Bulgarischer Bericht.
Sofig, 4. August. (B. T. B.) Generalstabsberlcht vom 4. August.
Mazedonische Front: An der ganzen Front schwaches Artlllerie feuer, das nur an der Tscherweng 8 auf der Dobropolje und zwischen Wardar und dem Dosran⸗See etwas lebhafter war. In der Gegend von Moglena wurde eine feindliche Erkundungsabteilung durch Feuer vertrieben. An verschiedenen Stellen der Front für uns günslige Eikundungs⸗ unternehmen.
Rumänische Front: Eine feindliche Erkundungs gruppe versuchte, fich in Boboten unserem Ufer bei dem Dorfe Somova, westlich von Tulcea, zu nähern, wurde aber durch Feuer vertrieben. Bei Isaccea lebhaftes Attilleriefeuer.
Sofia, 5. August. (W. T. B.) Amtlicher Hreeresbericht. Mazedonische Front. Sehr schwache Täfigkeit an der gesamten Front Im Cernabogen und auf dem linken Ufer des Vardar zeitweise kurzes Trommelfeuer. Auf beiden Seiten des Vardar und an der unteren Struma für uns gihystige Erkundungen. Rumänische Front. Bei Mahmudia Gewehrfeuer. Bei Galatz spärliches Geschützfeuer.
Tür kisch er Bericht.
Kon stantinopel, 4. August. (W. T. B.) Amtlicher Heeres bericht. .
An der Kaukasusfront die gewöhnliche Patrouillen⸗ und Attillerietãtig keit.
Im Hedschas wurden Angriffe der Rebellen ge mehrere Bahnstationen mit großen Verlusten für die Rebe abgewiesen.
Der Krieg zur See.
Amtlich. Berlin, den 5. August. (W. T. B.)
Im Atlantischen Ozean und in der Nordsee wurden durch unsere U⸗Boote wiederum sechs . und zwei Segler versenkt. Darunter befanden sich der englische bewaffnete Dampfer „Paddington“ mit S000 Tonnen Eisenerz der nach zwelstündigem Artilleriegefecht zum Sinken gebracht wurde, eln englischer Maschinist gefangen genommen, ferner ein bewaffneter Tankdampser. Die übrigen vier Dampfer wurden auz starker Sicherung herausgeschossen. Von den beiden Seglern hatte einer Kohlen geladen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Gedenkfeier im Reichstag.
Der Einladung, die der Präsident des Deutschen Reich⸗ tags, Wirkliche Geheime Rat Dr. Kaem pf für den Sonnabend, den dritten Jahrestag der unvergeßlichen Reichstags⸗ sitzung vom 4. August 1914, zu einer Gedenkfeier in der Wan delhalle des Reichstags hatte ergehen lassen, waren viele Hunderte von Vertretern aller Kreise und Berufe des deuischen Volkes einschlie ich der akadꝛmischen Jugend sowie die in Berlin weilenden Bevollmächtigten ber uns verbündeten Mächte gefolgt, und die mächtige Halle vermochte die Zahl der Erschienenen kaum zu fassen. Die erhebenden Klänge des Niederländischen Dankgebets leiteten die Gedenkfeier 6 ein. Dann hielt der Präsident des Reichstags Dr. Kaem pf die Er⸗ öffnungsansprache, in der er, W. T. B.“ zufolge u. a. sagte:
Jum drinen Male ist der Tag wiedergefehrt, an dem, um rn Kaiser geschart, das gesamte dentsche Volk im heiligen Zorn
ch wie ein Mann erhoben hat, um allts, was ihm heilig, gegen die frevelnden Angriffe zu verteidigen, die Haß, Neid und Vernichtur gzwille unserer Feinde seit länger als einem Jahrzehnt beim tuͤckisch gegen unser Vaterland geschmiedet hatten. Wag i Verein mit unseren ruhmreichen erbündeten deuischer Geist, dꝛrutsche Wissenschaft und Technik, deutiche Kraft milltärisch wie wirtschaftlich beimögen, daz ist in den drei hinter uns liegenden Kriegs jahrin der ganzen Welt lundgetan. Wo Heeregmassen in überlegener Zahl in unser Land und in die Lander unserer Verbündesen eingedrungen waren, da sind sie heute fast ganz wieder vertrieben. n. ruhmrelche Flotte, an Zabl der enaltschen nicht gewachsen, aber an Seemannsmut, an Stemannt⸗ tüchtigkeit ihr überlegen, hat den Glauben an die englische Un⸗ besie ar felt . Legende gemacht. Vie wirtschaftliche Kraft des Deutschen Reiches ist ungebrochen. Finanzlell zeigt jede neue Kriegs. anleihe die ungeheure Beneisterung des Volkes, sich auch obne Anteilnabme des Auslandes mit den Krlegganlelhen abzufinden. Am 12. Dezember 1916 bat, den edelsten menschlichen Regungen folgend, der Deutsche Kaner mit den ihm verbündeten Monaichen den Feinden die Frier eno hand entgegengestreckt. Sie ist mit Hohn zuruͤckgestoßen worden. Aus dem Widerhall aber, der ung aus dem felndlichen Lager entgegentönt, hören wir schrill hervor das Gelüste nach deutschem Gebiete, nach dem deutschen Lande Elsaß⸗Lothringen, den Ruf nach Zertrümmerung des Deutschen Relches und selner Verbündeten, nach ihrer Demütigung. Am 4. August 1914 war die Lofung: wir führen keinen ,, ,,. Am 4. August 1917 rufen wir dasselhe unseren Feinden zu. Mögen sie die Verantwortung tragen, wenn sie in die dargebotene Friedene⸗ hand nicht etnschlagen, und mögen sie sicher sein, daß wir unser Schwert scharf halten bis zur Erreichung des Friedens, der für unt noswendig ist jur Sicherung unseres Vaterlandes, zur Sicherung unserer freien Gntwicklung.
Hierauf ergriffen der Reihe noch die Vertreter der wich⸗ tfigsten Berufskreise unseres kämpfenden und ringenden Volkes das Wort, zuerst, wie sichs 0 mn ein Vertreter des Heeres, der Chef des stellvertretenden Generalstabes der Armee, Generalleutnant Freiherr von Freytag⸗Loringh oven.
Er gedachte der Taten unserer Wehrmacht zu Beginn des Kriege, als Schlag auf Schlag die großen Festungen fielen und, getragen don elnmütiger starker Begeifterung, unser Westheer den Sieg in Feindes⸗ land hineintrug. Eg sei nicht zu vergessen, daß unserem West⸗ beere vor drei Jahren elne Ueberlegenhelt von nabeju drei einvlertel Millionen Bajonetten gegenüberstard. Gleichwebl sel Ungeheureß damals erreicht worden. ie e ,, sel weit vorgeschoben in Feindesland. Der Nedner gedachle der heirlichen Hindenhurgsiege im Osten, die un sere Grenzen dort von der Ri ssengefahr efreiten. Er gedachte der Taien unserer österrelchisch⸗ ungarischin Verbündrten, der in schneller Aufesnanderfolge erreichten Eroberung der russischen Festungen. An der Ostfront konnte nicht allein da, wo an elnzelnen Stellen im Vorjahre die Front von den Russen eingedrückt worden war, die Scharte aus ge⸗ glichen, sendern der Sieg weit in daß Land hineingetragen werden. Wetteifernd mit dem Landheer, scheute sich unscre Marine nicht, in offener Seeschlacht dem überlegenen Feinde am Skagerrak zu Lelbe zu gehen, und unter Wasser zermürbt sie täglich mehr die Widerstandz kraft Englands und seiner Bundeggenossen. Wenn diese unerbörten Grfolge, die in früheren Zeiten längst ben Frieden herbeigesührt hatten, Erfolge, die ganze Köngrelche üͤberrannt
von Carthagena nach Glasgow,
kaben, Unz noch nicht weltergebracht Bäiten, so liege das an ber all= gemeinen weltpolt üchen und weltwirtichaftlichen Lage, die allein zu Gunflen unserer Gegrer arbeitete, bie ihnen immer wieder neue Bundeegenossen jufũhrte. Der Renner schloß: Wir in der Heimat konnen daz Gedaäͤchtnig unserer Toten, wir können den Dank, den wir unserem herrlichen Volkebeer schulden, nicht besser ausdrücken, als wenn wir mlt aller Kraft auch in urtz den seellschen Schwung bis zum Ende erhalten.
An Stelle des in letzter Stunde erkrankten Grafen von Schwerin⸗Löwitz führte als nächster Redner der Präsident der Landwirtschafts kammer der Provinz Brandenburg Graf von der Schulen burg⸗Grünthal etwa aus:
Bis zum Kriege glaubten weite Krelse des Volkeg, unsere Land⸗ wirtschast / könne unser olf von sast 0 Meinionen Menfchen seiest. ständig ehne gusländische Zufuhr. nicht ernähren, man tröst te sich damit, daß niemalg uasere Zufuhren vollsländig, abzusperren seien. Aÿer von 1888 bis 1913 haben sich auf derselben Acker fläche unsere Ernte⸗ erträge um 48 vo, beim Brotzetreide allein um 53 vH gesteigert, unsere Fleischerjeugung sogat um mehr alg 100 ph. Kein anderes Land der Welt hat das i , . unsere Lan twirtschaft steht technisch weit voran an der Spitze aller Länder. Die Hoffnung, daß unfere Zasuhren nicht abgeschnitten würden, ist entiaͤuscht, aber noch mehr entiäuscht die
off nung unserer Feir de, ung aut zuhungern. Trotz ungünstiger ruten lem unsere Landwirtschaft, obwohl unter Entbehrungen der HGevßlkerung, diese mit Nahrunge mitteln versorgen, so daß wir uns fiegreich behaupten können. Vagegen reiche Englands inte kaum ür drei big bier Monate. Deutichland ist auch in 1 3 ahren niemals ausjubungern. Das Wort des Kaiserg: Wir sind nicht zu belegen — gllt auch sür den Wirischaftekeleg. Die Stim⸗
mung der Landwirte draußen ist: Wir müssen siegen, wir wollen
siegen, wir werden siegen.
Nach diesem Vertreter der deutschen Landwirtschaft sprach als Vertreter der Reichshauptstadt, des Deuischen Städtetages und der städtischen Bevölkerung der Oberbürgermeister von
Berlin, Wirklicher Geheimer Rat Wermuth: r legle 9. 9. der Krieg den deutschen Städten ein
unerbittlich harter, aber köchst gen laler Lebrmelster gewoꝛ den sei,
der uns in dreijäahrigem Kursuß die Lehren vom Kraftzuwacht in der Rot und von der Anpaffung an des Gegebere so wuchtig eingeprägt het, daß wir mit Anregungen für ein Jahrhundert . Frledenßd⸗ arbeit voll versorgt sind. Ver Redner siellte gegenüber den Aut⸗ streuungen unserer Feinde fest, daß der Anstoß ju außergewöhnlicher Versorgung der Großstãdte erst ln den allerletzten Tagen des Jult
die Treue, und zialse:
Die Versammlung erhob sich und stimmte mit Begeisterung * ee, , ,. Ruf ein. Die Musik spielte 9 Dir im Siegerkranz“.
33 seinem Schlußwort schlug der Präsident Dr. Kaempf vor, an Seine Majestät den Kaiser nachstehendes Tele⸗ gramm zu senden:
Vertreter aller Stände und Berufe sind beute zu einer Jederl⸗ feler des 4. August 1914 vereint. Nachdem Euere Kalserliche und
stönlgliche Majessät den Feinden hoechherzig die Hand zum Frieden ge peng ,. der . den Friedenswlllen des deutschen Volkez
kraftvoll zum Ausdruck gebracht haf, bekundet die heutige Versamm. . . Entschluß: wenn unsere Feinde in keinem Frieden beren sind, der den Bestand und die Sicherhrit unseres Vater landen berbugt, einmütig und unerschütterllch mit Gurer Majestũt jusammrr⸗ justeben, big ursere Feinde gesonnen sind, das Recht des deutschen Volles auf Freiheit und Sicherheit seiner Entwicklung anzuerkennen. Angesichts der glänzenden Taten unserer Verbündeten und unserer todesmutigen Truppen, die in Ost unb West auch zu Beginn des vierten Kriegejabres den Sieg an unsere Fahnen gebeftet haben, erhoffin wir unter der glorreichen Fährung Gurer Majestät und der Eurer Magjestãt verbündeten Menarchen einen ehrenvollen und ge sicherten Frieden. (Lebhafter Belsall.) J
Mit dem Gesange des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles“ schloß gegen 10 / Uhr die eindruckgvolle Ver⸗
anstaltung.
Nr. 31 d Veröffentlichungen des aiser ligen Ge sisiphditttf n ti: . August igl7 hat folgenten Inhalt:
ergangen ift; dann entwarf er ein Blld der ungeheuren Kriegsarbeit der . und schleß mit einem Ausblick auf die nicht minder bedeutenden Aufgaben, die ihrer nach dem Frieden schluß harren.
Der nächste Redner war der Vorsitzende der General⸗ kommisston der Gewerkschaften Deutschlands, der Reichstags⸗ abgeordnete Leg ien. . .
Er erinnerte an die vaterländische Haltung der deutschen Arbeiter ˖ schaft bei Beginn des ung aufgejwungenen Verteldigungokrieges, eine Haltung, an der die deuiscken Arbeiter trotz der sis bejonders schwer drückenden Krieggnöte fesigehalten hätten. Der R
edner führte am
Gesundheitsstand und Gang der Volkakrant zeiten. — Gesetzgebung ufw. (Beuifärs Reich.) Wochenhilfe. — Rinderpert. — (Pigußen. j Dplum. — Aczneimltiel.— Sammelmolkerelen mit Milcherhitzern. Rotlaufimpfungen. — Rotlaufkulturen. Armeipsflan zen. — (Sachsen. Rank npflecepersonen. — Kiauenvieh. — (Hulgarten. Runstwein. — Vermischleg. (Deutsches Reich) gichorienwurzeln. Brnährung des Nachwuchseg. — (amburg.) Kindbeitfieber 19907 bi 1815. — * Geschenkiiste. — Wechentabesse über die Sterbefäll: in deutschen Orten mit 40 oo9 und mehr Cinwohn ern. — Deggle ichen rzheren Städten des Auslande. — Erkrankungen in
Schluß unter lebhaftem Beifall aug: Ein Volk, das wie das deutsche zufammenfteht, ist weder mit Waffengewalt noch burch Aushungexung nieder juringen. Unsere Friedengangebote sind ein Zeichen unserer Kraft; es konnte nie ein Zwelfel daran bestehen, daß die deutsche Arbetterschaft in der Stunde der Gefahr ihren Mann stehen werbe. BVlefe Stunde der Gefahr ist trotz aller Waffenerfolge heute noch nickt vorüber, und vegrregen sieht die deutsche Arbeiterschaft heute genau wie vor biei Jahien wie ein Mann zum Vaterland, bereit zum Frieden, entschlofsen zum Kampf.
Als Vertreter von Handel und Schiffahrt sprach Herr Max von Schinckel, Hamdbuig:
Als vor drei Jahren der Krieg ausbrach, standen Handel und Schiffahrt in bezug auf ihre nächfte Zukunft vor einem grohen Raͤrsck, Mitteleuroßa war auf sich selbst angewiesen. Ein grohe Verbdienst han sich der Leiter unserer Reichsbank eiworben, indem er
ch der Einführung eints allgemeinen Zahlungs moratoriums wider- eßzte. Der Krieg zwang zur Schaffung einer Reihe von Organi—⸗ alionen, die vielfach aus dem Boden gestampft werden mußten, die aber ungeachtet natürlicher Mangel und Fehlgriffe Großes geleistet baben. Der Handel wilid auch nach dem Kilege neue Wege zu finden wissen, wenn er nur die Möglichteit zur freien Betätigung erhält. Daju gehört aber nicht nur die alshaldige Wiederaufhebung der jetzigen Beschränkungen, sendern auch ein Frieden, der ihm diese Bewegungt⸗ freibeit gewahrlelstet. . Es folgte als Vertreter der Industrie Herr Geheimer Kom⸗ merzienrat Ernst von Borsig. Er führte eiwa aus:
Die Industrie, die im Frieden schon gewohnt war, vor Schwierig kelten nicht zurückuschrecken, ging auch zu Beginn des Krieges mit eiserner Tattraft und unermüdlichem Fleiß an die Arbelt, und so gelang es, dem Vaterland Waffen ju schmieden und dem , . Tro zu bieten. Der bei Beginn des Krieges gefürchtete Arbeitgmange trat nicht ein. Die Industrie ist voll beschäftigt, wenn auch vielfach auf neuen Gebieten. Sie vermochte die neue Arbeit zu leisten dank der Hingabe der Arbeiterschaft, namentlich der arbeitenden Frauen. Die Induflrie bofft, auch nach dem Kriege ihr soriales Gefuͤhl wie bisher, sogar noch darüber hinaus durch die Tat beweisen zu können.
cue Aufgaben werden kommen, aber auch sie werden geloft werden dank der unbeugsammen Willengfestigkeit in der Industrie. Wenn daz gin deutsche Volk diese Willens festigkelt hat, so wird der Sieg unser sein und ung zu dem ersehnten Frieden fuhren.
Für das deutschẽ Handwerk sprach der Handwerkslammer⸗ vorsißende, Klempnermeister Plat e, Mitglied des Herrenhauses:
Er sührte im Namen des Handwerks auß, daß dieseg ganz besonders durch den Krieg betroffen set; etz diene mit Gut und Blut dem Vaterlande. Das Handweik habe in vollem Maße selne Pflicht und Schuldigkeit getan und lege das Gelübde ab, daß es weer seine Pflicht im Kiiege tun werde. Was der Krieg zerstört habe, werde dir Frieden wleder gufbauen. Möge der Friede kommen, wann er wolle, dag Handwerk halte durch!
Für die große Zahl der Angestellten sprach der Vorsitzende n,, . der kaufmannischen Verbände Dr. Köhler.
agte u. a.:
8 Beruftzstände vereinigte das Gefühl der Verteldigung des Vaterlandeg. Der Priyatbeamtenstand sei in die Kriegszeit hinenn⸗ gegangen obne Spargroschen, viele seiner Mitglieder bätten ihre wirt⸗ schaftliche Grundlage virloren, es sei aber doch selun gen mit Hülfe der Geldrũcklagen der Verbände der größten Not zu steuern und die Stim. mung aufrechtzuerh alten. Jetzt gelte eg, den aus dem Kitcge heimkehrenden Mitgliedern die Aibeltsmöglichkeit wieder zu verschaffen. Das Ver⸗ trauen ju unserer Stärke, der Wille jum Sieg lasse uns den fen besiehen, wir seien nicht zu besiegen, weil wir unt stark
en. ö
Alle die kurzen, zündenden Ansprachen wurden mit leb⸗
. Zustimmung aufgenommen. Sodann ergriff der
eichskanz ler Dr. Michaelis das Wort zu folgender Ansprache: J .
Wir stehen unter dem Eindruck ber Größe des Tageg, an dem vor drei Jꝛhren das Volk aufstand, um in begelsterter Cinmütigkeit den Riesenkampf aufzunehmen, der uns aufgezwungen war. Der 4. August soll in der Geschichte des deutschen Volkes aller Zeiten cin Erlnnerunggtag höchster valerlaͤndischer, todegzmutiger und sieget⸗ gewisser Ents n n, sein gegenüber der größten Gefahr, die je auf eln Volk herntederbrach. Wir wissen heure alle, wag wir wollen. Wir wollen dat von den Vätern ung anvertraute Eibe un⸗ versehrt den kommenden Geschlechtern weltergeben. Wir wollen
unsere Kinder und Kindezklnder davor bewahren, daß Kriegguot wie
l. en⸗ 1 deutscher Großftädte. — Deggleichen in deuischen Stadt⸗ und andbezirken. — Wuterung.
Literatur.
— Der . Mikrokogmos“ in Stuttgart, eine Arbeite gemelnschast tätiger Milrostopiker, hat als ersten Band eineg Handbuches der mikrostevischen Technik? ein Werk über das Mitrostop un feine Rebe napparate“, bearbeitet von Hans Günther (ge. 3 6, Neschäftzstelle des Mikrokosmos“, ckhsche Verl duchbandlung in Stuttgart), erscheinen zahlreichen Abbildungen außsgestattete Huch 100 Seiten erschöpfenden Aufschluß über des Mifrosfops, seine Eptischen und mechanischen T Pieffen, Zählen und Jeichn. n mikroste pllcher Gegenstände. B geh . n, ,., . e. das Bu gwo andwirten un ern . n, ,, . Lehrern und Naturfreunden als zuver⸗ lässiger Ratgeber willkommen sein. ö man 23 , , e, , ,, Schriften, die
esellschaft der Naturfreunde Kosmos. ̃ ; gl . sster ! von Tr. K. Floerick genannt (Frandhsche Verlagk⸗ handlung in Stuttaurt, 1 ). er Verfasser führt cn schaullch daz Heer der kleinen jolagegelster aus der Insekten⸗ welt in Wort und Bild vor, die allen Menschen ju schaffen machen. Sind die gefährlichften dieler Schädlinge Bewohner des beißen Srdgürtelß, jo leben doch guß un nnen 6 . den e. an,, J allen, sondern auch als NUebertrager ansteden Gefahr bedeuten. Der Leser finder in dem lebendig geschriebenen
; en. af e zt
prakiischen den ihm n viesen Vertretern der Inseltenwelt drohenden Schãdigungen vorzubeugen. !
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Alexandra v. Paczengky und Ten ein t e .
Keulnant d. R. Walter Nickel (Breslau). — Frl. Hilda
mit Hrn. Leutnant d. R.,
. . — Gleiwitz, J. 3. im Felde). — Frl. Gdeltraut er m
Hammerstein, Wefstpr. ). —
R. Hi.. Gorstaffeffor
Bern Gersau).
Frl. Käte Meyer mi
garete Meyer Radon (Altona, Elbe).
Ritter utspachter Weigi (Mangschů
we). , err Gine Tochter: Hin. Rittmeisser
Gr. Wartenberg). . Dröseler (Berlin).
, ajor d. X., erungg un u ( Osnabrũch. e. j
zettritz und Neuhaus ke e . , gm r Buch
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Chanlust n, Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschaftest echnungsrat Mengering in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.
Berlin, Wilhelmst rage gz. Vier Beilagen
di kerauggibt, sei daz Bändchen
Erdtellen dem
Büchlein i . UÜnterhallung wie Belehrung und manchen nt,
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Bellage ])
— —
gRReferendar Herhert Wruck 8.
rn. Leutnant Armand du Plesstit een, .
Dermann Sqcmeĩdewin Düffeldorf, 1. 8 Verehelicht: Hr. Rea. RAaumeister Alfred Weidler mit Frl. Man
Geboren:; Ein Sohn: Hrn. Landrat Dr. Gelpke ger en, 3 a SIchmsdt von Knabelzdorf (Berlin). — Hrn. Marinebaumte a
Gestorben: . Obeist 4. D. und , . Gig
3 ö
Druck der Norhdeutschen Buchdruckerei nid Verlagtaaftall .
— sowie die 1821. Nusgabe der Deutschen venue
NAichtamtliches.
Polen.
In der letzten Sitzung des Geschäftsführenden Ausschusses des Vr fig Staatsrats wurde der Staats ratshaushalt für August angenommen. Ferner nurde der Juslizabteilung die Herausgabe eines Gesetz blattes sbertragen. Bei der Finanzabteilung wurde, ‚„W. T. B.“ safolge, beschlossen, eine Rechnung s kamm er zu vilden, hi den Grundstock für die künftige Staatsaufsicht bilden sol. Es wurde zur Kenntnis genommen, daß von der heutschen Zivilverwaltung ein Entwurf des Staatsrats, be—⸗ nffend Gründung von Gemeinderäten im Lande, gegen⸗ nirtig geprüft wird. Ferner wurde zur Kenntnis genommen, naß die österreichisch ungarischen Behörden den österreichisch⸗ mn. , . er n g, . n, . llebergang in die zu gründende po e Verwaltung na aß⸗ gabe des Bedarfs ermöglichen werden. 2
Großbritannien und Irland.
; 2 D e ch
Dee A Uunsaͤhi fan
Friede, uro Macht
wesen.
n (iar in ge lets, frieden bedingungen würden eine Kriegsentschädigung auferlegt haben, ö die, Form der Abtretung der f . der französtschen, der sieckischen, vielleich! der lfallenischen Flotte angenommen bärte.
äropa wäre der Gnade diefer großer, grausamen Macht aut
2 ö
zum Deutschen Reichs anzeiger und
Wiederherssellu g kommt.
Gg darf kein nächstes Mal
Schrecken nicht sich wiederholen lassen.
Meinung sind.
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 6. August
2 .
.
gellefert worden. Ste mögen sager, daß das ein böser Traum wäre. Dag ist nicht der Fall, es ist nur eine Beschreivung alldeutscher Träume. Was wäre in Amerlka geschehen? Die Mon roe⸗ doltrin wäre wie ein anderer Paplerfetzen vehandelt worden. Deutschland halte die Doktrin nie unterschrieben. Bie Tatsache, daß es seine Unterschrift nicht gegeben hatte, macht keinen Unterschled. Aber wir lennen sesne ehrgeizigen Plane in Südamerika. Amerika wäre ein Jahr nach Abschluß dieses Frredens in einer hoffnungelosen Lage gewesen. Die verbündeten Mächte haben sofort empfunden, daß elne große Bedrohung der Freiheit der Welt in Gesichtskreis aufstieg, und alle baben ohne Verzug die Herausforderung ange⸗ nommen. Amerlta verstebt vollauf, warum wir und es mit ung ge⸗ handelt haben. Das ist die Gefahr, die wir in diesen drei Jahren zu verhüten strebten. Und nicht ohne Frfoig! ff ie sich duich einen unglüdlichen Zwischenfall nicht entmutlgen. Machen Sie sich die Grundialsache klar, daß wir den ehrgeizigen Pränen Deutschlands Emhalt getaa haber. Die Nalionen der Welt find mühsam die Leiter hingufgentiegen, die zu natfonaler Unabhängigkeit und Selbstachtung führ. Franireich und England haben diese Stufe vor langer Zeit erreicht. Amerika kam spaͤter. Danach Rumänten, Griechenland und Serblen. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Itallen elnr ungbbängige Nation. Und jetzt kommt eine große Macht mit roher Gewalt, um die Notionen zer- ie fert und blatend in die alte dunkle Kluft der Stiaverei zu stürjen. Deshalb fämpfen wir. Gewssse Leute sagen, jetzt fei die Gefabr vorbei, also weshalb schlietzt Ihr nicht Frieden? Der staiser spricht fetzt anbers. Wir böten jetzt niemaiß mehr tönende Phrasen von Meutschlands Weltmacht. Er spricht jetzt bescheidener über die Verteidigung des deutschen Bodenz. Wer wollte in Deutschland einfallen? Wollte England mit seiner jämmerlich kleinen Armee in Deutschland einfalley, wollte es Rußland, das kein autrelchendes Bahnnetz hett“, um die eigenen Grenzen ju verteldtgen? Hat sich Nußland auf einen Angtiff vorbereitet, hat Frankreich das getan, das offenbar nicht vorber item war, selne eigenen Grenzen zu schützen? Oder tat es Belgien? Oder wollte die seabische Armee . Berlin maischieren? Der Kaiser muß wißten, daß er nicht des⸗ halb in den Krieg zog, daß er sich auch j tzt nicht dez balb im Kriege befindet. Weder er noch sein neuer Kanzler sagen, daß er sich mit deutschem Boden zufrieden geben würde. Beide führen glatte Reden über den Frieden, aber sie stottern, sie stammeln, wenn ez zu dem Worte Es kam noch nicht vollstandig über ihre Lippen. Wir forderten sie dazu auf, aber sie können etz nicht aut= sprechen. Ehe wir zur Friedensbesprechung gehen, müssen sie lernen, zunachst jenes Wort aussusprechen. Die tapferen Jungen, von denen ich eifteulicherweise einige in dieser Versammlung sehe, heilen den Kaiser allmählich von seinem Stotiern, his er den ersten Buchstaben des Frledengalydabeteg geleint hat. Ver erste Buch stabe ist Wtederherstellung. Vann werden wir reden. Der Krieg ift etwas grausigeg, aber er ist nicht so schrecklich als rin sch lechter Friede. Der furchtbarste Krieg geht zu Ende, aber ein schlechter Friede geht immer welter, er taumelt von Krieg zu Krieg. Was wollen sie, wollen sie Frieden, wenn ste dadon reden? Tie Wahrheit ist, daß die preußischen Krlersherren ihre ehrgeizigen Pläne noch nicht auf⸗ egeben haben und nur die Verschiebung der Vermutlichung dieser läne erzitern. Unter ihnen berrscht richtige Verzücklbeit. Glauben Sie mir, daß die Verschwörung diermal mißlungen ist. Sie sagen ganz ehrlich, daß alles gut gige en wäre, wenn England nicht gewesen wäre. Das nächste Mal wollen sie sichergehen. 8 darf geben. Gin Mann in sehr ober, mächtiger Stellung in Deutschland hat gesagt, daß der Friede bald kommen, aber daß der Krieg in 10 Jabren wieder beginnen werde. Dag sind ihre Gedanken, das ist lhre Art zu reden. Sie sagen:; Wir hätten viele Dinge voraussehen sollen. Wir hätten
viele e , fte, viel Kupfer und Baumwolle ia Deutschland
aufspeichern sollen. Das nächste Mal wollen wir daran denken. Vann haben wir einen Irrtum, betreffend die ⸗Boote, brgangen; an⸗ sfatt 260 oder 306 müsfen wir mindesteng 2060 oder 3606 haben für dag nächste Mal. Es darf tein nächstes Mal geben. Es int viel besser, trotz allem, was es kostet, trotz allen Jammer und allem Traurlgen, ein- füe allemal damit aufzurdumen. Wir wollen diesen Wir wollen das Geschlecht sein, dag männlich, mutig und entschoffen den Krieg aus dem Trauer⸗ spiel des menschlichen Lebens enfernt. Auf alle Fälle wollen wir den Stieg so vollksmmen machen, daß die nationale Freiheit, sel es für große oder kleine Nationen, nie wieder bedroht werden kann. Es ift da; Wesentliche des Rechtes, daß der kleine Mann und der arme Mann denselben Schutz genießt wie der mächtige Mann, und die kleine Nation muß ker ᷣ bewacht und beschügt werden wie di⸗ große Nation. Sie fragen, wie ez sieht. Nun, wie bei allen Strafen die je gebaut worden sind, gibt ei Berg und Tal und der russtsche Zusammen bruch tit ohne Zwelfel eine t tiefe Schlucht, durck die wir hindurchgehen. Ich bia nicht sicher, ob wir ihren dunkelsten Grund erreicht haben, aber niels des Tales sehe ich den Aufstieg, und ich will Ihnen meine Grünbe dafür sagen. Rußland selbst hat durch diesen Zusammenbruch die nötige L! hre gewonnen, daß eine Armeg ohne Zucht nur ein Haufe ist, in dem der Tapfere für den Schutz des Felglings geopfert wird. Die fraazsische Reholutlon hat dies schnesl gelernt, fonst würden die
renßen und Oesterreicher die französtsche Freiheit im Biute ihrer
ohne erstickt haben. Ez gibt Leute in unserem- Linde, dle das tersetzende Verfahren in die btitische Armee ein führen möchten und Ausschüsse elnletzen möchten, um den Krieg ju beftimmen und zu führen. Die Nation hat ihren fine Arbelster· und Soldatenrat errichtet. Bag ist dag Unterhaut. nn das zu irgend einer Zeit aufhört, wird sie ein auderetz errichten. Aber wir
wollen die Anterordnung nicht in e,, bringen, lndem wir
id sich widt rstrebende — ir können nicht gulassen, daß Tellorganlsationen den Krieg leiten oder Frieden
bekäͤmpfende u
da zwei k 6 errichtet werden.
estaiter, ü im Staat
egierungen
horschreiben. Die Nation als Ganles führt Krieg und die Opfer sind zlemlich gleichmäßig unter alle Kigssen varteilt. Die Natlon als Ganzes sühit Krieg und die Nation als Ganzts muß Fricden schließen. Da eg ein gemeinsames Opfer ist, muß es auch eine gemelnsame Regelung se in. Jener Weg führt nicht zu einem befriedigenden i, , und ich bin sicher, daß jene in Rußland, die es einst gedacht haben, heute nicht mehr der Würben sie, wenn sie sich bis zum Ural zurückzjögen, mit den Deutschen hinter sich her, dem Fiieden ohne Annertonen näher sein? Es würde nur bedeuten, daß die Deutschen sich das beste Land autsuchen und den Völkern Krieggentschäͤdigungen auferlegen könnten, die sit am besten tn unten. Und in im Westen ihrem Bei * folgen wiürbhen? Wir haben nicht mehr alg 100 Mellen lum Weglgusen, wir würden dann ins Meer geworfen werden. Unsere große Armee, deten Aufbau und jwel Jahre gekostet bat, mit ihrer gioßen Ausrüstung, dern Heistellung jwei Jahre der größten Geschicklichkit unserer Industrle und unserer Arhelter g kosttt bat, wäre verloren. Wag hätte es dann fär einen gweck, zum Kasner zu gehen und ihm ju sagen: Großer Kriegäherr, wir waossen, daß alleg, was Du wünschst, ist, den deutschen Boden ju beschüßen. Wir baben unser Besteß getan, Ihn zu schützen. Nun gib und Frieden, wir vertrauen Dir. Ich laue, die so denken, würden ihren Jrtum bald genug einsehen. . ist nicht die Art und Weise, ten Frieden zu sicheyn, nicht eiamal
Wochen an
Verhandlungen erreichbat.
Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1912.
einen Fileden obne Annexionen und Entschärigungen. Es ist Ein Hinautschleben des Friedens, und ich bin ganz sichet, daß selbst die, die in Rußland verantwortlich sind für diese Poltrit, heute das gerade so gut einsehen, wie andere, die zuschauen und sehen, waz folgen muß. Hier steben wir, ein freies Land, dessen Ehre war ver⸗ leidigen. Ich jehe, Laß die Deaischken mit der letzten Schlacht sehr zufrleden sind. Nun, das einzige, was ih sagen knn, ist, daß der ausgezeichnete Ober besehlebaber Unsertr Armer an der Westfront gesagt har, daß er alle seine Ziele in dieser Schlacht eirelcht hat. Ich spreche nicht von eiwaz, waz er mir nach dem Kampf gejagt hat. Er war gütig genug, uns davon zu unterrichten, was diese Ziele waren. Und sie sind erreicht worden. Aber der deulsche Bericht sagt, daß wir nur eine Trichterlinie besetzten und in Berlin wird geflaggt. Eine Trichteninie! Wer hat die Trichter gemacht? Haben sie die Trichter auggegraben? O nein. Trotz der U⸗Boote, die, wie man ung vor etwa echs Wochen erzählte, verhlndern solllen, daß dle bri= tische mee ihren Schießbedars erhielt, hatien wir genug Geschütze und Schießbedarf, die gut ausgebaute Linie, rie sie in Trei Jabten mit freiwilliger und erzwungener Arbeit errichtet hatten, ia eine Relhe von Trichtern ju verwandeln. Und der Kaiser hat den Armee⸗ kommanranten zu seinen machtvollen Maßnahmen heglückwünscht und hat hefoblen, in Berlin ju flacger. Sie ind mit der Schlacht ju
frieden und wir siad es auch. Nan, solche Schlachten müssen wir
haben, sie machen beiden Seiten Freude. Wir sind zwet Mellen weit vor⸗ e g, Uns gesaͤll es vorzugehen, ihnen, sich zutückzuzie hen. Unt gefallt es, Gefangene zu machen, ihnen, sich zu ergeben. Uns gejällt rs, ihre Gräben zu jerstören und sie sind noch mehr entzückt. Nun a wir das zu unserer gegenfeitigen Befriedigung so weiter gehrn! Jeder Rückzug, jede Prelegabe von Befestigungen, deren Erbauung ihnen drei Jahre gekostet hat, wird des Kaisers Her von neuem erfreuen, wird neue Glückwünsche an den Kronprinzen von Bayern bringen und mebr Fahnen in Herlin. Ich glaube, der Feldmarschall hat die Abficht, Fes Kalsers Herz wieder und wi der ju erfreuen. Aber lafsen Sie sich nicht durch diese deutschen Berichte itreführen. Es ist die britische NMtethode des Vorgehens mit möglichst geringem Verlust an Menschen⸗ leben, indem man die deutschen Gräben und ihre Stacheldrähte un
ihre Maschinengewehnposten jzerstört und dann sofort vorgeht, sobal
die Beschleßung aufbört, und dann vorwärts drückt. Das eriordert Zeit, aber es ist sich r. Und, obgleich die Deutschen ihrem Entzücken Auz⸗ druck geben, erzählen ung die eingebrachten Gesangenen eing ganz andere Geschlchte. Abet während die Armee so tapfer kämpft, sollte die Nation in der Heimat geduldig und start und, vor allem einig sein. Die Anspannung ist groß füt dle Nation wie für den einzlnen, und wenn Männer überanstrengt werden, werden sie schwach. Kleine Beschwerden werden über⸗ trieben, kleine Mißverftändnisse und Mißgriffe wachsen zu Bergen an. Lange Kriege sind wie lange R , sehr ansrannend für die Stimmung. Ein weiser Hann ist auf der Hut unh macht Zugeständnisse. Es gibt einge, dte mehr darauf aus sind, den Krieg zu beenden, alg den trieg zu gewinnen. Plane, die zum Sieg führen, erregen ihr Mißsallen, wenn sie den Kampf verlängern. Die Leute, die für diese Pläne verantwortlich sind, werden von ihnen ben, dammt. Wir wollen unsere Augen fen darauf richten, den Krieg zu gewinnen. Laßt uns unsete beiden Augen darauf richten. Giüige haben ihr Auge abirren lassen, und während das eine Auge fest auf den Sieg gerichtet ist, wandert das andere nach ihren Zielen umher, oder (86 ftarit nur nach etaem Lieblings, oder Partelxlan. Passen Sie auf, daß Ste nicht schlelen! Richten Sie beide Augen auf den Sieg und lafen Sle tein Auge rechts oder linkg schweifen, so wollen wir ez baben. Wenn in diefer Stunde irgendjemand Mißtrauen und Uneinigkeit in der Nation verbietet, so hilst er deim Feinde und schadet einem Vaterlande. Eg macht dabti nichts aus, ob er für oder gegen den Krieg ist. Behalten Sie alle den einen Gedanken im Kopf. Wenn Sie Mißtrauen und Un
zufriedenheit in der Nation säen, werden wir die Rieder.
lage ernten. Anderer s its, wenn wir den Samen der Geduld, des Vertrauens und der Einheit sämm, werden wir den Steg und seine Früchte ernten. Die letzten Abhänge etnes Auffiteg? sind immer die anstrengendsten für Nerven und Herz. Aber rie wahre Probe für die Ausdauer und den Mut den Bergsteigers sind die ietzten
paar Hundert Fuß beim Kliünmeun nach oben. Der Bergsteiger, der
den Rücken wendet, wenn er fast 1ben ist, wird niemalg ein guter Bergsteiger. Und die Nation, die den Rücken wendet und schwankt, bebor sie ibr Ziel erreicht, wird niemals ein großetz Volt. Wir haben alle Erfahrung im Klettern in England gehabt, vielleicht auch in Wals. Jeder Bergsteiger kann aufbrechen, jede Ari Bergsteiger ein Stück Weges gehen. Sehr oft ist, je jammeivoller der Bergsteiger, desto größer sein Eifer. Aber der Ermüdung, der Gefahr und der Anstrengung trotzen nur die stätksten Herzen. Selbst der Stark⸗
herzigste erbleicht manchmal, wenn er an den letzten schlüpfri en Ar-.
rand kommt. Aber wenn er umkehrt, und später zurückblickt, und sieht, wte nahe er dem Gipfel gewesen ist, veiflucht er seine Schwach- herzigkeit, die ihn geheißen hat, so nah am IJtel das Spiel aufzu⸗ gebeben. Niemgnd hat eine Ahnung, niemand in England, 5 reich, Italien, Rußland, Deuischland ode. Desterreich, wie nah am Gipfel wir sein mögen. Nur ein Votsprung verbirgt ihn vielleicht unseren Blicken. Es gibt auch Unfälle. Rußland mag für einen Augenblick in einen Spalt gestürzt sein, aber es hängt noch am Seil und wird wieder binaufklimmen mit starken Gliedern und festem Ent⸗ schluß, und jusammen werden wir den Gipfel unserer Hoffnung n
erreichen.
— Der Abgeordnete Cech Smith verlas in der Sitzung des Unterhauses am 30. Juli die Abschrift eines Schrelbens, das der seit Kriegsausbruch im Felde stehende mehrfach ver⸗ wundete und wegen Tapferkeit ausgezeichnete Unterleutnant Sassoun von den dritten walisischen Füsilieren vor einigen . seinen Kommandeur gerichtet hat. Das Schreiben autet:
Ich mache diese Eingabe in bewußter Mißachtung der mllitä⸗ rischen Autorität, weil ich slzube, daß der Krjeg heflifsentlich von.
denen verläogert wird, die die Gewalt haben, ihn zu beenden. Ich
Soldat, der überjengt ist, im Inteneffe der Soldaten gu handeln. Ich glaube, daß diejer Krieg, in den sch als in einen Ver⸗ teidigungs · und Befretungskrieg jog, nu mehr und Groherungekrteg geworden ist. Ich bin der Ansicht, daß der Zweck, tuͤr den ich und meine Kametrgden in den Krteg zogen, so klar hätte festgelegt werden oll n, daß es un-= möglich gewesen wäte, ihn zu ändern. Wäre dat gischehen, so wären die Ziele, die ung zum Kriege veranlaßten, jetzt durch Ich babe die Leiden der Truppen geleben und ertragen. Ich ve mag nicht länger det Gehllfe bei der Verlängerung dieser Leden für eiwas zu sein, dag ich für schlecht
bin ein
und ungerecht halte. Ich erhebe Ginmwruch keine wegs gegen die Krieg⸗
führung, sondern gigen politische Fehler und Nnaufrichtigkeiten, für die kämpfende Männer geopfe lt werden. Namens derer, die j tzt leiden, echebe ich Einspruch gegen den Betrug, den man gegen ste angewandt hat, und hoffe, daß es dazu beitragen wird, die dlckhäutige Gelassen« heit zu jerstören, mit der die Mehrheit derer dabeim die Ver- längerung der Qualen austeht, an denen ste krinen Teil und von . sie nicht genügende Vorstellungs kraft haben, um sie ju ver⸗
ein Angriff ⸗=