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4) Vas Vermögen des Johann Vidoni, Baugeschäft in Belderwses bei Pasfsau (Verwaller: Gerichtserpeditor Augäast Beck in Belderw er).
München, den 27. September 1917 Königlich Bayerisches Staatsmmisterium des Königlichen Hauses
und des Aeußein. J. A.: Der K. Staatsrat von Meinel
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnungen vom 26. No⸗ vember und 22. Dezember 1914 sowie vom 10. Februar 1916, betreffend zwangsweise Verwaltung feindlicher Unter⸗ nehmungen, ist das inländische Vermögen der britischen Firma Pickering C Berthoud Ltd., Manchester, insbe⸗ sondere deren Hamburger Zweigniederlassung unter zwangsweise Verwaltung der Kaufmanns Paul Peters in Hamburg, Wandsbeker Stieg 59, gestellt. Die bisherige Auf— sicht über diese Zweigniederlassung ist damit aufgehoben.
Hamburg, den 29. September 1917. Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Garrels.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
563 Lifte.
Gesamtvermögen: Dae gesamte in Elsef⸗-oibringen besindliche Vermögen der frasjösischen Saatzanzebörigen: 1) Jannem, Mar— garethe, in Compiögne, 2) Jaunez, Roger, in Conpidanec, 3) Jaune;, Reymund, Witwe, Magtalena geb. Mathey, in Com- viègne (utter der Eigentümer ju 1 und 2) (3wangsveiwalter: Rechtsanwalt Dr. Maurer in Saatrgemünd).
Straßburg, den 25. September 1917.
Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) ist für die ö Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
5 64. Liste. Ländlicher Grundbesit. Kreis Metz-Sand. — Gemeinde Papolsheim. Wohnbaus, Nebengebäude, Hofraum und Garten (38.19 a) der
Gri6cnerie, Grorg Karl Nikolaus die Erben. Die Eiben sind: 1I) Wüwe Grçgorte, Matbilde geb. Pilla, in Vincennes, Deutsche, zu 4, 2) Sohn Georg Grégorfe, fian zösiichet Konsulatbeomter, früh nr in Lüttich, Franzose, zu x (Verwalier: Gerichtsvollzieber Wolf in Metz).
Straßburg, den 19. September 1917.
Ministerium für Elsaß Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittm ar.
Königreich Prensßen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungsrat Dr. Gustav Vogt, Mitglied der König⸗ lichen Eisenbahndirektion in Hannover, und den bisherigen Regierungsrat Dr. Krohne in Magde burg zu Geheimen Regierungsräten und vortzagenden Räten im Ministerium der öffe tlichen Arbeiten zu ernennen sowie dem Bürodirektor, Rechnungsrat Wahle im Ministerium für Handel und Gewerbe den Charakter als Geheimer Rechnungsrat zu verleihen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Direktors des Gymnasiums und Realaymnasiums in Reude burg Weichardt zum Direktor des Gymnasiums in Dortmund durch das Staatsministerium bestätigt worden.
Verordnung,
betreffend die Verlängerung der Amtsdauer der
Beisitzer des Oberschiedsgerichts in Knappschafts—
angelegenheiten zu Berlin und des Knappschafts— Schiedsgerichts zu Breslau.
Vom 27. September 1917.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc., verordnen auf Grund des Artikel 63 der Verfassungsurkunde für den Preußischen Staat vom 31. Januar 1850 (Gesetz⸗ samml. S. 17) und auf den Antrag Unseres Staats⸗
ministeriums, was folgt:
8 1.
Die Amtsdauer der gegenwärtig im Amte befindlichen Beisitzer des Oberschidegerichts in stnappschaftsangelegenheiten zu Berlin und des Knappschaffsé-Schiedegerichts ju Brewlau wird bis zum Schlusse des Kalenderjahrs verlängert, das dem Jahre solet, in dem der Krieg beendet ist. ö
§ 2. ĩ Die Verordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unteischrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Großes Hauptquartier, den 27. September 1917. Siegel.) Wilhelm. Michaelis. von Breitenbach. Sydow. Helfferich. von Stein. Graf von Roedern. von Waldow. Spahn. Drews. Schmidt. Hergt. Erlaß des Staatsministeriums,
betreffend Anwendung des vereinfachten Ent⸗ eignungsverfahrens bei dem Ausbau des Elbing— flusses durch die Stadtgemeinde Elbing.
Vom 20. September 1917.
Auf Grund des 8 1 der Allerhöchsten Verordnung, betreffend ein vereinfachtes Enteignungsverfahren zur Beschaffung
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Graf von Roedern.
von Arbeitsgelegenheit und zur Beschäftigung von Kriegs⸗ gefangenen, vom 11. September 1914 (Gesetzsamml. S. 159) mit Nacht ägen vom 27. Marz 1915 (Gesetzsamml. S. 57) und vom 25. September 1915 (Gesetzsamml. S. 141) wird bestimmt, daß das vereinfachte Enteignungsoerfahren nach den Vorschriften der Allerhöchsten Verordnung bei dem von der Stadtgemeinde Elbing durch ufüh enden, durch Erlaß des Staatsministeriums vom 12. September d. J. mit dem Enteignungsrecht aus⸗
gestatieten Grunderwerb für den Ausbau des Elbingflusses
stattfindet. Berlin, den 20. September 1917. Das Staats ministerium. von Breitenbach. Sydow. Helfferich. von Waldow. Spahn. Drews. Schmidt. von Eisenhart-Rothe. Hergt.
Erlaß des Staatsministeriums,
betreffend Anwendung des vereinfachten Ent—
eignungsverfahrens bei der Erweiterung der Ab—
raumhalde des den Anhaltischen Kohlenwerken in
Halle a. S. gehörigen Braunkohlenbergwerks Elisa— beth bei Mücheln im Kreise Querfurt.
Vom 21. September 1917.
Auf Grund des 81 der Königlichen Verordnung, betreffend ein vereinfachtes Enteignungs verfahren zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheit und zur Reschäftigung von Kriegsgefangenen, vom 11. September 1914 (Gesetzsamml. S. 159) in der Fassung der Nachträge vom 27. März und vom 25. September 1915 (Gesetzsamml. S. 57 und 141) wird bestimmt, daß das ver⸗ einfachte Enteignungsverfahren nach den Vorschriften dieser Verordnung bei der Ausübung des Enteignungsrechts, das den Anhaltischen Kohlenwerken in Halle a. S. zum Zwecke der Erweiterung der Abraumhalde ihres Braunkohlenbergwerks Elisa⸗ beth bei Mücheln im Kreise Querfurt durch Erlaß des Staats⸗ ministeriums vom 11. September 1917 verliehen ist, Anwendung zu finden hat.
Berlin, den 21. Sepiember 1917.
Das Staatsministeriam. von Breitenbach. Sydow. Helfferich.
Graf von Roedern. von Waldow. Spahn. Drews. Schmidt. von Eisenhart-Rothe. Hergt.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
In der heute stattgehabten Auslosung der zum 1. April 1918 zur Rückzahlung gelangenden Serie der auslosbaren 4 vH preußischen eh ir m meln von 1914 erster und zweiter Aus gabe ist die Serie TV gezogen worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der Amtssitz des Kreistierarztes für den Kreis
Büren, Regierungsbezirk Minden, ist von Fürstenberg nach Büren verlegt worden.
Ministerium der offentlichen Arbeiten.
Bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist der Regierungskanzlist Wilhelm Reichert zum Geheimen Kanzlei— sekretär ernannt worden.
GSekanntmachung.
uf Grund der Bundezrateverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernbaltung unzuverlässiger Pe sonen vom Handel, wiro dem Karfmann Karl Oberhaus, Kolonialwaren handlung bier, Bochumerstraße 66, der Handel mit Geagen— ständen des täglichen Bedarfs untersagt, weil Oberhaus in jei em (Geschärt Butter, deren Herkunft nicht nachzuwelsen kst, das Pfund ju 11 verkauft bat. Die U zuverlässi keit in bejug auf den Hanrelsbenrieb ist dadurch dargetan. — Die FKosten dieser Be⸗ kanntmachung träat Oberbaus. Tir Kunden werden dem Geschäft Tybaar, Boch merstraß ⸗ 73, überwiesen.
Gelsenkirchen, den 27. September 1917.
Der Oberbürgermeister. J. V.: von Wedelstaedt.
Bekanntmachung. .
Auf Grund der Bekanntmachung jur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sepsember 1915 wird die Ebefrau des Kaufmanns Häming, Gelsentirchen, Rinstr. 29, vo m Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs ausge— schlossen, weil sie Nierenieit iu 14 A das Pfund verkauft lch Es ist dadurch ibre Unzuverläfsiektit in bezug auf den Handel dargetan. — Die Kosten dieser Bekanntmachung tragen die Cheleute Häming.
Gelsenkrtchen, den 27. September 1917.
Der Oberbürgermeister. J. V.: von Wedelstaedt.
Bekanntmachung.
Der Milchhändlerin Ehefrau des Adolf Wollgardt, geb. Nusch, in Mengede, Haherlandstraße 8, hahe ich auf Grund der Bundesrate verordnung vom 23. Stptember 1915 (RGBl. S. 603) den Handel mit Milch wegen Unzuverlässigteit bis auf weiteres untersagt.
Dortmund, den 23. September 1917.
Der Landrat. J. V.: Schulze.
Bekanntmachung.
Dem hier, Steinstraße 23, wobnhaften Rangierarbeiter Robert Langer ist durch Venügung der biFesigen Polijciverwaltung vom 8. September 1917 jeder Handel mit Nahrunge⸗ und Genußmitteln und mit sonstigen Gegenständen des täg— lichen Bedarfs untersagt morden. — Die Kosten der Ver— öffentlichung des Verbots hat der Betroffene zu tragen.
Barmen, den 26. September 1917.
Tie Polteiverwaltung. J. V.: Köhler.
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Bekanntmachung.
Der Ebefrau Richard Schneider, bier, Rübenstraße 37 wohnhaft, ist durch Verfügung der biesigen Poltjeiverwaltung vom 17. Seytember do. Is jeder Handel mit Nabrungs⸗ und Genußmttteln untersagt worden. — Die Kosten der Ver⸗ oͤffentlichung bat Frau Schneider zu tragen.
Bairmtn, den 27. Sevtember 1917.
Die Pollzeiverwaltung. J. V.: Köhler.
Bekanntmachung.
Gemäß §5 1 der Bekanntmachung des Bundegrats zur Fern⸗ haltung unzuderlasstger Personen bort Handel vom 23. September isl5 (RGBlI. 3. 553) it gen Gheleuten Kaufmann Heinrich Esser, Burgm aur 68 wohnhaft, der Hande! mite der, Schuh⸗ darch aller Art jowit den in dieser Branche üblichen Nebden⸗ erzeugnissen un tersagt worden.
Cöln, den 22. September 1917.
Der Büngermeister. J. V.: Dr. Best.
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Aichtamtliches.
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 3. Oktober 1917
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll
und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Aus⸗ schuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
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Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Dr. von Kühlmann hat gegenüber einem Vertreter des „Wolffschen Tele graphenbüros“ folgende Erklärung abgegeben;
Der russische Kriegzminister Werchowski hat auf der St. Peterg⸗ burger Demokragtischen Versammlung in seiner Rede behauptet, der deussche Reicht kanzler babe unter anderem erklärt, daß Deunsch land bereit sei, Franfreich Elsaß ˖ Lothringen zuruͤckiugeden. Vie Arußerungen, die der Reichtzkanzler seinerjeit in Stuttgart getan bat, sind allgemein bekannt; die Lehaupiung deg Kriegsmlnisterg ist errunden. Ferner hat Werchowski gesagt, daß Deutschland die Absicht härte, mit Eng land und Frankreich einen Sonderfrieden auf stosten von Raßland zu schließen und daß England und Frankreich der russischen Regierung mitgeteilt bätten, sir seien hierfür nicht ju haben. Ich stelle hiermit ausdrücklich fest, daß Deutschland keinerlei Sonderfrie dengporschläge an Frankreich oder England gemacht hat.
Trotz der sehr scharfen portugilesischen Zensur bringt der „Commercio do Porto“ vom 13. September folgende bedeut⸗ fame Mitteilungen über den U⸗Bootkrieg:
„Der August bat dem Optimismus von Lloyd George nicht ent⸗ sprochen. Die Wirkung der U. Boote macht sich gerade bet den Schfffen größeren Raumgehalts bemerkbar, Vor kurzem hat erst ein U-Boot an der englischen Käste secht Schiffe von insgesamt 42 000 t versenkt; das macht im Durchschnitt 7000 t. Man begreift also, wie mangelhaft die Angahen der amilichen Veroͤffentlichungen sind, da sie immer nur von Schsffen über 1600 t sprechen. Vie englische Presse stellt die deutschen Veröffentlichungen, die von 6 Millionen Tonnen bis Ende August sprechen, garnicht so sehr in Abrede. Man nimmt an, daß die Zabl biz Ende des Jahres auf 10 Millionen Tonnen steigen wied. Da der verfügbare Schiffgraum 235 Millionen Tonnen . so begreift man, wie ernst ein weiteres Jahr U. Goonktleg ein würde.“
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Durch „Wolffs Telegraphenbüro“ wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß mit der Bekanntmachung vom 20. September 1917 für den 8. Oktober 1917 eine allgemeine Bestands- und Verbrauchsaufnahme von Papier, Karton und Pappe angeordnet worden ist. Die vorge⸗ schriebenen Anzeigen sind nicht nur von den an der Papier⸗ herstellung, dem Papierhandel und der Papierverarbeitung be⸗ teiligten Gewerbetreibenden, sondern auch von allen Ver⸗ brauchern zu erstatten, deren Bezug im Jahre mehr als 1000 kg betragen hat.
Es wird nochmals empfohlen, die für die Meldung vor⸗ geschriebenen Fragebogen unverzüglich von der Kriegs wirt⸗ schaftsstelle für das Deutsche Zeitungs gewerbe, Berlin C. 2 (Breitestr. 8/9), gegen Einsendung von 30 8 für 3 Frage⸗ bogen, 26 8 für deren Uebersendung und eines mit der An⸗ schrift des Anzeigepflichtigen versehenen Aktenbriefumschlages einzufordern. Das Unterlassen der Anzeige zieht die in der Bekanntmachung angedrohten Strafen nach sich und kann weitere erhebliche geschäftliche Nachteile für den Säumigen zur Folge haben. 3.
Ueber die Feier des 70. Geburtstages des Generalfeldmarschalls von Hindenburg
am 2. Oktober ligen ar ßer den in der gestrigen Nummer d. Bl. wiedergegebenen Meldungen die folgenden Berichte des W. T. B. vor:
Ein farbenfrohes Treiben von Fest und Freude ist mitten in den ernsten Zeiten dieseg Krieges in der kleinen, von Weinbergea um⸗ kränzten Stadt, in der gegenwärtig das Große Hauptquartier sich befindet und der Genecalseldmarschall die Feier . 70. Ge⸗ burtetages begeht. Fahnen wehen von allen Häusern, Blumen⸗ gewinde übertspannen die Straßen, und kein Menich ist in dem Städichen, der nicht im besten Felerkleid einherginge. Den ersten Gläckwunsch aber brachte Seine Majestät der Kaiser seinem treuen, ruhmreichen Generalstabschef des deutschen Feldheeris dar. Frühmorgens schon erschien Seine Maßlestät mit seinem Gefolge in der Wohnung des Generalfeldmarschalls, und was Allerhöchstderselbe ihm, während die Hände der beiden Männer sich fest umgrlffen
hielten, an guten, tiefherilichen Worten der Zugehörigkeit, des Dankes
und der Wuͤnsche an dieser Lebenswende in die Zukunft mitgab, war wohl die schönste Gabe, die ein deutsches Soldatenherz von seinem Kaiser empfangen kann. Festes Vertrauen in den kommenden Sieg und die sichere Hoffnung, mit dem verehrten Helfer auch in den Tagen eines heranreifenden Friedens gemeinsam zu schaffen, waren der Ausgang dieser Wünsche. Als Erinnerungsgeschenk übergab Seine Majestät dem Generaifeldmarschall seine in Marmor ausgeführte, von dem Bildhauer Beiner geschaffene Buste. Außerdem stellte der Kaiser den Heneralfeldmarscholl à la suite des Sldenburgischen Infanterle⸗ regimentg Nr. 914. Während der Kaiser bei dem Generalfeld⸗ marschall weilte, hatten sich die Straßen zwischen der , , von Hindenburgts und dem Gebäude, in dem der Generalsta arbettet, mit vielen Tausenden von Menschen gefüllt. Zu beiden Seiten standen sie in vielfachen Reiben, und die schmale Gasse in der Mitte wurde von der Jugend freigehalten, die, festlich mit Blumen geschmückt, nach Schulen geordnet, das GEhrenspalier am Wega des gefeierten Mannes blelt. Als der Generalfeldmarschall dann erschien und diese Reihen durchschrütt, wollte der Jubel kein Ende finden. Ein wahrer Blumen⸗ regen fiel immer wieder aus den Reihen der Wartenden, von den Fenstern und Balkonen auf den Weg vor seinen Füßen nieder. Er dankte mit sichtlicher Ergriffenbeit für diese Kundgebung einer vieltausendstin migen Liebe, Verehrung und. Dankbarkelt. Vgr dem Generalstal sgebäude batten die Offiziere des General. stabes unter Führung des Generals Ludendorff Aufstellung ge⸗ nommen, um ihren Chef zu erwarten. Als der Generalfeldmaischall
in ihre Mitte getreten war, richtete der General Ludendorff eine kurije militärische und doch von stärkstem Gefüble getragene Ansprache an ihn, auf die der Gefeierte mit schlichten Worten, pte voll von einer ergrelfenden Keschetdendtit waren, antwortete. Er wies auf Fwenera! Ludendorff als den jreuen Mitarbeiter, dem ein guter Teil all des Schönen gebühre, das man ihm darbringe; er forderte den Kreig einer Mitarbeiter auf, gemeinsam mit ihm treu weiterzuarbeiten bis zum letzten Siege, und er schloß mit einem dielfachen Hoch auf Seine Majsestät den Kaiser und Obersten Kriegzherrn. Unweit des Generalstabsgebäudes hatten die Ver—⸗ treter der städtischen Behörden, Abordnungen von Vereinen und verwundete, threr Genesung entgegengehende Soldaten aus den vajaretten sich zu einem großen Kreise aufgestellt. Als Sprecher dieser aller, die ihte Glückwünsche darbringen wollten, redete der Landrat ju dem Gentralseldmarschall. Er sagte ihm, was von Hinden⸗ burg dem Ddeutschen Volke geworden sei, wie das deutsche Volk ver⸗ ebrungsvoll und gläubig auf ihn blicke, und er sprach aus, daß er und alle hier Versammelien kein besser's Geschenk zu geben wäßten als das heilige Gelöbnts treuer Gefolsschaft und unbe— dingen, kampffreudigen Durchh tens bis zum siegrelchen Eade. Aach bier antwortete von Hindenburg. Er dankte mit warmen Werten für die Wänsche und für das schöne Versprechen der Männer, und er rief ihnen mit erhobtner Sttinme zu: ‚Tun Sie noch mehr, kämpfen Sie mit mir auch gegen jene Wenigen im Lunde, die noch weichlich und flau sine; kein Mann im Relche darf uns sehlen, wenn über die Z ckunft des Reiches, über die Zukunst unserer aller da vorn blutig entschieden wird!‘! Und wieder hier, wie vorger im Kreise seiner Offiziere, wies er auf General Lubendorff altz seinen beften Helfer und auf dag Heer, ohne dessen wunderbare Tüchtigkeit kein Gedanke zur Tat, kein Plan zum Siege werden kann! Sr schloß mit einem dretsachen Hoch auf Seine Mäjrstät den Kaiser, das vielstimmig aufgenommen wider hallte. Dann umschritt er den Krels der Festgäste, sptach mit vielen von ibnen und verweilte besonderg lange bei den verwundeten Kriegern. Immer wieder während dicser eibebenden Feter kreisten deutsche Flieger zu Ehren des Feldmarschalls im niedrigen Fluge über der Sladt und dem Fesiplatze.
Dann erfolgte die Beglöckvünschung durch die Militär- bevollmächtigten der Verbündeten. Seine Majestät der Katser von Oesterreich und Könta von Ungarn hatte bierzu selnen Flügeladjulanten, Oberstleutnant Freiberrn von Capinelli entsa dt, durch den er dem Generalfeldmarschall von Hindenburg ein besonderes Handschreiben folgenden Wortlauts überreichen ließ:
Lieber Generalfeldinarschall on Hindenburg! Mit aufrichtiger Freude ergreite Ich die Gelegenheit, um Ihnen aus Anlaß der Vollendung Ihres siebzigsten Lebentjahrts Meine und Meines ge⸗ samten Heeres allerherzlichste Glückwünsche augzusprechen. Durch Gottes Gnade begeben Sie den heutigen Tag in vollster kö per⸗ licher und geistiger Rästigkeit, ungebeugt auf dem überragenden Poften stehend, auf welchen Sie Ihr erhabener Kaiser und König, Mein hochverebrter Freund und Bundetgenosst, in weiser und alücklich'? Einfchätzung Ihrer großen Eigenscharten he— zufen hat. Mit Stolz blicken Sie auf Ihre ruhmreiche Ven gangenheit zurück, mit Zupersicht können Sie nach vorwärts schauen. Möze eine gülige Vorsehung Sie auch serner Ihre hohen Fähig⸗ keiten voll verwerten lassen jum Wohle und Glanze unserer ver— hündeten Heere big zu einer endgültigen glücklichen Entscheidung. Vies Mein inniger Wunsch.
Reichenau, 2 Oktober 1917. Karl.“
Seine Maßlestät der Sultan und Seine Majestät der König der Hulgaren haben telegropbtsch Glückwünsche übermittelt, ebenso dte Heeresleitungen der Verbündeten im Namen ihrer Armern. Auch Abordnungen, Offiziere und Mannschaften der Regimenter, zu denen der Feldmarschall als Chef oder à la suite Benebungen hat, waren im Großen Hauptquattier eingetroffen. Am Vormlttag wurde ferner ker Reichskanzler und Präsident des preußischen Staatsministeriums Or. Michaelis erwartet.
Im Anschluß an den täglichen Vortrag des Generalfeldmarschalls
von Hindenburg Über die Lage auf din Kriegsschauplätzen fand bei Seiner Maj stät dem Kaifer Mitiagstafel statt, an der außer dem General⸗ feldmarschall seine nächsten Mitarbeiter und die zur Beglückwünschung Erschienenen teilnahmen. Bald nich Beginn erhob sich Seine Majestät und feierte den Feldmarschall als Feldherrn und Heroöz des deutschen Volkeßz. Gleich König Wilbelm und seinen Paladinen sei es ihm vergönnt, in bobem Alter noch Taten weltgeschichtlichet Größ: ju vollbringen. Der Kasser dankte ihm dafür im Namen des ganzen Heerts und Volkert. Vie geliebte und verebrte Gestalt des Heldmarschallt werte in kemmenden Jabrhundersen sagenhast umwobßen werten. Seine Majestal wänschte, daß Gotz ibn füt weltere Taten erhalte zum siegrtichen Ende des Kampfes, aus dem ein starkes, gelundes und geachtetes Deutschland herhorgehen werde. In seiner Antwort dankte der Feldmarschall feinem Katserlichen und Königlichen Herrn für das in i gesttzte Vertrauen, das er mit Heer und Volt rechtfertigen werde.
Der Bunde rat hat an den Generalfeldmarschall von Hinden⸗ burg folgendes Telegramm gerichtet: .
„Ganz Deuischland gebentt heute in unauslöschlicher Dankbar⸗ keit und mit heißen Segenswünschen seines großen Feldmatschalls. Eure Exzellenz sind den dtutschen Stämmen nicht nur der unvergleich⸗ liche Leiter des Feldheeres und Lenker der Schlachten, londern auch Hort und Fübter des gesamten Volkes in seinem Schaffen und Tragen, Denken und Hoffen. Ihr in Gottvertrauen und niefer Einsicht in des deutschen Volkes inneistes Wesen wurtelnder kelsenfester Glaube an Deutschlands Sieg und Größe schafft und mebrt alltnthalben in Heer und Heimat Kiaft und Zuversicht. Möge Eurer Exzellenz; gegönnt sern, das deutsche Volk zum großen Ziel ju fübren und im neuen Frieden noch lange die Vollendung Ibreg Werkes zu schauen. Namens des Bundesrats: Dr. Helfferich, Graf von Leichenseld, von Nostitz, Freiherr von Vainbüler, Nieser, Frelherr von Biegeleben, Freiberr von Brandenstein, Paulssen, bon Eucken Addenhausen, Boden, Wolf, Sieveling.“
Der Staatesekretär des Auswärtigen Amts Dr. von Kühl⸗ mann sandte an den Generalfeldmarschall von Hindenburg folgendes Telegramm:
„Ruhmestaten von unvergänglicher Größe gestalten den heutigen Tag zum nationalen Fest. Tie Gesamtheit des deutschen Volkes seiert den 2. Oktober in heißem Dant für die Befretung blühender Gaue, in unerschütterlichem Vertrauen auf die machtvolle Beschir⸗ mung der Grenzen des Reichs und in zuversichtlicher Hoffnung auf Deutschlands glückliche Zukunft. IQ Namen meiner Mitarbeiter, denen Eurer Exiellenz seuchtend's Vorbild steter Ansporn jum Einsatz aller Kräfte im Dienst des Vaterlandes ist, hitte ich, den Ausdruck unserer herzlichen und tiefempfundenen Glückwänsche ent⸗ gegennehmen zu wollen. von Kühlmann.“
Die Glückwünsche des preußischen Herrenhauses jum DO. Geburtstage des General seldmarschallg von Hindenburg hat der Praͤsident des Hausetz Graf von Arnim⸗Boltzenburg übermütelt.
Der bayerlsche Ministerpräsident Graf von Hertling hat an den Generalfeldmarschall von Hindenburg folgendes Glückwunsch⸗ telegramm gerichtet:
Euer Exzellenz bitte ich namens der bayerischen Staatzz⸗ reglerung jzur heutigen Feler, bei der das ganze deutsche Volk mit ewunderung und Vertrauen zu Euer Exsellenz ausblickt, die innigsten Glück⸗ und Segenswünsche entgegenzunehmen. In Euer Exzellen verkörpert sich Deutschlands Slegerwille und Sieges⸗ zuversicht, die uns mit Gottes Hilfe bald zu einem ehrenvollen Ftieden führen mögen.“
Das Militär⸗Wochenblatt“ bringt an selner Spitze den folgenden Glückwunsch zum 70. Geburtgtage:
Dem großen Feldherrn, dessen Name in heutiger Zelt durch die ganze Welt erklingt, vom Feinde mit ohnmächtigem Zorne,
von uns Deutschen in töiefsler Verehrung und größter Liebe, von allen aber mit höchster Achtung ver dem militärischen Genle und det überragenden Persönlickk-it genannt, diesem deutschen Volkzdelden gelten in dieler Siunde aus übervollem Herzen vnsese innigsten Wünsche und Huldigungen zum 70. Geburtstage. Möge SGolt der Vert diesen großen, uns zu rechter Zeit gesandten Mann auch fernerhin erleuchten und be— schtrmen zum Wohle des vom thm und allen Deutschen geliebten Vaterlanden! Hindenburg zu folgen und unter seiner starken Hand bis zum glücklichen Ende des Krieges durchzuhalten, das sei unser Wunsch und Gelübde!“
In er Reichs hauptstadt Berlin kam es am Hindenburg⸗Denkmal auf dem Königsplatz, an dem schon vom frühen Morgen an ein gewal⸗ tiger Vertehr sich entwickelte, im Laufe des Nachmittags zu elner außer— ordentlich eindrucksvollen, würdigen Feier. Die Kapelle des Fußantiller se⸗ regiments in Spandau spielte unter Leitung ihres Musikdirektorz Jolly vaterländische Weisen. Nach dem kraftvoll vorgetragenen Altnieder⸗ ländischen Vankzebet ergriff Hofprediger Lie. Ds hring das Wort zu ein⸗r kurzen, würkunzgvollen Ansprache. Er wies die nach Zehn— tausenden jäbhlende Menge auf die Tage vom August 1914 hin, als rie ofspreußischen Flüchtlinge Zuflucht in der Reichs haupistadt gesucht hatten, und erinnert⸗ an die Kunde von den eisten Siegen unserer schwachen Kampffrout in Ostpreußen und daran, daß damals ern der Name ind enbuig voltstümlich geworden sei, daß nach den gewaltigen Erfolgen dieses Feldherrn sein Name sich immer tiefer in die Herzen des deutschen Volkes eingeprägt habe und er schließlich der Inbegriff eines Volkähelden geworden jet. Ihm gelobe das deutsche Volk durchzuhalten, wenn auch der Winter hart und das Brot knapper werden sollte. Treue ge lobe es ihm, unseres Voltes treuestem Mann, seines Faisers treuestem Diener. In dag brausende Hurra auf Ten Helden Hindenburg stimmte die ungebeure Menge jubelnd ein, . Deutschland, Deutschland“ erklang; und es steigerte die Begeisterung ins Ungemessene, als mehrere Flugzeuggeschwader das Denkmal umkteisten und Auf— forderungen zur Zeichnung der Kriegsanleihe abwarfen. Es waren die bekannten Flieger karten mit der Aufschrift Und Ihr? Zeichnet Krit gsanleihe!“ Das Ergebnlg der Nagelung am Eisernen Pinden— burg war, wie am vergangenen Sonntag, so auch gestern bedeutend: es wurden über 6000 Rägel eingeschlagen.
Gleichfalls am Nachmittag fand im Zirkus Busch zu Ehren des Gencralfeldmarschalls von Hindenburg ein Volks konzert statt, das von der Offigtersvortragtzgesellschaft veranstaltet war. Abends folgte im großen Saal der Philharmonie, ber bis zum letzten Platz besetzt war, eine bfentliche Frier des 70. Geburistags des Generalield maischalls, die wohl den Höhepunkt der Berliner Feiern bildete. Richard Wagnerg Huldigungsmensch, vorgettagen vom Philharmonischen Orchester unter Leitung Camillo Hilcebrande, eroͤffnete den Abend. Karl de Vogt vom Königlichen Schauspielkause sprach elnen von Josef von Lauff peifaßten Prolog. Varauf hielt der Wirkliche Geheime Rat, Professor Hr. von Wilamowitz⸗Möllendorf die Festrede, in der er das Soldatenschicksal von Hindenburgs schilderte, die Ereignisse der schweren Kriegsjahre und dle Verdlenste des Generalfeldmarschalls von Tannenberg bis Riga am Zuhörer vorbeizieben ließ und von dem deutschen Geiste sprach, der darauf berube, daß unten Perständnis für daz vor⸗ banden sti, wagz von eben kommt, der die beste Stütze des Géhorsams, der Diszlplin, überhaupt aller Organisarion set: . Ver deuische Geist — immer noch der alte Fritzische Geist, den man uns nicht nachmachen kann und den man uns deähalb am liebsten abgewöhnen möchte. Wenn wir aber auf diesen Geist versichten, ists mit dem Deutschen Reich vorbei!“ Hindenburg dankten wir jetzt am besten dadurch, daß wir augharren. Dle Zeit sei unset Bundesgenosse, wir müßten ihn nur gewähren lassen. Mit elnem dreifachen Hurra auf den Generalfeldmarschall von Hindenburg besbloß ven Wilamowitz⸗Möllendotf setne Rede, die mit siürmischem Beifall aufgenommen wurde.
Das Stadtverordneten kollegium von Essen hat keschlossen, dem Keneralseldmarsichall von Hindenburg tas Ehrenbürgerrecht zu verleiben und einer bedeutsamen Straße Essens den Namen von Vindenburg zu geben.
Dem Senat der Freien Hansestadt Bremen hat der General⸗ feldmarschall von Hindenburg füt die Verleihung des bremischen Ehrenbürgerrechts mit folgendem Telegramm gedankt:
Dem Senat der Freien Hansestaht Bremen sage ich heri⸗ lichen Tant für freundliche Glückwünsche und die mir erwiesene hohe Ehrung. Hoch erfreut nehme ich das mir angetragene Ehren bürgerrecht Ibrer altehrwürdigen Stadt an. Meinen Mitbürgern embiete ich beste Grüße. Feldmarschall von Hindenburg.“
Auf ein vom Elberfelder Kreiskriegerverband an den Gene ralfeldmarlchall von Hindenburg iu seinem 70. Geburtstage gerichtetes Glückwunschtelegramm hat dieser geantwortet:
e „Den alten wackeren Kameraden des Eiberfelder Krelskrieger⸗ verbandes herzlichen Dank für das freundliche Gevenfen und die guten Wünsche zu meinem Geburttzt gr. Ich freue mich, daß die alten Krieger für Orbnung hinter der Front sorgen, damit wir unsert Blicke unbekümmert nur vorwärts auf den Feind richten konnen. Die Zähne zusammengebissen! Kein Wort mehr von Frieden, bit die blutige Arbeit vollendet und der Sieg unser ist! Das muß des ganzen deutschen Volkes Losung sein.“
In Brüssel fand gestern im großen Saal des Konservatoriums eine schlichte Feier anläßlich des 70. Geburttztageg van Hindenburgs staist. An der Spitze seiges militärischen und Zivilstabes und der diplomatischen Vertreter der verbündeten Staaten war der Generalgouperneus, Generalobeist von Falkenhausen er⸗ schienen. Das Offtiitrkorfos und Abordnungen der Besatzungsarmee sowse Vertreier der deutschen Kolonie waren anwesend. Major Spannagel entwarf ein Gild des Generalfeldmarschalls unter Würdi⸗ gung selner großen Verdienste. Ein festliches, für den Tag ge— schaffen⸗s Musikwerk Fritz Volbachs beendete die Stunde dankbaren Gedenkent.
Alu Wien berichtet W. T. B.“, daß schon am Abend des 1. Oktober jur Feier dis 70. Geburtstags des Generalfeldmarschallt von Hindenburg in den Raͤumen des Vereins Niederwald“ außer den Mitgliedern des. Nieden waldeg“, des „Vereins der Sayn“ und zahlreichen anderen reichsdeutschen Gästen von seiten des preußtschen Kriegsmintsteriums der Oberstleutnant von Ornatzki mit den jurzeit nach Wien kommandierten deutschen Offistere und eine größere Anzahl öster⸗ reichlsch⸗ ungarischer Offistere sich verlsammelt hatten. Nach der Begrüßung durch den Vizepräsidenten des „Nlederwaldes. Dr. Kahlen berg gebachte der Obeistleutnant von Ornatzki der verbündeten Monarchen, wobei er auf die jängne Zusammenkunft Ihrer Möajestäten des Kalsers Wilhelm und des Katsers Karl hin⸗ wies und Allerhöchstderen gemeinsame Bestrebungen, ibie Völker zu Glück und sicherem Frieden zu fübren, hervorhob. Dle Festrede hielt Herr . vom Vereln Niederwald“. Er betonte die Liere und Verehrung sowie das unerschutterliche Vertrauen der veibündeten Armeen an der Front und der Völker in der Heimat zum Generalfeldmarschall von Hindenburg und schlon mit einem heihen Segengswunsch für unseren glänzenden Heerführer. Von den
Festteilnehmerg wurde ein Huldigungetelegramm an den Generalfeld.
marschall abgesandt.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 2. Oktober, Abends. (W. T. B..
In Flandern und vor Verdun, mehrfach starker n m kleine Infanteriekämpfe verliefen für uns er⸗ olgreich.
f In letzter Nacht wurden London, Sheerneß, Ramgt⸗ gate, Dover erneut von unseren Fliegern angegriffen.
Im Osten nichts Besonderes.
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Während des Vormittags lag auf der ganzen Flandern⸗ front Feuer von wechselnder Stärke, das besonders gegen unseren Stellungsbagen um Ypern lebhaft war. In Gegend . steigerte es sich zeltweise zum Trommelfeuer. Am Nachmittage lebte auch an der Küste das Feuer auf. Gleich zeitig wurde der Beschuß unserer Stellungen am Houthoulster Walde stärker. Von 5 Uhr Nachmittags an steigerte sich das Feuer von Poelkapelle bis Holle⸗
beke mehrfach zu kurz andauerndem Trommelfeuer,. Feindliche Vorstöße bei Zonnebeke und Molenaarelsthoek
wurden abgewiesen. 5 Uhr Nachmittags, 9 Uhr Abends und 11 Uhr 30 Abends setzte der Feind gegen unsere in frischem Ansturm neugewonnene Linie am Polygonwalde heftige Gegen⸗ angriffe an, die sämtlich blutig abgewiesen wurden. Gegen Abend unternahm der Gegner erfolglose Fliegerangriffe auf Ostende und die Schleusen von Zeebrügge. Einige Bomben⸗ geschwader belegten Unterkünfte und militärische Anlagen in Boulogne und Hazebrouck, Poperinghe und Dünkirchen mit be⸗ obachtetem guten Erfolge. .
Die Nacht über hielt das lebhafte Feuer an der Küste an. Auch zmischen Langemarck und Zandooerde dauerte es . Stärke an und nahm am fruͤhen Morgen an Heftig⸗ eit zu.
An der Arrasfront war das Feuer nur stellenweise lebhaft. Ein eigenes Patrouillenunternehmen südlich der Scarpe brachte uns Gefangene ein. Feindlichem Bomben⸗ abwurf auf Valenciennes fielen wiederum mehrere Zivilisten zum Opfer.
An der Aisnefront hielt an der Laffaux⸗Ecke das lebhafie Feuer nach wie vor an und steigerte sich auch vom Chemin⸗des⸗Dames gegen abend zeitweise zu großer Heftigkeit. , Patrouillenvorstoß in Gegend Braye wurde ab⸗ gewiesen.
Das bereits gemeldete Unternehmen am 1. Oktober Morgens östlich der Maas in der Gegend Bezonvaux hatte vollen Erfolg. Unsere Stoßtrupps drangen dort in etwa 700 in Breite bis über den dritten französischen Graben vor, sprengten zahlreiche Unterstände und kehrten planmäßig mit über hundert Gefangenen und Maschinengewehren zurück. Die blutigen Verluste des Gegners waren besonders schwer. In⸗ folge dieses Vorstoßes blieb das Feuer den ganzen Tag über lebhaft und steigerte sich auch sonst beiderseits der Maas im Laufe des Tages mehrfach zu größerer Heftigkeit. Eine um 8 Uhr 30 Abends gegen Beaumont vorgehende stärkere Ab⸗ teilung wurde durch Feuer zurückgetrieben.
Von den übrigen Fronten sind keine besonderen Ereignisse zu melden.
Großes Hauptquartier, 3. Oktober. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
An der Küste und zwischen Langemarck und Zand⸗ voorde schwoll gestern der Artilleriekampf wieder zu großer Heftigkeit an, bei den mittleren Abschnitten der Schlacht⸗ front auch zu stärksten Feuerstößen.
Am Morgen mühte sich der Gegner erneut, aber völlig vergebens, das tagszuvor von uns nördlich der Straße Menin — Ypern erkämpfte Gelände zurückzugewinnen. Alle
seine Angriffe wurden blutig abgewiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Zu beiden Seiten der Straße Laon-Soissons ent⸗ falteten die Artillerien wieder lebhafte Kampftätigkeit. Längs der Aisne, bei Reims und in der Champagne brachten uns Erkundungsvorstöße Gewinn an Gefangenen und Beute. Auf dem Ostufer der Maas gelang es gestern früh württembergischen Truppen, am Nordhang der Höhe 344, östlich von Samogneux, die fran⸗ zösischen Gräben in 1200 m Breite im Sturm zu nehmen. Tagsüber führten die Franzosen acht Gegen— angriffe, um uns von dem eroberten Boden zu ver⸗ drängen; auch Nachts setzte der zähe Gegner noch Anläufe an. In erbitterten Kämpfen wurden die Franzosen stets zurückgeschlagen; über 150 Ge⸗ fangene von zwei französischen Divisionen blieben in unserer Hand. Die blutigen Verluste des Feindes mehrten sich mit jedem vergeblichen Ansturm.
Der Feuerkampf griff von dem Gefechtsfeld auch auf die benachbarten Frontteile über und blieb während des ganzen Tages und nachtsüber stark.
Die Bombenangriffe unserer Flieger in der Nacht vom 1. und 2 Oktober auf London, Margate, Sheerneß, Dover hatten beobachtet gute Wirkung. Auch auf die englischen Häfen und Hauptverkehrspunkte in Nord— frankreich wurden mit erkanntem Erfolg zahlreiche Bomben abgeworfen.
Leutnant Gontermann schoß den 39., Oberleutnant Berthold den 28. Gegner im Luftkampf ab.
Auf dem
Oestlichen Kriegsschauplaß und an der Mazedonischen Front keine größeren Gefechtshandlungen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 2. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Auf allen Kriegsschauplätzen ist die Lage unverändert.
Der Chef des Generalstabes.
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 2. Oktober. (W. T. B) Amtlicher Tagesbericht.
Kaukasusfront: Im rechten Flügelabschnitt scheiterte * Ueberfallversuch einer feindlichen Kompagnie in unserem Feuer.
Euphratfront: Der Gegner erlitt beim Angriff gegen unsere Vortruppen schwere Verluste, die ihn veranlaßien, nicht weiter vorzugehen.
Dschalafront: Eine englische Abteilung, die über den Fluß setzen wollte, wurde durch unser Feuer vertrieben.