1917 / 201 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Aug 1917 18:00:01 GMT) scan diff

1915 (Reichs. Tesetzbl. S. 603) untersagt. Der ven der An= ordnung Betroffene hat die Kesten der Bekanntmachung lu tragen. Strelno, den 20. Au, ust 1917.

Der Landtat. Dr. Kieckebusch.

Bekanntmachung.

Auf Grund des 51 der Bundesrat verordnung zur Fernbaltung unzuverlässiger Persenen vom Handel vom 27. September 1915 haben wir durch Verfügung vom heuttgen Tage den Pferde bändler und Schankwirt Adolf Müller hier, Woorl Nr. 12, den Handel mit Pferden untersagt, da er sich in bezug auf diesen Handel als unzuverlässig erwiesen hat.

Halberstadt, den 21. August 1917.

Die Poltzeiverwaltung. Dr. Gerhardt.

Bekanntmachung.

Wilhelm Strothenke, in Buer J. W., Essenerstraße Nr. 29, wohnhast, ist duich Verfügung vom heutigen Tage his auf weiteres auf Grund des 5 1 der Bunde tzrtatsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernha tung unzuverlässiger Personen vom Handel, jeglicher Handel mit Lebensmitteln und jede Beteiligung an derartigen worden. Die Bekanntmachungsfosten hat der Betroffene zu tragen. Buer i. W., den 22. August 1917.

Die Polizeiveiwaltung. Ruhr, Bürgermeisser.

Dem Händler

Handelsgeschäften untersagt

Bekanntmachung.

Dem Agenten Friedrich Riedmann, geboren am 12. Jul 1859 in Marktheidenfeld, z. Zt. in Untersuchungebaft, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen ins besondere —Nahrungs und Futtermitteln aller Art, ferner roben Naturerzeugnissen, Heiz- und Leuchtstoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solchen 41 gen Unzuveilässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb unter sagt.

Frankfurt a. M., den 18. August 1917. Der Polizelpraͤsident. J. V.: von Klenck.

des täglichen Bedarfs,

Bekanntmachung.

Auf Grund der SF 1 und 2 der Bundezratsverordnung vom zur Fernballung unzuverlässiger Personen vom S. 603) und der Ausfübrungebestimmungen ju vom 27. September 1915 wird dem Milch sar Berens, wohnßaft in Sterkrade, New⸗ n der Handel mit Milch vom 15. d. Mts. ab für das Gebiet des Deusschen Reicht unter fa gt. Vie Verfahren entstandenen baren Augjagen, kanntmachunge kosten, fallen dem

Sterkrade, den 14. August 1917. J. V.: Der Beigeordnete. Dr. Heu er.

mn m mmm,

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. August 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König, welcher dieser Tage bei den Truppen an der flandri weilte, hielt an diese laut Meldung des büros“ folgende Ansprache:

23. September 1915 Vandel R. ⸗Ges. Bl. dieser Verordnung bändler Baltha mühlstraße Nr. 11,

insbeson rere auch die Be Betroffenen zur Last.

Allerhõchst⸗

schen Front „Wolffschen Ii e int

Allen den Truppen, die sich so wacker und so tapfer auf dem siegreich gegen den mächtigen Gegner geschlagen rets vom Großen Hauptquartier aus Meinen Dant und Melne Aneikennung telegraphif war Mir aber ein Bedürsnts, Guch Auge in Auge gegenüberzusteben und Euch von Mann zu Mann nochmalg Meinen Dank und Meine umprechen für die heldenhafte Tapferkeit, chen Stämme in den schweren Kämpfen

flandrischen Boden haben, habe Ich be auggesprochen.

vollste Anerkennung ausz die Tiuppen aller deuts en Wochen bewiesen haben.

Euere Kameraden von der Ost

ront, bei denen fürzli ö Hefen n, , , front, he Ich fůrnlich ge

l ch ibre Grüße und ihren Dank. Die Eeßolge, die dort drüben errungen sind, waren nur möglich, wenn hier eine eisenfeste Mauer stand, an der der feindliche Anprall zerschellen Ich spreche zumal den Marinetruppen Meinen besonders freudigen Dank aus für den schneidigen Sturm, mit dem sie so mutig den Gegner im Norden abgetan haben. schönen Streich ist dem englt Teil seiner Kraft genommen fanterle jeden Augenblick auezunutzen welß, dem Feind das Gesetz vorzuschreiben!“

Seine Majestät wies darauf auf die schweren Kämpfe an der Flandernfront und auf den sittlichen Ernst der deutschen Weltanschauung gegenüber der englisch⸗französischen hin und fuhr darauf fort:

„Wann Gottes Ratschluß uns den Sieg geben wird, das stebt bel ihm. Er hat unser Volt und Heer in eine harte Schule ge— Jetzt haben wir das Examen zu besteben. deutschen Gottvertrauen wollen wir zeigen, was wir können. Je köher und gewaltiger die Aufgabe, desto freudiger wollen wir an ibre Erfüllung gehen. Wir fechten und schlagen so lange, bis der Gegner genug hat.

In diesen Kämpfen bat ein ieder deutscher Stamm erkannt, wer der Treiber dieses Krirges und wer der Hauptfeind ist: Eng— land. Jeder weiß, daß England unser haßerfülltester Gegner ift. Er spritzt seinen Paß gegen Deutschland aus über die ganze Weit und eisüllt seine Verbündeten immer von neuem mit Haß und Kamyfeglust. So weiß ein jeder iu Hause das, was Ihr noch piel hesser wißt; Daß England derjenige Gegner ist, welcher niedergeworfen auch noch so schwer ist. Euere Angehörigen daheim, rie auch schwere Opfer dargebracht haben, danken Euch durch Mich, sie stehrn hinter Guch, von Euch beschüht, und zugleich ein Arbeilzbeer, eine jede Fiber angespannt, das, was notwendig ist für das eigene Leben und für Eueren Kampf herveijuschaffen. Kampf. Wenn England stolz ist auf seire Zähigkeit, auf die es seme Unüberwindlichkeit baut, so werdet Ibr jeigen, daß Ihr es ler Venn der Kampfprels, eg ist das deutsch« Volk, die Freih it zu leben, die Freiheit der Meere, die Freibeil zu Hause! Mit Gottes Hilfe werden wir den Kampf siegreich durchfechten.

Dank diesem schen Angriff von vornherein ein großer Ein Beweis, daß die deutsche In⸗ um durch eigene Offensive

Mit altem

hauptsächlich und wenn

Es gilt einen schweren

ebenso gut, ja noch besser könnt.

In der am 23. August unter dem Vorsitz des Königlich bayerischen Gesandten, Staatsrats Dr. Grafen von Lerchen⸗ feld⸗Koeferinn abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes⸗ rats wurde den Ausführungsbestimmungen zu den die Be⸗ euerung des Güterverkehrs betreffenden Vorschriften des Ge⸗ etzes vom 8. April 1917 über die Besteuerung des Personen⸗

und Güterverkehrs, die Zustimmung erteilt. Der Besoldungs⸗ und fenen, für 5 höheren Beamten bei der Reichs⸗ versicherungsanstalt für Angestellte gelangte zur Annahme. Demnächst wurde über die Gewährung von Reichsbeihilfen zu gemeindlichen Aufwendungen für die Erwerbslosenfürsorge in der Textilindustrie und über Eingaben Beschluß gefaßt.

Der Funkspruch e a. 23. August, Vormittags, verbreitet folgenden russischen Bericht:

In . 26 . die Deutschen die Offensive und vertrieben unsere Kavallertevorhuten, die sich nach dem Babnbof KRemmern zurückiogken. Am 8. August, Morgens, unternabm der Feind Angiiffe jwischen dem Tirul und der Aga. Um 8 Uhr gelang es ibm, in unsere eiste Stellung einzudringen, wir mußten uns un= gefaͤhr 2 biz 3 Wernst in nördlicher Richtung zurückziehen. Ter Feind unterhärt ein lebhaftes Artilleri feuer auf unsere Stellungen im Abschnitt Leding, östlich des Aa Flusses.“ .

Wie durch „Wolffs Telegraphenbüro“ mitgeteilt wird, ist dieser Bericht gefälscht. In Wirklichkeit haben die Russen ihre Stellungen westlich der Aa bis zur Linie Oding Bigaun frei⸗ willig nach dem Niederbrennen der Oitschaften geräumt. Unsere Truppen haben hierauf das aufgegebene Gebiet kampflos besetzt. Die Gründe, die die russische Regierung zu dieser Fälschung veranlaßten, sind allzu durchsichtig.

Frankreich.

Der Generalrat des Departements Haute-Vienne hat nach einer Meldung des „Petit Parisien“ in einer Ent⸗ schließung Stellung gegen die Forderungen des Ausschusses . das linke Rheinufer genommen und erklärt, 983 Plan er Angliederung deutscher Gebiete könne nur die Stunde des Friedensschlusses hinausschieben.

Nuß land.

Die Vorläufige Regierung wünscht die St. Petersburger Bevölkerung zu entlasten und hat daher Blättermel dungen zufolge einen Gesetzentwurf angenommen, der folgende Punkte enthält:

1) Räumung der St. Petersburger Krankenhäuser und Wohl⸗ tãtigkeitsanstalten,

2) Entfernung derjenigen Bevölkerungselemente, die zurzeit eine Gefahr im Hinblick auf eine Gegenrevolution bilden, besonders der ehemaligen Gendarmen und Agenten der Gebeimpoluei,

., Moasterung der zuräckgestellten Gestellungspflichtigen und Einstellung aller zu Unrecht Befreiten in die Front,

4) Veibot der Rückkehr nach St. Petersburg auf die ganze Krlegtzzlauer für alle Personen, die vicht eine besondere E laubnts der Propinilal⸗ und örtlichen Behörden besitzen. J

Alle diese Maßnahmen werden sofort zur Ausführung gebracht.

Nach einer Meldung der „Rußkoje Wolja“ berichteten in der letzten Sitzung der Wirtschaftlichen Tagung die Ver⸗ treter des Finanzministeriums und der Kreditkanzlei der Reichs⸗ bant über die jetzige Lage der russischen Finanzen und teilten mit, daß bisher sechs Milliarden Rubel ausländischer Anleihen aufgenommen worden seien. Japan habe zwei An⸗ leihen von 135 Millionen Yen bewilligt, aber sich bereits im März 1917 geweigert, mehr Geld zu geben. Die russische Staatsbilanz habe am 5. August 1917 die Höhe von 18 680 Millionen Rubel erreicht, während sie bei Kriegsausbruch nur 2977 Millionen betragen habe. 50 bis 60 Millionen Rubel Papiergeld kämen jetzt täglich in Verkehr.

Die Mitglieder des rumänischen Senats und der Kammer sind, dem „Progros de Lyon“ zufolge, in Odessa

eingetroffen. Schweden.

Der Minister des Aeußern Lindman hat gestern eine Rede über die äußere Politik Schwedens im Welt⸗ krieg gehalten, in der er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ zuerst auf die wirtschaftilchen Schwierigkeiten infolge des Warenmangels hinwies, der durch den U⸗Bootkrieg und durch die englische Blockade ver⸗ ursacht sei. Die Richtlinien für die Haltung Schwedens seien die Wahrung der Unabhängigkeit und Souveränität des Landes und die Aufrechterhaltung einer unpar⸗ teiischen Neutralität. Dabei müsse man nicht nur vermeiden, in Konflikt mit irgend einer der kriegführenden Parteien zu geraten, man müsse auch an die Zukunft denken und dafür sorgen, daß die Unabhängigkeit des Landes auch dann aufrechterhalten werden könne. Bei der immer wachsenden Wichtigkeit der wirtschaftlichen Fragen sei die Einfuhr genügender Lebensmittel und Rohstoffe eine der bedeutsamsten Fragen der Neutralitätspolitif. Die Handelsbeziehungen mit beiden kriegführenden Teilen müßten aufrechterhalten werden. Der Minister erklärte, die von der Regierung geplanten Handelsvereinbarungen müßten mit der Neutralitäts⸗ politik übereinstimmen. Mit Bezug auf die Verhand⸗ lungen mit den Vereinigten Staaten hoffe er, Volk und Regierung Amerikas werde die Dinge von einem weiten, humanitären Gesichtspunkte aus ansehen und Schweden nicht in einer so wichtigen Frage Schwierigkeiten bereiten. An Hand von Zahlen wies Lindman nach, daß während des Krieges keine nennenswerte Ausfuhr von Getreide stattgefunden habe und daß die Fleischaus fuhr durchaus nicht so umfangreich sei, wie behauptet werde. Ueber die Friedens⸗ aus sichten eg. der Minister, die Neutralen nicht minder mie die Kriegführenden ersehnten jetzt einen Frieden, und zwar einen Frieden, der den Völkern in den Grenzen des Möglichen die unerhörten Leiden erspare, die ihnen der Krieg gebracht habe. Nichts aber sei so unsicher, wie der Zeitpunkt des Friedensschlusses. Man müsse indessen hoffen, daß er näher sei, als man glaube. Lindman erklärte ferner, daß bie 6 des Schutzes der Interessen der Neutralen bei [

riedensschluß und, später bei den Zusammenfünften der

standinavischen Minister besprochen worden sei. Diese Frage habe auch Schritte bei den anderen europäischen Neu⸗ tralen veranlaßt, um deren Mitwirkung zu erlangen. Er sei der Ueberzeugung, daß alle kriegführenden und neutralen Nationen nach den ausgestandenen Leiden mit aller Kraft daraufhin arbeiten würden, nach dem Kriege bessere Bürgschaften zu schaffen, um internationale Streitfälle zu vermeiden.

Am 1. September tritt dem Blatte „Politiken“ zufolge das Gesetz über die Einführung des Paßzwanges in Schweden in Kraft. Danach muß jede Person uͤber 12 Jahre, die die schwedische Grenze überschreltet, im Besitze eines Passes sein.

Bulgarien.

Der König hat vorgestern die päpstliche Friedens— note in , ,. genommen. Da der päpstliche Stuhl in Sofia keinen Vertreter besitzt, wurde die Note durch Vermitt⸗ lung der bulgarischen Gesandtschaft in Berlin zugestellt.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 238. August, Abends. (W. T. B. An der Straße Ypern Menin und bei Lens sind englische Teilangriffe abgesch lagen. Beiderseits der Maas wechselnd starker Feuerlampf. Im Ost en ist die Lage unverändert. .

Die Generaloffensive der Entente nahm am 22. August auf allen Fronten ihren Fortgang. Ihr bisheriger Verlauf ist für die Mittelmächte äußerst günstig. Den un— geheuren Blutopfern der Entente euisprechen nur verschwindende örtliche Gewinne, die durch die Erfolge der Mittelmächte im Osten um ein Vielfaches übertroffen werden.

Der gemeldete neue große englische Angriff in Flandern setzte Vormittags um 7 Uhr ein. An verschiedenen Stellen der Front brachen die Massenstürme bereits in unserer Feuer⸗ sperre zusammen, obwohl infolge des Morgennebels die Sicht in den Vormittagsstunden beschränkt war. In dichten Massen stürmte der Feind, von zahlreichen Tankgeschwadern unterstũtzt, immer von neuem gegen unsere Stellungen vor. Wo es ihm gelang an einzelnen Stellen einzudringen, wurde er in kraftvollem Gegenstoß in erbitterten Nahkämpfen geworfen.

Am Nachmittag warf der Gegner frische Kräfte in die Schlacht. Unsere alte Linie wurde trotzdem auf der ganzen Front gehalten. Nur südöstlich St. Julien entstand ein oͤrtlich begrenztes Engländernest. Oestlich Mpern schlugen unsere mit außerordentlicher Tapferkeit 2m enden Truppen 6 feindliche, von Panzerwagen unterstützte Angriffe zurück. Erst hei dem 7. Angriff mußten die Tapferen um 5 Uhr Abends den westlichen Teil des Herenthage⸗ Waldes der feindlichen Uebermacht überlassen. Der Gegner zog aus der Gegend südlich des Kanals während des Kampfes Verstärkungen nach Norden, die wir außerordentlich wirksam durch unsere Artillerie faßten. Am Abend gingen die Engländer nach zweistündigem Feuerorkan zwischen Lange⸗ marck und östlich n n, gegen 81 / Uhr nochmals zu einem heftigen, tiefgestaffelten Angriff, vor, Es kam zu wilden In— anteriekämpfen, die bis spät in die Nacht hinein währten.

ach hin und herwogendem Kampfe blieb der Herenthage⸗Wald in enalischer Hand. An allen übrigen Stellen wurden die Angriffe abgewiesen. Bis 3 Uhr Morgens wütete auf der Kampffront starkes feindliches Feuer, um nach einer kurzen Pause gegen 5 Uhr wiederum mit großer Wucht einzusetzen. Die Verluste des Feindes sind äußerst schwer. Unsere Geschütze und Maschinengewehre feuerten mit vernichtender Wirkung in die dichten englischen Sturmhaufen.

Im Raume von Arras vorübergehend schwere Feuer⸗ überfälle. Nach 4 Uhr Morgens gegen den Nord⸗ und West⸗ rand von Lens vorstoßende feindliche Abteilungen wurden zurück⸗ gewiesen. Seit 61 / Uhr Vormittags lebte die Gefechtstaͤtigkeit wieder auf.

Bei der erneuten Beschießung von St. Quentin wurde nern der Marktplatz mit einem Hagel von Granaten über⸗

üttet.

Im Raume von Verdun löste sich die Schlacht am 22. August in starke Kampfhandlungen auf, die indessen erst gegen Abend einsetzten. Bei Morgennebel war die feindliche Artillerietätigkeit in den Vormittagsstunden geringer. Erst gegen Nachmittag steigerte sich die Hefti akeit der , und der planmäßigen Artilleriewirkung. Mehrfach erkannte Ansammlungen in den feindlichen Gräben wurden unter wirk⸗ sames kJ genommen. Am Abend und in der Nacht erreichte die feindliche Feuertätigkeit auf beiden Maas⸗ ufern wiederum große Wucht. Es erfolgte indessen nur der gemeldete starke Angriff beiderseits Vacherauville Beaumont, bei dem der Gegner einen geringen örtlichen Erfolg mit äußeist schweren Verlusten erkaufte.

An der Ost front brachten wir südöstlich von Luck aus einem Stoßtrupp⸗Unternehmen eine größere Anzahl, von (e⸗ fangenen und Grabenwaffen ein. Mehrfache feindliche Teil⸗ angriffe gegen die Höhe D. Cosna wurden abgewiesen. Ebenso scheiterten starke Angriffe, die der Feind gegen die Höhe 895 nordöstlich Soweja sowie gegen dle Stellungen nördlich und nordwestlich davon vortrug, teils schon im Abwehrfeuer, teils in erbitterten Jahn fin. In Margina brachte unsere Artillerie ein feindliches Munitionslager zur Explosion.

Berlin, 23. August. (W. T. B.) Bei feindlichen Bombenabwürfen in der Nacht vom 21. zum 2. August wurde in Metz ein 11 jähriges Mädchen getötet. In Ensig⸗ heim, Freiburg und Schlettstadt entstand kein mili⸗ J. Schaden, dagegen wurden eine Frau und fünf Kinder verletzt.

Großes Hauptquartier, 24. August. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeres gruppe Kronprinz Rupprecht. ;

In Flandern flaute die heftige Artillerietätigkeit

im Kampfabschnitt zwischen Langem arck und Holiebeke nur

vorübergehend ab; stellenweise erreichte sie wieder die Stärke

von Trommelfeuer, ohne daß bisher größere Angriffe folgten.

Nur bei Westhoek führten die Engländer einen Teilvorstoß,

der erfolglos blieb. Heute am frühen Morgen entrissen wir

dem Feind südlich der Straße Hpern == Menn den von ihm

hier in den letzien Kämpfen errungenen Gewinn. Der ver— lorene Graben wurde zurückerobert und behauptet.

Bei den ergebnis losen Angriffen am 22. August verloren Ne Engländer 21 an er, twagen, die zerschossen vor unserer Front liegen. Eln Tell der saam' Leben gebliebenen Besatzung wurde gefangen genommen.

Kanadische Truppen versuchten erneut in Lens und unsere anschließenden Stellungen einzudringen. In hart= näckigen Nahkämpfen hielten wir restlos die bisherigen Linen.

Auch an der Bahn A 6. d Teindlicher tngriff hn rras Dou at scheiterte ein feindlich

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. eits der Mags steigerte sich der Artillerie= Wald von Avocourt, a im Fosses⸗Wald beträchtlicher Stärke. ir in der Nacht vom 21. /22. A

klassung einer. schwachen Besatzun die Franzen heute einen Arüilleriefeuer empfang zrdlich von Lo uvem ont kamen bereitgestellte feind mutruppen in unserem Vernichtungs feuer nicht aus i

uf Höhe 304, bei zu einigen Tages—⸗ Gegen Höhe 364, planmäßig g geräumt von unserem siarken Angriff, sie en J

Oestlicher Kriegsschauplaỹ. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. An der Küste wurden die Aa an einigen Stellen von n Truppen erreicht. Dryswiaty⸗See, bei oy, am Sereth und Zbrucz lebte die Gefechtstätigkeit front des Gene ralobersten Erzherzog Joseph. Unsere Stellungen bei Soveja und am Susita-Tal mn erneut das Ziel ergebnisloser feindlicher Vorstöße. Heeres gruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Vestlich von Corbul am Sereth kes Stoß truppunternehmen Gefangene und Beute ein.

Mazedonische Front.

bei anhaltender Hitze nur stellenweise geringes Feuer.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendo rff.

brachte uns ein erfolg⸗

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.

dien, 23. August. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oest licher Kriegsschauplatz.

bestlich von Soveja, beiderseits der oberen Susita und

ih von Oena wiederholte der Feind seine Vorstöße. Er ? überall abgeschlagen und erlitt große Ver—

Italienischer Kriegsschauplatz. die Angriffe der italienischen zweiten und dritten Armee zsonzo gehen mit größter Heftigkeit fort. Mindestens fig feindliche Divisionen sind in vier Tagen zwischen mund der Küste gegen unsere Linien angerannt. Während m jwischen Vodice und Vertojba in der Mitte zum Worte Schlacht an den Flügelabschnitten um so Bei Auzza stürmte der Feind zu niholten Malen vergeblich gegen unsere Truppen an. Er ! Dagegen gelang es ihm auf der fläche von Vrh seine große Ueberlegenheit an Zahl zur ung zu bringen und in südlicher Richtung Raumgewinn zu n. Um seden Schritt Boden wurde schwer und hart n Mann gegen Mann gekämpft. ltenso zähe wurde beiderseits der unteren Wippach ge— n, namentlich auf der Kax sthochfläche, wo Seine lt der Kaiser und König inmitten feiner tapferen stürzten sich auf den ehernen Wall der Ver⸗

heter fortgeführt.

n siets zurückgeworfen.

zen verweilte. hische Angriffs kolonnen? t. Mehrmals lrie den Ansturm nieder. Glückte es dem Feinde, irgend nunsere Gräben einzudringen, so warfen ihn unsere Reser— nit dem Bajonett wieder heraus.

n bei unseren Gegenstößen u. a. da „Bataillon 21 und Abteilungen dlmütz) und 100 (Krakau) erworben. Alle Stel— in auf dem Karst sind fest in unserer Hand ge— Die Opfer der Itallener reichen an die der blutigsten

Dauernden Ruhm s Wiener Feld⸗ der Regimenter

Balkan⸗Kriegsschauplatz. Der Chef des Generalstabes.

lnverändert.

Dien, 23. August. (W. T. B)) Aus dem Kriegs— suartier wird am 23. August abends gemeldet: licht am Isonzo ist heute eẽt was abgeflaut.

Türkischer Bericht.

gonstantin opel, 23. August. (W. T. B.) Generalstabt⸗ th vom 21. August.

der Diala wurden im Dschebel Hamrin zwei Abteilungen, die unsere Truppen angriffen, abgewiesen. susfront lebhaftere Patrouillentätigkeit zu

Der Krieg zur See. (W. T. B) In Ergänzung der ldung über den Angriff der Marineiuft⸗ z Eng land werden folgende Einzelheiten mitgeteilt: r Unnäherung an die englische Küste wurden die feind⸗ posten schiffe ausgiebig mit Bomben beworfen. te, wie auch Landbatierien beschossen unsere Luftschiffe die Spurn Point⸗Batterie mit einer gutdeckenden Gegen 2 Uhr Morgens wurden große Muni⸗ r Hull abgeworfen und gute Wirkung an erstörungen festgestellt; adt Lincoln mit beobachtetem gutem Erfolge Auch auf dem Südufer des Humber bei von Grimsby abgeworfene Bomben über hell⸗ rien und Schuppen lagen alle gut im Ziel Gebäude und verlöschende Beleuchtung zeigten die if dem Rückmarsche wurden die Lufischiffe von n See aus wiederum lebhaft, aber ergebnislos genommen; sie konnten auf dem Abmarsch ihre t gutem Erfolge auf die beschießenden See⸗

herlin, 23. M

mengen übe ebenso belegten die

25. August. (W. T. B) Am 21. August, wurde eines unserer Marineluftschiffe chen Küste nördlich von Hornsriff beim An— e Seestreitkräfte abgeschoss

Der Chef des Admiraistabes der Marine.

Berlin, 23. August. (W. T. B) Im Aermelkanal und in der Nordsee wurden , U ⸗Boote wiederum fünf Dampfer und drei'senglische Fischer⸗ fahrzeuge Yersen kt, darunter der portugiesische Dampfer „Berlenga“ (36548 t) mit Bohnenladung für London, ein bewaffneter englischer Dampfer mit Holj, ein italienischer Dampfer von etwa 3000 Tonnen sowie ein unbekannter tief⸗ gien ,,,. ö. e r ne, englische bewaffnete z zeuge wurden nach Artilleriegefecht verni ei 5 em- Schnelladegeschütz ö . .

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kopenhagen, 23. August. (W. T. B.) Das Ministerium des Aeußern teilt mit: Der dänische Schoner „Caroline Kock“, von Fleetwood nach Thorshavn mit

einer Salzladung unterwegs, wurd tĩanti versenkt. ö 8 e im Atlantischen Meere

Bern, 23. August. W. T. B.) Die „Döépéche de Lyon“ meldet, aus Paris; Das französische Segelschiff „Made— leine ist am 31. Juli guf der Höhe der Azoren von einem deutschen U-Boot nach äußerst heftigem Feuerkampf versenkt worden. Der schwerverwundete Kapitän und die Besatzung wurden von einem Fischerschiff aufgenommen.

Parlamentarische Nachrichten.

In der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses des Reichstags wurde die Aussprache über die auswärtige Politik fortgesetzt.

Beim Eintritt in die Tagesordnung erklärte, . W. T. B. zu= solg;, ein fortschrittlicher Ahgtordneter in Nam n rer Mehr helt vom 9 Juli, die vorgestrigen Ectlärungen des Reichskanzlers über seine Rede am 19. Jult seien mißverstanden worden. Punkt 1 der vor- gestrigen Eiklärung der Mehiheitepartelen ware gestrichen wo den, wenn die Erklärung deg Kanzlerz nach der Beratun gspause formullert vorgelegen hätte, denn sie habe das Mißverssändnis aufgeklärt.

Im weiteren Ve lauf der Beratung äußerte fich, der selben Quelle zufolge, der Staatssekretät des Auswärtigen Amis Dr. von Kühl mann in längeren vertraulichen Ausführungen über eine Reihe von Fragen, dte in der Beratung zur Sprache gebracht worden waren. Er ging dabel im einielnen die politischen und wirtschastlichen Be— 1tehungen zu unseten Bundeggenossen und zu den neutralen Staaten durch. Der Staatz sektesär machte Mitteilungen über den Stand der handelspoltischen Besprechungen mit Oesterrelch Ungarn und mit verschiedenen neutralen Staaten und ging dann auf die mit. Argentinien wegen, der Schlffsver senkungen schvebenden Verhandlungen ein. Weiter tellte er in Beantwortung einer Anfrage mir, daß über die Schädigungen, die dem deutschn Gigentum und Wirtschafts leben von unseren Feinden jugesügt worden sind, sorgfaltig Huch, geführt werde. Die Rechnung werde selnerzelt ben feindlichen Regterungen vorgelegt werden. Spälser machte der Staat sekretär auf weitere Anfragen Mitteilungen über unsere wirt- schaftlichen Beitehungen zu Spanten, insbesondere uber die spantsche Fruchtausfuhr und Fiuchtverwertung. Es fei der Arbeit der Entente zu verdanken, wenn unser weites Entgegenkommen in dieser Sache für Spanien nutzlos geblieben sei. ö

Der Staatssekretar des Reichsmarlneamts von Capelle stellte nach einigen vertraulichen Mitteilungen über die Zahlen der in Dlenst und in Bau befindlichen U⸗Boote fest, daß die Verluste in

dem abgelauftnen ersten balben Sahr des uneingeschraͤnkten U. Boot

kricges sich unter dem Voranschlag gehalten hätten, und daß der augenblickliche Bestand unserer in der Front tätigen U⸗Boöote 190ͤ0 höher sei als Anfang Februar. Wie aug der letzten Veröffentlichung bekannt, seien in den vergangenen sechs Monaten rund h Millionen Brut soregistertonnen versenkt worden, das heißt durchschnittlich im Monat 920 000 Tonnen, ein Ergebnis, das die Erwartungen der Marine um über 50 uo übertroffen habe.

Im Wesen, in der Techaik des U, Boottrteges liege es, wenn in den einjelnen Monaten Schwankungen in den Ergebnissen eintraͤten.

Die Ansicht, die auch der englische Premiermintsttr Lloyd George

vertrete, daß schönes Wetter, in landläufigem Sinne gesprochen, der U-⸗Booltätigkit besondeng günstig wäre, sei ein Irrtum. Glatie See und wenig oder lein Wind seien mit Rücksicht auf die Abwebhrmaß— nahmen der Gegner, insbesondere die Flugwaffe, recht unangenehm für dle U-Boote,. Auch die sehr langen hellen Sommernaͤchte härten, da die Boote zum Aufladen der Akkumulatoren auch über Wasser fahren müßten, ibre Nachteile. Jeden alls ist ein Teil unserer U. Bootkommandanten der Ansicht, daß sich der JI. Booꝛrkrieg bei nicht allzu swönem Wetter und laͤngeren Nächten mit noch besserem Erfolg führen ließe. Unsere Gegner machten nach wie vor gewaltige Ansttengungen, der U. Boote Herr zu werden. Eln Radikalmi tel hätten sie nicht gefunden. Die mehr und mehr in Aufnahme gekommenen, unter Slcherung fahrenden Begleit- züge erschwerten den U⸗Booten naturgemäß ihre Ardeit, brächten aber auch für unsern Gegner erhebliche Nachteile, da sie eine direkte Ver⸗ ringerung des Fraͤchtraumeg bedruten. Das Zusammenstellen der Geleitzüge, das notwendige gleichjeiige Laden und Löschen, die Herabsetzung der Geschwindigtein oller Dampfer elnes Konvois auf die des langsamsten Schiffes, die Unhandlichkeit eines Verbandes von Hantelsschlffen, die Schwiertekeit, U. Boot- angriffen schnell auszuweichen, die gegenseitige Behinderung im Ge⸗ brauch der Geschutze, das alles seien doch Nachteile, die in weitem Meaße die unlengbar vorhandenen Vorteile aufwögen. Naturgemäß werde voraufsichilich, da der Setverkehr geringer werde und die Tonnenjahl immer mehr jusammeaschrumpfe, allmählich auch eine Abnahme der Versenkungen in die Erschemung treter. Demgegen⸗ über weise er aber auf einen Umstand hin, der vielfach nicht genug Beachtung fände, nämlich den, daß sich, heute die. Versenkung auch nur eines Schifftg für die Entente in viel schärferer Form füblbar mache, als zu Beginn des U⸗Bootkrtegeg. Per Siaatg⸗ sekretär wanrte sich dann den halbamtlichen englischen Auslasfungen, die in der, Times. vom 4. August wiedergegeben sind, über die Fracht⸗ 1aumverluste Englands zu und stellte bei feinen Vergleichen unserer Zablen mit den englischen fest, daß die Angaben un serg Admital⸗ stabes Juch nach der englischen Berechnung alg zutressend amusehen sind. Die Rede Lloyd Georges, welche den Versuch macht, diese Zahlen⸗ angaben zu die kreditleren, und damtt Beunruhigung und Zweifel auch in das deutsche Volt zu tragen, sei, soweit sie sich mit dem Untersee boot⸗ trieg beschäftige, ein gekünsteltes Orerieren mit Zahlen. Je nachdem es Lleyd George in seine Bewelsführung passe, führe er die Verluste als Netioverluste oder als Biuttoperluste an, wobei er dann noch je nach Bedürfnis Bruttoregistertonnen und Nettore lsterton nen, für seine Rechenkunsistücke in Anwendung bring. as Verhältnis von Neitoregistertonne zur Bruttoregistertonne set bekanntlich im Frieden etwa das von 1:17. Ja Kriege sei dieser Unterschied wegen der rücksichte loseren Ausnutzung des Schiffgraumes etwas geringer. Llcyh George vermeide es ängstlich, positive Angaben Über die hrüischen Gesamtverluste an Tonnage zu geben. Angesichts der Veröffentlichung vom 4. August in der Times konnte er dies auch nicht, ohne sich gewissermaßen selbst zu widersprichen. Von he sonderem Interesse in Lloyd Georgts Rede sei die Bemerkung, daß aller Schiffaraum, der aus der militärisch requirierten Tonnage versenkt set, ersetzt werden müßte aus dem Schiffgraum, der für Handelszwecke zur Verfügung stehe. Den Angaben Lloyd Georges über ken britischen Schiffsbau müßte man mit stärkstem Zwelfel begegnen. Sehr bemerfensweite Angaben über die durch den Unterseedootkrig hervorgerufene Schiffsraumnot Frankrelchg haben in den franzssischen Kammerverhandlungen von Ende Jult der Unterstaatzsekretär de Monzie und der Ministerpraͤsident Ribot gemacht: Erhalte Frankreich Schiffsraum, so werde et leben

und siegen. Erbalte 16 keinen, so werd⸗ die welfere Krleglübrung schwierig und netwendizgerweise unmönnch werden, wer die Very⸗ sorg ng unierbunten würrc. Zar Vollendusg ron 17 been ir dem Jahre 1914 auf 17 g cßen Werften in Bau befiadlichen Sch if n fehlten 12 000 Tennen Material. Die enziiiche Adm tralitãt hat ie dafür 2600 Tonnen reisprochen, bis jetzt aber nur 50) Tonnein. lief rn können. Von der geoßen iapar iscken Handelsflotte hätten bisher nur drei Schiffe angekauft werden können; der Eintrttt Amerikas in den Krsej habe wider Erwarten die Lage noch vi⸗ schlimmert, da die melsten japaniscken Schiffe lieber den Wag nach gmerlka, ais nach dem Westen einschlagen. Die Be⸗ rechnungen in der beängstigend'n Frage kes Fracht aums seien noch nicht abgeschlessen. Von den 700 Schiffen, die Frankteich England zur Verfügung gestellt habe, verlange es angesichts Ter Torp dierungen und des verstärkten eigenen Bedürfnisses einen Teil zurück. Dir Staattsekretaͤr wies dacauf bin, daß der größte Teil der von Monzüe gemachten Feststellungen, im besonderen die Schwierigkeit der für den Schifftneubäu und die Schiffsreparatur benötigten Rohmateriali⸗n und Arbelte kräfte, auch für England zuträfe. Im übrigen betonte der Staatssekr tar, daß für die Fortsetzung des U⸗Boottrteges im weitesten Umfange dag nötige Motertal, und Perjonal bereitstände, so daß in militärischer Bezsehung keinerlei Zweifel über seige weitere wirksame Durchführung best hen könnten. Ver Stelloerireter des Reichskanzlere, Staatssekcelär Dr. Helfferich behandelte u. a. vertraulich wörtschaftliche Fragen und wies den Vorwurf als unberechtigt zurück, jemals bezüglich der Wirtsamkeit des N⸗Bootkrieges sich auf üigend welche Prophejeihungen eingelassen zu haben, das Prophezeihen habe er den Engländern über⸗ lassen. Lliyd. Georges Statistiken in seiner letzten Rede seien Spiegelfechtereien und bewiesen durch ihre Unklarheiten die Unbalt= barkeit seiner Behauptungen. Wenn Lloyd George im Gegensatz zu seinen Ausführungen im April die Lage günstig darstelle, obwohl sie doch sicherlich nicht günsttger geworden sei, so beweise das einmal, daß die Stimmung in England der Beruhigung dringend bedürfe, und außerdem, daß Lieyd George ez sür nöng halte, auf die deutsche Stimmung einzuwi ken.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur allgemeinen Ausstandsbewegung in Spanten (vgl. Nr. 200 d. Bl.) teilt. W. T. B. eine Meldung der . Depöche

de Lyon aus Madrid mit, nach welcher der Mmister des Innern erklärte, die Arbeiter im Gebiete von Rio Tinto und Nerva

hätten die Arbei wieder aufgenommen. Wie der Temps“

aus Bilbao erfährt, sind die Urheber eines verbrecherischen An= schlages gegen einen Postzug hingerichtet worden. In Bareelona wurden die Truppen von den Straßen zurückgezogen.

unft und Wissenschaft. Die Galerie Eduard Schulte eröffnet ihre erste Herbst⸗

auestellung mit eier großen Sonterausstellung von Prof. Fritz

Burger⸗Berlin, der im Julk d. J. sein b0. Lebentjahr vollent ene.

Werte sandten ferner u. a. vi Nichard Müller res den, Wil⸗

helm Blanke⸗Steglitz, Eugen Dektert⸗Dießen, Ferd. Stam ger⸗Münchtu

und Karl Vetter⸗München.

Die vorgeschichtliche Ansiedlung bei Sarnsheim an

der Nahe, die der linearbandkeramischen Kuliur angehörte, ist vom

Benner Provinnialmuseum und dem Kreuznacher Altertums verein ge⸗

meinschaftlich ausgegraben worden. Nag oriskundliche Erne bnig, be⸗ steht aus zablreicken Resten von Wobnsiätter, teils rechteckigen

Blodhäusern, die aus Holibalken mit Lehmperband hergestellt waren,

teils unden oder cvalen Gruben, denen ein hölierner zeltartiger Oberbau aus schräggtstellten Stangen als Dach diente und pie Vorraitzräume darstellen, teil schmalen Grdschlitzen, die man früher an anderen Orten für Wildstellen ansab, in denen man aber nach ihrer hier genau beobachteten Bauart eher Vorrats oder Kellerräume erkennen muß, und endlich aus dem Rest eines Um⸗ sassungegrabens. Die Kulturstelle wird festgelegt durch e ne große Hasse Scheiben des charakteristischen bandkeramischen Geschirrs, hombenförmiger, meist gut geglätteter Töpfe, auf deren Oberfläche sich die uneischöpfliche Fülle von Zickzack; und Spiralmustern entmicktlt, welch? diele stulturzeit auszeichnet. Die charatieristischen schuhleinenförmien Stemgeräse sowie Werkzeuge eus Knochen und Horn und töne rren Spinnwirtel ergänzen die Hütier⸗ einrichlunge. Ueber der bandkeramiscken Ansier lang erhob sich in spä erer Zeit zunächst eine solche der füngeren Hallstaitzeit und endlich eine aus der L -⸗Tone⸗Zeit, die ebenfalls durch Hüttenprätze, Gruben⸗ und Tongefäße verneten siad.

Die Arbeiten für die künstlerische Ausschmückung

des Deutschen Museums in München nehmen trotz des Kriegeg einen erfreul chen Fortgang. Erst neutrrings sind zur Aus⸗ schmückung der Fachgruppen an Mütrchener Künstler Aufträge im KGetrage von 70 000 46 erteilt worden. Piofesser Julius Diez wird das Deckengemälde im Ehrensaal ausführen mit einer Darstellung der vom Forischritt geleiteten Wissenschaft und Technik. Der Kunsimaler Julius Mößl ist mit der Aus tuhrung von 8 Sternkarten betraut. Prosessor Otto Hupp fertigt rie Zeichnungen für zwei Kupferreliefs mir Tierkreiedar⸗ stellung an, während Professor Waldemar Koln srerger das Deckengemälde für dir geschichiliche Apotheke in Auftrag erhlelt. Das Deck ngemälde für den Moibematiksaal wurde dem Prosessor Kleiber übertrag⸗n. Von den fräber bestellten Büsten großer Techniker und Natun⸗ wissenschaftler sind bicher die Ohm-Büste durch Professor Ludwig Dosio, die von Philipp Reis durch Profe ssor Georg Albertshofer, das Poppelrelie der Motorerbauer Otto und Langen duich den Bildbauer Franz Drecksler, die Heime von Wilhelm Herz durch den Professor F. Kurz ausgeführt. Die ebenfalls für den Ehrensaal be⸗ stimmten dier auf heben Pfeilersockeln sipenden Genien erhleit der Bildhauer Wilhelm Riediser in Auftrag.

Der Verein der Freunde der Köntglichen Bibliothek in

Berlin hat unter dem Vorsitz von Profsssor Dr. Dai mstädter seine riei jährige Mitgliederversammlung abgebalten. Der Veiein hat der Königlichen Bibliotbek arßtr wei Pergamentblattern, die Bruchstücke aus dim Wialols enrbalten, noch zwei wertvolle Stücke überweisen lönnen. Ein rheirisches Grtaduale aus dem Anfang des 16. Jahr⸗ hunderts konnte ebenfallg der Königlichen Biblie thek zuge⸗ wendet werden, indem die Hälfte des Betrages aus Nereint« mitteln gtwäbrt wurde, wähiend die andere Hällte einige Vereint mitglieder aus persönlicken Mitteln aufbraͤchten. Endlich wurde der Königlichen Bibliorbek zur Eiwerhung der „Maps illastrating sarly discovery and exploration in America 1502 - 1530* ein Betrag von 1500 S6 zur Ver sünung genellt. Es wurde auf der Mitgliederversammlung noch bekanntgegeben, daß vor kurzem von dem Verein der Königlichen Bibhother zwet arabische Han? schriften gestiftet worden sind, von denen die eine auß dem 18. Jabrhun deit, die andere aus deim 16. stammt. Namertlich die 1 tztge ns nnte ist sehr schön geschrleben von der Hand elnet berühmten Kunstschreiß ers, mit reichem Buchschmuck geziert und mit einem felnen, reich orna— mentierten Embande versehen.

Literatur. Zum 400. Geburtstage der Reformatton haben Alfred Knabe

und wenhold Zellmann unter dim Titel Luther und sein Werk in Gedichten! elne Sau mlung v ranstalten, in der deutsche Gedichte, die die Person des Reformators und sein Lebenswert verherrlichen, zusammengestellt sind.

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