonnen, aufweise. Darauf stellie er durch Zahlenangaben fest, daß die deutsche Blockade tatsächlich ntemals bestanden hätte, da ja bis heute so viel Sch ffe in die Häfen gelangten, als diese aun -hmen könnten, und alles hrächten, was dag Land nötig hätte. „4 200 000 Tonnen Waren, fuhr der Admiral fort, sind im März in unsere Häfen gelangt, und 4300000 Tonnen im April. Im Gegensatz hierzu gelangte nichts oder so gut wie nichtö in die reutschen Häfen. Eg ist also unrichtig, zu saeen, daß wir infolge des L. Boonkrseges den Krieg verlieren muüssen. Wir können noch schmerilichere Verluste haben, aber ich denke, daß man die Lage obne Schwäche und ohne blinden Optimismus anschen kann, aber auch ohne übertriebene Sorge.“

Die Kammer setzte am folgenden Tage die Bessprechung über den U⸗Bootkrieg fort. .

Der Ahg. Brousse richtete elne Anfrage an die Regierung, welch Maßnahmen der Marineminister ergreifen wolle, um die freie Schiffahrt im westlichen Mittelmeer, besonders an den spanischen Küͤsten sicherjustellen. Der Redner führte aus, daß die deutschen Boote die spanischen Kusten unsicher machten, und ging näher auf die Tor— pedierung des Dampfers . Medjerda“ ein, der Truppen von Oran be— förderte und von einem hinter einem spanischen Segler versteckten U⸗ Boot versenkt wurde. . Der Fehler“, fuhr Brousse fort, (liegt an dem Nicht⸗ vorhandensein unseres Nachrichtendtenstes. Es gibt in Spanien eine Organisation zur Versorgung, die von Deutschenfreunden eingerichtet worden ist. Franzosenfreundliche Blätter haben den Marinem nister hien, von mehrfach in Kennrnis gesetzt, aber die Versorgung geht weiter, obgleich das franzosenfreurdliche Blatt ‚Publieidad' in Barcelona die Tat⸗ sache mehrmals gemeldet hat. In Beantwortung eines Zwischen⸗ rufes sagte Brousse, nicht alle Denmschensreunde seien in der kaholischen Partei, viele seten Soziallsten. Prevost erhob Ginspruch und verteidigte die spanisch.! Sozialtstenpartei. Verschtedene Redner ergrfffen das Wort und veilangten mehr Patroutllen, besonders für die Verbindungen mit Korsika und Nordafrika. Der Abg. Broussats brandmarlte auch die Spienage zuguntten Deutschlands im Mittelmetr. Er verlangte außerdem die Bildung von Geleitzügen. Der Abg. Hesse beklagte den Mangel an Um ber⸗ wachung und Schutz an der Alantischen Küste. Er fand es gefährlich, die Leuchttürme brennen zu lassen, da sie nur dazu dienten, den Unterserhooten das Auslegen von Minen zu erleichtern. Er derlgngte einen besseren Schutz der Schiffe und bat die Regterung, die Mit- arbeit der Fischereireeder anzunehmen, die nichts anderes verlangten, alJ sich in den Dienst der nationalen Verteidigung zu stellen.

Am Mittwoch soll mit der Besprechung fortgefahren werden.

Der Nationalrat der französischen soz lalistischen Partei ist vorgestern in Paris zusammengetreten. Die Ver⸗ sammlung ist, wie die „Agence Havas!“ meldet, von den ständigen Verwaltungsausschuß einberufen, um die Entschließung zu genehmigen, daß keinem fraunzösischen Sozialisten Auftrag erteilt werde, die Partei in Stockholm zu vertreten. Es liegen zwei Anträge vor. Ein Antrag der Mehrheit, der sich gegen jede Entsendung von Vertretern ausspricht, und ein Minderheits⸗ antrag, der dafür ist, daß man nach Stockholm gehe, doch machen einige in der Minderheit bestimmte Vorbehalte.

Nusland.

Der Kriegsminister Kerenski hat einen Tagesbefehl erlassen, der die Inkraftsetzung der Soldatenrechte ver— kündet, die gemäß s 2 der Erklärung der provisorischen Regierung vom 20. März 1917 ausgearbeitet sind. Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ um⸗ faßt der Tagesbefeh!l 18 Paragraphen, deren wichtigste betreffen: Freiheit der Soldaten, sich an jeder beliebigen Vereinigung zu beteiligen, Gewissensfreiheit und Frei⸗ heit der politischen Ansichten; Ermächtigung, außerhalb des Dienstes bürgerliche Kleidung zu tragen. z 12 schafft den pflichtmäßigen militärischen Gruß ab und macht ihn zum frei⸗ willigen. 3 14 setzt fest, daß keine Militärperson ohne Urteil einer Strafe unterworfen werden kann; jedoch haben während kriegerischer Unternehmungen die Führer das Recht, alle Straf⸗ maßnahmen gegebenenfalls mit Anwendung von Waffen⸗ gewalt gegen Untergebene zu ergreifen, die ihre Befehle nicht ausführen. ö .

Der Kriegsminister hat ferner an Heer und Flotte einen eindringlichen Tagesbefehl gerichtet, in dem er u. a. sagt: . ö. ; .

Ihr werdet in geschlossenen Reihen vorrücken, geführt von Manngzucht, Pflich gefühl und grenzenloser Liebe jur Revolution und dem Vaterlande. Möge das freieste Heer und die freieste Flotte der Welt bewelsen, daß die Freiheit ein Unterpfand der Kraft und nicht der Schwäche ist; mögen sie eine neue eiserne Mannt zucht schmieden, die der Pflicht, und die Kampfkraft deg Landeg erhöhen! Denker daran, daß jeder, der rückwärts blickt, anhält und zurückweickt, allts verlieren wird! Vergeßt nicht, daß, wenn Ihr nicht die Ehre und die Würde des Vaterlandes verteidigt, Eure Namen verflucht sein werden. Nach dem Willen des Volkes sollt Ihr das Vaterland und die Welt von Gewalttätern en, Usuipatoren befreien; das ist die Aufgabe, jzu der ich Euch aufrufe.

ö Wien hie ö. Telegraphen⸗-Agentur weiter meldet, ist der Kriegsminister Ker ens ki in Begleitung des französischen Munitionsministers Thomas an der Südwestfront ein⸗ getroffen und vom kommandierenden General der Armeen dieser Front, General Brussilow empfangen wurden. Die beiden Minister hielten auf dem Kongreß der Abge⸗ ordneten der Südwestfront Ansprachen. Alle Abgeordnete des Kongresses erklärten entschieden, daß sie der propisorischen Regierung voll vertrauen, allen Befehlen des Ministers treu nachkommen und dahin gehen werden, wohin man sie schickt.

Der General Drag omirow, der Oberbefehlshaber der Armeen an der NVordfront, ist in Niga auf dem Kongreß der Vertreter dieser Front eingetroffen und hat dort eine Rede

Ein Sonderfriede ist unmöglich, weil er die Freiheit Ruß— lands nicht sichern würde, das seinen Bundesgenossen helfen muß, die Hydra des deutschen Militarismus zu zermalmen, und endgültig die Grrungenschaften der Revolution befestigen muß.

Der Offiziers kongreß in St. Petersburg hat mit 265 gegen 246 Stimmen eine Entschließung angenommen, in der es obiger Quelle zufolge heißt: , Da das Heil des Vateclandes die Anspannung aller Krafte bes Landes verlangt, fordert der Kongreß alle russischen Offiziere auf, ren revolutionären Soldaten und. Arheltern die Bruderhand zu reichen, um einmütig die durch die Revolution errungene Cierhett zu befestigen. Gieichzeitig ersucht der Kongreß die erwähnten Klaffen, in einer so schweren Zeit ihre persönlichen Interessen zu verg sien und die provisorische Regierung zu unterstüßen, um ihr zu hel fen, dasz Land bis zum Zusammentritt der Konstituierenden Versammlung zu leiten. .

Der Kongreß stimmte schließlich mit Begeisterung dem Tagesbefehl Kerenskis hinsichtlich der Offensive zu. .

Der ö hat fast einstimmig eine Ent—⸗ schließung angenommen, die besagt: .

. ö. . Zusand, der . dem Namen des bewaffneten Friedens bekannt i, muß verschwinden. Da der Kampf fur einen gerechten und billigen Frieden nur ein internat onaler sein kann, weist der Kongreß jeden Gedanken eines Sonderfriedens zurück. . Die Resolution schließt mit einem flammenden Aufruf an alle Bauern, die sich bei der Armee befinden, sich von dem Grundsatz einer freien Disziplin durchdringen zu lassen und das revolutionäre Rußland bis zum äußersten zu verteidigen. Der 8. Kongreß der Kadettenpartei hat ein⸗ stimmig eine Entschließung angenommen, in der es der „Petersburger Telegraphenagentur“ zufolge heißt: . Die Kabettenparfei ist überzeugt, daß ihre Teilnahme an der Regierung das wirksamste Mittel bildet, eine Gegenrevolutien zu verhindern, und hofft, daß der Eintritt von Vertretein der Gruppen der Linken in das Kabinett das Ansehen und die Festiakeit der Re⸗ gierung stärten und den Zwiespalt der Macht an der Front und im Lande beseltigen wird. Ste billigt die Reglerunge erklarung über die Notwendigkest von Angriffshandlungen an der Sront und über die underänderliche Treue gegenüber den Verbündeten und ver spricht, die Regierung in allen ihren Schritten zur Verwnklichung der verkündeten Ziele zu unterstützen. .

Die sozialistischen Minister Tschernew, Stkobe le und Tseretelli erschienen vorgestern vor dem Rat der Sol⸗ daten⸗ und Arbeiterabgeordneten, dem sie über ihre Tätigkeit seit ihrem Eintritt in die provisorische Regierung Bericht er— statteten, worauf der Rat der Soldaten⸗ und Arbeiter⸗ abgeordneten den genannten Ministern sowie der ganzen provisorischen Regierung fast einstimmig sein Vertrauen austz⸗ sprach. Wie „Ekstrabladet“ meldet, hat der Arbeiter⸗ und Soldatenrat mit 340 gegen 435 Stimmen einen Antrag ange⸗ nommen, die Regierung solle die Geheimverträge mit den Verbündeten veröffentlichen.

Eine Abordnung von Direktoren verschiedener Metallwerke hatte eine Unterredung mit dem Fürsten Lwow und anderen Ministern, um ihnen die kritische Lage darzu⸗ legen, in die die übermäßig hohen Forderungen der Arbeiter die Indu strie versetzt haben. Werke, die für die Landes verteidigung arbeiten, sind genötigt, zu schließen. Wie das ieutersche Bureau meldet, führte die Abordnung als Beispiel 18 industrielle Unter⸗ nehmungen im Donetzgebiet an. Sie haben im letzten Jahre 18 Millionen Rubel als Dividende verteilt und jetzt fordern die Arbeiter eine Lohnerhöhung, die sich auf 240 Millionen belaufen würde. Die Mehrheit der Arbeitgeber ist bereit, während des Krieges den Gewinn unter die, Arbeiter zu per⸗ teilen. Aber die Forderungen der Arbeiter sind derartig, daß sie allein in Südrußland einen jährlichen Betrag von 800 Mil⸗ lionen Rubel darstellen. Die Regierung hat heschlossen, Maß⸗ regeln zu entwerfen, um das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitern und die Produktionsbedingungen zu regeln.

Italien.

Der Vorstand des Verbandes italienischer Syn⸗ dikate hat dem „Avanti“ zufolge beschlossen, die Stockholmer Konferenz zu beschicken. Am 3 und 4. Juni sollen auf einer allgemeinen Versammlung der Syndikate in Florenz die Vertreter bestimmt werden.

Spanien.

Das Blatt „ABC“ berichtet, daß französische und eng— lische Agenten die Fischerflotte von Huelva auf— gekauft hätten. Zahlreiche Familien seien dadurch brotlos geworden, die Fischversorgung der Stadt sei unzureichend und die Lebensmittelteuerung verschärfe sich. Dieselben Agenten hätten versucht, auch die Fischerflotten anderer spanischer Häfen aufzukaufen.

Niederlande.

Wie der Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit— teilt, hat die deutsche Regierung ihr lebhaftes Bedauern ausgesprochen, daß in der Nacht vom . zum 8. Mai sich ein Zeppelin über Deventer im niederländischen Luft⸗ gebiet befunden hat. Das deutsche Lustschiff habe infolge atmosphärischer Einflüsse seinen Kurs verloren. Die deutsche Regierung teilt weiter mit, daß sie alle nötigen Maßregeln ergriffen habe, um derartigen Zwischenfällen vorzubeugen.

Türkei.

Die Räumung der Städte Jaffa und Gaza hat sich laut Meldung der „Telegraphenagentur Milli durch die militärischen Operationen, die sich in dieser Gegend abspielten, als unumgänglich notwendig erwiesen.

Wenn man hedenkt, heiß es in der Meldung weiter, daß Gaza zu wiederholten Malen der Schauplatz wichtiger Kriegshandlungen gewesen ist, und daß Jaffa in der Nähe der Kriegs one liegt, wird man nur die Rhtigkelt und Zweckmäßtgkeit der militärtschen Maß— nahmen anerkennen, die damst getroffen worden sind. Keine Heereß⸗ leitung hätte unter solchen Umssänden anders bandeln können. Gleichpviel hahen die osmanischen Behörden gelegentlich der Räumung alle Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung mit Lebeng, und Transportmitteln zu versorgen. Wir sind in der Lage zu erklären, daß dir der Bebölkerung von den Behörden zuteil gewordene Hilse und Unterstützung in jeder Beziehung von den Rabbinern und den

heuteten feindlichen, dem käuflich erworbenen und dem neu— erbauten Schiffraum welsen die verbündelen und neutralen Flolten

gehalten, in der er sagte:

betreffenden ifraelitischen Gemeinden anerkannt wird. Was Jerusalem

Der Chefs des Generalstabes. sind in Taragona Schiffbrüchige des be w affneten englischen

Dampfers „Caspian“ G60 Br⸗Reg.⸗To.) gelandet, der von einem deutschen U⸗Boot am letzten Sonntag in der Nähe

Sieben Beilagen leinschließlich Warenzeichenbeklage Nr. 42) sowie die 1172. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.

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