Ministerium für Handel und Gewerbe.
Die Liquidation des in Deutschland befindlichen Ver⸗ mögens der Frma Wm. Joynson C Son in St. Mary Cray (Grafschaft Kent) und ihrer Jahaber, insbesondere der gleich⸗ namigen Niederlassung in Berlin, ist beendet.
Berlin, den 22. Oktober 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. — J. V.: Dr. Göppert.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 Nobember 1914 (RGGBl. S. 487) und 10. Februar 1916 (RGBl. S 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers sür die französische Beteiligung an, der Firma Reifenberg u. Mastbaum in Liquidation und der Firma Reifenberg u. Co. in Cöln die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter: Professor Schmalenbach in Cöln).
Berlin, den 24. Oktober 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusen sky.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwang s⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 235 November 1514 (RGBl. S. 487) und 10. Februar 1916 RGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ kanzlers uͤber die Kommanditbeieiligung der Frau Marquise d' Oncieu de Chafferdon in St Jean d Arrey in Savoyen an der Firma Hees u. Cie., Duͤngerfabrik in Merzig a. d. Saar die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter: Kauf⸗ mann Martin Reehs in Merzig.)
Berlin, den 24. Oktober 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe.
J. A.: Lusensky.
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Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung russischer Unternehmungen, vom 4. März 1915 (RGBl. S 133) und 10. Februar 1916 (RGB. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichs⸗ lanzlers über die Firma Herings- Export „Seld“, G. m. b. H., in Königeberg i Pr. die Zwangsverwaltung ange⸗ ordnet (Verwalter: Gouschedstraße 2).
Berlin, den 24. Oktober 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusens ky.
Kaufmann Max Troje in Königsberg,
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der Kreistieragrzt Luchhau in Rosenberg i. Westpr. ist in die Küreie tierarztstelle für den 3. Veterinarbezirk in Berlin ver⸗ setzt worden. ⸗
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachuna, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung britischer Unternehm ungen, vom 22 Dejember 1914 (RGBl. S 556) ist das im Kreise Rummelsburg (Bommern) gelegene Gut Wilhelmsthal der englischen Siaate angehörigen Miß Murlel Smallwood Arnim zwangsweise unter Verwaltung gestellt und der Ober⸗ förster Wilhelm Henke in Rohr zum Verwalter bestellt.
Berlin, den 27. Oktober 1917.
Der Minister für Landwirischaft, Domänen und Forsten. J. A.: Wesener.
Bekanntmachung.
Dem Konditor Hermann Gottschling, hier, Alter Markt 17, habe ich auf Grund des § 2 Abs tz 2 der Bandegratß⸗ kekannmachurg vom 23. Zepiember 1916 (RSGI. S. 603) die Wie dera“ fr'ahme deg durch meine V rsügung vom 19. Funi 1817 , 2889 — unteisagten Handels mit Honigkuchen gestattet.
Magdeburg, den 26. Oktober 1917. Ver Polizeipräsident. J. V.: Nitsche.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsvererdnung vom 23. September 1915 zur Frubaltang unzuverlässizer Personen vom Handel (RGGBl. S. 603) babe ich dem Kolonie lwärenhänler, Robert Heise, in Berlin, Dranienst. ß 200, wobn baft, duich Verfügung vom heutigen Taqe hen Handel mit Gegenständen des täglichen Hedarfs, sngbesonder⸗. mit Nahrungsmitteln, wegen Unzuverlässigkeit in bejug auf diesen Handelsbetried untersagt.
Berlin⸗Schöneberg, den 24. Oktober 1917.
Der Polijeipräsident zu Berlin. Kileggwuqc her. mt. J. V.: Macha tiut.
Sekanntmachung.
Auf Grund der Bundetrataverordnung vom 23. Septemher 1915, betreff nd Fernbaltung unzudeclälsiger e nel vom Handel (R 6 Gl. S 603), in Verbindung mit Aff⸗r 1 der Aut fũübrungeb . stimmun gen des Handelsmtniste ss vom 27. S vtember 1916 habe ich dem Bäcker⸗ melster Robert Ceblin in Heritn- Treptow, Treptowe! Park, darch Verfügung vom beut gen Tage den Dandel mit Gegen⸗ ständen des 1äglichen Bedars und des Kriegs bedanfs, susbefondere mit Backwaren, sowie jede mittelbare oder unmittel= baie Betetligung an einem solchen Handel wegrn Unzuverlassi. keit für di. Dauer vom 1.— 30. Nov mber d. J. untersagt. Eine Ubernetung ricses Verbots int fiafbar. Berlin, den 25. Oktober 1917.
Der Lantrat det Kreises Teltor. von Achenback.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundezratb-rordnuna vom 23. Sept⸗mber 1915, betreff nd Fanbelsung unjiuverlässiger wersonen vom Handel RGBi. S. 607), in Verbindung mit 3 ffer 1 der Aus fũbrun gobestimmungen Det Hä desemsn sters vom 27. Seyten ber 1915 batze ich dem Milch—⸗ käncler Erni Wildarube in Reriin-dgnkwitz, Hauptsn. 38, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegen⸗ st6nden des zäclichen Be danrfs und ves Kriegebedarfs, inäbesondere mlt Mil, sogte jede mlit lbare oder u— m ielbare
Betelligung an einem solchen Handel wegen Nuzuverlässigkeit für dle Tauer des Krieges unter sagt. Eine Uebertretung die sez Verbot int strafbar. Berlin, den 26. Oktober 18917. Der Landrat des Kreises Teltow. von Achenbach.
Bekanntmachung.
Dem Kleinbändler Cbristian Lehren in Gürzenich sowle dessen Ebefrau ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 jedweder Handel mit Gegenständen des täcstchen Bedarf, ein sckließlich mit Lebeng⸗ und Futter⸗ mitteln, sowie j⸗gliche mirteldare oder unmittelbare Beteiligung an einem 'solchen Handel wegen Unzuverlassiakeit in bezug auf die sen . untersagt worden. — Die Kosten tragen die Be⸗ troff enen.
Düren, den 24. Oktober 1817. Der Königliche Landrat. Kesselkaul, Geheimer Regierungerat.
Bekanntmachung.
Der Firma Schuhhaus Romer, Inhaber Kaufmann Joachim Rosenberg in Stuttgart, haben wir mit Bezug auf die in Dortmund, Westenbellweg 71 und Münsterstraße Hö, be⸗ triebenen Filialgeschäfte auf Grund der Bundesrats verordnung vom 23. September 1916, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Per⸗ sonen vom Handel (RGI. S. 603), den Handel mit Schuh: waren aller Art wegen Unzuverlässigkeir für den Stadtbeꝛ tit Dorimund untersagt. — Die Kosten der amtlichen Bekannt⸗ machung im Deutschen Reichganjeiger und in der Dortmunder Zeitung siad von der Betroffenen ju sragen.
Dortmund, den 26. Oktober 1917.
debengmittel⸗Poli jeiamt. Xschackert.
Bekanntmachung.
Dem Milchbändler Georg FGottfie⸗ Müller, geboren am 5. Mal 1860 in' Somborn, wohnhaft in Frankfurt a. M., Geleit straße Nr. 15, Geschäflelokal eben va, wird hierdurch der Handel mit Milch und Mortereiprodukten sowie jegliche mittelbore oder Unmittelbare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Un⸗ zuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbehetrieb untersagt.
Frankfurt a. M., den 27. Oktober 1917. Der Poltzeipräsident. J. V.: von Klenk.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratapverordnung vom 23. September 1915, betreff'nd vie Fernhaltung unsmuverlässiger Pe sonen vom Handel (Reicht. Gesetz l. S. 603), bahen wir der Handel tfrau Martha Hübner, geb. Pri, hier, Beingarten 8, durch Nierfügung vom heutigen Tage den Handel mit Obst wegen Unzuverla sigkelt ia bezug auf diesen Handelsbenrteb untersagt.
Halberstadf, den 26. Oktober 1917.
Die Polizelverwaltung. Dr. Gerhardt.
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Bekanntmachung.
Gemäß 57 der Verordnung des Hundesrats von 23. Seytember 1915 (RGBl. S. 603) wird dem Metzer Heinrich Schort ᷓ in Cronberg im Ta ncz der Handel mt Hegenständen des jäglichen Bedarfs, inthesondere mit Nahrungsmitteln, sowte die Au übung seinen Metzgergewerbet hiermit wegen U juverlassigkeit in bezug auf diesen Gewerbehenrieb für dat gesamte Reichzgeblei un tersagt.
Bad Homburg v. d. Höbe, den 25. Ołtober 1917.
Der Königliche Lanzrat. J. V.: von Brüning.
Bekanntmachung.
Der Handelsfrau Henriette Müller, geb. Ma sche, in AIteüstrinchen ist auf Grund deß § 1 der Bund gtatgberord— nung ur Ffeinbaltang unzuverlässtjer Prsonen von Handel vom 23. S ptember 1915 (RGB. S. 603 ff) der Handel mir Fischen, Feder oteh und sonstigen land otrtschaft⸗ ichen P—sro dukten wie überbaupt mit Gegenständen dez Kriege de darfs und des täglichen Bedarfs mit so— sorttger Wirt ung unter slagt worden.
Königsberg, Nm., den 17. Oktober 1917.
Der Landiat. J. V.: Wotschte, Kreissekretär.
—
BSekanntmachung.
Dem Milchhändler Sowinski und den Milch, und Butter— bändlerinnen Michallit und Nowat wird wegen Ugjuperlaͤlsia—⸗ keit auf Grund des 51 der Bundesratsderordnung vom 23. Sep- tember 19185 der Gewerbetriebuntersagt.
Königshütte O. S., den 23. Oktober 1917.
Die Polijeiverwaltung. Werner.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundetsrateverordnung hur Frnhaltung unzu ver— lässiger Personen vom Handel vem 253. Sept mber 1915 und. de, dain ergangenen Ausführ ungsbestimmungen vom 2. S epriember 1917 ist dem Vaäͤndler Friß Kröig, Oberbau sen, Acerür, 47, durch Verfücung der siädiischen Polt eiwerwaltung vom 22 Ottober 1917 der Handel mit Nahrunge⸗ und Futtermisteln aller Art sowie mit sonstigen Gegen ständen des täglichen Bedarfs wegen Uniuverlässigkeit in beiug auf dirsen Handelsb ttieb untersagt wolden unter Auseiltgung der Kosten des Verfahrens. Oberhausen, den 22. Dftober 1917.
Dir städntlsch⸗ Poltzelverwaltung. Der Oberbürgermeistet. J. V.: Di. Neikeg.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernbaltung un⸗ zuverlässiger Personen vom Handel vom 23. He n 36 den damn ergangenen Aus führungäbestimmungen vom 27. September 1915 ist der Händlerin, Ehefrau des Hermann Jude in Ober⸗ bausen, Friedrich⸗Carlstraße 65, durch Verfägung der städtischen Polt irerwaltung vom 13. Ottober 1917 der Handel mit RNabrungs-⸗ und Futte mitteln aller Art und mit sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Uni verlässigteit in bezug auf diesen Handelsbetrleb unter sagt worden unter Auf— trlegung der Kosten des Verfahrens.
Ober hausen, den 22. Oktober 1917.
Die städtische Poltieire waltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Vr. Neike c.
Bekanntmachung.
Auf Grund der S5 6 und? der Bundesrass verordnung vom 24. Jult 1915 und über den Handel mit Lebens, und Rutterminteln und jur Bekämpfung des Kettenbandel? (RG Bl. S. Hl) sowie des
haltùng unzuverlässiger Personen pom Handel (RG Bl. S. 603) habe ich dem Mübßlenbesitzer Albrecht Becker und seiner Ehefren in Thase die Oerstellung und den Handel mit Strobmehl wegen Uazuv rläͤssiglest und. Beteiligung am Ketten handel unter⸗ faßt. Die Beckersche Mühle wird hiermit Lis auf weitereg ge- schlossen.
Quedlinbuig, den 22. Oktober 1917.
Der Landrat. von Doetinchem.
Sekanntmachuna.
Der Ehefrau des Ludwig Szmytkowstt, Adele geborene Steri'wasfer, und deren So bnen Gungav, und Gräch Sjmvtkowskt, sämtlich in Herten, Kaiserstraße Nr 34, wohn haft, if auf Grund der Band srats er ordnung vom 23. September 19815 (RGöl. S. 693) und der Aut sührungzanweisung vom 21. Sep- tember 15153 der Handel mit Manutsaktur⸗ Welß- und Wollwaren aller Art wegen Unzuverlässigkeit in heiug auf diesen Handelt etrieh untersagt worden. Frau Szmytkoweki bat dle durch dag Verfahren verursachten baren Auslagen, ineb-sondere die Gebühren für die im 5 1 der obengenannten Verordnung vor- geschileben e öffentliche Ber mnntmachung, zu erstatten.
Recklinghausen, den 26. Oktober 1917.
Ver Landrat. Bürgers.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. Oktober 1917.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern, wie „W. T. B.“ meldet, den Vortrag des Generalstabs.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr, für das Rechnungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen, der Ausschuß für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Das Reichseisenbahnamt hat unterm 24. d. M. einige Aenderungen der Nummern Ta, Ib und II der An—⸗ lage G zur Eisenbahnverkehrsordnung verfügt. Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 189 des Reichs— Gesetzblattes vom 21. d. M. hervor.
Bahern.
In der gestrigen Landtag ssitzung wandte sich der Präsident von Fuchs vor dem Eintritt in die Tagesordnung laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ mit folgen—⸗ den Worten an das Haus:
Die Augen aller sind heute nach Süden, auf die Tämpfe gegen Italten gerichtet. Außero dentliches daben die letzien Tage gebracht, unter autg-zeichneter Führung sind unsere Truppen m Vereim mit dem verbündeten österreichrsch ungarlschen He re jum An—W— griff gegen den verräterischen ehemaligen Bundesgenossen übergegongen. In. gewaltigem Ansturm wurden in kürt ner Zelt, die größten Schwierigkeiten überwunden, di⸗ feindlichen Llnien darchbrochen und der Felnd wait, zum Teil bis auf italienisches Gebie jurückgeworfen. Sehr groß ist die Zabl der Gefangenen, un. üdersehbar die Beute. Met Holt Bewunderung und heiß m Dank ge dent n wir der giännenden Führung, des Heldentum und der berr⸗ lichen Taten der fapferen verbündeten Truppen, die sich neuerdings unverweltlichen Lorberr errungen haben. Noch dauert der siea reiche Vormarsch fort, welcher uns weitece Fortschriste und dem Übschluß des Krieg 'z hoff ntlich näher bringen wird. (Bravoh Gott helfe uns weiter. (Lehhaftes Bravo!)
Polen.
Nach der Rückkehr aus der Johanneskathedrale, in der der Regentschafts rat folgenden Eid geleistet hatte:
Wir schwören bei Gott dem Allmächtigen und Dreleinigen und beim polnischen Volke, daß wir die Regierung ausüben warden zum allgemeinen Wohl, zur Fest'gung der Mach! und, der Unab⸗ hängigkeit, des Rubmes, der Frecheit und des Glückes des polnischen Vaterlandes, zur Erhaltung des Friedeng und der Eintracht unter den Bürgern des Landes, so wahr uns Gott belfe,
fand im Warschauer Schloß die Huldigung seitens der offisiellen polnischen Körperschaften und Vertreter aus allen Kreisen der Bevölkerung stait. Zunächst begrüßte im Namen des Ueberaangsausschusses des vorläufigen Staatsrats Vize⸗ kronmarschall Mikulowsti-Pomorgski den Regentschaftsrat in einer Ansprache, in der er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenhüros“ unter anderem ausführte, daß die Beteili⸗ gung am Wiederaufbau klug und richtunggebend für die Bildung eines tunlichst starken unabhängigen Polens sei. Schon im März 1917 sei auf Anregung des verstor benen Staatsrats⸗ mitalieds Kunowski im vorläufigen Staatsrat der Gedanke, einen Regentschaftsrat zu bilden, entstanden; heute würde dieser Gedanke verwirklicht. Er fuhr fort:
Wir sprechen Euch noch in dem Kampfe um die Wledererlangung der volniichen Staatlichkeit unsere Huldigung aus und boffen auf Gren slarken Willen bei der Schaffung der Fundamente einez unak⸗ hängigen Polens und beim Wiederaufbau deg Lan deg. Uasere Greß— eltern waren schwach und ohnmächtig, das gleiche ist vom heutigen Polen zu sazen. Ich rufe daher den Regenlschaftgrat auf, . möchle die gesamte Bevölkerung um sich scharen. Sammelt die Volksmengen durch eine kluge Regierung um Guch, lehit sie die Stanungen (iner gerechten Herrschaft erkennen, so nüird auch das ganze Volk Guch unterstützen. Wir wünschen, daß im Augenblick, wo Ihr den König einsetzt, im Lande schon eine starke Regierung bestehen möge.“
Auf die huldigenden Worte des Vizekronmarschalls ant⸗ wortete Regenischaflsrat Fürst Subomirski mit einer An—= sprache, in der er den Da i des Regentschaftarats ausdrückte und etwa folgendes ausführte:
Auz dem sch veren Ringen des vorläufigen Staatzrats ent tand der Regen schafter at ein wichtiger Schritt ne, , und ein sicht⸗ harcs Reichen des vpolnisch:n Staatsweseng, das durch den Walen eier Monaichen entsteßf. Auf der Uhr der Weirgeschicht: schlägt eine große Siunde und gebiet uns, einen deutiichen Be wet dafür zu geben., daß war, knnerlich start gesammelt sind und den zersetzenden Hader und Streit von“ uns wersend, eine starte Ne Rierung bllben werden und diefer unbedingten Geborsam und Ansehen bi Fremden sicherõn werden, damit wir 8 verdienen und
§z 1 ter Bunteßrattvaochrung vom 23. September 1915 jur Fern—
wurdig werden, unferen Platz unter den freien Kulturvölkern ein-
uche, won glauben fest und unerschülterlich, daß der gesunde
t sterhaltungstrieh des Volketz seine vebengfrast kundgeben und alle 6. . Ich winde
Hluischen Richtungen um einen Gedanken scharmn witrb. pa nicht nur an uch, Landsleute, sondern ich wünsche, baz meine 1 1 . m nm or Rn en f ier ö. nm⸗ auch zu den abwenden, in ber Fremde zerstreuten dringe.
en sie zürückkebren, mögen sie die Reihen der Achtitenden ver⸗
. „denn das Vaterland rust alle. In herzlicher Verbrüderung
öl tal der Tat hämmert.
in d
scha
Fal
rophersche Worte des Peteste s Sarg wurden bon desem Volkes an die Vertreret der ganzen Natton gerichtet.
Polen! schaft, der
3u denst, soꝛper dne
hergeben Guch ni
Melne Herrn! Ec ist ein festlicher unn für das poölnische Fand h cb deutsamer Tag, an dem wir rie Ghre hahen, zun eren Mae die geren, welche die hehe Würde alt Meitglieder des Regentschafts⸗= rats wis Königreichs Polen übernommen haben, in unstzer Minze be⸗ güjen zu fön en. Gin bereutun esvoller Schritt ut damit ge—⸗ chibhen. Vie in der Ahe höchten Känbgebung vom 5. November ijls in Aussicht gestellie stagrl che Neubtldung Pi lenß gat⸗ „net itzt fesie Gestalt, Pitts im Tober us gewaltiesten Kreges aller Zeiten volllleht sich hier, vielfach angefochten und? viel umstettien, der staatttche Neubau, der für die künftige Gestaltung des Staate. und Völkerlebengz von Europa von hoher Bedeutung seia wird. Es gut hier nichts Beringereg cls die A einandersetzang der westlichen Kullur mir der östlcen, woran mit Pelen auch noch andere Völker b tiiligt siad, welch? die Siege der Jerbunder'n von des russischen werg-walt gang beftett haben. Ihnen, hochzuberchrende Herten, fällt eme Jufgabe zu, wie sie en Größ und Schönheit Siaatsmhnnern felten beschleden gewesen sein mag. Ihle Sache wird es ein, zu erkennen, welch. Art der Gin⸗ glicderung des Königreich Polen in die Pitiiele uropäische Stgaten⸗ zeselischaft seiner polltischen LUufgahe am hesten entspr⸗ chen wor td. Echöner und größer aber ist für Sie die Aufgabe, Ihr durch mehr als ein Jahrhundert in seiner Enswicklung niedergebaltenes Volk ju elner Feten nationalen, kultarellen und wirtschast chen Blüte zu führen. Daß Gott dazu feinen Segen gebe, ist der Wunsch ker verbündeten Machte, welcht den nicht zum geringen Teil durch ri⸗ Großtaten Fhrer Heere neu ins Leben gerufenen po nischen Staat an ihrer Seite zu cemelnsamer politischer und Kulturaibtit willkommen heißen. Gott gebe Ihnen, den pohen Mitelsedern des Megentschasts—⸗ tat g, Kraft, zum Wohl Ihres Volkes und Vaterlandes Ihces hohen Amtetz zu walten!
Das Hoch auf Polen, mit dem General von Beseler seine
Rede schloß, fand begeistenrten Widerhall. Darauf ergriff der Erzbischof von Kakowstzki das Wort zu einem Trinkspruch mf die verbündeten Monarchen, der in Dank und Hoch auf Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Karl J. auskiang, worauf die deutsche und die österreichisch⸗ ungarische Nationalhymne gespielt wurde. Aus Anlaß der Einsetzung des Regentschaftarates befahl der Generalgouverneur von Beseler einen Gnadenerlaß, datiert vom 27. Oktober 1917, der obiger Quelle zufolge be⸗ uümmt, daß allen Personen im Generalgoupernement Warschau, gegen bie durch Urteil der Zivilgerichte oder durch. Strafe oder Zwangtzwerfügung der Polizeibehörden auf Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten allein oder in Verbindung mit Nebenstrafen oder auf Geldstrafe bis 1000 6 einschließlich oder auf Verweis bis heute rechtskräftig, erkannt, ist, der noch nicht verbüßte Teil der Freiheit strafe einschließlich der erkannten Nebennrafen oder der noch nicht gezahlte Betrag der Geld⸗ strafe und die noch nicht gezahlten Kosten in Gnaden erlassen werden. In besonders geeigneten Fällen soll auch bei schwereren Strafen auf Vorschlag der Strafvollstreckungs⸗ behzc been dert erurteilten Personen ihre Strafe ganz oder teilweise erlassen werden, sofern die Straftaten nicht aus chrlose Gäessünung' herborgingen und die bisherigz Gute Führung während der, Vollstreckung der trafe Ge⸗ währ für zukünftiges Wohlverhalten bietet. Unter diesen Gnadenerlaß fallen jedoch nicht diejenigen Personen, welche wegen Preiswuchers, wegen Schmuggels jeglicher Art, wegen Nichtbeachtung der zur Sicherstellung der Ernahrung gegebenen Vorschriften oder wegen. Verstoßes gegen die Pferde⸗ musterungsdorschriften bestraft sind. Im Anschluß daran wurde vom Generalgouverneur noch ein militärischer Gnaden⸗ erlaß verfügt, wodurch in vom; militärischen Gerichteherrn vor⸗ geschlagenen Fällen solchen Personen, die auf Grund der mili⸗ iätischen Strafgesetze bestraft sind, diese Strafen ganz oder teilweise aus Gnaden erlassen werden, sofern triftige Gründe hierzu vorliegen.
eren und Hände zu einem Hammer umschmieden, welcher
Oe sterreich⸗Ungaru.
Der Kaiser Karl hat vorgestern, wie „Welffs Tele⸗ e, 8 . ⸗ . graphenbüro“ meldet, folgende Depesche an ben Deutschen
Kaiser gerichtet: Gestern si d Deine Truppen in Civibale eingedrungen. Heute haben meine Regimenter melne Landeshaupistart Gör; zurück⸗ ewonnen. Ez ist mir eine hesondere P g, , . — . nnen. Es ist mir eine hesondere Heriengsache, in dieser großen Stunde dankbar unserer Waffenbrüberschaft zu gedenken, die mit Gotteg Hilfe diese neuen gewaltigen Triumphe seiern durfte. Du ban in selbstloser Sachlichkeit meinem Oberbefehl . vi ichiigsten Dlyisionen zur Berkägung gestelit. Jie lbewußt haben unsere Genera llläbe die Vorbrreitung des Anar sffs gemein⸗ sam und erfolgreich darchgeführt. Die Stoßkrajt Deiner Truppen erwies sich wie immer als unüberwindlich. Für allz Vtes⸗ Ve weise lreuer Hundes ger ossenschaft sagen ich und meine tapfere Wehrmackt Dir innigsten Dant. Ves Allmächtigen Gnade rahe auch weiterhin auf unseren siegreichen Waffen. Karl. . ö . . 8 22 Zur gleichen Stunde traf Kaiser
vom Deutschen
folgender Glückwunsch im Feld⸗Hoflager des Kaisers Karl ein:
Die unter Driner Litung so erfolgreich hegongenen Overaitonen 11 .
le italtenische Armer nehnien einen ver heitzungs vollen Rott
Welter mit Gott! Der lassen:
In harten Kämpfen haben meine hraven Truppen, vereiat wit den faäpferen Verbündeten, in wentg:n Ta len glänzente Kr olge er= rungen. Freudig bewegt sage ich allen sür ihr Rnelbewußtet und heldenmütlgez Verhesten in den, schwertg Kimpsen melnen wärmsten Dank und syreche cllen Fübrern, allen Kommanhanten, allen Truppen meige vollste Anerkennung aus. Mit Gottes Hilfe weiter!
Der Kaiser ist gestern in das wieder befreite Görz ein⸗ gezogen. Der Gegner hot die Stadt zum großen Teil zerstört, geplündert und die Bevölkerung verschleppt.
Im öster reich ischen Herrenhaus gedachte gestern zu Beginn der Sitzung der Präsident Fürst Windisch-Grätz der Erfolge an der Südwestfront und erklärte obiger Quelle zufolge:
Wo te ind zu schivach, um die Empfindungen ju schldern, die uns alle beseelen ongesichts ver Nachricht, daß die heimailichen Land⸗ striche einschließlich , ihrer schönen Landes bauptstaht Görz wieder scroonnen sind. (gebhaster Beifall.). In tiessier Ghifurcht schließt sich daz Herrenhaus der hohen Beftiebigung ar, welche Setge Majestät empfindet über di glönsenden unter seiner Fübrung erzielten Erfolge, und bas ganze Herregbaug gedenkt in hee iste run gs voller Huldigung unserer beirlttben Truppen, welche nauen Ruhm errungen haber. (2ehhaftor, anhaltender Beifall und Hochzute.)
Das Herrenhaus setzte darauf die zweite Lesung des vor⸗ läufigen Haushaltsplans fort.
Der Pole Bilineti begrüßte die Schoff eng det selbständigen fou beräken polnsschen Staates und erklärte bezüglich der nech zu lösenden Fragen, daß die Polen zuf die Festlegung zer Frenjen ves Polenrelcheg und die Frage ver künftfgen Lygastte rahig unh in sicherer Hoffnung wartitrn. Sie vertrauten nicht auf hie Fisebengrcrsamrnisung, nicht auf die Entenlenaazen, dir ren . miner nur theorttische Versprechangen machter. Die Polen versroulen den Zentralmächten, die zulgten, daß sie Greßts tun könnten, von dem Standpunkte autzgehend, taß dir Interesen den Poltnvorkeg mit den Interessen der helden Zen tralmächte sür lange Zelt verknüpft selen. Die Polen vertrauten ihbelondece dem jungen Kalser als ben, Haupt dor ate hrwürdigen Dynastit, deten fit schscht licher Beruf sich mit der alten zagellonischen Idee des siaatiichen Zusaimmenleheng freier Völker seii Jah hundenten deckt. (Kebhaster B ioall) Dr. Härnzeiter (Dent scher) erklärte, die Bubäpester Rede des Grafen Gzernin nei ein länzender Kom— mentädr zur Haltung der 3intralmächte. Man müsse elnerseit? an der Friedenslder unentwegt ftstbalt n, ag gererseits de von entfernt bleiben, den Gegnern, die nicki davon wissen wollten, den Friedan im mer an zublekey. Cividale und Udine wirkten mehr ois bie schönfte Friedenzrcoc. Heute fei der zweite Tell der Rebe des Grafen Czernin Iftücll, raß Desterreich - Ungarn den Krieg fertfetze und sich freiz On d volbehalte, getragen ven Lem Stoll auf tie greßartigen Leistungen und bie ugerschütterlich- Waff enbrüderichast, die sich jetzt wieder giänjend bewährt habe. Dle Tschecken Fyrscht und Goll er— läuterten bie ischechtsche staalsrechtlich: Erklärung, wobei sie fest⸗ slellten, daß viese Kundgebung kein polltischeäz Novum begründe und daß das ischechische Volt sich stets bewußt Fleibe, die habt burgische Monagichie imttb: gründet zu haben. Den Fürst Lubkowitz erklärte, der konserpattve böhmische Grokgrundbesitz sei für eine Ver fassunge⸗ ande ung auf föreratistischer Grundlage, selb verständlich im Rahmen ker Meonnnchie, wobei jezi ze Einwirtung von aufeihalb der Grenzen zurück, erwiesen wird. Der Fürst Schwarzenberg trat für die Ver⸗ stänbigung der Deuischen und Tschechen in Böhmen unter der Wah— rung der Eigenart jeden Volksstamme; tin.
*.
Kaiser hat nachstehenden Armeebefehl er—
Großbritannien uud Irlaub.
Die neue britische Nationalpartei hielt am 25. d. M. in der Londoner Queenshall bei siarker Beteiligung unter dem Vorsitz Lord Beres fords ihre Eröffnungsversammlung ab. Lord Beresford legte eingehend die Parteiziele dar und betonte, wie Wolffs Telegraphenbüro berichtet, dle Absicht der Partei, die Regierung zu stärken, sie zur Fortsetzung des Ftrieges zu veraulassen und die deutschen Einflüsse in England auszurotlen. Die liberale Partei, sagte der Redner, sei diskreditiert, die Unionistenpartei gestorben. Die große kommende Partei sei die Arbeiterpartei. Die Nationalisten hofften auf ein Zusammenatrbeiten mit dem Arbeitertum und seien auf eine Besserung seiner sozialen und politischen Lage nach dem Kriege bedacht. Havelock Wilson, der Vor⸗ sitzende der Seemannsliga, betonte wiederum den Entschluß ber Liga, die Deutschen für ihre völkerrechtswidrigen Verbrechen u betrafen. Lord Montagu führte aus, er komme von drei . zurück, wo alles gut stehe. Trotzdem sei keineswegs Hrund für einen unbegrenzten Optimismus vorhanden, Es gebe Leute, die von einem Friedeneschluß in einigen Wochen vder Mondten sprächen. Man dürfe sich nicht in solche Hoff⸗ nungen wiegen.
— Wie „Reuter“ meldet, hat der Premierminister Lloyd George gestern aus Anlaß des im Unterhause vorliegenden Antraug, dem Heere, der Flotte und der Bevölkerung für ihre Verdienste um den Krieg den Dank aus zusprechen, eine Rede gehalten, in der er eine Schilderung der Taten von Flotte und Heer gab. Er sagte u. 4. .
Ich zögere nicht zu fagen, daß ein überwältigendes Unheil die Sache der Verbündeten getroffen haben würde, wenn nicht die eng⸗ sische Flotte gewesen wäre. Raßland wärde in der Tat schutz os ge⸗ wesen sein. Vie Flotte hat im Verlauf des Krieges 30 Millionen Menschen, 2 Milllonen Pferde, 25 PHiiflionen Tonnen Explosiostoffe und Vorräte fowte h Millionen Tonnen Kohlen und Oel befördert. Es ist noch zu früh, die Wirkung der Blockade der englischen Flotte gegen unsere Feinde festzuflellin, eine Blockade, die vollständig ge⸗ wesen wäre, wenn wir nicht die Täten des Balkans unverschlossen
tine Reihe
gelafsen hätten. Was die grole Flotte betrifft, so Patte sie nicht
viele elegenbelten wie die, die den Rum un serer Flore gescha fen
haben, abte es war nicht ibr- Echulb. Lloyd George wandte sich dann der Handel smarine
zu und führte aus: J i ö Vor dem Kriege bestand eine Schwier ak it, Mannschasten jür die Handels marine ju bekommen, wegen der besseren vebensbeninguntzt n am Tanks. Aber ftotz der Mäben, ber Leiden, der Schrecken um Gefahren, die feit Ausbruch des Krlegeg in manntafaltist gewachsen sind, hat sich doch kein Mann gesunden, der n bie Ser zu ücklukehren. Von der Armer lage, er Joern, ur prüngliches C rpedittont kor̃ps zählte 160 000 Mann, jetzt bett aßen dte englischen Gzpeditionsstreitkräste mehr als 3 Million n. Es st dieg in großer Triumph der Organisation, der un möa ich ermacht warde durch die heldenhaste Selbstausopfecung der alten Ammer.
Rußland.
In der Sitzung des Vorparlaments vom 25. Oktober, in der Fragen der Landesverteidigung besprochen wurden, erklärte ber Rebner der Linken, der Soziglrevolutignär Stein berg-Earellin, wie „Wolffs Telegraphenbürs, meldet:
Die Kampffähigkeit der Armee kann nur dann aesleigert werr en, wenn Aimee Und Volk wifsen werden, wofür sie kämpfen. Die erste Bedingung für die Hebung ber Verteidigung und ber Kampf ahi kent der Armes ist ein vol ständiger Wechsel unserer äußeren Polti. In bem Vn schlag an alle ketegfs6ihrenden Machte für su fortigen Waffen⸗ söillstand ehen wir nichtz, was die Ehrt und Würde Rußlondt schmälern könnte.
Spanien.
Der König hatte Pariser Blättermeldungen zufolge vor⸗ gestern Besprechungen mit dem Kammerpräsidenten und mit dem Senatspräsibenten, der dem Fönig anriet, Dato seln Vertrauen zu erneuern. Dieser werde die Fortes einberufen. Andernfallz würden die Liberalen wieder die Macht übernehmen. Der Kammerpräsident hielt angesichls der ernsten Lage die Bildung eines Kabinetts der nationalen Zusammenfassung für notwenig, dessen Vorsitz Garcia Prieto übertragen werden sollte. Der König erklärle, er werde noch die verschie denen Parteiführer, darunter Maura, Romanonetz, Prieto, Besada und Toca zu Rate ziehen.
Kriegsnachrichten. Berlin, 29. Oktober, Abends. (W. T. B.) In einzelnen Abschnitten der flandrischen Front und des Chemin⸗des⸗Dames lebhafter Artilleriekampf. Im Osten nichts Wesentliches. ĩ In der italienischen Ebene gute Fortschritte.
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Der große Sieg der Verbündeten am Isonzo nimmt immer gewaltigere Ausdehnung an.
Deutsche und österreichisch⸗ungarische Truppen stehen bereits dicht vor dem wichtigen Eisenbahnknotenpunkte Udine, während österreichisch⸗ ungarische Divisionen Cormons eroberten und sich im Küstengebiele der Landesgrenze nähern. Unter dem Druck dieses gewaltigen Vordringens, auf dessen Siegeszug sich die Vöute an Gefangenen, wie schon gemeldet, auf über 100 000 Mann und 760 Geschütze gesteigerk hat und die stündlich e. . ist auch die italienifche Front in Kärnten ins Wanken geraten.
Die prahlerische Siegeszuversicht in der Rede des italieni⸗ schen Kriegsministers: „Mögen sie kommen, wir fürchten sie nicht!“, Re tosenden Beifall erweckte, ist schnell zu Schanden geworden.
Die italienischen Zeitungen wollen die Welt und das eigene Voll über die gewaltigen Geschehnisse täuschen und erklären es für absurd, dem Angriff größere Bedeutung bei⸗ zumessen, da die von den Verbündeten eroberte Stellung nur eine Vorpostenlinie sei, und die italienische Führung sich die deutsche bewegliche Abwehrtaktik zu eigen gemacht habe. Zweck der Rückzugsbemegung sei, italienische Operation⸗ massen zu sparen. Inzwischen ist ein ganz erheblicher Teil dieser Massen in deutsch⸗õsterreichisch⸗ ungarische Ge⸗ fangenschaft geraten. Auch die italienische oberste Heeres⸗ leitung versucht noch den Zusammenbruch der gesamten Isonzofront dem eigenen Volke, seinen Verbündeten und den Neutralen zu verheimlichen. So hat der italienische Ober⸗ befehlshaber Cadorna den täglichen italienischen Heeresbericht, dessen Uebersetzung in englische und französische Sprache ver⸗ boten wurde, für die Veröffentlichung gesperrt, Ferner versucht Cadorna nach dem Funkspruch vom 23. Oktober 1917, 4 Uhr 10 Nachmittags, nach dem Beispiel Kerenskis die Schuld der ungeheuren Niederlage der Feigheit seiner zweiten Armee zu⸗ zuschreiben, bie kurz vor dem Angriff in öffentlichen Minister⸗ reden über alle Maßen gelobt wurde.
In Flandern war trat unsichtigen Wetters längs der Yser die feindliche Feuertätigleit stark. Mit besonderer Wucht lag das Feuer in Gegend Dixmuide. Nach heftigster Feuer⸗ vorbereitung vorstoßende feindliche Abteilungen nördlich der Stadt warden unter schwersten Verlusten zurückgeworfen. Auch zwischen dem Houthaulsterwalde und der Lys nahm das Feuer große Stärke an. Nach heftigstem Trommelfeuer hrachen 3 Uhr Nachmiltags nördlich der Bahn Boesinghe — Staden die Engländer in dichten Wellen zum Angriff vor. Er brach blulig in unserem Maschinengewehrfeuer zusammen.
Auch am Chemin-des-Dames scheiterten nach heftigster Arlillerievorbereitung zweimalige starke französische Sturm⸗ angriffe bei Braye. Wo unser wirksames Feuer die Angreifer nicht bereits vor unseren Hindernissen niedergemäht hatte, wurde der Feind durch Gegenstoß geworfen. Den zurück⸗ flutenden Angreifer faßte vernichtend das Feuer unserer Batterien und fügte ihm schwersie Verluste zu. Zahlreiche Gefangene blieben in unserer Hand.
In Mazedonien lebte stellenweise das Artillerie⸗ feuer auf.
Großes Hauptquartier, 30. Oklober. (W. T. B.)
Westlicher Krie gsschauplasßz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. In Flandern war die Artillerietätigkeit im Abschnitt Dir muide mit kurzen Unterbrechungen lebhaft.
Zwischen dem Houthoulster Wald und dem Kanal Comines — Ypern erreichte der Feuerfampf gestern eitweilig große Stärke. Er blieb auch Nachts heftig und hat a heute morgen zum Trommelfeuer gesteigert.