Königreich Pren ßen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem vortragenden Rat im Ministerium der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten, Geheimen OberregierungsratKlöotzsch den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat mit dem Range eines Rates erster Klasse zu ver eihen und
den Regierungs- und Baurat Keysselitz in Berlin zum Geheimen Baurat und vortragenden Rat im Ministerium für Handel und Gewerbe zu ernennen.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung britischer ünternehm ungen, vom 2 Dezember 1914 (RGBl. S S556) und 10. Februar 1916 6 S. 898) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichsz⸗ anzlers für die Mite benansprüche der englischn Staate⸗ angehörigen Heinrich Willis und Katharina Willis an dem Nachlasse der am 14. Mai 1910 zu Bad Homburg v. d. H. werstorbenen Ehefrau des Kaufmanns Peter Heinrich Maurer,
arie Katharina geb. Lewalter, die Zwangsverwaltung ange— ordnet. Verwalter: Direktor Enke in Yad Homburg v. d. H. Berlin, den 9. Juni 1917.
Der Minister für ,. und Gewerbe. J. A.: Susensky.
Kriegs ministerium.
Bekanntmachung,
betreffend beauftragte Sortierbetriebe van Lumpen und neuen Stoffabfällen für die Zwecke des Heeres oder Marinebedarfs.
Vom 15. Juni 1917.
Unter Aufhebung der Bekanntmachung, betreffend beauf— tragte Sortierbetriebe von Lumpen und neuen Stoffabfällen für die Zwecke des Heeres- oder Marinebedorss Nr. W. IV. 1560 / 16. 16. KRA. vom 25, November 1916 (Deutscher Reichs anzeiger Nr. . sind die nachstehend aufgeführten Firmen mit dem Ankauf und der Sortierung der im 5§ 1 der Bekannt— machung, betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Lumpen und neuen Stoffabfällen aller Art — W. IV. 900 / 4 16. KRA. — vom 16. Mai 1916, bezeichneten Gegenstände für die Zwecke des Heeres⸗ oder Marinebedarfs nun mehr beauftragt worden. Diese Firmen gelten als beauftragte Sortierbetriebe im Sinne des 5 4 Abf. 2 der vorbezeichneten Bekanntmachung.
Adler, S., Koblenz Lätzel; Altmann, A. W., Bautzen; Assen⸗ imer, S., Bremen; Barr, Em l, Oberlahnstein; Ballenberg'r, L. llwangen a. J; Garlsen, Gebrüder, Hannober; Barth u. Sohn,
Riela (Elbe); Beer Sohn, Jacoh, Stn heim (Baden); Bein, P., Berlin C, Neue Friedrschsttaße 5ss; Berg u. Co., Ebert wwalke; Berger, Ignatz, Frankfurt Main); Bevrr u. Mühl Nachf, Naum burg 4. d. Saale; Bean, Siegfried, Berlin-Lichtenberg, Frankiunter Allee 268; Bremer, Heinrich, Hamburg, Grüberdesch 50. Brügesch u. Ce, Hemelingen; Casses. Stegmund, Stosp (Pommern); Cobabus, riedrich, Hamburg 15; Cohn, Levy, Hannover; Vanziger, J. S., eußburg (Oberschlesien); Donner, Paul, Crimmitchau; Orryfuß ü,. Go,, Mannheim; Göerhardt, Gebrüder, Apolda; ger, Max, Beilin O. 17, Koppenstr. 31; Gman iel, Ve, Neubrandenburg; EGyhraim, Emil, Bieslau; Gyckhoff, Mt. Maven; Fiedler, Robert, Döbeln (Sach en); Fischer, Geschwister, Düsseldorf⸗Bberhilk; Frank, Louig, Bedburg; Frey, Felsx Richard, Maß deburg; Friedländer u. Aöbwenthal, Being! b. Gerlin; Fröhlich, Samuel, vtatibor; Gersten. berger, Gustav . wiessl, Mt., München X, Zenettisr. 4; oldschmiot, ., Mählbausen tn Thäringen; Gollop, Bernhard, tettin; Gonhilf u. Co., O., Würzburg; Graupner, Heinrich, Weittweida (Sachsen); Haas, S., Marburg a. d. Labn; Häger mann n. Co., Schüren; Herrmann, Robert, Jasterburg; Heß, Hermann, Gleßen; Heymann, Simor, Cöln. Deutz, Vuutzer gr heit 65; Hey—= mann u. Go., A., FölnGorenfeld; Heymann u. Söhne, Gottfried, Göln, Kleiner Griech'nmarkt S6 / 68; Heymann, W., Inden (Rbeir⸗ land); Hille, Fritz, Neuks in, Knesebeckstr. S0; Holländer, B., Aachen; ollenbach, Franz, Vuderstadt; Portheimer, M., Zaffenbausen 9 ürttemberg); Horkbeimer, M., Berlin 0. 17, Müuühlenstr. 50 s; rmscher u. Herzog, Dresden; Jacob, Hermann, Grabow (Mecklen— burg); Kaesiner u. Dievertoff, Zwickau (Sachsen); Karlzruher, WGustap, Heilbronn a. N.; Kastrup, Hermann, Brackwede: Katzenstein, S, Rothenburg a. d. Fulda; Kaufmann, Gehrüber, Grimmitschau (Sachsen); Klickermann, W., Nachf.,. Vresden; Knape, F. jan. Wörzke; Koppel, Max, Höieleseld; Kraur, F. H., Halberflabt; Kunze, auf, Dresden⸗N. 11; Lamprecht, A. W, Wittenberge; Lerch, Mer, Kork (Baden); evi, Bernhard, Stuttgart; Levtt', Friedrich, RNörd— Lngen; Levy, Wwe.,. A., Mülhausen (Elsaß); Lewin, G., Berlin NW. 40, Invalidenstr. 50 sl; Lewv v. Sttich, Berlin 80, Cöpenickerstr. I 2; Enge, O., Neumünster (Holsteln); Lifsauer u. Co,; M. H., Lübeck; Loeser v. Co.,, H., St. Ingbert; Loewenftein, Ge= brüder, Cäln; Mahler, Sohne, A., Karlzruhe (Baden); Mater, Mart, Mtannheim-Kä era! Maier, Samuel, Lad wigthafen a. Rhein, Maier u. Co., Leopolz, Mannheiin; Marr u. Treldel, Gustirchen (Rheinland) Maurenbrecher, G. 66., Creseld; Map, Lippmann, DVarmstadt; Meyer, E. EG., Chemnltz, Meyn, S., Rheda (Westf.); Mever u. Co., H. Läbeck:; Minkowskt v. Sohn, Lewin, Königäaberg k. Pr. Mintrop, Joh., Hiebrich (Rhein); Mölter u. Go, N., Haß⸗ furt ain); Nachmann, S., Karigruhe, Mühlburg; Nachmannssohn n. Go., Berlin NW., Alt Moahl 96/98; Nathan, Rohprodukten, . ilberstatt; Noll, Robert, Minden (Westta en); Notbeller u. Gander, K., ppeneier; Obeisitzto, Leopold, Berlin N. 26. Drontheimerstr. 32 34; Qberstzko, Leopolß, m berg a. F. Warihe; Besterlin u. Go, ultona; Oppenheim, Paul, Siettig; Prigge, Aug ust, Hameln; Pilz u. Co, Farl, Bertin N. 28, Woll inerstr. 27 a; Plachte, B., Glogau; Prager, A., Oindenburg (O. S.); Prieß u. Wessl, Bremen; Rleß, Bertb., Sirlegau; Rosengarten, EGmanüe!, Hreslau; Rosenm ver, Gebrüder, Straßburg ⸗ Könige hofen (61s.); Rogner, Paul, Starga d (pommern); Salomon, Gebrüder, Hannober; Salomon, Gebrüder, Harburg 4. d. Elbe; Salomon, S., Minden; Salomon u. Co., Felix, Ham⸗ burg, Albertstraße; Schnurmann u. Co, Straßburg Neudorf (Gl; Schnurmann, Jacob, vabr (Baden); Schönberg, J, Dumstadt; Schroeder u. Sohn, Ciimmitschau; Schwabach, Philipp, Halle a. S. Saale; Schwars, Alfred, Ghergwalde; Schwarjenberger, L., i . Württemberg; Schwarzensckiln, S., Stuttgart, Gutenberg⸗ raße 44; Schwarzschild, S., Balin NW. 56, Paulsir. 20e; Seidel, Hermann Eenst, Berlin R. „8, Prenil auer Allee; Sommer, Simon, Memmingen; Sonntag, Wel. Berlin NO. 18, Pöcstestr. 23; Stein, Samuel, Hannoher; Stein, Sohn, S., Worms; Stevban, Gebrüder, Crimmlischau; Stern, B., Hüsen; Siern, Philipp, Btelcfrld; Stern, hilipp, Hanne ver⸗H inbelji; Sternbeimer, Gebrüder, A chaffen burg; teinlicht, Nachf., Ulrich, Dresden; Strauß, Wolf, G. m. b. H., Darmstadt; Suß mann, Siegtrided, Bautzen; Tk tin, N., Schw eldnstz; Ttschbein, B. ., O d 36h im; Ucbelhack, Johann, Trabitz; Ublmann, X., Max, Werdau (Sachsen); Vogel u. Schnurmann, G. m. b. O., Karlt⸗ ruhe und Muggensturm; Wagner, Genr., Franke nhausen a. d. Plelße; Walker, Gebrüder, Rottenacker b. Ulm; Welgberg, N., Hausberge;
1
Winterfeld v. Co., Berlin O., Keautstr; Wolf, W. M., Heilbronn; Wolff, Gebrüder, München; Welff, Stengfrted, Berl n N., Bergstr. 49; Wolff u. Sohn, Lippmann. Schwänsck Hall; Woiff, W. v. J., Krrujnach, Beindestr. 23; Wollreißeret Wellderstadt, G. m. b. S., Weildeistadt; Zickelbein u. Söobne, Küstein⸗Kieß. Berlin, den 15. Juni 1917. Kriegsministerium. Kriegsamt. Kriegs⸗-Rohstoff⸗Abteilung. J. A.: Wolffhügel.
— Tagesordnung für die Sitzung des Landeseisenbahnrats am Dienstag, den 26. Juni 1917, Vormittags 10 Uhr.
1) Erhöhung der regelrechten Einheitssätze für die Personen⸗ beförderung.
2) Aenderung der Strecken sätze in den Stückgutklassen.
ff 3 Aufhebung oder Einschränkung einzelner Ausnahme⸗ tarife für: ) a. Holz, Holzwaren, Holzstoff und Holzzellstoff, Stroh⸗ stoff und Strohzellsioff; b. Kies, Sand, Schlacken; c. Stein⸗ und Siedesalz, Salzscure, Schwefelsäure; d. Steine, Schwerspat, Schiefer, Zement; e. Blei und Zink; f. Zucker.
4) Anträge der ständigen Tarifkommission der deutschen Eisenbahnen zum Deutschen Eisenbahngütertarif (für die Be⸗ schlußfassung der Generalkonferenz der deutschen Eisenbahnver⸗ waltungen vorbereitet):
a. Aenderung der Grundsätze über die Abrundung der acht und der Nebengebühren; b. Streichung der Stelle Zucker (Rüben⸗ und Rohzucker) aller Art im Falle der Ausfuhr; c. Frachtberechnung für Bleichzichorie; d. Versetzung von Chlorlauge (Narrlumhypochloritlauge) in den Spezialtarif J und das Verzeichnis V; e. Versetzung von Zinkoitriol in den Spezialtarif IIIÜ; f. Klarstellung der Frachiberechnung für Knickflachs und Knickhanf. I) Mitteilung über Kriegtzausnahmetarife usw. 6) Mitteilung über genehmigte Ausnahmetarife usw.
Berlin, den 11. Juni 1917.
Der Vorsitzende des Landeseisenbahnratg. J. V.: Franke, Ministerialdirektor.
Bekannt m ach ung.
Auf Grund der Bundes ratsberordnung vom 23. Sptember 1915 zur Feinhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RMS Bl. S603) habe ich dem F. R. Edgar Schulz, Charlottenburg, Philippt⸗ straße 3, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des taglichen Hedarss, intbesondere mit Wa schmit teln, wegen Unzuperlässt keit in bejug auf diesen Candels⸗« betrieb untersagt. 28
Berlin. Schöneberg, den 11. Juni 1917.
Der Polljeipräsident ju Berlin. Kilegswucheramt. J. V.: M achattug.
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Bekanntmachung.
Ter am H. Januar 1917 auf Grund der Bunbegratsverordnung vom 23. September 1915, ben effend Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handtl, geschloßene Hetrieb des Viebhändiers Franz Kremerg in Rheydt, , , n. Nr. 63, ist mit dem heutigen Tage wieder freigegeben worden. — Die Kosten dieser Veröffentlichung trägt der Betioffent.
Rheydt, den 9. Juni 1917.
Die Polijeiverwaltung. Der Oberbürgermelster. J. V.: Sr. Graemer.
Aichtamtliches.
Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin. 15. Juni 1917.
Seine Majestät der König van Bulgarien hgt sich in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheiten des Kron— nen Boris und des Prinzen Cyrill sowie des Ministerpräsidenten Rad oslawow am 11.8. M. in das Große Hauptguartier zum Besuche Seiner Majestät des Kaisers und Königs begeben. Eine Reihe von Beratungen, zu denen aus Berlin der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Zim mer“ mann erschienen waren, ergab, wie „Wolffs Telegraphen⸗ bureau“ mitteilt, erneut die volle Ueberemm n immung beider Regierungen in allen schwebenden Fragen. Seine Masestät der König hat gestern abend mit den . dem Minister⸗ präsidenten und dem Allerhöchsten Gefolge das Große Haupt⸗ quartier verlassen.
In der am 14. Juni 1917 unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Helfferich ab⸗ gehaltenen Vollsitzung des Bundes Tats wurde dem Ent⸗ wurf von Grundsätzen über die Ausführung des 8 6 Abs. 2 des Kohlensteuergesetzes vom 8. April 1917 die Fustimmung erteilt Demnächst wurde über eine Reihe von Eingaben Beschluß gefaßt.
Der Kaiserliche Konsul H. B. Heyde in Paramaribo (Niederländisch Guayana) ist ge ehen *
Die hiesige Königlich griechische Gesandtschaft hat laut Meldung des „W. T. B.“ auf indirektem Wege folgende, vom 1 . datierte Mitteilung des ener identen Zaimis erhalten: .
Tief gerührt teile ich Ibnen mit, daß Seine Majestät der König Konstantin, geswungen durch höchte polttische Not— wendigkeit, insolge eines Schities der Dreimächte, Griechenland mit Ihrer Majestät der Königin und dem Kronprinzen Georg verläßt. Seine Majestät setzte den Prinsen Alexander auf den Thron. Der neue König leistète beute den Eid auf die Verfafsung. Der Schmerz deg griechlschen Volkes über die Trennung vom König Konstantin und von ker Königin Sophie ist
Welß, Hang, Münnerstadt; Wenzel Nachf.,, Max, Löbau (Sachsen); Werbloweli, Max, Guben; Winkel u, van Riel, Inden .
unbelchrelblich. Zaim is.
Von der dänischen und der norwe gisch en Regie rung ist vor mehreren Monaten die Anregung ausgegangen, für den Fall eines Kampfes zur See Maßnahmen zu treffen, die et ermöglichen. würden, Ueberlebende aus diesem Kampfe zu retten. Die beiden neutralen Regierungen haben dabei den hochherzigen Gedanken einer großzügigen neutralen Hilfs— attion entwickelt, der geeignet gewesen wäre, die Schrecken des Seekrieges wenigstens für die mit den Wellen ringenden Ueberlebenden zu mil dern.
Wie Wolffs Telegraphenhureau“ mitteilt, hat die deutsche Kegierun diesem Gedanken ihre volle und un⸗ eingeschränkte Lern gie entgegengebracht und den praktischen Vorschlägen der neutralen Regierungen zu ihrer Durchführung, die, soweit die formale Seite in Frage kommt, im wesenilichen nur in einer Kenntlichmachung der hilfebringenden Schiffe und Boote durch Genfer Flaggen gipfelten, rückhaltlos zugestimmt. Es wurde somit volle Uebereinstimmung mit den . Dänemarks und Norwegens erzielt. Damit der menschen—
freundliche Plan im gegebenen Falle zur praktischen Durchführung
kommen fonnte, bedurfte es der Zustimmung der anderen in Betracht kommenden kriegführenden Macht, d. h. Englands. Diese Zustim mung ist der dänischen Regierung gegenüber versagt worden. Welche Grünve für diese Ablehnung des neutralen Vorschlags in England maßgebend gewesen sind, scheint nicht klar gesagt worden zu sein; offenbar wurde wohl nur der Vorwand als Grund angegeben, der Gedanke einer Hilfeleistung in der oben erwähnten Weise sei in der Praxis schwer durchführbar. In Wirklichkeit ist ein annehmbarer stichhaltiger Grund für die ablehnende Haltung Englands schlechterdings nicht zu i. um so weniger, als die Krieg⸗ führung selbst und ihr weck. den Gegner lampfunfahig zu machen, dadurch in keiner Weise berührt würde und ein von neutraler Seite ausgehendes, von rein menschlichen Gefühlen eingegebenes Angebot damit eine Abweisung erfährt.
Am heutigen Tage ist eine Bekanntmachung Nr. 9090/3. 17. R. III. 1, betreffend Beschlagnahme und Bestandg⸗ erhebung für elektrische Maschinen, Trans formatoren und Apparate, in Kraft getreten. Die Bekannimachung Nr. 2519, 8. 15. B. 5, betreffend Bestandserhebung für elehhrische Maschinen, Transformatoren und Apparate vom 15. Oktober 1915 wird darin aufgehoben und durch die Bestimmungen der neuen Bekanntmachung ersetzt und erweitert. Die Gegenstände, auf die sich die Bekanntmachung erstreckt, sind in 5 1 auf⸗ geführt. Es handelt sich um:
1) Elektromotoren von 2 PS (133 K W) an aufwärts nebst Zubebör,
2) Stromerz'uger (Dynamomaschinen, Gentratoren) von 2 EW biw. EVA an aufwärts nebst Zubehör,
3) Umformer und Motorgentratoren von 2 EW bz'w. EVA an aufwärte, an der Sekundärseite gemessen, nebst Zubehör,
4) Transformatoren von 2 KVA an aufwärtz nebst Zubehör,
5) Schaltapparafe, Sicherungt⸗, Anlaß ⸗ und Regulierapparate, Meßinstrumente usw. für Stromssätken von 200 Amp. an aufwärtg, jowelt si⸗ nicht schon als Zubehör zu ten unter 1 bit 4 aufgeführten Maschinen und Trantformatoren gehören.
Sie sind beschlagnahmt mit der Wirkung, daß die Vor⸗ nahme von Veränderungen an den beschlagnahmten Gegen⸗ ständen verboten ist und rechtsgeschäftliche Verfügungen über sie nichtig sind. Inwieweit Veränderungen und Versügungen
/ ghia sind, ist in 8 3 festgelegt. Die betroffenen Gegen⸗ Die Meldungen
tände unterliegen auch einer Meldepflicht. haben auf den amtlichen Meldekarten an das Waffen und Munitions⸗Beschaffungs⸗Amt, Abt. R. III. 1, Berlin W. 15, Kurfürstendamm 193/194, zu erfolgen, und zwar bis zum 30. Juni 1917. Wieweit außerhalb dieses Meldetermins be⸗ sondere Meldungen ger r n n sind, ergibt sich aus 8 7. Die Meldekarten und sonstigen vorgeschriebenen Formulare sind beim Waffen und Munitions⸗Beschaffungs⸗Amt ober bei den zuständigen Maschinengusgleichstellen mittels frankierter Postkarie anzufordern. Anfragen und Anträge, welche diese Bekanntmachung betreffen, sind an das Waffen⸗ und Munitions⸗ Beschaffungs⸗Amt, Abt. R. III. 1, Berlin W. 15, Kurfürsten⸗ damm 193,194 (nicht an die zuständige Maschinenauggleich⸗ stelle), zu richten. Der Kopf der Zuschrift ist mit den Worten „Betrifft elektrische Maschinen“ zu versehen. Oeffentliche Elektrizitätswerke haben Anfragen und Anträge dieser Art an das Kriegsministerium, Kriegsamt, Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung, ,. El., Berlin sW. 11, (Königgrätzer Straße 28) zu richten. Die Veröffentlichung erfolgt in der üblichen Weise durch Anschlag und Abdruck in den Tageszeitungen; außerdem ist der Wortlaut der Bekanntmachung bel den Landratsämtern, Bürger⸗ meisterämtern und Pollzeibehörden einzusehen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Gegenüber dem französischen Fun kspruch vom 7. . der die österreichisch⸗ungarischen Angaben über die Ver⸗ luste der Italiener in der zehnten Isonzo⸗ schlacht als übertrieben bezeichnete, stellen die Wiener Blätter fest, daß die österreichisch⸗ungartsche Ziffer eher * vorsichtig gehalten sei, da mehr als die Hälfte der talienischen Armee auf einem kaum 40 Kilometer brelten Frontabschnitt gegen die österreichisch:ungarischen Stellungen angelaufen sei. Dazu kämen noch über ANod0g italienische Gefangene, denen nach italienischen Angaben nur 23 900 öster⸗ reichisch⸗ ungarische Gefangene gegenüberstehen. In dieser Tat⸗ sache allein liege die ganze Größe der italienischen Niederlage. Bekanntlich habe der Verteidiger stets mehr Gefangenenverluste als der Angreifer. Diesmal sei es umgekehrt.
— Im österreichischen Ab geordnetenh ause wurde vorgestern die erste Beratung des vorläufigen Haus⸗ haltsplans fortgesetzt.
Laut Bericht des Wolffschen Telegraphenbureaus“ stellte der Soßstaldemokrat Seitz fest, daß die Massen des Volkes in Dester⸗ reich ebenso wie in allen Läudern von Friedenssehnsucht erfüllt selen. Die Stockholmer Friedensbesprechung könne den Frleden nicht machen. Ihre eiste Aufgabe sei, die Mißverstäadnssse zu beseitigen. Der Redner stellté fest, daß rte Vertreter des Proletariat fret und unabhängig von ider Reglerun ausschließlich im Auftrage und im Jnteresse des Proletariatz na
Stockholm gingen. Wir sind“', sagte Seiß, „dem Rufe derer ge⸗ folgt, die Gurova vom Zarismu befreiten, dem Rufe des russischen Pioletarlata, das als ersteg die Losung auggab: Friede ohne Awnexionen und ehne Kontributionen. Wir fordern von der Regierung elne offene, vorbehaltlose Erklärung, daß ste bereit sst, alleöz daran ju setzen, um dem furchtbaren Gemetzel ein Ende ju machen und in felerlicher Kundgehung für einen Frieden auf der Grundlage obne Annerlonen und obne Entschädigungen
nut dem Friedengwillen der Völter hier Rechnung zu
sondern auch dem unzwelfelbaft bestehenden Frieder willen in han , n enderer Völker, auch dem ia den feine l eu Staaten, zu n nach ju verhelsee und zu ftärken. Solche Grklärurg wird nicht hug, ben, G twäche, so erh Ein JechSe vo Gäärt, s. ein 3 er want te sich gegen die Keiegsheger, sprach sich schärfstens de in Regierung des Grafen Stürgkh aus und erklärte, aus den ö! gebörten staatzrechtlichen Erklärungen bätte eine kluge Rw⸗ 4 G dan ken herausge hörn, daß tie Völker auf dem Boden der E nebenelnander und mile inan ger leben wollen und nichs anderes net eg vpersaffungsrcchtl che Formen, um die ses gemein are Leden er chen, an, geschichtiichem Boden erträglich in gestalten. Der i c Gonk le Stöckler erklärte, angesichts der Ergebnisse der Harn atie in Frankreich und Nordamertka werde man es wohl vor⸗ Dine rr licbenden Monarchen das Recht zu übertragen, über Krieg beg en zu entschelden. Der Abg. Smeral erklärte namenz der nd ichn Sonaldemokraten: Wir werten alltz tun, um jo bald 6 mö.lich zu einem Frieden zu kommen, der für l erccht; und. für niemand kränkend oder demütigend ist. g. g a rlaldem oralen trtten für die Umgesfaltung Oester⸗ , bog arne in einen Bundesstgat selbständiger Völker ein. er Gedanke ist nicht gegen den Staat gerichtet, sondern er wind „smeht su einer Erneuerung, Oesserrtichs führen.. Der deutsche 1 rer Hamm erklärte, der siegreiche Verlauf des Welttrieges habe i ragen en Beweg für die Lepenkraft der Monarchie erbracht. * bg Ze ars ki gab im Namen des Polenklubs eine Eillätung p, in der er auf die in der Vollversammlung der volnuchen Reichs- il und Landtags abgeordneten in Kiakau am 28. Mai 1917 gefaßten grischlitßungen zugunsten eines lelbstä digen polnischen Staatz⸗ pesenß Cinwieg, und hetonte. die großen Gedanken dieser Ent⸗ sͤleßung, die, die innigsten Wünsche und Gefühle des polnischtn alte außdrücke, würden sie immer bochhalten, obne dadurch icgendwie de Konsolidierung der staatabildenden Arbeit im Königreich Polen shien zu wollen; denn die se Gntschließtng entspreche dem nat onglen deal n f der Leitstern für ihre Bestrebungen in staatgrechtlicher hsiht. Als Staatsbürger von Oesterreich selen sie sich ihrer Pflicht en die Monarchie wohl bewußt, die sie ftets loval erfüllt barten. ire (zer Polen) Ideale widerstrttten kei gegroegs dem österrelchiscken haatägedanten und den Interessen der Monarchie. Sie glaubten zieimeht, daß eine richtige Beurteilung der Macht und Zukunft Dester⸗· unlhs in der Richtung shrer Bestrebungen zu finden sei. Lebhafter Btifall ke den Polen.) Mit Befremden haben wir daher vernommen“, ihr Reöner fort, ‚daß diele Enis bließung als ein gegen e Dynast l! und gegen den Staat. Desterreich gerichtetes Vor⸗ . ay elegt worben ist. Dleser irrigen Autlegung müssen wir im enischiezen entgegentreten (Beifall bei den Polen) und be— ketten, daß wir zatsächl ich unter elnvernebmlicher Müit⸗ prfung Oesterreichz unsere Zokunft ju bauen wünschen und hierbei a die wohlwollende Ünternützung Oesterreichs und seints hocberngen. Monarchen zuveisichtlich rechnen. (zebbafter Beifall hes den Polen.) Der Redner brachte dann eine Reihe von Be⸗ szwerden wegen Galijteng vor und erklärte, solange die Regigrung ssise Beschwerden nicht abstellen könne oder wollt, würden die Polen e Regierung nicht unterstützen. Ter Ghristlichsoniale Rocher huchte Wänsche und Beschwerden der ländlichen Bevölkerung vor md verwahrte sich dagegen, daß die Qrrarier an dem Ausbruch des sileges die Schuld trügen.
In der gestrigen Sitzung führte in der fortgesetzten Be⸗ ittung des vorläufigen Haushaltplanes der Finanzminister R. von Spitzmüller obiger Quelle zufolge aus:
„Der Anschlag der Femde auf die Monarchie war ein drelfacher. Ki sollten militärisch y,, physisch ausgehungert und smiell und wirtschaltlich völlsg entnervt werben. Möge es überall fert werden, daß dleser Anschlas nach jrder Richtung bin mißlungen . (Berall Gz steht Jest, daß wir wirtschafilich in einer ze Grwartungen und Hoffnungen aich der besten Patrioten lbertteffenden Welse durchgehalten haben. Troy der ganz mzewöhnlichen Geftaltung unserer Wirtschaft sind unsere gieuerer g: bnisse beftitdigend, zum Teil uberraschend aünstig. Be⸗ smderg ist unsere finanzit e Leistunge sähigk⸗st jur Ueberraschung namentlich des feindlichen Auslandeg dadurch zutage getreien, daß wir t Kosten deg Kriegen überwiegend durch im Inland geieschnete krleggzanleihen bestretten konnten. (Beifall). Wir konnten den Firggaufwand aus Eigenem decken. Nur sewelt es sich um die Be⸗ scaffung augwärtiger Zablungsmsttel, spestell der Mart, handelte, ist nz das verbündete Deutsche Relch in sehr dan kengwerter Weise zu Hilfe selanmen. (Beifall.) Der Krieg hat völlig den Rahmen unsereg Budgetg zesprengt. Gs handelt sich darum, auf der Ginnahme, wie auch auf ier Auögabeseite neuen Metboden zu suchen. Der vlel geschmähte hkuß bat seine Natur in dem surchtbarsten aller Kriege eiwag ge⸗ wandilt. Der Flskus ist während des Krieges vielfach als Yelfer auf⸗ setteten. Vie Unterbaltsberträge errelchten biß Ende April 1917 den Be—⸗ heg ven 35 Milllarten, werden infolge Erbäöhrng im Jahre ls allein 21. Milliarden erfordern. Die Flüchtltugsfürsorge trsorderte big Ende April 600 Millionen. Für die Grleichterung er Lebengmittelbeschaffung für die armen Volksschichten wurden M Millionen bestimmt. Daju kemmen die greßen Luggaben für ie Wlederherstellunggzarbeiten in Galitien, in der Bukowina und den kdlichen Ländern. Wie griffen überhaupt überall ein, wo ein Ver⸗ gen des wirtschaftlichen Apvarorz die öffentlichen Interessen be hohen konnte. Durch all diese Untermebrnungen ist das Interesse der breltesten Schichten an der Wiederberstellung deg Budgets uußerordentlich gestiegen. In Zukunrt wird das Schicksal unserer kansen Bevölferung, unserer ganzen Lebenghaltung davon abhängen, ag wir Oidnung im Staatsbauahalte wieder herstellen. Der Minister erzrterte die Notwendigkeit der Verwaltung reform, vofür Ansätze durch die Kröeggerfahrungen bereits gegeben seien. Er lobte die hervorragenden Leistungen der Gtamten in Ttesem Kriege, Kren Haltun überwältigend patrietisch gewesen sei. (Beifall.) Der
inister besprach weiter die Notwendigk⸗it einer Neuordnung der Daluta und das Problem der Vermögens steuer, zu der er beute hoch nicht in abschließender Weise Stellung ni hmen könne. Die Vermögeng. abgabe müsse so beschaffen fein, daß sie dse Produktivität des Kapitals änd der Wirischaft nicht übermäßig hemme. Der Minister kündigte velter die Auzgestaltung der Verbrauch abe steuerung an, dte bra iusichtlich eine Grgänzung in der Aufwandsbesteuerung werde Iden müssen. Im Herbst' werde man an die große Aufgabe des snanzvlaneg gehen müssen. Der Münister ist überjeugt, daß Oester= lech, wie eg den Kapitalaufwand für diefen Krieg gedeckt babe, so sewiß auch für die daurnd aug ihm erwachsenden Ausgaben Dedkung knsden werde. Er habe für den Heibft ernste Maßnahmen im Auge, ie dag Land auch vor dem Ausland als Staat erscheinen ließen, er mit vollem Willen und mit vollem Ginsatz seiner Kräfte, die sich Krlege so algniend bewährt haben, sofort an die Ordnung der Dinge Kreite. Der lin ster fiellte weiter das sehr günstige Ergebnig der sechsten legganse he feft (lebhafter Gelfal und wünscht einen pollen, domßglich den früheren übersteigenden Erfolg in dieser Kriegg⸗ znleihe, weil dies die Möalichteit gewähren würde, die Noten⸗ Ink nicht mehr in Anfpruch ju nehmen. Der Minister wandte welter gegen die Gxiesse der Effektenspekulation, denen gegen⸗
der leider vie Finanjveraltung keine geeigneten Mittel habe. t erwartet von der für die Krlegganleihe erngeleiteten Propaganda den bessen Erfolg, wohel er bemerkt, Taß diese Kriegganleshe unter nem ganz Fesonderen Stern stehe. Treff? doch die Anspannung der wirlschaftlichen und slaanilellen Kräste bei der Zeichnung hlammen mit dem beldenmüitgen Minden der Armee an der In ssront, (Lebbafter Beifall.) Die Armee schützte dort Lrlest, vag Hanbelcemperium, dag dem Lande geraubt erden solle. Bamlt verteltise die Armee nicht nur das Vater⸗ land, sordern auch die wtrtschaftliche Zatunst. Dieler Zusammen— and sollie jeden, in erster Linie vie Pesinßenden, bewel en, das lette Echersiein beljutrogen, um diestg historlsche engen auch finanziell zu Herne Ter Her erbat shliehdlich vie dringliche Griedigung der Miegtgew'in neuer ln dieser Gesston und schkoß. mit den ont: Niemand ift nehr darauf angewiesen, daß dag aug vie ihm von
der Veifassung zugewiesene A beit verrichtet, als der Finarz⸗ minlster. Die ungebe ren Aufgaben, die ju lösen sind, kbante auch der sachkundigft« Fiaanzminifter unmöglich auf seine Schultern nehmen. Hilfen Sie uns brei der Wieder⸗ herstellung des Haushalte, a beiten Sie mit ung, das ist die Sehn sucht der Re zierung. (2bbalter Beifall.)
Nach dem Finanzminisser wieg der deutsck⸗nationale Abg. Pacher die Angriffe auf das deutsche Volk zurück und erkläre, Denisch Göhmen füble sich eing mit Oesterrrich in dit sem Kampfe. Mit der Ver wirklichung der nationalen Autonomie möge fort angefangen werder, wo ihre sofortige Durchführung notwendig und auch möglich sei, nämllch in Böhmen. Heraus mit der nationalen Abgrenjung, mit der Girschtung von Kei vertretungen, mit der Selbslberwaltung für Deutsch Böhmer. (rebhafter Beifall.) Der kroatlsche Abg. Lag inia erklärte, die Südslawen wollten eige nattonale Einigung jwischen den keoatischen Ländern. Wenn der Kroate hiute unter Borocole seine nationalen Gerzen am Isonzo mit seinen slowenischen und seiblschen Brüdern so berotsch schäütze, tue er dies aut der Ueberzeugung eines echt treuen Volkes, dag sich dessen bewußt ist, daß seine Vorfahren den Habeburgern Treue und Ergibenhelt geschworen haben. Der Abg. Neun teu fel besprach die auf Grund bes Keiegegz gemachten Ersahrungen und Verhältnuisse in Galen, erörterte rann die griechische Frage, sprach dem König Konstantin unter lebhaftem Beifall deg Hauses Sympathie aus und er— klärte, dieses Schicksal bätten die Völker zu beherzigen, die sich von der Entente befreien lassen wollten. Auch Wilson, der sich als Wort⸗ fuprer der Selostbestimmung der Völker aufwerfe, habe tein Wort gefunden, um diesem unglückfeligem Volke zu belfer. Freundschaft mit der Entente babe bereitö mehr als acht Köntgen die Krone ge— kosset, und vielleicht komme noch die eine oder die andere in diesem Kriege zu Schaden. (à bhafter Heifal). .
Großbritannien und Irland.
In der Antwort der englischen Regierung auf die russische Note über die Kriegsziele der Verbündeten, die vom „Reuterschen Bureau“ am 12. d. M. verbreitet wurde, muß es richtig heißen:
Die englische Regterung freut sich daher herilich, daß das freie Rußland die Absicht der Befrelung Polenz angekündigt hat, nicht nur des von der alten russischen Autokratle beheirschten Polent, Jon dern in gleiche Weise det unter der Herrschast der deutschen Reiche befindlichen Polenz.
Im Unterhause teilte der Finanzminister Bonar Law über den Angriff eines Geschmaders deutscher Großflugzeuge auf London laut Bericht des Wolffschen Telegraphenbureaus folgendes mit: . ;
Zwölf oder fünfiebn feindliche Flugzeuge bahen die Küste bei North For land überflogen und gingen über Esser direkt nach London. Zwel Bomten wurden in der Nähe von Not) Foreland abgeworfen. Üüm 11 Uhr 25 Minuten begannen Bomben auf dag ECastend ven London zu fallen, und 13 Bomben fitlen in die City. Die Zahl derer, die bei dem Angriff umgekommen sind, wird mwischen achtrig und neunzig geschätzt und die Zahl der Verletzien auf vierhundert. Die Abwehr. geschüße nahmen den Feind unter Feuer, während (ine große Ansahl bon Flugzeugen jur Verfolzung ausstird. Obwohl Gerüchte hesteben, daß eine Anzahl von Flugzeugen herabgeschossen ist, finde ich keine amt⸗ liche Berätigung, außer von einem, dessen Abschuß feststeht. Unfälle in anderen Teilen Londons sind nicht belannt. Bonar Law ier hinzu, daß eine ernsthafte Explosison von Munition in Afhton an der Lyne bei Manchester stattgefunden hat, durch die 50 Personen
etötet und eiwa 100 verwundet wurden. Die Gjplosion fand in einem Jusammenhang mit dem Luftangriffe.
Fraukreich.
Der amerikanische General Pershing ist in Paris ein= getroffen und von den Ministern Viviani und Painlevs und dem Marschall Joffre empfangen worden.
— Der Finanzminister Thierry teilte dem Haushalts⸗ ausschuß der Deputiertenkammer die Ausarbeitung eines Systems neuer Steuern mit, die 1200 Millionen Franken einbringen sollen. Wie „W. T. B.“ meldet, wird eine Steuer von eins vom Tausend auf Zahlungen im Handelsbetriebe auf die Zahl der Umsätze gelegt werden und soll 59 Millionen Franken erbringen. Eine Steuer auf Aufwendungen im Prioathaushalt, abgesehen von Ernährung, Heizung, Be⸗ leuchtung und Miete, soll sich auf fünf vom Hundert für Kleidung, Mobiliar usw. und auf zehn vom Hundert für Luxugausgaben belaufen und 450 Millionen Franken bringen. Ein Gesetzentwurf führt eine Erbschaftssteuer bei Antritt des Erbes und eine jährliche Abgabe auf den Wert der Erbschaft während des Lebens des Erben ein Der Mi⸗ nister schlägt noch die Erhöhung der Erbschaftssteuer für den Fall vor, daß nur ein Erbe vorhanden ist. . die Aende⸗ rung der Portofreiheit der Soldaten, die Erhöhung der Eisen⸗ bahntarife, die Aenderung oder Ausgleichung gewisser be⸗ stehender Abgaben, hauptsächlich auf Kriegg gewinne, und gericht— licher Beurkundungen, und sieht endlich Maßnahmen gegen be⸗ trügerische Umgehungen der Steuern vor.
— Aug den nunmehr vorliegenden französischen Blättern ist zu ersehen, daß die am 6. Juni veröffentlichte Vertrauens⸗ tagesordnung der französischen Kammer (Klotz⸗Dumont) dem „W. T. B.“ in verstümmelter Form zugegangen ist. Der einleitende Satz muß richtig lauten: (
Die Deputsertentammer .., indem sie sich dem esnmüttgen Widerspruch anschließt, den im Jahre 1851 die Vertreter des wizer seinen Willen Frankreich entrissenen Glsaß Lothringen der National versammlung ju Gehör brachten, erklärt, von dem Kriege zu er⸗
warten usw. Nuß land.
Vorgestern ist die a merikanische außerordentliche Abordnung mit dem Senator Root an der Spitze in St. Petersburg eingetroffen.
— Die Petersburger Zeitungen teilen die Wahl des Generals Denikin, des stüheren Chefs des Generalstabs, zum Oberbefehlshaber der Armeen an ber westlichen Front an Stelle des Generals Gurko mit.
— Die Vorläufige Regierung veröffentlicht einen Erlaß, wonach alle militärischen Vergehen wie Unge⸗ horsam, Meuterei, Fahnenflucht, die Weigerung zu kämpfen und die Aufreizung zu biesen Vergehen mit Zwangzarbeit und Entziehung aller Rechte, darunter des Rechts auf Grundeigen⸗ tum, bestraft werden.
Der Finanzminister hat nach einer Meldung der Peters burger Telegraphenagentur“ dem allgemeinen Verpflegungtz⸗ ausschuß einen Gesetzentwurf zur Prüfung unterbreitet, der die 6Sinführung eines Zuckermonopols in Rußland be⸗ trifft. Nach diesem soll die Regierung ausschließlich das Recht . Ginfuhr und der Ausfuhr von Zucker nach dem Auslande besitzen.
— Die Bauernversammlung hat eine Entschließung
flüchtigen aufruft. In der letzten Zeit werden ũberall die schärfsten Maßnahmen ergriffen, um dieses Uebel zu belämpfen. — GEntsprechend den Anordnungen der Vorläufigen Regierung haben sich mehrere Fahrzeuge des Kronstadter Schulschiffgeschwaders schon nach Bjorto und Trangsund begeben, während die anderen Schiffe dieses Geschwaders Kronstadt verlassen werden, sobald sie fahrtbereit sind. — Einer Meldung der „Daily Mail“ zufolge sind. in Zarizyn, Eherfon und Kirnanova () selbständige Republiken ausgerufen worden. In Zarizyn besteht eine Schreckens herrschaft. Niederlande.
Der britische Gesandte im Haag hat, den Blättern zufolge, den Minister des Auswärtigen darauf aufmerksam gemacht, daß Niederländer in Zukunft nur in ganz besonderen Ausnahmefällen nach England reisen könnten da die Vorschriften über die Ausstellung von Pässen nach England verschärft worden seien und Mangel an Schiffahris⸗ verbindung nach England herrsche. ; — Bei den gestern ahgehaltenen Wahlen für die Erste Kammer wurden, der „Niederländischen Telegraphenagentur zufolge, alle 50 Mitglieder wiedergewählt.
Dänemark. . Der Minister Stauning erstattete in der vorgestrigen Sitzung der sofialdemokratischen Reichstagsfraltion den Bericht üher seine Tätigkeit zur Vereinigung der Sozigl demokratien aller Länder in gemeinsamer Arbeit für den Frieden. Die Gruppe sprach einstimmig Stauning ihre Zustimmung zu seiner Arbeit für den Frieden aus.
Griechenland.
Die Absetzung des Königs Konstantin ist der Entente nach einer Meldung des „W. T. B.“ auf Grund eines regel⸗ rechten militärischen Aufmarsches gelungen, den man in den letzten Wochen planmäßig durchgeführt, hatte. Französische Truppen der Salonikiarmee, die nebenbei noch den Auftnag hatten, die für die Ernährung des griechischen Volkes unentbehr⸗ liche thessalische Ernte zu beschlagnahmen, rückten in Thessalien ein. Die Italiener marschierten durch den Epirus und besetzten Janina. Ein aus allen Ententetruppen gemischtes Korps landete del Ithea an der Nordküste des Korinthischen Golfes, besetzte die Stadt Korinth und trennte damit den Peloponnes von dem übrigen Griechenland. Der Oberkommissar der Entente Jonnart aber stand vor dem Piräus mit einem starken Tandungskorps bereit, um die Hauptstadt zu besetzen. Diese . Operation erfolgte gegen einen Staat, der bisher streng die Neutralität gewahrt hatte und nur den einen Wunsch kannte, sie auch weiterhin zu bewahren. Es ist das erste Mal in dem fast dreijährigen Kriege, daß der Entente ein einheit⸗ licher militärischer Aufmarsch geglückt ist. Allerdings erfolgte er gegen eine Armee, der man vorher die Waffen abgelistet, und gegen ein Voll, das man durch Hunger zermürbt hatte.
Rumänien.
Die Getreide aus fuhr aus Rumänien hat im letzten Monat zu glänzenden Ergebnissen geführt. Wie „W. Ve B. meldet, sind an einzelnen Tagen auf Bahnweg und Donau Getreibemengen hinauszgegangen, die den Tagesbedarf von 100 Millionen Menschen überschreiten. Welche Erleichterung ein so reschlicher Zuschuß für die Mittelmächte bedeutet, braucht nicht erst gesagt zu werden. Nur verstãndiges Zusammenarbeiten von Militärbehörden und Zwibe döle⸗ tung konnte zu diesem erfreulichen Erfolge führen. Es ist besonders anerkennenswert, mit wieviel Eifer sich die rumänische Landbevölkerung in den Dlenst der Sache gestellt hat. Die vorzügliche Verkehrstechnik, das reibungslose In⸗ einanderarbeiten von Landwirten und Verladeleitern, von Eisen⸗ bahn und Schiffahrt, die Verbesserung der Umschlageinrich⸗ tungen in den Donauhäfen haben wesentlich zum Gelingen bei⸗ getragen. Man ermißt die Größe des Erfolges, wenn man die jetzige Getreideausfuhr mit der bes vorigen Jahres ver⸗ gleicht, in dem Rumänien sich im vollen Frieden befand und das ganze Gebiet elnschließlich der Moldau an der Getreide⸗ zufuhr teilnahm. Die Durchschnittstagesausfuhr im Monat Mal überschreitet noch die im Vorjahre an den besten Tagen
erreichten Höchstziffern. Amerika.
Der Präsident Wilson hat eine Abordnung des Arbeiter⸗ verbandes unter Führung von Gompers empfangen, die mit ihm die Frage der Lebensmittelteuerung und die Maß— nahmen . Regierung zu ihrer Bekämpfung besprach. Die Abordnung erklärte, dem „Petit Parisien“ zufolge, daß das Unbehagen in den Arbeiterklassen bald eine ernste Lage schaffen werde, falls nicht ernstliche Maßnahmen ergriffen würden. Das im Repräsentantenhause eingebrachte Lebensmittelgesetz dürfte jedoch infolge der parteipolitischen Reibereien im Kongreß erst in einigen Wochen erörtert und angenommen werden. Es ist demnach wahrscheinlich, daß Wilson beim Kongreß seinen ganzen Einfluß geltend machen und selbst vor dem Kongreß erscheinen wird, um die Annahme des Lebensmittelgesetzes zu beschleunigen.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 14. Juni, Abends. (W. T. B.)
Südlich der Scarpe ist Vormittags ein östlich Monchy nach Trommelfeuer vorbrechender starker Angriff der Engländer im Nahkampf abgeschlagen worden. 6
Sonst außer Erkundergefechten an keiner der Fronten etwas Wesentliches.
In Flandern wurde deutscherseits der Minenkampf mit
bestem Erfolge fortgesetz. Am 13. wurden in den. Vor⸗ mittagsstunden drei erfolgreiche Sprengungen östlich Zillebeke ausgeführt. Die Engländer antworteten mit drei Sprengungen östlich Bellgaarde⸗ See, die ohne Erfolg blieben. Am Nachmittag wurden daraufhin 12 weitere deutsche Minen gesprengt, die verheerende Wirkung hatten. Zwischen der Eisenbahn pern —Comines und der Straße Ypern Menin sind fünf gewaltige Trichter entstanden. Mit der Sprengung des großen Minensystems im Kytschaete⸗ bogen, zu dem die Eagländer nicht weniger als 600 Tonnen ge nig e verwandten, die in 20 über 10 britische Meilen
angenommen, die die Fälle von Fahnenflucht verurteilt und alle Bürger zum unbengsamen Kampf gegen die Fahnen—
verteilten Stollen untergebracht waren, an denen jahrelang gearbeitet war, haben die Engländer im Minenkrieg augen⸗