1917 / 255 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

An der Küste wurden wiederholt bei sonst mäßiger Feuer⸗ tätigkeit belgilche r, r.. darunter besonders Dirmuide, pom Feinde planmäßig beschossen.

In Flandern ging auf dem Großkampffelde das tagt⸗ über starle feindliche Feuer von 5 Uhr Nachmitiags ab zwischen Blankcarssee und Passchendaele zu stärknem Trommelfeuer über. Abends erfolgten zwischen Mangellaere und Bahn Boesinghe Staden feindliche Erkundungsvorstöße, die verlust⸗ reich abgewiesen wurden.

Das starke Feuer hielt unter mehrfacher Steigerung bis Mitternacht an. Bei Bekämpfung der feindlichen Batterien stelllren wir zahlreiche Explofionen fest und beobachteten gute Wirkung gegen erkannte feindliche Infanterieansammlungen. Bei reger Fliegertätigkeit vom Nachmittag an kam es zu zahl⸗ reichen Luftkämpfen. Feindliche Lager und Bahnanlagen nord⸗ westlich MJpern und bei Boesinghe wurden erfolgreich mit Bomben belegt und feindliche Batterien und marschierende 24 von unseren Fliegern mit Maschinengewehrfeuer an⸗ gegriffen. .

Im Artois lebte beiderseits der Bahn Douai Arras gegen 4 Uhr Nachmittags das feindliche Artilleriefeuer schlag⸗ ariig auf. Gegen bend vorfühlende starke feindliche Patrouillen wurden zurückgeworfen. An der Aisnefront ver⸗ . der 24. Oktober ohne weitere feindliche Infanterieunter⸗ nehmungen. Auf dem dortigen Großkampffelde blieb weiterhin die feindliche Artillerietätigkeit sehr lebhaft, besonders . dem ehemaligen Fort Malmaison und Courtecon. In der Abenddämmerung gingen an mehreren Stellen nach schlagartig einseßendem starken Feuer französische Erkundungstrupyen vor, die überall verlustreich abgewiesen wurden. Die sehr schweren Verlufte des Angreifers vom Vortage bestätigen sich. Während der Nacht blieb das Feuer lebhaft.

Bei mäßiger Artillerietätigkeit in der ö wurden in Gegend Prosnes mehrfach vordringende feindliche Stoßtrupps verlustreich abgewiesen. Fwischen Maas und Mosel erlitlen starke feindliche Patrouillen dasselbe Schicksal. In Mazedonien nahm das feindliche Artilleriefeuer wieder zu. Dtstlich Dobropolie scheiterten feindliche Patrouillenvorstöße.

Auf der italienischen Front nimmt trotz der widrigsten Witterungsverhältnisse die Kampfhandlung der verbündeten deutsch⸗õsterreichisch ungarischen Truppen nach dem ersten erfolg⸗ reichen Vorstoß weiterhin ihren Fortgang.

Großes Kauptquartier, 26 Oltober. (W. T. B.) Westlicher Krieg sschauplaß. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Längs der ganzen Front in Flandern war gestern und während der Nacht der Ärtilleriekam pf lebhaft. Besonders heftig war das Feuer vom Houthoulster Walde bis Holle beke; dort fieigerte es sich Morgens zum Trom melfeuer. Nächtliche Teilangriffe der Franzasen und Engländer scheiterten überall vor unseren Linien.

Nach den bisher eingegangenen Meldungen sind nach Dell verden an mehreren Stellen der Front Angriffe des Feindes erfolgt.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nach starker Feuerporbzreitung stießen die Fran zosen gestern von den Nordhängen des hemin⸗des⸗ Dames in den Ailette⸗Grund vor. Ihr Angriff traf gegen die in der vorhergehenden Nacht an den Südrand des Waldes von Pinon herangezogenen Vortruppen, die nach kurzem Kampf auf das Nordufer des Oise⸗Aisne⸗ Kanals zurückgenommen wurden. Es gelang dabei nicht, das vor den letzten Kampftagen in dem zerschossenen Walde von Pinon eingebaute Geschützmaterial völlig zu bergen.

An den übrigen Stellen des . wurden nach erfolgreicher Abwehr des feindlichen Stoßes unsere Linien plangemäß hinter den Kanal bei und südöstlich von Chavig non zurückverlegt.

Mehrfach versuchte der Gegner später, die Kanalniederun zu überschreiten; er wurde von unseren Kampftruppen übera zurückgeworfen.

Auf dem Ostufer der Maas stürmten tapfere nieder sächsische Bataillone mit Flammenwerfern in mehr als 1200 m Breite die französischen Stellungen im Chaume⸗Walde, überwältigten die Besatzung und brachten Gefangene zurück.

Mehrere zur Wiedergewinnung seiner Gräben vom Feinde geführte Gegenangriffe brachen ergebnislos blutig zusammen.

Bei den übrigen Armeen kam es bei Sturm und Regen zu zahlreichen Gefechten von Erkundungsabteilungen.

Vom Oestlichen Kriegsschauplatz

Mazedonischen Front sind keine wichtigen Ereignisse gemeldet.

Italiemüsche Front.

In Argnutzung des Durchbruchserfolges bei Flitsch und Tolme in sind unsere Divisionen über Karfreit und Rom⸗ zina hinaus im Vordringen.

Die Truppen des Nordflügels der 2. italienischen Armee find, soweit sie nicht in Gefangenschaft gerieten, geworfen und im Weichtn.

In unwlderstehlichem Vorwärtsdrang überschritten die deutschen und ssterreichisch⸗ngarischen Regimenter, en Leistung wetteifernd, die ihnen gesteckten Ziele und warfen den Feind aus den starken rückwärtigen Höhen⸗ stell un gen, die er zu halten versuchte. .

Unter unserem Druck begannen die Italiener auch die , ,. von Bainsizza⸗Heiligengeist zu räumen. Wir kämpfen vielfach bereits auf italienischem Boden.

Die Gefangenenzahl ist auf über 30000 Mann, dabei 700 Offiziere, die Beute auf mehr als 300 Ge⸗ s 166. darunter viele schwere, gestiegen.

Kiares Herbstwetter begünstigie gestern die Kampf⸗

handlungen. Der Erste Generalquartlermeister. udendorff.

und von der

Desterreichisch⸗ungarischer Bericht. Bien, 265. Oktober. (B. T. B.) Amtlich wird getaeldei: Italienischer Kriegsschauplatz.

Die zwölfte Isonzoschlacht, hervorgegangen aus der Initiatioe der in Not und Tod treu verbündeten Mittelmächte, hat gestern erfolgreich eingesetzt. ö ö

Um 7 Uhr früh begannen die Geschützmassen ihr Ver⸗ nichtungswerk. Eine Stunde später ging in Sturm, Regen und Schneegestõber die Infanterie zum Angriff über. Wetter und Gebirge stellen die Truppe auf eine üderaus schwere Probe. Der Feind wehrte sich aufs hartnäckigste.

Doch schon um Mittag war die italienische Schlacht⸗ front zwischen dem Rombon und Auzza an vielen Stellen durchbrochen. Alpen ländische Regimenter nahmen Flitsch. Deutsche Truppen werfen weiter südlich den Feind im ersten Ansturm zurück. -Die Höhen west lich von Woltschach und nordöstlich von Auzza waren Abends völlig im Besitz der Verbündeten.

Im Nordteil der Hochfläche von Bainsizza = Heilig—⸗ geist setzte der Italiener genern unseren Angriffen noch heftigsten Widerstand enigegen. ;

Auf dem Monte San Gabriele, bei Görz und auf der Karsthochfläche schufen örtliche Unternehmungen die Vorbedingungen für weitere Kämpfe. Das Artilleriefeuer wuchs in diesen Räumen auf beiden Seiten zu großer Stärkte an.

Bis zum Abend sind mehr als 109090 Gefangene gemeldet worden. Unter ihnen befinden sich Divisions- und Brigadestäbe. Die Beute ist nicht im entferntesten zu übersehen.

Bei der Heeresgruppe des Feldmarschalls Freiherrn von Conrad Geschützkãmpfe.

Oestlicher Kriegsschauplatz und Albanien. Unverindert. Der Chef des Generalstabes.

Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Aus dem Kriegs⸗ pressequartier wird am 265. Abends gemeldet:

Am oberen Isonzo sind die Verbündeten im erfolgreichen Vordringen. Die Gefangenenzahl und Beute wachsen.

Bulgarischer Bericht.

So fia, 24. Oltober. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom 24. Oltober.

Mazedonische Front: Auf dem Kamm der Mokra⸗ planina und westlich vom Ohridasee etwas lebhafteres Artilleriefeuer. Oestlich vom Vardar und südlich der Dojran hält trotz des Regens die Feuertätigkeit mit derselben Heftig⸗ keit an. Ein schwacher feindlicher Angriff südlich von Dojran wurde durch Feuer abgewiesen

Dobrudscha⸗Front: Schwache Kampftätigkeit.

Tuürkischer Bericht.

Konstantinopel, 25. Oltober. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht.

Artilleriekampf zwischen dem Gegner und unseren in Mazedonien stehenden Truppen.

Dschala⸗Front. Auf dem englischen Vormarsch gegen Kizil Rabat hin zogen sich die türkischen Vortruppen befehls—⸗ gemäß auf das nördliche Ufer der Dschala zurück.

An den übrigen Fronten keine wesentlichen Ereignisse.

. ,,, 25. Oktober. (W. T. B.) Heeretz⸗ ericht.

Kaukasusfront: Im Zentrum des einen Abschnittes wurde ein kleinerer russischer Ueberfallsversuch vereitelt. Rebellenbanden, die sich in der Nähe der Hedschas-Bahn verschanzt hatten, wurden mit großen Verlusten für sie durch unsere Truppen zersprengt.

An den übrigen Fronten keine wesentliche Ereignisse.

Der Krieg zur See.

Berlin, 25, Ottober. (W. T. B.) Im Atlantischen Ozean und Aermel-⸗Kanal wurden neuerdings durch eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Rose, sieben Dampfer mit rund 29000 B. R.⸗T. versenkt; darunter befanden sich ein bewaffneter Dampfer, anscheinend mit Oel und Gasolin, sowie vier unbekannte Dampfer, die aus Geleitzügen herausgeschossen wurden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kopenhagen, 26. Oktober. (BW. T. B.) Der dänische Dampfer „Novillo“ ist nach Mitteilung des Ministeriums, des Aeußern auf der Reise von England nach Frankreich mit einer Kohlenladung am 22 Oktober gesunken. Vier Mann der Besatzung sind umgekommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Mitglied des Herrenhauses Dr. von Burg a⸗ dor ff, Majoratsbesitzer auf Markendorf bei Frankfurt (Oder), ist am 19. 5. M. gestorben. ;

Kunft und Wissenschaft.

Wie die . Wiener Zeitung“ meldet, bat der Kaiser aus Anla det 2b jährigen Bestebhens der Akademie der ,, . in Wien die Wabl der nachgenannten Perfsönlichkeiten als Mit— Alieder dere Klabemie ber d sibende Fin el chef hn t, : Rampf, Kunstmaler, Professor und Direktor der akade⸗ mischen Hochlchule für bildende Künste, Berlln; Dr. Mar Klinger, Professor, Leipnig; Franz von Stuck, Profeffor der Akademie der bildenden Kuünste in München; Andreaz Forn in Mora in Schweden; Sildbauer Dr. Adolf Ritter von Hilde⸗ brandt, Professor in München; Dr. Louis Tu ail lon, Professor der akabemischen Hechschule für bildende Künste in Berlin; Architest Dr. Theoder Fischer, , der technischen Hechschuse in München; Stadtbaurat Hoffman, Berlin, und Dr. Friedrich Rtter

von Thiersch, Brofessor der Akademie der bildenden Künste hn München.

Bu ber Oktobersttzung de Gesellsaft fu pra Geheirarat r. zr, , nl let rn.

Karte stlziierte der Vortragende zunächst kurz den erdgeschictl een enz, deffen Srforschung noch immer sehr il e , ft. Die Gründe dafür find reben der , . der Bewozren die fur dag Land charctteristischen nenbil dungen, ba tee . Stemnwüästen Harragz und Sandwüsten Nefad vgn denen Norbarabien von drei Seiten umgehen ist. Ausführlich Ke. handelle er die Entstehung dieser weiten San dwüsten und dse za. Rebriende Austrockaung und Verödung des Landes, bie auch in ker Pflanzen⸗ Und Tierwelt zur Erscheinung kommt, Negd, das Kern. land von Nordarabien, defsen Inneres jetzt leidlich bekannt is flellt fich als ein 769 bis 8090 m boheg Steppenland vor— schiedener Art dar. Im Nordosten bat unter der schüßzenden Hand der

hrflen des echt edutnischen Schammctlandes an viesen Orten eiwag

derbꝛu, wenn auch in eschränttem Maße, eingesetzt, Der üdliche Teil sm Süden von dem Want Erma, einem gewöhnlich trocken liegenden Strom benrer jt, der in die Euphratniederung bei Basra außmündet, giit gegen wär tlg als das beste Weideland, aber noch vor tausend Jahren gab eg hier eine Menge Dörfer und, Ansie klungen mit Ackerbau und Palmenkültur; auch Bergbau auf Gold und Eisen wurde hier getrleben. Pit den hier gejüchteten Kamel und Schafherden wurde big jum Aut, bruch des Krieges ein reger Aus fuh handel nach Aegvpten über die Sinalhalbinfel getrieben; der Vortragende hat noch im Sommer 191 Nie kilometerlangen Herden die ser Tiere treiben si hen. Der Sit. osten von Negd hat noch letzt elne gewisse Zivilisation sich brwahrt. Hier g'bt es einige Städte, An tze mit 15 O90, Beröde mit 7 böe Fobhh, Scharia mit 5000 Ginwohnern usw., die der Handel biz nech Aegypten führt. Der wegen Verschwindens der Pferderasse fast cam eingegangene Pferdebandel hat die unternebmenden Kaufleute die er Siabte bis nach Sstindlen geführt, wodurch die folgenschwene H= fanntschaft mit den Enaländein gekommen ist. Dle englische Polstit hat ez in meifterbafter Weise veistanden, den se gewonnenen Emfluß auszunützen, nicht bloß in Ost⸗, sendern auch in Westarabien, h daß die Grelgniffe von 1915, die Aufrichtung eineg igreich; Hie m under dem Großscherifen von Metka, nicht überraschend sein konnten. An einer Rehe von Beisptelen zeigte der Vortragen de, wie die heutigen Araber nichts weniger al eine einheitliche Rasse, sondern, wie schon in alter Zeit, ein wahres Völkermosalk sind, das durch das starke Cin. dringen von afrikamschen Elementen mit Vernegerung bedrobt er⸗ scheint. Zum Schluß streiste der Vortragende Zentral. und Sid⸗ mrabien, von dem nur die Ränder in wechselnder Breit. be— kannt sind. Das Innere wird ausgefüllt von einem ungeheuren Sandmeer, genau so ok wie die Iberische lbinsel, dem größten unbekannten un unbewohnten Fleck unseres Eidball⸗. Seine Erforschung ist allein dur Luftichiff⸗ möglich an, besten bon Sarg aug, der Hauptstadt cer türkischen Provinz von Südwestarabien. Die Variegungen des Vortragenden wurdzn durch jablreiche Lichtbilder erläutert, die ium Teil von ihm selbst an⸗— efertigt worden sind, zum Teil aug den Sammlungen von Heimann Gr n stammen, der für die Erforschung Arabteng sein Leben geopfert bat. Von Interesse waren namentlich die Bilder, die von den Beduinenftäãmmen gezeigt wurden, die der Verachtung lbrer eigenen Stammesgenossen ausgesetzt sind, sowie die von den Slube, den Sota⸗Barat und den Akdam.

Literatur.

sKurze Anzetk gen . ener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. ,, . gen t nur an die , Wilhehm⸗ . 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Die Vorgeschichte des Welt kriege oder Die wichtigsten Tatsachen der neuesten deutschen a g von 1870 diz 1914. Kur; dargestellt von Profefsor Fr. Ghringhant. O, 60 Mν. Halle a. S. Hermann Hesenius,.

Rom s y. Tae unter der Tigra. Ven Klement Aug. Eickbol t, Väͤpsslichem O filder a. D. Mit 8 Sundern. S. riIu u. 330 S.), 3,50 M; in Pappband d, ᷣo . Frelbeig 6. Sr. Heidersche Verlage handlung. ;

Ozdnung der . für das Lehramt an höheren Schulen und Ordnung der , Ausbildung für das Lehramt an böberen Schulen in Preußen. O80 b. Palle a. S., Buchhandlung des Waisenhauset.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.] a ᷣᷣ——Qm& k᷑ eee) ea a e .

Theater.

Adnigliche Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 25 !. Dauer bezugsvorstellung. Dienst. und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in drei Akten von Amhroise Thomas. Text mit Senn, des Goetbeschen Romang „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Miche Carré und Jul⸗s Barbier, deutsck von Ferdinand Sumben. Musttalische Leitung: Herr Kapellmerster Dr. Besl. Spielleitung: Derr Bachmann. Balleit: Herr Ballettmelster Giaeb. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 233. Pauerbtzugsvorstellung. Dienst und Freipsätze sind gufaehoben. Nathan der Weife. Dramatischt⸗ Gedscht in fünf Aufqjügen von Lessing. Spielleitung: Herr Dr. Bruck.

Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 232. Dauerbezuggvorstellung. Dlenst˖ und , sind auf eboben. Rappeltopf. (Berliner ef en von 9 lvenkönig und Menschenfeind ) Oper in drei Aufzügen no

aimund

; von HNichard Batia. Musil von Leo Blech. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaug. Nachmittags: 159. Kartenreservelatz. Auf Allerhböchsten Befehl: Vorstellung für die Kriegs. Arbeiterschaft. Minna von Barnhelm. Anfang 23 Uhr. (Ueber sämtliche uh sist bereits verfügt.) Abends: 2533. Vauerbezugzdorstellung. Dienst. und Fr-iplätze find aufgehoben. Heimat. Schauspiel in vier Akten don Hermann Sudermann. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patty. Anfang 73 Uhr.

Familiennachrichten.

Berlobt: Frl. Gveline Ferno mit Hrn. Hauptmann Karl-Heinrich Becker UKuglacken, Sstpr.). Fil. Alice Müller mit Hern. Gerichtsas / sser und KRrlegsgerichtstat Dr,. jur. Walther Vesse (Brieg, Bz. Breslau Breglau, z. Zt. im Felde). ug Vereheltcht: Hr. Oberst Rudolf Frhr. Guretzly von Kornitz u.

Gureck mit 5 Gllv verw. Frfr. 95 26 geb. Rechlin. Sr Referendar Sberleuinanf d. . Decar Bosscimann mit Frl. Wiltrud Morel.

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Gainont von Glock (Hannover).

m

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstella deechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle Mengering in Ber in. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagganstaltz Bun, Wilhelmstraße a2.

Vier Beilagen

auf Mrd eigner Forschangen. An der Sand ciner selpstverfertigten

lolaschlienlich Waren eichenbelrlage Ne. du]

E r st

e Beila

zum Deutschen Reichs anzeiger und König

Gesundheitõwesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich⸗ Ungarn am 17. Oktober 1917. (Kroatien⸗Slavonien am 10. Oktober 1917.)

(Auszug aus den amtlichen Wochenausweisen) —— F Maul · Sweine⸗ Rotlauf

und pest Rotz Klauen⸗ (Schweine⸗ der Schweine

seuche euch) Jahl der versenchlen

Königreiche und Länder

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

Nr. des Sperrgebiet

Gemeinden

de Gemeinden

Gemeinden

Gemeinden

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n. Oesterreich. Niederösterreich

Oberbsterreich ö

Salzburg Steiermark

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Bukowina . Dalmatien.

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b. Ungarn. K. Abauj · Torna, M. Raschau

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radna, Tornopa .

K. Arva, Liptau (iptò), Turo ez

St. Bäcsalmäg, Topolya, Zenta, Zombor, Städte Magyarkanisza, enta, M. Baja, Maria heresiopel (Szabadka),

665 . Hödsäg, Kul Apatin, Hödsäg, Kula, 6becse, Palänka, Titel, Neusatz (Njvidék), Zsa⸗

M. Uivldè

ft. Bars, Hont, M. Schemni (Selmeez⸗ s Boͤlabanya

K. Bök os

K. Bereg, Ugoesg

K. Bistritz (Besztereze⸗ Nasz d) 8 2 2 2

St. Berettyujfalu, De⸗

kelyhl

St. Biharkeresztes, Csoffa, Plesd, Központ, Szalärd, . ,. (Nagy⸗

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grad, M. arhely,

(Gsitergom),

. Komorn

; m), M. Györ, omäürom. ..... ...

62 *

3897.

h 21 ] K. Stuhlweißen burg Feier),

M. Stuhlweißenburg (Szskes fehoörvär) L... R. Togarag, Hermannstadt Sieehen)

K. Gömör 636 Kis⸗H Sohl (3651lyom) .....

(Debreczen)

K. Heves d o g 9 9 . Hunyad

K. Jädz-Nagvkun⸗Szolnok K. Kleinkotel (Kis Kütülls), Großfotel( Nagy Küküllj K. Klausenburg (Roloꝛs), M.

St. Boga, Boksanbaͤnya, Facs ud, Karänsebes, Lugog, Maros, Temes, Städte Karänsebes, Lugos .. ..

St. Boꝛovieg, Jam, Ora⸗ viezabanya, Orsovya, Re⸗ . nya, Teregova, ö,,

9 äramarv4.

fk. Maros⸗Lorda, Udvarhely, M. Maros⸗Väsärhelv ..

K. Wieselburg i Dedenburg (Sopron), M.

St. Asioöd, Bia, Gödölls, Pomäz, Waitzen (Väcj), Städte St. Andrä ( Szent⸗ . Väcz, Uijpest, M. Budapest

St. Alsadabas, Gyömrö, Kispest, Monor, Nagy⸗ kätd, Räczkeve, Städte Nagykörötz, Czeglöd, M. Kecs tems

St. Ahony, Dunaveese, KaloFcsa, Kistörös, Kis—« kunfslegyhäza, Kunszent⸗ miklos, Städte Kiskun⸗ fölegvhäza, Kistunhalas

K. Preßburg (Pozsonv), ,,,

K. Srotz

St. Igal, Lengyeltot, Marezal, Tab

St. Bare, Csurgé, Ka⸗ posbar, Nagyat ad, Sziget bär, Stadt Kaposvär..

KR. Sʒzaboleß

K. Szatmär, M. Szjatmär⸗ Némett

X. As, (Stepes)

K. Stil agy

K. Szolnok⸗Doboka ....

St. Buziäsfürdö, Központ, Lippa, Temegrékas, Uja⸗ rad, Vinga, Yi. Temes var

St. CGsäk, Detta, Weiß lirchen (Fehsrtemplom), Kevevnr, Werschetz (Ver⸗ seez), Stadt , plom, M. Verseez. ...

K. Tolna

K. Thorenburg,

Aranyoß)

St. Cfene, Grohßkitinda (Nagykikinda), Nagyszent⸗ miklös, Paärdäny, Per⸗ . Thrökbeese, Toörö⸗ anizsa, Hatzfeld (3som—⸗ hola], Stadt Nagh⸗ kikinda .

St. Alibunar, Antalfalva, Buänlak, Mödos, Groß becskeret (Nagybeeseret), . Stadt Nagy⸗

echkerek, M. Panesopa

S. Trentschin (Trenesén) .

K. Ung, St. Homonno, Mezölaborez, Siinna, Sztropkö ;..

St. Bodrogköz, Gälszécg, Nagynmlhälv Särospatat, Satoraljaujhely. Sie⸗ rens, Lokaj, Varanns, Stadt Satoraljaujhely

St. Czelldömölk, gfllehn Güns (Köszeg), Nömet⸗ ujvar, Särbär, Stein⸗ amanger ( Szombathely), ei. Köszeg, Szom⸗ athely

S. Körmend, Olsnist (Mu⸗ raszombat), Sientgott. härd, Cisenburg (Vaspär)

K. Weszprim (Veszprem) .

St. Balaton füred, Kesn⸗ thely. Pacsa, Sümeg, Tapolcza, Zalaegerszeg, Jalaszenigroͤt, Stadt Zalaegerszeg .

St. Alsolendya, Csaktor ; nya, detenye. Nagykanizsꝗ, Nova, Perlak, Stadt Groß

C. Belovar Körös, Va⸗ raßdin (Varasd), M. Va⸗ rasd

f. Lifa⸗ Krbaba. ö

é. Modrus⸗Fiume ü

K. Hadju, M. Debreczin

Klausenburg (Kolozsvar)

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tanii fa (Nagytkanizsa) ..

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Kroatien⸗Slavo

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K. Pozsega.... .

63 K. Syrmien (Siersm), M. Semlin (Zimony).... 63 K. Veröez M. Esseg Esz ot) 1 1 Ye. 111

Zusammen Gemeinden (Gehöfte):

a. in Oesterreich: wo 8 (0, Maul, und Klauenseuche 234 (2233). 3 Ywemmevest (Schweineseuche) 67 (230), Rotlauf der Schweine 163 (447). b. in Ungarn lausschl. KRroatten⸗Slavponten):

Rotz 37 (47), Maul, und Klauensenche 777 6183), Schweine pest (Shweineseuche) 351 (4716), Rotlauf der Schweine 156 (85). Außzerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 25, 27, 33, 38 in 6 Gemeinden und 19 Gehöften.

1 1

ztroatien⸗ Slavonien: Rotz 20 139), Maul⸗ und Klauenseuche 60 (731), Sch (Schweine seuche) 14 (133), Rotlauf der Schweine 2 (H.

Außerdem Pockenseuche der Schafe im Sperrgebiet Nr. 65 in Gemeinde und 1 Gehöft. Pockenscuche der Schafe ü in Oesterreich, Lungenseuche des Rindpiehs und Beschälseuche der Zuchtvferde sind ia Desterreich und Ungarn nicht aufgetreten.

Theater und Musik.

Deutsches Opernhaus.

Die ko nische Gestalt des dürren Schneiderleinz mit den flatternden Fraͤckschößen und dem Ziegenbart finder sich in der komischen DDer „vie Schneider von Schönau? von Jan Hrandts-⸗-Buvs gleich verdreifacht vor, ohne daß dadurch dier Komik wesenttich gesteigert wärde. Das Werk des holländi⸗ schen Ko uponiten wurde, nachdem es bereits in DVresoen, Wien und anderwärtg seige Bihnenwirkung erprobt hatte, gestern auch im Charlottenburger Optrnhause mit gutem Gitolge auf geführt. Diesen Erfolg verdaakt es mehr seinen schätzenswerten musikalischen Eigenschaften als der wenig unterhaltenden, gar ußcht spannenden Handlung, die Bruno Warden und J. M. Wel le⸗ mingky ersonnen bab n. Die drei Schneider Wirgele, Biegele und Ziegele bewerben sich um die Hand Veronikag, obne daß diese, einem von lhnen den Vorzug ju geben, sich ent⸗— schlußen kann. Ein des Waen kommender reisender Handwen ksbursche sch äst mit salomontscher Weishelt vor, daß de jenige die Braut er⸗ ringen solle, der ihm am schaellsten einen gut sitzen den neuen Anzug an⸗ fertigt. Während nun die Schneider an die Albeit geben, nützt er die Zelt für sich bel der schönen Veroatka, die er zuletzt selbst als Braut heim⸗ führt. In der Masik stehen den humoriszischen kanonarttgen Gesangen der drei Schneider, die stets vereint auftreten, einzelne anmutyolle lyrlsche ECpisoden gegenüber. Diese Mosit, die stets in angenehmem Flusse bleibt, steigt niemals in die Nie derungen hinab, sie ertlimmt aher auch trotz aller Feinheit der Cinzelheiten keine Höhepunkte. Man merkt, daß ein Bühnenfremder sie geschaffen hat. Dennoch läßt man sich gern von ihr umschmeichtln und nimmt sie als gute Ver⸗ heißang für das künftige Vollbrtngen ihres Schöpfers hin. Gme mit Geschmack von dem Direktor Hattmann in Szene gesetzte und von dem Kapellmeister Waghalter mit Liebe und Sorgfalt musikalisch vorberestete Aufführung stellte das Werk in das günstigste Licht. Mijn Ilok war eine scheimiiche und gat singende Veronika, Bernhard Gztel eln siimmbegabier und splelgewandter Handwerkibursche, und die mi sitilisch sch vierlgen Rollen der dret Schneider batten in den Herren Werner, Stelier und Kandl vortreffliche Vertreter gefunden. Als Uhrmacher und Bürgermeister hatte Herr vom Scheidt Gelegenhtit, seinen schönen Bartton in einer phllosophierenden Arie zur Geltung zu bringen. Die drei munteren Lehrjungen der Schneidermelster wurden von den Damen Wolf, Santner und Bach mit dem nötigen Uebermut vargestellt und gesungen. An Beifall ließen es die zahlreichen Za⸗ schauer nicht fehlen.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Mignon“ mit den Damen Marherr, Herwig und den Herren Kirchhoff und

Schlugnug in den Hauptrollen aufgeführt.

Sm Königlichen Schauspielhause geht morgen Nathan der Weise' in Siene. Heschätigt sind darig die Herren Kraußaeck, Sommerstorff, Bienafeldt, Clewing, Elchholz und Patty sowie die Damen Co rad, Coste und Sussin. Sptelleiter it Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Im Neuen Operettenhauz findet zum Besten der kämpfenden Truppen der Harde am kommenden Dienstag eine Wohltätiateitsvorstellung statt. Hermann Sudermann wird Die Hind“ und aadere elgene Dichtungen vortragen. Die klassische musitalisch: Tunst wird durch die Damen Et hel Hansa vom Königlichen Opernhaut, die Kammersängerin Lula Mysz— Gmeiner und den Geiger Alfred Wettenberg vertreten sein. Neue Tanzproben rringen Nidey Impekopen vom Overnhaus in Frankfurt 4. Main und Great Hegesa. Hermann Bottcher wird Tteder zur Laute singen. Ver zweite Teil dez Abends wird durch die Aufführung der Operette ‚Der Soldat der Marte“ in der bekannten Besctzung ausgefüllt.

In der Heilig⸗Kreuzkirche veranstaltet der Organist F. Schink am Mittwoch, den 31 Oktober, Abendg 8 Uhr, ein Fe sfr gn ert zur 400. Fahrfeier der Reformation unter HMüwirkung von Helene Ney (S pran), Gertrud Peiper (Alt) und dem Kirchenchor. Der Eintrüt kost t 30 4.

Konzerte.

Von den größeren musikalischen Veranstltungen der letzten Zeit tt vor allem ein Konzert des Kögiglichen Hof« und Dom chorg unter der Täiltung von Professor Hugo Rüdel im Dom hervorzuheben, dessen Vorttagsfolge Werk- von Halestring, Antonio Lotti, F. Durante, Joh. Seh. Hach und G. Coce enthielt. Die Schulung und Siimmenschönheit des Chors in unmer wieder aufs neue zu bewundern; im a capella-Gesang kemmt ihm keine andere Chorvereintgung gleich. Seine Konzerte bieten den Zuhö ern Stunden der Erbalung und rholung. So war s auch diesmal; die wundervollen Tonschöpfungen rer alten Meisser hörte man in so meisterliché Ausführang, daß man für eine Weile der Welt und ihren Sorgen entrückt wurde. An der Ocgel saß Walter Fischer, ter, Weile von Buxtehude und Bach, in vollendeler Wie auf dem herrlichen Insrument vorgetragen, zum Programm beisteu rte. Das erne Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle nter Richard Strauß' Leitung hrachte

der Ueberlieferung gemäß Werke von Haydn, Mozart und Beethoven.

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