1917 / 251 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

hach Artillerievorberelkung gegen imsere Slelhmm gen im Tscherna⸗ 2 2 des . ovolje . 3

ch Feuer zurückgeworfen. Im Tschern en fur uns erfolgreiche er n rn ln. ' n,,

Dobrud Tulcen. rudscha⸗Front: Schwaches AÄrtlllerlefener dal

a afta, 21. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Heares⸗

. Mazedonische Front: An mehreren Stellen der Front belebte sich die Artillerietätigkeit. Site steigerte sich zu be— sonderer Heftigkeit westlich von Bito lia, sfüdlich von Huma sowie zwischen Vardar und Dojransee. Im letzteren Abschnitt ging das Geschütfeuer in Trommelfeuer über. In den feindlichen Schützengräben westlich von Bitolia bemerkte Bewegung wurde durch unser Feuer unterd!ückt.

Front in der Dobrudscha: Bei Tu lcea Feuertätig⸗ keit. Ein neuer Versuch einer feindlichen Erkundunggabteilung, die sich in mehreren Kähnen dem rechten Donauufer am Rande des Dorfes Perkesch zu nähern versuchte, wurde vereitelt.

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*

Türkischer Bericht.

Kon stantinopel, 20. Oktober. (W. T. B. Amtlicher Tagesbericht.

Sinaifront. Der Gegner machte mit einer aus mehr als 20 Estadronen Kavallerie sowie aus Artillerie und Auto- mobilen bestehenden Abteilung eine Erkundun gsunter— nehmung ern Bir⸗es⸗Saba. Am 18. Oktober zog sich der Feind wieder zurück.

. Dschalafront: Artilleriekampf zwischen den Eng—

ländern und unseren Vortruppen.

Persien: Ein Angriff, den die Russen in der Gegend von Serdescht mit einer Eskadron und einer Kompagnie unternahmen, wurde zurückgeschlagen.

An den übrigen Fronten keine wesentlichen Ereignisse.

Oer Krieg zur See.

Christiania, 19. Oktober. (W. T. B.) Nach Aussagen der Ueberlebenden des von deutschen Schiffen versenkten Geleit⸗ zuges waren die beiden vernichteten englischen Zerstörer „Mary Rose“ und „Mindful“.

Kopenhagen, 20. Oktober. (W T. B.) Die „National⸗ tidende“ meldet aus Christiania, daß von den 190 Mann be⸗ tragenden Besatzungen der beiden englischen Torpedo⸗ jäger, die das Geschwader von Transportdampfern nach England begleiteten, nur 10 Mann gerettet wurden. Die norwegische Admiralität teil mit, daß außer den beiden eng⸗ lischen Torpedojügern zwei dänische, zwei schwedische, fünf nor⸗ wegische und ein belgischer Dampfer versenkt wurden. Bis jetzt wurden 78 Seeleute gerettet. Von einem versenkten dänischen Dampfer wurde der größte Teil ber Besatzung gerettet. Da das Wetter ruhig ist, hofft man, daß noch weitere Gerettete eintreffen werden.

Kopenhagen, 20. Oktober. (W. T. B.) Das Mi⸗ nisterium des Aeußern teilt mit, daß der dänische Dampfer Stella“, auf der Fahrt von Norwegen nach England, Mittwoch vormittag versenkt worden ist. Von der Je⸗ satzung find wahrscheinlich sieben Mann gerettet, das Schicksal der übrigen ist unbekannt.

Berlin, 20. Oktober. (W. T. B.) Eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Jeß, hat an der Westküste Englands neuerdings 6 Dampfer 1 Segler, 2 Fischerfahrzeuge mit rund 38 6606 Bruttoregistertonnen vernichtet, und zwar einen eng—⸗ lischen Hilfskreuzer vom Aussehen der „Saturnia“, vier große bewaffnete englische Damnfer, einer daoon vom Aussehen des „Norwegian“ (6327 Br. R.⸗T.) sowie einen englischen Dampfer anscheinend, Pesßhawur“ (7634 Br.⸗R. T.), ferner eine englische Viermastbark, wahrscheinlich, Carnowie“ (285 'n 3 und zwei englische Fischerfahrzeuge.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Anm sterbam, 29. Oltober. (W. T. B.) In Hoek van Holland ist ein Teil der Besatzung des holländischen Dampfers „Parthaven“ gelandet, der gestern früh um 7 Uhr, 20 Meilen von der englischen Küste entfernt, durch ein deutsches U⸗Boot to rpediert worden ist.

Washington, 20. Oktober. (Reutermeldung. ) Das Kriegs departement teilt mit, daß der amerikanische Trans⸗ portdampfer „Antilles“ (6878 Br-R⸗T.) am 17. Oktober in der europäischen Kriegszone torpediert und versenkt worden ist. Das Schiff war auf der Heimreise een fn, Von den 167 Personen an Bord sind 15 ertrunken. as U-Boot blieb unsichtbar. Die Armee⸗ und Miarineoffiziere, die sich an Bord befanden, wurden gerettet. Von den Schiffs—⸗ offizieren sind drei umgekommen. Von den 33 Soldaten, die an Bord waren, 16.

Berlin, 21. Oktober. (W. T. B.) In der Nacht vom 19. zum 20. Ottober griff ein Marinelufischiff⸗ geschwader England besonders erfolgreich an. Mit rund 26 9000 Kilogramm Bomben wurden die Industrie⸗ anlagen folgender Plätze belegt: London, Manchester, Birmingham, ottingham, Derby, Lowestoft, Hull, Grimsby, Norwich und Mappleton. Gute Spreng- und Brandwirkung wurde überall beob— achtet. Der Luftschiffkommandaut Kapitänleutnant n rr Preusch von Buttlar-Brandenfels fuhr mit selner be— währten Besatzung den 14. Angriff gegen England, davon vier gegen Londsan. Auf dem Rückmarsch von glänzend durch— geführter Unternehmung sind vier Luftschiffe unter Führung ihrer erprobten Kommandanten, den Kapitän⸗ eutnants Stabbert, Kölle, Gayer (Hans) und Schwander infolge außergewöhnlich starker Wind⸗ versetzung und dichten Nebels, der die Orientierung unmöglich machte, über das französische Kampfgebiet geraten und dort, wie aus französischen Nachrichten her⸗ vorgeht, abgeschossen oder zur Landung gezwungen worden. Näheres über das Schicksal der einzelnen Schiffe und ihrer Besatzungen ist zurzeit noch nicht bekannt.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 21. Oktober. (B. T. B) Im Mittelmeer sind durch zlelbewußte Leitung unb frischen . unseter

12 Dampker und 3Segler mik über 46 009 Br. ⸗R.⸗T. nersenkt worden. Ein L-⸗Moot, Kommandant Ober⸗ leutnant zur See Karsch. scheß im Golf von Genua aug einem nach Italien beflimmten aeficherten Geleitzug von 7 Dampfern in 18 Minuten 3 beladene Dampfer heraus. Gin anderes U⸗Boot, stommandant Kapitänleutnant Marschall, vernichtete 2 große, tiefbeladene Kriegsmoterialtransporier, die sich in stark geschützten Geleitzügen auf dem Marsch nach Aegypten befanden. Einer davon, mit Munition und Flug⸗ zeugen als Ladung, flog nach dem Toipedotreffer mit ge⸗ wwalliger Detonation in die Luft. Dasselbe U⸗Boot kämpfte den bewaffneten englischen Patrouillendampfer H. M. S. Charlesin“ im Aittilleriegefecht nieder und erdeutete Kriega—⸗ flagge und Kommandantenwimpel.

Der Chef bes Admlralstabes der Marine.

Zur Unternehmung gegen Oesel erfahrt „Wolffs Telegraphenbüro“ weiter:

Waͤhrend die ersten Marlnetruppen und Radfahrabteilungen der Arrare nach Niederkärmxpfrag don Tofftt bel Demmerort an Land gesetzt wurden, ging gleichzeing ber Hauptteil der Flotte in der Taggo⸗ bucht zu Anker und landete hler eine Kiäßert Aniah!l ven Trupꝑen, die im schnellen Vormarsch ach Süden die Dal dinsel Sworbe abunschneiden streblen. Nach Beendigung der Tueschiffung ging die ser Jloꝛtenteil nach Süden. Die Minensuchverhände mußten hier lange Zett im Feuer der feindlichen Batterien auf der Hchbinsel Sworh⸗ artzeißer, bis die deutschen Kriegsschiff! die 2aοderren 30.5 cm⸗Besckütze del Zerel nieder gekaͤmpft halter. Dann konnte, wäbrend größere Minemuch⸗ verhände des Fahrwasser ron den jahlreichen russischen Minen säuberten, der Vormarsch rach Osten auf Azenehurg ju angetreten werden. Dle Insel Nunö im Migaischen Mieerdusen warde durch einen Offiner und 16 Mann, die auf schwinmenden Segflug;ieugen dorthin gebracht wurben, genommen. Feiner wurde die Jusel Abro besetzt und die milstä. ijchtn und Dafengntagen ber auf dern Festland gelegenen russischen Stadt Perncu derschit deni lich von Lurtschlffen mit einer gzoßen Zahl Bomben belegt.

Nach der Cioberung von Arensburg durch die deutschen Truppen nabmen die in den Rigaiicken Meerbusen eingedrungenen Teile der Hochseeflotte Kurs auf den Südausgeng des Möoonsundeg und kamen PDter mit den russtscren Seestrelträssen in ein Gefecht, nachdem diese sich zunäckst in din Mocnsund zrrückzezogen hatten. Hierbel wurde das russijche Linienschlff Slava' durch Artilleriefeuer ver- nichtet und sank in der Näze der im Moonsund k Insel Scildau, während es dem „SZessarewitsch', dem „Ben“ und den anderen russtichen Seeftreitkräften gelang, sich im Schutz iber Minensperren rech Norden zurüchujiehen. Die deutschen Minensuchverbande arbeiteten sich dann im Feuer der feind⸗ lichen Gesckütze don Morn und Werder unter größten Schwterig⸗ keiten rech Norden vor. Nachdem dte BGanterten vou den deutschen Kriegeschiffen niedergefämpft und v:rnichtet waren, drangen diese noch Säuberung des Fahrwassers bis Kuiwast vor. Zu gleicher Zeit machten die deutschen Trrppen arf Oesel, unterstützt von den Fahr⸗ zeugen des Fregattenkapitäts von Rosenbkerg, den Uebergang nech der Insel Moen, die sie nach kurzer Zeit nahmen.

Die gemeinsamen Operationen der vtreinigten deutschen Land. und Seestreltltäste haben binnen 5 Tagen zu der Eroberung der Insel DOesel geführt, welche die Beherrschung des Rigaischen Meer⸗ buseng sicheit und dle die Russen seit Jabrerf:ist zu einem starken Siützvunkt für Land, Ste⸗ und Luftstreltkräfte ausgebaut hatten. Die teils unversehrt, teilt beichärig in unlere Hand ge⸗ fallenen Küstenforta und Strandbaiterien von Zerel, Kielkond, Hundg= ort, Ninnast und Toffti find bereits von deutscher Merineartillerie besetzt und werden beschleunigt wieder in Stand gesetzt. Besonders wertvoll ist die ,, von den diei Flugstatinnen Vapensholm, Lebara und Arengburg, bie zum Teil vollig unversehrt in deutsche

ände fielen und in Benutzung genommtn wurden. Für die

perationen wurde ein besonde rer Flottenverband unter dem Kommando des Viteadmirals Ehrharbt Schmidt gebildet, dem als Chef des Stabes Kapitän zur See von Levetzow beigegeben wurde. In gründ- licher Vorarbeit wurden die Operationen bis in alle Einzelheiten vorbereitet, so daß die Ueberfübrung ber Trantzportflort⸗ obae jede Sthrung durchgeführt und die Landung sichergestellt werden konnte. Tie tasche Niederkämpfung der Küsienhatterien ist gegenüber den vergeblichen Versuchen der engliscken Flott⸗, die deutschen Strandbatterten in Flandern niederzukämpfen, besonders bꝛmwerkenswert. Die quantitativ und gualitatip nicht unheträchtliche. baltisch Flotte Rußlands bat sich mit großer Zähigkeit und Schneid geschlagen. Allein sie vermochte troß der AUnterstützung durch englische U-Boote wider den Trantport des Landungtkorps zur Ser, noch die Landung selbst zu stören, noch ker Besatzung von Oꝛsel den frelen Abug nach Moon zu erlämpfen. Aa dem erfolgreichen Abschluß der Operationen sind alle Teile der Flotte betetligt: Linfenschiffe und Panze: kreuzer, welche die russischen Geschwader in Schach hielten und die Küstenbesestigungen niederlämpsten, die kleinen Kreuzer, welche die Trangportflotte ge⸗ leiteten und mit den Linienschiffen in den Rigaischen Diecrbusen ein= drangen, die Tocpehobootsflottillen, welche die Seeherrschaft im Kaffar Wiek erkampften, die Meinen such⸗ und Räumdirisionen, welche freie Fahr⸗ straßen durch die russtscken Sperren brachen, die Lustschlffe und See, flugzeuge, welche die Auftlärung sicherstellten und mehr als einmal erfelgrelch von der Luft gus in den Kampf eingriffen. Endlich aber auch rie Ossiier? und Mannschaften der Trangportflotle, die allen Anforderungen der Armer bezüglich Ausschiffung und gtachschub mit großer Schnelligkeit nachkamen.

Runst nud Wissenschaft.

Am Frꝛitagn achmi tag tiat der Senat der Keifer. Wilhelm Gesellschaft unter dem Vorntz des Wirklichen Gehetmen Ratt von Harnack zu einer S ng zusammen. Das Kultusmin istettum war vertreten durch Professor Krüß. nwesend waren die Senatoren Acnhold, von Böitiager, von Dirtsen, Emil Fischer, Koppel, Krupd von Bohlen und Halbach Tranz von Mendels⸗ sohn, von Möller, Planck, vom Ratb, Remy, von Schnitzler, von Schwabach, von Waldthausen und Zuckschwerdt. Eg wurden neben Erledigung vn Verwaliungktgeschäften verschledene wissenschast⸗ liche Pläne erwogen, insdesondere die Errichtung einer Anstalt für Biochemie, für Elsen⸗ und Stabliorichung, für andere Metalle, für Armetöl⸗ und fettreiche Pflanzen forschung sowie für Gaoforschung. Ferner wurden Anregungen üder Errichtung einer Anstalt für das Tirtilgewerhe sowie die Unterstützung der Lebent⸗ mittelchemie, J der Fliegen und Laäͤuse der Kohlenstoffernkbrung der Pflanzen u. a. m. in den Krelt ber Ei⸗ bᷣꝛterungen a.

Im Anschluß an die Senatzsifßung fand die Jahres. versammlung der Mitglieter der Kaiser. Wh larGesellschast stat:. Ju dieser waren die Mitglieder der Gescllschaft und die Ver waltunggorggne ver Kaller⸗Waöhelm-Inssilutt, die Direl toren, wiffer⸗ schastliche Mitglieder und Hilfearbeiter eingeladen. Der Präsiodert der Getellschaft, von Harnack, erstattete den Jahresbericht und gab eine Uebersicht über die gesamte Tätigkeit der Gesell schaft, ber Schatz. meister Franz von Mendelgiohn legte bie Jahretrechnungen vor. Kerner wurden vier neue Senatoren gewählt, die noch der Aller. böchllen , n kurch Seine Maß stät den Kalsser und König alt Prioteltot der Gesellschaft bedürfen.

Unterseeboote aller feindlichen Abwehr zum Trotz wieder

ĩ Ptofeffor S. Darmstädter, dem bie Könkalicke Biß die einzig dast. rz de, und di ihm Fändig vermehrte kUuton jam mlung zur SGeschichte der Wissenschasten veidar kt, bat di Stiftung durch die Begründung einer Stimm en samm kun Lwelterk, in dar Phonogramme berbgrragenden Persönhchteiten ö Nachweli aufbewahrt werden sollen. Für die Stlmmaumnahr en . don Professor Dogen geleitert werden, ist ein geejgneter har n in der Königlichen Bibliothek eingerichtet worden. . Mustkabteslung der Königlichen Hibljorhek konnte dark einer Bonderbewiliigung des vorge eßzten Müiräsrer tums von der Witwe des bekannten Bachtorschers und Töomatkantors Piofissor Vllpelm Rust

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Land⸗ und Forstwirtschaft.

Verwendung von Abfallkalk als Düngemittel.

In der letzten Sltzung über allgemeine Düngerangelegenhelten im preußischen ,, n, , wuibe auf die Verwendung der bei den Kalknickstoffwerken derzeit anfallenden beträchtlichen Kaik' mengen für Düngerzwecke bingewi⸗sen. Herr ö. Dr. Müller pon der Aarikutturem ichen Kontrollstation in Halle a. Saale berichtet über die Geschaffenheit des bei den Reichzwerken gewonnenen Abr allkalke folgendez: ]

Der Wassergehalt betrug: in dem frischan fallenden, nutschenkerchten Materlgl 37, = 37,95 c, in dem: von dem Werker als halb trocken vezeichneten Material 29,74 , in dem els atgelggent bezeichneten Malerial l 0.

Irm Handel befindlicher Kallschlamm der genannten Werle entli⸗lt 8,76 - 27305 / Wasser. Der Gebalt an Gesarwtkalt schwantte bon 32, 48,20 o,o; er betrug im Mittel Z8, b o / . Der Gehalt an kohlen saurem Kalk schwankte von 30,23 51, 60 er betrug in Mitiel 40, 88 /.. Der Gehalt an Gelamt st id si gf schwankte von 0, 14 - 0, St ; er betrug im Mlttel O 4220/9. Der Fehalt an Rhodan betrug bei 4 Proben 6. b3 5/9. 13240;0 und 145069. 2 Proben entbielten nur Spuren, und eine Probe war srel von Rhodan. Der Kalkschlax m n an dem Ort dez Ansaliez, also bei den Sticknioff weiken, einige Zeit , ert werden, damn der bohe Wassergehalt min Ytücksicht auf Ladefldbigkeit und Frachtkosten eine wesentliche Erniedrigung erfährt. Stickstoff und Aetzlalh sind in mäßtaer, sehr wecselnder Menge vorhanden und können deshalb bet der Prei feststtzung nickt berüdgsichtigi werden. Bei einem mittleren Gehalt von 40 0/0 kohlensauzem Kalk haben 100 kg elnen Wert bon eiwa C . Wegen des Vorlommeng von Rbozau ist Vorsicht bel der Anwendung geboten, fie sollte nur im Herbst auf Acker oder Wiese

erfolgen. Gerłkehroõwesen.

Die kei ken deutschen Staatgelsenbahnen ursprünglich in Autsicht genommenen Fahrgeldzuschläge an Sonn⸗ und Feier tagen und an den Na mitt agen ber ,, Tage werden, wie Wolffg Telegrephenbüro! meltet, in Bayern nscht ein⸗ geführt. Die Staatseisenbabnverwaltung hofft, von weiteren Ein⸗= schräͤnkungen des Personenderkebrg, inebtsondere von der Einführung des Nachweises der Notwendigkeit von Retsen, absehen zu können, wenn dag Publikum sich se. bfi die erforderliche Beschränkung auferligt und alle Retsen, die nicht unbedingt nötig sind, unterläßt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.]

Theater.

Aonigliche Schnu spie le. Dienstag: Opernbaus. 227. Dauer bezugsvorstellung. Tiefland. Mustldrama in einem Vorsplel und zwei Aufzuügen . Guimera von Rudolph Lothar. Musikl von Eugen deAlbert. Mustkalische Leitung: Herr Rapellmeister Dr. Besl. Spielleitung: Herr Hertzer. Anfang 73 Uhr.

Scauspielhaug. 229. Dauerbenngsvorstellung. Nienst.⸗ und Freiplätze sind gufgehoben. Nalhau der Weise. Dramatlschtz Gedicht in fünf Aufzügen von Lessing. Spiel leitung: Herr Dr. Bruck. Anjang 7 Ubr.

Piittwoch: Opern hartz. 228. Dauerbezugsvorstellung. Rappel. . n U ens . , und n, . re ufzũgen na Raimu von ar alla. Mustk von Leo Blech. Anfang 75 Uhr. Schauspielbaug. 230. Dauerbezuggvorssellung. Dienst⸗ und Fretplätze std aufgeboben. Zum ersten Male: Heimat. Schauspiel in vier Alten von Hermann Sudermann. Anfang 75 Uhr.

Fumiliennachrichten.

Verlobt; Frl. Karin von Falkenhausen mit Hrn. Oberleuteant zur See Heinrich von Schroeter. Frf. Üdi von Br ch mit Hrn. Leutnant Joachlm von Schwerin (Schwerin i. M. Janow, Vorpomm). Fil. Mai Skowron ner mit Hrn. Ingenient Hans Haubold Gn n, . Kaethe Kuchs mit rn. Leutnant d. R. Georg Pick (Breslau). Verehelicht: Hr. Haupimann Fedor von Winckler mit Fr. Kalharlna von Roon, geh. von steumann (BerlinJ. Hr. Hr. xhil. Hans von Gwinner mil Frl. Wera von Iltzewltz (Muttiin, Pomum), = Hr. Kriegggerichtgrat Sr. Ecorg Liebezelt mit sirl. Emmy Stetter (Straßburg, Gls). Gest or ben: Hr. Generalmasor 3. D. Dietrich von Werder (Berlin. Wumertdor.! Hr. Sberft seutnani a. D. Earl Gesterding (Herlin) Hr. Hauptmann Hang von Pilttwis und Gaffron (Cöln):. Henrlette P. inzeisin von Schleawig ⸗Holstein, ve:w. Will. Geheimer Rat von Ezmarch (Kiel. 6

men.

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für der Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschcftsstele Rechnungsrat . engering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Men gering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei and Verlagganstalt. Verlln, Wilholmstraße 32,

Fünf Beilagen.

herstellung der Kam pikraft der Armee.

zum Deutschen Neichzan

n 261.

Nichtamtliches.

Polen.

Auf der evangelisch-augs burgischen Landessynode nn Lodz, die vom Generalgouverneur von Beseler zur Ab⸗ gabe eines Gutachtens über den Entwurf einer Kirchenordnung herufen war, eröffnets der Präsident des Kensistoriums Graf yon Posadowski⸗Wehner am Freitag die Verhandlungen mit einigen Worten an die 230 Synodalen, das Konsistorium ind die Gäste, unter denen Geheimrat Leycke als Ver— meier des Verwaltungschefs, Polizeipräsident Dr. Löhrs, Pberbürgermeister Schoppen und fünfzehn Vertreter des Jandesschulvereins genannt sejen. Graf Posadowskti betonte, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, daß es sich bei der Kircheno dnung nur um die innere Einrichtung der kirchlichen erwaltung handele, daß die Versammlung vor eine wichtige und schwierige Aufgabe gestellt sei, die nur in gemeinsamer, von gegenseitigem Vertrauen getragener Arbeit gelöst werden könne. Der Synodalvertreter von Warschau erhob namens der Gemeinden Warschau, Gzenstochau, Lublin, Radom und Sosnowice gegen die Abhaltung der Synode Einspruch und heantragte, die Neuregelung tirchen— gesetzlicher Art dem polnischen Regentschaftsrate zu überlassen. Geine juristischen Bedenken wurden vom Oberlandes⸗ gerichtzrat Palandt entträftet und die volle Ueber⸗ einsimmung des Berufungserlasses des Generalgouverneurs mit der Haager Konvention und den russischen Rechtsauffassungen betont. Nach Auseinandersetzungen über die Anwesenheit der zurzeit in Polen tätigen reichsdeutschen Geistlichen auf der Synode und über die Gleichberechtigung der polnischen und der deutschen Sprache bei den Verhandlungen beantragten die polnisch⸗vangelischen Geistlichen durch den Stellvertretenden Generalsuperintendenten Gundlach, den heutigen Verhand⸗ lungen eine zweite Lesung des Entwurfs folgen zu lassen. In den Erörterungen, die nicht mehr auf dem Boden völliger Sachlichkeit standen, gewann die Parteileidenschaft mehr und mehr Oberhand, Auseinandersetzungen über die Jiele der reichsdeutschen Geistlichen bei ihrer Betätigung in der evangelischen Kirche Polens führten dazu, daß General⸗ süperintendent Gundlach den Saal verließ. Die Mittagspause vurde zu Einigungsverhandlungen benutzt.

Frankreich.

Im Anschluß an das englische Ausfuhrverbot nach den nodarropäischen Staaten hat der Ministerrat den Unter⸗ suttzsekretär der Blockade ermächtigt, eine Ausfuhr und Durchfuhr nur zu erlauben, wenn die englischen Behörden es ihrerseit gestatten.

Wie Lyoner Blätter nachträglich zur letzten Sitzung der Lbgeordnetenkammer melden, kam es im Augenblick der Abstimmung zu einem Zwischenfall, der sicherlich zu Painleyvss Mehrheit stark beigetragen hat. Der Abgeordnete Labroue fragte:

Ist es richtig, daß der Vertreter deg Krieggsusschusses, Major Hellbronner, ein Sohn deutscher Eltern it? Dte Frage löste im Saal uagebenten Lärm, Autzrufe und Proteste bei allen Parteien aut. Der Mintsterpräsident und Kriegeminister Pain evs, der sich hie her, auch während seiner Rede, sebr gleschmütig verhalten hatte, spiang auf und verlangte das Wort. Mit erhotener Stimme er klärte er: Heilbronner, der Chef des Sekretartates des Kriegsausschusses, ist der Sohn eines hechgeachteten franjösi'schen Elsaͤfsers, dessen Bruder n der Marneschlacht gefallen ist. Labroue wollte widersprechen, aber Pasnlevé rief in heller Eatrüstung; Ich finde keine Worte, um diele unerhörte Verleumdung zu verurteilen, die heimiückisch hier um sich greift und die ich fetzt endlich fassen konnte. (Diesmal erhoben sich die Abgeochneten von allen Bänken und kiatschten Beifall.) Dits war der einzige einmüttge Augenblick der Kammer. Bei der n mn betrug die Zahl der Stimmenthaltungen 5M b. 85.

Rusꝛland.

Vorgestern nachmittag wurde im Marxienpalast in St. Petersburg das Vorparlament durch den Ministerpräsidenten Kerensk! mit einer Rede eröffnet, in der er der „Peters burger Telegraphenagentur“ zufolge ausführte:

Die Ginstweiltge Regierung sehe sich jetzt ium ersten Male in er Lage, mit Zertretern der organisierten Kräsfte des rafsischen Volls zusammen zu arbelten; sie sehe es als ihre, Aufgabe an, die ihr für die Zeit bis jur Gröffnung der Ver fassung⸗ gebenden Versammlung' anvertraute repolutionäre Gewalt gegen Ulle. Anschläge zu schuͤtzen, und hätte das bereils in zwei Fallen glücklich erreicht; sie hoffe davet auf die Unterstützung des Voꝛparla⸗ . Zwel unendlich schwier toe, , , der 6 . ein Vorparlamen ellt: die Landesverteidigung und die Wieder⸗ tien aeg Keren tzti feierte ausführlich und begeiflert die Tapferkelt der russischen Seeleute und bedauerte, nicht ebenfo von der Armee sprichen zu können, die die don der alten Regterung verschuldete Unbtldung des Volkes nd verbrecherische Wertetätigkeit um ibie Wider⸗

t gebracht hätten; er werde remnächst in geheimer bie erforderlichen Gegenmaßregeln., zur Besprechung

Hinfichtlich ver gußeren Poltltik kündigte Kerensti die hnorstehende Entsendung einer Neglerungtabordnung und, elnes Vertretenz der rufstechen? Demokratie ins Ausland an, die klar und Fürrtg die Haltung der rüssilchen Renrlerung zum Austrucz bring-n Ilten. Auf die innere Politik übergehend, jagte en, keine Ralerung der Welt' babe e3s so schwer wie die zusstsäze, die iaäßregeln, die gegen die Gedanken der Freiheit, Gleichheit ind Brüderlichkeit verflicßen, nickt anwenten Fönne, Gr erbitte daher Pie Unterflützung aller politischen Par eln und Aer Beddlkerungsklasfen. Keren ki schloß: Im Namen ber Armee, des

eikommandog, der Frontausschüsse eikläre ich; Das Heer erwartet, laß. das Lind scine Pflicht rar und feine Erzeugungsarheit zum söele dez Valelandes, besonders für die Versorgung rganisiere; ich säß,die bier vertretenen Bauern der Ames in nächster Zukunft e Hilfe lristen werken, deren sie bedarß, renn die Veisorgung der fonlen wird eine liamer diohendere Frage. ; „a Nachdem Awksentie m, der mit einer Mehrheit von e ginnen zum Vorsitzenden e l, ö begrüßt hatte, griff der marimalistische Arbil . gef zeters burg, Trotzky, die

zeiger und Königl

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22. Oltohe

lichen Elemente heftig an, die, wie er meinte, eine Erhebung der Bauern hervorriefen, die Verwirrung im ganzen Kriegs⸗ wesen steigerten und die Verfassunggebende Versammlung zum Scheitern zu bringen suchten. Er erklärte, die Maxi⸗ malisten könnten weder mit der Regierung, noch mit dem Vorparlament zusammen arbeiten. Er verlasse es, um Arbeitern, Soldaten und Bauern zu sagen, daß St. Petersburg, die Revolution und das Volk in Gefahr seien. Darauf gingen alle Maximalisten unter Hochrufen auf einen ehrenvollen demokratischen Frieden und die Verfassunggebende demokratische Versammlung hinaus. Danach beschloß die Versammlung, bis zur Ausarbeitung eigener Satzungen sich an die der Duma zu halten und nahm die Bürowahl vor.

Da die Wahlen für die Verfassunggebende Versamm— lung auf den 25. November anberaumt sind. hat die Vor⸗ läufige Regierung verfügt, daß die vierte Du ma aufzu⸗ lösen ist und die Mandate ihrer Abgeordneten für null und nichtig erklärt werden.

Der Kriegsminister hat, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, befohlen, daß außer den Jahrgängen 1895 und 1896 auch derjenige von 1897 entlassen wird.

Ast

Italien.

In der Abgeordnetenkammer legte Canepa vorgestern Rechenschaft ab über seine Tätigkeit als Lebens mittelkommissar. Er erklärte laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“:

Es set ihm gelungen, den Fletschverbrauch Italieng um 50 oo einzuschränken, ohne vie Volkzgerundheit zu schäbigen; der Zucker⸗ verbrauch sei um ein Ditttel zurlckgegangen. Wag dle Nation terungen anbelange, so habe er sie bereits im vergangenen Mai beantragt. Wenn fis icht durck geführt worden seien, sel es nicht sein Fehler. Die mangelhaften Getreide liefe rungen vom Auslande seien haupt⸗ saͤchlich auf ben verschärften - Bootskrieg zurückiuführen, der in ge⸗ wiffen Augenblicken die Einsubr vollkommen gelähm: habe und sie fort⸗ gesetzt stark beeinträchtigte. Als Benplel hier fũr erwahnte Canepa, daß Dampfer, die früher von Suez nach Syrakus fünf Tage fuhren, nunmehr 25 für die Reise beanspruchten, da sie wegen der U-Boote; gefahr große Umwege machen müßten. So set es porgelommen, daß inmol 'in? Syrakus elf Getretbedampfer lagen, die nicht gelöscht wurden, aber auch nicht andere italienische Häfen anlaufen konnten, da der Marne minister bie Gewässer des westlichen Jonischen Meeres alg von U-Booten verseucht bezeichnet hatte. Mit Being auf die Turiner Bor fälle bestritt Caneya, von allen Seiten durch Iwischenrufe unterbrochen, baß es sich um Hungerrevolten gebandelt dabe. Pie Unruhen sesen dem Willen entsprungen, den Krieg um jeden Preis zu beendigen. . . Nach Canepa sprach der frühere Minister Nitti. Er kritifierte gewisse Akte der Regierung und rügte namentlich, daß das Parlament über manche Dinge im unklaren gelassen

werde.

Des Volk müsse über den gesamten Umfang der Hllfeleistung der Verbündeten auf dem Gebiele des Verpflegunggwesens dle Wahr⸗ helt erfahren. Der Krieg habe den Charakter eines AÄashuagerunge⸗ krjeges angenommen. Jiglten werde siegen, wenn es den wirtschaft⸗ ischen Widerstand gut organtsteren könne. In dieser Hinsicht aber hahe die Tätigkeit der Regierung den Erfordernisstn der Lage nicht genügt, es müsse durch Schaffung, eines Krieggaugschusses im Mir rsierrate eine stärkere Vereiniheitlichung der Mittel und Kräfte

erzlelt werden. Schweden.

Bei der Eidesleistung des neuen Ministeriums führte der Staattsminister Eden über die Hauptgrundsätze der neuen Regierung laut Meldung des „Svenska Telegrambyran

folgendes aus:

Unsere erste Aufgabe wird es sein, in Uebertinstimmung mit den wiederholt bekanntgegebenen Abfichten der schwedischen Regierung und dem klar ausgedrückten Willen des schwedischen Volkes eine unver⸗ brüchliche, nach allen Seiten streng unportettsche Neutralitätẽ, polutk und eine damit üherelnstimmende Handeltpoliilk aufrecht zu erhalter. Das besondere Zufammenwirken der drei skaudina⸗ pischen Ieiche, az waͤhrend des Kriegt zustande Ejtommen ist, weitmöglichst zu entwickeln, ist unser lebhafter Wunsch. Den Bestrebungen, die mit immer wachsender Stärke auf verschiedenen Selten bervortraten, nach diesem weltperhrerenden Kriege einen dauer⸗ haften Frieden zu schaffen sowie eine internationale Rechigzotdnung, bie geeigner sein kann, den Erleden zu sichein, und eine Minderung der Rüftungslaften zu ermöglichen, schlleßen wir uns bon Herzen an. Sffenbar ist es nicht möglich, an eine Lösung der Frage einer Ye schronkung der Verteidigunggmittel unseies Landeg und ihrer An⸗ passung an die Tragkraft des Volkes und die Bedürfnisse einer fried⸗ laen Kultur wäbrend der Dauer deg Krieges heranzutreten, aber wir wollen eg nicht unterlassen, unsere Ueberzeugung aus iusprechen, daß diese Fragen eingehend geprüft werden müssen, wenn einmal der Krieg endet, unter Berücksichtizung der dann in der Welt herrschenden

ältnisse. V der Holiung der kriegführenden Mächte zu dem neutralen Handel und Verkehr entstanden immer größen. Schwierigkeiten für die Sicherung unserer Voltternährung und rie Tatigkeit unserer Ins dustrle, und die Lage ist im gegenwättgen Moment sehr einst. Sie fordert unabweisbar, daß die Regierung und das Volk mit vereinten Krästen nach Auswegen sucher, durch welche der DVrck wenn mög⸗ lich, erleichtert und die Krijeniett ohne großen Schaden durchlebt werden könne. Zu diesem Zweck müssen alle An. strengungen gemacht werden, unsere eigenen Vorräte Lis zum sußersten aus zunüßen, die Produktion vor allem von unumgänglichen Lebens bedürfnissen zu fördern und zu stärken, die Interessen der Produzenten und Konsumenten gerecht abzuwägen und in Aößt. mögiicher Umfassung den Handelsgauztausch mit den fremden Lindern

7. 4 J ] 9

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durch eine klare demokratische bietén dis Gesellschafteltbers zu des Volkeg in gemeinsamer Arbeit ; Ww Landes ju sammeln. Bei den bevorstehenden Wahlen Zwiiten Kammer des Reichztags hat sich eine große Fit den Forderungen nach verschiebenen Ver faffungt nderungen ange— schlossen, in erster Reihe der Umgestaltung detz Gemeinden ah!

nach dem Grundsatz detz gleichen Wahlrecktz für alle, die Gemeinden Steuern hejahlen, der Erweiterung des poltischen Wen rechts der Frauen und der Prüfung gewisser Forberunge n, die den jetzigen Bestimmungen das Wahlrecht beschränken. Wir werder unverzüglich die Arbeit zur Vorbereitung der Anträge ju den * von Eu

das

fassungsänderungen aufnehmen, damit solche Äyträge

Majestät baldmöglichst dem Reichtztage vorgelegt werben

Schweiz.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros ist der König Konstantin von Griechenland vorgestern morgen in der Privatklinik des Professors Sauerbruch in Zürich wegen eines bestehenden Empyems (Eiteransammlung) m der rechken Brusthöhle von den Professoren Sauerbruch und von Eiselsberg-⸗Wien operiert worden. Dieses Empyem war die Folge einer vor mehr als zwei Jahren nach einer Influenza durchgemachten Lungenentzündung. Nach einem worgestern ausgegebenen Bulletin ist der Zustand des hohen Patienten nach gelungener Operation befriedigend.

Türkei.

Nachdem der Deutsche Kaiser am Mittwoch voriger Woche in Begleitung Enver Paschas an Bord der „Goeben. Gallipoli und die Stätten der schweren Dardanellenkampfe besucht hatte, traf er am folgenden Tage wieder in Kanstanti⸗ nopel ein, in dessen Verlauf er zur asiatischen Küste nach Haldar-⸗Pascha fuhr, wo er versammelte deuntsche Truppen begrüßte und an Offiziere und Mannschaften verschiedene Aus— zeichnungen verteilte Am Abend fand zu Ehren des Kaisers im Palaste Dolma⸗Bagtsche ein Prunkmahl statt, bei dem der Sultan, wie die „Agentur Milli“ meldet, folgenden Trink⸗ spruch ausbrachte: . . Gure Masestät! Der Tag (st ein glücklicher fär mich und für mein Volk, an bein ez mir vergönnt ist, in meiner Hauptsiaet meinen erhabenen Freund und Bundesgengssen, den dielgeliebten Ratser der großen deutschen Nation, den Sbersten Kriegs herrn Der Land⸗ und? Seestreltkräfte, zu begrüßen, deren ruhmreiche Taten die tiesste Bewunderung der ö Welt auf sich baben. Ich bitte Eure Majestst noch einmal meinen warmen Dank entgegensunehmen für dieseß neue Zeichen von Freund⸗ schaft, daß Sie mir bet dieser Gelegenbeit zu erweisen, die Güte harten. Mein bester Wil kommentwunsch auf tür tischem Boden! Beseelt von dem festen Willen zu siegen, wenden unsere tapferen Heere, die in enger und innizer Waffenbrüderschaft fůr die Verteidigung unserer Gebiete und unsereg Rechtes auf Ungbbäng! keit und freie Gntwicklung kämpfen und unerschüiterlich enischlossen siad, den Kampf bis zur endgültigen Erlangung ihres rechtmäßigen Zieles welter ju führen, mit Gotteg Hilfe und urch hre heldenhafte Tapferkeit bald unfere Feinde von der Aus- fte les glen, rößeren Blutvergießen überzeugen können, Sie werden so dle . von den Leiden und dem Unglück befreien das die Folge dieses mörderischen Krieges ist. Stark durch unser Recht und in? Vertrauen auf den göttlichen Schutz und die Macht unserer Heere, die geeint sind durch ein festes und aufrichtig Bündnis, Fas sich ausbaut auf der G⸗meinsamkeit unserer Qteressen und der gegenseitigen Sympathie unserer ju allen Opfern bergiten Völker fowie auf Brejtehungen tiefer Freundscheft, die allezeit unser? belden Häuser verbunden haben, erwarten wir gelassen den endgültigen Trlumph in diesem Riesenkampfe, den wir führen mit Untersftützung unserer treuen osterreichisch⸗ungarischen uud bulgart⸗ schen Bundesgenossen und der den Völkern eine lange Zeit der Ruhe und friedlichen Arbeit sichein wird. Ich freche die aufrichltgsten und heiß ⸗sten Wünsche. für as Glück und die kostbare Gefundbeit Euerer Majestät, Ibter Majestät der Kaiserin und Ihrer ganien erhabenen Familie aus, fär daz Gedeihen der edlen und tapferen deutschen Nation.... (die folgende Stelle ist verstümmelt) und flehe ium Allmächtlgen, daß er unsere tapferen Heere ju Land und zu Wasser die r den Triumph der Gerechtiskeit und des Rechtes kämpfen, in seinen hriligen Schutz nehme.

Der Kaiser antwortete obiger Quelle zufolge mit fol⸗

genden Worten:

Eurer Mojestät sage Ich für Lie freundlichen Worte und das Wihkonmen Meinen auftichtigsten Dank. Es war mir eln Herink⸗ bedürsuis, nach all den großen Geschehnissen der letzten Jahre Eure Möjestäͤt, Melnen erhabenen Freund und Verbündeten, in der unher— gleichlichen Haupistadt des Osgmanischen Reiches besuchen ju dürfen, um so die Gefühle treuer waffenbrüderlicher und bundes freundlicher Gesin⸗ nung, die Mich und Mein Volt dem edlen osman i schen Volle gegenüber befecen, persönlich zum Autdruck zu bringen, Mit Freuden bin Ich darum der gütigen Einladung Eurer Maßestät gefolgt. Geßtern war es Mir vergönnt, an der Stätte zu weilen, wo die ozmanischen Streitkräfte zu Waffer und zu Lande in beldenhaftem Kampf un⸗ vergänglich Ruhmestaten vollbracht, den Anschlag der Feinde auf das Herz des Reiches siegreich vereitelt und unserer gem insamen Sache nen Dienst von nicht zu ermessender Tragwelte geleistet haben. Mit Bewunderung und Dankbarkeit sah Ich, welcher Schwieriakeien die osmanische Tapferkfit und Zähigkeit Herr zu werden wüßte. Anafarta, Arlburun und Sedd ul Bar werden für alle Zeiten stuhmesblätter bilden in der an Großtaten so reichen Reschichte der osmanischen Armer. Zu einer solchen Armee durch Meine Ernennung jzum Feldmarschall in perlönliche Be iehungen getreten zu fein, ist Mir eine stolle Freude und Genugtuung, sär die Ich Eurer Majeslät bier nochmals Meinen besonderen Pank Jus sprechen zu dürfen bitte. Bin nen kurzem jährt sich jum Lritien Male der Taa, da das türkische Reich, durch Freundschaft und gemeln same Intertssen schon lange mit ung verbunden, iur erte digung seine beiligften Güter an unserer Seite in den Kampf sintrat. Mit hoher Genugtuung entnehme Ich den Worten Eurer Majestät, daß dis ogmanische Volk und leine Wehrmacht mit der gleichen G tschtofsen⸗ heit und Zuve sicht wie da deutsche Belt und Heer, den Karupf big zu einem glücklichen, die Rechte und Lebensinteressen ugserer „tagten sichernden Ende durch;zufechten gewillt ilt. In wnerscht s erlicher Gändnistreue werden Deutsche und Osmanen, Schaller an Schulter mit Oesterreschern, Ungarn und Bulzaren außharrer, b's die Feinde die Rutzlostekeit weiteren Blut zergh ßens eingesehen haben In der rann folgenden Friedengzeit aber werden uns re Bälker, durch Kampf und Not nur noch fester aneinander geschmiedet, Fich gemetnsam den friedlichen Werken der Kultur widmen. Wenn Ich heute auf die Tage zurückschaue, dte Ich durch die

. geltnt t

auftechtzuerhaiten. Die schwere Zelt, die unser Volk jetzt durchlebt,

r- und Soldatenrats von 4 6th gierung, die unverantwortlich handle, und darauf die bürger=

hat mit ganz besonderer Stärke die Notwendigkeit hervorgehobin,

Büäte Eurer Majestät auf dem ogmanischen Boden rerleben