Glaubersalz zu regeln, keinen Gebrauch macht. Der Absatz von kristallisiertem Glaubersalz bleibt also frei, wie der Absatz von raffiniertem gesoggtem und chemisch reinem Sulfat.
Wengen der Absaßgenehmigung für g-wöhnlich Sulfat (Natriumsulfat, auch Glaubersalz genannt, kalziniert) und der Bedingungen, unter denen der Absatz erfolgen darf, haben sich die Eigentümer von Sulfat an die obengenannte Stelle zu wenden. Die Verbraucher von gewöhnlichem kalziniertem Sulfat erhalten für den Bezug Zuteilungsscheine, die auf , Formularen zu beantragen sind. Die Anträge sind u stellen:
. Für Säddeutschland bei dem BeiRkscbaann, Gene ald! rektor Dr. h. ée. Plieninger, in Firma Cbemische Fabrik Griesheim ⸗ Elektron, Frantfurt a. M.
Für Westdenfsschland bei dem Direltor Raiser, in Firma Chemische Fabrik Eineraraben, Batmen⸗Wiehlingheusen.
Fur Nord, und Ostdeuachla-d bei dem Direktor Unverzagt, in Firma Chemische Fab it. A. C. vorm. Moritz Milt u. Ce, Zweigniederlassung Oransenburg in Otantenburg.
Bei den genannten Bezirksobmännern sind die Bedingungen, unter denen die Zuteilungsscheine erteilt werden, im einzelnen zu erfahren. Von den Bezirksobmännern können auch Formulare angefordert werden.
Die Notwendigkeit wirtschaftlicher Ausnutzung der verfüg—⸗ baren Mengen an elektrischer Arbeit macht Bestimmungen er⸗ forderlich, durch die der Verbrauch elektrischer Arbeit begrenzt und auf das unbedingt notwendige Maß eingeschränkt wird. Auf Grund des 8 9b des Gesetzes über den Be— lagerungszustand bestimmt daher der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgendes:
§ 1. Neuanschlüsse an Elekftriztätswerke sind verboten. Er— fordern besondere Bedarfgfälle eine Abweichung ven der Vorschnift deg Absatz 1, so kann die Zalassung des Neuamn schlusses bei dem Elek⸗ trizitaͤtsn ert des jeweils in Betracht kemmenden Versoraung sgebietes beannagt werden. Die Gleftrizitätzwerke kürfen Ferartigen An— trägen, wenn ein dringender Grund vorliegt und ter Gejamtanschluß⸗ wert inichl ie glich etwa schon rochandenet Anlagen) nicht mehr als 5 Kilowatt ben äat, vorllufia bis zu eibem Gesamthetrag aller Neu⸗ anschlüsse von 500 Kilowatt felbständig enmsprech'n. Anträge, die über den Rahmen die ser Gimächtigung hinausgehen, sind von den Glekirt—= zltäts werken der Keirgtamtsstelle in den Marken zur Entscheidung über die Genehmigung vorzulegen. Versagt die Kriegsamtsstelle die Genehmigung, so ssebt dem Antragsteller und dem Ele kürintätgwert die Beschwerde an das Kriegtamt, Kriegsrohstoff ⸗ Abieilung, Sektion El, offen. ;
§ 2. Pen Abnehmern der Elektriitätgwerke ist verboten, monat- lich mehr als 90 vom Hundert deij⸗ nigen Menge an elektrischer Arbeit in Kilowattstunden) zu entnehmen, rie sie in dem entsprechenden
onat des Jahrs 1916 entnommen baben. Ist der Anschluß während dis entsprechenden Monaiz des Voriahreg vorübergehend unbrnutzt geblieben, so ist die zulässige Verbrauchemenge augtz dem Verbrauch während der Zeit der wirklichen Benungung ju berechnen. Ist für den entsprecher den Monat det Vorjahres keine Virbrauchg ziffer vorhanden, so hat der Abnehmer die Festsetzng der Höhe des zulässigen Verbrauchs bei seintm Elektrintäts⸗ werk ju beantragen; diescz entscheidet nach billigem Ermessen.
Erhöhungen der nach Absatz 1 und 2 pulassigen Verbrauchtmenge können aug dringenden Gründen der Kiiegtzwirischaft von der Krlegk⸗ amtgstelle in den Marken bewilligt werden. Die Gntscheidung der Krieggamtestelle über derartige Anträge ist endgültig.
S 3. Jeder Abnehmer elektrischer Arblit bat sich über den Stan seines Zäblers am 20. Juni 1917, Mittags 12 Ubr, zu ver⸗ gewissern und darüber auf Befragen wahrheitsgetreue utkunft zu geben. Großabnehmer, die im April 1917 mebr elt 1000 Kilowatt⸗ stunden an elektrischer Arbeit entnormen haben, heben ihrem Elefl⸗ trizität'werk den nach Absatz 1 ermötelten Zählerstand bis zum 25. Juni 1917 schriftlich mitzuteilen. Für die Richtigkeit der Angabe ist der Geiriebsleiter persgnlich verantwortlich.
§ 4. Die S§ 1 bis 3 gelten sinngemäß auch . den künftigen Verbrauch solcher elektrischer Arbeit, die der Verbraucher für den eigenen Bedarf selbst herstellt. Die Entfernung vorhandener . einrichtungen ist verboten. Wo solche fehlen, kann die Krien gamtstelle in den Marken den nachträglichen Einbau verlangen, sofern sich die Verbrauchseinschänkung nicht auf andere Weise nachprüfen läßt.
§z 5. Dte Beachtung der Vorschriften der 55 1 und 2 wird durch Ablesung der Zahler nachgeprüft. Festgestellte Zuwiderhand—⸗ lungen sind von den Elertrizitätzwerken der Kriegzamtstelle in den Marken anzuzeigen.
§ 6. Die Kriegsamtstelle in den Marken ist ermächtigt, bei Zuwiderkandlungen gegeg die S5 1 und 2 zwangswelse die meilweise oder völlige Abschaliung des betreffenden Anschlusses, im Falle des Sz 4 die Süiilltkung der eigenen Anlagen des Verhraucherg zu bhe— wirken. Außerdem hat bet Zuwider handlungen gegen die 55 1 bis 4 der Verbraachet, im Falle des F 1 auch der veractwortliche Leiter oder Angestellte des Elekteizüöätswerks und der Installat⸗ur ri geietz⸗ liche Strafe von Gesäng is bis zu einem Jahre, bet Vorliegen mildernder Umsände Hast oder Gelostrafe bis zu 1500 υν zu g- wärligen.
ö ö 7. Dese Bekanntmachung tritt mit dem 20. Juni 1917 in raft.
In Erweiterung der Bekanntmachung des Oberkommandos vom 12 Juli 1916 (Sekt. IIa Nr. 90 100), betreffend Be⸗ sichtigung der mit Heeres aufträgen vetrauten Privat⸗ abriken in Herlin und der Provinz Brandenburg
urch Offiziere, wird bestimmt, daß acch das Kaiser Wilhelm -Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin⸗Dahlem zur Ausstellung schriftlicher Genehmigungen berechtigt ist.
Zu Ehren Seiner . des Königs der Bul⸗
garen und der bulgarischen Prinzen fand vorgestern mittag in der Residenz hei Ihren Majestäten dem König und der Königin Marie Therese Tafel statt. An der Tafel nahmen außer den Majestäten die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, das Gefolge der Aller— höchsten Herrschaften, der bulgarische Minister des Aeußern Radoslawow, die Staatsminister, die Obersten Hofchargen, Vertreter der Stadt und der Ehrendienst teil. Im Verlaufe der Tafel wechselten die beiden Monarchen herzlich gehaltene Trinksprüche. Nach der Tafel verabschiedeten sich Seine Majestät der König Ferdinand und die Prinzen⸗Söhne von den Masjestäten und den Mitgliedern des Königlichen Hauses und reisten Abends in strengstem Inkognito von München ab.
Sachsen.
Seine Majestät der König Ferdinand von Bul— 6 traf gestern vormittag in Begleitung Ihrer König— ichen Hoheiten des Kronprinzen Boris und des Prinzen Kyrill zu einem Besuch Seiner Majestät des Königs Friedrich August, in Dresden ein. Zum Empfang auf dem Bahnhof waren Seine Majestät der König, Seine König⸗
liche Hoheit der Prinz Johann Georg, die Staats minister 3 die Spitzen der sraalsicken und der ftädtischen Behörden
erschienen. Nach herzlicher Begrüßung und der Vorslellung
der beiderseitigen Gefolge fuhren die Monarchen mit den Vrinzen nach dem Königlichen Schlosse, wo die Prinzessinmen des König⸗ lichen Hauses die hohen Gäste bewilltommneten und später Königliche Tafel stattfand
Oe sterreich⸗ Ungarn. Im Ministerium fand vorgestenn, Vormittags, eine Be⸗ sprechung des Minijterpräsidenten Clam-⸗Martinie mit dem
zu einer Sitzung zufam mentrat. Wie „Walffs Telegraphen⸗
bureau“ mitteilt fei nach einer längeren Debatte ein von vier
Gruppen gestelller Kompromißantrag beschlossen worden, der besagt: ö : h Der Polenklub beauftragt sein Präsidium, dem Mhisterpräst⸗ denten zu erklären, daß er ditse Regtrrang nicht unterstätzen werde und daß er aus dleser seiner Stellungnahme die Folgerungen ziehen werde. Der Poler klub ist jedod berrit, mit einer neuen Regierung. in Verhandlungen zu treten. 2) In Ausjübrung des Beschlusse⸗ seines Haushalisausschusses, gean den vorläufigen Hauehaltzplan zu stimmen, ermächtigt er dte äasch aßmitglir der jedzo r, im Ausschusse zu erklären, daß der Klab für die taatznotwendigkeiten stimnien werde, insofern die neue Regler ang das Vertiauen des Polenkluhs besitzen werde.
Der Antrag der konservativen Gruppe, der sich für weitere
Verhandlungen mit der Regierung aussprach, wurde abgelehnt.
— Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte vorgestern die erste Beratung des vorläufigen Haus⸗ haltsplans fort. . .
Ber Abe. Krek (Slowent) trat oblger Quelle zufolge für die Erfüllung der sädslawüschen Forderungen ein, die nut im Inter: sse der Adriapolitik und der Baltanpolitst der Monarchie gelegen se ien. Der Ftalscner Gentili geb der Sehnsucht nach Frieden Ausdruck. Der Üütraine von Wassilko erklärte, die Utrainer der Bukowina wessen in dankbarsttr Trere jur Monarchie und zur Dynastie jeden Gedanken an die Veränderung der Grenien durch Autschluß threr Heimat von Oesferreich jurück. Der Arg. Stapinttt (volnische Volszparte) sagte, alle Hoffnungen auf Uneinigkeit unter den Polin Rürden an der Gischlrffen belt aller polnischen Parteien füt die Idee einez unabhängigen Polenz schelteir. Die Polen wollten mit Oesten˖ reich gehen, aber die Regterung habe alles Letan, um den Polen diese Gefühle zu ver leiden.
Der vorläufige Haushaltsplan wurde sodann dem Haushalts⸗ ausschuß zugewiesen, dem zur Beratung und Berichkerstattung eine Frist bis zum 21.8. M. Abends gesetzt wurde. Die Regierungs⸗ vorlage, betreffend die Verlängerung der Mandatsdauer der Abgeordneten, wurde dem Verfassungsausschuß mit einer acht⸗ säglgen Frist zur Berichterstattung überwiesen. Die nächste Sitzung wurde auf den 23. d. M. mit der Tagesordnung: Zweite Beratung dez vorläufigen Haushaltsplans anberaumt.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhaus gab der Finanzminister Bonar Law die n n, der irischen politischen Gefangenen, 9. as „Reutersche Bureau“ meldet, mit folgenden Worten
ekannt:
Die Negterung bat dle Lage der itischen Gefangenen lange und besorgt erwogen. Sie fühlte nech sorgfälttger Prüfung angesichts des herannakenden Zusammentrittz det Konvents, in dem die Iren selbst zusammenkommen werden, um det schwiertge Problem der künftigen Verwaltung ihres Lanvet zu I5sen, daß dieser große Ver— such eine neue Zeit in den Beziehungen . chen Irland, dem Vereinigten Königreich und dem eĩ bejelchnen wird. Gz ist daber außerordentlich wünschenzwert, ve der Konvent in einer Stimmung det Gtüpernebmenz und guten Willens zusammentritt, an der alle Parteien vorbehaltlos teilnehmen könnan. Nichts könnte bedauerlicher sein, als daß daz Werk des Konventz von Anbeginn durch verbitterte Vereingungen beeinträcktigt würde, die vielllcht sogar die Regelung verbindern könnten, die wir alle hoff nunggzvoll erwarten. Unter . Umsiänden hat die Regierung ent schseben, daß sie die Grnsthafti. keit, mil der sie an den Konvent . geht, nicht besstr bewetsen könne, alJ dadurch, daß sie eine der Haupt⸗ ursachen des ernsten Mißperständnisses äber diesen Gegenstand beseinzgt. Die Reglerung hat daher entschteden, allt Gefangenen, die im Zu— sammenbang mit dem jüngsten zufstand in Irland sich in Haft be— finden, ausnahmslos freizulässen.
Der Führer der irischen Nationalisten Devlin drückte seine Dankbarkeit für den Entschluß der Regierung aus. Wardle (Arbeiterpartei, Eugen Wason (Schottische Liberale) und Ellis Griffish (Walliser) sprachen ihre herzliche Zu— stimmung zu der Handlungsweise der Regierung aus.
— Nach dem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ werden die britischen Verluste am 7, 8, 9, 11. und 12. Juni amtlich mit zusammen 521 Offizieren (137 gefallen) und 22 926 Mann angegeben.
Frankreich.
Bei Besprechung der Ereignisse in Griechenland gab der Ministeipräsident Ribot im Senat dieselben Er⸗ klärungen ab wie in der Kammer und versicherte, daß über den Verrat in Larissa gegen eine englisch⸗französische Abteilung, die nach Thessalien geschickt worden war, die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen würde. Ribot erklärte ferner der „Agence ö zufolge, daß der Prinz Alexander augenblicklich die
rone unter der Bedindaung der Bestätigung durch die ver⸗ fassunggebende Versammlung trage. Zaimis bleibe an der Spitze der Regierung; Venizelos werde sich nach Athen be⸗ geben, sobald die Versöhnung gesichert sei. Der Minister⸗ präsident sprach die Hoffnung aus, daß der Senat die feste und ktuge Po inik, die das Kabinett vereinige, gutheißen werde. Schließlich stellte Ribot fest, daß der König von Griechenland nicht als Gefangener der Verbündeten betrachtet werde, und sagte, wenn der König sich nach Deutschland begebe, so würde er nur seine wirklichen Gefühle verraten. Der Ministerpräsident zweifelte nicht an den Folgen der Abreise, deren Bedeutung die ganze Welt begreifen werde. Sie sei für Frankreich ein moralischer Sieg, den man nicht abschwächen dürfe.
— Die Kammer hat die Kredite für die vor— läufigen Staatshaushaltszwölftel für das 3. Viertel jahr mit 5565 gegen 4 Stimmen angenommen. Vor der Ab⸗ stimmung verlas der Abgeordnete Renaudel namens der Sozialistischen Partei eine Erklärung, die die früheren Erklärungen erneuerte, und sagte:
Die so sisltstische Bartet wird für die Kredite der nationalen Vertestigung stimmen, indem ste sich ken Anstrengungen oller Ver= bündeten anschlteßt, um von den Mittelmächten Wiederherstellung det Rechts Elsaß-Lotbringengz, das 1871 verletzt wuide, ju erlangen sowie die den besetzten Gebieten und den unterdrückten Nationen gebührenden ¶ Witdergutmachungen und endlich einen Frleden
zu erlangen, der sich uf jwöisckenstagtliche Gerechtiglelt un ö ö per Völker grürder, seikst über sich zu bestin mer. n. SZolkate? werren so die Gewißheit haben, kaß der darch ken Angit;, der Mittelmäch“ eröffette Krieg nur duich deren Sch weigen lier die Kriegszele, dis sie erreichen wollen, verlängert wire, Renaudel ver⸗ sicherte, Flarkceich wolle die feeie Goiwicktung lelaes Volkes indem, suche keine Eroberung und bedauere, daß di⸗ Regler ang der Vater⸗ landsliebe der Sozialistendertreter für Stockholm kein Vertragen geschentt habe.
— Dem „Journal“ zufolge hat der Heeresausschuß der Kammer beschlossen, baldigst den Ministernräsidenten Ribot und den Kriegaminister Painlens über die Zusammen— arbeit der Verbündeten zu hören. Der Kammerausschuß für aus wärtige Angelegenheiten hat, wie Lyoner Blätter
melden, nach dem Bericht des Abgeordneten Lagrosilllere über
Präsidium des Polenklubs statt, worauf der Polenklub el Br gen ren ee gmnen Beschlhf antrag angenommen, woncch
eine Abordnung bei Ribot und Painlené über dringend not— wendige Maßnahmen im Interesse des Expeditione korps vor⸗ stellig werden soll — .
— Der Abgeordnete Franklin⸗Bouillon ist dem „Petit Parisien“ zufolge von der interparlamentarischen Gruppe be⸗ auftragt worden, sich nach den Vereinigten Staaten von Amerika zu begeben, um vom Senat und dem Repräsentanten= hause die Beteiligung an der Anrbeit der vler großen euro—⸗ päischen Parlamente der Verbündeten zu erwirken.
Rußland.
Die Petersburger Blätter melden den Rücktritt des Höchst⸗ kommandierenden der Nordfront, Generals Dra gomirow, der durch den General Klembowsty, und den Rücktritt des Oberbefehlshabers der Kaufatusfront, Generals Ju denitsch, der durch den General Prschewals ky ersetzt worden ist. An Stelle des Admirals Marimow ist der Konteradmiral Wer— derew s ki zum Oberbefehlshaber der Ostseeflotte ernannt worden.
— Bei dem Besuch, den der französische Minister Thomas am 13. Juni den Mitgliedern der Vorläufigen Regierung ab⸗ stattete, überreichte ihm der Minister des Aeußern Ter est schenko, wie die St. Peters burger Telegraphenagentur“ meldet, folgendes Schriftstück:
le russiiche Revolution ist nicht nur eine Umformung der inneren Drgantsatton NRußlandg. Sle ist auch, und jwar in erster Linie, ein Faktor moralischer Art, ein Faktor, der den Willen des rufsischen Volkeg klarlegt, sein Ideal von Gleichhelt, Freiheit und Recht nicht nur im Gebiet der inne ren Politik des Landeß zu ver= mirklichen, sondern auch in den jwischenstastlichen Beziehungen, Dieser Wille ist auch bie Quelle, der die russische revolutignäre Regierung sbre Kraft entnimmt. Ihm nn dienen ist ihre erste Pflicht und ihre Seadung.
HFußland verteldigt beim Kampfe mit, dem Felnd den greßen Gedanlen der Freiheit und hat als Kriegsztel die Au richtung eines allgemeinen Frieden auf Grundlagen, die jedes gewaltsame Vorgehen von einer Seste, möge sie sein, welche sie wollt, und ebenso jeden imperialistischen Versuch in irgendeiner Form ausschlteßen. Rußland nährt keinersei Eroberungtpläne und stellt sich ensschloflen jedem der⸗ artigen Hestreben entgegen. Getreu diesen Grundsätzen ist die zussische NRatlon fest entschloffen, die imperialistischen Absichten des Feindet, eien . affen oder versteckt, zu bekämpfen, sowohl auf volitischem , wie auf dem Gebiet der sinannellen oder wirtschaftlichen uteresstn.
Wenn fich trotzdnem gewlff⸗ Meinungtzverschleden heiten zwischen unserer Reglerung uͤnd den verbündeten Regierungen über die Kriegs ziele bilden konnten, so jwelfeln wir nicht, daß die enge Vereinigung, die jwischen Rußland und seinen Verbündeten hestebt, ein völliges Gsnbernchmen Kber alle Fragen auf Grund der Grundsätze, von denen die russische Revolution besrelt ist, ficherstellen wird. Uneischũtterlich der gemelnsemen Sache der Verbündeten verbunden, nimmt die russische Demokratie den e n jener verbünketen Mächte mit sebbafter Freude auf, die fich kereit eitlärt haben, dem Wunsch der Vorlcußtgen Megierung Rußland a n, die Vereinbarungen, 1 if i n ihn Kriege ntele betreffen, einer neuen Duichsicht iu unterziehen.
Wir regen zu diesem Zweck die Zasammenkunft von Vertretern der verbündeten HMäcte an, vie demnichst slattfinden könnte, sobald fich Cünftige Bedingun en dafür bieten. Aber eine der Vercin⸗ barangen, di jenige, die am 5. September 1914 in Lon on unten jeschnet Und später veröffentlicht worden ist, und die die Möglichtett der Schlickung eineß Sondersrlidens durch eine der verbündeten Mächte ausschließt, soll auf der Zusammenkunft nicht zur Etörterung gestellt werden.
— Die Vorläufige Regierung hat obiger Quelle zufolge das Gesetz abgeschafft, das unter der alten Regierung die Ver⸗ wendung von Frauen und Kindern bei Nachtarbeit und in den Bengwerken gestattete.
— Der mit der Ausarbeitung des Gesetzes über die Ver⸗ fassunggebende Versammlung heauftragte Aueschuß hat sich mit 27 gegen 9 Stimmen für das Verhältniswahlsystem aus gesprochen.
— Die Hauptversammlung der Arbeiter- und Soldatenräte ganz Raßlands, deren Eröffgung auf den 15. Juni festgesetzt war, ist erst vorgestern zusammengetreten. Ueber 700 Abgeordnete sind eingetroffen.
— Die Hauptversammlung der Bahnarbeiter, die an den Sirecken der Front arbeiten, hat laut Meldung der „Peters burger Telegraphenagentur“ einstimmig beschlossen, gegen einen weiteren Versuch zur Herbeiführung eines Ausstandes Einspruch zu erheben, da eine Einstellung des Dienstes eine Hungersnot im Heere hervorrufen würde.. Diese Entichließung wurde dem Ministerrat und den Ausstandtaueschüssen tele= graphisch mitgeteilt.
Die Don m der Hauptausschüsse der Eisen⸗ bahnen nach St. Petersburg hat mit 12 gegen 6 Stimmen eine ähnliche Entschließung angenommen, in der es heißt:
Wenn das Vaterland sich an einem Argrunde befindit und dle mit Blut errungene Frelbelt von der giößten Gefahr bedroht wird. wenn alle üher den Interessen des gesamten befreiten Volles wachen müssen, erkläten alle Hauptausschüfsse der nach St. Pttersbuig führenden Gisenbahnlinien, daß sie nicht der Herbeiführung eines Auzstandeg justimmen s5nnen, da sie ein derartiges Vorgehen im aegenwärtsgen Augenblick als den Untergang der Freihelt und der Re⸗ volution betrachten.
Italien.
Der Ministerpräsibent Boselli unterbreitete, vorgestern dem König Vorschläge über die Um gestaltung des Ministerium s, die der König angenommen hat. Wie die „Agenzia Stefani“ mitteilt, sollen gewisse Dienstzweige, denen heute die größte Bedeutung für die Kriegführung und die gan Existenz des Landes zukommt, vereinheitlicht und verstãrlt werden. Das Unterstaatssekretarigt für Waffen und Munition wird zu einem Minislerium angebaut und der Senator, General Dall Slio zu dessen Minister ernannt. Das tohlenkommissariat wird aufgehoben. Sämtliche die Brennstoffversorgung betreffenden Angelegenheiten werden im Tranzportministerium vereinigt, an dessen Snitz der Senator HJiüccardo Bianchi berufen wird. Arl oft bleibl
Mnister ohne Portefeuille und behält die Mission in den Vereinigten Staaten bei Die Versorgung mit Nahrnnge⸗ nitleln ist nun ehenfalls Each: der Verpflegungsausschüffe. Feraer wird unter dem Minister Scialoja ein Ministerial— Russchuß für den Uebergang vom Kriegs- zum Frie— dens zustand geschaffen. Aus Mitgliedern des Parlamentes und Beamten Jomie den zuständigen Vertretern der Landwirt- schaft, des Handels und der Industrie wird ein weiterer Aus— schuß gebildet. Der Maßnahmen für diesen Uebergang vor— herelten soll. Die Minister des Krieges und der Marine, dit wiederholt den Wunich geäußert haben, wieder aktiv zu dienen, werden durch den General Gaeiano Giardino und Kontei— ndmiral Arturo Triangi ersetzt.
— Dem „Avanti“ zufolge, hat die offizielle so ialistische Kam mergruppe bei dem Minister des Aeußern Sonnino und dem Ministerpräsidenten Boselli eine Interpellation über die albanische Proklamation, die damit zu⸗ sammenhängenden Fragen und die daraus entstandene Krise eingereicht.
— Nach einer Meldung des „Giornale d' Italia“ sind der König und die Königin von Griechenland mit dem Fronprinzen Georg gestern vormittag in Messina einge— troffen und unverzüglich nach der Schweiz weitergefahren.
Epanien.
Eine Gruppe von Abgeordneten verschiedener Parteien veröffemlicht eine Kundgebung, in der sie dem „Reuterschen Fureau“ zufolge darlegt, daß die Verfassung dadurch verletzt werde, daß man das Parlament daran verhindere, sich mit Fragen, die für das Land wichtig sind, zu beschäftigen. Die Äbgeordneten kündigen die Einbeiufung sämtlicher Mitglieder des Parlaments an, um über die Maßregeln zum Schutz des Parlaments zu verhandeln.
Griechenland.
Ueber die Abreise des Königs Konstantin teilt die Agence Havas“ mit, daß die Regierung und der Ober—⸗ ommissar alle Maßnahmen ergriffen hätten, um jede Störung der Ordnung zu verhindern. Der Befehlshaber des 1. Armee— lorps ließ den Militärklub, wo die royalistischen Offiziere zur Besprechung der Lage zusammenkamen, einstweilen schließen. Die Behörden im Piräus forderten durch Anschlag alle Be—⸗ sißer von Waffen auf, sie bei Vermeidung schwerer Strafen abzuliefern. Die Vorsitzenden der Reservistenverbände, die von der Polizei der Verbündeten verhaftet worden waren, wurden vorgestern nach scharfer Verwarnung wieder entlassen.
— Der Oberkommissar Jon nart teilte dem Ministerpräsi⸗ ᷣ . Zaimis mit, daß er Befehl habe, die Blockade auf— zuheb en.
— Der König Alexander hat einen Erlaß an das griechische Volk gerichtet, in dem er den Wunsch nach neuer Ginigkeit und Stärke für Griechenland ausdrückt und, wie Wolffs Telegraphenbureau“ meldet, erklärt, er werde den von einem verehrten und vielgeliebten Vater ihm hinterlassenen Auftrag nach den Leitsätzen auszuführen streben, die dessen Regierungszeit zu einer so glänzenden gemacht hätten, in der Ueberzeugung, daß das Volk, dem Willen des Königs ent— sprechend, helfen werde.
Amerika.
Nach einer Meldung des „New York Herald“ ist in den Vereinigten Staaten ein neues Ministerium zur Ent⸗ micklung der Lufischiffahnt geschaffen worden. Ein Kredit von einer Milliarde Dollar sei zur Errichtung des Ministeriums vorgesehen.
— In New York wurden, dem „Petit Parisien“ zufolge, in der Nacht vom 14. zum 15. Imi antimilitaristische Versammlungen abgehalten. 200 gegen das Militärgesetz Protestierende wurden verhaftet; es kam zu mehreren Zu— sammenstößen mit der Polizei.
Asien.
Der „Morning Post“ wird aus Tientsin vom 14. Juni gemeldet, daß Tschung Han in Peking angekommen sei. Ahang Laun erklärte, daß er in vollkommener Ueherein— stimmung mit Lung Jung Ting, dem angesehensten General des Südens, handele, und es für ausgeschlossen halte, daß der Süden einen Zug gegen die Militärparte! des Nordens unter— nehmen würde. Su Tschung, einer der Anstifter des letzten Aufstandes, der heute in Tientsin angekommen ist, erklärte, daß er das milisärische Haupiquartier auflösen und dahin wirken werde, daß die Unabhängigteitserkläßüung der Nord.; provinzen wieder rückgängig gemacht werde. Er glaube, daß die Krisis zu Ende sei.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 16. Juni, Abends. (W. T. B.)
In einzelnen Abschnitten der flandrischen und Artois⸗ Front sowie an der Aisne und in der Champagne leb⸗ hafter Artillerie kampf.
Die Vormittags⸗Angriffe der Engländer bei Monchy und östlich von Croisilles wurden abgewiesen; sie haben eine Aenderung der Lage nicht herbeigeführt.
Vom Osten nichts Neues.
Der ArtilleriekamZpf im Ypern⸗ und Wytschaetebogen nimmt in der bisherigen Stärke seinen Fortgang, Es steht nunmehr einwandfrei fest, daß das englische Angriffsziel für den ersten Tag die Uebergaͤnge über den Kanal und die Lys bildete. Für diefen Zweck wurden 11 Divisionen rücksichtslos geopfert. Aus den Einzelheiten, die über die Kämpfe des 7. nach und nach bekannt werden, geht hervor, daß die deutsche Ver— teidigung mit heldenhafter Zähigkeit geführt wurde, In dem auf— gewühlten Trichtergelände, in dem es keine durchlaufende Linie mehr gab, hielten sich noch stundenlang schwache Gruppen von Kämpfern, nachdem sie bereits flankiert und umgangen waren. Bei der Doypelhöhe 60 stieß ein deutsches Verbindunge batgillon bis in die engiischen Gräben vor. An einer anderen Stelle gaben deutsche Minenwerfer so lange Sperrfeuer ab, bis sie von en Engländern im Rücken gefaßt waren. Dann . schlug h die Bedienung nach Zerstörung der Minenwerfer rück= bärté durch. Die M.⸗ GJ. Stützpunkte wurden bis zum letzten Mann gehalten. Noch 5 Stunden nach Einsetzen des englsschen Angriffes wurbe in der vordersten deutschen Linie gewehr Maschinengewehr⸗ und Handgranatenfeuer gehört.
Die niedergedrückte Moral der Deutschen ist eine englische Er⸗ findung, die diese selbst auf die Dauer nicht aufrechterhalten können. Im Gegenteil: die Sümmung der Mannschaften, die aus den Kämpfen zurückkamen, war ausgezeichnet und stand mater dem Eindruck ihrer Ueberlegenheit über die englische In⸗ fanterie.
An der Artoisfront erschöpften sich die Engländer weiter in erfolglosen Infanterieangriffen und vergeuden weiter an den Brennpunkten des Kampfes ihre angehäuften Muni⸗ tions vorräte. Zu Infanteriekämpfen kam es östlich Loos, östlich Monchy und bei Bullecourt. Nur bei dem legzt⸗ genannten Orte gelang es den Engländern, einen loka'en Er⸗ Elgd zu erzielen, der ihnen durch Gegenstoß wieder entrissen wurde.
An der Aisnefront geht der Artilleriekampf in der bis— herigen Stärke weiter. Die deutsche Artillerie setzte die wir⸗ kungsvolle Bekämpfung der feindlichen Batterien fort. In der Nacht vom 14. zum 15. herrschte rege Patrouillentätigkeit. In der Gegend von Braye östlich Craonne sowie in der Gegend von Moronvillers wurden Gefangene eingebracht.
Auf dem östlichen Maasufer wurden in der Nach“ zum 16. zwei feindliche Patrouillen auf der Höhe 304 ab⸗ gewiesen.
Großes Hauptquartier, 17. Juni (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
In Flandern war der Artilleriekampf Abends südöstlich von Hpern und nördlich von Armentières stark. Süd— westlich von Warne ton stießen englische Abteilungen zweimal vor; sie wurden zurückgeschlagen.
Vom Kanal von La Bassée bis zur Bahn Arras — Cambrai herrschte rege Kampftätigkeit der Artillerien. Bei Monchy und Croisilles setzten die Engländer ihre Vorstöße Morgens und Abends fort. Während der Feind östlich von Monchy glatt ahgewiesen wurde, drang er nordwestlich von Bullecourt vorübergehend in unsere Gräben ein. In Gegen⸗ stößen, bei denen wir über 70 Gefangene einbehielten, wurde die Stellung zurückgewonnen.
Auch südwenllich von Cambrai sowie zwischen Somme und DOise zeigte sich der Feind rühriger als in letzter Zelt.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
An der Aisne-Front schwoll das Feuer zeitweilig zu erheblicher Stärke an.
Am Chemin des-Dames brachen Abends Sturmtrupps eines bayerischen Regiments in die französische Stellung nord⸗ westlich des Gehöftes Hurtebise, erkämpften sich den Besitz einer Bergnase und hielten sie gegen 3 starke Gegenangriffe. 25 französische Jäger mit 4 Maschinengewehren wurden hier eingebracht.
In der Champagne war vielfach die Feuertätigkeit rege.
Heeresgruppe Herzog Albrecht. Keine wesentlichen Ereignisse.
Oestlicher K,riegsschauplaß. Di Gefechtstãtigkeit f von Luck, südöstlich von Zloczow und im Karpathen-Vorland nahm zu. Bei Brzezany wurde ein nussischer Erkundungs vorstoß zurück⸗
gewiesen. Mazedonische Front.
In der Struma⸗Niederung räumten die Eng⸗ länder mehrere Ortschaften, nachdem sie von ihnen in Brand gesteckt worden waren.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Berlin, 17. Juni, Abends. (W. T. B.) Von keiner Front sind besondere Ereignisse gemeldet.
In Flandern wie im Artois setzten die Engländer ihre vergeblichen Versuche fort, durch Teilvorstöße ihre Stellungen zu verbessern und dadurch die Basis für einen neuen großen Angriff zu gewinnen. Auch am 16. und in der Nacht zum 17. waren alle ihre Anstrengungen vergeblich. So wurden bei La⸗Basse⸗Ville zwei engiische Angriffe abgewiesen, nördlich Fresnoh scheiterte ein englisches Patrouillenunternehmen, östlich Monchy brachen zwei englische Angriffe zusammen, und auch dem starken britischen Infanterie⸗ und Artillerieeinsatz östlich Croisilles war kein Erfolg beschieden. An den meisten Siellen hielt bereits das deutsche Infanterie⸗ und Artilleriefeuer die englischen Angriffswellen nieder. Wo sie in den vordersten Graben einzudringen vermochten, warfen sie sofortige Gegen⸗ stöße wieder hinaus, Gefangene wurden eingebracht. In das Hintergelande der britischen rg wirkte schwerstes deutsches . das mehrere feindliche Munitionslager zur Explosion
rachte.
Der deutsche Vorstoß an der Aisnefront wurde durch einen bayerischen Stoßtrupp am 16. um 1 l0 Uhr Abends nach planmäßiger Minenfeuer⸗Vorbereitung gegen die Berg⸗ nase norbwestlich der Hurtebise⸗Ferme vorgetragen. Die Verteidiger, die einem französischen Jägerbataillon angehörten, wurden in kurzem, blutigem Kampfe überwältigt und ihnen 1 Offizier und 24 Mann als Gefangene sowie vier Maschinen⸗ gewehre abgenommen. Drei Gegenangriffe, welche die Fran⸗ zosen gegen die verlorene Stellung ansetzten, brachen blutig zusammen.
Bei Ber mericourt sowie nordöstlich La⸗Neuville brachten Vatrouillen und Stoßtrupps Gefangene ein Im Soulains⸗ Walde eroberte der Handstreich einer kleinen deutschen Er⸗ kundungtzabteilung ein Grabenstück, das gegen überlegenen Angriff, der nach starker Artillerie⸗ und Minenwerfertätigkeit einsetzte, nicht zu halten war und aufgegeben wurde. An der loihringischen Front brachte ein erfolgreiches deutsches Patrouillen⸗ unternehmen Gefangene ein.
Großes Hauptquartier, 18. Juni. (W. T. B.) Westlicher Krieg sschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Am Nler. Kanal beiderseits von Ypern, an der Lys und von La Bassse bis zum Sensse⸗ Bach während der Nachmittagsstunden lebhafte Artillerietätigkeit. Südwestlich von Warneton, östlich von Vermelles und bei Loos scheiter⸗
ten englische Erkundungsvorstöße. DOestlich von Cxoisilles schlugen wie an den Portagen drei Versuche der Engländer fehl, im Angriff Boden zu gewinnen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Im Anschluß an ein Morgens mit Erfolg durchgeführtes Stoßtruppunternehmen gegen die französischen Gräben bei Cerny nahm das Feuer hier, später auch in breiteren Ab⸗ schniten der Aisne-Front und in der West-Cham⸗ pagne zu.
Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Außer einigen günstig verlaufenen Vorfeldgefechten keine , Ereignisse.
Auf dem
östlichen Krieg sschauplaßs ist die Lage unverändert.
Mazedonische Front. Südwestlich des Dojran-Sees wiesen bulgarische Posten mehrere englische Vorstöße ab. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Desterrelchisch⸗ un garischer Bericht. Wien, 16. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Destlicher Kriegsschauplatz. Russisches Geschützfeuer in Ostgal izien stellenweise stärker. Sonst nichts zu melden.
Italientscher Kriegsschauplatz.
Die Kampfpause am Isonzo hält an. Auf dem Plöcken⸗ Paß ist die Tätigkeit des Feindes sehr lebhaft. Auf dem Grenzlamm südlich des Sugana⸗-Tales entwickelten sich gestern wieder heftige Kämpfe. Der Feind wurde zuxück⸗ geschlagen. Im Zebio⸗Gebiet scheiterte ein feindlicher Vor⸗ stoß. Im Adamello-Abschnitt bemächtigte sich der Gegner eines in die Gletscher vorgeschobenen Postens.
Su döst licher Krie gsschauplas.
Unverändert. Der Chef des Generalstabes.
Wien, 17. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Destlicher Kriegsschanylaß. An der un garischen Ostgrenze stellenweise Patrouillen⸗ geylänkel. Bei Brzezany wurden russische Erkundungs⸗
abteilungen zurückgewiesen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Oesterreichisch⸗ ungarische Flugzeuggeschwader warfen im Görzischen auf die ltalienifche Jasfinmgs telle Mossa mit Erfolg Bomben ab. Sonst nichts von Belang.
Su döstlicher Kriegsschauplatz
Unverändert. Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 15. Juni. (W. T. R) Generalstabsbericht. Mazedonsche Front: Mehrere Feuerstürme seitens des Feindes nördlich von Bitolia und im Cerna⸗Bogen. Lebhaftes Feuer in der Gegend von Moglenag Zwischen Wardar ünd Dojransee nahm das feindliche Artilleriefeuer zeitweise größere Stärke an. ; ö. An der ganzen Front Angriffe von Fliegeraufklärungs⸗ abteilungen mit für uns günstigem Ausgang. Rumänische Front: Vereinzeltes Artilleriefeuer bel Tulcea. Sofia, 16. Juni. (W. T. B.) Heeresbericht. Mazedonische Front: Längs der unteren Struma zwischen Butkowo und Tachinos⸗-See haben die Engländer lhre bieher eingenommene vorgeschobene Stellung aufgegeben und sich in ihre Brückenkopfstellung auf dem linken Ufer des Flusses zurückgezogen. Unsere Truppen haben Or manli, 6 Tschiflik, Barakli, Dschumaja, Kumli Küpri, Prosenik, Topolowo, Kalendra, Jeni Machle, Beglik Machle, Sal Machle und Takaras ka besetzt. Auf der übrigen Front schwache Artillerietätigkeit und erfolgreiche Er⸗ kundungsunternehmungen unserer Truppen. = ö Front: Gewehrfeuer bei Isaccea und ulcea.
Sofia, 17. Juni. (W. T. B.) Generalstabsbericht.
Mazedonische Front: Zwischen Wardar und Doiran⸗ See ging eine mit Maschinengewehren und Selbstladegewehren ausgerüstete englische Aufklärungsabteilung nachts gegen unsere vorgeschobenen Posten in der Umgegend des Dorfes Da katli vor, wurde jedoch durch unser Feuer zum Rückzug gezwungen. Längs der unteren Struma besetzten wir die Srt⸗ schaften Elischan, Tschutschu, Ligovo, Christian, Osman Kamila und Kispekli. Bei Ormanli, Jeni⸗ koei und Osman Kamila fanden Geplänkel zwischen unseren vorgeschobenen Posten und feindlichen Aufklärungeabteilungen statk. An der übrigen Front sehr schwaches Artilleriefeuer.
Rumänische Front: Vereinzeltes Infanterie⸗ und Artilleriefeuer bei Tul cea.
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Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 16. Juni. (WB. T. B.) bericht vom 15. Juni.
An der Kaukasusfront am rechten Flügel sind unsere Kräfte in Stärke eines Bataillons beim Zusammenstoß mit dem Feinde in die feindliche Stellung eingedrungen, wobei der . 25 Tote verlor und wir einige Beute machten. Am
nken Flügel wurden an drei Stellen feindliche Ueberfälle in Kompagniestärke auf unsere Vorposten unter schwersten Verlusten des Feindes an Toten ahgeschlagen. n den anderen Fronten keine Veränderungen.
Konstantinopel, 17. Juni. (W. T. B.) Heeresbericht vom 17. Juni.
Kautasusfront: Am linken Flügel wurden die Ueber sälle, welche der Feind an einigen Siellen auf unsere Vorpoftsn versuchte, abgeschlagen.
An den anderen Fronten herrscht Ruhe.
Kriegg⸗