Wien, 28. September. (W. T. B) Aus dem Kriege⸗ pressequartier wird gemeldet: Am AN. September Abends unternahmen ilalienische Flugzeuge Angriffe auf Parenzo und Vola. Es wurde keinerlei militarischer Schaden angerichtet; viele Bomben fielen in die See. Der Angriff war schwächer
gls die früheren. Zur gleichen Zeit griff eines unserer vor (aeh. 8
Fluggeschwader die Ballon halle von Jesi bei Ancona an,. Sie wurde durch Volltreffer ze rstört. Ein in der Halle befindliches Luftschiff explodierte mit hoher Stichflamme.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 28. September. (W. kf eptember. ¶
Razed onische Frant. Auf der Tscherveng Stena
und auf dem Dobropolje ziemlich
Do jran mehrere Feuerwirbel.
der unteren Struma Patrouillengeylänkel. Rumänische Front. Bei Mahmubia Gewehrfeuer. angaben
Oestlich Tuleea zwischen den Dörfern Prislava und Parita
lebhaftes Artillerie⸗, Maschinengewehr⸗ und Gewehrfeuer.
. Der Krieg zur
Berlin, 28. September. (W. T. B.) Im Sperrgebiet um England wurden durch die Tätigleinn unserer U⸗Boote wiederum 22 000 B.⸗R.⸗T. versenkt. Unter den ver⸗
nichteten Schiffen befanden sich
Dampfer Queen Umalie“ (478 t) mit Flachs von
f nach England, zwei siefbeladene Dampfer, davon einer bewaffnet und englischer Natignalität, ferner die franzör durchgese bene Nuflage herausgegeben, hon der ein Teil als Fi ldpost. rmorique“ mit Kohlen autgabe in zwei leichten, handlichen Banden beigestellt wurd:. dem wertvollen Buch eine weite Verbreitung zu verschaffen, ist der Preis der Auegab: in Pappband auf 3 „S, in Leinen auf 5 M fest
Archangels sischen Segler „Blanche“ und „A
für Frankreich und der russische Segler Meeta“, welch'
letztere drei unter Sicherung fuhren.
kirchliche Statistlk, des H Ver lagshandlung in Freiburg
gegangenen maßgebend waren, ab efaßt. nen emnige praküscke Aenberrngen vorgenommen; lo wurden, um Wied in der 7. Abtelluna uber die Organisation der kathe⸗ chland die bisher üblichen Angaben über bie Bidzesaueinteilung und. His icsan ft atiffik fortaelassen, da sie aus den ' Mitteilungen der amtlichen Zentralslelle für kirchliche Statiftik in der T. B.) Generalstabs⸗ J. bl-siung eifichtiich find. Vagezzn wurden die Angaben über die Ordensge nossenschasten dan in' die von der Zentralstelle be ; arbeitet? 7. Abtcilung berübergen omen und so umgesta . lebhaftes Artlllerie feuer. einen vellsländigen. Ueberblich über die Seibreltung In der Moglenagegend Störungsfeuer. Eine feinbliche einzel ner Orhenegengfsenschaft in deg einn lng Giönesen, . wurde burg Feuer verjagt. Südlich m
holungen zu vermeiden, is den Kirche in Deut
Literatur.
— Von ten Kirchlichen Handbuch für das katholische Deutschland nebst Müttilungen der amtlichen Zent .A. Keose, 8. J., beiaufgibt 1. Br.), liegt der 6. Band für 191617 lä). Per verllege ne Jahrgang ist nach den bewäbrten Gꝛundsätzen, die bei der Bearbeitung und Anordnung der vora = Yi tgdestowen iger siad im einzel⸗
a .in, z. , ee. . ehh . g , 6 n. die Adressen der General⸗ und Probinzialobern sowie die der ein Pardartale und an glieder laffungen sind art dem Verzeichnis ersichtlich. Auch die 4 Ab⸗ teilung (die katholische . n * sind hier einbentlich zufammengesaßt und zu einem Gesamtbilde verarbtitet, das die Ginwirkungen des Weltkrseges auf die Mission klarleat. Die Lage der Missionen in den deutschen Schutzgerieten und die Stellung der Missiongre in fiemden Geek ieten S wurden dabei besonderg bervorge heben. Die Abteimnng 8 (Kenfessiont⸗ 6 statiftik und kirchliche Stanistik) enhält eine größere Abhandlung über die kuholkche Diaspora Deutschlandz, ihre Augdehnung, die religlöz sitilichen Justände in der Maspota und über die Abhilfe der BDinporanot durch den Bonifazlus verein. Hlnjugekommen ist auch ein Abschnitt über die Gꝛhalte⸗ und Persion verhaͤltnisse der katho⸗
der bewaffnete englische lichen eintsichtelt.
Der Chef bes Admlralstabes der Marine. (Gesett.
Vie Teutsche Verlagbanstalt in Stuttgart hat von Friedrich Theodor Vischeig bekanntem Romana,
alstelle für (Ordersa e
lte, daß sie
ist umg-sialtet. Die Einzel⸗
Auch Einer“ eine neue,
Gtatistik und VBolkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Nach elner vom W. T. B.“ wiedergegebenen Meldung der Lyoner Blätter auß Parig, wurde am 27. d. M. 5 chen Flugzeug labriken insolge der Lohnstreitiglelten die
Arbeit niedergelegt. Der Vermitilungsversuch der Regierung * ist geschelerr. Die Regierung ist weiterhin bemüht, die Zwistig⸗ ern . J kö.
keiten b:ijulegen. Gentral News meldet W. T.
Franciseo, daß die 25 000 ausständigen Ärbeiter der Schisfswerften am Stillen Ozean die Arbeit wieder auf⸗
genomm en hahen.
Kunst und Wissenschaft. Das Kunstgewerbe museum veranstaltet im Oktober und
Nodember zwei Reihen öffentlicher Vor 8 Ubr, wird der Privaldozent Dr. Oskar und ihre Kunstpflege von den Oitonen
Freitags, Abends 8 Uhr, der Direktorialassistent Dr. Hermann Schmitz
beginnen im großen Höcsgal des Museumg, Prinz Albrecht Straße 7a, oe, am 16, bejw. 19. Oktober und werden durch Lichtbilder und
Vorführungen erläutert sein.
in allen fran⸗
Lustspiel Eine glückliche ECbe, die nur dann alücklt
Theater und Mustk.
.
Kamm erspiele des Deut schen Theaters. Im Kammerspielhause wurde am Donnerstag Peter Nansenz Eher wieder in den Splelplan auf⸗ genommen. Der dänische Lichter scheint in seiner Schilderung einer ch ist, wenn der Drute im Bunde nit
träge: Diengiags, Äbends Leistungen das gute Zusammensplel.
Füchel über deutjche Kaiser bis zum Wiener Kongreß,
= — — *
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonntag, „Aida mit den Damen Kemp, Lelgver, den Herren Kirchner und über das deuische Kunstgewerbe um 1800 sprichen. Die Vorträge de Sande in den Hauptrollen aufgejührt. Den Amonagro singt der gönigllch bulgarische Sänger Alexander Kiatw bon der Hofrrer in Sosfta als Gast. — Der K. und C. Kainmerschger Leo S von der Hofoper in Wien wird auf Einladung der Generalintendamur
ö ) . t . Situatlontz komit der . oulevardssücke zugunsten elnes feineren Humoꝛg u B.;. zufolge, aus San fäntgeren Zelchnling ker einhelnen Westasten. splelie, wie bet der Grstaufsührung vor einigen Jahren, die weib liche Hauptrolle der jungen Frau, die launenhaft ist, sobald sie sich langweilt, gewandt und lieber swürdig und Hans Wafmann ihren gut⸗ mütigen, etwas einsältigen Ehemann mit Otto Gebühr als Haugfreund und Hermann Thimig als dessen mut ⸗˖ maßlid er Nachfolger ergänzten mit vornefflichen schauspielerischen
Ickännag Terwin
urücdhaltendem Humor.
der K⸗öntgllchen Schäusplele im Monat Oktober ein drel Hr ln en cher. und zwar am 3. Oltober in Otello“, ear hn „Tannbäuser! und am 29. alz Madam es in . Aira'.
Im Königlichen Schauspielbaulc gebt wergen bi Possa „ Korltz Vyriß in Sens. n größzren Roll'en sind die Damen Conte, Tora, Heisler, bon Pegyburg, Sclüie⸗ ie Herren. Boeilchec r. Cichboli, ven Ledebur, Mühshrfet, Patry, Sachs und Pi deren beschäfiigt. Spielleiter ist Hi Brut, mufftallscher L. iter: Proje ssor Hummel. ein letz wird der Abend durch das kleine Scherispiel Stab! und Geld', daz Leo Leipziger anläßlich der Werbung für die Kriegsanlelhe geschrleöen Fat. Das darin gesungene Lied hat Paul Lincke vertont, der die mustkalisce eitung gastweise übernehrnen wird. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.
Mantꝛigfaltigeẽ.
Auf der Tagesordnung der vorgestrigen Sitzung der Berliner Stabtverordn eren stand der voin von beigienden Autschuß stellte und von dem Stadtp. Gronewald begründete Antrag auf unverändert. Aunchwme der Magistratzvorlage, hetreffend die Erhohung dei Ha Fpreises durch dee städiischen Gatwerke von 16 9 auf 20 3 für daz Kubikmeter usw. Hierzu lagen mehrere Abänderur ghantrũ h vor. Ueber die Voilaze, die zu längeren Eißrterungen führte wurde zun Fell., namentlich abgestimmi. Die LÄöstinmmanj ergab. junächst die Annahme eines Aattagez, daß NM KGrböhung des Gaeyrtises nicht hom Seytember, son dern von Otteker ab eintreten soll. Im übrigen wurden alle Aärderungh. anträge abgelehnt uad die Voilage angenommen. Eline Vorlage, be, treffend die Gewährung von Teuerungszulagen nehen den Krlegt⸗ zulagen an Beamte und Angestellte, wurde einem Autzschusse jur Vor. beratung Üüberwlesen, nachdem Redner aller Fratfionen in sehr autgedebnten Reden auf 1bre Einzelheiten elngegangen waren. In vorgerkckier Abenstunde bewilligte die Verlammlung auf Antrag des Magistiats eine Spende don 10090000 A aug Anlaß dez 70. Geburtstages des Generalfelbmarschalls von Händenburg, die durch Vermltilung der Hindenburg Gabe“ dem Feldmaꝛfchall dar gebracht werden scll. Ferner wurde kbas hre. am Geburtstage Hindenbur 8 am Hindenburg ⸗ Den km al in der Sieger allce ene musitalische Feier zu veranstalten.
„Bei un serm Hindenburg“ der bereits angekünd: gte Licht. kildervortrag Faul vjndeabergs jur Vorfeier des Geburtgtazes deß Feldmarschallz, findet morgen, Sonntag, Abends 76 Uhr, im Dber. lichtsaal der Philharmonie statt. Karten zu 8, 2 und 1 sind an der Abendkasse zu haben.
Im Wissenschaftlichen Theater der rana“ wäd, wle bereits angekündigt, der Direktor Franz Goerke anläßlich des 70. Geburitztages Hindenburgas am Dienstag, Abends 8 Uhr, einen Vortrag über Ble Besreiung Ostpreußens halten. Der Vortag wid am Mittwoch noch einmal wiederholt werden. Morgen sowie am Donneiztag und Freitag wird der Vortrag „Das Oberengadin und der Splügen gehalten, und am Montag und Sonnabend wieder, hilt noch einmal Or. Pohle seinen Vortrag „Die Elnnahme von Riga“. Außerdem findet am Sonntag eine Wiederholung des Vort: ag! Thol einst und jetzt zu kleinen Preisen stait.
Koblenz, 28. September. (W. T. B.) Die Stadt CKoblen . den Generalfeldmarschall von Hin den burg jum Ehren ürge r.
am burg, 28. September. (W. T. B.) Aus Anlaß dez 70. Geburtstages des Generalfeldmgrschalls von Hinden⸗ burg beschlß der Senat, diesem das Ehrenbürgerrecht der Stadt Hamburg zu veirlllben. Tie gemeinsame HBeschlußfasfung mit der Bürgerschast ersolgt Montag in besonderer Sitzung.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage,)
Theater. A önigliche chansplele. Sonntag: Opernhaus. 205. Dauerhezugsvorstellung. Dienst ⸗ und ,, sind aufgehoben. Zum 290. Male: ÄAid Aktien (7 Biidern von G. Verdi. Text von Antonio Ghlslanzont, für die deuts. Hähne bearheitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung; Herr Favellmelster von Strauß. Spielleitung: Herr Ober⸗ splelleiter Droescher. Ballett: err Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. (Imongzro: Könlalich bul⸗ garischer Sänger Herr Alexander Kraew vos der Hofoper in Sofia als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schausplelhaug. 207. Dauerbezuasvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ eboben. Kyritz ⸗Pyritz. Alt⸗Berliner dosse mit Gesang und Tanz in drei Auf⸗ ö. (5 Bildern) von H. Wilken und
ustinus. Musst von Gustay Michaelis. Musikal. Leitung: Herr Professor Hummel. Spielleltuna: Herr Dr. Bruck. Vorher: Zur Werbung für die 7. KRrlegs⸗ auleihe: Zum ersten Male: Stahl und ao ld Zeltbild in Versen in einem Aufjug von Leo Leipiiger. Mustk und Orchesterbegleitung: Herr Paul Linke. Splelleltung: Her Ovbersplellelter Patry. Anfang 7 Uhr.
Montag: Opernbaug. 206. Dauerbezugs⸗ borstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Ein Maskenball. Oper in drei Alten. Ntusik von Giuseype Verdi. Musikalische Lettung; Herr Kapell. melster von Strauß. Spiellestung: Herr Bachmann. Chöre: Herr Professor Rudel. Anfana 76 Uhr.
Schausvielhaus. 208. J
fshllung. Logik des Herzens. Lustsxriel
in drei Aufzügen von Franz Blei. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patry — Vorher: Zur Werbung für die 7. Kriegßan elbe: Stahl und Gold . in Verlen in einem Aufzug von eo Lelpziger. Musik und Orchesterb'glei⸗ tung: Herr Paul Linke. Spielleitung: Hert Oberspielleiter Palry. Anfeng 74 Uhr.
Opernhaus. Dienstag: Zum ersten Male: Nappeltopf. — Mittwoch: Otello. = Donnerstag: Rax peilays. — Freitag: Der Troudadaur. — Sonn⸗ abend: Tanunhäuser und der Sanger⸗ krieg auf Wartburg. — Sonntag: Nephelkopf.
Schauspielhaus. Dlenstag: Colberg. — Mittwoch: Voltor Klaus. — Don⸗ , 5 am e, ,, und
old. — Freitag: r ritz. — Sonnabend: Die Naben steinerin. — Eiahl und Gold. — Sonntag: Könige.
a. Oper in vier T
Dentsches Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 21 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die beuischen Kleinstädter. — Abends 7 Uhr: Der lebende Leichnam.
Montag und Donnergtag: Dantons
od.
Dienstag, Miltwoch und Freitag: Der lebende Leichnam
Sonnabend: Faust, erster Teil.
st a mm ersyiele. Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Zu kleinen Preisen: Minna von Barn⸗ helm. — Abends 8 Uhr: Gine glüdc⸗ ltche Ehe. Montag: Das Konzert. tenstag und Sonnabend: Faschitng. Mittwoch Eno Freitag: Cine glück. liche Che. Donneretag: Der Vater.
Volksbühne.
(Theater am Bũlowylatz. ) (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) Sonntag, Nachnitiags 3 Uhr: Zu
leinen Preisen: Der Biveryelz. — Abends 73 Uhr: Nathan der Weise. ,. und Donnertztag: Was ihr ollt. Dienstag: Lum rengesind el. Mittwoch: Nathan der Weise. Freilag: Hedda Gabler. Sonnabend: Othello.
Kerliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Filmzauber. — Abends 75 Uhr: Die tolle RKomteß. Operette in drei Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Mustk von Walter Kollo.
Montag und folgende Tage: Die tolle Comtes.
Thengter in der oniggräher
Straße. Sonntag, Nachmlttags 3 Uhr:
Zu ermäßigten Preisen: Kameraden. — Abends 73 Uhr? Der statzensteg. Eln
einem Vorspiel von Hermann Sud er⸗ mann.
Montag: Erdgeist.
Diengtag bis Sonnabend: Der Natz ensleg.
Aomũdienhaus. Sonntag, ach⸗ mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Prelsen: Die verlorene Tochter. — Abend 7K Uhr: Die beiden Seehunde. Lust⸗ spiel in drei Alten von Carl Rößler.
Montag und folgende Tage:; Die beiden Gee hunde. .
deutsches Vollsstück in fünf Aklen und Viren
NVenisches ünsllertheater. ¶ tarn⸗ bergerstr. 70 71, gezenüber dem JZoologischen Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der Herr Senator. — Abends 71 Uhr: Klub⸗ leute. Lustsplel in drei Akten von Fetz Friedmann · Frederich.
, und folgende Tage: stlub⸗
ute. .
Lessingtheater. Sonntag, Nachnutt. 3 Ahr: Zu ermäßigten Preisen: Das
fuchs. Lustspiel in drei Akten von Franz Herezeg.
Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: Der Biaufuch z.
Diengtag: Liebe.
Freitag: Peer Gynt.
Schillertheater. 9. (G altner-
theater.) Sonntag, Nachmlttags 3 Uhr:
u ermähigien Ppreisen: Ointer
auern. — Abends 7 Uhr: Jo hannes. , in fünf Akten und elnem Vorspiel von Hermann Suder⸗ mann.
Montag und Mittwoch: Gespenster. Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Johaunes.
Freitag: Der Rerisar.
Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Ju ermäßigten Preisen: dove la d'Audr ea. — Abends 73 Uhr Heimat. Schauspiel in vler Aufzügen don Hermann Sudermann.
Montag, Donnerttag und Sonnabend: 2 , n. 3: 9
ienstag un ttwoch: Die Distel. — Stahl und Gold. st Freitag: Die Distel.
Nentsches Opernhaus. ¶ñhar lottenburg. . = , , . on: Georg n. ; Fir r gn enn ö een . neisen: Rigolettga. — Abends 7 Uhr: ryheus in der Unterwelt. Burl⸗ske
Hektor Crömieur. Musik von Jacquez Offenbach. Montag und Sonnabend: Das goldene
nsel.
Dlenstag: Lohengrin.
ö J ö Vonners tag: Der Wa ffens chmiĩeb.
Freitag: anon.
Aomische Oper. (An der Weiden ˖ dammer Brüde.) Sonntag, Nachmittags Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu er, 3a ermäßigten Preisen: mäßigten Preisen: Gine lustige Dophel⸗
te Dase Seiner Majestät. — Abends] ehe. — Abends 746 Uhr: Egan und sene 71 Uhr: Schwarz waldmädel. Operette Frauen. Musilaltscher Schwank in drel in drel Akten von August Neidhart. Musik Ak Jessel. Buchbinder. Gesangtztexte von Jean Kien.
Montag und folgende Tage: Schwarz waldntãbel.
Der Obersteiger. —
Abends ö . n . der . n
Aperette in drei Akten von Vorstellungen, Nachmittags 3 ö
Hernbard Buchotnder, Jean Kren und uad 3 76 Uhr. . ee Vor ·
I , . eh n n Teo ö. ste lungen; Das w, , . Erbff J ende Taze: 83. ö
Soldat der Mals!! ; * ,,,
Theater des Mestens. (Stalion: vologischer Garten. NRantstraße 12) 3 lüungenude Grffaungs. Prsgramm. Nachmittags 37 Uhr: Za . klelnen. Preistn: Cin Walzertr aun.
Abendz 77 Uhr: Der verliebte . Herzag. Operette in drei Arten (frei nach Häckländer) von Georg Okonkowgki
und Hang Bachwitz. Musik v . Montag und feln ö
vcrl:ebte Herzrg.
Oper in 2 Akten und 4 Bildern von!
Treuz. — HSlerauf: Die ginckliche Diener gesucht: — Abends 7j khr:
f 32. WMädbeld' von inden: Verlagganstalt, Berlin, Wilhelm traße n. in drei Alten von r, . .
Mont . vi? er gm rn folgende Tage: Die
Die blauben
Thaliatheater. ¶ readenerstr. Iz)
ten von Jean Kren und Bernhard
Musik von Len Ascher. . Montag. Mittwoch bis Sonnabend: Ggon und seine Frauen. Dienstag: Stall und Gold. —
Neunes Operettenhaus. Sonntag, Egan rd seine Frauen. Nachmittags Kind. — Abends 71 Uhr: Der Vlau⸗ Prei
3 Ahr: Zu ermäͤßlgten Dirkns Kusth. Sonntag: 2 groß
tachmlttags hat eder Erwachsene ein angehöriges Rind ei auf allen Sltzplätzen, jedes weltere Kind zahlt halbe Prelse.
Familien nachrichten.
. Verlobt: Fil. Madeleins Merkeng mit ende Taze: Der Hin . . von Burgh⸗ dorff (Rhöndorf 4. Rh.).
Geboren: gweil Sohne: Hrn. Hauhh⸗
Theater am Nollendorsplakh. wann von ewitz⸗· KFleinben irn ef
— Ein Sohn: Hrn. Erast von Kalch⸗
Sonntag, Nachmittags 3 ; ; fene . ie ird n ger ,, Gulaschtan our. Volksstũd mi Gesaus in drei Atten von Hermann . u nn, Win 57 ö. von 2 b ar Hr. Lusse von — Hierauf: Zum Ew Hort). Verw. Ft. Male: Siahl und Gold. if. Schmeling, geb. von Montag bls Donnerstag: Die Gulasch⸗ kanone. — Stahl und Gold. celtag: Geschlossen. 1 ] h 9. i id rin ersten Nae: Frei —
Hrn. Hauptmann. Fat. Arnd Grafen von Orynhausen (Berlin).
ritz von Bernnth a: a/ Rarliz
(Weimar) = Fr. Marie von Koppelow geb. von Mind en (Schwerin.
Donnergtag und Sonn⸗ Verantwortlicher Schriftleiter:
ghend, Nachmittags z Abr: Die Ge. Direklor Dr. Ty r dl in Kharlottenbutg. chwister. Der zerbrochene 3 / ö de
Verantwortlich für ben Anzeigenteil; Der er e, rg, n stelle, i J. V.: Rechnungsrat Rey her in Berlin.
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Fünf Beilagen sowie die 1649. Nusgabe ber Deut Cem enluustislstan.·
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3
Montag und folgende Tage: Daß
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzelget und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
* 232.
Königreich Prenß en. Ministerium des Innern.
In der Woche vom 16. bis 22. September 1917 au
Bohlfahrtspflege während des Krieges genehmigte 1 öffentliche Sammlungen, 2) Vertriebe von Gegenständen.
f Grund der Bundesratsverordnung vom 15. Februar 1917 uber
e —— ————— — — — ——— —— ———
8 9 Stelle, an die
̃ Name und Wohnort e Zeit und Bentrk,
ö des Unternehmern Su fordernder Wohl ahrtamwed abe hn , in denen daz Unternehmen sollen ausgeführt wird
Landegvereing vom Noten Kreuz, Abt. VI Berlin
0
Berllu, ben 27. September 1917.
- 1) Sammlungen. 11 Könlgllchs Hausblbliothek, Berlin Zum Besten der Truppen und Lazarette Königllche Haue.
9 Vertriebe von Gegenständen. 2 Zentrallomitee des Preußtschen Kriegtwohlfahrtezwede dez Roten Kreuzeg Rotes KWreuz
Bis 30. April 1918, Preußen. — Sammlung von Noten mittels Aufrufe und Werbebriefe. (Ver⸗ längerung einer bereits erteilten Erlaubnis.)
bibliothet
Bis 30. April 1918, Preußen. — Veittieb von Bildern. Vertrleb von Hauß zu Kaus, in Lokalen oder durch unbenellte Zusendung ist augsgeschlossen. (Verlängerung einer bereits erteilten Erlaubnis.)
Der Minister des Innern. J. A.: Lenz.
Aichtamtliches.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Hauptautschuß des Reichstags begann gestern die Beratung der Fragen der Auswärtigen Politit. Bei Beginn der Sißung hielt der Reichskanzler Dr. Michaelis eine Rede über die allgemeine Lage.
Laut Bericht des ‚Wolffschen Telegraphenbüros“ begann er nit warmen Dankesworten an Heer und Heimat und nit einem Rückblick auf die glänzenden militärischen Erfolge der letzten Wochen. Sodann betonte er die volle Einheitlichkeit und Uebereinstim mung der politischen Führung bei uns und unseren Verbündeten und gedachte in herz⸗ lichen Ausdrücken des gemeinsamen Waffenruhms und der Waffenbrüderschaft der Vierbundmächte. Er besprach weiter den befriedigenden Stand unserer Beziehungen zu den Neu⸗ tralen, die auch durch die unerhörten Anstrengungen der seindlichen Preßhetze nicht gestört werden konnten. Der Schweiz, den
Niederlanden und Spanien wurde für ibre selbstlose Tätigkeit auf
bem Gebiete der humanitären Kriegsfürsorge unser besonderer Dank uzgesprochen. Der Reichskanzler hob hervor, daß wir die den Neu⸗ tralen durch den Wirtschaftskrieg der Entente, an dem sich neuerdings die Vereinigten Staaten mit besonderer Rücksichtslosigkeit beteiligen, zugefügten Leiden auf lebhafteste bedauern und daß wir stets bereit sind, an der Versorgung der Neutralen mit notwendigen Bedarfs⸗ gütern soweit teilzunehmen, als die Anspannung unserer eigenen Kräfte und Hilfsquellen durch den Krieg dies zuläßt.
In knappen Strichen zeichnete der Reichskanzler hierauf den Stand der Dinge in den feindlichen Ländern. Die wirtschaft⸗ lihen und finanziellen Schwierigkeiten Frankreichs nehmen nasch zu. Noch schärfer macht sich die wirtschaftliche Not mit ihren innerpolitischen Begleiterscheinungen in Italien fühlbar, wo Re⸗ lierung und kriegefreundliche Parteien die wachsende und immer mergischer vorgehende Friedenspropaganda mit den größten An⸗ sttengungen niederzuhalten suchen. In England übt unser DU-Bootkrieg seine sichere und unerbittliche Wirkung aus. Nur die trügerissche Hoffnung auf einen Zwiespalt bei uns liht die leitenden britischen Staatgmänner heute noch an Kriegszielen fest⸗ halten oder doch solche verkünden, die mit den politischen und wirtschaftlichen debengnotwendigkeiten Deutschlands völlig unvereinbar sind. In den Vereinigten Staaten sucht die Regierung mit allen Mitteln, auch durch unerhörten Terrorismus, die bisher in weitesten KRieisen fehlende Kriegslust aufzustacheln. Wir sehen dem angekündigten militärischen Kräfteeinsatz der Union ruhig und zuversichtlich ent⸗ legen. In Rußland herrscht eine schwere Wirtschaftskrise, nebesondere sind die Transportmittel den Aufgaben, die der gtiedensschluß bringen wird, in keiner Weise gewachsen. Die Frage einer künftigen Demobilisierung liegt wie ein Alpdruck auf der neuen Regierung. Die leitenden Männer, zur Hälfte abhängig von den Arbeitern und Soldatenräten, zur anderen von ihren englischen Ind amerikanischen Geldgebern, scheinen so gut wie keine Bewegungs⸗ möglichkeit nach außen mehr zu besitzen. Zurzeit gibt es in Rußland noch niemanden, der die Kraft findet, gegenüber dem Chaos und den k die allgemeine Sehnsucht nach Frieden zu verwirk⸗ ichen.
Der Relchtkanzler kam dann auf unsere Antwort auf die pay st note und auf die Frage der Kriegsziele zu sprechen. ür führte dazu auß:
Die deutsche Note ist, sowelt es sich bisher übersehen läßt, bei unseren Freunden und Verbündeten beifällig, bei der Mehrzahl unserer egner mit offensichtlicher Verlegenheit aufgenommen worden.
Soweit eine Kritik auch von befreundeter oder wohlmeinender Hit. versucht worden ist, richtet sie sich in erster Linie dagegen, daß positlve Erklärungen über Einzelfragen in der Note nicht ge⸗ leben waren. —
Es ist schwer verständlich, wie ein Kenner der internatisnalen lage und der internationalen Gebräuche jemals daran glauben könnte, nir würden in der Lage sein, in einer einseitig von uns gegebenen
iffentlich en Erklärung die Vösung so wichtiger Fragen, die in un .
lösbarem Zusammenhange mit dem ganzen, bei eventuellen Friedensver⸗ handlungen zu besprechenden Fragenkomplex stehen, durch eine einseitige Erklärung zu unseren Ungunsten festzulegen. Jede derartige öffentliche Erklärung im gegenwärtigen Stadium könnte nur verwirrend wirken und die deutschen Interessen schädigen. Wären wir auf Einzelheiten eingegangen, so würde — das läßt sich aus der Haltung der uns felndlichen Presse schon jetzt mit Sicherheit erkennen — die Parole im Lager der Gegner gewesen sein: „Die deutschen Konzessionen sind als Zeichen der wachsenden Schwäche Deutschlands auszulegen, sind vollkommen selbstverständlich und desbalb als wertles zu buchen. Wir wären dem Frieden nicht um einen Schritt näher gekommen; im Gegenteil: Die Ueberzeugung auf seiten der Gegner, daß nur die Ungunst unserer Zustände uns veranlaßt haben könnte, eine für jeden diplomatischen Techniker so vollkommen unerklärliche Haltung anzunehmen, hätte be⸗ stimmt kriegsverlängernd gewirkt.
Ich nehme für die Reichsleituag das Recht in Anspruch, das die leitenden Staatsmänner in allen feindlichen Staaten für sich in An⸗ spruch genommen haben und noch bis in die neueste Zeit in Anspruch nehmen. Ich muß den Standpunkt der Reichsleitung klar fesistellen, von dem wir uns nicht abdrängen lassen werden, daß ich es zur⸗ zeit ablehnen muß, unsere Kriegsziele zu prä— zisieren und un sere Unterhändler festzulegen.
Wenn sich die Mitglieder des hohen Hauses und der Presse mit uns auf diesen Standpunkt stellen wollten, würde die Simnation un⸗ endlich erleichtert und gefördert, und der Weg zum Frieden würde zum Segen des Vaterlandes von vermeidbaren Hemmnissen befreit werden.
Zum Schluß wandte sich der Reichskanzler gegen die Wil son sche Antwort auf die Papst note. .Der Versuch Wilsons, zwischen Volk und Regierung in Deutschland Zwietracht zu säen, ist aussichts⸗ los. Die Note hat das Gegenteil dessen erreicht, was sie wollte; sie hat uns fester zusammengefügt in dem harten Willen, jeder fremden Einmischung entschlossen und kraftvoll Trotz zu bieten. Die flammen⸗ den, aus tiefer Empörung heraus geborenen Proteste, insbesondere der des Reichstagspräsidenten, haben dies bestätigt. So wenig wie die Wilsonnote wird irgend ein anderer feindlicher Versuch im deutschen Volke den Geist des 4. August überwinden; dieser Geist wird leben und siegen, solange uns der Ring der Gegner zur Verteidigung unseres Daseins und unserer Zukunft zwingt.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. von Kühlmann führte obiger Quelle zufolge aus:
Meine Herren! Anschließend an die Ausführungen des Herrn Reichskanzlers möchte ich mir gestatten, noch einige Punkte der Lage Europas näher zu beleuchten. Vor allem will ich mit wenigen Worten auf die in den heutigen Morgenblättern erschienenen Nachrichten eingehen, es existiete eine deutsche Note über Belgien. Ich will den Herren die Nachricht im einzelnen nicht vorlesen; sie ist Ihnen bekannt. Ich kann sie mit wenigen Worten abtun. Es ist eine der dreistesten Erfindungen, die mir jemals in meiner politischen Praxis vorgekommen sind. Sie ist wahrscheinlich französischen Ursprungs. An der ganzen Sache ist kein wahres Wort.
Der Telegraph hat uns gestern abend und heute früh die von Reuter übermittelten Auszüge aus einer Rede gebracht, die der Führer der Opposition im britischen Unterhause, Mr. Asgquith, gehalten hat. Ein Landsmann von Mr. Asquith, ein distinguierter politischer Schriftsteller, hat einmal den gegenwärtigen Zustand der europäischen Diplomatie dahin gekennzeichnet, daß sie darin bestünde, daß leitende Staatsmänner berschiedener Nationen sich von öffentlichen Redner⸗ tribünen aus gegenseitig anschrien. Wenn die Reuterschen Auszüge ein getreues Bild dessen geben, was Mr. Asquith gesagt hat, so glaube ich jedenfalls behaupten zu können, daß er uns auf dem Wege, der für Europa nötig ist, um keinen Schritt gefördert hat. Ich will aber nicht in die schlechte Gewohnheit verfallen, auf erfahrungsgemäß recht un⸗ zuverläfsige telegraphische Auszüge hin meritorisch auf den Inhalt der englischen Rede einzugehen.
Ich komme nun zum eigentlichen Thema unserer jetzigen Be⸗ ratung: zur Note Seiner Heiligkeit des Papste s. Wie immer auch dag unmittelbare Ergebnis des päpstlichen Friedens schrittes sich gestalten möge, dies eine stehe ich nicht an, schon jetzt zu
lagen: daß diese mutige Initiative des Papstes, der. auf hoher Warte
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stehend, gestützt auf die ehrwürdige Tradition eines mehr als tausend⸗ jährigen Priesteramtes, besonders zum Mittleramte sich berufen fühlte, einen Abschnitt in der Geschichte dieses ungeheuren Völker⸗ kampfes bedeuten, daß sie als unverwelkliches Ruhmesblatt in den Annalen der päpstlichen Diplomatie erscheinen wird. Es war eine Tat, da der Papst das Wort vom Frieden in das Getümmel eines Kampfes geworfen hat, der droht, Europa in eine blutgetränkte Trümmerstätte zu verwandeln. Gerade das deutsche Volk und die deutsche Regierung, denen das Bewußtsein ihrer Stärke und inneren Sicherheit es immer leicht gemacht hat, ihre Bereitwilligkeit zu einem ehrenvollen Frieden zu betonen, haben allen Grund, die Initiativs der Kurie dankbar zu begrüßen, die es ihnen ermöglicht hat, die nationale deutsche Politik aufs neue in klarer und unzweideutiger Weise darzulegen.
Ich sage mit Absicht: „nationale Politik“, denn ich hoffe und glaube, daß die Antwortnote der deutschen Regierung sowohl ihrer Entstehung als ihrem Inhalt nach — soweit dies überhaupt für irgendein politisches Dokument gesagt werden kann — den Willen der überwiegenden Mehrheit der Deutschen verkörpert. Nicht nur international ist die Papstnote ein bedeutsames Dokument; auch für unsere rein deutsche Entwicklung bedeutet sie einen Markstein. Ist sie doch das erste Ergebnis eines Zusammenwirkens zwischen allen Faktoren der Regierung und den Vertretern des deutschen Parla⸗ ments, das hier zum ersten Male versucht worden ist. In solcher Intimität ist das Zusammenarbeiten, wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, selbst in rein parlamentarischen Ländern niemals versucht worden. Gerade dieses Zusammenwirken, sein Verlauf und seine Er⸗ gebnisse können — dies darf ich wohl aussprechen — einen Staats⸗ mann, dem die deutsche Politik am Herzen liegt, zuversichtlich und hoffnungsvoll stimmen. Eine auswärtige Politik, die nicht in ihren breiten, wesentlichen Grundlagen von der Zustimmung des Volkes, von der Zustimmung der erwählten Vertreter des Volkes getragen ist, die nicht im Parlament unterstützt wird durch tätiges Eingreifen im geeigneten Augenblicke, durch staatsmännisches und weises Gewähren⸗ lassen der Exekutive, kann den schweren Kampf gegen das Ausland nicht durchführen. Im Auslande wird häufig mit der Legende operiert, es gäbe in Deutschland eine Politik der Regierung und eine Politik des Volkes. Dies ist heute ganz bestimmt Legende, und nichts kann diese Legende gründlicher zerstören, als wenn auch Sie, meine Herren, sich geschlossen der in unserer Antwort an Seine Heiligkeit nieder⸗ gelegten Politik anschließen. Auch die törichten Behauptungen, als beständen im Schoße der Regierung selbst weit auseinandergehende Auffassungen, als zeigten sich Divergenzen unter den leitenden Männern selbst oder gar zwischen der Reichsleitung und jenen genialen Heer⸗ führern, denen wir nächst Gottes Hilfe verdanken, daß Deutschland da steht, wo es heute steht — diese Ausstreuungen sollen der ver⸗ dienten Lächerlichkeit preisgegeben sein. Alle genannten Stellen arbeiten täglich und stündlich in voller Harmonie aufs engste zu—⸗ sammen; eine Entscheidung wirklich vitaler Fragen, bei denen der Konsensus fehlen würde, ist nicht denkbar.
Nun, meine Herren, ich stehe nicht an, zu erklären, daß ich von dem harmonischen Zusammenwirken, wie es sich in dem engen Zusammen⸗ arbeiten für die Papstnote zwischen Parlament und Regierung er⸗ geben hat, die besten, für die Zukunft hoffnungsvollen Eindrücke ge wonnen habe. Ich kann bei der Vertraulichkeit, die wir aus schwer⸗ wiegenden Gründen für die Verhandlungen des Siebenerausschusses festgesetzt haben, auf Einzelheiten nicht eingehen, halte es aber doch für wertvoll, festzustellen — es liegt darin keine Indiskretion, denn dieselbe Feststellung ist vor einigen Tagen in der Tagespresse er⸗
folgt — daß die Grundlagen der deutschen Antwortnote so, wie sie
von der Regierung vorgelegt worden sind, den Vertretern aller Par⸗ teien annehmbar erschienen, und somit kann ich, glaube ich, mit vollem Recht sagen, alle Versuche unserer Gegner, in den Grundlagenunserer auswärtigen Politik zwischen die deutsche Regierung und das deutsche Volk einen Keib zu treiben, als stehe das deutsch Volk in der auswärtigen Politik nicht geschlossen hinter Kaiser und Kanzler, sind als Fiktion und Erfindung zurückzuweisen.
Die deutsche Politik schöpft gerade aus dem Bewußtsein ihrer vollkommenen Einigkeit mit dem deutschen Parlament und dem deut⸗ schen Volke die Kraft, mit Ruhe, Würde und Zielbewußtsein dis Wege zu gehen, die für die Größe und die Entwicklung Deutschlands nötig sind.
Es würde Bedenken haben, auf die Einzelheiten der Note zu sehr einzugehen. Sie steht als festgefügter Bau. Stein ist mit Stein so fest verklammert, daß jeder Versuch, einzelnes herauszuheben, einzelnes zu kommentieren, die Wirkung nur abschwächen könnte. Ich will aber nur kurz versuchen, darzulegen, aus welchem Geiste die Note hervorgegangen ist und welches die Bedingungen für ihre Wir⸗ kungen sind. .
Im vierten Jahre dieses gewaltigen Krieges hat Seine Heilig keit der Papst mit noch größerem Ernst und größerem Nachdruck als vorher unter die Völker Europas das Wort geworfen vom Frieden auf Erden. Europa! — Das Wort klingt uns heute wie ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Und doch ist es kein Märchen, sondern auch heute noch mehr als ein geographischer Begriff: die Summe eines in Jahrtausenden gewachsenen Zustandes. Die kleine an den asiatischen Kontinent angelegte Halbinsel hat bisher die Herrschaft der Welt fest in Händen gehabt, machtpolitisch und handelspolitisch.
Es steht uns allen noch klar im Gedächtnis, das alte Europa, und
ich sage nicht zuviel, wenn ich behaupte, daß für keinen der Staaten in diesem alten Europa der Zustand, wie er in den letzten 40 Jahren bestanden hat, so unerträglich war, daß er auf die Gefahr der Selbst⸗ vernichtung hin seine Abstellung erreichen mußte. Daß Europa nicht zugrunde gehe, ist vielleicht heute noch, mitten in diesem gewaltigen Kriege, ein gemeinsames Interesse aller Großstaaten. Der endgültige Zusammenbruch wird jeden einzelnen Staat, welcher Gruppe er auch angehören möge, schwächer und zukunftsärmer hinterlassen, manche ganz zerbrochen und jeder großen nationalen Zukunftshoffnung bar.