Ministerium für Handel und Gewerbe.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung russischer Unternehmungen, vom 4. März 1915 (RGBl. S. 133) und 10. Februar 1916 (RG Gl. S. 89) habe ich nach Zustimmung des Herrn Reichs— kanzlers für die russische Beteiligung an der „Lung“ Photo— gesellschaft m. b. H. in Charlottenburg, Kurfürstenstr. 103, die Zwangsverwaltung angeordnet. (Verwalter: Direktor Ignaz Norden in Charlottenburg W. 15, Fasanenstraße 22.
Berlin, den 15. Oktober 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. V.: Dr. Göppert.
Hauptverwaltung der Staatsschulden Ende September 1917 waren eingetragen: im preußi⸗ schen Staatsschuldbuch 85 117 Konten im Gesamthetrage von 3 687 178 250 M6, im Reichs schuldbuch 1158 284 Konten im Gesamtbetrage von 12123 286 200 (6.
Berlin, den 15. Oktober 1917.
Hauptverwaltung der Staatsschulden und Reichsschuldenverwaltung.
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im jaufenden Steuerjahr zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reingewinn aus dem Betriebsjahre 191617 bei der Niederlausitzer Eisenbahn auf 160 810 6 fesigesetzt worden ist.
Halle (Saale), den 14. Oktober 1917.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Scheringer.
Bekanntmachung.
Der Frau Maria Mauer, i. Fa. Paul Mauer Rrenn— waterialiengeschäft, hier, Brautwiesensir. 18, wiid mit Wirkung vom 8. d. M. ad der Handel mit Kohlen und KBritetts wieder geßtatte t. Die baren Auslagen, insbesondere dle Gebühren fär die,. im 8 1 der Bekanntmachung vom 23. September 1915 vor— schrtebene öffentliche Bekanntmachung, werden der Betroffenen zur Eistattung auferlegt.
Görlitz, den 8. Okteber 1917.
Die Polizeiverwaltung. Snap.
ö t m g.
Ter kaufmänniscke Ren ieh des Kaufganns Michael Leipholz in Jobannis burg, Lyckeistr. 2, welcher wesen Nichtbeachtung dee PBe⸗ stsimmungen über den Vertebr mit Web-, Wul«, Snick, und Schuh— waren vom 19. Jani 1916/23. Verembtr ] 916 geichtessen wa, ist leit dem 15. Oktotzer 1917 wieder eröffart worden. — Die Kosten vieser Veröffentlickäng trägt der Beiroffene.
Johannisburg, den 13. Oktober 1917.
Der Landrat. Gottheiner.
Bekanntmachung.
Dem Metzgermeister Jakob Retzmann in Oberbausen, Brücktorsir. S2, habe ich auf Grund des S2 der Bundesratsderordunng zur Fernbaltung unzuverlässizer Hersonen vom Handel vom 23. Sep— temher 1915 bie Wiederaufnahme seines Pandelsbetriebe gt stattet.
Ober hausen, den 11. Oktober 1917. ö Die fläbtfsche Poltzctverwal lung. Der Oberbürgermeister. J. V.: TJ. Neikes.
K
Auf Grund der Bundetratsverordrung vom 253. Sepiember 1915, betreffend die Fern haltung urzuverlässiger Personen vom Handel (nh Gch rzl. S. 603), habe ich der Inhaberin iner Speis⸗wirtichait Frau Pater Tyielmann in Dutshurg-Ruhrort, Harmonte— fnraße Nr. 46, durch Verfügung vom 22. Auaust 1917 den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarkfa, insbesondere mit Nahrungs, und Futtermitteln aller Ait, sowie rohen Raturerzeugntssen, Heiz- und Leuchtnosfen und mit Gegenständen des Kriegsbedarfs wegen Unzuptrlässie keit in bezug auf diesen Handelt betrleb un tersagt.
Duisburg, den 10. Oktober 1917.
Dir Oberbärgermeister. Dt. Jarres.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltang unzuverlässiger Personen vom Handel von 23. September 1915 (RGGBl. S. 603) habe ich bm Meggermessier Simon RFann in Dutsbura, Maͤhrorter Steeße 37 19, durch Verfügung vom 16. JZult 1917 den Handel mit Hegenständen des täglichen Bedarfe, insbesondere Nahrungs- und Futtermirteln eller Art, sowle rohen Naturerzeugnissen, Heiz ⸗ und Leuchtstoffen und wit Gegensftänben des üriegsbedarfs wegen Unzuverläffiekeit in bezug auf diesen Handelsbetrtteb untersagt.
Duisburg, den 11. Oktoher 1917.
Der Oberbürgerraeister. Dr. Jarres.
Bekanntmachung.
Auf Grund ber Verordnung des Banesrats vom 23. September 1916, betreffend Fernhaltung urzuverlässiger Personen vom Handel (Re B!. S 603), in Verbindung mit 3 ffer 1 der Ausrübrange— berimmungen des Herrn Ministeig für Candel und Gewerbe vom 27. Sevtemher 1915 (OMR. S. 216) habe ich durch Veriügung vom heulgen Tage der Händleiln Fosefa Jaks aus Posen, Kaiser Wilbelmst aße Nr. 14, den Hanpel mit sämilichen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässiekeit unterfagt.
Posen, den 13. Oktober 1917.
Der Köatgliche Polizeipräsitent. von dem Knesebe.
Aichtamtliches.
Deut sches Reich.
Brenßen. Berlin, 18. Oktober 1917.
Der Bundesrat trat heute zu einer Sitzung zusammen; vorher hielt der Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen.
Von feindlicher Seite ist der Vorwurf gegen die deutschen Verwaltungsbehörden in Belgien erhoben worden, daß während der Besetzung die Sterblichkeit im Lande erschreckend in die Höhe gegangen sei. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mit— teilt, kann dem gegenüber auf Grund der jetzt vorliegenden amtlichen Statistik das Folgende festgestellt werden. In der Provinz Brabant stehen 18 466 Todesfällen im Jahre 1913 nur 18361 im Jahre 1915 gegenüber, in der Provinz Ant⸗ werven gegen 14949 im Jahre 1913 nur 12346 im Jahre 1915, in der Provinz Ostflandern gegen 18871 nur 16969, in der Provinz Limburg 4530 gegen 4520. Für die Provinz Westflandern können Angaben noch nicht gemacht werden, da sie im Operationsgebiet liegt.
Am 18. Oktober 1917 ist eine Bekanntmachung (Nr. Pa. 1500.9. 17. K. R. A.), betreffend Beschlagnahme von Holzzellstoff und Strohzellstoff, in Kraft ge⸗ treten, welche alle vorhandenen und zukünftig hergestellten oder eingeführten Mengen dieser Stoffe erfaßt. Die Veräuße—⸗ rung und Lieferung von Holzzellstoffen und Stroh— zellstoffen ist bis zum 1. Dezember 1917 ohne Bezugsschein, nach diesem Zeitpunkt nur gegen Bezugsschein der Zellstoff— Verteilung s-Stelle, Charlottenburg (Joachimsthaler Straße I), gestattet. ö
Die Verarbeitung der beschlagnahmten Stoffe ist unter gewissen Voraussetzungen (5 4 der Bekanntmachung) erlaubt. Auch ist die Bewilligung von Ausnahmen von den Bestim⸗ mungen der Bekanntmachung durch die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung vorgesehen.
Der Wortlaut dieser Bekanntmachung ist bei den Landrats—⸗ ämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden einzusehen.
Es wird daran erinnert, daß die Frist für die Außer⸗ kurssetzung der Zweimartstücke am 1. Januar 1918 abläuft. Von diesem Zeitpunkt ab verlieren die Zweimark—⸗ stücke die Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel. Alle Reichs⸗ und Landeskassen sind beauftragt, die Zweimarkstücke einzulösen.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
In der gestrigen Vollsitzung des Polenklubs bean⸗ trogte der Abgeordnete Witos, wie „Wolffs Telegraphen— büro“ meldet, der Regierung den Jahresbedarf zu verweigern, da die Versprechungen der Regierung keine genügende Bürg— schaft für die Erfüllung der polnischen Forderungen böten. Der Antrag wurde mit 28 gegen 20 Stimmen abgelehnt. Während einer Unterbrechung der Sitzung besprach dag Präsidium des Polenklubs sich mit dem Ministerprändenten, der auf die Not⸗ wendigkeit der Bewilligung eines sechsmonatigen Voranschlags hinwies; diese Verhandlungen werden morgen fortgesetzt. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde beschlossen, in einer Ver— sammlung des Polenklubs am 23. Oktober über die Dauer des vorläufigen Haushaltsplans zu beraten.
Großbritannien und Irland. Der Präsident von Portugal ist gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, in London angekommen.
Rußland.
Die Wahlen für die gesetzgebende Versammlung werden nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ am 25. Novemher stattfinden. Die gesetzgebende Versammlung wird am 15. Dezember eröffnet, werden. Die Bolschewiki beabsichtigen, für den 15. November eine allgemeine Versamm⸗ lung der Sowjets einzuberufen.
. — In St. Petersburg ist nach Meldungen der „Times“ eines der beunruhigendsten Anzeichen das fortdauernde An— wachsen der Anarchie. Die Nachrichten aus der Provinz werden täglich schlimmer. Die Bauern bemächtigen sich nicht allein des Landes, sondern auch der Häuser und des Viehes der Guts— besitzer. Während in der Hauptstadt das Leben wenigstens äußerlich beinahe normal verläuft, herrscht nicht weit davon unter der Oberfläche ein anderer Zustand. Die Miliz sucht nach 18000 Verbrechern, die in St. Petersburg entsprungen sind, Die Unsichenheit der Zukunst und die Nachlässigkeit der Miliz, die für Ordnung sorgen soll, tragen dazu bei, die Moral zu untergraben.
— Die Natio nalversamlung der Armenier in Tiflis hat der „St, Petertzburger Telegraphenagentur“ zufolge be— schlossen, der Vorläufigen Regierung ihr vollez Vertrauen und ihre Unterstützung zuzusagen.
Italien.
Der frühere Minister Nitti behandelte in der vorgestrigen Sltzung der Kammer die mißliche parlamentarische Sage, die aus dem Mangel an politischen Erklärungen der Jegierung entstanden sei, die die tadelnswerte Gewohnheit habe, die Kammer immer in der letzten Stunde einzuberufen. Er sagte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“:.
. Die Fama er selbst hat eine Geduld und Nachsicht an den Tag gelcg!, dig brweisen, daß sie den Krleg durchaus nicht labmlegen will. Man muß aber zugeben, daß zwei Wochen nicht zur Grörterung so pbieler Fragen genügen, daß also der gesomte Stoff, dem die Kammer ihre Aufmerksamktit schenken muß, nicht erledigt werden kenn. Anderen seits hätte man fuͤglich erwarten bürfen, daß noch allen Ereignsssen Ter lͤtzten Zeit Regienunge⸗ eitlärungen ahgegeßen würden, die das Vertiouen der Kammer zur Re— gitrung Cesiärkt hätten. In keinein anderen Lande gebt man so por. Van lan ko allem, sogar vom Herr und von der Miarkne sprechen. Die itallentjche Regierung ensieht sich jedech der Prüfang durch das Pälament, das wiss mn möch e, oh die Meglieder en ihren Platz sind. während die ttaltentsche Kammer ein zuversichtlicheß Woct von der Regierung hören will, sieht man ihr mit eisigem Schweigen gegen⸗ ührr. Die tialtenische Kammer tut nichts anders, als bie Haus haltt⸗ i öiftel aun genebmtgen. Vas Vorgehen des Papstes fam im de nschen ler eich ichen, sianitsischen und engltichen Parlament ur Epiache⸗ In der ttalien ischen Kammer hörte man nichls déadon. Patz allet ist
Be⸗ ber⸗
vollständig fernhalte. ; Spanien.
Der Ministerrat hat der „Agence Havas“ zufolge be— schlossen, die verfassungs mäßigen Bürgschaften wieder in Kraft zu setzen.
— Das Rücktrittsgesuch des Generals Primo Rigera ist genehmigt und der General Marina zum Kriegsminister ei— nannt worden.
Türkei.
Der Deutsche Kaiser machte vorgesiern, wie „Wolff Telegraphenbüro“ meldet, eine Rundfahrt durch Stambul und empfing am Nachmittag im MYildizpalast den KBesuch des Sultans, der ihm in Gegenwart des Großwesirs, Enver Paschas und der beiderseitigen Gefolge den Grad eines Muschir (Feldmarschall) verlieh und persönlich den Muschirsãbel überreichte. Gestern vormittag stattete der Kaiser dem Thron— folger einen Besuch ab und begab sich Nachmitiags mit Ge— folge in vier Booten zur Spitze des Serails und von da zum alten Serail, wo ihm ein Empfang nach den streng türkischen Bräuchen der früheren Sultane zuteil wurde. Nach längerem Aufenthalt fuhr der Kaiser von dort zur deutschen Botschaft, in der er angesehene Persönlichkeiten der deutschen Kolonie in Kon— stantinopel empfing.
Amerika.
Die schwedische Gesandtschaft in Washing ton berichtet der „Nationaltidende“ zufolge, daß das Gesetz, wodurch Neu— trale zum Kriegsdienst gezwungen werden tönnen, noch nicht vom Kongreß angenommen sei. Die Frage werde diesen jedoch später beschäftigen.
Kriegsnachrichten. Berlin, 17. Oktober, Abends. (W. T. B.)
In Flandern nordöstlich von Soissons und auf dem Ostufer der Maas lebhafter Artilleriekampf. Vom Osten bisher nichts Neues.
Am 16. Oktober steigerte sich auf dem Hauptkampffelde der Flandernfront die feindliche Artillerietätigkeit und hielt während der ganzen Nacht fast ununterbrochen an. Besonders siarken Beschuß erhielten die Stellungen in Gegend Draai⸗ bank, von südlich des Houthoulster Waldes an bis Zandvoorde. . Infanterieangriffe erfolgten nicht. Unsere Artillerie etzte den Kampf gegen die feindlichen Batterien und Anlagen wirksam fort und verursachte zahlreiche Explosionen. Bei einem auf Brügge erfolgten nächtlichen feindlichen Luftangriff, der keinen militärischen Schaden verursachte, wurden wiederum 16 Einwohner der Stadt getötet, eine große Anzahl von ihnen verletzt und zahlreiche Häuser zerstört. Ein eigener Luft— angriff auf. Dünkirchen zerstörte große Schuppenanlagen 3j 6 Kai und mehrere Flugzeughallen auf dem Flugplatz St. Pol.
Im Artois wurden bei lebhafterer Artillerietätigkeit nördlich der Scarpe drei feindliche Patroulllen verlustreich ab= gewiesen, während ein eigenes Patrouillenunternehmen nördlich Arleux dem Feinde erheblichen Schaden zufügte. Starke Feuer— überfälle auf und beiderseits St. Quentin verursachten erneute Zerstörungen im Innern der Stadt.
An der Aisne front hielt die tagsüber lebhafte Feuer⸗ tätigkeit am Chemin⸗-des-Dames und an der Laffaux Ecke auch Nachts über an. Eigene Patrouillenunternehmungen brachten uns Gefangene ein. Auch heiderseits Reims und beiderseits der Maas steigerte sich vom Nachmittage an das Feuer erheb— lich und hielt bis in die Nacht hinein an.
Am Osten befindet sich nach der Einnahme der Halb— insel Sworhe nunmehr die Insel Oesel restlos in unserem Besitz. . Südlich Barano witschi, an der Bahn Kowel — Luck, bei Tarnopol und am unteren Zbruez sowie in Gegend Czernowitz und Radautz war die Gefechtstätigkeit zeitweise lebhafter. Im unteren Bistritza⸗ Tale wurden nördlich des Hrebin acht seind⸗ liche Patrouillenangriffe restlos abgewiesen.
Tätigkeit unserer Kampfmittel auf allen Fronten im ganzen 374 Flugzeuge und 22 Ballone verloren. Wir haben demgegenüber 2 Flugzeuge und 5 Ballone eingebüßt. Da⸗ von sind 38 Flugzeuge jenseits der Linien verblieben, während die anderen 44 über unserem Gebiet verloren gingen. Auf die Westfront allein entfallen von den 374 außer Gefecht gesetzten feindlichen Flugzeugen; 362, von den 82 denischen: 756. Im einzelnen setzt sich die Summe der feindlichen Verluste fol gender⸗ maßen zusammen: 324 Flugzeuge wurden im Luftkampf, 10 durch Flugabwehrkanonen, 6 durch Infanterie abgeschossen, landeten unfreiwillig hinter unseren Linien. Von diesen Flugzeugen sind 167 in unserem Besitz, 207 jenseits unserer Linie erkennbar abgestürzt. Diese Abschußzahl ist die höchste Leistung, die bis jetzt in einem Monat erreicht wurde. (W. T. B.)
Großes Hauptquartier, den 18. Oktober. -B. T. B)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. In der Mitte der flandrischen Front war auch gestern der Feuerkampf stark; besonders in den Abend- und heutigen Morgenstunden war das Feuer am Houthoulster Walde und südlich von Pas schendaele gestelgert. Bei Draaibank mehrmals vorftoßende starke Erkundung h abteilungen wurden zurückgeworfen. Zwischen dem Kangl von. La Basse und der Scarpe sowie südlich von St. Quentin nahm bei Porfeldgefechten auch die Feuertätigkeit zu.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Noidöstlich von Soissons hat sich die seit Tagen leb—
außerordentlich erniedrigend.
hafte Krampfiätigkeit zur Ärtillerieschlacht entwickelt, die
Im Monat Septem ber haben unsere Gegner durch die
seit gestern früh vom Ailette-Grunde bis Braye mit nur ar zen Pausen andauert. ⸗ 8
4luch die Batterien der Nachbarabschnitte beteiligen sich
Feuerkampf. 3. n ö fn isn bis auf das Ostufer der Maas nahm in vielen Teilen der Front das Feuer gleichfalls er—
. fab der Norboßffront von Verdun stießen zu kühnem Handftreich gestern morgen badische Stur mtrup pen, bei Höhe 3844 östlich von Samogneux in die französischen Gräben For, zerstörten 5 große Unterstäünde und führten die Besatzung, saoweil sie nicht im Nahkampf fiel, gefangen zurück. Abends machte der Feind zwei Gegenangriffe gegen die genommenen Grabenstücke; beide Male wurde er zu rück—
gewiesen. Kö Im ganzen wurden gestern 13 Flugzeuge zum Ab— stu rz gebracht. . ö. ; In Erwiderung eines Fliegerangriffs auf Frank— furt a. M. wurde gestern erneut Nanch mit Bomben
beworfen. . . Oestlicher Kriegsschauplatz.
Die Sichtung der auf Oesel gemachten Beute hatle bisher folgendes Ergebnis: 9
10000 Gefangene von Qrussischen Divisionen. Nach Moon sind nur wenige hundert Mann entkommen.
50 Geschütze, dabei einige unversehrte schwere Küsten— und einige Feldbatterien.
Zahlreiche Waffen und sonstiges Kriegsgerät.
Teile unserer Seestreitkräfte drangen durch die Minen⸗ felder des Rigaischen Meerbusens bis zum Südausgang des aroßen Moon-Sundes vor, wohin sich etwa 20 russische Kriegsschiffe nach kurzem Gefecht zurückzogen.
Die russischen Batterien bei Woi auf Moon und bei Werder an der estländischen Küste wurden zum Schweigen gebracht.
Andere unserer Flotteneinheiten liegen im Ostteil der Kassar Wiek und sperren die Durchfahrt nach Westen.
Zwischen Düna und Donau außer einigen vergeblichen Vorstößen russischer Aufklärer keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front. Die Lage ist unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch-ungarischer Bericht.
Wien, 17. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemelden: An unserer Ostfront und in Albanien lebte stellen⸗
weise die Gefechtstätigkeit auf. ö. Im Gabriele⸗Abschnitt wurden abermals italienische
Vorstöße abgewiesen. Der Chef bes Generalsiabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 17. Oktober (W. T. VB.). Generalstabsbericht.
Maze donische Front. Heftiges Artilleriefeuer zu beiden Seiten des Prespa⸗Sees und, westlich des Wardar. Im Cernabogen und südwestlich von Do jran wurden feindliche Erkundungsabteilungen zurückgeschlagen. Im Strumatal ziemlich lebhafte Patrouillentatigkeit. Längs der Struma lebhafte Lufttätigkeit. Deuische Flieger schossen im Luftkampf zwei feindliche Flugzeuge ab; eins davon fiel hinter unseren Linien nieder.
Dobrudschafront. Eine starke feindliche Erkundungs⸗ abteilung. die während der Nacht versuchte, sich nördlich des Dorfes Perkesch in Kähnen dem rechten Donauufer zu nähern, wurde durch Feuer zurückgeschlagen.
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 17. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht.
An den Fronten keine besonderen Ereignisse.
Der Krieg zur See.
Berlin, 16. Oktober. (B. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge: „L. 39“, unter seinem in 3 Kriegsjahren hervorragend bewährten Kommandanten, Kopitänleutnant For st mann, hat unter anderen Erfolgen vor der Straße von Gibraltar fünf wertvolle Dampfer mit über 20900 B⸗R.⸗T. versenkt, und zwar die bewaffneten englischen Dampfer „Normanton“ (3862 Tonnen), „Mersario“ (3847 Tonnen), „Alm ora“ (4365 Tonnen), „Nu ceria“ (02 Tonnen, und den japanischen a mpfer „Hikosan Maru (3ö5ß Tonnen). Die innerhalb von drei Tagen vernichteten Schiffe hatten zusammen 31 500 Tonnen Kohle als Ladung; davon waren mehr als 26 000 Tonnen für den Winterbedarf
Italiens bestimmt. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Berlin. 17. Oktober. (W. T. RB). Nach Niederkämpfung der schweren Batterien auf der Südspitze der Insel Hesel sind unsere Seestreitkräfte in den Riggischen, Meer⸗ busen eingedrungen. Sie haben ihren Vormaisch nach Osten am 47. 16. fortgesetzt und beherrschen das See⸗ gebiet bis zum Moonsund.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Zur Eroberung Oesels wird weiter mitgeteilt: Die zussischen Seestreitkräfte, darunter Linienschiffe, Panzerkreuzer, Kanonenbovte, Torpedoboote und Unterseeboole, befinden sich in schleuniger Flucht auf östlichem Kurse und ziehen sich, verfolgt von Teilen der deutschen Flotte, hinter ihre Minensperren zurück. Die noch auf der Halbinsel Sworbe, befindlichen u hen Truppen sind damit jeder Möglichkeit, zu fliehen, eraubt. . l
Die Eroberung Oesels hat der deutschen Marine nicht nur den Besitz des r e Meerbusens gesichert., den bisher die schweren ruffisch⸗englifchen Geschütze von Zerel (Süd küste Desels) beherrschten. fondern sie 9 auch die seestrategische
Ostseestellung sind im Westen die Kieler Bucht, im Osten der Rigaische Meerbusen mit dem schützenden Oesel. Wie aber Kiel gleichzeitig den südlichen Zugang zur Nordsee (durch den ztaiser Wilhelm⸗Kanal) beherrscht, so bildet auf der anderen Seite Oesel den südllchen Torflügel zum Eingang in den Finnischen Meerbusen und durch diese doppelte Bedeutung nach Westen und nach Norden den Scheitelpunkt der Vormacht— stellung in der Ostsee. Der Besitz dieser Stellung sichert ferner unsere östlich der Düna stehenden Armeen, deckt Kurland und bedroht die Russen durch die Freilegung des Weges nach Est-⸗ land. Den englischen unwidersprochen gebliebenen Hoffnungen, sich in der östlichen Ostsee festzusetzen, hat die Eroberung Oesels die letzte Stütze genommen.
Für das bei der verwickelten und anders gearteten Befehls⸗ erteilung stets äußerst schwierige Zusammenwirken von Heer und Flotte war die Unternehmung gegen Oesel ein Schulbeispiel.
Ueher den Anteil der einzelnen Schiffsklassen Näheres zu sagen, ist es heute, wo die Unternehmungen noch nicht abge— schlossen sind, noch nicht an der Zeit. Aher bas Geleit einer größeren Transportflotte weist ebenso wie die Jusammensetzung der uns gegenüberstehenden, oben erwähnten russischen See⸗ streitkräfte darauf hin, daß die Kleinmittel des Seekrieges bei all ihrer aufopfernden und glänzend bewährten Tätigkeit in diesem Fall nur die vorbereitenden Schritte tun konnten. Auch beim Fortgang der Unternehmung werden sie in erster Linie nur die Sicherung und Einzelwaffe darstellen können für einen Erfolg, der nur durch die Wirkung des Großkampfschiffes er— reichbar ist.
Weiter wird zu der Unternehmung gegen Oesel mitgeteilt, daß die Transporiflotte in der Hauptsache in Hamburg und Bremerhaven zusammengestellt wurde. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe ermißt man, wenn man sich überlegt, daß die in Frage kammenden Schiffe seit dreiviertel Jahr ohne Möglichkeit ge—⸗ nügender Pflege aufgelegen hatten, daß der Befehl zur Bereit— stellung der Flotte, um die Geheimhaltung zu sichern, erst in letzter Stunde gegeben werden konnte, daß Kapitäne, Offiziere und Be⸗ satzungen erst bei der Abfahrt der Dampfer zur Verfügung ge— stellt werden konnten, daß zu einer Armeeabteilung, außer den eigentlichen Truppen und den notwendigen Geschützen der ver— schiedenen Kaliber ein großer Fuhrpark mit Pferden und Wagen gehört, daß man mit dem Vorhandensein von Lebens— mitteln auf Oesel nicht rechnen konnte, und endlich, daß die Landung an freier Küste ohne Kaianlagen erfolgen mußte.
Die aus den Erfahrungen der Chingexpedition im Jahre 1900 heraus geschaffene Seetransportabteilung im Reichs— marineamt hat damit den Beweis ihrer Notmendigkeit erbracht und sich ebenso wie der die Schiffe bereitstellende Schiffs— besichtigungsausschuß und wie die deuischen Privatwerften, denen die Ausführung übertragen wurde, dieser neuen und plötzlich an sie herantretenden Aufgabe in anerkennenswerter Weise gewachsen gezeigt.
Nach tagelanger Vorbereitung durch die Minensuchverbände fuhr die Transportflotte unter dem Schutze von Teilen der Hochseeflotte durch die schmale, freigelegte Fahrrinne nach der Nordküste der Insel Oesel. Der Hauptteil der Flotte nahm Kurs auf die Taggabucht, während sich ein anderer Verband von Kriegsschiffen und Transportdampfern dem Soelo Sund näherte. Voran liefen die Torpedoboolsflolillen und kleine Tampfer mit
haben, wie W. T. B.“ erfährt, die Arbeiter in
der Vorhut. Leichte Morgennebel lagen über den Wassern, die nur undeutlich die Schaitenrisse der Nachbarschiffe erkennen ließen, während die Küste selbst noch völlig in Dämmer und Dunst begraben lag. Von den Küstenforts auf Toffri, die den Sund schützen sollten, war nichts zu erkennen. Lange fragten vergeben die geleitenden Kriegsschisfe, die durch ihr Feuer die Landung ermöglichen sollten, bei den vordersten Booten durch Funkspruch nach der Lage der Batterie an, Em einziger grauer Dunsschleier hatte die Küfte verhängt. Während die vordersten Boote sich unter dauerndem Loten dem Kap Pammerort näherten, blitzte es plötzlich von der gegenüberliegenden Südspitze von Dagö auf. Vie Batterie Toffri hatte den Feind erkannt. Kaum eine Sekundenspanne späler donnerte es guf den beutschen Schiffen auf, die für einen Augenblick in den auf— qualmenden, rötlichgelben Rauchwolken verschwanden. Am Strande stoben hohe Sand⸗ und Wasserfontänen auf. Die erste Salwe lag zu kurz, aber mitten vor den Batterien, die sich durch ihr Mündungsfeuer verraten hatten. Hald erkannte man die Konturen der Wälle vor dem dunklen Hintergrunde des Waldes. Die Batterie mußte von der Transporiflotte ablassen und hatte Arbeit genug, sich der Kriegsschiffe zu erwehren. Wieder suhren, gleich weisenden Riesenfingern, die langen Rohre der Panzer—⸗ mrme in die Höhe, wieder zischten gelbe Feuerschlangen aus den Mündungen. Die zweite Salpe saß im Ziel. Nur noch drei Geschütze feuerten weiter auf Toffti. Bald ver⸗ stummte das Feuer völlig. Die Batterie war niedergekämpft. Inzwischen wimmelte es an ber gegenüberliegenden Küste von Pammerort auf den flachen Wassern von Booten, Motorbarkassen und Dampspinassen, die in eiligem Hin und Her die Vorhut an Land trugen,“ Die auf Pammerort als vorhanden gemeldete Batterie sollte das Landungskorps der Marine von der Rückseite her nehmen. Allein die letzten Fliegermeldungen hatten das Vorhandensein dieser Batterie schon zweifelhaft erscheinen lassen, und wirklich fanden die ersten feldgrau gekleideten Blaujacken kaum Wider⸗ stand. Eine schwache Grenzschutzabteilung wurde verjagt und zum Teil gefangen genommen. Dann besetzten Matrosen die Signalstation Pammerot und sicherten brückenkopfartig das Kap, während die inzwischen gelandeten Armeetruppen sich eilig auf ihre Fahrräder schwangen und sofort ostwärts radelten. . Die vor Toffli und Pammerort liegenden Seestreltkräfte unterzogen sich nach Beendigung der Ausschiffung der schwierigen Aufgabe, die Durchfahrt durch den minengesperrten, fla hen Soelo Sund freizumachen, um den Eintritt in das Kassarwik zu er⸗ kämpfen, da nur von hier aus der die Inseln Oesel und Moon ver⸗ binanende Damm unter Feuer genommen werden konnte. Der kleine Sund zwischen diesen beiden Inseln ist eine ganz flache Wasserstraße, die südlich des Steindammes überhaupt nicht, nördlich des Dammes nur von ganz flach gehenden Fahrzeugen hefahren werden kann. Der Nordteil des kleinen Sundes ist, wie schon erwähnt außerdem durch das völlig mit Minen zugeworfene Kassarwie geschützt, dessen Ausgang in die freie See durch den schmalen und flachen Soelo⸗Sund führt. . Zu gleicher Zeit hatte der Hauptteil der Flotte die mit⸗ geführten Truppen in der Taggabucht gelandet, um nach Er⸗ füllung dieser Aufgabe nach Süden zu gehen, dort die schweren Geschütze von Zerel auf der Sworbehalbinsel niederzukämpfen und dann in den gleichfalls minenübersäten Rigaischen Meer⸗ busen vorzudringen. (W. T. B)
age in der Ssisee völlig zuaunsten Deutschlands um⸗ geschaffen. . ̃ ö en er unserer jetzigen
Etatiftik und Volkswirtschaft.
Zur arbeite rb eweguna.
Der vor etwa Wocenfrist auß unbekannten Gründen in eintae: Baum wollspinnereien ven Oldham auszebrockene Ausha⸗ breitet sich einer vom . W. T. B.‘ wiedergegebenen Meldung Manchester Guardian“ usolge weiter aus. Er erstreckt sich a auf Middleton FJunctton. Am 12. Oitoher waren übe 6000 Arbeiter aus ständig; mindestenz 70 Spinnereien mit ach Millionen Spindeln standen still.
Einer Mteldung der Petersburger Telegraphenagentur“ zufolg
Baku, da di⸗ Besitzer der Naphthawerke die Mehrjahl der Forderungen b will gt hahen, nach etnem neuntägigen Ausftand die Arbeit wieder auf— genommen. 8B
fo ge
l Ig. Nr. 245 d. BI.)
Nach einer ven W. T. B.“ übermittelten Reutermeldung aus Washington erklärte die Regierung mit Rücksicht auf die Arbeiterausstände in dem Kohlengebiet von Illinois sowobl den Kergwerfsbesitzern wie den Arbeitern, sie werde dte Herg⸗ werke seltst übernebwen, fall die Kohlenförderung weiter durch Aus stände bedroht werden sollte.
Infolge eines Streites zwischen dem Schiffseignerverband und der Gewertschaft der Seeleute von Victoria (Mustralten), die in den Auststand getreten sind, ist einer von . W. T. B.“ wieder⸗ gegebenen Reutermelduag aus Melbourne zufolge der dortige Schiffsverkehr in einem gewissen Umfang unterbrochen worden. Tie Seeleute von Neusüdwales drohen jetzt, dir Schiffsmannschaften zu stellen, falls die Seeleute von Victoria im Ausstande kehanmen sollten.
Knuft und Wissenschaft.
Ein neuer Gietto im Berliner Kaiser Friedrich⸗ Museum. Gine kleine Umordnung in der Gemäldegalerte des Berliner Kaistr Friedrich Museums, durch die sowohl der ügalienischen wie der nordischen Abt ilung jwei neue Kabinette am Eingang ge—
wonnen worden sind, bat es ermöglicht, eine große Tafel dez Be—
des Giotto, auch in der
der Renaisance, Werk, das bisher
gründers der italienischen Malere? aufiustellen. Das bhedeutsame w ssenschastlichen Lileratu⸗ unbeachtet war, ist vorläufig erst lUeithwete in die Galerie gekommen. Eg bildete, nach dem oberen Dreieckabschluß und seiner breiten Form zu schließen, ursprünglich den Oberteil eines mehrteiligen Altatwe kes. Der Top Marienß ut dargestellt im Heisein der Apostel und vleler groß— geflügelter Engel, kie in Andackt das Bett der sterbenden Gottee—⸗ mutttr umstehen. Vorn am Hett hat sich ein Avostel kniend nierer⸗ geworfen, der eine Engel bläst in das Weihrauchbecken. Hinter dem Bett feht Ghristus, ein kleines Mädchen auf dim Arm — das war die herkömmliche Darstellung der Seele Martens, die er nun jum Hinmel trägt. Ein Avostel beugt sich über die Ster⸗ hende und rückt ihr dir Kissen zurecht. Das Gemälde mit den vielen ausdruck vollen Männergestalten und der charaktervollen idealen Schönheit der Engel, die gaͤterbaltene, viacht!0olle Farbe auf dem Goldgrunbe werden auf feinen Betrachser ihre Wia kung ver— fehlen. — Haß aher nicht nur Jalien, daß auch unser Norden schon im 14. Jahrhundert Schöpfungtn von hböchster Schönheit hervor— brachte, lehrt der gleickzritig in der Stmäldega'erie, im Vorraum der Basilika des Erdgeschesses, zum ersten Male ausgestellte groß Altar mit der Freuztgung und eintgen Heiligen, den das Masenm vor kurzem aus einem kleinen Ort des Eichsfeldes erwarb. Die schmerzbewegten Gestalten ugter dem Kteme und die wundervolle, fein ahtönende Farbe der Seidengewänter machen das Weit zu einer kaum übertroffentn Leistung der Malerel auz der schönsten Zeit ber Gotik.
Litera rur.
— Auauste Supper. Ausgewählte Erzäblungen (M J. Teutscke Verlaesanfalt, Stuttgatt.) Tiese Geichichten geben in Herzen, weil sie dem liefen Gemür ker Dichterin enisprangen. Wobl rem, der mit ihren Augen zu seben vermag! Ikm werd die Gride mit oll ihrer Univlärglichkeit wieber Lieb werden, und er wird unter mancher rauhen Schale den weichen Kern erkenter. Das he— freiende Lachen wird ihm gesckenkt werden, und die Liebe zu allen Gotteggeschöpfen wird in ihm aufflam men.
— Eise Welte. Ise Wernows Weg. Roman. (Geh. 4 c, geh. » M. Deutsches Rerlacshaus Bong Lv. Co.) Dies Buch ist aus einem guttn Gesst heraus geschrieben, und der Stil ist krar; det⸗ halb farf man es der Verfasserin wohl zu gute halten, deß sie über manchez schwere Problem hinwenglelter und alles sich im schöntten Wohlgefallen aäflösen läßt: man kann hoffen, das kei tieferer Kenntnis des Lebens sich ihr Talent duch vertu fen würd.
— Ferdinand Gruner — Schulrat Lerchbaums On kel schaft. Ein fröblicheg Buch. Geb. 4 At; geb. H 6s Verlag Ge⸗ brüder Paetel, Berlln. Haimlosen Nänuren ann dies Buch zur er⸗ betiernden Unterhaltung dienen. Sein Eiil ist frisch und moncke trollige Charakterisierung der Klitnstädter dürfte mit ihrer zeistigen Flaͤchheit veisöhnen.
— Bertha Frucht. Ein Gardastergman. seschrie bener Unterbe liur german. wenig geschmackvolltn Bildern.
Freifrau von Nauendorf — Gereifte Geh. 44; geb. H M6. Ein geschickt Ver Stil ist leider nicht fiel von
Kurze Anzeigen nen erschienener Schriften, deren Besprechung, vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Per feldgraue Friede. Ron Kurt Engelbrecht. Mit Gelteitwort des Kal. rreußischen Kriegemtnister von Stein. O60 S. Hallt . S. Richard Müblmann Verlags. (Max Grosse).
Mutter Erde. Gedichte von Ludwig Finckh. Mit 10 Holz- schnitten von Wilhelm Laage. 2,25 ; geb. 3 S½ . Siuttzzart, Deut che Verlagsanstalt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ernteergebnisse in Norwegen.
Ueber hie Ergebnisse der norwegischen Ernte Ende September 1917 liegen folgende amiliche Nachrichten vor:
Wie Witterungsherbälinisse waren im September in Ostnorwegen
und im östlichen Teil Südnorwegens im grrßen und, ganzen gůnstig. Zwar erfolgten Anfang des Monats verhältnismäßig villt Nieder— schläge, aber das Regenwetter hielt in diestn Gegenden nicht so lange an, daß etz die Erntearbeiten in größerer Aue de baung, beeinträchtigte. Das Getreide ist demzufolge um wesentlichen Teil einigermaßen wohlgeborgen einge brackt worden. Fast in dem ganzen übrigen Teil des Landes (von Lister und Mandels Amt im Süden über das gane Land nordwärts) war der Stptemher dagegen außergewöhnlich regneriich, was die Erntearbeiten in hohem Maße erschwerte. In diesen Gebieten steht daher noch viel Getreide auf den Feldern, namentlich Hafer; in vielen Gegenden, beinntertz an der Küste, hat dag Getreide Keime angesetzt, wodurch die Qualität in ziemlicher Aut⸗ dehnung verringert worden ißt. .
Der Ertrag an Heu blieb, wie schon im Bericht für August angegeben, ziemlich weit unter mittel. In einigen Beiirken des Wessens und in den Drontheimbezirken wurde das Mitteljaht ungefähr erreicht, während sich sonst überall ein Minderertrag ergab. In den nördlichsten Landesteilen, wo Ende August noch viel Deu nicht ein⸗ gebracht war, war die Einbringung deg letzten Teils der Heuernte mit Schwierigkelten verbunden. Die Einbringung des Nachschnitts wurde außerdem, insbesondere in Westnorwegen, durch das Regenwetter nahezu unmöglich gemacht.
Der Ertrag an Wintergetreide ist der Menge nach be—⸗ trächtlich unter mitiel. In den Benrken, wo es die größte Rolle
sptelt, nämlich im Osten und Süden, ist es j tzt eingebracht, indeg