Sekanntm aäachung.
Auf Grund der Bundegrateverordnung vom 23 September 1916 zur Fern baltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 693) habe ich der Händlerin Frau Klara Wegener, geb. Schlicht, Ser lin, Granseersir. 4, duich Verfügung dom heutigen , . 1 K 2 Be⸗
ö esondere m ahrungsmitteln, wegen Unzuver⸗ lassigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb un ter s agt. j Berlin · Schoͤneberg, den 10. August 1917. Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.
—
Sekanntmachung.
Auf. Grund der Bundesrataberordnung, betreffend Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel, vom 33. September 1915 (R. G. Bl. S. 663) habe ich der Firma Schu hwarenhaus Carl Woick in Beeskow, dem Schuhmachermeister Ear Wock in Beeskow, dessen Ehefrau, Marie Woick, geb. Krüger, in Beeskow den Han del mit Gegenständen bes täglichen Be⸗ darfs und des Kriegsbedarfs, insbefondere mit Web,, Wirk «, Strick- und Schuhwarer, wigen Unzuverläͤssigkeit in bezug auf dielen Candelszweia bis auf weiteres untersagt — Pie durch Bekanntmachung dieser Anordnurg entstehenden Kosten werden den ven derselben Betroffenen auferlegt.
Beet kow, den 14. August 1917.
Der Lardrat. Wigkott.
Sekanntm achung.
Dem Kaufmann Emil Schie bold in Breslau, Alsenstr. 12, ist 'der Handel mit Seife, Seifen vulver sowie sonstigen fetthaltigen und fettlosen Waschmitteln aller Ait auf Cnund der Bundesratgyerordnung vom 73. Sepfember 1915 wegen AUnzuverlässigkeit un te rsagt worden.
Breslau, den 14. August 1917. Der Polizeipraͤsident. J. V.: Sa lsmon.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 1 der Bekannimachung vom 13. Septembe 1915 (RGGl. S. 4 wiid der Han dels frau Emma n in Cromm en au hlesigen Kresses der Handel mit Lebens. n ,, 1 3 n . 34 * . . verursachten
agen, insbesondere die Kosten der davon Betroffenen zur Last. , Hirschberg, den 11. August 1917. Der Landrat. von Bitter.
——
Bekanntmachung.
Dem Händler A. Vogt in Oelg ist der Handel mit Honig auf Grund der Verordr ung vom 23. September 1915 untersagt worden. — Die Kosten dieser Bekanntmachung hat der Händler zu tragen.
Oels, den 6. August 1917.
Der Königliche Landrat. J. V.: von Neuhaus.
Sekanntm achung.
Durch Bescheld vom 6. Jull 1917 habe ich dem Schlesser d Händler Wilhelm Du min ski, hterselbst, ran Tier eff d ö ö. te w gg Futtermitteln sowie
nden de alichen Be = tätigkeit hierfür unterfagt. K Gsfsen, den 11. August 1917. ⸗ Die stadtische Polizelperwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: giert.
Bekanntmachung.
Durch Bescheld vem 14. Juli 1917 babe ich dem Karl Kagan, hieiselbstz, Maschinenstraße 29, den . mit Sehens, und Futtermitteln fowie Ge enständen des täglichen Bedarfs und die Vermitilertät gkeit hier⸗ für unter sagt.
Essen, den 11. August 1917.
Tie siödtische Polizeiv⸗ rwaltung. Der Oberburgermelster. J. V.: Rath.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 16. August 1917. Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll— sitzung: vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr, für das Seewesen und fur Justizwesen sowie die
vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuer w i Handel und ee ifo euerwesen und für
Das Königliche Staatsmint te rium trat t einer Sitzung zusammen. t , nn
Der österreichisch⸗ ungarische Minisler des Aeußern Graf Czernin ist gestern abend nach zweitätigem Aufenthalte in Berlin nach Wien abgereist. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ knüpft an diese Meldung folgende Auslassung:
Sein Aufenthalt in Berlin bat Gelegenheit gegeben, die schwe⸗ henden polttischen und wirtschaftischen Fragen wischen den leitenden Staatgmännern der verbür deten Feiche eingehend zu erörtern. In der zweitägigen Augsprache ist der G- dan kenaugtaufch fortgefetzt worden, der vor wenigen Wochen bei der Anwesenhest des Reschdianziers in Wien aufgenommen und sodann während deg gemeinsamen Aufent- halts der beiden Staatsmänner im Großen a me . fortgefübrt wurde. Die in kurier Frist wiederholten Zufamme n klnfte entsprechen dem guf beiden Seiten bestehenden Wunsch, die gemein⸗ e,, ,. Aufgaben in vertrauenzvollem Zufammenwirken zu
earbelten.
die volle Einmütigkeit der leitenden Stgatemänner über die Grund- linien der zu befolgenden Politik erneut bekräftigt.
Der Königlich Bulgarische Gesandte Rizoff hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Dr. Nikyphoroff die Geschäfte der Gefandtschaft.
Die Besprechungen der letzten Tage waren von fesier Zuversicht in den alücklichen Fortgang des Kriege getragen und baben
Zu Beisitzern des Reichs schieds gerichts für Kriegs wirtschaft in Streitsachsn über die Lieferung von Speise fett sind der Direktor Noack in Berlin, Dircksen⸗ straße 6 ⸗27, und der Oekonomierat Hartert in Berlin, Thomasiusstraße 15, zu stellvertretenden Beisitzern, der Kauf⸗ mann Karl Davidsohn in Berlin Ng, 5ö, Heinersdorfer⸗ straße 14, und der Kaufmann Hugo Wilke, Mitglied der Potsdamer Handelskammer in Potsdam, Brandenburger⸗ straße 22, ernannt.
Ueber unsere Erfolge im Luftkampf im Monat Juli teilt, W. T. B.“ folgendes mit: ö
Im Monat Juli haben unsere Gegner auf allen Fronten im, ganzen 236 Flugzeuge und 34 Ballone verloren. Wir haben demgegenüber 60 Flugzeuge und keinen Ballon eingebüßt. Auf die Westfront allein enifallen von den 236 außer Gefecht gesetzten feindlichen Flugzeugen: 220, von den 60 deutschen: 52.
Im einzelnen setzt sich die Gesamtsumme folgendermaßen zusammen: 218 Flugzeuge wurden im Luftkampf, 29 durch liegerabwehr kanonen abgeschossen, 5 landeten unfreiwillig inter unseren Linien. Von diesen Flugzeugen sind 98 in unserem Besitz, 115 sind jenseits unserer Linien erkennbar ab⸗ gestürzt, 23 jenseits zur Landung gezwungen.
Nach einer Meldung aus London gibt der dortige japanische Militärattachs bekannt, daß am 22. Juli ein japanisches Kriegsschiff, das einen englischen Transporter im Mittel⸗ meer begleitete, ein deutsches U⸗Boot beschossen und zweifellos vernichtet hätte. Wie „W. T. B.“ von zuständiger Stelle erfährt, sind alle im Mittelmeer operierenden deutschen und österreichisch⸗ungarischen U⸗Boote wohlbehalten und erfolgreich an der Arbeit.
Nachdem bereits am 8. Juli die französische Behauptung, die Essener Anlagen seien durch Bombenabwurßf schwer beschädigt, amtlich zurückgewiesen worden ist, veröffentlicht der Funkspruch Lyon vom 15. August den angeblichen Brief eines deutschen Gefangenen mit genauen Angaben über die Explosions⸗ wirkung. Demgegenüber wird durch das „W. T. B.“ erneut nachdrücklich festgestellt, daß die Essener Anlagen überhaupt nicht getroffen worden sind.
Samburg.
Die Bürgerschaft hat „W. T. B.“ zufolge einstimmig beschlossen, den Senat zu ersuchen, er möge in Ueberein⸗ stimmung mit der Hamburger Kaufmannschaft und in Er⸗ wägung, daß der Einfuhrhandel der berufene und erprobte Versorger Deutschlands ist, im Bundesrat dafür eintreten, daß nicht den Organisationen der Industrie, sondern denjenigen des Einfuhrhandels die dem Reichskommissar für Uebergangs⸗ wirtschaft zur Verfügung stehenden Frachträume und Valuten in, würden, zwecks Beschaffung der für die Versorgung
es deutschen Volles erforderlichen Rohstoffe, soweit sie die In⸗ dustrie nicht schon vor dem Kriege unmittelbar von Uebersee bezogen hat.
Großbritannien nud Irland.
Bei einem Frühstück zu Ehren von Holmann, dem Premier⸗ minister von Neu Südwales, sprach Lloyd George zunächst den Arbeitern den Dank des Landes für ihre Teilnahme am Kampf an der Front und für ihre Arbeitsleistung in der Heimat aus und dankte sodann Australien für seine Leistungen für die gemeinsame Sache. Er sagte nach einer, Reuter⸗ meldung“, es sei unmöglich, die Beschaffenheit der australischen Truppen in Worten hinreichend zu schildern. In der Weltgeschichte gebe es kein Beispiel für die Art, wie die Dominions dem Mutter⸗ lande in der Stunde der Gefahr beigesprungen seien, gern und entsprechend Englands Vertrauen auf ihre Brüderlichkeit und ihr Verwandtschaftsgefühl. Australien fühle ebenso, wie Eng⸗ land, daß hier für Australien, Kanada. Reuseeland und Süd⸗ afrika Gelegenheit sei, im ganzen Umkreise des Britischen Reiches eine Nation zu bilden. Nur diese Vereinigung habe den Widerstand gegen Deutschland ermöglicht.
Frankreich.
Der sozialistische Munitionsminister Albert Thomas hat am Sonntag in Champigny eine Rede gehalten, aus der die „Agence Havas“ folgenden Auszug verbreitet:
„Ich befinde mich in Uthereinflimmung mit der Mebrbeit, fast mit der Gesamtheit meiner Partei, mit denen, die die Antwort auf den Fragebogen angenommen haben und eg im Intere sse der nationalen Verteidigung für gut halten, an der Stockbolmer Beratung teinzu⸗ nehmen. Ich habe diese Haliung klar und öffentlich vertreten, aber nicht obne, wie meine Genossen von dem zuständigen Verwaltunge⸗ ausschuß wissen, hinsichtlich der Zweckmäßigkeit, gerade jetzt zu dieser Beratung zu gehen, einige ernste Vorbehalte gemacht zu haben. Ich habe gesagt, daß es auß dem Gefühl der Bewunderung für die russische Revolulion und mit dem Wansche gescheben is, ibr tat⸗ frästig zu helfen, daß die Gesamtheit der Partei am 28. Mai be⸗ schlossen hat, nach Stockholm zu gehen. Jetzi ist es für niemand ein Geheimnis, und es wurde im Verlaufe der englischen Erörterungen im Unterhause eiklärt, daß unser Genosse Kerenzki, der Praͤsident dez russischen Ministerrates, nicht mehr so vil Interesse an der Stockholmer Beratung hat. Die russische Regierung als solche wür scht die Bemühung nicht mehr, der wir uns unterzleben wollten, um der russsschen Re⸗ volutlon ju helfen. Dagegen muß man Jagen, daß russische Genoffen, wie Tseretelli und Skobeltw und die Mitglieder des Arbester., und Soldatenrats, weiterhin eg für nützlich balten, nach Stockholm ju gehen. Ich füge binju, daß es für den Zweck, den wir dort erreichen, und sür die Gedanken, die wir dorthin tragen wollen, gui gewesen. wäre, ung in Ueberelnftimmung ju fühlen nocht nur mit der englischen Arbeiterpartei, sondern auch mit unseren belgischen Genossen, die sich noch weigern, nach Stockholm zu ehe und mit den Syndikaten der Vereinigten Siagten, die, obwohi sie dem Sozialismus nicht ganz anbangen, doch eine bedeutende Arbeiter macht vertreten, jetzt aber die Teilnahme an dieser Beratung auch ablehnen. Für die feierliche Vertündigung des Rechts, die wir dort vornehmen wollen, wäre es gut gewesen, mit allen sozsalistischen Truppen nach Stockholm zu gehen und ven allen Seiten die Be⸗ stätigung der gleichen Grundsätze und des soztalistischen Ideal der Franzosen beizubringen und zu erklären, daß es keine Internationale
geben kann, ohne daß diese Grundsätze so ju sagen trotz alledem der
ganzen Welt auferlegt werden. Trotz dieser Vorbedalte besteht iese Idee mit voller Kraft, die Idee, die gegenwärtig unsere
gehen, um Woꝛt 94
eue n 3. nter.
gen
zu gehen. Teilnahn mer Fin lt gema Epoliun Panne erde d
denke, einen Winkel voll Müitleid für die, die leid
glühenden Mügefühls für alle die Leiden der Welt. A Soldaten Innen auch jenen Abscheu vor dem Kriege
stets von der Internationale belannt, worden if. : alle diese Gefüble geben, aber diese Gefühle allein dürfen eine Yntz nicht leiten, die sich als Vertreterin des Rechtes, der Gerechiigsen und der Frelhelt ansieht, Vie sonialistische Partei muß itßren u bängern, den Arbeitern, Bauern und Soldaten sagen: Genossen! Itr ieidet, das ist wahr, aber eg geschlebt nicht für Kriegsniele, die M Partel fremd sind. Es geschleht für,. den Sieg der Grundsätzl, n den Kern unserer seziallstischen Anschauungen bilden. Wir lan die Pflicht, unsere Gefühle in die Tiefe des Herzeng zur in. stoßen, und müssen uns selbst das Versprechen geben, dem Volle die Wahrhelt zu jagen und zu sagen, daß man auf mllltãrsscen Gebiet, wie auf dim anderen, kämpfen muß bis jum Slege Ma Rechtg, das vom Sozlalis mus verkündet wird. Jede andere Halt würde einer Partei unwindig sein, die für die Fieiheiten h Menschheit kämpft. Ich habe heute angegeben, in welchem Gesst ez uns möglich erschlen, uns an einer Beratung, wie der Stockbosnmt u beteiligen, nicht fur einen faulen Frleden oder sür einen Fa. händigungsversuch, sondern um das Recht zu verkünden. Unter din Bedingungen wollen wir dorthin gehen, und dieser besondere Gn, schluß stimmt vollkommen mit der allgemelnen Politik unserer Pant überein — der Internationale, die sich auf jwei große Gedannn gründet: den Frledenzgedanken und den Rechtsgedanken. Vor den Kriege haben wir dem Frieder gzedanken geb tent, solange wir konnth. Während des Krieges und nach dem roben Angriff, dessen Opfer zu Land 1914 geworden ist, kann nur noch ein Gedanke unsere Pant und die Internationale leiten, ein großer Gedanke, der des Richtz ⸗
Nuß land.
Die Vorläufige Regierung beschloß, wie W. T. gn aus St. Petersburg meldet, in e j der außergemõhnlichen gegenwärtigen Ereignisse und angesichts der Verbindung Regierung mit den organisierten Kräften des Landes zun 25. bis WB. August eine Staatssitzung nach Moskau jr sammenzuberufen. Zur Teilnahme an ihr werden eingeladen Vertreter der öffentlichen, demokratischen, nationalen, min, schaftlichen, der Handels⸗ und industriellen Körperschaften, ni Organe, die die revolutionäre Demokratie leiten, höhere Vertretr des Heeres, der wissenschaftlichen Einrichtungen, der Unimet sitäten und Dumamitglieder. Dem Obersten Befehlshaber und den ehemaligen Ministerpräsidenten Fürsten Lwow wurden besonden Einladungen übersandt. Die Sitzung wird nach dem Krenl einberufen und durch eine Rede des Ministerpräsidenten eröfmt werden, der eine allgemeine Erklärung verlesen und den Mh gliedern Aufschluß über die Lage des Landes sowie den Arbeth⸗ plan und die Tängkeit der neuen Regierung geben wird. Ram sollen durch die Minister Erklärungen abgegeben und von dn Vertretern der verschiedenen Abteilungen Reden gehalten werd, die die Lage der verschiedenen Verwaltungszweige und de Staatswirtschaft beleuchten sollen. Man glaubt, daß ehm 1000 Personen an der Versammlung teilnehmen werden.
Ueber die Haltung der Einstweiligen Regierumn zur Stockholmer Besprechung wird der „St. Pelemn burger Telegraphen⸗Agentur“ von zuständiger Seite mi
eteilt: . Die Einstweilige Regierung ist der Anschauung, daß elne Lösm ker Kriegs- und Frledensfragen ausschlitßlich ihr im Verein mit de Reglerungen der verbündeten Lunder, die von den Demokraten unten stützt werden, zukommt. Mle sohsalistische Zusammenkunft in Sto bosin — das hat die russische Regierung wiederholt zum Augdrit gebracht — stellt eine Besprechung bellimm ter politlscher Meri dar und kann somit in teiner Weise beanspruchen, En scheidungen zu iriffen, die irgendwelche veipflichten de
deutung für die Reglerung hätten. Die Regierung ist stetz wih
davon entfernt gewesen, den russischen Sonaliften die Hife für Stockholm zu verwelgern, da sie es für nützlich hielt, die Frapn von Krieg und Frieden den Beratungen der internationalen Sofnsaltha zu unterbreiten. Sie hat duich die Person des Ministerpräͤsidenn und Kriegsministers den verbündeten Reglerungen gleschfallg amt
gesprochen, daß sie es als unerwünscht belrachtet, den sozlallstisqa
Vereinigungen irgendwelche Pinderniffe fär die Beteiligung an dt Besprechung in den Weg ju legen. Obwohl die Einsiwellige gierung die politische Tragwelte einer soztalistischen Besprechung bon Besichispunkte der Aufhellung von Grundfragen, dle der Krieg g schaffen hat, keineswegs leugnet, kann fi. doch den von der gh jammenkunst getroffenen Enischeidungen niemals einen Charalter in erkennen, der einzig und aunschließlich einer Entscheldung der ban bündeten Regierungen zukommen kann.
Der frühere Zar und seine Familie sollen, ö „Reuter“ meldet, in der Nacht vom 14. d. M. in aht Heimlichkeit nach einem unbekannten Bestimmungt ort, * später mitgeteilt werden wird, gebracht gore, sein. Ne Ueberführung sei auf Grund eines Beschlusses provisorischen Regierung geschehen, und der Arbeiter⸗ in Soldatenrat sei dabei nicht zu Rate gejogen worden. 6 w. amtliche Mitteilung erklärt alle Rachrichten der . über den Ort, wohin der Zar mit seiner Familie in der . zum 14. August gebracht worden sel, für frei erfunden, . Hegierunggmitglied begleite den Zaren, und seine ,, fei dollstãndig eben erfolgt. Bie Erwägungen darüber h l. seit Mitte Jull geschwebt und hätten nur militärische
politische Gründe. Bulgarien.
Nach Meldung der „Bulgarischen Telegraphen · Agent. aus Sofia wurde aus Anlaß korn g Fah re gt ag es her Thxronbestei gung des Königs gestern vormittag ng, Kathedrale ein feierliches Te de um abgehalten, dem die ö. treter der Verbündeten und Neutralen, die hahe, fh eh n hohen Würdenträger und ein außerordenilich ahlreiches Pu 1 p keimohnten, dag gekommen war, um seine Ehrenbietung in n Person des geliebten Herrschers zu bejeugen. Nach Ec hn Gottes dienstez begaben sich die meisten Tellnehmer in das cn wa sie sich in die Listen n . Der Hof, hie . . mitglieder, das Büro der Sobranse und der , 4 Schekow mit dem Kammandanten waren vorgestet
Tirnowo abgereist, wohin der König und die Prinzen ihnen vorausgeeilt waren, um in der alten hulgarischen Hauptstadt den Jahrestag zu feiern, der die Viederauferstehung der bulgarischen Macht bezeichnet. Bei diefer Gelegenheit wurden dem Herrscher von der Regierung, der Vollsvertretung und der Armee Glückwunschadressen überreicht, jedoch wird wegen des Krieges keine offizielle Feierlichkeit stattfinden.
Asten.
„Reuter“ meldet aus Schanghal, daß die chinesische Flottenbe hörde drei r chische gad r n g beschlagnahmt und im Hafen eingebannt habe; die Sch ffe 3. nicht ec * arb. ag in 4 . be⸗ chlagnahmten der und österre en Schiffe wiesen zu⸗ 6. einen Inhalt van 18 000 Tonnen ufd he ware ,
z Kriegsnachrichten. Berlin, den 15. August, Abends. (W. T. B)
Wechselnd starker ,, , in Flandern, im Artois, an der Aisne und bei Ver du n. Infanterie⸗ ji mpf⸗ bisher nur nördlich Lens und östlich Cerny⸗en⸗Laonnois im Gange.
n Rumänien bei der Verfolgung im Gebirge und bei Angrlffen westlich des Sereth gute Forischritte.
Die in unverminderter Stärke anhaltende Abwehr⸗
pit ng der deutschen Artitterie an der Flandern— front sieß auch am 14. August alle en glischen An⸗ strengung en, aus den zerschossenen und verschlammten Trichterfeldern herauszukommen, scheitern. In den wasser⸗ gefüllten Granattrichtern erleldet die englische Infanterie außer durch das deutsche Artillerie⸗ und Minenfeuer dauernd schwere Ausfälle durch Krankheit und Erschöpfung. Aber sowohl ein englischer Angriff am Morgen des 14. in der Gegend von Langemarck wie auch starke Teilangriffe östlich Jyern in der Nacht zum 15. August wurden restlos abgewiesen. Die starle Gefechtstätigkeit hielt die ganze Nacht hindurch bis 6 Uhr Morgens an. Deutsche Sten hach stießen vielfach erfolgreich in das englische Trichterfeld vor und brachten Gefangene zurück. Am Wege Bixschoote -Langemarck wurde ein Engländernest gesäubert.
An der Arrasfront prüften die Engländer durch zahl⸗ reich, vorgetriebene starke Streifwachen den Erfolg ihrer Artillerietätigkeit der letzten Tage. Die Streifwachen wurden überall abgewiesen. Daraufhin nahmen die Engländer das Artilleriefeuer besonders auf die deuischen Stellungen vor und beiderseits Lens mit großer Stärke wieder auf. In der Nacht flaute das Feuer ab, um am Morgen des 15. erneut mit außerordentlicher Heftigkeit einzusetzen. Auch in der Gegend von St. Quentin wurden bel gesteigerter Artillerietätigkeit mehrfach englische Streifwachen abgewiesen.
An der Aisnefront wurden 2 französische Angriffe bei Cerny zurückgewiesen; in der Champagne 3 gehen die deutschen Stellungen vorfühlende Stoßtrupps im ahlampfe ab⸗ geschlagen. ;
An der Verdunfront dauert das Ringen der beiden Artillerien um die Feuerüberlegenheit an. In den Vormittags⸗ stunden des 14. . war das französische Artilleriefeuer unter dem Einfluß der deutschen Abwehrwirkung abgeflaut. Von Mittag an lebte es wieder auf und erreichte am Nachmittage die größte Heftigkeit. Seitdem dauert die Artillerieschlacht ununterbrochen an. Das französische Feuer richtet sich haupisächlich auf den Wald von Mvocourt, die Höhe 304, Talou⸗Rücken, Fosses⸗Wald und die Gegend von Vaux.
Im Osten sind von der Ostsee bis zum Trotus besondere Ereignisse nicht zu melden. Die Kampftätigkeit konzentriert sich in der südwestlichen Moldau. Hier hatte der rusfisch⸗ rumänische Angriff sich mit bemerkenswerter . ver⸗ bissen und die Angriffe ferlge t, . als durch die weiteren
ru
Erfolge des deutschen Durch 8 bei , . sich die Gesamt⸗ lage von Grund aus geändert hatte. In immer erneuten An⸗ griffen vor allem gegen den Mgr. Casinu . hier die Kern⸗ truppen des neu aufgestellten und neu gebildeten rumänischen Heeres geopfert worden. Erst et unter dem Drucke der im Norden von Focsani vordringenden Truppen Mackensens haben die Russo⸗Rumänen zwischen den Flußläufen des Casinu und der Putna den Rückzug angetreten. Die Verbündeten folgen ihnen in scharfem Nachdrängen und sind bereits über Soveja
hinaus vorgedrungen.
Die Heeresgruppe Mackensen ist in weiterem zähen Vorwärts drängen zwischen Sereth und dem Gebirge. Mit der Besetzung von Baltaretu ist die Bahnlinie von Tecuciu auf dem westlichen Serethufer jetzt völlig in den Händen der Ver⸗ bündeten und den Russo⸗Ruͤmänen in der südlichen Moldau die wichtigste rückwärtige Verbindung gesperrt. Der sinke Flügel schiebt fich staffelförmig in den Bergen vor und überflügelt fo von den überhöhenden Bergrändern aus die noch in der Ebene haltenden Nussen und Rumänen. Im Putnatale ist das Dorf Serbesti besetzs und närdlich der Sustta Siraoani d. j.
—
Großes Hauptquartier, 16. August. (WB. T. G)
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeres gruppe Kronprinz Rupprecht. . Flandern ist die zweite große Schlacht ent⸗
br
Der ,, . nahm gestern an der Küste und zwischen Mer und Deule ipleder u ßerste Heftigteit an, wurde während der Nacht unvermindert fortgeführt und keigerte sich heute früh jum Trom möejsener. Hinter dichten Feuerwellen trat dann die englische Infgnterte zwischen . und Wytschaete in 18 Em Frontbreite zum
an. .
Im Artois griffen die Engländer zwischen Hulluch und Lens schan a ln morgen 363 den 4 uicht Divi⸗ sionen an. Sie drangen nach stärkster Feuerwirkung in at erste Stellung ein und suchten durch dauernden
achschuh frischer Kräfte kie Einbruchstelle beiderseits von Loos h vertiefen. Nach aufgefundenen Befehlen war das Ziel ihres
ngriffs daz 4 Km ' hinter unserer Front gelegene Borf
Ven din. le⸗Vieil. n tagsüber währenden, erbitterten nn. ĩ Geg enangriffe
drängten ünfere Ert in Trüppen dunch den eingebro enen ** bis über die dritte Linie
einigen Wochen unter s aufzugeben. Wir folgen dem zuruͤckweichenden Feind. Bei
Tagesbericht vom 15. August.
starke feindliche Patrouille in
unserer ersten Stellung wieder zurück. Der Gewinn der Eng länder ist gering; in neuen Angriffen, die sich bis zu elfmal wiederholten, versuchte der zähe Gegner am Abend nochmals sein Glück. Vor unserer Kampflinie
brachen die feindlichen Sturmwellen zufammen.
Südlich von Hulluch und westlich von Lens wurde der Angreifer, der an allen Stellen des Kampffeldes
schwerste Verluste erlitten hat, ab gewiesen.
Bei St. Quentin entfalteten die Franzosen Nachmittags besonders lebhafte Feuertätigkeit. Es gelang ihnen mit etwa 3000 Schuß auf die innere Stadt, das Pfarrhaus in Brand zu schießen. Von dort sprang das Feuer auf die Kathedrale über, die seit 830 Abends in Flammen steht.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Im mittleren Teil des Chemin⸗des⸗Dames herrschte tagsüber lebhafte Kampftätigkeit der Artillerien. Nachbem chon Morgens ein Vorstoß gige, war, setzten am Abend tarke französische Angriffe zwischen Cerny und Gehöft Hurtebise in etwa 5 km Breite ein. Die An⸗ griffe wiederholten sich; hin⸗ und herwogender Kampf tobte bis in die Nacht. Wir blieben voll im Besitz unserer Stellungen; die vergeblichen Anläufe haben dem Gegner viel Blut gekostet.
An der Nordfront von Verdun nahm der Artillerie⸗ kampf Vormittags wieder große Stärke an; französischerseits . er en nicht mit der Heftigkeit geführt, wie am 12. und
August. l
Destlicher Krieg sschauplatz. An der
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern
ist die Lage unverändert.
Front des Generalobersten 3 Ceslcbenoe T , e üg n ese hsa erfolgungsgefechten brach en deutsche und österreichisch⸗ ungarische Truppen mehrfach den Widerstand feind licher Nachhuten im Gebirge sfüdlich des Trotusul-Tales.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.
Nördlich von Straoani und Panciu wehrten preußische und bayerische Regimenter erfolgreich zahlreiche Angriffe der Rumänen und neu herangeführter russischer Kräfte ab.
Am Sereth wurde der noch auf dem Westufer haltende Fe ind durch kraftvollen Angriff unserer Truppen über den Fluß zurückgeworfen.
54 n n dabei auch französische, 500 Mann, 16 Geschütze und über 50 Maschinengewehre blieben in unserer Hand.
Mazedonische Front. Nichts Neues. .
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Desterreichisch⸗ un garischer Bericht. Wien, 15. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Destlicher Kriegsschauplatz.
Der Angriff nördlich von Focsani wurde mit Erfolg fort⸗ erer. Unsere Verbündeten bemächtigten sich des Brücken⸗ opfes Baltaretu und des mit großer Zähigkeit verteidigten Dorfes Straogni bei Panciu. as Vorbringen unserer Streitkräfte zwang die westlich der Linie Negrilesci — So⸗ ve ja ste ,, , sion en, ihre vor weren Opfern gewonnenen St ellun gen
Oena brachen sich neue Angriffs wellen am Widerstande unserer Truppen. Bei Foesani und bei den Kämpfen im Tro tus⸗ Gebiet wurden dem Feinde neuerlich über 3000 Mann und mehrere 3 abgenommen. Südoͤstlich von Tarnopol scheiterte ein durch Panzerkraftwagen begleiteter russischer Vorstoß.
Italie nischer Krie gsschauplatz. Ueber dem Isonzo wurden gestern in zahlreichen Lust⸗ lãmpfen 5 feindliche Flieger abgeschossen.
Balkan⸗Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 14. August. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 14. August. bre enen ih Front: Auf der ganzen Front schwaches Artilleriefeuer, das nur am Westufer des Ochrida⸗Sees, im Cerng⸗Bogen, südlich von Ruma, südlich von Dosran und bei der Strumamündung etwas lebhafter war. Eine unserer Auf⸗ llärungsabteilungen drang in feindliche Gräben östlich der Cerna ein und brachte dem Gegner fühlbare Verluste bei. Rumänische Front: Von Mahmudia bis Galatz mäßlges Artillerie⸗ und Gewehrfeuer an verschledenen Stellen.
So fia, 15. August. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front. Schwache Kampftätigkeit auf der ganzen Front. Ciwas lebhafteres Artilleriefeuer östlich von Tscherna und im Süden von Doiran. Auf beiden , des Vardar und an der unteren Struma Patrouillentätigkeit. Rumänische Front. Bei Mahmudia und im Süden von Galatz vereinzelte Kanonenschuͤsse.
Trrtischer Bericht Konstantinopel, 14. August. (W. T. B).
In Persien sind unsere Truppen im Vorgehen in Rich⸗ tung Bane. An der , geriet eine 32 Mann einen Hinterhalt. 15 Mann wurden getätet, der Rest entkam verwundet. An einzelnen Stellen der Front leichtes Infanterle⸗ und Artilleriefeuer. „„Sinagifront:; Zwei feindliche Kompagnien, die in der Nacht zum 12. August gegen unsere Linien östll Inppe vorstleßen, murden durch unfere Patrousssen jur Üm⸗ wehr gezwungen. Smyrna wurde erneut von feindlichen
Amtlicher
der Gasa⸗
Fliegern angegriffen. Durch Bomben wurden zwei Frauen , . sowie ein Mann, eine Frau und zwei Kinder verwundet, der angerichtete Materialschaden war ganz unbedeutend.
Konstantinopel, 14. August. Amtlicher Bericht. Keine besonderen Ereignisse.
Der Krieg zur See.
Berlin, 15. August. (W. T. B) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im Sperrgebiet um England: 26 009 B.⸗R. T. Unter den versenkten Schiffen befanden sich, der englische bewaffnete Dampfer, Morlstone“, 3697 To. mit Kohlen nach Gibraltar sowie ein englischer Hilfskreuzer vom Aussehen Africa, 12 000 To., mit mindestens 18 Geschützen bewaffnet.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Wien, den 15. August. (W. T. B.) .
Als Erwiderung auf die letzten Fliegerangriffe 3 Pola führte in den frühen Morgensiunden des 14. August eine größere Anzahl von Seeflugzeugen im Zusammenwirken mit Landflugzeugen gegen das Seearsenal von Venedig eine Unternehmung aus, die trotz widriger Witterungsverhältnisse und sehr starker Gegenwirkung durch Geschuͤtzfeuer und feindliche Abwehrflieger sehr guten Erfolg hatie. Unsere
lugzeuge konnten aus geringer Höhe sehr gute Einschläge der chweren und leichten Bomben von etwa 4 Tonnen Gesamt⸗ gewicht und Brandwirkung beobachten. Ein Seeflugzeug und 2 Landflugzeuge werden vermißt. Feindliche Torpedoeinheiten zogen sich vor unserer, die Flieger deckenden Flottillenabteilung zurück. Feindliche Bombenwürfe gegen diese Abteilung und
auf Parenczo hatten keinerlei Erfolg. ö ö . Flottenkommando.
Kopenhagen, 15. August. (W. T. B.) Das Minifierlum des Aeußern teilt mit; Der dänische Dampfer „Holar (648 Br⸗Reg. T.), auf der Reise von Sunderland nach Däne⸗ mgrk mit Kohlen, ist am 11. August versenkt worden. Der erste Maschinist ist umgekommen. Der dänische Dampfer „Bogatyr“ (1360 5 auf der Fahrt von Sunder⸗ land nach Aarhus mit Kohlen, wurde am LX. August versenkt.
„Politiken! meldet aus Bergen: In der letzten 7 wurden zwei schwedische und vier dänische Segelschiffe versenk t. Die Namen sind noch unbekannt. Die . chen Schiffe waren mit Holz nach England unterwegs, die dänischen Schiffe hatten Stückgutladungen an Bord.
London, 15. August. (Reuter). Die Admiralität teilt mit: In der letzten Woche sind vierzehn Schiffe über und zwei unter 1600 Tonnen versenkt, dreizehn ohne Erfolg angegriffen worden. Drei Fischdampfer wurden versenkt.
stuust und Wissenschaft.
Zum 70. Geburtztage Max Liebermann hat die König⸗ liche Akademie der Künste eine Ausstellung veranstaltet, in der das Lebenswerk ihres langsährigen Mitgliedeg durch eine reiche Auswahl seiner vorzüglichsten Arbeiten aus öffentlichem und privatem Besitz Deuischlands vorgeführt wird, Im allgemeinen ist der Zeltpunkt, in dem ein berühmter Künstler die Schwelle des Greisenglterg uͤberichreitet, der ungüunstigste für eme gerechte Würdigung feines Werkes und seines Wesens, denn eg ist gerade der Augenblick, in dem die Höhe seines Schaffens noch zu nahe ist, um geschichilich geworden zu sein, und doch schon weit genug zurück liegt, um elnem lnjwischen mündig ge⸗ wordenen neuen Geschlecht, dag, anderen Idealen nachstrehend, gegen das unmittelbar vorhergehende unduldsam zu sein pflegt, unzeit⸗ gemäß und überwunden zu erscheimnen. Allenfalls seinen Erstlinge⸗ arbeiten gegenüber wird der Zeitahstand ein unbefangenes Urteil be⸗ günstigen, aber in diesen werden meist Unfertigkelt und nselbstandigteit as eigentliche Wesen der Persönlichkeit perdunkeln. Angesichts solcher Erfahrung ist es erstaunlich, wie wenig bia, Ungunst der Perhalt⸗ nisse heute dem Lebenswerk Liebermanns anzuhaben vermag. Der Grund liegt wohl darin, daß sich in ihm eine ungewöhnlich frühe Meisterschast mit einer Schaffengtraft vereinigt, an deren sugendlicher Frische die Zeit spurlos vorüberzugehen scheint. Dazu . daß er in (inem Alter, das fuͤr die melsten den Hö ö 2 der ¶ Entwicklung bedeutet, dem der allmähliche Illeder
ang folgt, seiner Kunst eine neue Wendung und gleichsam eine zweite
gig nl gegeben hat, und es spricht für die Stärke seines künstlertschen Wesens, 8 er die hat wagen können, ohne seiner Eigenart Gewalt anzutun. Man hat Liebermann einen Etlettiker genannt. Das ist jedoch nur bedingt richtig. Er hat nie seine Eigenart verleugnet, die in den Gãänserupferinnen · der Nationalgalerle, dem Melsterwerk des Fünfund⸗ jwanzigjährigen, ebenso offenkundig ist wie in seinen neuesten Werten. Gewiß sind auch bei ihm die Einflüsse von Lehrern und Vorb
ildern deutlich zu spüren; er hat ban g e, und Millet gelernt, und seine Kunst ist undenkbar ohne die Meister des neuen und des alten Hollandt, vor allem Israels und Frans Halt. Ein Nachahmer ist er jedoch nie gewelen; pielmehr har er stetß nur das von anderen aufgenommen, was seinem eigensten Wesen gemäß war. Ebenso hat Menzel unverkennbar auf ihn eingewirtt. Ja, man darf wohl sagen, daß er das Weik i Giößeren, dem er in seinem unbefangenen Wirklichkeit gefühl verwandt ist, in gewisser Hinsicht fortgeführt hat. Denn waz ung in seinen Bildern der 1880er Jahre, wie dem „Amsterdamer Altmaͤnnerhaus , der köstlichen Schuster⸗ werkstatt! der Nationalgalerie oder der Kösener Gedachtnie⸗ feier an Menzel erinnert, ist nicht lediglich in elnem Schul⸗ jusammenhang, sondern in einer Wesengverwandtschaft begründet, die sich in der liebevollen Sachlichkeit, mit der die Menschen und ihre Umgebung beobachtet sind, ebenso äußert wie in der jeichnerlschen und malerischen Durchführung. Es ist eine gerade, unbeln rte Entwicklungelinie, die von den ‚ Gänserupferinnen“ ju diesen Gemälden führte, in denen der braune Galerteton Mun⸗ kaejys und der älteren Meister einer farbigeren Helligkeit gewichen ist: zu dem Reallsmug des Gegenständiichen hat sich der Realigmut des Malerischen an dessen Ziel die naturtreue Wiedergabe des Lichtes und der Luft ist. Von den Lösungen, die Liebermann für diese Aufgabe in den genannten Bildern und in vielen anderen degselben Jahrzehnts, z. S. der Bleiche“, der „Flachscheuer', der Seilerbahn und dem „Leidener Stevensstift gefunden hat, darf man wohl sagen, daß sie — weit davon entfeint, ung heute als ver⸗ gliet zu erscheinen— geradein klassifche KBeifpiele rea af Malerei genannt zu werden verdienen. In Liebermanng künst⸗ lerischer Entwicklung bedeuten sie zugleich einen Boh unkt und einen Abschluß, insofern sich nun in seinem Verhaltnig zur Natur ein ÜUmschwung vollneht. Sein Temperament, dessen Lebhaftigkeit sich mit den Jabien zu steigern scheint, irekbt ihn aug der stillen Abgeschlossenheit der holländischen Häuser, Höfe und Gärten, die er biz dahin mit Vorliebe malte, hinaug in die offene Natur, in die ben gr leise durchflutete und winddurchwehte freie Luft der Küste. Vie . Neßzflickerinnen. der Hambur. er Kun fshasse, sein erstes großes Freilustbüd, bezeichnen diese Wende zu neuen Zielen; und diese Wende vollnieht sich dann welter unter dem Gindi uck des ftar zösischen Impressionigmug. Wenn Liebermann auch hleimmtt wieder elner von außen lommenden Anregung willig folgte, so geschah es deshalb, weil sie ibm die künstlerischen Mittel in die Hand gab, die
er für seine Absichten brauchte. Nicht der Mensch allein mit