kk erlexentẽ Könren. (Cebhefter Beisell) Im Osten ist infolge der inreren russiscken Wirnen der Angaäff der feindlicken Millicnenbeerz nicht zur Ausführung gelemmen. (Es eat verbäl tnismaßige Ruhe ein rst rachdem falshe Nachrichten und Hetz eden der 5 schen Verbürdeten Tie Seldaten i R land ö 2 2 in Upland neuem Gufgescackelt Hatten, kam es zu der jetzigen Offensive. Ihr Ziel rar Len kerg und die Oelgrrben ron Tozobycz, um unscren U⸗Bootkrieg zu sckédigen. Brrrsilom het in seirer Rücksichtslosigkeit unter urgeherßen Opfern nur gerirge Vorteile crzielt. Ver einer . Slunde habe ich ein Telegramm des Feld warschalls erhalten, as solgender maßen Ientet:
An den Reichslanzlen des Deutscken Reiches, Reichsteg. Durch die russiscke Offensive in Gelizien herausgefordert, hat dort heute ein durch starken Regen bis her hingusgeschebener deutscher Angriff östlich Zloczew eingesetzt. Unter persönlicher Leitung des Feldmarschalls Prinz Leopold von Bayern (Bravol im Zentrum) ] heben reutsche Dixisionen, unterstützt durch österreichi schrungarische Artillerie, in altbewährtem Schneid und fester Zuversicht die russi⸗ schen Stellungen durchstoßen.“ Eebhafter Beifall. Zurufe bei den U. S. Erregte Gegenrufe bei . Die in den letzten Berichten erwähnten Vor— on Brussilow sind ieder an i kö s sind danach wieder ausgeglichen. Cebhafter Griechenland, durch Gewalt gezwungen, ist in den Krieg gegen uns gestoßen worden. Unsere gemeinsam mit den tapferen bulgarischen Bundes enossen gehaltene mezedonische Front steht fest. . . Italien würde selbst durch eine 11. Isonzoschlacht gegen unsere in ampf und Treue epprobten österreichisch-ungarischen Bundes genossen nicht das ersehnte Ziel erreichen (Cebhafter Beifalh, wes⸗ wegen es sein Wort brach, den Besitz von Triest. Im Kaukasus, im Irak und in Palästina hat der Kampf wegen der Jahreszeit ausgesetzt. Wenn er wieder aufflammt, dann wird der Feind das türkische Heer neu gerüstet und in bester Zuversicht finden. (Bravo!) Den hoffnungsrollen Reden der Ententelander über das Eingreifen von Amerila hören wir ohne ernste Bedenken zu. Grado! rechts) Es ist ausgerechnet, wieviel Schiffsraum er— forderlich ist um ein Heer von Amerika nach dem europäischen Kon— tinent hinüberzuführen, und wieviel Tonnage dauernd dozu gehört um das Heer zu ernähren und zu versorgen. Frankreich and England können ihre eigenen Here kaum selbst versorgen, ohne ihre Kriegs—⸗ wirtschaft weiter zu beeinträchtigen. Unser Heer, unsere Marine und ,, unsere U⸗Boote werden auch dieser neuen Lage Herr e . 1 183. 5 1 , . . techté); des sind wir fester Zuwersicht. (Erneutes Hit urscren Brndcegenrssen können wi also jeder wei toren Gn twickleng der militäriscen Enignisse mit rνhigos Eichen heit eni⸗ tegensehen. (Braäaorh Und doch ist in aller Herzen die brennende f vg: wie lere nech? Ich kon ae hiermit zu dem, was im Mittel- vun des Imteresses unsen aller steht, zu dem Kernpunkt der häu cen Veihber lungen. Dent schlerd hat ken Krieg micht gewollt. 6* stanb te nicht nech Cnoberungen, nacht nech deal isumer Ver⸗ gr ßerung sert Macht, darrm wird Deuischlond euch nicht ernen Tag lärger Krieg fühtnn, wenn ein Chrenvpeisr Tkiedo zu heben ist dle reaum, um gwaltsamg Crobenungen zu machen. Erbhafte⸗ Bꝛero im erntrum, links urd bei den Sezialdt molraten) Das, ö. win wollen, ist in erster Lime, daß wir Frieden els scsche machen e sich erfollreich durchtesetzt haken. Die j'zige Ecrnratich un Fir lemn erden Cesd led ier sellen dicsa Kriege pRüfungszit als eine leuch· ende Zeit des Sicges, der ume nhönten Tatkraft und Opfer freudig⸗ keit unscres Volkes und rrferer Heere im Gerächtnis behalten für de Jahrhunder:e. Ein Volk von nech nicht 70 Millionen, das sich Seite en Sei g mit treren Verbündeten gegen eine vielfeche Uebor⸗ legenheit pen Völfer massen mit Ea Waffe in der Hand vor den Grenzen scires Landes behauptet, hat sich alls unüberwindlich enwiesen. (Schr richtig rechts) Hieraus ergeben sich für mäch die Ziele. In rrsten Linie ist das Gebirt des Veen landes unon tastber. Mit , Geer er, der uns mit drr Forderung emtgegenig itt, uns Reiche gebiet jun nehmen, könren win nächt verhandeln. Wenn wir. Frieden , dann müssen wir in erster Linie erweichen, deß die Grenzen des Dent⸗ schen Reiches für alle Zei sichengestellt sind. (Lebhaftes Bwadol . Wir müssen im Wege der Versténdigung (Bravol im SHemnum, linss und kei den Sozialdemokraten) und des Ausgleichs (en nentes Bravol im Zentrum, links und bei den Soꝝ aldemotraten
won I
vnd leiten, bluten und sterben, und dieses Deutschland wollen win
die Kartoffeln zum Wachsen zu bringen. Kartoffelernte. (Sehr richtig) Und wenn wir das, was aus Rumänien und aus den besetzten Gebieten in diesem Jahre uns zuwachssen wird, für unsere Wirtschaft vorsichtig nutzen, dann wird die Futterknappheit überwunden werden, vor der wir sonst stehen. Es ist in dlesen drei Kriegsjahren der Beweis erbracht, daß selbst bei einer schlechten Ernte, wie im Jahre 1916, Deutschland überhaupt nicht ausgehungert werden kann. (Bravo Bei straffer Erfassung und bei schmaler Rationierung reichen die Vorräte, und das ist der unberechenbare Vorteil gegenüber England. Es hat in weiten Kreisen die schmerzliche Erfahrung gemacht werden müssen, daß infolge der Kriegswirtschaft das Verhältnis der Bevölkerung in Stadt und Land eine Trübung erfahren hat. (Sehr richtig) Hier muß unbedingt Aufklärung erfolgen. (Sehr richtig! rechts) Wir müssen in erster Linie die Landwirtschaft davor be— wahren, daß im neuen Wirtschaftsplan die Rationen, die ihr zuge— wiesen werden, insbesondere auch für das Vieh, für die Pferde, so gering sind, daß es von vornherein ausgeschlossen ist, damit zu teichen. (Sehr richtig! rechts) Das war ein Fehler des vorigen Jahres (Sehr richtig! im Zentrum), der glatt zugegeben wird. Denn das hat natürlich die Folge, daß notwendige und darum menschlich entschuldbare Gesetzesübertretungen vorkommen. (Sehr wahr! rechts und im Zentrum) Es muß auch die städtische Bevölkerung die großen Schwierigkeiten würdigen, unter denen die Landwirtschaft in der Kriegswirtschaft jetzt in ihrem Betrieb zu leiden hat. richtig! rechts und im Zentrum) Und umgekehrt muß überall in der ländlichen Bevölkerung volles Verständnis dafür bestehen, wie groß die Not in der industriellen Bevölkerung und in den Großstädten ge⸗ wesen ist und ist. (Sehr richtig! rechts) Wenn das geschieht, dann wird die Annäherung erfolgen, es wird einer für den anderen das leisten, was er kann und wozu er verpflichtet ist. Die erfreuliche Erscheinung der Verpflanzung von Hunderttausenden von städtischen Kindern auf das Land kann vielleicht die Brücke bilden. Aber wir müssen auf alle Weise dafür sorgen, daß dieser Gegensatz gemildert, daß er cusgeglichen, daß er beseitigt wird. (Sehr richtig! rechts, im Zentrum und bei den Nationalliberalen.) Meine Herren, Sie können von mir, der ich erst fünf Tage in Amt bin, nicht erwarten, daß ich mich über die schwebenden Fragen der inneren Politik heute erschöpfend und abschließend äußere. Aber ich will folgendes sagen: Daß ich mich auf den Boden der Allerhöchsten Botschaft vom 11. Juli über das Wahlrecht in Preußen stelle, ist selbstverständlich. (Bravo! links.) Ich halte es für nützlich und für notwendig, daß zwischen den großen Parteien und der Regierung eine engere Fühlung herbei⸗ geführt wird, und bin bereit, soweit dies möglich ist, hne den bundes— staatlichen Charakter und die konstitutionellen Grundlagen des Reiches zu schädigen, alles zu tun, was dieses Zusammenarbeiten lebens- und winlurgercllrr mechen lann. Ich halte es auch für wünschenswert, daß das Vertrauensverhältnis zwischen dem Parla— ment und der Regierung dadurch enger wird, daß Männer in leitende Stellen berufen werden, die neben ihrer persönlichen Eignung für den betreffenden Posten auch das volle Vertrauen der großen Par— teien in der Volksperttetung genießen. (Bravo! links) Meine Herren, selostverständlich ist alles das nur unter der Vor—⸗ aussetzung möglich, daß von dez anderen Seite anerkannt wird daß das verfassungsmäößige Recht der Reichsleitung zur Führung in der Politik nicht geschmälert werden darf. (BHrabo! rechts)] Ich bin nicht willens, mir die Führung aus der Hand nehmen zu lassen. (Leb⸗ hafter Beifall rechts.) Meine Herren, wir fahren in wildbewegter See und in gefähr⸗ lichem Fahrwasser. Aber das Ziel steht uns leuchtend vor glugen. Das, was wir ersehnen, ist ein neues, ein herrliches Deutschland nicht ein Deutschland, das mit seiner Waffengewalt die Welt terrori⸗ sieren will, wie unsere Feinde behaupzen, nein, ein sittlich geläutertes ein gottesfürchtiges, ein freies, ein friedliches, ein machtvolles Deutsch⸗ land, das wir alle lieben. Für dieses Deutschland wollen wir kämpfen
Sep Sehr
uns erkämpfen allen Feinden zum Trotz. Cebhafter, allseitiger Beifall.)
—————
(Fortsetzung in der Ersten Beilage)
die Lebenebedingurgen des Deutschen Reichs auf dem Kontinent und über See garantieren. (Lebhaftes Brewoh Der Friede muß die Grundlege für eine dauernde Vorsẽhnung der Völker bieten. Leb⸗ haftes Sravo] im Jentrum, links und bei den Sozialdemokraten) Er muß, wie dies in Ihner Resolution ausgesprochen ist, der weiteren Verfeind rng der Völker durch wirtschaftliche Absperwung vorbeugen (Sein gut)h Er muß davor sichern, deß sich der Waffenbund unserer Gegr er zu irt m wirtschaftlichen Trutzbund gegen uns auswächst. (Sehr gut! im Zen trum, links und bei den Sozialdemolratem.) .
Tiese Ziele lassen sich im Rahmen Ihrer Resolutz on, wie ich
e , .
München, elner Sammlung Kriegsbilder von den im F
findlichen Künsilern: H. Glei ü lzms
ö 9. H. Gleißner, Pꝛul Herrnsiadf, . Huͤlmann, Cucuel. Mũ li =
2 Care r n Degner⸗ Berlin, Albin Gnders. Weischliz
bekannte. Kleopatra von Arnold Vocklin f.
Kun st und Wissenschaft.
Dle Galerie Eduard Schulte eröffnet ihre neue Ausstellung Sonde: autstellung von Professor Phil ixp elde be⸗ Meyer, Walter Miehe und Kollektionen ven
Ferner ist ausgestellt eine bishtr wer ig
Wir hoffen auf eine gute
Land⸗ und Forftꝛuirtschaft.
. K, für Erntearbeiter
uf eine Eingabe des Verbandes deut! ;
a., H erl kat der preußische Minister de: , ige len fn che Cref des Reicht arn t, für die Verwaltung der Neꝛchseiserh len ind Fördcruaa der bKizzjährigen Grafearbeiren altichwie un vo: hut ur angzorone;, daß Aib'itern, denen nur Cinbrin zung der Car en ke wärtige Arbeitsst lle darch einen der dem Verkaude bent ee 6. nechweise anachörenden öffentlichen oder Cem ir ng. 'r l. nachweise, durch, einen Ari ertencchwelg ker Landwirsschastet :e l. oder der dtutschen Arbeiterzenirale in Berlin deri ten i. ist, die emmalige Fahrt nech der Arbeitssf. sie 6 zurũg auf. zen rreußtsch ⸗ bessischen Staatzeienbain-n. Und den Rei tei er bal nen ia Elsat. Loihrir gex wäßrend der e. t ; bis einschlie ßlich Septemhe. 1917 in der 4. Waaenklesse . ui ftahrprerse bewilligt werden tann. Tie Ermäßigung wird z ben leg mg tiges. voa. den verberrichneten Arbeitsn achwt fen fär 3 3 und Eie Rüdcfahrt je besonders auszustelleaten Uazwetscz , Fabrkartenauggaben gewährt werden. Alg Autwense dienen den ö Uucke zur Cilangung der Fabtpreis ermäßigung zum r 2 Ai he lts vermittlung nach Abänderung der Worte „zum 3. ne Arbeits verm lit: ung in „für Eint arbeiter. Den übrige? h, J . ö ist an heimazestellt worden a cn
anzuschließen. (3entralbiatt der pre. ßischen Lan drr? *
. (Zentralblatt der pie ßischen dandtiy ꝛstt⸗
Mamig faltiges. .
Es ist die Zeit jetzt wi derum garfammer in,, werden. 6 den ö 3 für die Gemüse ist damit zu rechnen, daß die Pilze nm fange als früher gesan melt und ger ossen werden. aber auch die Gefehr der Verwechselung eßbarer wit gi S bon in den leg; Jahren hat zu verläassigen Nachticht Fahl der on Pilwerg fturg g sto. ber en Person en land zugenommen. Gege 100 Persoren sind in . 1915 urd. 1916. dem Genuß alftiger Pilie im eich erleg⸗n. Ez set desbalb darauf hingewiesen, daß dag Kalser liche Desun beit ant ein Dilzmerkbiatt der wicht ⸗gsten chan und schãdꝛ ichen Vile herausgegeben bat, das du ich seine Bel hrungm a eine besgegedere Pilnaftl mit 32 farbigen Abbildungen der ge⸗ acbten Gefahr mög ichft vorzubeugen sucht. Beim Sammeln ber Die muß mit der gebotenen Versi ht vorgegar gen werden, und e LEllten nur solche Pilze gesammest und genossen werden lie . Sammler alt eßbat wartlich bekannt sind. In Zweifels zen 6 sten ein P. lkundiger um seine Ansicht kefragt werden ur der wirklich Kun dige tann alle Arten eßbarer Pilze fammeln, der minder Erfahrene sollte sich auf kas Sammeln der dekannteren Arten (Pfefferting, Steinpiiz, Grünling, Bitterpil' beschränter. Daß wen Hilömertt lat ist im Verlage bon Julsus Springer = ö W. 9, Linknr. 2324 — erschienen und kann von dieser Füma m Wege des Buchhardels b zegen werden. Per Yreis für Men⸗ Llatt, und Pllite nl lusam men heträꝛt 20 3, für 10 Stück 2 , sir 50 Stuck Ja , für 105 Stüc 12 5 , für 100 Stic IId
Das Zittern der Laubblzitter. Ole auffellende Gr Halen, daß Blätter, heisptelsweise der EGspe, bei n,, . . ö aut fũhren, . 3 Ir Uniersuchung, 1 t ⸗ Botanischen 38: ntralblett niche n ,,, wegung auch
esten zum im Ladoratortum an ain ö 7 — 1 t r um etrenn ten Blaätiern bervor⸗ ö und sie dann optisch gufzuzeihnen. Die nnn g g gl, 65 diz Silelläage ohne Gin flug auf die Bewegung ist; der
ttelbqgu, vor allem der Qꝛerschnttt -des Blatiftteieg, sst' vies. mehr n aßgebend. Es besteht eine Abfümmung der Schwingargi, gahlen bon Bewegungeform und Bi⸗unng in dem ein fachen Ver. 6. 1:1, und die Blattstlele ver halten sich in mechan ischer Hinsicht wie Stabe. Es muß m thin eine Beziehung jwischen Bi⸗ gun geform uad Biegung denteßen. Das Blatt wendet, mit der Winde gehend, diesem die Betiiseite zu, gegen den Wind dagegen gr. es an, indem es seine Glatifläche mögiichst paralsfel der Wind zichlung stert, dart der Wrerstand so klein wie möglich whd. 3 gänßize Eiastellung wird zwangt welfe im richtigen Augen— ö ? durch die mecharischen Eigenschaften des Stielcg be Firtt. Durch Morell konnte diese Bewegung nachgeahmt werden. Es gelang Heriel, kanstliche Blätter, deren Blatisprelte aus Glimmer⸗ blaͤttchen und deren Stiel aug Kupferdraht bestand, zum richtigen Zuttrn zu bringen. Vabei brauchte er sich hlnsichtlich der Blattfom durchaus nicht an die natürlichen Rorbilzer zu haften, vielmehr gelang der Bersuch mit quabtatischen Fiächen von 360 mm Seitenlärge, mü kreit förmigen von 15mm KHalhmesser, mit iechteckigen, wenn der Stiel prall der kütjeren Seite las, mit ellsptischen, wenn der Sliel die Verlängerung der kürzeren Achfe bilhete. Ver St el war dabei ein Kuüpferdrabt von 1s, mm Halbmesser und 9 mm Länge. Die Modelle mit quadraticher oder kreis srmiger Fläche zuterten aber nur, wenn der Stiel auf (in Viertel der Länge o aba flęcht war, doß die Abflachungsebe ne fenkrecht zur Blatufläche swazd. Schli ßlich ssellle Oertel auch ein sehr großes Modell her, iu dem eine Papie fläche von 60 em Seitinlänge auf einen Holi⸗ ahmen gespannt wurde, während als . lartstiel“ ein 120 em Lmger Hohstab von 8 und 16 mm Seitenlänge dez Querschnitis diente. Sedin gung für de richtige Zittera im Wlade war dann nur, daß . mit der schmaleren Seitenfläche am Holzrahmen be⸗
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
zum Deutschen Reichsganzeiger und Königlich Preußischen Staatzanjeiget.
1912.
3171.
Erste Beilage
B eerlin, Freitag, den 20. Juli
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Varlamentsbericht.
(Fortsetzung aus dem Hauyptblatt.)
enbach Sentr): Im Auftrage der Fraktion des ortschrittlichen Volks⸗ e solution zur An—
g Fehr Aeg, 1 Sozialdemokraten und der hre ich mich, dem Hause folgende
Mu unterbreiten: ;
Der Reichstag erklärt; .
Fi am 4. August 1914 gilt für das deutsche Volk auch an Schwelle des vierten Kriegsjahres das Wort der Thronrede: = treibt nicht Eroberungssucht“. Zur Verteidigung seiner eit und Selbständigkeit, für die Unversehrtheit seines terri⸗ n KRefitzstandes hat Deutschland die Waffen ergriffen. aer Reichstag, erstrebt einen Frieden der Verständigung, und wänden Versöhnung der Völker. Mit einem solchen Frieden eisnungene Gebietserwerbungen und politische, wirtschaftliche in mnzielle Vergewaltigungen unvereinbar,
* Ter Reichstag weist auch alle Pläne ab, die auf eine wirt- aässcke Absperring und Verfeindiing der Volker ich dem ge ausge hen, Die. Freiheit der Meere muß sichergestellt werden. er Wirtschaftsfriche wird einem freundschaftlichen Zusammen⸗ an ker Völker den Boden bereiten, ö
Der Reichstag wird die Schaffung internationaler Rechts— eunssationen tatkräftig fördern. .
Solange jedoch die feindlichen Regierungen auf einen solchen den nicht eingehen, solange sie Deutschland und seine Verbün— it Eroberung und Vergewaltigung bedrohen, wird das usche Volk wie ein Mann zusammenstehen, unerschütterlich aus- nen und kämpfen, bis sein und seiner Verbündeten Recht auf Lien und Entwicklung gesichert ist.
In seiner Einigkeit ist das deutsche Volk unüberwindlich. Der Käictag weiß sich darin eins mit den Männern, die in helden, mim Kampf das Vaterland schützen. Der unvergängliche Dank a ganzen Volkes ist ihnen sicher.
Jamens der Zentrumsfraktion gestatte ich mir dazu die fol⸗ be, Luefülmumg. Einen denkwürdigen Tag begeht der Reichstag täner Friedenskundgebung. An der Schwelle des vierten merösahres tritt er aus seiner bisherigen Zurückhaltung heraus und inet der Welt die Bexeitschaft des deutschen Volkes, seine Be— stRst für einen für alle Teile ehrenvollen Frieden. (Beifall)
acht den Feinden kein Friedensangebot, das ist Sache der Re—
was er heute unternimmt, ist nur eine Friedenskundgebung.
Absicht geht in Uebereinstimmung mit den Worten des Reichs— Fiers auf einen Frieden der Verständigung, sein Ziel ist die dau— e Versöhnung der. Völker, nicht Eroberung, nicht Vergewalti— un. Werden die Feinde sich von der Ehrlichkeit unseres Friedens Uns Überzeugen lassen? Ich weiß nicht, was sie zu tun gedenken; n Leidenschaft und Haß sind schlechte Berater. Ein fürchterliches kid des deutschen Voltes ist gezeichnet worden; aber schließlich dm anch die ruhige Ueberlegung wieder zu ihrem Rechte kommen hisen, die sich sagt, das deutsche Volk ist stark und tapfer, aber ker noch hat es sich in den Werken des Friedens ö mn nenn jetzt ein ganzes Volk durch eine imponierende Mehrheit Lnet Vertretung in unzweideutiger Weise seinen Verständigungs— le zu erkennen gibt und auf jede gewaltsame Eroberungspolitik thittet, darf man nicht an seiner Ehrlichkeit zweifeln. Jeden⸗
5sind wir mit unserer aufrichtigen Friedenskundgebung dem ver— mnortungsvollen Ernste dieser Stunde gerecht geworden. (Beifall)
ö ist gewarnt worden vor einer solchen Kundgebung, die die Feinde nals Jeichen der Schwäche deuten würden. (Sehr, wahr rechts) b weifle nicht daran, daß ö solche Stimmen im feindlichen Lager men vernehmen lassen, aber wir werden tatsächlich den Beweis ingen, daß wir zum Schlagen bereit und zum Siegen befähigt n. Unsere tapferen Heere werden in heldenhaften Taten nicht nehmen und unsere U-Boote werden von. Woche zu Woche in ge—⸗ Einrter Tätigkeit den Frachtraum der Feinde vermindern und ihre mnähtungẽnot vermehren. Unsen deutsches Volk wird auch weiter antwegt n , umso mehr, als eine Ernte von seltenem Eittum heranreift. Sollen wir da die Hoffnung aufgehen, daß ub bei unse ren, Feinden, wenn auch erst in Mongten die Erkennt⸗ is durchbricht, daß nicht die Wut, sondern die Sehnsucht nach Ver⸗ nigung uns dazu bringt, zum Frieden zu mahnen? Drei. Jahre
rt der fürchterliche Krieg, unendliche Werte werden Tag für Tag mnichtet, mit dem Blute der besten Söhne der Völker werden zie cker gedüngt, Millionen Todesopfer werden gebracht, die Völker fön sich in dem kostbarsten, was wir haben, in dem Menschen⸗ unt zugrunde. Deshalb erhebt sich an der Schwelle des vierten ngbjahres die furchtbare Frage an alle Völker gleichmäßig: soll Ez ein, viertes Kriegsjahr den drei ersten folgen? Unsere militä— ste Situation ich! jede Ausbeutung aus; deshalb diese unsere sicrenekindgebung. Fetzt Haben das Wort unsene Fei nde. Das ist heilige Gelöbnis eines Volkes in schwerster Stunde: Wird die von b deutschen Volksvertretung dargebotene Hand zurückgewiesen, bm wird das ganze deutsche Volt aufflammen in gärechtem Zorn, nn werden unsere Heere noch größere Heldentaten verrichten, dann en wir der Welt beweisen, daß das deutsche Volk, in seiner ungkeit unüberwindlich ist. Dig hochherzige 6 des Hisers urd Königs hat auf dem Gebiese dor änneren Politik neue Eee betreten, die den Wünschem des Volkes entsprechen. Bei der Faeutung, welche die politische Haltung des führenden Bundes⸗ ates für das ganze Reich hat, hielten wir uns zu der Erklärung
in
alle Fälle gerüstet sein. Unser Heer und unsere Flotte weicht und ,,, . folgend, wird die . unorschütterlich usharren, bis endlich auch uns der Himmelsgr klingt: Friede auf e ne eenf. f rl e ä. Himmelsgruß erklingt: Friede auf 1. Abg. Scheide mann (Soz): Ich halte es zunächst für meine Pflicht, dem Kanzlerwechsel einige Worte zu widnien. Wir waren politische Gegner des abgegangenen Reichskanzlers; aber unsexe Gegnerschaft war sachlich und unterschied sich von Ciner anderen Gebnerschaft, die persönlich angriff und verleumdete. Soweit haben wir es unter dem Burgspieden wärklich gebracht, daß man als eirnst⸗ licker Gegner nicht angesehem wird, solange man mit anständigen Waffen kämpft. In diesem Kampfe ist or von denen, die sich in ihrem Klassenintenesse bedroht fühlten, auf die schändlichste Weise persönlich hennuntergerissem und beschimpft worden. Wenn ich das alles lesen wollte, was dem früheren Kanzler nachgeschimpft und nachgespien worden ist! Pfui Teufel! Wäre Herr von Bethmamm Hollweg schon mit der Ueberzeugung in das Amt eingetreten, mit dem er es verließ, wer weiß, wie manches da im Reich nicht schon längst besser wäre. Aben freilich, ein Kanzler mit solchen Anschauungen war von dem Kriege nicht möglich, man hätte ühn längst heruntergeholt. Die reaktionäre Wirtschaft in Teutschland vor dem Kriege, die wir ge— duldig trugen, ist unseve tragische Schuld. Als Herrn von Bethmann ollweg die Augen darüber aufgingen, wan es leider zu spät. Das Verspwechen des gleichen Wahliechts hat er uns noch gemacht. Es ist behauptet worden, daß infolge der Ausschußverhandlungen im Reichttag eime Panik gehenrscht hat, der Reichstag habe den Kopf verloren und dergleichen mehr. Ich stelle im Einverständnis mit Ihnen allen fest, daß das alles Lüge ist. Es ist nichts wesentlich anderes vorgetragen worden, als was hier im Hause von meinen Freunden und min hier oft gesagt worden ist. Die einzige Sensation in der vielbesprochenem Sitzung war, daß wir auf . mit unseren Auffassungen nicht allein standen. Das allerdings hat eine Panik ver— unsacht, aber nicht im Reichstage, sondenn gerade bei den Leuten, die da sahen, daß ihr Spiel verloren war. Wir bekämpften den U⸗Boot⸗ krieg aus rerschiedenen Gründen. Wir wollten nicht, daß der Welt⸗ brand auch dis andere Welthemisphäne ergriff. Wir glaubten, daß dern Schaden, den der U⸗Bootkrieg annichtet, größer als der Nutzen für uns sein werde. Wir drangen mit unserer Ansicht nicht durch. Eine skrupellose Demagogie begann zu toben, und sie hatte Erfolg. Ein Hauptanteil an diesem Erfolge gebührt den „Deutschen Tageszeitung“. Selten hat ein Blatt sejne Leser wohl dreister getäuscht. Sein Hauptmitarbeiter, Graf Rexentlow, darf sich rühmen, einer der auptanstifter des Krieges mit Amerika und vielleicht nicht nur dieses rieges allein zu sein. Eine Gegenwirkung gegen diesen Wahnsinn in der Presse war nicht möglich, weil die Jensur sie verbot. Herr von Heydebrandt führte kürzlich aus, daß binnen zwei Monaten der Krieg durch die U⸗Boote gewonnen sein würde. Herr von Heydebrandt, Ihre U⸗-Bootuhn ist abgelaufen! (Heiterkeit) Man sagte, die Uü⸗Boote seiüen eins ,, Waffe, und das U-Boot füge England großen Schaden zu. Das hat nie ein Mensch bestritten. Aber man hat Len ü⸗Bootkweg als ein Mittel angeschen, den Krieg noch in diesem Sommer zu beenden. Diese Illusion ist zusammengebrochen, weil sie ,, mußte. (Zuruf: Wen hat das behauptet?) Stellen Sie sich doch nicht unwissenter, als Sie in Wirklichkeit . 6 ksit). Dadurch wurde dem dentscken. Volle ein sehr schlechten Dienst elelstet, weil nur die Wahrheit uns in unscner Situation nützen kann. e Wahrheit ist, daß wir diesen Krieg mit militärischen Mitteln ebensowenig zu Ende bringen können, wis unserg Gegner es vermögen. Wir führem sent dnei Jahnen einen Krieg gegen Feinde, deren gewaltige Fiebermacht sich durch eine umnbegreiflichs Politik immer noch ver— mehrte. Trotzdem stehen wir ungebrochen da und bis auf einen schmalen Stresfen weit draußen im Gebiete der Gegner. Ist das nicht eine Uüngebeure Leistung? In. der Venteidigung sind wir im der Tat unüberwindlich. Die Resolution, die eben verlesen worden ist, ist nach meiner Ueberzeugung schon lange das geistige Gemeingut nahezu des ganzen. deutschen Volkes. (Sehr richtig Mögen, die anderen Völker diese Stimme hören, mögen sie wissen, daß wir keine Welteroberungsplane haben und bereit find, mit ihnen allen einen gerechten Frieden zu schließen, der durch internationale Rechts⸗ Hantjen gesichert ist. So wenig wie wir die anderen in ein paar Monaten besiegen werden, werden die anderen uns in ein paar Monaten besiegen. Mögen die fremden. Völker wissen, was der Deutsche Reichstag ausspricht, daß wir nicht nach fremdem Gut streben wollen. Wollen sie uns das auch lassen, so kann das Morden morgen zu Ende sein, wollen sie es uns nehmen, dann werden wir kämpfen, und wir werden nicht die Schuld tragen, wenn die Welt dann in Flammen zusammenstürzt. Es kann keinen Reichskanzler eben, der nicht im Sinne unserer Entschlichung handeln müßte. Fs ist zu Ende mit aller Zweideutigkeit. Machte man den , Annexionisten zum Kanzler und ließe ihn auf eine Konferenz gehen, man würde ihn auslachen und ihm sagen, daß sein J. Volt dadon nichts wissen will. Mit der Annahme dieser Resolutien wird eine Tatfache geschaffen, die durch nichts mehr aus der Welt zu schaffen ift. Sie haben alle die Erklärung des Reichskanzlers gehört und sich Ihr Urteil gebildet. Er sagte, der Krieg dürfe nicht einen Tag weisergeführt werden, um Eroberungen zu machen. Das sind alles Ziele, die wir durchaus billigen können, Stellen Sie sich vor, eine folche Resolulion würde auch im englischen Unterhause einge⸗ bracht, welche vom dortigen Kanzler ebenso beantwortet würde wie heute, morgen könnten die Friedensverhandlungen beginnen. u⸗ stimmung.) Ich nehme an, daß auch der. Reichskanzler zu dem Ex: gebnis kommen muß, eine andere auswärtige Politik als die jetzt
önnté es nicht mehr geben. Soenst könnte man ihm ,,, Fine krafwolle Politik
die Presse anhält, über die Neubesetzung der wichtigsten Reichsämter nicht zu schreiben. Fort mit dem Zwang zur Lüge, dem, was man mit elnem Fremdwort Zensur nennt. Nur durch Wahrheit kommt der Friede. Wir verlangen weiter von dem Reichskanzler die Frei⸗ lassung der verurteilten sogenannten politischen Verbrecher. In Rußland und Oesterreich ist diese Forderung erfüllt. Wir empfehlen dem Reichskanzler dringend, den Männern und Frauen, die ihrer eigenen Ueberzeugung entsprechend hier den Frieden zu wecken e die Türen der Gefangnisse und Zuchthäuser zu öffnen, den Liebknecht und anderen, deren persönliche Ehrenhaftigkeit nicht in Zweifel ge⸗ zogen werden kann. (Zuruf bei den h. S. Sie haben kein. Recht über Liebknecht zu reden. — Lachen rechts.) Noch schlimmer sind die Opfer der Prozesse der letzten Zeit in Stettin, Düsseldorf usw. Das Blut erstarrt einem, wenn man liest, daß über 180 Personen II6 Jahre Zuchthaus verhängt worden ist. Was müssen die Männer im Felde denken, wenn die Mütter ihrer Kinder ins Zuchthaus ge— sperrt werden, die wegen militärischer Vergehen mit drakonischen Strafen belegt worden sind. Daß wir der eingebrachten Entschließung ern und voll Ueberzeugung zustimmen, brauche ich nicht zu versichern. Im Sinne dieser Entschließung wird auch die sozialdemokratische Fraktion die neuangeforderten Kredite bewilligen. Wir tun dies nicht, um dem neuen Reichskanzler ein Vertrauensvotum zu erteilen. Wir haben die Kredite niemals dem Reichskanzler oder der Re⸗ gierung bewilligt, sondern unserem Lande und dem deutschen Volke, von dem wir wiffen, daß es zu ee auf dem Boden des gemeinsamen Friedensprogramms steht. Bas Volk braucht eine wahre und starke Vertretung, es hat nach den ungeheuren Opfern ein Recht darauf. Es ist ein Zeichen erwachenden Kraftbewußtseins, wenn der Reichs tag aus eigener Entschließung der auswärtigen Politik des Landes die . vorschreibt. Es müssen dadurch solche Abenteuer, wie die in Mexiko und Christiania in Zukunft unmöglich gemacht werden. Jetzt sind es schon nicht mehr die Machthaber allein, die miteinander über Kriegsschuld und Kriegsziele hadern. Jetzt spricht Volk zum Volke, Mensch zum Menschen und sie fordern sich auf, einen ehr— lichen Frieden zu schließen, wodurch kein Volk vergewaltigt wird. Wenn wir so vorgehen, so ist das ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche. Was die ganze Welt braucht ist der Wille und die Kraft zum Frieden. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) — Abg. von Payer Gortschr. Volksp. ):. Wir, die fortschrittliche Volkspartei, bedauern den Rücktritt des Reichskanzlers von Bethmann ⸗ Hollweg. Mit ihm scheidet ein Mann aus dem Amte, der schon vor dem Kriege vorahnend die Bedingungen für einen festeren Zusammen⸗ schluß der verschiedenen Bevölkerungsteile und der in der Schicksals— stunde des Deutschen Reiches 1914, getragen von dem Vertrauen der ganzen Bevölkerung, das deutsche Volk zur Einigkeit und zum ein⸗ mütigen Entschluß zusammengefaßt hat. Das ist ein unvergängliches Verdienst, das ihm niemand bestreiten wird und das ihm jeder danken muß. Er hat wahrlich keine überstürzte Reformpolitik getrieben. Aber er hat erkannt, das einem Volke, das in einem so unerhört schweren Kriege die schwersten Lasten auferlegt worden sind, die Gleichheit der Rechte ohne Erschütterung nicht bersagt werden kann. Gustimmung links) Daß er sich damit die ö aller derer zuziehen mußte, in deren Privilegien eine, Reform eingriff, hat er wohl vorausgesehen. Es ist ein trübes Bild, das sich in den letzten Wochen hier in Berlin und teilweise auch in diesem Hause abgespielt hat. (Zustimmung.) In zuhigeren Tagen wird eine gerechtere Be urteilung des bisherigen Kanzlers Platz greifen. Man wird aner— kennen, daß er seinerzeit das Möglichste getan hat, der Welt den Frieden zu erhalten, dessen Wert wir erst jetzt zu würdigen wissen. Er hat während der langen Dauer während des Krieges besonnen und unbeirrt den Standpunkt vertreten, daß das wesentliche Ziel des Krieges für das Volk der Frieden sein muß, Der. Sturz des big— herigen Kanzlers war Jahr ünd Tag vorbereitet. Wir müssen es als tragisch empfinden, daß der neue Reichskanzler . der Friedensfrage ganz dieselbe Stellung einnimmt, die zweifellos sein. Vorgänger einnahm. Zustimmung). Der deutlichste Beweis, daß über alle hantastereien hinweg die Verhältnisse nicht von Menschen ent⸗ chieden werden, sondern den Verhältnissen selbst. Wir haben zu dem neuen Reichskanzler, nach dem was wir von ihm. gehört haben, das Zutrauen, daß seine Politik eine sachliche sein wird. Wir verstehen uns zu ihm aber auch, daß er von der Einsicht erfüllt ist, daß nur eine vernünftige Fortentwicklung im Innern und eine ge⸗ rechte Behandlung es dem Volke ermöglicht, die ungeheuren Lasten zu tragen. Der neue Kanzler teilt die Ansicht, daß für die Gesamtheit des deutschen Volkes ein Frieden auf der Grundlage der Ver— ständigung und des Ausgleichs wertvoller ist als eine Verlängerung ges Krieges um jeden Preis. Schon die nächsten Wochen müssen zeigen, welches Maß von Entschließung er zur Durchführung dieses unferes gemeinschaftlichen Programms einsetzen wird. Das wird entscheidend sein dafür, ob. er in diesem deutschen Reichstag der Führende oder Geführte sein wird. Unsere Partei ist traditionell wenig zugänglich einer persönlichen politischen Gefolgschaft. Wir werden die Her ld en des neuen Reichskanzlers prüfen und ihm, wenn wir mit ihm . können, selbstverständlich, unterstützen. Trennen sich unsere Wege — wir treten für den demokratischen Ge danken ein — dann wird es für manchen von uns eine wahre per. fönliche Erleichterung sein, auch einmal wieder in eine loyale, aber offene, ehrliche und entschiedene Opposition treten zu können, hoffent⸗ lich erst nach dem Kriege. Die Resolution ist herausgewachsen aus dem Empfinden, das jetzt am Ende des dritten Kriegsjahres nicht nur Deutschland und seine Bundesgenossen, sondern die ganze Menschheit . nach dem Frieden sehnt. Nicht nur die materiellen Opfer, ondern auch die Menschenopfer dieses Krieges sind ungeheuer. So
sis auffasst, erreichen. (Eravol und Schr gut! im Zentrum, links und bei den Seꝛisldemolpa ben) Wir können den Frieden nicht noch⸗ mals enbieten. (Sehr nichtig! rechts) Die ehrlich auẽgestreckte Hand hat einmal ins Lctere gagriffen. (Sehr richtig! vechts) Aber mit dem gesomten Volk und der deutschen Armee und ihren Führern, dir mit die sor Erklarung einrestemden sind (Hört, hört! Bravol im Hen tt links und bei den Spozialdemokratem, ist die Regierung sich dessen bewußt. Wenn die Feinde ihrerseits von ihren Croberun gsgelüsten ihren Niedermwerfungkzielen ablassen und in Verhandlrn gen einzu⸗ treten wünscken, werden wir ehrlich und friedensber eit hören, was fie uns zu sagen haben. Bravo links) Bis dahin müssen wir ruhi und geduldig und mutig ausharren. . ö Meine Herren, die gegenwärtige Zeit ist auf dem Gebiete unserer Ernährung die schwerste, die wir bisher durchgemacht haben. Der Monat Juli war der schlimmste. Wir wußten, daß es so kommen würde. Die Trockenheit hatte das Wachstum zurückgehalten, und es hat in der Tat vielfach bittere Not geherrscht. Aber ich kann die frohe Zuversicht aussprechen, daß in kurzer Zeit eine Erleichterung ein treten wird und daß dann die Bevölkerung wieder wird reichlicher versorgt werden können. (Bravoh . Ueber unsere Ernte wissen wir noch nichts Gewisses: steht jetzt fest, daß unsere Brotgetreidernte . . ö ö. sach glaubte. Sehr richtig) Das Stroh ist zwar kurz, aber die Tornerh i dung ist fast durchweg vortrefflich, und wir werden, wie im Jahre 1915, mit einer mittleren Ernte zu rechnen haben. In weiten Rreisen des Reiches ist überall, noch rechtzeitig, Regen gefallen, um
warf fich für uns die Frage auf, ob es nicht gut getan wäre, wo die Regierung versage, wo ihr Friedensangebot mit Hohn und Spott zurlickgewlesen wurde, die Volksvertretung zu einer Friedensaktion zu veranlafsen. Die gute Absicht und die Wahrhaftigkeit der Volks⸗ vertretung kann niemand in Zweifel ziehen. Der Schritt ist neu, aber er ist , Den Frieden, der nach diesem Kriege kommen muß, den haben, vorbehaltlich aller formalen Zuständigkeiten, mehr die Völker als die Regierungen abzuschließen. Es müßte un . zweideutig ausgesprochen werden, was für den Frieden die ganz über wiegende Mehrheit des deutschen Volkes will und was sie nicht will. Seit Jahren wird im feindlichen Auslande zu Unrecht behauptet, daße das deutsche Volk trotz allen Friedensmillens den Krieg, als Er⸗ oberungskrieg fortsetzen müsse nach dem Willen einer Militãärpartei und der alldeutschen Bewegung. Hier hat die Erklärung des en, beute dankenswerte Klarheit geschaffen; wir können ihm für die Ent schiedenheit, mit der er es tat, nur dankbar sein. Es muß aber auch sestgestellt werden, wie groß die Zahl derer ist, die nicht hinter der Mehrheit und nicht hinter der Regierung stehen; wir, brauchen un = barmherzige Klarheit über die Kriegsziele, und diese Klarheit werden wir erhalten durch die namentliche Abstimmung. Wir verstehen, wenn befonders Militärs die Resolution kemperamentvoller gewünscht hätten; am meisten zweckentsprechend erschien aber die nüchternste, schmucklofeste Faffung. Ein Friedensangebot soll sie nicht sein, dazu haben wir kein Mandat; darum ist sie auch frei von diplomati⸗ sierenden, vieldeutigen Wendungen, sie ist w eg gie. und schlichte Erklärung. Wie stellen mit aller Deutlichkeit fest, daß nach der Mitteilung des Kanzlers guch die Oberste Heeersleitung sich auf den Boden seiner Erklärung über die Stellung zu der Resolution gestellt hat. In der Hauptsache sind Regierung und Mehrheit über die Kriegs. ziele einig; sollte das nicht manche von den bisher noch Schwankenden
Literatur. i Erchtigt daß das gleiche Wahlrecht auch in Preußen gewährt werden
; ö x:. ᷣ·CQU—u—viKyͥi ; Die deutsche Landwirtschaft“ ist der Titel des Juli. ne, ganz besonders unter diesem Kriege, warum auch der letzte
hestss di Sad deursch en. Pt onä te efte= n eh , fü Verlag in Lesprig und München) . Salt , . in Mann seine ganze Kraft dem Vaterlande zur. Verfügung ö . ĩ . theft, mit ltr W. i ; . ö , h 0 . Ser k e. * Familiennachrichten. n . . cu gde Te r ne ö. , , y ; * ? e: e — Pro⸗ mentarisi j f 66 .
,,, der deuischen n baff r irten 6. Geboren; Eine Pockter: Hen. Amttrichter Dr. Schubztt ö n nee, ö die e en m, enn, en bauer, Direktor der Lmdwirischaftlichen Zentialgeressenschast Berlty, J. Si. Rostoch. — Hin. Ludwig F. Reich enkeim (Schloß nt den Parteien ver afsungtwsdriher sein soll als die mit vielen un⸗ ed b . Butter, und Dur gemittel won Tonmäͤnen. Sarutb bel Potsdam) unf ien Stellen 9 3. n fen? sieht meine Pgrtei nicht gin. Bock,. Groß⸗Bruütz (Mecklenburg); Fleisch,, Mlich. ind Gesterben;; Hr. Jeneralmajor j. D. Emil von Rauschemplet gäuf reckts, Unruhe) Der Krieg fordert, sein? Spfer auch qußer.
(Stenlltz) — Hr. G:belmer Kormmernenrat Sito Braunfel . der Schützengräben;
(Frais kfürt 9. M.), — Hi. Masor griedrich Baron bon Buhl pie gewechfelt. Es
Fettversorgung im ien von Gutsbesitzer W 4 frre , , ; helm Meick, Er mndner ˖ das Amt des Reichskanzlers hat in dieser ö 3 kel m l er rf, ö. de hat etwas Tragisches an sich, daß Lieser ; ; nebeück; Kartoffeln von Gutgtesitzer e,, n n i , . , , . e , . l . 6 ö . 1 3 1 . . bed ben neden feen gd enn g dia atz. „ung entschloß. (Zuruf rechts: Erzberger In achtjähriger Tätig= Aren Hf nch , tn e, 95 Hristn pon inch kit hat sich der letzle gie e rr. i erf uff um das Vater⸗
ö . bh. . ö ö 3 . . von r Vor er des Verbandes e stein (Sin nan). — Fil. Albertine voa Köller (Cammin . P) H 94 e, Hö ee, . a 2. ihm ñ ö hon dieser elle aus bezeugt werden. rneute
deutscher Müller; Die deutsche Zuckerd⸗ direrior P. H eisorgüng. vor. Dom n er⸗ . . W ern , ö 7 h 29 6 (9 in, 9) * 2 ( . Inh e, g 66 Marschen von Vel) on lere Fr. Orlken, u soll auch anerfannt werken, daß Herr von Bethmann Holiwęö 2; Die Ytotwendiateit intensiver Wairischaft nach dem Fri rend zer langen K ; halten werstand n r r Dr. h. e. F. von Lochow . . r r Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor D , Charlotte ] nr r nn ubs, . een e m e fg Her . er deutiche Wein dou h ) . ; r r riftleiter: Direktor Dr. Ty rol, arlottenbmr at efen, formwvolle 19 — : . s: . n ö. . d r, e,. . . . e g kJ . ö . e. ö. eich h. . , ,,, kö ö. Alarmsignal. Der ö e , n en ifi br, schaft zu Linowirt ö = echnungsrat? ö ; g ; a, nee,. m. en ͤ , . , , , , . s, Sire n . Verlag der r ele. geen ; ; . e, ner ö an fe u en g ern gsi he. ,, 66st ö . ! d . an a , , n ama, Rotiach am Tege nsee; Stadt und Land ven Konad R Druck der Nordden ö ; all. Dienste des Vaserlandez, mit konfesioneslen und gesellschaftsichen „Leipziger Volkszeitungs“ wurde mit Unterdrückung hedreht, fa , , ,, et Norbhent cen r rn eri und Verlagsanft e, . eh rn fe ebeuben solfss gegen die Free ibresse, zn Bolemiffsten. Ras Bundes der andwir le. *g) men), Voist render des Berlin, Wil helmstraße 33. fiele ütubrecken, wol dig, alusngtzung, gller tet si ,,,, und geiftlger di wner ver e g f feria JJ Vi j t . * dr n e , 9j Df e. n g n . ö in. solchen Verbot? Glauben ste eh wir . 6. Vier Beilagen —̃ * te ile 6. ö k j n , micht on den Mehrheitssozialisten ihnen dafür Dank wissen? olche (elusch ließlich Warenmeichenbelage Att. ) 6 ohne das Schwert zum Kampfe berest zu haben, wir wollen für sowie die 1683. Ausgabe der Deut chen werinsllisia, ĩ
nur raten, einem anderen Platz zu machen. ͤ e kann aber nicht ohne . ö zur Demokratie betrieben
werden. Was ich darüber setzt gehört habe, das hat mich nicht be⸗ friedigen können. Sollten wir für einen Reichskanzler, der die Zeichen der Zeit erkannt, aber nicht zu handeln vermöchte, einen Inderen bekommen haben, der sie vielleicht nicht voll kommen erkannt hatz Es gibt keinen Menschen in Deutschland, der nicht den Wunsch hätte, daß die Arbeit des Reichskanzlers Erfolg hätte, Das kann er aber nur erreichen, durch Vollendung dessen, was sein Vorgänger begonnen hat. Der Kanzler muß uns dom Dꝛeiklaslenwahlrecht und voin alten Sbrigkeltsstagte befreien. Das deutsche Volk will Yaten fehen. Ich bitte darum, die Legislaturperiode des preußischen Abge⸗ ordnetenhauses nicht einfach zu verlängern, sondern im Herbst eine neue Wahlrechtsvorlage zu machen. sind überzeugt, daß nur auf
Wir diesem Wege der Frieden gesichert und eine bessere Zukunft unseres Volkes erreicht werden kann. schen
Ob . h ,, ,
egime spricht oder von konsequent durchgeführter Demokratze, daran 61 . icht an. Das ist nur ein * Aber das Ganze ist fein Parteiziel, fondern ein deutsches Volksziel. en Kanzler, be⸗ freien Sie die Presse von den schmachvollen Fe eln der Zensur! Ueber ein Wektbkatt, wie die Frankfurter Zeikung., hat man die Vorzensur verhängt. Auch das Verbot der „Zukunft“ wirkte wie ein
Varendienste verbitten wir uns. Die Zensur geht so weit, daß sie