neur hob in seiner Erwiderung hervor, daß die e . . Yehärden fich mlt allen Kräften bemühen, bie Ochung pen vandeg zu fördern und den Boden für ve künftige voluische Kealerung varzubereiten. Der Generalgouverngur wie guf ble Bernachlässigu⸗g deg Landes durch mehr alt Hundert Jahre der russischen Wirischaft und auf die kulturellen Leistungen der leyten Jahre bin, die durch die Besetzungsbebörden im Verein mit der einheimischen Bevölkerung so erfreuliche Erfolge zeitigten. Die Rede kes Generafgöupernenrg wurde mit großem Beifall aufgenommen. Auf eine Ansprache des Sprechers der israelitischen Kuituggemeinde versicherte der Generalgouverneur, daß die jünlsche Beyölkerung volle bnrgerliche Gleichberechtigung gent ße, jedoch mit allen Riäften beftrebt sein mässe, sich alg vollwertige Höürgerschaft des polnischen Landed iu bewähren, dem sie selt Generationen n n. Der Ateste der beim Brückenbau beschäftigten einheimischen Werk⸗ messter namen Regzte biest an den Generalgouverneur elne polnische AUnsprache, in der er dan kbar der großen Wohltaten gedachte, die selt bem Bestand⸗ deg sterreichisch⸗ ungarlschen Generalgouvernementt durch solche großen Nnternehmungen Abertausenden der darbenden Bevblkerung erwiefen werden, und erklärte, daß ei ihm alg Ginheimischtm eine besondere Genugtuung sel, dem Generalgouverneur auch die großen Veistungen der dortigen Arbelter beim Bau der Brücke feierlich zu über- geben, deren Vollendung der österreichlschuungarischen Monarchie und den österreichisch⸗ ungarischen Bebörden zu besonderer Ghre gerelche, die allerorten feine Auslagen scheuten, um in dem besetzten Telle Polens alte Verkebrzstraßen instand errichten. Der Werkmelster bat den Generalgeuverneur, er möge Polen nach dem Muster der Zentralstaaten einrichten, 831 ihn die polnischen Geschlechter durch Jahrtausende segnen würden. Der Generalgouverneur erwiderte, eg berelte ibm ein gom befondere Genugiuung, aus dem Munde eines Mannes aus em Volke , Lob der österre cisch⸗ ungarlschen Behörden ver⸗ nommen zu baben, die immer beftrebt gewesen seien, die Seyblkerung des befeysen Gedieteß dahin zu bringen, duß sie ihr neues Vaterland selbständig erbauen lerne und auf eigenem Boden mit eigener Hand affe. Die neuerbaute Brücke, ein Melsterwerk wesilicher Kultur, echt grell ab bon der PVerngchlässigung der Ven kehre wege, wie sie die öfterrelchisck ungarischen Behörden hler angetroffen hätten. Ja kaum Ir Jahren sei nunmehr die dritte große Brücke nber den Weichfelfirom geschlagen worden. Der Generolgouverneur hob besonderz den erneherischen Wert so großer Bauten hervor, die die einbeimischen Arbeiter mit den nereften Errungenschaften westlicher Kultur bekanntmachten, und . mit den Worfen: „Nur auf diese Weise kznnt Ihr durch Selbsternehung selbständig werden und Guer Vaterland auf jene Höhe bringen, ju der wir Guch emporführen wollen. Stirmische Kundgebungen folgten den Worten des General⸗ gouverneurts.
Lyon, 6. November., (B. T. B.) Doptche de Lvon' meldet aut Hreft: Ver Schlepp dampfer „Atlgg“ ist in der Näbe der Hafeneinfahrt mit dem englischen Kohlen dampfer s Pt e⸗ radöto! jufammengestoßen. 25 Mann von der Besatzung des ‚Mereddio werden vermißt.
Gtkoptie, 5. November. (B. T. B.) Der Empfang der dentschen Gäste gestaltete . in Slope, im Herjen Mazedonientz, besondeig erbebend. Die Bevölkerung der Stadt und der umliegenden Dörfer begrüßte sie warm. Wahrend ibreg ganzen Aufenthalte in di fer Hochburg dei bulgarischen Nattonalgeistes bewunderten die Gäste besonderg die künstlerischen Trachten der Bulgaren dieser Gegend. Der Generalgouyerneur Toscheff beherbergte sie im Regierungt⸗ gebäude, wo ihnen ein Fest mahl gegeben wurde. Gestern abend deranstaltete die Stadtgemelnde ju ihren Ghren ein Festmahl, an dem die angesehensten Bürger der Stadt teilnahrien.
zu halten und neue zu
Handel und Gewerbe.
Die 7ꝛ⁊. Kriegsanleihe wiederum eine Volksanleihe.
Das Zeichnungsergebnis der 7. Krlegsanleihe setzt sich, wie „W. T. B. meldet, nach den neuesten Meldungen aus 5,3 Millionen Einzelzeichnungen zusammen, gegen 6. Millionen bei der letzten Frühjahrsanleihe. Dieser Rückgang hat nichts Auffallendes an sich, da bekanntlich die Stückzahl der Zeich⸗ nungen bei den Herbstanleihen immer hinter der der Frühsahrs⸗ anleihe zurückzubleiben pflegt. Die Gründe hierfür sind nicht schwer zu erraten. Erfahrungsgemäß schreitet die Kapitalbildung im Gommer, deren Auswertung die Herbstanleihe bringt, gerade in den Kreisen der kleineren Zeichner nicht, in dem⸗ selben Maße fort wie in den Wintermonaten, die in der Regel erst dem Landwirt den Erlös seiner Ernte zur Ver— fügung siellen und auch anderen breiten Schichten der Bevölle⸗ rung größere zum Sparen geeignete Summen (Weihnachts, Abschlußzuwendung, Gewinnanteile usw) bringen. Diese snnen naturgemäß erst bei der Frühsahrsanleihe in die Er— scheinung treten. Immerhin ist dieses Mal beachtenswent, daß das Verhältnis der Stückzahlen von der 7. zur 6. Anleihe 77 vY beträgt, während bei den entsprechenden Anleihen des Vorjahres (also von der 4 zur 5.) die Verhältniszahl 72 vH betrug, das ist also ein Rückgang von nur 23 vH gegenüber 28 vh im Jahre 1916. Mlt vollem Recht kann daher die neue Kriegsanleihe wiederum den Anspruch auf den Ehrentitel einer Voll tzanleihe erheben.
Rinzelheiten zur 7. Kriegsanleihe.
Wie der Präͤsident des Relchshankdirekloriums herelis in der Sitzung des Jentralaut chusses der Reickebank vom 30. v, M. aue⸗ gefuhrt hat, beträgt das bi herige Grgebnig der J. Krlegsanlethe rund 12 4535 Millionen Mark. Ba die Feldielchnungastellen Zeichnungen noch bid jum 20. November d. FJ. entgegennehmen, ferner noch Meldungen cuß dem neutralen Auslande auzsteben, dürfte das . Ergebniß den Betrag von 125 Vtllllarden Mark
ersteigen.
Bei den verschledenen Gruppen der Vermittlung stellen wurden
elchnst:
rah In Millionen Mark: bei der Neichsbanndiüi.ꝛ. . belt den Banken und Banklerg.... bei den Sparkafsen .. bei den Lebensversicherungtgesellschaften bei den Keeditgenosser schaften. ... bet den Postanstalten..
12 0 12 753 .. 6946 2383169 = 383 . 1094 1 . 8 90 * 84
gusammen . I2 468
Von dem Gesamtergebnlt von 12 458 Millonen Mark entfallen auf 5 o/ Rejschzanlelbestũcke 8 665,5 Millionen Mark auf Schuldhucheintragungen mit Sperre bli zum 15. Oktober 1918 . 32591, 9 . ö anf o o ige Relchs schatzanwelsungen. . 1 3005 ä 2. 18 4589 illio ea Mar
An Klteren Kriegszanlelgen wurden zum Umtausch in 4 Yso ige Sckatzanweifungen der J. Krienganleihe angemeldet; 116 364 800 66. Slefe 115,3 Millionen Mark sind in der obtgen Gesamtsumme nicht
einbegriffen. ᷣ 1m einn stige Yeteiligung aller Hep lernngzschichten ist
Durch die auch die 7. Kriegs anleihe wiederum zu elner Volkdanlelhe geworden.
Dies tritt deutlich jutage, wenn man die Zahl der Zeichnungen nach der Höhe der , . Getrůge zusammẽnstellt.
Gs sind Inggesamt eingegangen eichnungen Gtüdzahl der 46 460 Zelcknungen pi 3 Ma r 693 780 586 623 264 871 233 542 100781 42 732 33 914 12 169 9 145 1363 1032
3X TI FI7J
über inzgesam t e
Ws 63s geg 294 840 691 530 796 1988 461 217 360 Sb7 hh7 S0 Sl7⁊ ds abo bb 7 429 400 1188 878 400 1923 848 100 2 092 039782 1129 854946 3145 616 922
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— In der gestrigen Aufsichtsratzstzung der Dire ctton der , . Herrn wurde laut Meldung des WB. T. B.“ auf Antrag der Geschäftginhaber beschloffen, einer auf Ptontag, den 10. Deiember 1917, cimubernfenden außerordentlichen Denerc l verfammlung den Vorfchlag zu unterbrelten, dez Komma n⸗ dittkapital um 15 000 900 Æ vom 1. Januar 1817 ab gewinn⸗ ante ilberechtigter Kommanditanteile zu erk öhen und elne von den Ge⸗ chästgin habern mit dem Magdeburger Bant⸗Verein vereinbarte Berfchmelrung auf der Grundlage herbeizuführen, daß das gesamte Vermögen des Pöagdeburger Bank Verelng als Ganzes obne Liquidation gegen Gewãabrung von 10 200 0004 mit Geroinnanteilberechtigung vom J. Januar 1917 autggestatteten Kommanditantellen übernoinmen wird, so 366 Soo S des 17 000 000 d betragenden Grundkapitals des Magdeburger Bani. Vereins 3690 0. Diekontokommanditant ile entfallen. Der Aufsichttrat genehmigte ferner die von den Ge⸗ schäftalnhabern mit der West f dilisch ˖ Lippischen Vereins bank g. G. ihn Bielefeld, mit der Westdeutschen Vereins⸗ ban? Kommandit-Gesellschaft auf Aktien ter. Dor st X Go. in Münter J. W., dem Gronauer Bankverein Leveboer fer Horst G Co. in Gronau und dem Rheiner Bankverein Ledeboer, Deießen u. Co. in Rheine ü. W. getroffenen und von den Aufsichigräten derselben genehmigten Vereinbarungen, wonach das Vermögen auch dieser Ge⸗ ellschaften, von denen die drei letztgenannten untereinander in Enger erbindung fieben, als Ganzeg ohne Liquidation auf die Diz⸗ conto Gesellschaft agen Gewährung von Kommanditanteilen übergehen foll, sobald diese Verschmeljung von den ju di⸗ sem Zwecke alsbald ein zuberufenden Gengralversammlungen genebmtgt fein wird. Hlerbei soll den Atttonären, der esnfälisch⸗ Lirpiscken Verein gbank, die über ein Aktien kayltal, von oho 5h0 S verfügt, ein Umtausch im Verhältnis von 3: 1 angeboten werden; den Attlonkren der Westdeutschen Vereint bank, die über ein Aktien kapital von 2250 000 60 verfügt, ein solcher im Verhältnig von 2: 1 und eine Barjahlung von 10 vh ihre Aftlenbefißzes; den Aktiondren deg Gronauer Bankvereint, der eln Attien kapital von Soo 000 M besitzt, ein solcher im Jerbaͤltnig von 5 3 und eine Barzahlung von 19 vo ibrez Aktitnbesitztz und den kitonären den Rheiner Bankvereins, der ebenfall ein Attlenkapital von SoM 000 S besitzt, ein Jolcher im Verhältaitkz von 5: 3, wäh n end die Geschäfiginhaber der drei letztgenannten Rommandirgeselischaften auf Knien fur ihre Kapitalzein lagen durch besondere Vereinbarung abgefunden werden. Unt⸗ Berücksichtigung der Aktienbestände, welche die Diaconto⸗Sesellschaft sich gesicheri hat, eimähigt sich der jur Dun ch⸗ führung dleieg Ümtausches aller vorerwähnien Aktien erforderlich Retrag an Kommandi:anteilen dergestalt, daß die Erböhung des Kommanditkapttalg der Ditconto⸗Gesellschaft auf 10 000 000 4 be⸗ grenst werden konnte. Vie Genehmigung der Regierung ju dieser Kay a n wird beantragt werden. Die neu außtzugebenden Rommanditanteile dienen ledigüich jum Umtausch, so daß eine In⸗ anspruchnabme deg Kapitalmarktes nicht stattstndet. Der aun diesen Veischmeljungen sich ergebende Gewinn wird den offenen Resenven der Bis conto-⸗ Hesellschaft zugeführt werden. Der Genera ipersammlung fol die Zuwahl dez Herrn Geb. Kommerztenrats Wilhelm Zudk— schwerdt, Mitglied des Ferrenhauseß, in Magdeburg in den Auffichtz⸗ rat der Disconto⸗Gesellschaft in Vorschlag gebracht werden Die Keitung der an die Stelle der Banken tretenden Zmelgniederlossungen der Visconto⸗Gesellschaft wird in den blaherigen Händen verbleiben.
— Die Graj⸗Köflacher Eisenbghn veremnahmie im Sey⸗ tember 1917: 365 II Kronen (September 1916: 351 005 Kronen). Vom 1. Januar biß 30 Seytember 1917; 2894 981 Kronen (1916: IJ o57 MI Rronen. Die Einnahmen für Januar bis Mai 1917 sind n . die Elnnahmen für Juni bis September 1917 vorläufig ermittelt.
— Die am 3. November abgehaltene Generalversammlung der Bank für Orxientalische Eisenbahnen, Zürich, bat den Ge— schäftgbericht des Verwaltungsrats für das Geschältejahr 1981617 entgegengenommen, dle ihr vorgelegte Bllanz und Gewinn- und Ver⸗ luftiechnung zum 30. Juni 1917 gutgehtißen und den Antcag des Verwaltungsrats, den ,,,, von 106 613,09 Fres. ohne Aus⸗ karten eines Gewinnantells auf neue Rechnung vorzutragen, ge⸗ nehmigt.
Brüssel, 6. November. (W. T. B.) Augwelg des Noten⸗ departements der Soeists GSén6rgle de Belgique vom 31. Ottober (in Klammern vom 25. Oltober). Aktiva. Metall ˖ bestand und deutscheß Geld 29 377 366 (28 533 707) Fr., Gut⸗ haben im Auslande 448 360 323 (447 127 106) Fr., Darlehen gegen Guthaben im Auslande 91 (O8 89d (91 065 586) Fr.,, Darlehen gegen Schatzscheine der besgischen Povmnzen Gema Artikel 6 r 7 der Vorschriften) 480 000 060 (4890 000 6600) Kr., Wechsel und Schecks auf belglsche n g3 696 202 (92 987 843) Fr., Darlehen gegen inländiiche Wertpapiere 2 667 963 (2 876 863) Fr, sonstige Akriven 24 984 662 (25 156 535) Fr., jusammen 1 170165 409 (1 67 37 339) Fr. — Pa (li va. Betrag der umlaufenden Noten 1045921 639 (1048110883) Fr., troquthaben S5 653 811 (83 872 983) 51 sonstige Passiven 35 586 959 (35 553 473) Fr., zusammen i 170 165 409 (i 167 537 339) Fr.
GSörse in BSerlin Motierungen des Bbrsenvorstandes)
vom J. November vom 6. Nohember für G Geld rief 66 M60 New Joꝛk 1è1Vollar Hollan 100 Gulden Dänemark 100 Kronen ch weden 100 Kronen n, ne 100 Kronen Schwe 100 Franken Wien Budayest 100 Kronen 20 Bulgarlen 100 Leva 8
100 Piaster Lo, 35 adrid and Barcelona 100 Pesetas 1341
Dle Bzrse stand heute unter dem Gindruck der schwächeren Wiener Börsenberichte, die hier inebason dere auf die diesem Giusfasse unterliegenden Werte wie Turkische Tabakaktien und Drientbabnakiten einen Muck aut übten. Daruich wurde auch der übrige Markt mehr oder geniger in Mitleldenschaft gezogen, der ir folgedessen im allge⸗ meinen schwächer lag. Der Schluß war ziemlich behauptet.
307 231 31 232 1664
6420 ol
20, 16 1864
135
Kurtberichte von auswärtigen Fonds märkten.
Wien, 6. Nobember. (W. T. B.) Der Hör senver kehr gostallet fich wellguz ruhiger als gestern. Die Stimmung war an⸗ fangs wieder gedrückt, da neuerliche Lösungen vorgenommen wurden und entfprechende Nachfrage fehlte. Sowohl in der Kultfse wie im Schranken erfukren die Kurse einen welleren mrstndlichen Nüc ch ag; späterhin bewirkten örtliche und Budapester Rücktäufe in Verbindung mit der Nachricht über die Besetzung von Corting d' Ampenno durch bie österreichischen Truppen eine Biholung, die sich indeß auf die Kultffe beschrän fte, während die Haltung des Schrankeng andauernd schwach blieb. Unier anderen Werten haben tm kische Werte Einbußen erlitt. Der Anlagemarkt verharrte bei ruhigem Vertehr in un⸗
verandert fester Haltung.
Paris, 6. Nobember. (WB. T. B.) 5 0s Französische r 7, 55. Z oso Fran öfische Rente so 25, 4 00 Span, ußere Anleihe 112,35, 5 oo Ruffen von 1906 66 05, 3 o/o von 1896 — —, 4 0/o Türken unif. ——, Suci⸗Kanal 4656, Rio Tinto 1880.
Am sterdam, 6. November. 8 T. B.) Tendenz: Ruhlg. WBechlel auf Berlin 33 C65. Wechhlel orf Wien RW S0, We i 9 Schwelß bi, 65, Wechsel auf Kopenhagen 81,25. Wechsel aul Sisrhelm Si 6, Wech l auf Nen Jork T's vo, We fei. zu London 10,773, Hechser auf Parig 39,75. — 5 G0 Niederlandische Staatganleihe 100, Obl. 3 0/0 Niederl. W. S. 714. Königl. Niederländ. Petroleum 634, Holland ⸗ Amerika Linle 4267 leder lãnd. Irndische Handelsbant 245, Atchison. Topeka u. Santa Fö 93. Fod Faland — Southern Pactfie 88z. Southern Railway 28, finion Pacifie 121, Anaconda 134, Üünkted States Steel Goꝛ. 3264. Franz oͤsisch⸗Englijche Anleihe — —, amburg ⸗Amer
nie .
gew HJork, 5. November. (B. T. B.) (Schluß.) An der Gffertenbrse setzien sich heute die e mn, m Lösungen ange⸗ sichtz der unbefriedigenden Nachrichten aus Guropa weiter fort. Der Druck der Abaaben wurde noch durch ungünstige Gewinnantellgerüchte erböht. Zeitweilig bewirkten te ilwelse Rücktäuse eine leichte Erbolurg, doch volliog fich der Schlußverkehr bei erheblich niedrigeren Kursen in matter Halt eg Umgesetzt wurden 1170 009 Aktien. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz . Seld auf 22 Stunden . Darlehen 4, Wechsel auf London (60 26 71, So, Cable Transferß d.76 45, Wechsel auf PVaris Eläi 5ebebo, Wechsel auf Berlin auf Sicht —— * Sliher in Barren S7, g o/ Northern Pacifie Bonds —, 4 0 Bere m. Staci. Bonds 1953 — — Atchison Topeka u. Santa FJ 85, Baltimort and Ohio bog, Canadian Pacifie 134, Chesepeake u. Ohio 65, Chicago, Miltrauker u. St. Paul 394, Denver u. Rio Grande bi Illte lg Central gSzz, Taulspllle u. Jia ftpilie 114“, Ye Yorl Tentral 66J, Norfolk u. Western 1003. Pennsplvania 481, Reading 61, Southern Pacifie 191, Union Paeifie 1108, Anaconda . . 53, United States Steel Corporation 92, do. pref. g
TZurtzberichte von auswärtigen Warenm ärkten.
Liverpool, b. November. (B. T. B.) Baum wolle. Ums 000 Ballen, Em fuhr 4300 Ballen, davon 1800 Ballen amerl⸗ tanische Baumwolle. — Für Janugr 21,02, für Februar 20 90.
Bra dFord, h. November. (B. T. B.) Wo llm artt. Das private Geschäft am Wollmarkt ist ruhig in der Erwartung des 3, . bezüglich des Grundei um die Versorgung des Zivil⸗ bedarf. . m sterdam, 6. November. (W. T. B.) Oele notlilog.
New Port, 6. November. (W. C. S.) (Schlut.) Baummwalle loko middling 28 0, do. fl Novpbr. 28, 4, do., für Derember 2741, do. für Januar 26,74, New Dꝛleantz do. loko middling 27 38, Peitoleum refined (in Cases) 185,560, do. Standard whlte ln New Vor lg.5, do. in Tanks d, bo, do. Grchst Baianccẽ at Oil Gitr s 0, Schmal prime Western ——, do. Rohe &. BGrotbert — Jucker entrifugal ——, Weizen Hard Winter Nr. 2 Mö, Mehi Spring⸗Wheal elarg (neu)] 10, j5 - 0, 25, Getreidefracht nach Liver ⸗ pool nom., Kaffee Nr. 7 lolo 8, do. für Dezember 7, 16, do. für Januar 724 do. fün Mär 7, dd, Zinn — —.
(Gortseßzung des Nichtamtlichen in der Ersten Bellage)
Theater.
Königliche Schauspiele. Donnerst.: Opernhaus. 242. Dauer; bezugtvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Violanta. Oper in einem Akt von Hans Müller. Musik von Grich Wolfgang Korngold. Mustkalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Spleileituna: Heir Dr. Bruck. — Hierauf: Der Ring des Polykrates. Heitere Oper in einem Akt frei nach dem gleichnamigen Lasthiel oc S. Tewelttz. Mustt von Grich Wolfgang Korngold. Musikalische Leitung: Herr Generalmuftkdirektor Blech. Spiel- leltung: Herr Dr. Bruck. Anfang 73 Uhr. (.
Schauspielhauß. 245. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätz: sind aufgehoben. Nathan der Weife. Dramatisches Bericht in fünf Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Herr Dr. Bruck.
Anfang 7 Uhr.
Freltag; Orernhauz. Az. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Raypeltopf. (Berliner Fassung von Alpenkönig und Menschen idé.) Oper in drei Aufzügen nach F. Raimund von Richard Batka. Mustk von Leo Blech. Anfang 73 Uhr.
Schauspielhaus. 246. Dauerbezugsvorstellung. nalisten. Lustspiel in vler Aufzügen von Gustav Freytag. leitung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 Ubr.
Die Jour⸗ plel⸗
FJamiliennachrichten.
Berlobt: Fr. Dorothea von Relener, geb. Seeliger, mit Hrn. Nist⸗
melster d. R. Walter Frhr. ven Richthofen (Heidersdorf, Kr. Nimpisch — 3. Zt. Leipstz, Kr. Nimptich).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Domkaplte lberwalter, Maor a. D. von Derschau (Brandenburg a. 82 — Hrn. Grafen Kalckteuth Cel h — Zwet Söhne: Hin. Erich Wendenburg (Schloß . arg Eine Tochter: Hru. Reg.⸗Baumelster Gwig St. Wendel. .
Gestorben: Hr. Maor und Kämmerer a. D. Heinrich Graf Matuschla (Schloß Gr. Hoschütz ). — Hr. r nie ne n De ear Schaubert (Obernigt). — Hr. Gerichtsassessor Gerhard Wagner a , 3. Pr.). — Hr. Stabgarzt d. R., Profe ssor Dr. Paul
gemer (Geelfzwald)ꝰ. — Fr. Oberstleutnant Luise Gräfin Rielmandega, geb. de Mardeg. — Fr. Dekonomierat Hermine Kuba (Sodow).
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Or. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle.
Rechnungsrat Mengering in Berlin. ne,. ö. mn, e, e,, in Berlln. DVDrull der Norddeutschen Buchdruckerei und Verl It. n n wer ,, mm,
Drei Veilagen⸗
5 nste GSeilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Die gestrige Sitzung des österreichischen Abgeord⸗ neten hauses wurde vom Präsidenten, wie „Wolffs Tele— graphenbüro“ meldet, mit folgender Ansprache eröffnet:
In der letzten Sitzung des Hauses haute ich Gelegenheit, die Hoffnung und den Wunsch auszudrücken, daß die E folge unserer heldenmütigen Heere sich weiter ausgestalten mögen. Tieser Wunsch ist in einem wider alleg Erwarten ausfallenden Maß in Erfüllung gegangen. (Lebhafier Beifall und Händeklatschen, Gemen sam mit den tapferen, verbündeten Heeren baten uasere Armeen das stüsten⸗ land und Kärnten von der feindlichen Invasion befreit und unsere siegreschen Fahnen tief in Feindesland getragen. (Stüirmticher Beifall und Händerlaischen.) Nach den mir zugegangenen Mitteilungen haben unsere Heere weltere Erfolge erzielt. Ich habe soeben die folgende Nach⸗ richt erhalten:
Im Auftrage Selner Exiellenz, des Chefz des Generalstabes, beehre ich mich, Euer Hochwohlgeboren die Mitteilung zu machen, daß die Verbündeten den Tagliamento überall überschritten haben und daß der Feind die ganze Dolomitenfront vom Kreuzberg bis über den Rollebach hinauß räumen mußsste. (Stärmischer Beifall und Händeklatschen. Unsere Truppen sind in Cortina d' Ampeizo und San Martino di Castrosza eingerückt. Seine Majesiät der Kalser und König wohnte dem Tagliamentzoäbergang bei Codroipo bel. Für den Chef det Generalsiabes:
Freiherr von Walodfstätten, Generalmajor.
(Stürmischer, immer erneuter Belfall und Händeklatschen.)
Ihr Belfall beweist die hohe Freude, die wir alle über die Eifolge unserer siegreichen Armeen empfihden, die unter der unmtttel⸗ baren Oberleitung Seiner Majestät des Jodbersten Kriegsherrn stehen. Nicht allein können wir uns über die Waffenerfolge freuen, wir können uns vor allem auch darüber freu daß die Aussichten für den Frieden stärker geworden sind (lebbafté Beifall), daß der einstige Verbündete, der nach schmählichem Treubruch durch mehr als zwei Jahre unsere südlichen Grenzen hart hedrängt hat, hoffentlich bald aus der Liste unserer Gegner gestrichen sein wird, und wir so dem helß ersehnten, chfenvollen Frieden näherkommen. Ich hitte um die Grmächtigung, Seiner Masestät unsere Glückwünlche im Drahmwege übeimitteln zu dürfen. (Lang anhaltender, lebhafter Beifall und Händeklatschen.)
. Der Präsident bringt dem Hause zur Kenntnis, daß an— säßlich der siegreichen Offensive der verbündeten Armeen gegen Italien der Präsident des Deutschen Reichstages sowie der Präsident der Sobranje bundesfreundliche Grüße und Glück wünsche des Deutschen Reichstages bezw. der Bulgarischen Kammer telegraphisch zum Ausdruck gebracht haben, und er diese Kundgebungen gleichfalls telegraphisch im Namen des Hauses dankend erwidert habe. ;
In einer Zuschrift des Ministerpräsidenten wird von der Einberufung der Delegationen auf den 3. Dezember d. J. Mitteilung gemacht und um Vornahme der Delegations⸗ wahlen ersucht. Ber Piäfident erklärt, er werde die Wahlen n die Delegation auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen stellen.
Das Haus erledigte sodann eine dringende Anfrage des ischechischen Sozialdemokraten Winter, der sich darüber be⸗ schwerte, daß 31 Arbeiter der Prager Ringhoffer Fabrik wegen Verbrechens der Meuterei und Subordinationsverletzung ver— urteilt seien.
Der Landegberteidigungs minister Czapy wies darauf hin, daß de Entscheidung des Obeisten Landwehrgerichts über die eingelegten Rechtsmittel noch ausstehe. Er müsse den größten Wert darauf legen, daß auch der bloße Schein einer Beeinflussung der Milttärgerichte permieden werde. Trotz des Pflichteiferßö der Arbeiter hätten immer schwierigere Leben verbältnisse und damst zusammenhängend Lohnfragen in letzter Zeit zu Ausständen gefuhrt, welche im Interesse der seigenden Lesst ingefählgkeit der Kriegsbetricbe eine allmähliche Aufstellung von Landsturmarbeiterabteilungen notwendig machten.
Das Haus begann sodann die Verhandlungen des Berichts des sozialpolitischen Ausschusses, betreffend die Kaiserliche Ver⸗ ordnung wegen Bewilligung von Ausnahmen der Vor⸗ schriften über Sonntagsarbeit und Lohnzahlung beim Bergbau.
Der Ab ingminister Ho man sprach sich gegen die Einführung pon Mindestlöhnen aus, die unter den gegenwärtigen Ver hältnissen zu den bedenklichsten Folgen führen könnten, namentlich angesichts des steten Rückgangez der Leistungen der Bergarhelterschaft, trotz deren streuer, opferwilliger und hingebungspoller Arbeit. Ver Minister erörterte eingebend die Frage der Kohlenversorgung und stellte fest, daß Desterreich auch duichhalten könne und werde, wenn die Beböl kerung bierbet Hilfe leiste. (Lebhafter Beifall.)
Die nächste Sitzung wurde auf Freitag, den 9. November,
angesetzt. Großbritannien und Irland.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Balfour erklärte vorgestern im Unterhause, wie „Wolffs Telegraphen⸗ büro“ meldet, er hoffe, daß die Beratung der Verbündeten, die lich mit der Fortsetzung des Krieges beschäftigen werde, Mitte November staitfinden werde. Im Augenblick könne er keine Mitteilungen über die Kriegsziele machen. Er heffe, daß bei der russischen Regierung kein Mißverständnis bezüglich des Zwecks der Beratung herrsche. .
Auf, die Anfrage des Abgeordneten Hunt, ob die Matrose des britischen Unterseebootes „. 17“, das vor einiger Zeit außerhalb der niederländischen Gewässer gestrandet sei, in Holland interniert worden seien und ob das deutsche Untersee⸗ boot, das seinerzeit in Holland interniert sei, ebenso wie seine Hesatzung wieder freigelüssen worden wäre, erwiderte Balfour:
Vte erste Frage fönne er bejahen. Was den zweiten Fall be— krtffe, so feen die deutschen Matrofen frelgelassen worden, weil die lede ländische Regierung nach einer Unterfuchung vor dem inten⸗ latianalen Gerlchtshof entschieden habe, daß dag Untersceboot zu Un— echt internsert worden sei. Die Gründe für die Fretlassung des deutschen Unterseebootes seien der britischen Regterung gegenüber nicht pnügend gufgekläut worden und di- ganze Angelegenheit werde im Busammenhang mit dem Falle dez . H. I7* weiter erwogen. Im Laufe der Besprechung über eine fried ens freund⸗ . Entschließung, die Lees Smiths und Ramsay 0 n eingebracht hatten, sagte der Staatssekretär
ir:
Nach selner Anficht trügen Erörterungen dieser Art wenig zur Frreichung eines dn, n und * baldigen Friedens bei.
er Hauptinhalt der Ausführungen der vorangegangenen Redner sei
ru sische
Berlin Mittwoch, den ? November
gewesen, daß das Land im Kriege festgebalten würde zu dem Zweck, Elsaß Lothringen an Franketich zurücksubringen. Das bedeute ein— vollständige Verkennung der allgemeinen Ansichten der gegen— wärtigen und,. der vorbergehenden Regierung und des Landes in seiner Gesamtheit hbirsichtlich der Kriegt ziele. Anscheinend wünschten die Fri dens freunde den Krieg solange fortzusctzen, bis jedes Land demokratisiert sel. (Zästimmung und Gelächter) Sie wünschten, datz der Kürg als Peittel gebraucht werde, um die demokratische Regierungsform auf alle eurcpäischen Sigaten auszudebnen. Ramsay Maczonald babe die dentschen Soztslisten als Beweis dafür ar— geführt, daß nichts Deutschland gegen seine gegenwärtigen Feinde mehr einigen könne als der Gedanke, daß die letzteren deabsichligter, ihm gegen seinen Willen eine Regierung form aufzwingen, dite eine Feinde, aber nicht Dtutschland zufällig bewundert n. Balfour jagte weiter, er sei einer ven den jentgen gewesen, dle lemenschaftlich gewünscht hätten, daß die frelhent⸗ lichen Ginrichtungen über ganz Europa ausged-hnt würden, aber er habe niemals geglaubt, daß es klug oscr möglich für ein Land wäre, einem anderen Lande vorzuschtelben, unter welcher Regierungsform dtes Land leben solle. (Zastimmung.) Lees Smiths babe die Re⸗ gierung angegriffen, weil sie ihre Kriegsziele so weit gespannt habe, daß diese jede Art von Zielen in sich einschlössen, an welchen England ein sehr geringes, uumlttelbares Intertsse hätte, und er habe dem Hause ju verstehen gegeben, er besitze glaubu ürdige Mit— tellungen darüber, daß die Verbündeten durch einen geheimen Ven⸗ trag gehunden wären, Frar kreich oder einem unabhängigen Staat den iatsächlich deutschen Teil Veutschlandz auf dem llaten Rbelnufer auszuhändiges⸗. Das sei vollstaͤndiger Unsinn. Gg bestünde keln derartiger Vertrag, noch dächte er, daß irgend ein solcher Vertrag be⸗ standen habe. Ez set bedauerlich, daß Lees Smiths ein solches Argument gebraucht habe, das natürlich in Deutschland ohne den Widerspruch wiederholt werden würde (3ustimmung) und das zur Grundlage hätte, daß die. Ziele der Veibünzeten nicht diesentgen wären, die sie laut verkündeten, nämlich die Befreiung der kleinen Völker und die mögllchst baldige Schaffung von Verfassungs— zuständen in den europäiscken Staaten, die, soweit als möglich, im Einklang mit den Wänschen ihrer Bewohner stünden. Aber ein an⸗ erkannt deatsches Gebiet wegzunehmen und Is vom Deutschen Reiche loszuresßen, das sei niemals das Ziel der Verbündeten gewesen. Es sel nicht das Ziel dec Verbündeten und tein Vertrag, welcher sie jusammenhinde, habe für einen Augenhlick angertgt, daß eg ein Ziel wäre, wofür die Verbündeten kaͤmpfen müßten. Man könnte aus den gehaltenen Reden schließen, daß die Regierung plötzlich u dem Schluß gekommen set, daß von allen erklärten Kröegszielen Elsaß— Lothringen eine besondere St⸗llung einnehme und nicht im Zusammen, hange stünde mit tigendwelchen anderen Kriegsstelen. Ngtürlich wünschen wir die Rückerstattung Elsaß⸗Lothringens', fuhr Balfour fort, dafür kämpfen wir zweifellos, aber nicht dafür allein, noch nimmt es unter den Kriegszielen eine besondere Stellung ein.“
Nnßlaud.
Ein Erlaß der Regierung beurlaubt aus Gesundheits⸗ rücksichten den Kriegsminister Werchowsky auf unbestimmte . und entbindet ihn gleichzeitig von seinem Amte. Der
eneral Manikowsky, der Gehülfe des Ministers, wurde zum vorläufigen Stellvertreter des Ministers ernannt unter der allgemeinen Leitung des Mnisterpräsidenten Kerensky.
— Laut Meldung der „Petersburger Telegraphenagentur“ stimmte die Regierung den Gesetzentwürfen über die politi⸗ schen Beziehungen zwischen Rußland und Finnland und ihrer Prüfung durch den Landtag zu. Die Gesetze be⸗ stimmen, daß Finnland in seinem Gebiete mit Rußland ver— einigt bleibt, aber unter eigener gesetzgebender und Regierungs— gewalt. Finnland ist Republik und hat einen eigenen Präsidenten und einen eigenen Ministerrat. Die Minister, die sich mit Kriegs- und Friedensfragen befassen. sind gemeinsam für Rußland und Finnland. Verträge mit fremden Ländern werden durch die fc; Regierung geschlossen.
— Das Vorparlament setzte die Aussprache über die äußere Politik fort. Ueber den Verlauf der Sitzung be⸗ richtet die oben genannte Telegraphenagentur wie folgt:
Der Führer der Partei der populären Sotalisten Priesche⸗ konow erklärte, es sei zweckmäßig, die Verbündeten aufzufordern, ihre wirklichen Kriegezlele genau zu bezeichnen und der Welt zu sagen, daß sie nur elnen Verteidigungskrieg führen. Wenn die Feinde dieg anerkennten und ihre Zustimmung gäben, die Grundbedingungen der Verbündeten anzunehmen, dann könnte man ihnen vorschlagen, in Fröedengverhandlungen einjutreten. Darauf sprach der zukünftige Vertreter der russischen Demokratie auf der Pariser Tagung Sko—⸗ bele w. Er knüpfte an das historische Vatum des 13. Mär an und jog den Trennungsstrich jwtschen der augwärtigen Politik des neuen und des alten Rußland. Die Fahne des erfleren hätte die Jaschrift: Eroberungen, die dis zweiten: Verteidigung. Die alte Regterung erstrebte die Verlängerung des Krieges, die neue ent- faltete Eifer für sofortigen Friedens sckluß. Das Programm der repvoluttonären Demolratie vom 27. Mär sei von der Raterung augenommen worden und lege ihr gebleteriich die Ne twendig⸗ kel, eine neue Politik einzuleiten, auf. Unglücklicherwei e, so fagte Skohelew, mache der Minister des Aeußern, der Miljukow erfetzt hat, keine genügend kräftigen Aasirengungen, die Politik in viesem Sinne zu ändern. Der Redner erklärte es für sehr gefährlich, daß der erste und wichtigste Tril der
demokratischen Frledensformel, namentlich ihre sofortige Verwirklichung,
in Vergessenhest geraten sei. Die zussische Demokratte erachte den Krieg niemals als Quelle der 3ivilisation, sondera suche immer de durch den Krieg auigeworfenen Fragen im Geiste der 3irtlischtion zu lösen. Sofort nach Kriegsende müßten wir allen unterdrückten Ländern die Veisicherung gegeben werden, daß das alte Rußland, dessen Re⸗ gimenter die polnischen Aufstände und die ungarische Re⸗ voluiion 1848 unterdrückten, nicht mehr vorhanden sei. Alle im Kriege verlauf entstandenen Fragen, so erklärte ferner Stkobelew, müßten im Sinne der russischen Demekiatte und in— folgedessen jn dem aller Demokratien der Welt gelöst werben. Das Mißverständnis üßer die belgische Frage sei durch die Anweisung des Arbeiter, und Soldatenratz entstanden; es sei aber aufgeklärt und die darüber vom Arbeiter, und Soldatenrat gegebenen Erklämung!in gäben dem belgischen Gesandten volle Genugtuung. Ueber Elsaß⸗ Lothringen bestehe zwischen der russischen und französtschen Demokratfe keine Meinungsverschledenheit. Was Polen anbetreffe, so habe die russische Demokratie ihr möglichstes getan und werde es auch in Zukunft tun, damlt das polnische Volt auf dem Schauplatz der Welt so inig als möglich und als unab- Hängiger Staat auftreten könne. Daz armenische Volk werde ebenfasß die Gewähr seiner künftigen polltischen Freiheit haben, wenn es nur genug Kraft sür ein unaßhängtges Daseln hesitzen werde Serblen werde von neuem auftecht stehen müssen. Schlteßlich sei noch eine Relhe anderer nationaler Fragen, die mittelbar oder unmittelbar im Zusammenhang mit dem Krleg stehen, auf dem künftigen Frledenskongreß in demokratischem Gelste zu entscheiden.
Ded dn: — — —
Zu di⸗sem Zweck spanne die russische Demokratie alle Träfte an, um im Lande den demokratischen Geist aufrecht zu erbalten, der unerläßlich sei, um es biz ju dem Friedens kongreß ju sühren. Der Reoöner ging dann zu den Anweisungen des Arbeiter- und Soldatenrais über und hbeto te vor allem anderen den bervorragenden Die st, die sie phesonders dadurch geleistet hätten, daß sie die Kriegs und Fröiedensfragen auf die Tagesorbnung und zur öffentlichen Eiörterun gestellt hätten. Die Mitglieder der Abordaung der russischen Rerublit zur Pa iser Tagung würden eng zusammenhalten müssen; denn sie würden den Willen des revelut ouären und geeinigten Landes um Ausdruck zu bringen haben. Um jezes Mißverftändnig a s dem Wege zu räumen, erinnert= Skohelow dran, daß die Regierung kürzlich erklärt habe, si werde unter den anderen Vertretern auch, durch einen Beauftragten der ussischen Demokratie vertreten sein. Zum Schlusse jagte er Eines ist unbestreilbar, namlich daß der Will‘ der ruistschen Dem okratie auf dem Gebiete der politischen Fragen die schnellste erwirklichung Tes Frledens erstrebt. Zu diestm Zweck müßie die Regterung unversüglich den Bundetgtnossen vorschlagen, die Ziele, für die man den Krieg weiterführt, mit einander in Elntlang ju bringen und von einer Politik des Hinter⸗dem⸗Berge⸗H liens zu offenen Schrüten überzn⸗ arhen, indem die gegnerische Seite im Namen aller Berbündeien zur Besprechung der Friedensbedingungen aufgefordert wird.“
Darauf hielt der Minister des Aeußern Terestschenk« eine Rede, in der er sagte: Ich muß einige, im übrigen gans kerje Ein⸗ wendungen machen. Man hat der russischen auswärtigen Polk vꝑor⸗ geworfen, daß sie nicht tätsg genug sei und häufig unglesch vorgehe. Aber ich habe hier schon ert ärt, daß unsere auswärttge Politik eng von unstren inneren Angtlegenheiten abhängt. Lteje haben infolge einer langen Anarchie, die sich imm rzu veischärste, das all- gemeine Leben des Staates ju diesem peinlichen Zidjackkurs gezwungen. Ich erkläre, daß das Ministerium des Aeußern entschteden gegen dieses Uebel angekämpft hat, indem es die im Monat Rai eingenommene Stellung zu behaupten suchte. Es hat diese auch nicht aufgegeben, wie dies gewisse Vereinigungen getan haben, wenn man ihre im Mä abgegebenen Erklärungen mit den heutigen vergleicht. Wir haben dirse Siellung verteidigt, und ich er⸗ kläre offen, daß der Friede vor dem 16. und 18. Jult und vor unserer Niederlage nahe vor. Aber es kamen rann peinliche Ereignisse und danach der Herbst, der uns mit allerlet Ungemach bedrobte. Ich konnte nicht die Lebensinteressen Rußlands opfern. Freilich wäre es falsch, zu glauben, daß die kriegführen en Lander — ich spreche von denen der Entente — nicht den Frieden wollen. Jeder er⸗ stiebt ihn, und wir müssen unsere Ansichlen über diese Frage, sohald wir ihr nähertreten, stieng müeinander in Einklang bit gen. Wir müssen — aber auf allen Seiten — einen Frieden ohne Auntxionen erstreben, was indessen jede Seite, um dieses Ziel zu erstreben, wird erklären müsfsen. Es sind zwei Vorbedingungen notwendig. Erstens muß das Weik des inneren Wiederaufbhaues des Heeres fortge etzt weiden, wir müssen füblen, daß dieses Heer nicht im Stich geiassn und zu einem Gegenstand des Passes wird. Zweitens müssen xie⸗ jenigen, die sich auf det Tagung befinden werden, mag es der Minister des Acußern oder der Abgelandie der Demokratie sein oder beide, fühlen, daß das ganze Land hinter ihnen stebt und daß alle denken, daß das Rußland, welches sie vertreten, ein einiges Volk dar ellt. (Lebhaster Beifall.) Alle vernünftigen politischen Elemente müssen dieses Gewissen im Volke schaffen, das kämpft und leldet, aber nicht in die Knie stürzt und eiklärt, daß e jeden Frieden annimmt. (An- haltender Beifall. Wir Vertreter der Regierung wollen nickt, daß die Worte, die die Deutschen gegengärtig in ihren Zeitungen mieder⸗ holen, gerechtfertigt werden, namlich, daß die Revolunion die U sache unserer Niederlagen gewesen sei. Der Minister schloß mit den Worten: „Wr empfinden ein um so schmer licheres Gefühl, wenn wir an Frankreich denten, wo sich im Augenblick der Hesabr vor der Marneschlacht alle Klafsen jur Verteidigung des Vaterlandes drängten, wenn wit an England denken, wo funf Millionen Frel⸗ willige zur Verteldigung des Landes aufstanden, selbst unterdrückte Nationalitäten, schließlich an Italten, wo die undersöhnlichsten offi⸗ ziellen Sonalisten angesichts der iödlichen Gefahr auf den Sireit ver⸗ zichteten, um das BValerland ju retien. Wir müssen alle dieses Bewußtsein von den Jateressen des Landes und den Interessen des Friedens haben. Wenn wir dies nicht erreichen, werden unsere Be⸗ mühungen unftuchtbar bleiben. Ez wird von der Arbeit derjenigen, die dorthin gehen, die Arbeit dersenigen abbängen, die hier bleiben.“
Nach der Rede Terestschenkos wurde die Erörterung der auswärtigen Politik unterbrochen, um eine dringende Inter⸗ pellation darüber zu erörtern, weshalb die Vorläufige Regierung den verbündeten Staaten nicht die Ausrufung Rußlands als Republik mitgeteilt habe. Nach Erklärungen des Ministers des Aeußern nahm die Mehrheit des Vorparlaments den Uebergang zur Tagesordnung an. Die Sitzung wurde darauf aufgehoben.
— Die „Petersburger Telegraphenagentur“ berichtet in Ergänzung ihrer gestrigen Meldung über die Veranlassung zu dem Aufruf des jüngst von dem Petersburger Arbeiter⸗ und Soldatenrats geschaffenen revolutionären militäri⸗ schen Aus schusses, daß in der Nacht vom 4. November die Mitglieder des Ausschusses beim Generalstab erschienen und das Recht verlangten, alle seine Befehle zu kontrollieren und an seinen militarischen Beratungen teilzunehmen. Der Oberbefehlshaber der Petersburger Truppen, Oberst Polkown kow, lehnte dieses Ansuchen ab. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat berief darauf⸗ hin alsbald eine Versammlung von Abgeordneten der Garnison ein, die an alle Regimemser durch Fernsprecher ein Telegramm versandte, das den Soldaten mitteilte, daß der Arbeiter⸗ und Soldatenrat infolge der widersetzlichen Haltung des Generalstabes, der den revolutionären militä⸗ rischen Ausschuß nicht anerkennen wolle, mit dem General⸗ stab breche, der von jetzt an als eine der Demokratie feind⸗ liche Organisation betrachtet werde. Das Telegramm be⸗ sagt, die Truppen hätten einzig solchen Befehlen zu ge⸗ horchen, die vom militärischen revolutionären Aueschuß unterzeichnet seien. Zualeich veröffentlichte der revolutio⸗ näre Ausschuß einen Aufruf an die Soldaten, die Ar⸗ beiter und die Bevölkerung der Hauptstadt, in dem ange⸗
kündigt wird, daß der Ausschuß zur militärischen Leitung der
wichtigsten Punkte St. Petersburgs und seiner Umgebung besonde re Beauftragte ernannt habe, die der Ausschuß hier⸗ mit für unverletzlich erkläre. Nachdem die Vorläufige Regie⸗ rung von diesen Verhandlungen des Ausschusses Kenntnis genommen hatte, forderte sie ihn auf, den Inhalt des Telegramms als null und nichtig zu erklären. Der Aus— schuß lehnte die Erfüllung dieser Aufforderung jedoch ab und beschloß, ihr Widerstand zu leisten. Zu diesem Zweck ließ der Arbeiter- und Soldatenrat Truppen mit Maschinen⸗ er . u seinem Versammlungsorte kommen. Die
orläͤufige Regierung faßte den Beschluß, vorläufig nicht zu