1917 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Auch füdwestlich von Beaum onk und bei Bezonvaur atten eigene Vorstõpe in die französischen Linien nollen Erfolg.

Destlicher Krie ga schauplatz.

Das an mehreren Stellen der Front ,. Stõrungt⸗ feuer verstärkte sich zeitweilig in der rumänischen Ebene und bei Braila, das von den Russen beschoffen wurde. Zur

Vergeltung nahmen unsere Batterien F wo Brände 2 e Galatz unter Feuer,

Mazedonische Front.

Lebhafte Attillerietãtigleit in der Enge zwischen Oh rida⸗ und Prespa⸗See, im Eernabo gen und zwischen Vardar und Dojran⸗See. Mehrfach vorstoßende Erkundunga⸗ abteilungen der Gegner wurden vertrleben.

Im Sey tem ber beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen Fronten 22 Fessel—⸗ ballone und 374 Flugzeuge, von denen 167 hinter unseren Linien, die übrigen senseils der gegnerischen Stellungen H ert ., ö

ir haben im Kampf 82 Flu 5 Fessel⸗ ball one verloren. kJ Dar Erste Generalquartlermesster. Ludendorff.

De sterreichisch⸗ ungarischer Gericht.

Wien, 10. Okteber. (B. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Nirgends besondere Crelgnisse. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Gericht.

Sof ia, 10. Ditober. (B. T. B.) Heeresbericht.

Mazedonische Front: Mehrere Feuerorkane nördlich ven Bitolia. Etwas lebhaftereüz Artilleriefeuer im Cerna⸗ bogen und westlich vom Vardar. Südlich der Stadt Deojran herrschte heftiges Artillerlefener des Feindes, welches am 8. Oktober begann und während der Nacht unb auch am Morgen des 9. anhielt. Nach einem längeren Trommelfeuer griff die feindliche Infanterie unsere Stellungen an zwei unkten an. Der Angriff des Feindes wurde durch unser Artillerie⸗ und Infanteriefeuer gebrochen. Nur einer kleinen Anzahl feindlicher Soldaten gelang es, vorübergehend Fuß in einem unserer vorgeschobenen Gräben zu fassen, aber durch schweres Handgemenge wurden sie gänzlich

vernichtet. Im allgemeinen sind die feindlichen Verluste

ö . und 6 äußerst a n ö umänische Front: Geringe Feuertätigke e westli Tuleea etwas eg fen war. 18 . ö

Nies nicht erleichtert. Die Pran dürfte daber schon aus diesem Srunde das Gischeinen einer selbsändiger, ausfthrlichen Erläuterung jeder einzelnen Vorschrift des Besützsisuergeseßzes aus der Feder ei ez durch zahireiche finanzwissenschafisiche Arrelten, insbesondere durch seine Kemmentate zum vreuzischen Einkommtnsteuer⸗ und zum Kriegs⸗ steuergesetze hekannt nn, ,. Verwaltungs zuristen, des Oberber. waltungsgerichtsrats Alfons Mrozek, begrüßen (TVI und 410 Seiten, J. Guttentag, Verlags buchbanz lung, Berlin, geb. 6 M). Unter Veiwertung des gesamten für die Auslegung des Gesetzes in Betracht kommenden Stoffe, wie der amtiichen Begründung, der Reichs: agsverhandlungen, der Aus sührungbestimmungen des Bundesrats und derjenigen Preußens zum Hesißstenergesetze, der Ausführungganweisurg jum vreußlschen Ergänzungssieurrgeseßz und namentlich der Rechtsprechung des dreußischen Oberverwaltungsgerichta in Staate steuer⸗ und in Wehibeitragasachen, erörtert und bean wortet der Verfasser alle Fragen, die bei Anwendung des Gesetzes auftauchen lönnen. So vert dabei ergänzende Bestimmungen anderer Gesetze, ingbesondere des bürgerlichen Rechts mitzabeachten sind, ist nicht nur deren Wortlaut, sondern auch die dazu ergangene oberstrichterlicht Reckispꝛeckuna nebst den Ergebniffen der Ltteratur an den ge⸗ botenen Stellen mitgeteilt, was vielen Steuerpflichtigen will⸗ kommen sein dürfte. Vurch zablreiche vraltische Selsviele werden Sinn und Tragweite der Ges'tzezbesimmungen noch besonders veranschaulicht. Gine übersicht licht Darsiellung des wesent⸗ lichsten Jahaltz des Besitzsteuerge etzes ift als Emleitung dem Kom- mentar voraufgtschickt. Ein jusarn men bängender Abdruck des Be—⸗ sitzsteuergesetzez, der zu ihm erge ngenen Aus führungsbe sttümungen des Bundesrate, soweit diese nicht lediglich den inneren Dienst betreffen, der preußischen Ausführungsvorschrtften sowie der Bestimmungen det vꝛeußischen Ergänzungesteuergesetz' iber die Steurrpflicht, das stcuer⸗ bare Vermögen und dir söertbestimmung und ein ausrübrlichez Sach= verzeichnis nach der Guchstabenfolge beschließen das Buch, das eine wertvolle Grgänjung ju jeder Erläuterung des Kriegs steuergesetzez bildet. Wer über eine Frage de Besipfteuerrechts Aufschluß sucht, wiid in ihm reiche Belebzung finden.

Noch bevor die Veraalagung zur Kriegtsteuer nack dem Gesetz vom 21. Juni 1916 in V:rbindung mit der erstmaligen Veranlagung zur Bestzsteuer abgeschlossen war, machte dle lange Sauer des Krieges einen 209 igen Fuschlag ur Krtegssteuer notwendig, dessen Erhebung durch HGesetz vom 9. Aprll 1917 mit der Maßgabe an⸗ geordnet worden ist, daß unter besttmmten Voraugsetzungen (nach⸗ iräglich' Gewinnminderung, Vorhandensein mehrerer Kinder unter 18 Jahren und dergl.) auf Antreg dez Steuerpflichtinen ejne Ermäßlaung des Zuschlagt eintrltt. Taneben erging ein neues, jweites Sicherungtgesetz von demselden Tage, nach dem die bandeiggesellschaften urd surlstischen Perfonen mit einer G60 */0 gen Rücklage die Grträgnisse eines demnächst zu erlassenden neuen Kröege= steuergesetzes sicherzusteilen verpflichtet sind und die nach dem Krlegz— steuergeseße vom 21. Juni 1916 fit uerrflicktigen Ginzelverfonen für eine fönftige Kriegesteuer bei Verdacht einer Gefährdung ihrer Beitreibung, iasbesondere vor Perlegung des Wonnsitzes oder Ausenthaitt in das Auzland auf. Verlangen der Steuer— behörde Sicherhelt zn leisten haben, deren Betrag die oberste Lander finanibehbrte bestimnmt, GEtine zur Finführung des Steuer— pflichtigen in da neue Recht geeienzte Grläutcrung der beiden Gesetz? vom 9. April 1917 haben Rechtzanwait und Syadikus Br. jur. Fritz Koppe und Dr. rer. pol. Paul Varnhagen im zerlaa von Spazth u. Linde, Berlin, erschelnen lassen (cb. X 80 t). Dee Verfasser, die bereits einen für Lalen bestimmten, in vier Auf⸗ lagen vorliegenden Handkommentar zum Kriegs. und Besitzsteuergeses veröffentlicht haben, behandeln jetzt in ähnlicher Weise die beiden Er⸗ aänzungsgesetze. Zatlreich: Beispiele und Tartfe unterstützen die über.

Der Krieg zur See.

London, 1 Oktober. (Reutermeldung Der „Daily Mail“ wird aut Sndney berichtet: Der Hilss treu zer, See⸗ adler“ hal ungefähr 4000 Tonnen. Sr verließ alü nor— wegisches Holzschiff vermummt Deutschland. Bie Bretter waren an Deg so aufgestapelt, daß innerhalb der Bretter⸗ wand Raum für dle Mannschaft übrig blieb. Ein Torpedo⸗ jäger hielt den Seeadler an, ließ ihn aber, da die Schiffs⸗ papiere in Ordnung waren, passieren. Als der Hilfs⸗ kreuzer den südlichen Teil des Atlantischen Ozeans erreichte, wurde das Holz über Bord geworfen und mit den Opera— tionen begonnen. Die Besatzung erklärte, daß sie in kurzer Zeit Schiffe im Werte von 8 Millionen Pfund Sterling zum Eintken gebracht habe. Der „Seeadler“ kam bis in die Nähe von Australien und fing dort ein Schiff ab, das mit Stein⸗ kohlen nach Honolulu unterwegs war. Nachdem der Hilfs⸗ sreuzer acht Monate auf See gewesen war, war der Schiffs⸗ körper so reinigungs bedürftig geworden, daß der Kapitän das Schiff in der Bucht der Mapehaginsel auflaufen ließ. Die Neinigungsarbeiten machten gute Fortschritte, als eine Spring⸗ . . ergriff und tief in ben Korallensand

Berlin, 10. Oktober. (W. T. B.) In allen Tellen des Mittelmeers wurden dem feindlichen , durch unsere U-Boote wieder schwere Verluste zuge⸗ fügt. 6 Dampfer und dreiunddreißig Segler mit zu ammen über 46009 B.⸗R.⸗To. sind trotz des bereits stark verminderten Seeverkehrs versenkt worden. Da⸗ runter waren zwei Transporter, beide wahrscheinlich mit Truppen an Bord, ferner der englische Dampfer „Gibraltar“ Ess Tons) mit ob0 Tons Getreide nach Südfrankreich und Der griechische Dampfer Altyon“ (24614 Tong) mit 3500 Tons Kohlen für Italien.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Literatur.

Bon den neuen Relchtsteuergesetzen, die die erheblicksten Anfor- derungen an dag EGinzel⸗ und das Geselschaftzvermbgen und zugleich nemlsch große Anforderungen binfichtlich kes Verjstehens wancher recht verwickelten cer n n , stellen, hat das Krieg s⸗ steuergesletz vom 21. Juni 1916 schon ein reiches Schrifttum ge—⸗ zeitigt. Dieses ist n,, noch durch eine gemeinverständliche Da rstellung der wichtigsten Bestimmungen vermehrt worden, die unter dem Titel Einführung in daz Frieas steuergesetz vem 21. Juni 1915 Dr. jur. Georg Mollat, Syndikas der Dandelt kammer und Geschhieführer des Berg⸗ und Hütten niänni⸗ schen Veremz in Siegen, verbffentlicht hat (Preiß 1 , Siegen, C. Buchholz); erläuternde Belspielt, die hier in großer Zabl ein geschaltet sint, bit ten besonders den juristischen Personen in Handel und Industrie sür Regelfälle die gewünschte Aufklärung.

Im Gegensaß ju dem lebhaften ö . Interesse, das sich für dag Kriegssteuergesetz fz iet at, find dem viel früber, unterm 3. Jull 1913, ergangenen Besitz⸗ steuerges en, das jum Teil die Grundlage des Kriegsfteuergesetzes bildet und auch für die spätere Zeit in Geltung bleibt, in der tie ein- oder zweimalige Kriegsneuer erledigt sein wird, bie her nur wenig Schriften , m. worden. Mehrfach hat dieses wichtig⸗ und schwierige Geseg nur nebenber in den Kommentaren zum Kriegt⸗ feuergesetz, duich dessen § 30 es kleine Abänderungen erfuhr, eine Grläaterung gefunden, sowei seine Bestünmungen fit die Kriegs. sieue; von Bedeutung sind, namentlich nach, der mare rtell⸗= rechtilchen, für die subsektive und obie tt ye Steneiyflict im wellesten Sinne bedeutungsvollen Seite. Durch elne selcke

sichtliche und klare Varssellung, die darm beiträgt, dem Nichtfachm ann, namentlich dem Kaufmann und den ,,, das Ver⸗ fländnis ihrer Beslimmungen zu erschließen. Nach wissenschwitlicker Bedeutung und dem Leserkreise, an den sie sich wendet, gebt über diese Grlaͤuterung elne Begibeltung der neuesten Reichssteuergesetze hinaus, die Professoz Dr. jur. i g Stier Som lo als Gr⸗ gänzung ju seinem Werk über die Krieg uns Besttsteuer und ju. gleich alt dritte, ergänzte Aufloge seines Kommentars ju dem ja teilweise in das neue Sicherungsgeseß aufgengmmenen Geseßz über vorbereitend? Maßnahmen gur est: uerung der Rriegsgewinne vom 24. Dezemher 1915 kerausgegeben hat sgeb. 2, 8 6, Verlag von Franz Vahlen, Berlin). Er erläutert das neue Kriegssteuersicherungt⸗ un bas Kriꝑegzsteuerzuschlagsgesetz gründlich und ausführlich, verwertet die Ergehnisse des vorharkenen Schrift. tumß und den gesamten Stoff, den die varlamentarische Vorgeschichte fuͤr die Auecltgung der ntuen Beistmmangen bietet. Vie roch geltenden Vorschiiften des Vorbereitungsgeseges von 18915 sind nebst Erläuterung dem Kommenta? ju dem neuen Stch runge— esetz eingefügt. Anhanasweise sind außer den Aucfahrungg. n,, des Bundesratz zu senem Voꝛbereitungg esetz von 1915 und den preußischen Ausfährungsvorschriften dazu. poin 27. Januar bezw. II. . 1916 auch bereitz o preußtichen Auk— säbrungsborschriften Him G'esetz über dle Grhebunz eines Zuschlags zur Kriegestener beigeg: ben, wähienb bie Ausfübrur be stimmungen des Bundesrats jum Gesetz über die Sicherung drr künftigen Kriegasteuer von der Veriagsbuchhandlung (für 22 4) näachgele fert werden sollen. Dꝛe Kriegesten⸗r hat auch im Auslande Kete Berbreitung ge— funben. So ö in der Schwe unterm 18. September 19165 ein aus 47 Artikel sestr hender Bundes ratsbeschluß, ver effend die eidge⸗

rössische Keciegsgewinnsteuer, ergangen, der denen, Ne aas dem Keieg: Nutzen gezogen haben, für Hlnterfiehung ber G chinn steucr schwere Straffolgen androht. Eine Textausgabe des selben uschlen unter dem

Tittel Vorschriften über die eidgenölsischezriegsgewtinn?.

steue rn im Verlag von Orell Fäßlt in Zücich (Prei2 Francs). Sie

enthält zualeich einen von deim Chef der eirg. les stenc rperwalĩ tung

in der Volkzwirtschaftlichen Gesellschaft dez Kators Bern ge—

baltenen Vortrag über die Keiezegewinnsteuer, de Zweck und Um

fang dieser Steuer und die eintelnen Bestimmungendeä Bundegra:z.

beschlussr tlar und. anschaulich erläutert, sowie ie Ausfübrungs.

bestimmungen des eidgeasssischen Finanz departemetz vom J. Be.

jember 1916, beꝛreffend die Veranlagung der Kriegs inn steuer.

Mannigfaltiges.

Daz Oberkommando in den Marken mit: gur Ueberwachung des Kraftfahr wesens in Benn bat Ter Dbtrbi feblsbaber die Inspekllen des Kraftfahrwesen brguftragt, durch ihre Hatroniken eine Straßenkontrolle lämitl 5 uno Lastkiaflwagen IA und IR auszuüben. Die Pabusllen sind

eine zweifelhefte Frage des Bestizstenergesehet unterrichten möchten,

Meraner Ztg. enthält folgend? Mitteilung der J.. . e , würde in einem Di nget kaufen des Gutes erh, (br Meran) eim Gel dtalche, euihaltend eine Legitimation! tap sei und einez Kin tan sendnantschtin,. Her Verluträge wird aufgeiorderß, sich bel der k. J. Bebörde ( Beirkahauytmannschas Herran tu melden. Es ist nicht sicher, ob dit se Heldtasche don don einem Dieb versteckt wurde oder von einem An gehör igen Fer im Jahre 19515 zeitweilig hier station iert gewesentn

Auto mobilkolonne stammt.

10. Oltober. (W. T. B.. 160 Teilnehmer Re, , nr ffn nie gen getr. Vereinigung . heute vormittag aus Berlin hier eingetroffen.

London, 10. Oktober. (B. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Der Munittonsminister teilt mit, daß bei der Explosion t Sch ießbedarfsfabrik in Nordengland em 2. ober jehn NMann'getrötet und zwei verletzt worden sind.

Lyon, 10. Oktober. (B. T. B.) Der „Lwoner Nouvellssie⸗ meldet aus Dole, daß in den rn, Lagerhäu sern ein Brand ausbrach, der infolge heftigen Sturmes einen großen Umfang annahm. Der Schaden wird bereitz auf mehrere Millonen geschätzt. Die ganzen Mehlbeslände und fehr viele Lebenzwautel sit die Umzegend wurden vernichtet.

St. Petersburg. (BD. T. B.) Laut. „Rjeisch vom 2.15. Sepiemb-t ist ein großer Teil der Stad Laischev, 66 Werst von Kasan, abgebrannt. Paß Feuer ging von einem Haufe auZ, in dem etwa 109 ö sterreichische Krieg gefangene untergebracht waren. Den Flammen konnte kein Einhalt geboten werden, und ein beginnender Sturm warf die Funken guf den anderrn Tell der Stadt. Irgend jemand bringt daz Gerücht auf, die gefangenen Oesterretcher hätten die Stadt angezündet, und die vor Schred simlcse Menge wirft sich auf die Wehrlosen. Auf den brennenden Straßen geht die Jagd log, auf den Wiesen, in allen denkbaren Verstedken wird gesucht und verfolgt. Wen man ergreift, wird mit Kolben, Bajonetten, Säbeln, Holischeiten, Steinen tierisch niedergemacht, ein großer Tril, darunter auch deutsche Gefangene, buch— stäblich in Stücke jzerrissen. Miliz und Militär belfen, Frauen schänden dle verstümmelten Körper. In der Nacht hört der Brand auf, aber am andern Tage wird die wahnsinnige Verfolgung font gesetzt und der Rest der Gefangenen ermordet.

Schang bai, 10. Okteber. (B. T. B.). Nach Reuter. meldungen“ ist ia Nordchina eine außerordentlich große Ueber. schwemm ung eingetreten. Gin Gebiet von mehr als 30 009 Quadrat. kilometern ist zu einem ungeheuren Ser geworden. Die Ver. bindungswege nach Peking sind so ungangbar, daß es rat wendig werden dürfte, die Hauptstadt ju verlegen. Ez be— steht kein Zweifei, daß die gewaltigen Ueberschwemmungen furchtbare wirtschaftliche und polltisch; Folgen haben weiden. Die Flüsse sind in Sttöme von zwei Meilen Breite und 40 Fuß Tiefe verwandelt. Sie habn die Eisenbahn von Peking nach Hankau weggespült und am 22. September die europaässchen Ntererlassuncen in Tientsin überschwemmt und den Ufer damm zes Gelben Flusses durchbrochen. Das überschwemmte Gebiet umfaßte 300 Meilen ron der südwestlichen Grenze von Chansung nach Tientsin und wid durch die Eisendabnlinen Yellug=— Kaifeng und Tlentsin —Tsins nfu bearenzt. Ein dicht he— völkertes Gibiet von beinahe 20 000 (englischen) Meilen i in einen See von 8— 10 Fuß Tiefe verwandelt worden. Wenn der Gelbe Fluß endgültig in das Becken ven Tientsin mündet, wird Tientsin unbewohnbar werden und jedes Jahr einer Ueberschwemmuyg guggesetzt sein. Unter diesen Umfiänden wird die Verbindung mit Peking so unsicher sein, daß es nötig sein wird, die Hauptstadt zu e i Die Bahnlinie Peking⸗Haakau wurde an eiwa 600 ẽEStellen

eschadigt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in Fer Ersten Und Zwellen Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 217. Dauer, bezugbvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in drei Akten von Ambroise Thomaz. Text mit . des Goetbechen Romans Wilhelm Meisters Lebijahre von M Carré und Jul-s Barbier, deutsch von Ferdinand SGumbert. Musikalische Leitung: Herr Kapellmetster von Strauß. Spielleitung: Derr Hachmann. Halleit: Herr Ballettmeister Gracb. Chöre: Herr Professor Rudel. Anfang 79 Uhr.

Schauspielbauz. 219. Dauer bezugsvorstellung. Zum O0. Male: Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in fünf Auszügen bon Lessing. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Ühr. Sonnabend: Opernhaus. 218. Dauerbejuzsvorstellung. Dienst⸗ und Fresplätze sind aufgehoben. Figaros Hochzeit. Komische Dper in vier Atten von Wolfgang are Moiart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Dapon te. Deutsche Uebersetzung durch⸗ gesehen von H. Ledi. Ansang 7 Uhr.

Schauspielhautz. 229. Dauerbezugsvorstellung. Ayritz⸗Pyrltz. Alt⸗Berhner Posse mit Gesang und , in 3 g üer ö Bilden) bon D. Wilken und D. Justinuß. Musit von Gustav Michael.. Anfang 73 Uhr.

Familiennachrichten.

Berg hericht: Hr. Oberleutnant Gerhard von Klitzing mlt Csther eiin von Lättwitz (Gorkau). Hr. i r be,, Fibr. von Friesen mit Sabine Freiin von Salza und Lichtenau (Cehn.

berechtigt, diese Wagen arnzuhalen und Auskanft übe dertn Zu— lassung, über die Herkunft des Senzolz, Gummis usw. ] erforder- Jede er, m, kat einen fchriftlichen Ausweis, ausgestel von 6 Frspeltzon drs Kraflfahrweseng, mitzuführen und dern hre, . Kraftwagens vorzuzeiger. r*. de

. Unter der Schtemberꝛschaft des Kriegoministers von Steh det Son gg, den II. . Hi., in Garten des Theater des ) 5 5 eine K ie g ga ug fielrung deutscher Scã fer hu nd ene n der ein? große Anzahl von Anmeldungen erfolgt ist. Be 6. 7 baften Anfmertsamteit, welche die Heerezleitung den Sch 2. . 3 widmet, Lie sich iin Felde . als Melde bunde mn gt keeunr en geieichnet haben, haben eine große Anzahl maßgebender Offiiere . ö Felde tbren Besuch angemeldet. Mit der Auesiellung ist g d . Eine Annabmestelle für Lriegshunde vebunden, aufe sonders bingewlesen sei. Nach den vorliegenken Meldung?! feu Zuchttiere erster Klafse und ceren Abttammung vertreten, sy da sic ein Besuch der Autstellung für all. Tierfreunde lohr en düfte. eich wobl das Kriegt ministerium wie das Ministerium 266 Landwirtschaft usw. haben je eines Staatzpteig zur var ten

Verquickung der beiden Gesege wird j- doch denen, die fich schnell über

gestelt. Daz Richten beginnt Patw itagt 9 Ahr.

Geboren: Ein Sohn: Orn. Hauptmarun a. D. Willy Lange (Langensteln a, Har. Cine Tochter? Srn. Jagdijun er von Blücher (SE werin i. Mt.) Hrn. Oberarzt d. R. Nr. Paul Hofinann (Berlin). Hrn. Vrutnant d. R. Wilhelm Martens (Freiburg i. Br.).

Ge storben: Hr. Geh. Kommerzienrat Vi 1èœMannheim,

Hr. SB chor wre e n tt , * 6. G: nanuel

e, n n . 6 Frl. Angelila mch

e oburg). j v. D. Ze en r, Te , n di,

Verantwortlicher Schriftleiter: Dirrktor Dr. Tyrol, Gharlottenbum

Veranimortlig für dez Anzeigenteil: Der Vorstcher der Geschäftsstell.

J. V.: Rechnungörat Reyber in Bersin. Verlas der Geschäftestelle (J. B.: Reyhemn in Berlin. Dru c der Norzdentschen. Buchdtuckerti und Vetlagsanstalt,

aa n . Berlin, Wilhelmfstrecze 33. . c.

Vier Beilagen.

zum Deutschen

Mn z42.

Mutliches.

B 83

CG. 1Dpad: 5 uawa 22ó (3 E

9

Bunt yadenvjmvlŕʒ (

naqhj vwabotꝛ duß 271 G qu] uodas aiav bis 2audm j

enn 0 97 M

nnd

t sches Reich.

bl 2aquxæa 4: ! jpuczG; u; (

El6l 220 G OM naq nag

dis S5 J Gs TXT 7m

Cg es ge, Ss 85 80d F

my O96 zos l g 968 Melos sos 69 F

gl I Ws l dap

*

uauo:j

k ö

9)

111111

ü nnn rr

bnnugqhaa wund Inv noanß j

natuym aj0

tr Ss v

q

9)

868 QSI J Le ser

Orb ss 1857.

ung

IS nä6 AI6I1 23qmajaa2S g moaa z2bMMνups ng nag 18228 (..

Y

nhl, pm,

111111

60s 90 sal 60s 19a sl

ac

255

oM 6s sto ga E668 S3 . ts S8 61

wa nenn Jo vos unge Pang a4 Sundbraq; uanag nt nao uod Sñqncpimon (.

8

Naß

x

, Oo gr los S3

I

111111

arr.

21

eo LLL Gel 1rta 1 186 189

a C6 8a gellga gr Ge

diuuung

noi n E n a a1I18

gen un 6j

111111 I

a 2pnbtuala vie pn

.

, m,

p **

I S0 M = rr OM Q Sg ro es isios rr Oτς a8 S 61

e Goo gr n gage

o zo? , s sss

T 99 8. 6rd Cos

.

LTE

nd;

n os Ms zo

983 18

al slöt a8 46

11111

2

09 FS S689 16

n a1 I2pᷓ36

39

G0 Ges Ig led gn I

QU Ce lg kel

lis 113

1 9F3

26

Hbjnua la 2p uuasa 2pmua ja p agg

ö.

1

ona a0 t 3 n

36

000 9

8 66 5

864

000098

s g6 L 65I

Jung

na lum na] ãj

AI61 a2 quajda G 2u9 sja uzzjpntuy z; uatphnazg uag uf uatun ms fpzazß noa ua Sun pas aaq

Di i n T sss 1143 aid 2 6

06 of

Go 6

000 98 O000Oü Fl

*

mr sos Es Ss lt

uc

ua tu nm ug

H)

Vor Fre 6 os Gs sęFfe ] Ps Sg ssl los og elo]

p ss

p Cz I9y l gd

(68 380 8i6 d 6880 & 6 9l

*

6

mPyilhrnna la zpnnlbᷣunzla 2pnitzunala 2pukbunteld ap ung Kean

uꝛ21Iu m 22a] anz

24

Gz ch di

*

nn diuualdurꝰd

uꝛz iu nm m nin zmn j,

191̃12242n

Er ste Beilage Reichsanz

Berlin, Donnerstag, den 1I. Oftoher

Parlamentsbtricht.)

Dentscher Reichstag. 121. Sitzung vom Dienstag, den 9. Oktober 1917. Nachtrag.

Die Rede des Staatssekrelärs des Auswärtigen Amtes Dr. von Kühlm ann, die gestern wegen verspäteten Ein— gangs des Stenogramms nicht veröffentlicht werden konnte, hat folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Seit ich das letzte Mal die Ehre hatte, im Bauptausschuß in öffentlicher Rede die Ausführungen des Herrn Reichskanzlers zur auswärtigen Politik in einigen Punkten zu er— gänzen, ist eine verhältnismäßig kurze Zeit verstrichen. Ich werde Ihnen mit wenigen Worten die neuen Ereignisse vorführen, die auf dem Gebiete der auswärtigen Politik vorliegen, um dann kurz auf die Ausführungen des Herrn Vorredners über die Papstnote und die durch sie geschaffene europäische Lage einzugehen.

Mit der Republik Peru haben sich unsere Beziehungen ziemlich überraschend soweit zugespitzt, daß der Abbruch der diplomatischen Beziehungen nunmehr eine Frage von kurzer Zeit ist. Vor wenigen Monaten ist ein peruanisches Segelschiff „Northon“ wegen Be— förderung von Konterbande beschlagnahmt und gemäß den Regeln der Seekriegführung unter Rettung aller Menschenleben versenkt worden. Ueber die Rechtmäßigkeit dieses Verfahrens befindet augenblicklich das deutsche Prisengericht. Die peruanische Regierung hat in abrupter Form an uns das Verlangen gestellt, den Fall dem Prisengericht zu entziehen, sofortige Genugtuung und Schadenersatz zu gewähr⸗ leisten. Dieses Verfahren der peruanischen Regierung ist völker—⸗ rechtlich voll kommen unzulässig, da die Zuständigkeit der Prisen—⸗ gerichte international anerkannt ist und auch das Deutsche Reich in dem seinerzeitigen Kriege Perus mit Chile den Fall des deutschen Dampfers „Luxor“ dem peruanischen Prisengericht ohne Widerspruch überlassen hat. (Hört, hört) Ein Nachgeben Deutschlands vor der peruanischen Forderung, die in der einem Großstaate gegenüber sehr ungewöhnlichen Bedrohung mit einem kurzfristigen Ultimatum ver— schärft ist, war vollkommen untunlich, denn das Nachgeben in diesem einen Falle hätte die Grundlage, auf welcher unsere gesamte Prisen⸗ gerichtsbarkeit beruht, vollkommen untergraben, sämtliche Neutralen hätten sich auf den Fall berufen und hätten veilangt, daß auch die fie betreffenden Fälle der Prisengerichtsbarkeit entzogen würden. Wir haben die peruanische Note sehr höflich, fehr gemäßigt, im entgegen⸗ kommenden Sinne beantwortet, aber unter klarer Hervorhebung des Rechtsstandpunktes, auf dem wir unbedingt bestehen müssen. Marauf⸗ hin hat die peruanische Regierung die in den dortigen Häfen liegenden deutschen Schiffe beschlagnahmt, und der Abbruch der diplomatischen Beziehungen äst, wie ich eben auszuführen die Ehre hatte, eine Frage der allerkürzesten Zeit. Die deutschen Interessen in Peru würden durch die spanische Regierung wahrgenommen werden, falls der Ab⸗ bruch vollzogene Tatsache ist.

Ebenso hat nach einer Depesche, die mir vor kurzem zugegangen ist, die Republik Uruguay den Abbruch der diplomatischen Be⸗ ziehungen zu uns beschlossen. Der Präsident hebt in seiner Botschaft an den Kongreß hervor, daß er zwar keineswegs unmittelbar von Deutschland beleidigt worden sei, daß es ihm aber notwendig scheine, sich mit der Verteidigung der Gerechtigkeit, der Demokratie und der kleinen Völker in Uebereinstimmung zu setzen. (Große Heiterkeit.)

Diesen unerfreulichen Begebenheiten gegenüber ift die Frage, die im Hauptausschuß mehrfach besprochen wurde, die der Schließung eines Kohlen⸗ und Krebitabkommens mit Holland so weit gefördert worden, daß nur noch wenige Formalien nötig sind, um die endgültige Vollzishung zu ermöglichen. (Bravo

Ich komme nun, meine Herren, zu dem eigentlichen Thema der

heutigen Besprechung. Die Bemühungen der päpstlichen Kurie um

die Anbahnung eines Gedankenaustausches zwischen den jetzt kämpfenden Völkern haben seit der Antwort der verbündeten Mächte auf die päpstliche Note, wie ich mit Bedauern feststellen muß, einen wesentlichen Schritt nach vorwärts nicht gemacht. Ob unsere Gegner sich entschließen werden, die Note überhaupt noch zu beant⸗ worten und zu den klaren, aufrichtigen, friedensfreundlichen Kund= gebungen der Zentralmächte Stellung zu nehmen, ist augenblicklich nicht mit Sicherheit abzusehen. Das eine läßt sich ich kann es wieder nur mit Bedauern feststellen aber jetzt schon agen: Das, was an Kundgebungen mehr oder minder verantwortlicher feindlicher Staatsmänner vorliegt, was an Aeußerungen der Tagesblätter unserer Gegner uns mitgeteilt wird, das eröffnet kaum irgendwelche be⸗ gründeten Aussichten darauf, daß eine solche Beantwortung der päpst⸗ lichen Note die Welt um einen Schritt im Sinne der hochherzigen Anregung Seiner Heiligkeit fördern würde, trotzdem noch in aller— neuester Zeit mein verehrter politischer Freund, der Graf Czernin, der auswärtige Minister der österreichisch⸗ unganischen Monarchie, in seiner in Budapest gehaltenen großen Programmrede nicht nur aufs neue die Bereitwilligkeit der Zentralmächte und ihrer Verbündeten zu einem ehrenvollen Frieden betonte, sondern auch in großzügiger, weit über den Tag hinausblickender Weise, der der verehrte Herr Vorredner den wohlverdienten Tribut gezollt hat, hinwies auf die Grundlagen, auf denen vielleicht einmal das neue Europa aufgebaut werden könnte. .

Wenn ich nun im einzelnen auf einige besonders charakteristische Kundgebungen feindlicher Staatsmänner eingehen darf, so scheint mir eine Rede, in der vom neuen Geist recht wenig zu spüren war, diejenige zu sein, welche der ehemalige Marineminister Mr. Winston Spencer Churchill in London gehalten hat. Der Führer der genialen Expedition nach Antwerpen (Heiterkeit) rechnet mit dem inneren Zusammenbnuch Deutschlands und fragt in seiner Rede, wie dünn wohl noch die Wand sei, bie Beutschland von dem endgültigen Zu⸗ sammenbruch trenne. Staatsmänner, sagt Mr. Churchill in seiner

k

26 * en der Münister und Gtr fe- ö ewühr, mit Auznnabme der Reden der s

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiget.

19127.

Rede, sollten aus Erfahrungen lernen (Sehr wichtigh; täten sie das nicht, so sei es nicht nur eine Dummheit, sondern sogar ein Ver—⸗ brechen. Ich will ihn nicht so hart beurteilen. (Sehr gut) Immer hin sollte Herr Churchill im Rückblick auf seine zweite geniale Expedition, die auf Konstantinopel zielte und auf der Halbinsel Gallipoli unter den Bajonetten unserer tapferen türkischen Bundes⸗ genossen ein weng rühmliches Ende fand, gelernt haben, daß selbst eine dünne Wand einen erträumten Sieg in eine große Niederlags verwandeln kann, wenn diese Wanb aus Männern besteht. (Leb⸗ hafter Beifall) Zwischen einem „Rattenloch“ in der Nordsee, das auf englisch Hornsriff heißt, und dem Isonzo steht der gewalnge Wall des deutschen Volkes, von einem einigen, eisernen Willen be—= seelt. Es ist gottlob eine recht dicke und unerschütterliche Mauer, und wenn Herr Churchill auf deren Zusammenbruch warten will, dann kann er sich in Geduld fassen. (Sehr guth

Auch die Rede des Führers der libevalen englischen Opposition im Unterhause, des Mr. Asquith, die bei meinen Ausführungen im Hauptausschuß nur im telegraphischen Auszug vorlag, hat sich im Wortlaut nicht schöner gelesen als in der Reuterdepesche. Die Rede muß eine Lehre sein auch für diejenigen, die aus der von Mr. Asquith im Parlament in Form einer Zwischenfrage vorgebrachten Frage nach Deutschlands Absichten in Belgien hoffnungsvolle Schlüsse glaubten ziehen zu können auf den Friedenswillen dieses Parlamentariers, dem eine große liberale Vergangenheit eine gewaltige Autorität in seinem Volke sichert. In der neuesten Rede hat Mr. Asquith, wie ein liberales Matt, der ‚Manchester Guawian“, mit Recht hervorhebt, die Forderung nach der Rückgebe Elsaß⸗Lothringens als voll kommen gleichwertig neben die Forderung der Wiederherstellung Belgiens ge⸗ stellt (Hört, hört!) und damit die Dinge allerdings so charakterisiert, wie sie sich für mich nach sehr eingehendem Studium der gesamten Lage, nach den Nachrichten aus den allerrerschiedensten Quellen, aus dem neutralen Ausland und aus dem Lager unserer Feinde mit voll kommen überzeugender Deutlichkeit darstellt.

Die Frage, um die heute die Välker Europas kämpfen und ihr Blut vergießen, ist nicht in erster Linie die belgische. Die Streit⸗ frage, um derentwillen Eurcha mehr und mehr in einen Schutthaufsn verwandelt wird, ist die nach der Zukunft Elsaß⸗Lothringenzdz.

EGngland hat sich nach zuverlässigen Nachrichten, die wir be⸗

sitzen, Frankreich gegenüber diplomatisch verpflichtet (Hört, hörth, so lange mit seiner gesamten Staatsgewalt und mit seinen Waffen für die Rückgabe Elsaß Lothringens einzutreten, als Frankreich selbft an dieser Fowerung festhält. (Hört, hörth ö

Dies, meine Herren, ist die wirkliche Lage, und es scheint min angebracht, auch die deutsche Stellung dieser Lage gegenüber ruhig,

bei unseren Feinden, sondern manchmal sogar bei neutralen Freunden Zweifel an unserer Stellungnahme in dieser Grundfrage laut werden. Auf die Frage: Kann Deutschlarb in Elsaß Lothringen Frankreich irgendwelche Zugeständnisse machen? haben wir nur eine Antwort: nein! niemals! (UAllseitiger stürmischer Beifall) Solange eine deutsche Fauft eine Flinte halten kann, kann die Unversehrheit des Reichsgebietes, wie wir sie als glorreiches Erbe unserer Väter über⸗ nommen haben, nicht Gegenstand ärgendwelcher Verhandlungen oder Zugeständnisse sein. (Erneuter lebhafter Beifall) Elsaß⸗Lothringen ist Deutschlands Schild urd das Swnnbol der deutschen Einheit. (Bravo) Dafür, meine Herren bin ich sicher treten Sie alle ein von links und rechts. (Bravo! und sehr richtig h Ich gehöre nicht zu denen, die glarben, daß ein offenes, Mares Aussprechen einer sellchen Tatsacke in irgendeiner Weise einem Auf- kommen eines aufrichtigen Friedenswillens in der Welt schädlich sein könnte. (Beblhafte Zustimmung.) Im Gegenteil, ich glaube, daß ein solcher aufrichtiger Friedenswille nur auf dem Boden der voll⸗ kommensten Klarheit gedeihen und fruchtbar werden kann (erneute Zustimmung), und deshalb holte ich es für notwendig, gegenüber den anderen Fragen, die in neuerer Zeit in der öffentlichen Erörterung einen so breiten Raum eingenommen haben, dies mit aller möglichen Schärfe und Deutlichkeit dem Inland und noch mehr dem Ausland gegenüber heute zu unterstreichen. Wofür wir fechten und fechten werden bis zum letzten Blutstropfen, sind nicht phantastische Er oberungen es ist die Unversehrhät unseres Deutschen Reiches. (Bravoh g In Frankreich haben die Staatsmänner, als es geraten schien, die von Rußland ausgehende Formel „ohne Annexionen“ anzu⸗= nehmen, den durchsichtigen Kunstgriff gebnaucht, das, was in Wirk- lichkeit eine nackte, gewaltsame Eroberung ist, mit dem Worte „Desannerion“ schämsg zu verbergen. Der Kunstgniff ist eigentlich zu plump, um einer Widerlegung wirklich wert zu sein. Man muß aber die Väter dieses Gedankens darauf aufmerfsam machen, daß nirgends geschrieben steht, welches Jahr der Weltgeschichte als Normaljahr ne varietur betrachtet werden soll (Sehr richtig! links), und wenn wit Deutsche in der Geschichte zurückblättern und uns dann das Rezept ne varietur einmal zu eigen machen, dann fallen uns so schöne, wohlklingende Worte ein wie Toul und Verdun. (Sehr guth 3 Gine Vorstellung möchte ich noch kurz streifen, weil sie sich häufig in Preßäußerungen unserer Gegner wiederfindet. Ich nehme dabei insbesondere Bezug auf einen Artikel in der liberalen englischen Zei tung Manchester Guardian“, in dem behauptet wird, die politische Haltung Deutschlands werde sich schärfer abzeichnen, sobald die mili⸗ tänschen Engebnisse der großen Herbstschlachten abgeschlossen vorlägen.

(Sehr richtig! links), zu glauben, daß wir je nach dem Ausfall ein⸗ zelner militärischer Unternehnungen teurer eder billiger spielten, nachgiebig oder hartnäckg wären. Das ift voll kommen falsch. Die festgelegt, und soweit ich die Weltlage zu überblicken imstande bin,

absolutes Hindernis für den Frieden (Hört, bört! linke), keine Fragh,

klar, aber auch fest zu umschreiben, da merkwürdigerweise nicht nut

Es ist eine vollkommen irrige Auffassung der deutschen Politik

wesentlichen Grundzüge unseres politischen Verhaltens find von allen maßgebenden Faktoren nach eingehender und sorgfältiger Beratung

gäbe es außer den französiscken Wünschen auf (llsaß ⸗Lothringen kein

die nicht durch Beratungen und Ausdleich derartig gelöst wöorden

——