Unsere Terpedoboote sind in das Binnenfahrwasser zwischen Oesel und — 2 eingedrungen und haben in wiederholten Gefechten russische Seestreitkräfte in den Moon Sund zurückgedrängt.
Von der rusjischen Lan dfront und aua Rumänien sind größere Kampfhandlungen nicht zu berichten.
Ma zedonische Front. Die Lage ist unverãndert.
Der Erste Generalquartlermelster. Ludendorff.
Die feindlichen Luftangziffe auf das deutsche Heimatgebiet im Monat September.
Die kesenders günstige Wetterlage im September veranlaßte den Geaneꝛ zu bäufizeren Angrlffen auf das Heimatgebiet als in den leyten Monaten. Größere Angriffe, und zwar 12 im ganzen, wurden nut . das dicht hinter der Front liegende lothriagische Industrie⸗ geblet unternommen. 14 weltere Angriffe galten der Stadt Trier und mebreren Etfeldörfern, den Städten Täblagen und Siuttgart soréte mehreren Städtchen am Neckar und der Stadt Saarbrüdz.
Sei den Angr ffen auf des luxemburgisck lotbringglsche Industrie⸗ geoelat beschränkt sich der Scha: en dank ur seien Sckuzmaßnsbmen auf eine etwa 14ftündige Betr edzstsrung in cinem Walzwerk, die durch einen Boribentreffer in ein Ceslasehaus he vorgeruftn wurte. Die übrigen Lagriffe verursachten eren im ganzen unerkebligen Scheden (meist Slachruch) Durch die Angriffe warden 11 Versonen cethtet urd etwa 16 v:rletzi. ünf der mgrelftndan Flugzenge wurden durch unseze Ab ehrmittel über unstrem Heimzt zebiet abngt⸗ schoffsen oder tur Landung gezwungen.
Der Erfolg der Ang'zffe stöh: kant der quten Arbckt unsertt, Hefwatschugesz in keinem Verhältniz zu den flarken babei eingesetzten Rräften und den vom Gegner erstrebten Jiclen. Unsete Rüstun ge industrie ict a ibrer wichtigen Arbeit bis auf den einen erwähnten Fall nicht bebindeꝛrt woꝛden, und die Tatsache, daß unter der Be⸗ völlerung der meist bedrohten Gebiete keine nennengwerten Verluste entstanden find, zeigt, daß verhaändiges Vrrbalten und gewissenhaste . der für Luftangriffe erlassenen Bestimmungen einen wirl— famen Schuz gegen Fliegzcbomben gewähren. (W. T. B.)
Dester reich lsch⸗ungarischer Bericht. Wien, 15. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
(. 3m Osten und in Albanken bei unseren Truppen nichts eue s. Am ene und an der Tiroler Front kam es an zahlrelchen Stellen zu lebhafterer Geschüßtättgkeit. Südlich des Pelegrino⸗Tales holten unsere Stoßtrupps, durch . verstärkt, Gefangene und Kriegsgerät aus
der feindlichen Stellung. Der Ghef des Generalstabes.
—
Bien, 14. Ottober. (B. T. B) Amtlich wird gemeldet: Im Bereiche unserer Streitkräfte nichts von Belang
zu melden. Der Chef des Generalstabes.
Bul garischer Bericht.
Sia, 12. Oktoder. (B. T. B.) Amtlicher Heeresbericht.
Mazedonische Front. Von Zeit zu Zeit lephafteres Geschütz feuer und Trommelfeuer nördlich von Hitolla und südlich vom Dobropolie. Südlich von Gewaheli lebhaftes Artilleriefeuer. Eine feindliche Kompagnie, die gegen unsere Stellungen westlich vom Wardar vorging, und eine starke feindliche Erkundungsabteilung östlich vom Wardar wurden durch Feuer zurückgetrieben. Im Strumatale Patrouillen⸗ tät gkeit. In der Moglenagegend stürzte ein durch unser Geschützfeuer getroffenes feindliches Flugzeug hinter unseren Stellungen ab. Flieger und Beobachter sind tot. . . in der Dobrudscha. Bei Tulcea schwache Artillerietätigkeit, östlich von Galatz etwas lebhafter.
Sofia, 13. Oktober. (W. T. B) Generalstabsbericht.
; Maße donische Front: Wiederholtes Tremmelfeuer im Cerna⸗Bogen. Eiwas lebhafteres Artilleriefeuer im Struma-⸗Tal, im Süden der Stadt Dojran und an der Struma⸗ Mündung. Wir verjagten durch Feuer starke . Patrouillen, welche gegen unsere Stellungen vor⸗ rückten.
Dobrudscha⸗Front: Bei Tuleea und östlich von Gala vereinzeltes Artilleriefeuer. Eine starke Erkimdunge⸗ abteilung des Feindes, welche sich mit Unterstützung der Artillerie dem rechten Donau⸗Ufer nörblich von dem Dorfe Sonovo zu nähern versuchte, wurde durch Feuer vertrieben.
Sofia, 14. Oktober. (B. T. B. 8 t 14. Oktober. w
An der Mazedonischen Front war das Artilleriefeuer etwas lebhafter und es kam zu mehreren kurzen Feuer⸗ überfällen. Im Nordwesten von Bitolia, im Cerna— Bogen und im Strum a⸗Tal Patrouillentätigkeit.
Dobrudscha⸗Front. Schwache Artillerietätigkeit bei Tulcea und östlich von Galatz. Eine feindliche Erkundungs⸗ gruppe, die östlich von Galatz vorging, wurde durch Feuer zurückgewiesen.
Tür kischer Bericht.
Kon stantin apel, 12. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Tage bericht. .
Versies; Der bereits gemeldete Kampf mit den Russen on der persischen Grenze verlief zu unseren Gunsten. Die Russen wurden zurückgeworfen. In der Gegend von Reranbuz griffen die Russen die Stellungen unserer vordersten Postierungen an. Es gelang ihnen, in diese Slellungen ein⸗ 5 edoch wurden sie in der Nacht vom 9. zum 10. Oktober daraus wieder vollständig vertrieben.
Syrien: Am 9. Okiober . ein feindlicher Hilfa⸗ kreuzer imd ein Torpedoboot vor Alexandrette. Ein von einem dieser Schiffe aufgestiegenes Flugzeug wurde durch unser Abwehrfener zum Niedergehen gezwungen. Führer und Be⸗ obachter stürzten ing Meer. ie Trümmer des Flugzeuges wurden geborgen. Am 11. Oktober erschien ein anderes feind⸗ lichea Flugzeug über Alexandrette, das ebenfalls durch unser Feuer von der Erde aus zum Niedergehen gezwungen wurde. Ver Führer fiel schwer, der Beobachter leicht verwundet in
Konstantinopel, 13. Oklober. (W. T. B.) Amtlicher Tagt sz bericht. n, der Kautasusfront Patroulllengefecht zu unseren
en.
An den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse.
Konstantinopel, 14. Oktober. (BV. T. B.) Amtlicher Tages bericht. . , , Mäßiges Artilleriefeuer und Patrouillen⸗ tãtigteit. Persien: Eine feindliche Kavallerieabteilung, die, von der Grenze herkommend, den Sabfluß zu überschreiten versuchte, wurde durch unseren Gegenangriff zurückgetrieben. Kaukasusfront: Im Zentrum erbeuteten wir in einem
für uns erfolgreich verlaufenden Vorpostengefechte Aus⸗ rüũstungs stücke und Material. n den übrigen Fronten keine Ereignisse von Be⸗ deutung.
Der Krieg zur See.
Berlin, 13. Oktober. (W. T. B.) Neue Untersee⸗ bootserfolge im Sperrgebiet um England: 21000 Br. R.“ T. Unter den versenkten Schiffen befanden sich zwei tlefgeladene Dampfer mit Kohlen, ferner ein englischer Schoner mit Tonerde nach Treport und ein Segler, der 3000 Faß Maschinenschmieröl an Bord hatte.
Am Westausgang des Aermellanals wurde außerdem der
, Segler „Molseau“ durch mehrere Artillerietreffer schwer beschädigt. Der Chef des Admiralstabes der Marlne.
Berlin, 14. Oftober. (WB. T. B.) Durch die Täligkeit unserer U-Boote wurden auf dem nördlichen Kriegs⸗ ,, wieberum 16000 Br⸗R.⸗T. versenkt. Unter en vernichteten Schiffen befanden sich ein bewaffneter italleni⸗ scher Dampfer und eine große Bark, die Stacheldraht und Oel für Le Havre geladen hatte.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Gtattstik 1nd Vollzwirtscha ft.
Zur Rrbeiter bewegung.
Der in dera . ven Baku auggebrochere allge- melne Aug stand bält, wle. W. T. B. erfährt, an. Die Stabt ist zubig, die Theater und Kaffeehäuser wurden durch die Aut ftãr digen gescklosscn. (Val. Nꝛ. 243 d. EI.)
Wohlfahrt oy flege.
In der , , des Brandenburgischen Pro⸗ vin jzausschusseg der Nattonalfitftung für die Hinter- bllebenen der im Kriege Gefallenen vom 9. Otteber 1917 ist das vorlgufige Ergebnis zer Sainmlung auf 3 6365 078,58 „ fest⸗ bestellt worden, ein überrascher deg Ergebnls, insbesondere wenn man gedenkt, daß Kerlin an der Sammlung nicht beteiligt war.
Kunst und Wiffenschast.
Das Könlglliche Kunstgewerbemusenm in Berlin hat eine lostbare Sammlung mittelalterlicher Kirchengeräte, voruchmltch romanlscher Emallardelten, käuflich erworben, die berellt 5 über dreißtg Jahten alg Leihgabe Seiner Königlichen Hoheit hes
nien Friedrich Ltovold von K dem Maseumagbeftand ein⸗ verltibt war. Per bit herige Besitzer batte die Sammlung kürzlich cn einen Münchener Kunsthaändler veräußert, der sie dem Kunst⸗ , ,. in sebr enigegenkommendet Weise zu seiner eigenen nkaufzprzeig anbot. Drei Gegenstäade der Sammlung, die der Münchener Kärfer nicht übernommen hatte, ein früh romanisches Relignienkreuß aus dem ehemaligen Gaseler Demschatz und zwei venenantsche Bronzetürklopfer, hat das Museum gleichzeitig vom Prinzen Friedrich Leopold direit crworben. Der Ankarr der ganzen, für die Aufgaben des Kunstgenerbemuseumz überaus wichtigen Sammlung ist dem Museurm nur dadurch ermöglicht worden, daß Seine Mejestät der Kaiser die Hälft: des gesamten Kaufpreises aus dem Allerhöchsten Ditpositionsfonds zur Verfügurg gestellt hat.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
BVashingten, 9. Sttober. (W. T. B.) Nach dem heute ver= öffentlich ten Monatebericht kes Ackerbaubüros stellt sich der Vurchschuittzstand von Mais auf 76,9 0/0 gegen 76,7 / im Vor⸗ monat und 71,5 , tm Vorjahr, von Leinsaat auf 51,5 o/ gegen 30,2 Yo bejw. 6,2 7/ . Der Stand von Frübjahrgweizen wird mit 82,7 0/9 gegen 7143 00 im Vorjahr angegeben, von Hafer mit 965, 10/0 gegen 88,2 0/9. Das Eigebnis von Frühjahrsweizen wird auf 247 Milliogen Busbels gegen ein endgültiges amtliches Ergebnis von 138 Millionen Gushels im Vorjahr a ddl von Mais cuf 3211 Millionen Bushels 2533 Milltonen Bushels), von Hafer auf 1551 Millionen Buskels (1252 Millionen Buskels, von Geiste auf 202 Millionen Bushels (181 Millonen Bushels) und von Leinsaat auf 11 Millionen Bustels (15 Millonen Bufhels).
Töeater und Musikt.
Theater in der Königgrätzer Straße.
Der vor einigen Jahren im Lessingiheater unternommene Versuch, Seribes . Iphigenie“ dem neuzeitlichen Sprech- und Varstellungt⸗ stil anzupass⸗ n, mißlang und mußte mißlingen, weil der felerlicke Fiuß und die iprechmelodie Goethescher Verse nicht im Tone nüchterner Aktäalickkeit wizdergegeben werden lönnen. un hat sich abermals eine htesige Bühne, das Theater in der Königgrätzer Straße, am Sonnabend die gleiche Arfgabe gestellt. Sie wurde hier unzweifelhaft befser geszst al in Hcuse am Friedrich Karl-⸗User. Vor allem bestgt Die Direktion Metnhard⸗ Bernauer in Jene Triesch eine Sprech⸗ länsleria von hohern Rang und eine Darstellerin von flarker Gigenart. In iber Ipdigenle lehrte sie eine besondere Ruffassung hervor, über die
ch zwar stꝛelten Jiekzt, bie abrr, einheitlich durchgeführt, von Anfang is zu Erde fisselte, ctwas schwermütlg Entsagungzvolles lag wie ein Schleier über den Worten ihrer Rede, clg sei alle Hoffnung begraben, das mit der Seele gesuckt- Land der Griechen jemals wieder zu schzuen, auch daz Viederschen mit dem Bruder brachte nur stellenweise einen Sonnenhlick. Allzusehr mit dem Vtrstande erfaßt war Fildticch Kayßlers Orest; das dveirigende Traum- gesicht ve: le⸗ darurch an unmittelbaꝛ packender Whkung urd. die seellscke Halung des Leidenden an innerer Wahr- scheinlickkeit. Weit besser an selnem Hiatze war der FRünstler feiner⸗ zeit inn Lessingtheater ais Thogt, den diesmal Ludwig Hartau 9 zu lieben würdig, tu wenig dag rauhe Wesen des Barbaren hervor- kebrend, spleite. Man möchte fast wünschen, daß die beldin Küns:ler die Rollen tauschter. Die sonnige Natur des Pylades brachte Herr Slrron gat jur Geltung, und den Arkas geb in ar gemessener Form Herr Mierenderff. Als Spfelerdner hatte der Direktor Bernau tr wieder sein oft anerkar ntes künstlerisches Cayfinden bewiesen.
unsere Hand. Das Flugzeug ist in gebrauchsfähigem Zustande An dan übrigen Fronten ö. , . ignisse.
rä nmlich beengten Verkältnisen der Bãhne an. Die Zuschauer f den ‚: n voll Aufmerlfamlelt und hielten mit de' rn nicht jurũck.
m Königlicken Opernhause wird morgen, Dientt 2. fliegende e ser mit Fräulein von Granfelt und 2 Herren Knäpfer, Schwer und iichner in den Pauvttollen auf= gefukrt. WMusikalischer Ser ter ist der Genera musikdizcktoer Dr. Str au. — Em Bußtage, dem 21. Novem ber, Abends 74 Uhr, veranstaliei der (auf etwa M0 Perfonen) verstärkie Königliche Opernchor unter der Leitung von Professor Hugo Rü del eine Aufführung bon Samf on“ von Händel. Möwirkende sind: Käthe Neugebauer, enen . J 6 3 , e.
duard Handel, die Herren van de Sande, Elem malstich,
Alexander Curth und die Königliche Kapelle. ; ch
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Nathan der Welse⸗ in Szene. Beschäftigt sind darin die Herren Kraußnech, Sommerfloꝛff, Blenzfeldt, Clewing, Elchholz und Patiy sowle die Damen Conrad, Coste und Sussin. Spielleiter ist Dr. Bruc. Anfang 7 Uhr. ö 45 ö
Die ersten fünf Syymphoniekonzerte der Königliche Kapelle unter der Leitung des Generalmusikdireltors Or. Hine St: auß finden statt: am 15. Oktober, 6. und 30. November, 12. und 21. Dejemker 1917. Die Spielfolge des ersten Konzerts am 15. d. M., Abends 73 Uhr, in Töniglichen Opernhause lutei: Des ⸗Dur⸗Sxpraphonte von Büttner . 1. Male) unter der Lestung des Komponisten; Klavierkonzert in D-Dur von Jos. Haydn (Solifin Fe. Kwaßt Hodapp); Ouvertüre tur „Zaubeiflöte' von Mont; s. Syrmpbor ie von Beethoever. — Glinlatkarten zu dem Mita gz. tonzert (12 Uhr) sind bel Bote u. Bock zu haben.
Mannigfaltiges.
i Gesellschaft für Erdkunde in Berlin hält eine allgemeine Sitzung am Sonnabend, dem 20. d. M., Abend ? Uhr, im Melsterfaal, Köthener Straße 38, ab. Der Geheime Regierun ggrat Dr. B. Moritz, Berlin, (als Gast) wird über Nord arabten auf Grund eigener Forschungen (mit Lichtbildern) sprechen.
München, 12. Oktober. (W. T. B.) Die Korresponden Hoffmann meldet: Auf die vom Kgl. bapertschen Kriegz— minister namens des baverischen Heere dem General fele marschall von Pindenburg übersandten Glückwünsche jum 79. Gebuttt. tage traf folgendes Ant worttelegtamm ein: Die Geburtttagz. wänsche der baverischen Armee, dle sich auf allen Schlachtfeldern so berdorragend geschlagen bat, haben mich besonderg erfreut. Ich bitte Euere Grzellenz, den tapferen Bayern meinen Dank und Gruß ju übermitteln. Generalseldmarschall von Hindenburg.“
London, 14. Oltober. (W. T. B.) Das Reuterschꝛ Buro meldet auß New Jork: Ber Brand eines Getreideaguf⸗« zugt in Brooklyn hat einen auf über-eine Milllon geschätzten Schaden verursacht; über 160 000 Busbels Getreide sind beinichtet. Es beißt, daß da Feuer nach einer Bombenerplosion ausgebrochen sei. — Ein Feuer in College Point hat cine Fabrik und eine bencchbarle Flugzeugfabriẽ zerstört.
n,, . 14. Oltober. (W. T. B.) Natiagnaltidende meldet aus Kristiania; Vom 1. November ab wird in Norwegen rie Brotkarte eingeführt. Jede Persoa wird wöchentlich 2 kg Brot erhalten.
Bern, 14. Oltober. (B. T. S.) Wie die französischen Glatter melden, wurde der norwegtsche Dampfer Torli von der Besatzung verlassen; der Kapitän und jwölf Mann landeten auf den Azoren.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.]
Theater.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 21. Dauer. bezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freivlätze sind aufgehoben. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in drei Akten don Richard Wagner. M asikalische Leit ng: Heir Generalmusik direktor Dr. Strauß. Spielleitung: Herr Bachmann. Chöre: Herr Professor Rudel. Anfang 7 Uhr.
Schaufpielhaus. 223. Dauerbezugsvorstellung. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in fünf. Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.
Mitt woch: Opernhaus. 222. Dauerbezugsvorstellung. Richard⸗ Strauß ˖ Abend unter personlicher Leitung des Kompontsten. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleichnamiger Dichtung, in deutscher Nebersetzung von Hedwig Lachmann. Musik von Richard Strauß. — Hlerauf: Tod und Bertlärung. Tondichtung von Richard Strauß. Anfang 75 Uhr.
Schauspielhaus. 224. Dauerbezugsvorstellrng. Kyritz⸗Pyritz. Alt⸗Berliner Posse mit 6. und Tanz in 3 Aufzügen (6 Bildern)
Pon H. Wilken und O. Jusilnus. Mustk von Gustap Michaelis.
— Vorher: Zur Weibung für die 7. Kriegsanlelbhe: Stahl und Gold. Zeitbild in Versen in einem Aufzug von Leo Leipzige⸗. Musik von Paul Linke. Anfang ?7 Uhr.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Rutk Mauve . von Schmidt mit Hrn. Haupt⸗ mann d. R. Christc ph von Waldow (Gurkau, Kr. Guhrau —
Kaltenbelesnitz, Kr. Sprottau).
Verghelicht; Hr. Landrat Kurt von Montbart mit Frl. HlldigRt Sydow (Berlin). Hr. Sberfiabsveterinär d. . Car] Michalctki mit Frl. Hanng Bafttan (Neustadt O. S. — Breglau).
Geboren; Ein Sohn; Hrn. Rittmeister d. R. Frledrich Wilhelm Negisch von Rosenegk (Seedorf F. Liegnitz. — Hin. Stabsarzt d. R. Dr. Kurt Aufterliß (Berlin). ine Techter: Hrn. Re glerungerat, Oberleutnant d. R. Erich Müser (Koblenj.
Gestorben: Hr. D. theol. Jultus Schlurk (Berlin). — Hr. Rechts
auwalt Justijrat Dr. Maximsstan Horwitz (Berlin. — Or.
Direktor a. D. und Prediger em. Dr. Richard Wegener
Zechlinerhüttz? ). = Hr. Stadtrat, Fer erg nrg e gsscher
(Berlin). Hr. Sanitatsrat, Stabzarzt d. J. Dr. Carl Senn
witz Grottkauh. — Herr Hauptmann Ehieg Magnus bon Lee sen
(Croß Wachlin). .
m,
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg,
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle. J. V.: Rechnungsrat Reyher in Berlin.
Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Reyher) in Berlin.
Druc der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt,
GBerlin, Wil halmst raße 62.
—
Dat von rmd Gabe e'tworfene Bühnenbild paßte sich geschickt den
Fünf Beilagen.
zum Deutschen Reichsanze
Oefterreich⸗ Ungarn.
Die „Deutschen Nachrichten“ veröffentlichen folgende irie iamtliche Mitteilung; a Bei der vorgestern stattgehapten Besprechung von Mitgliedern
rteien und Gruppen des ehemaligen Deut schen Nattonal- ne hn undes trat in voller Uebereinstimmung dir Anschauung zu Tage, . einhcitllches Vorgehen der veutsch- nationalen Asge o: dnelen i . u taktischen Fragen gesichert werden müsse. Zur Er—= bang bieses Zieles wird ein, gerneinsame Körperschaft der Gruppen ö. erteien des ehemaligen Natjonalverbandes gebildet werden.
Die Blätter stellen übereinstimmend fest, daß die neue Otganisation der deutschen Parteien im Abgeordnetenhause in sner gemeinsamen Körperschaft der Gruppen des ehemaligen D uischen Rationalverbandes nur eine losere Form des Zu⸗ sammenhanges unter den deutschbürgerlichen Parteien darstellt, daß in ihrer Struktur keine eigentliche Aenderung eintritt und daß der allgemeine Wunsch der Deutschen dahingeht, daß die nelgeschaffene Organisation geeignet sei, in dieser schweren met durch geschlossenes taltisches Vorgehen in allen wichtigen poltschen Fragen die Interessen des deutschen Volkes nach⸗
hricklichst zu wahren. Frankreich.
Der frühere Minister Thierry ist zum französischen Bot⸗ shaster für Spanien ernannt worden.
— In der Abgeordnetenkammer stand vorgestern fne Interpellation Georges Leygues über das diplo— natifche Personal auf der Tagesordnung.
Liut Bericht des . Wolffschen Telegraphenhüros“ sagte Levgueg, n Ränkenetz, das von pen Deutschen um die Ktrlegkührenden ge—= bomnen sei, wache eg notwendig, das Land zu unterrichten und die nternationale öffentliche Meinung. aufzukläten. Vom ersten Hör an babe Deutschland seinen Werbedienst arheiten ken. Frankreich habe lange nichts geran, um diesem Bedürfnis nachsulommen. Man habe elne Pressefirma geschaffen, die aber „it die gewünschten Dlenste geleister hätte?“. Man müsse den ind nicht nur auf militärischem Gebiet bekänpfen, sondern auf zn Gebleten, auf denen man ihm betkommen könne. Zu diesem äh müßten Frankreich und alle Verbündeten eine Kriegspolittt hän. Leygues setzte augetnander, daß Deuischland bis zum He— ma 19316 an einen Frieden durch den milttärtschen Sieg geglaubt iz. Erst nach dem siegreichen Widerstand von Verdun habe fine Friedensvorsch läge im Dezember losgelassen und so die Fi der diplomatiscken Umtrlebe gröffnet. Der Redner ging pit zu der paͤpstlichen Note über, die den Hauptpunkt, . Ursachen und Verautwortlichkeiten des Krieges, vergessen lie. Bet Anführung der Note Wilsong bezeichnete ber ener den preußischen Militarismus als eine feudale Einrichtung, w man verntchten und kadurch Deutschland den Beweiz liefern müsse, zz der Krieg keine Industrie sei, die sich Fetz rentlerc. Dies vade die Charte der mopernen Völker sein. Leygues wieß auf die Heßgupytung bin, durch die die deutsche Regierung sicht bemühe, die Moral bes Bolkes zu heben, indem sie iem namlich vormache, daß die Verbündeten Deutschland bernichten wollten. In rm langen Krirge sei die politische Tätigkelt gleichwertig un milttärlschen Tätigkeit und eg seien die Regierungen so ut wie die Armeen, die die Völter zur Niederlage ober zum Siege ibrtten. Jacqueg Chaumis kritisierte hierauf das diylomatische hasonal, feine Ergänzung und seine Zusammensetzung. Er glaubt, öiß das Personal der Bofschaften und Kousulate zu [ehr mit gesell⸗ shäastlichen und hürokratischen Angelegenbelten beschäftigt sei, und boꝛdert, daß die Konsuln eine Bezahlung erhalten, die thnen ein threr Gtellung entsprechendes Auftreten gestattet. Mer Mtnister des Aus⸗ birtigen Rh ot antwortete, er werhe hiersür Kredite verlangen. Der Eosalst Moutet ist der Ansicht, daß nicht die diplom atlschen Lzenten zu verurteilen selen, sondern die Richtlinien, bie sie er hielten. Nan kenne die Fehler nicht, die Frankreich die jahrhundertalte Föeundschaft der Tärkei verscherzen Uieße, die die Türlei in den Krieg legen Frankreich eintreten ließ, die die schwankende Polttik Frankreichs stsenüber der Türkel kennzeichnete, die Bulgarien in den Krieg ein- heüen ließ und die die schwantende franzsiiche Politik gegenüber Giiechenland fennzeichntte. Die Gesandten seibst seien ungenügend mnteirichtet. Der Redner verurteilte die Gebeimpolitik und verlangte, laß ein demokratischer Geist in die autwaärttge Politik Frankreicht äinltehen solle. Brand erklärte, er betrachte es als seine Pflicht, kenlsse übertriebene Kritiken nicht unwidersprochen zu lassen. Mie deutschen Diplomaten hätten eine ühereifrige Täwiakeit entfaltet, sich iber jedegmäal bloßgestellt, so oft sie sich in Unternehmungen ein— Hisen hätten, die der Krieg nicht, rechtfertige. Wag die ermelten tgebnisse anlange, so hätten sich beinahe alle Länder der Erde nach nd nach der Sache der Verbündeten , Es sel ungerecht, ju zn, die franzößssch Diplomatle sei nicht kel der Hand gewesen. Was h Friegszeiten verlangt werden könne, das sei; Leitung der Viplomatie uch die Regierung. Pie fran zösische Viplomatie habe sich der Sache, die nmkrelch zu verteidigen hätte, würdig geieigt. Brland schloß mit Fesistellung, daß es nötig set, bie Lage der Dinvlomaßen und nsuln aufzubessern. Der Minister Rlbot schleß sich den Worten n Leyguez an. Ha Deutschland durch seine Waffen nicht siegen bine, sucke eg Tie Verbindeten von einander ju ttennen. Bie Frage laß, Lothriagen sei gesteilt als Rechtafrage, die mit eigem auf Gerech= thkelt gecründeten Frieden unzertrennlich verbunden sei. Es würze lie Frieden geben, wenn die Ungerechtigkelt, betreffend Elsaß⸗ lalhringen, nicht gutgemacht würde.
Die Kammer nahm darauf durch Handaufheben die von e lhlierunp gebilligte Tagesordnung Leygues an, die
et:
9 Gaischlofsen, dem in einen neuen Abschnitt tretenden Kriege eine liftige polittche Feichtung zu geben, die sich auf einen unter den eibündeten vereinbarten Plan gründet, der sich schleunigst in der täantsatton und der Arbeitaweise des Auswärtigen Ministeriums . in der Ergänzung und Beförberung des diplomatischen und kon— unischen Personalg volliicben soll, Jeu ordnungen, degen Notwendig. t. die Erfahrung des Krieges bewiesen bat, killigt die Kammer die
Eillãrungen der Jiegierung und geht zur Tagegordnung über.
Rußland.
. „In der Kabinetts sitzFung vom 12. Oktober hat, die Vor— Kufige Regierung nach einer Meldung der „St. Petersburger Cllegraphenagenkur“ heschlossen, dem Vorparlament' die ehen nung des Vorläufigen Rats der russischen , vorzubehal ten. Die Gesamtzahl der Mitglieder ud oö betragen, danon 388 Vertreter, der Demolratis und ö. Vertreter der Bürgerlichen. Die Eröffnungssitzung ist für en 18. Oltober einberufen.
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 15. Oktoher
Die im Hauptquartier unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Kerenski und in Gegenwart der Minister des Auswärtigen, des Krieges und der Marine, ferner des Generalstabschefs und des neuen russischen Botschafters in Frankreich, Maklatow, abgehaltene Beratung erörterte im Hinblick auf die Beratung der Verbündeten in Paris die Frage der Erneuerung der Kampffähigkeit der russischen Armee und nahm folgenden Entwurf dafür an:
Die Manneszucht ist zu verb ssern, und zu diesem Zweck ist die spstematisch⸗ Belehrung der Soldaten und die Verwertung der aus dem gegenwärtigen Kriege sowobl an der zussischen wie an der West— front fich ergebenden militärtechnichen Forischritte ins Auge zu dassen, ferner die strenge Regelung des inneren Dienstes der Sol⸗ faten und ihre Ausbildung, welche möglichst nachdrücklich betrieben werden muß.
Kerenski hat an den Oberbefehlshaber der Nord— front⸗Armeen obiger Quelle zufolge nachstehendes Telegramm gerichtet:
Sagen Sle der Ostseeflotte, daß die furchtbare Stunde der
Prüfung gekommen it. Rußland erwarjet zu seiner Rettung eine iapfere Tat der Marine, und ich als Qberster Befehls baher fordere von den Mannschaften und von der Fübrung, daß sie sich opfern. Et naht die Stunde, wo die Ostser flotte die Ehre des Vaterlandes, seine großen Ueberlieferungen und die Freiheit der Revolution vertetdtgen tann; es ist Zeit, einstlich zu bedenken, wie man sich dem Feinde sielle. Die Besatzung von Kronssadt hat es durch ihre Haltung schon erreicht, daß die Verteidigungsmittel dieses Festung nicht vollftändig sind! Mögen alle daran denken, daß zan Vaterland, das nicht nur einen Fag leben wird, verbrecherischer Leichtsinn oder übelwollende Aufhetzung nicht verzeihen wird! Vaz abscheuliche Verbrechen des Panzerschiffes Petropamlowst? muß gutgemocht werden. Möge die Klotie unter Führung ihrer Offiztere, . Vaterlandsitebe gan; Rußland bekannt ist, deu Feind zurück⸗ werfen. — Vorgestern fand im Winterpalast in St. Petersburg ein Ministerrat siatt. der sich, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, ausschließlich mit der Anarchie im Reiche beschäftlgte. Sämtliche Regierungsmitglieder waren darin einig, daß die Bauernunruhen mit den schärfsten Mitteln be⸗ kämpft werden müßten. Militär- und, Regierungs behörden sollen angewiesen werden, gegen die Anarchie aufs strengste vor⸗ zugehen und selbst nicht vor Anwendung der Militärgewalt zurückzuschrecken.
— Der Präsident des Generalsekreétariats der Ukraine hat eine Erklärung erlassen, in der es unter anderem heißt, daß die zukünftige Regierung der Ukraine eine politische autonome Einheit bilden werde, welche die gesamte ukrainische Nation unter fich vereinigen werde. Das Sekretariat wird das Bestreben haben, ukrainische Vertreter zur nächsten Friedens⸗ versammlung zu entsenden.
— Das endgültige amtliche Ergebnis der finnischen Landtagswahlen ist nach der „Petersburger Telegraphen— agentur“ folgendes: Sozialisten 92, Bürgerlicher Block 61, Agrarier 25, Schwedische Partei 21 Sitze.
Die Vorläufige Regierung hat den finnischen Landtag für den 1. November einberufen.
— Ja Tiflis ist eine nationale armenische Ver⸗ sammlung eröffnet worden, an der mehr als 200 Abgeordnete aus aller Herren Länder teilnahmen.
Niederlande.
Nach der „Niederländischen Telegraphen⸗Agentur“ heißt es in der amtlichen Mitteilung des Ministeriums des Aeußern über die Sperre der Handelstelegramme nach und von Holland über britische Kabel:
ie nieberländtsche Regierung ist ker Ansicht, daß sie dem Wunsche der britischen Reglerung, die Vurchfuhr von Sand, Kles und Schotter nac Beiglen zu berhindern, nur dann nachkommen kann, wenn die brittsche Regierung eiklärt, daß trotz der Zusicherungen der deutschen Sehörden und ker Erhebungen von nieberländiscken Ofstiteren die duichgefübrten Matertalien für Kriegtjwecke verwendet werden. Der nöederländische Gesandie in London wurde heauftragt, die brltische Regierung um eventuell in ihren Händen befindliches Beweis material daruber zu ersuchen. .
Der „Maasbode“ erfährt aus zuverlässiger Quelle, daß die Fahrt holländischer Schiffe von Holland nach England eingestellt ist. Diese Maßregel steht im Zu⸗ sammenhang mit der schwebenden Frage zwischen Holland und England.
Schweden.
Nach einer Meldung des „Svenska Telegrambyran“ er⸗ klärte der Landeshauptmann Widen, daß es ihm nicht mög⸗ lich sei, das Ministerium unter den ihm gestellten Bedingungen zu bilden. Jafolgedessen erhielt der liberale Parteiführer Pro⸗ fessor Eden den Auftrag, das Ministerium zu bilden.
Schweiz.
Der Bundesrat hat auf Wunsch der Regierung von Uruguay die Schweizerische Gesandtschaft in Berlin mit der Vertretung der Interessen Uruguays in Deutsch⸗ land beauftragt.
Bulgarien.
An der Donnerstag abend im , Palast in Sofis zu Ehren des Deutschen Kaisers veranstalteten Prunktafel nahmen der Kaiser, der Prinz August Wilhelm, der König und die ganze Königliche Familie, der Staatssekretär Dr. von Kühl⸗ mann, der deutsche Gesandte mit dem Personal der Gesandt⸗ schaft, die Gesandten der verbündeten Läuder mit den Militär⸗ altachés, hervorragende Mitglieder der Regierung, der Ober⸗ befehlshaber Schekow, die Armeekommandanten, der General⸗ stabschef General Lukoff, die früheren Ministerpräsidenten Malinoff und Geschoff, der Direktor des Ernährungsamts General Protogheroff, der Präsident der deutschen Kolonie u. a, teilt. Bei der Tasel hielt der König Ferdinand laut e mn der „Bulgarischen Telegraphenagentur“ folgende ede: j
Gure Majestät! Der heutige Tag, an den es mir vergünnt ist, den mächtigen Herrscher des edlen deutschen Volkes in Sefia will—⸗ kommen zu belß r, ift ein Gieigni- von hober K schichtlicher Bedeutung nicht nur für Pöiich und Mein Land, sondckn auch für den ganjen
iger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger
18nX. — —
Orient. Mit Mir begrüßen Melne Armee und Meln Volk dea er⸗ jauchten Sbersten Kriegsherrn des mächtigen Deutschen Reichet, den treuen Bundesgenossen und ausrichligen Freund Bulgariens. In Mein⸗m Namen und im Namen aller dank der gemeinsamen Mitarhett des ruhmreichen deutschen Herreg und Meines bewaffneten Volkes, unterstützt von unseren freuen Verbündeten Oesterreich ⸗ Ungarn und der Türkei, nunmehr geeinten Bulgaren, sage Ich Eurer Uäaj ät tief- gefühlten Dank für die hohe Ehre, welche Eure Majestät durch Allerhöchstihren Besuch uns zu erweisen geruhten. Dieses frohe Ereignis ist ung ein neuer kosibarer Beweiz der aufrichtigen und bundegtreuen Gesinnung, die Gare Majestät für Mich und Mein Land hegen und die Ich, wie auch Meine Landesktlnder, hoch zu schätzen wissen. Die unvergeßlichen Erinnerungen an den eisten Be such Eurer Majessät in der Furz vorber befreiten alten hulgarischen Stadt Nisch und die Freude, Euere Majestät heute in ur serer Mitte zu sehen, erfüllen alle Herzen, ganz besonders aber das Meine, mit wahrbafter und inniger Dankharkeit. Seit dieser Zeit hat sich polttisch und militärisch gar vieles geändert, nichts aber in den gegen⸗ feittgen ingigen Bejtehungen unserer Länder zu einander. Das auf den Schlachtfelbern geknüpfte, durch gemeinsam vergossenes teures Slut besiegelte Buͤndnig wird unseren Völkern auch in der kommenden Zeit deg Friedens — für den wir bis jum endgültigen Siege ju kämpfen entschlossen sind — zum dauernden Segen gertichen. Ich lege besonderen Wert darauf, zu versichern, daß auch der letzte bulgarische Soldat weiterhin treu an der Seite seiner Verbündeten aushalten und alles einsegen wird, um einen endgülitgen Sieg zu erringen, welcher unseren Völkern die freie Entwick ung gewährlelstet und daz heißerstrebte nationale Ziel für uns — die Veteinigung aller Bulgaren — jur Verwirklichung bringt. In diesem ungeheuren Ringen hat das von Eurer Majestät weise geführte deutsche Volk mit seiner ihm innewohnenden Macht, seiner staatlichen Organtsation und bewunderungs würdigen Auf— vpferung die ganze Welt in Grstaunen versetzt. Dies glänzende Bei⸗ spiel wird seinem treuen bulgarischen Verbündeten für alle Zeiten ein steter Ansporn und leuchtendes Vorbild sein. Möge der Segen des Allmächtigen auch ferner hin auf unseren heldenhaften Streitern ruhen und ihnen den Lohn für ihren unvergleichlichen Opfermat zuteil werden lassen. Von ganzem Herzen ,. Ich, daß Eurer Majestät die Stunden des Aufenthaltes in Meinem Lande angenehm sein und daß Eure Majestät befciest ende Gindrücke und gute Erinnerungen mit in die deutsche Heimat nehmen mögen. Ich erhebe Mein Glas auf die konbare Gefundheit Eurer Masestät, Meines mächtigen Ver—= bündeten und teuren Freundes, sowle auf den Ruhm der glorr ichen 3 Armee und die verheißungsvolle Zukunft des deutschen vltkes.
Der Kaiser Wilhelm antwortete obiger Quelle zufolge mit nachstehenden Worten:
Eurer Majentat spreche Ich für die berilichen Worte des Will komma Melnen tiefempfundenen Dank aus. Eure Majestät konnten por kurzem das schöne Fest des 30lährigen Regterungssubläums be⸗ gehen. Ich begrüße mit besonderer Freude die Gelegenheit, Eurer Maäjestäf Meine schriftlich dargebrachten Glückwünsche zu dieser be—⸗ deutungt vollen Frier von en,, ju Angesicht ju wiederholen. Stolj und glücklich können Gare Majestät auf diese reichen Jahre zurückblick'n. Daz Werk ist gekiönt, an dem Eure Majestät zum Heile Ihres Volkez unablässig gearbeitet haben, seit Sie an jenem Augusttage in Tirnowo einzogen. Der frohen. Er= innerungsseier folgte nur zu bald ein Tag schmerzlichster Trauer; in tiefer Hewegung gedenke Ich der verewigten Königin, die sich in friedlicher Zeit wie in den Stürmen des Krieges als wahre Landesmutter erwiesen hat und deren segensreiches Walten auf allen Gebieten werktätiger Nächstenliebe für immer unvergessen bleiben wird. Der gütigen Gialadung Gurer Majestät folgend, batte Ich auf der Fahrt nach Bulgariens Hauptstadt die hohe Genugtuung, Mich so mit eigenen Augen dayon überzeugen zu können, welche Blüte das Tand unter Gurer Majestät weiser Herrschaft erreicht hat. Seit langem waren wir bewundernde Zeugen des rastlosen ziel. bewußten Strebeng, dag, von kluger Hand gelenkt, das kraftvolle Volk der Bulgaren bon Stufe zu Stufe aufwärts geführt hat. Voll aufrichtiger Teilnahme beobachtelen wir das tlef aus dem Herzen des Volkes ent⸗ soringende Sehnen und Drängen nach nationaler Ginigung. Wir fühlten uns in Erlanerung an unsere eigene ,, der jungen starken Nation tlef innerlich verwandt. Dieseß Gefühl innerlicher Verbundenheit hat seine schönste Bestätigung erfahren, als Bulgarien sich unter Eurer Masestät weitblickender Leitung in diesem Welt- krieg der gerechten Sache der Mittelmächte anschloß und fein? Lon mit dem Unserigen verknüpfte. Seit zwei Jabren sfehen Deutsche und Bulgaren im Bunde mit Desterreichern, Ungarn und Oemanen Selte an Seite im Kampf gegen ein? Welt von. Jelnden. Dieser Kampf. hat. Bulgarten nach glotreichem Ringen die Erfüllung selnes geschichtlichen Sehnen gebracht. Ich bin stol darauf, daß etz Meinen Truppen vergönnt war, zur Geringung die ser Erfolge beijatragen. Die herrlichen Waffen taten, die Bulgaren und Deutsche gemelnsam verrichtet haben, Herden für alle Zelten ein Ruhmetblatt in der Geschichte heider Völker bilden. Sle werden aber auch auf die künftigen Beziehungen beiner Länder einen tlefgekenden Einfluß üben. Deutsches und bulgarisches Blut tst gemeinsam geflofsen. Dle Erinnerung an gemein am getragene Gefahren und Entbehrungen, an gegenseitlge Hilfe in Stunden der Not und an gemelnfam etrungene Slege bilden für alle Teil nehmer an diesen Kämpfen, wie für ihre Kinder und Enkel ein un— serrelßbäres Band, ein Band der Waffenbrüderschaft, das selbst vem ber Stammesgemtinschaft nicht nochstebt. Aus dieser Waffenbrüder⸗ schaft erwaͤchst eine unwandelbare Treue, an der die Ränte dir Feinde kläglich zerschellen und gegen die die GGeister des Zweifels und Miß⸗ trauen niemals Macht gewinnen können. So stehen wir Hand in Hand unlösbar verbunden. Noch ist die Zeit der Prüfung nicht vorüber. Der Hochmut und der Frevelsinn unsere⸗ Feinde, Lie Bulgariens Zukunft neidisch zeistören und Deutschlands slüne pernichten wöllen, ist noch nicht gebrochen. Noch lönnen sie sich nicht enischließen, von ihren Erohberungsplänen abiustehen und bem Blutvergießen ein Ende zu machen. Wir halten gemeinsam mit urseren von gleiche! Feindes tücke bedrohen öᷣsterrcichtsch⸗ ungartschen und türkischen Verbündeten unerschürtenlich stand, bis mit Gottes Hufe durch den Frieden die bohen Gürr gesichent sind, für deren Verteidigung wir in den Krieg jogen. Wenn Mir in einer nicht zu fernen friedlichen Zeit durch die Güte Gurer Majrstät wiener Gelegenheit geboten wird, dieseg Land ju besuchen, dann, so hoffe und veriraus Ich, werde Ich ein großes, glüdlich, gi sichertes Bulgarlen seben, das die geteennien Sẽhae unter einem Zepter zu kraftvoller Einheit jusammenschließt, des, geschmück! mit dem vorbeer des Steges, die reichen Früchie seiner heldenhaften Anstrengungzen genleßt und in treuem Zusammen⸗ wirken mit dem einstigen Kampsgenossen seine frische Kraft und seine hohen Gaben den Werken bes Fre deng vnd der Kultur wißmet. Ich erhebe Mein Glas auf das Wohlergeben Eurer Majestät uad Gärer Masestät garzen Hauses, auf ein segentzreiches langes, weiteres Heerscherwirken Eurer M sjestät, auf das rubmmreiche bulgarische Peet und vag Blühen und Gedelhen Bulgarkens!
Der Tafel folate ein Empfang. an dem Abgeordnete fast aller politischer Parteien und hervorragende Mitglieder der deutschen Kolonie teilnahmen.
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