1917 / 250 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Zu Baugewerkschuloberlehrern sind ernannt worden: die 8ehrer Regierungsbaumeister a. D. Dipl.Ing. Gockel in Essen, Dipl-Ing. Heyd und Reaierungsbaumeiner 0. D. Dipl. Ing. Eberhard in Posen, Regierungsbaumeister Dipl⸗ Ing. Ochsen mayer und Regierungsbaumeister a. D. Dipl⸗ Ing. Wegener in Kattowitz, Regierungsbaumeister Dipl.-Ing. Schuler in Königsberg i. Pr. und Regierungsbaumeister a. D. Dipl.Ing. Arnold in Neukölln.

Bekanntmachung.

Die unterm 24. Mail 1917 angeordnete Schließung der Schrotmühle von Richard Hedermann, Barmen, Bezirk Hatzfeld 29, wird hierdurch wieder aufgehoben.

Barmen, den 4. Oktober 1917.

Dle Polizeiverwaltung. J. V.: Köhler.

Bekanntmachung.

Dem Bergmann Friedrich Dudda und dessen Ehefrau in Buer⸗Erle, Sutumerstraße 27, ist vom 20. d. M. ab der Handel mit Lebensmitteln und Seifen wieder gestattet worden. Die Bekannimachungskosten haben die Betroffenen zu tragen.

Buer i. W., den 16. Oktober 1917. Die Polizeiverwaltung. Ruhr, Bürgermeister.

Bekanntmachung.

Der Frieda Wagner, geb. Bernhard, geboren am 3. Januar 1876 in Frantfurt a. M., wohnhaft in Frantfurt a. M., Gcr. Kornmarkt 10, wird hierdurch der Handel mit Gegen- ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, ferner roben Vaturerzeugnissen, . ö Leuchtstoffen vom heutigen Tage ab wieder ge— tattet.

Frankfurt J. M., den 17. Oktober 1917. Der Polizeipräsident. von Rieß.

Bekanntmachung.

Der Bäckertibettieb des Bäckermelsters Ernst Jankowsky in Wiers binnen, der am 7. Februar d. J. wegen Urberschreitung der Höchstpreise geschlossen wurde, ist seit dem 15. Oktoder 1917 wieder eröffnet worden. Dle Koflen dieser Veröffentlichung trägt der Betriebt inhaber.

Johannisburg, den 12. Oktober 1917. Der Landrat. Gottheiner.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung dei Bundegrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Persoren vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603 ist der Händlerm Theodora GSrarp, 8 Descher, hier, Oststraße Nr. 62, der Handel mit Obst,

emüse, Feinkost, Kolonialwaren, Wein und Zigarren fernerhin untersagt. Gleichzeitig wird festgesetzt, daß die von der Anordnung Belroffene die durch das Verfahren verursachten aren Auslagen, irsbesondere die Gebühren für die vorgeschriebenen öffent- lichen Bekanntmachungen im Amtsblatt und im Reichsanzeiger, zu etsatten hat.

Ahlen, den 16. Oktober 1917.

Die Polizeiverwaitung. Cornel, Bürgermeister.

Bekanntmachung.

Dem Anstreicher meister Theodor Hanebrink in Strom⸗ berg ist die auf Grund der Verordnung über den Handel mit Leben s⸗ und Futtermineln vom 24. Juni 1916 erteilte Erlaubnis zum PVandel mit Oost, friich und gedörrt, nachdem er wegen unerlaubter Pieiß— sieigerung beim Obsthandel wiederholt bestraf! worden ist, entiogen und ihm der weitere Handel mit Obst untersagt. Ferner wird hiermtt bestimmt, daß der Th. Hanebeink die turch das Ver⸗— fahren verursachten barten Autiagen, igbesondere die Gebühren für die durch 51 der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sepiember 1915 (RB). S. 603) vorgeschriebene öffentliche Bekanntmachung, zu magen hat.

Beckum, den 15. Oktober 1917.

Der Landrat. Dr. Bahlmann.

Bekanntmachung.

Der Gastwirtstellvertreterin Anna Kania bierselbst, Krug⸗ straße 5, ist wegen Unzuverlässigkeit auf Grund des 5 1 der Bundek⸗ ratsverordnung vom 23. Sepiember 1915 der Gewerbebetrieb untersagt worder.

Königshütte O. S., den 15. Oktober 1917. Die Polizeiverwaltung. Werner.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Anordnung vom 13. Januar 1916 (R-ichg. Gesetz⸗ blatt Rr. 9 v. J. 1916) und vom 20. Oktober 1916 (Reichs, Gesetz⸗ blatt Seite 1179) ist wegen Unzuverlässigkeit durch Verfügung vom beutlgen Tage die Schließung der Kösefabrit von Scholi & Brühs Liegnitz, Neue Haynaueistraße 3 angeordnet so— wie auf Grund der Bundegcatt verordnung vom 23. September 1915, betteffend die Feinhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (Reicht. Gesetzblajt Seite 603), der Handel mit Quark und Käse wegen Unzuverlaͤssigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb unter— sagt worden. Die Kosten der Bekanntmachung hat die Firma Scholz & Brühs zu tragen.

Liegnitz, den 3. Oktober 1917.

Die Polizeiverwaltung. Charbonnier.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundenratzverordnung zur Fernbaltung unzu⸗ verlässiger Peisonen vom Handel vom 25. September 1915 und den dazu ergangenen Aus führungsbestimmungen vom 277. September 1915 ist der Kolontalwarenbändlerin Ehefrau des Hermann Bohne in Oberhausen, Molikesttaße 156, der Handel mit Nahrungs- und Futtermitteln aller Art und mit sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unjuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt worden.

Oherhauser, den 11. Oktober 1917.

Die stärtische Poltzelverwaltung. Der Obertürgermeister. J. V.: Dr. Neikes.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bun detratsverordnung vom 23. September 1915, tr. Fernbaltung unzuverlässiger Pa sonen vom Handel, ird dem Fleischer Josef Lesnik in Lissek, Kr. Rybatf, der Verkauf

von Fleisch und Flelschwaren hiermit untersagt, well er sich in bezug auf den Handel als unzuverlässig erwiesen hat. Die Rosten der Veröffentlichung hat der Genannte zu tragen.

Rybnlk, den 25. September 1917.

Der Landrat. Lentoz.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 20. Oktober 1917. Mehr als zwölfeinhalb Milliarden!

Das Ergebnis der siebenten Kriegsanleihe be—⸗ trägt, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen ohne die zum Umtausch angemeldeten älteren Kriegsanleihen

zwölf Milliarden vierhundertzweinnddreisꝛig Millionen Mark.

Kleine Teilanzeigen sowie ein Teil der Feldzeichnungen, für welche die Zeichnungsfrist erst am 20. November abläuft, stehen noch aus, so daß das Endergebnis zwölfeinhalb Milliarden über⸗ schreiten wird. Insgesamt sind also im dritten Kriegsjahr 1917 mehr als fünfundzwanzigeinhalb Milliarden Mark vom deutschen Volke aufgebracht worden, also über vier Milliarden mehr als 1915 und 1916. Dieser in der Weltgeschichte bisher unerhörte wirtschaftliche und finanzielle Kraftbeweis ist die beste Ant⸗ wort, die das deutsche Volk auf die Wilsonnote und auf die von seinen Gegnern ihren Völkern vorgetäuschte Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands geben konnie.

Der Reichskanzler Dr. Michaelis traf am Mitzwoch, wie „Wolffs Telegrophenbüro“ meldet, zu einem kurzen Besuche in Mitau ein und fuhr am nächsten Tage nach Riga.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr, für Zoll, und Steuerwesen und für Justiz⸗ wesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuer⸗ wesen Sitzungen.

Mit dem heutigen Tage tritt eine neue Be kannt⸗ machung (Nr. L. 1II/7. 17. K. R. A.), betreffend Be⸗ schlagnahme, Behandlung, Verwendung und Melde— pflicht von rohen Großviehhäuten und Roßhäuten, in Kraft, durch die die bisher geltenden Bestimmungen der Bekanntmachung Nr. Ch. II. 111/77. 16. K. R. A. vom 31. Juli 1916 sowie ein Teil der Bekanntmachung Nr. L. 1IIII. 16. K. R. A vom 20. Dezember 1916 außer Kraft gesetzt werden.

Die neue Bekanntmachung weist gegenüber den bisher in Geltung gewesenen Anordnungen nicht unwesentliche Aende⸗ rungen auf. Die Veräußerungserlaubnis des beschlag— nahmten inländischen Gejälles bleibt auch fernerhin genau geregelt, so daß weiter alle aus dem Inlande stammenden Häute und Felle letzten Endes bei der Deutschen Rohstoff⸗ Aktiengesellschaft und der Kriegsleder⸗Aktiengesellschaft zusammen⸗ laufen. Im einzelnen ist jedoch die Veräußerungserlaubnis jetzt vor allem nach dem Gesichtspunkt geregelt worden, daß möglichst ein weiter Transport des Gefälles vermieden und eine möglichst beschllunigte Weiterleitung des Ge— fälles aus der Hand des Schlächters bis zur Gerberei herbei⸗ geführt wird.

Auch die aus dem neutralen oder verbündeten Auslande eingeführten Häute und Felle unterliegen der Beschlagnahme. , kann von Fall zu Fall auf besonderen Antrag

Gleichzeitig wird auch eine neue Bekanntmachun (Nr. L. 700,7. 17. K. R. A.), betreffend , rohen Groß viehhäuten und Roßhäuten, veröffentlicht, durch die die Bestimmungen der Bekanntmachung Nr. Ch. Jf. 09/7. 16. K. R. A. vom 31. Juli 1916 ersetzt werden sollen. In der neuen Bekanntmachung sind nichk nur die Preise gegenüber der alten verändert, sondern vor allem genauere Bestimmungen über die bei Beschädigung. des Gefälles vorzunehmenden Abzüge getroffen und bie Klasseneinteilung des Gefälles in einigen Punkten geän⸗ dert worden. Diese neue Höchstpreisbekanntmachung tritt jedoch nur für das vom 20. Gktober 1917 an entstehende Gefälle ker en ä ft . 9 ö. vor diesem Zeitpunkt ent—

e Gefälle die alten Höchstpreisbestimmungen bis 1. Dezember 1917 gültig hie, f . ö

Beide neuen Bekanntmachungen enthalten eine große An⸗ zahl von Einzelbestimmun gen, deren genaue Kenntnis für alle beteiligten Klassen dringend erforderlich ist.

Ihr Wortlaut ist bei den Landratsämtern, Bürgermeister⸗ ämtern und Polizeibehörden einzusehen.

Am heutigen Tage ist eine neue Bekanntmachun

Nr. L. 888/7. 17. K. R. A.), betreffend 6, Beschlagnahme von Leder, an Stelle der bisher in Gel— tung gewesenen Bekanntmachungen Nr. Ch. II S88/7. 16. K. R. A. vom 5. August 1916 und Nr. L. S8S8/3. 17. K. R. A. vom 1. April 1917 getreten. Die Höchstpreise für Leder sind verändert und teilweise herabgesetzt worden. Außer⸗ dem sind umfangreiche Bestimmungen über die Bewertung des Leders getroffen worden, durch die nach Möglichkeit auf eine Verbesserung der Ware hingewirkt werden soll. Während bisher gewisse Lederarten noch nicht von der Beschlagnahme erfaßt waren, ist nunmehr alles Leder in jeder Form lauch Abfälle), soweit es sich im Eigentum, Besitz oder Ge⸗ wahrsam einer Gerberei, Zurichterei oder Gerbervereinigung befindet, beschlagnahmt. Die Veräußerung und Ablieferung

kanntmachung enthält eine große Zahl wichtiger Einzelbestim. mungen. .

Ihr Wortlaut ist bei den Landratsämtern, Bürgermeister— ämtern und Polizeibehörden einzusehen.

Am heutigen Tage ist eine Bekanntmachung (Nr. Bs 200 3 M17 6 R. Am, beieffend Besch lagn ahn 26. Bestandserhebung von eisernen Heizkörpern und Zentralheizungskesseln, in Kraft getreten. Sie erstreckt sich auf Vorräte und Erzeugung gebrauchsfertiger, nicht in Heizungsanlagen eingebauter guß⸗ und schmiedeeiserner Jentral— Heiz und Kühlkörper aller Art sowie auf guß⸗ und schmiede⸗ eiserne Kessel und Kesselglieder für Zentralheizungsanlagen. Die von der Bekanntmachung betroffenen Gegenstände unterliegen der Beschlagnahme und einer Meldepflicht. Auch ist Lager⸗ buchführung vorgeschrieben.⁊ Stichtag für die erste Meidung ist der 1. November 1917; die Meldungen müssen bis zum 15. November 1917 erstattet sein. Ausnahmen von der HBe— schlagnahme können durch die Kriegs⸗NRohstoff⸗-Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums, Sektion FI. Abt Heizbetrieb“, bewilligt werden. An diese sind auch alle An— fragen und Freigabeanträge zu richten.

Die Einzelverfügungen (Nr. Bst. 109421. 17. K. R. A. betreffend Beschlagnahme von eisernen Heizkörpern, treten gleich zeitig außer Kraft.

Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Landrats— ämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden einzusehen.

Der Oberbefehlshaher in den Marken, Generaloberst von Kessel erläßt folgende Bekanntmachung:

Meine Verordnung vom 3. Februar 1917 O. Nr. 155 601 welche die Heranziehung nicht ausgenutzter Lastwagen und Zugpferde für krieggwirischaftliche Zwecke regelt, sieht eine solche ran ziehung nur vor zum Zwecke des Transports von Gütern, die für die Kriegswirtschaft einschli⸗ßlich der Lebensmittelversorgung not— wendig sind, sowie ju allen Trantzporten, die zweckz Erhaltung der Leistungtsähigkeit der Eisenbahnen sosort bewirkt werden müsstn. Die gesteigerten Trantportschwierigkeiten machen eine Erweiterung dieser Bestimmung in dem Sinne eiforderlich, daß die Heranzlebung zum Zwecke der Bewirkung aller Trantporte erfolgen kann, die den Interessen der Frriegführung und des weiteren Durchhaltens von Heer und Heimat dienen. Auf Grund der 55 4 und 9 des Gesetzes Über den Belagerunggiustand bestimme ich daher für das Geblet der Start Berlin und der Provinz Brandenbusg:

IJ. § 2 der Bekanntmachung vom 3. Februar 1917 O. Nr. 155 601 erhält folgende Fassung:

Die gemäß 5 1 veifüzbaren Transportmittel sind ven den Ge— melnden der Kriegsamtistelle in den Marken in Berlin oder den von ibr bestimmten behördlichen Stellen zu Fuhrleistungen, die im Inter⸗ esse der Kriegswirtichaft notwendig sind, auf Anfordern nach Maß— gabe des Kriegtleistungzaesetzes gegen Entgelt zur Verfügung zu stellen.

Mit den Gespannen sind Gespannführer zu stellen.

II. Diese Bekanntmachung trltt mit dem 22. Oktober 1917 in Krast.

Die bis zum 1. Juni ordnungsmäßig eingereichten

46 Bewerbungen um die vom Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette ausgesetzten Preise für Her⸗ stellung eineg hrauchbaren Leinölersatzes au heimischen Rohstoffen sind vom Preisrichterkollegium geprüst und auf ihre praktische Verwendbarkeit untersucht worden.

. am 11. Ottober stattgefundenen abschließenden Sitzung der Preisrichter wurde, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Entscheidung dahin verkündet, daß keine der 46 Bewerbungen für die Zuteilung eines der ausgesetzten Vreise in Betracht zu ziehen ist. Entgegen den ausdrücklichen Bestimmungen des Preisausschreibens bezweckten die meisten Bewerbungen nicht einen Leinöl, sondern einen Firnis⸗ oder Lackersatz. Keine der eingegangenen Bewerbungen entsprach vollktammen den Bedingungen über Elastizität, Glanztrocknung, Mischbarkeit mit Körperfarben und Wetterbeständigkeit. Unter den Bewerbungen war nur eine einzige vorhanden, die, wenn nicht allen, so doch den meisten Bedingungen des Preis gus— schreibens genügte. Die Preisrichter haben daher beschlossen, diesem Bewerber zwecks Anerkennung seiner Leistung eine Prämie von 5000 MS zuzuerkennen.

Das ungunstige Ergebnis des Preisausschreibens ist nach Ansicht der Preisrichter vielleicht auf die geringe Zeitspanne zwischen Ausschreibung und Bewerbungstermin zurückzuführen. Es wird daher der noch zur Verfügung stehende Betrag von 145 000 66 erneut zur n sch üben gebracht unter abgeänderten Bedingungen, die vom Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette, Berlin NW. 7, erhältlich sind. Die Anmeldungen müssen bis zum 1. April 1918 erfolgen. Als Preise sind ausgesetzt ein erster Preis von 380 000 6 und ein zweiter Preis von 15 000 M6.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Die Mitglieder der Deutsch-Völkischen Vereinigung haben, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, beschlossen, zur Vertretung der Interessen des deutschen Volkes auf allen Ge— bieten des staatlichen und völkischen Lebens in Oesterreich eine Deutsch-Nationale Partei zu gründen. Mit der vor— läufigen parlamentarischen Vertretung der Partei wurden die Abgeordneten Dobernig, Dr. Erler und Dr. Sylvester betraut,

Die deutsche Arbeitsgemeinschaft hat mit Rücksicht auf die Neubildung der Deuisch⸗Völtischen Vereinigung den „Deutschen Nachrichten“ zufolge ihre Auflösung beschlossen. Maßgebend für den Beschluß war auch die Anschauung, daß durch die Auflösung der Arbeitsgemeinschaft eine Zusammen⸗ fassung der deutschfreiheitlichen Abgeordneten in einer anderen Form wesentlich erleichtert wird.

Großbritannien und Irlaud. Im Unterhause fragte vorgestern Ramsay Macdo—⸗ nald den Staatssekretär der auswärtigen Angelegenheiten, ob den englischen Abgeordneten Päffe gegeben worden wären, um die katholische Versammlung in Granada zu besuchen, und ob ihm bekannt wäre, daß Abgeordnete von feindlichen Ländern die Versammlung befucht hätten, und daß unter anderem ein Beschluß über die Friedensnote des Papstes be⸗ sprochen und angenommen worden sei; weiter ob die Aus handigung der Pässe an britische Staatsangehörige an Bedin— gungen geknüpft war. Lord Robert Eecik erwiderte dem

des beschlagnahmten Leders ist genau geregelt. Die Be⸗

Reuterschen Büro zufolge:

ihr Vertrauen

- Antwort auf den ersten Teil der Frage ist bejahend. Eine Vile, war vom GEribischof von Westmins ie römi

r mar n sch stminster an die römisch—

un Vertreter ergangen, der Versammlung in Granada bet⸗

been, um die 300 Jahrfeier des spaniscken Theologen Suarez zu

mn, hen. Ueber die andtren Abgeordneten, die an der Versammlung

„innen, bin ich nur so weit. unterrichtht, daß ein deutscher

nnr und zwei deutsche Professoren aus Madrid zugegen waren.

' Pässe ausgestellt rourden, wurde uns gesagt, Vaß die Vec—

zäe enstände der Versammlung sich nur auf das Leben und

after Sugrez bezögen; aber ich nehme an, daß über die

Note des Papsteg au die kriegführenden Mächte gesprochen

Die Abgeordneten Englands nahmen an der Besprechung

Die Antwort auf den letzten Teil der Frage ist ver—

Hierauf lehnte das Haus einen Antrag Lonsdale, daß das due Wahlgesetz auf Irland keine Anwendung finden solle, ab. Der Staatssekretär für innere Angelegenheiten Cave kt. mit, daß ein Ausschuß ernannt werden würde, um die Hahlkreise in Irland neu einzuteilen.

Der Natlonalist Dillon erklärte, daß dann viele Sitze den nalonisten zufallen würden und damit der Beweis erbracht sein würde, die Yöethode der Levolutionäsen Partei in Irland gerechtfertigt seü Der Nationalist O' Grten bezeichnete das Vorgehen der Re— tung als Verrat. Die Regierung rechtfertige durch ihre Polin - Sianfein⸗ Bewegung und mache es den Nattionalisten immer

die S

n rigen, ihre Sitze im Hause zu behaupten.

Frankreich.

Der Minister für Lebensmittelversorgung Long hat in der Kammer einen Gesetzantrag auf Gewährung eines zusatzkredits von S845 Millionen Franks eingebracht, Im den Ankauf von Getreide, Mehl und sonstigen notwendigen Lebensmitteln zu ermöglichen. .

Der republikanische Abgeordnete Ribiere interpellierte die Regierung über ihre allgemeine Politik.

In der Begründung seiner Interpellation erklärte Ribiere, wie Wofffs Telegraphenbüro“ berichtet, daß die bisher befolgte aus— wärtige Politik nicht diejenige Rirotg, sondera die Frankreichz ses, ndelste Tie 3Zaisammenhangslosigkeit gewisser Erklärungen und schloß mit der Aufferderung an die Regierung, ihr Programm be— fannt zu geben. Der sozialistische Abgeordnese Jobert forderte gleichfalls allgemeine endgültige Ertlärungen. Der solialistisch. radikale Abgtordnrte Bokanowsky betlagte sich über die allzu zahlreichen Minlsterkrisen, die den Interessen des Landes Schaden zusügten. Ver atgeoronete Pu ech erklärte, er verwetgere der Reglerung sein Ver— frauen, weil es Ribot nicht verstanden habe, die Einigkeit herzustellen und diese auch nicht mebr herstellen könne. Er machte es Palnlevs jim Vorwurf, daß er es bei verschiedenen gerlchtlichen Angelegenhelten an telt habe fehlen lassen, namentlich bet den Anklagen gegen Maldby. I

Darauf hestieg der Ministerpräsident Painltvs die Tribüne und

siklärte, die Besprechung müßte eine Entscheidung herbei ühren, die es der jetznagen Regterung ermögliche, sich zu vergewissern, ob die Kammer en, zur Regierung weiter beibehalten werde, die ihr Werk im Sinne deg Willens der Kammer fortsetzer woll. „Ich bin überzeugt“, fuhr er fort, daß die Verbündeten den Sieg sn den Händen halten, wenn sie sich diszptinieten und alle Ansttengungen machen. Aber es sei mir erlaubt, daran zu erinnern, daß vor einem Monat alle Fragen als böchst dringliche auftraten: unseie Ernährung und die Transporte zur Oigantsation unserer Ftont, wegen der Ereignisse in Rußland und verschiedener Ausänke n gewissen Zweigen der J dustrie, die sich auf den Käieg beiichen. Ale dtese Fragen standen wie eine hurgrige Meute der Regierung zeänüber; aber dank der Einigkeit aller Minister konnte die Regierug den sihr schwierigen Zuständen de Stirn bieten. Painlersé wiederholt= wrauf die Kriegsziele Frankreicks, die ausschließlich Wiederberstellung seine⸗ Rechtes seien. Diese Ziele seien unabhängig vom Ausgange ter Schlachten; sie waren dieselben zu der Zeit, wo das besiegte Ftantreich sich gegen die Einverleibung Elsaß⸗Loibringenz aussproch. Di Rückkehr Elsaß- Lothringens zum Vaterlande, das sei das Recht! Weiter sagte Painlevs: „Ich babe es gesagt, wie auch der Ausgang der Schlachien sei, wir müssen den Krieg bis zu dem Tage der Wiederkehr Eisaß Lothringens ju Frantreich we ter⸗ übten. Wir könnten nur bet entsagungsboller Kaechischaft duauf verzichten. Wir müssen Krieg führen mit allen Mitteln und alle Hlltguchen der Verbündeten gemeinsam ausnützen, um ihre Zele zu ereichen und damit Elsoß-Lothringen zu ückkehrt zu Frank reich. Er splelte dann auf die Gerüchte an, die über die Geheim sizung umlaufen, und erklärte, daß die Rgterung niemals Gelegenh-it Tbabt babe, den Gedanken eines Sonterfried ns zurückzuweisen. Dieser hat sich niemals gezeigt. Der Redner wiederholte den Wortlaut der ministeriellen Eiklärung über die Kriege dauer: Nicht eine Stunde länger, aber auch nicht ein Stunde zu fiüh.“ Alle lebendigen Kräfte Frankreichs müssen nutzbar gemacht werden, und die verbündeten Nationen müssen ihre Ansüengungen dem anschlleßen. Unsere Macht wird dann zermalmend erschelnen und der Steg wird besonders nahe sein. Wenn wir getrennt marlchterten, würde das Ziel, das wir verfolgen, weit entfernt sein. Das Zusammenarbesten unserer englischen Freunde mit uns ist genau festgelegt. Wir arbelten zusammen und haben die ganze Micht unseres Flugwesens und unserer Artillerte eingesetzt. Wir baben Schulter an Schulter gekämpft, nicht als wälen es zwei verbündete Armeen, sondern eine einzige. Und wenn ich so von Eagland und Frankreich spreche, so vergesse ich darum (leichwohl nicht unsere anderen ijapferen Verbündeten; ich tue es uber, weil die französisch⸗englische Front eine gemeinsame ist. Jetzt sinden westere Verbandlungen zum Zweck: der Ausdehnung der englischen Front slaft. Sonnabend war ich in London, als Kähl⸗ mann sagte, daß niemals ein Zoll deutschen Bodens ahgeireten werden würde: dies war die Hehdeansage in der ehljaß lothringischen Frage. Vlcey) George gab zum ersten Mal eine förmliche Erklärung ab. und antwortete Küäblmann mit einer anderen, einer edelminigen Fehdeansage, indem er erklätte, England würde an der Seite Frankieichs tehen, biä Frankreich Elfe ß⸗Lothriagen degannekttert haben werde. Am slgenden Tage gaben die Vereinigten Staaten die gleiche Erklärung ab.“ painlevs besaßte sich sodann' mst der inneren Politit und gie: Ez ist unerläßlich, daß die Gerechtigteit frei und unbeugsam ihren Lauf nimmt. Wir find wehrlos gegenüber der Verleumpunag, aber verpflichset, mit Hilfe des Gesetzis vom 4. August 1915 dle—⸗ kanigen fu verfolgen, welche die Reglerung angreifen und versuchen, die Morel der Narlon zu schwächen.“

„Darauf wurde Schluß der Verhandlungen über die allge⸗ meine Politik durch Handaufheben beschlossen. Die Kammer lehnte sodann die von der Renlerung verworfene Priorität der einfachen Tagegzordnung mit 368 gegen 95 Stimmen ab und nahm durch Handerheben die Vertrauenstagesordnung Mete vier an, die lautet: . Da dle Kammer der Ansicht ist, daß nur eln engeg Ein leb men zwischen der Regierung und den Verbündeten auf pwlomat chem und militärischem Gebiete durch den Steg einen Raghaesten Frieden verbür zen lagn, und, weiter. daß es ein ee brechen sein würde, die Aufmerksamkeit des Landes von ien wichtigen Ziele durch die Auznutzung von Skandalen, . republikanischen Ginrichtungen und die Eintgtest der Nation Fihrden könnten, abzulenken; indem sie darauf rechnet, daß die Dutt schutll und gänzlich ihr Werk verrschtet, richtet die Kammer dle ärmeen der Republik den Ausdruck ibrer ehrfurchtthollen Be.

nderung, drückt der Regtrrung ihr Vertrauen aus und geht zur

agetordnung über.

Rufꝛland.

Angesichttz der neuen Lage ergreist die Regierung, wie „Reuter“ meldet, Maßregeln zur baldigen Räumung der Hauptstadt.

Der jetzt beim Minister des Aeußern eingegangene Bericht der russischen Militärmission in Frankreich über die Meutereien unter den dortigen russischen Truppen wird von der „Rjetsch“ ausführlich wiedergegeben. Das Lager der Meuterer La Courtin wurde diesem Bericht zufolge von russischer Artillerie beschossen. In der Nacht zum 4. September ergaben sich, nachdem das Lager mit 18 Geschossen belegt war, 160 der Aufrührer. Am 4. September wurde das Lager erneut beschossen, und um 11 Uhr Morgens hißten, nachdem 30 Schuß abgeben worden waren, die Meuterer zwei weiße Flaggen und fingen an, das Lager unbewaffnet zu verlassen. Gegen Ahend waren S300 Leute aus dem Lager gekommen, die von den französischen Truppen in Empfang genommen wurden. Die im Lager verbliebenen 150 Meuterer eröffneten am Abend starkes Maschinengewehr⸗ feuer. Am 5. September wurde, um den Aufstand endgültig niederzuwerfen, hefliges Feuer auf das Lager gelegt, und die russischen Truppenteile besetzten allmählich das Lager. Die Aufrührer antworteten mit Maschinengewehrfeuer., Am 6. Sep⸗ tember 9 Uhr war das Lager vollkommen besetzt. Die Ver— luste der russischen Truppenteile waren ein Toter, 5 Verwundete, unter den Aufrührern 8 Tote, 44 Verwundete, und unter den Franzosen nur zwei Zufallszopfer, ein Toter und ein Ver⸗ wundeter, beides Briesträger, die in die Feuerzone gekommen waren. Nach der Entwaffnung der Meuterer wurden 81 Ver⸗ haftungen vorgenommen. Ein besonderer Untersuchungsausschuß wurde russischerseits eingesetzt.

Wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, haben sich in Kutais (Kankasus) schwere Un⸗— ruhen ereignet, in deren Verluf der Pöbel die Viertel in der Mitte der Stadt plünderte. Es wurde der Kriegszustand verhängt.

Italien.

Die vorgestrige Sitzung der Abgeordnetenkammer brachte neue Vorstöße der offiziellen Sozialisten, die von der neuen Giolittianischen Kammergruppe unterstützt wurden, gegen die innerpolitischen Maßnahmen der Regierung. Der Turiner Aufruhr bildete den hauptsäch— lichsten Gegenstand der Besprechung. Wie „Wolffs Tele— graphenbüro“ meldet, wurde der Regierung allzu große Härte bei Unterdrückung der Unruhen vorgeworfen und Rechenschaft für das vergossene Blut gefordert. Ausdrücke wie, Mörder Wehrloser“ fielen. Die Rechte rief: „Wehrloser mit Bomben in den Händen!“ Bissolati wurde persönlich mit größter Heftigkeit angegriffen. Bosselli erklärte, das Kabinett sei für das Vorgefallene aemein⸗ sam verantwortlich. Bissolati rief: „Wenn das Interesse des Landes es erforderte, würde ich auf Euch schießen lassen!“ Giolittianer und Sozialisten erblickten in den mangelhaften Vorkehrungen der bisherigen Versorgunge politik die Haupt— ursache für die Turiner Ausschreitungen.

Der Se nat ist für den 25. Oktober einberufen.

Schweden.

Der König hat laut Melduug des „Wolffschen Tele⸗ graphenbüros“ das Entlassungsgesuch des Ministeriums Swartz angenommen; das neue Ministerium Eden hat den Eid geleistet. Ministerpräsident und Minister ohne Porte⸗ feuille ist Eden (liberal). Minister des Aeußern Hellner (nicht im Reichstage), Justiz: Löfgren (neugewählter Reichs⸗ tagsabgeordneter, liberal), Krieg: Nielson (liberal, Marine: Pa lmstierna (Soz), Unterricht: Schotte (liberal), Finanz: Branting (Sozialist, Uoterricht: Ryden (Sozialist), Land⸗ wirtschaft: Pederson in Paboda (liberal,, ohne Portefeuille: Petren (liberal) und Unden, Professor der Rechte in Upsala (Sozlalist), beide nicht im Reichstage.

Griechenland.

Nach einer „Reutermeldung“ ist der Erzbischof von Athen, Theoklitas, durch den geistlichen Gerichtshof seines Amtes entsetzt und zu zwei Jahren Einschließung in ein Kloster verurteilt worden, weil er sich in die Politik eingemischt und an der Verfluchung von Veniselos teilgenommen hat. Andere Prälaten sind zu verschiedenen Strafen verurteilt worden.

Amerika.

Einer Meldung des „Nieuwen Rotter damschen Courants“ zufolge hat Amerika Rußland neuerdings 590 Millionen Dollar geliehen, womit die Gesamtsumme der Rußland ge⸗ liehenen Gelder auf 325 Millionen Dollar gestiegen ist.

In Chile ist ein neues Ministerium gebildet worden, dem hervorragende Mitglieder aller Parteien ange⸗ hören. Die Ressorts sind, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendermaßen verteilt; Inneres: Eliodoro Janner, Aeußeres: Concha, Unterricht: Arturo Ale mparte, Finonzen: Ricardo Salas, Krieg: Oscar Viel, Industrie: Malaquias Concha. Nach der Zusammensetzung des Ministeriums ist anzu⸗ nehmen, daß es die strenge Neutralitätspolitik Chiles fortsetzen werde.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 19. Oktober, Abends. (W. T. B.)

Im südlichen Teil der flandrischen Front und nord— östlich von Soissons trotz schlechten Wetters starker Feuerkampf. Vom Ssten bisher nichts Neues.

In Flandern hat sich auf allen Abschnitten des Groß⸗ kampffeldes das feindliche Feuer am 18. Oktober seit den frühen Morgenstunden zu großer Stärke gesteigert. Mit be⸗ sonderer Wucht richtete es sich gegen unsere Stellungen am Houthoulster⸗Walde, bei Passchendaele, bei Gheluvelt und Zand⸗ voorde. Comen und Wervicg erhielten schweren Beschuß. Das starke Feuer, das auch an der Küste zu großer Heftigkeit angeschwollen war, hielt sowohl dort wie auf der Hauptkampffront bis zum späten Abend an und setzte sich auch die Nacht hindurch als schweres Störungsfeuer fort. Südlich Poelkapelle und westlich Keiberg wurden starke feindliche Patrouillen abgewiesen. Nach tagsüber sehr reger Fliegertätigkeit belegten eigene Bomben⸗ geschwader die Lager um Ypern bei Elverdingen und Pope⸗ ringhe ausgiebig und erfolgreich mit Bomben.

An der Arrasfront wurden bei Fresnoy in der Gegend

St. Quentin, bei Haorincourt und Itancourt nach zeitweise lebhaftem Feuer feindliche Patrouillen verlustreich abgewiesen. Desgleichen scheiterten an der Aisnefront am Morgen des 18. Oktober stärkere Erkundungsvorstöße des Feindes, die nach kurzer Feuersteigerung an drei Stellen der Laffaurecke angesetzt waren. . Die Artillerieschlacht nordöstlich Soissons nahm nach regnerischem Vormittag ihren Fortgang. Unter Aufgebot ge⸗ waltiger Munitionsmassen steigerte sich das Großtampffeuer im weiteren Verlauf des Tages besonders gegen Abend zu größerer Heftigkeit und ging verschiedentlich zum Trommelfeuer über. Starke französische Erkundungsvorstöße auf der Front von Vauxaillon bis Royere⸗Ferme wurden abgewiesen. Nachts über lag stärkstes Zerstörungsfeuer auf unseren Stellungen, das unsere Artillerie kräftig erwiderte.

Am Chemin-des-Dames versuchte der Gegner aber⸗ mals, unsere neugewonnenen Stellungen nördlich der Mühle von Vauclerc durch drei neue Angriffe uns zu entreißen. Unter schweren Verlusten wurden die Angriffe restlos abgewiesen.

Im Osten wurde die Insel Moon völlig von uns in Besitz genommen. Eine feindliche Brigade mit Kommandeur und ganzer Bagage in Stärke von etwa. 50090. Mann wurde gefangen genommen. Das russische Linienschiff „Slawa“ ist brennend zwischen Schildau und Moon gesunken. Die Ein⸗ nahme von Oesel und Moon verbessert unsere operative Lage im Norden der Ostfront ganz erheblich. Mit dem Besitz von Oesel und Moon ist eine für weitere Unternehmungen überaus gunstige Operationsbasis geschaffen. Durch die Mitwirkung der Marine, die durch den Besitz Oesels ermöglicht wird, gestalten sich auch die rückwärtigen Verbindungen an dieser Front erheblich einfacher als bisher.

Großes Hauptquartier, 20. Oktober. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. .

Bei ungünstigen Beobachtungsbedingungen blieb der Feuerkampf in Flandern geringer als an den Vortagen; nur in einzelnen Abschnitten zwischen Houthoulster Wald und Beule war er zeitweilig stark.

Erkundungsgefechte spielten sich an mehreren Stellen, auch im Artois und nördlich von St. Quentin, mit für uns günstigem Erfolge ab.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Die Artillerieschlacht nordöstlich von Soissons dauert an. In nur Nachts vorübergehend nachlassender Heftig⸗ keit bekämpften sich die dort zusammengezogenen Artilleriemengen mit äußerster Kraft. Anhaltendes Massenfeuer von Minen⸗ werfern hat die vordere Kampfzone zwischen Vauxaillon und Braye in ein Trichterfeld verwandelt. Einzelne Vorstöße französischer Auftlärungstrupps wurden abgewiesen; größere Angriffe sind bisher nicht erfolgt. .

Oestlich der Maas schwoll die Feuertätigkeit gestern nachmittag an. .

Mehrere eigene Unternehmungen brachten uns Gefangene ein.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Wir haben auch auf der Insel Da Truppen gelandet, wo schon vor einigen Tagen Landungsabteilungen der Marine . Sicherung der beabsichtigten Ausladestellen Fuß gefaßt

atten. Die dort eingeleiteten Operationen verlaufen plangemäß.

Von der Ostseeküste bis zum Schwarzen Meer nichts von Bedeutung.

Mazedonische Front.

Am Westufer des Ohrida-Sees wurden angreifende französische Kompagnien zurückgeworfen. Bei Monastir, im Cerna⸗Bogen und am Dobropolje lebte das Feuer auf.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch-ungarischer Bericht.

Wien, 19. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlicher Kriegs schauplatz und Albanien. Bei den österreichisch ungarischen Streitkräften nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplatz.

An der Tiroler und an der Kärntner Front kam es vorgestern und gestern an zahlreichen Stellen zu örtlichen Kämpfen. Unsere Truppen brachten 300 Gefangene und Kriegsgerät ein. Am Isonzo gewöhnliche Artillerietätigkeit.

Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 19. Oktober. (W. T. B.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front. An gewissen Punkten der Front lebhafte Feuertätigkeit. ICm Strumatal wurden während der Nacht mehrere stärkere Abteilungen durch Feuer vertrieben. Die Dörfer in diesem Flußtal, welche die Engländer bei ihrem Rückzug im letzten Frühjahr zerstört hatten, sind durch unsere Truppen mit Rücksicht auf ihre geringe igen ng für die Ver⸗ teidigung nicht wieder besetzt worden. Während Rr letzten Tage besetzte der Feind wiederum einen Teil dieser Trümmer, 9 in ö Verteidigung unserer Stellungen im Wardartal ohne ert sind.

Flugwesen: Ein deutsches Geschwader bewarf erfolgreich feindliche Bereitstellungen im Cerna⸗BGogen. ;

Dobrudscha⸗Front: Schwache Artillerietätigkeit bei Tulcea. Eine unserer Erkundungsabteilungen, welche östlich von Isaccea vorging, brachte Gefangene zurück.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 19. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht.

Dschalafront: Durch unser Abwehrfeuer wurde am 16. 10. ein feindliches Flugzeug zum Niedergehen gezwungen. Der zertrümmerte Apparat sowie das Maschinengewehr wurden erbeutet. Feindliche Vortruppen, welche sich unseren Linien zu

nähern versuchten, wurden in unserem Feuer aufgehalten.