1917 / 266 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Bundesrate verordnung zur Ferybaltung unzuverlässiger Personen vem Handel vom 23. September 1915 untiersagt worden ist, wird aufgeboten.

Hwb rg, den 30. Oktober 1917.

Die Deputation für Handel, Sckiff hit und Gewerbe. Justus Strandes.

Bekanntmachung.

Der Ausgeberswitwe und früberen Milchbändlerin Anna Loscky, in Nürnberg, Füll 18, wobnbaft, wurde gemäß SI der Buntes atäwverordnung vom 23. Sey mber 1915 über rie Fernboltung unzuverlässigr Personen vom Handel der Handel mit Lebensmitteln aller Arm untersagt.

Nürnberg, den 19. Oktober 1917. Stadtmagistrat. Dr. Geßler.

GSekanntmachung.

Der Gastwirtschaft zur Totenmüble von Herrn Gustav Adolf Kühnel in Ulferadorf b. Dres en ist auf Grund des § 1 der B kan imachung det Herrn Reiche kanzlera zur Fernh tung unzu— verlaͤssi ger Prrsonen vom Handel vom 23. Sptemhm 1915 n Ver— bindurg mit der Verortnung des Königlichen Miristernmmä des Jun in zur Ausführung diser Verordnung vom 9. Otiober 1915 für die Zit vom J. November 1917 bis auf weiters der Nerkehr mit Flelsch und F enchwaren untersaat worden. Dem Inhaber ist vom ge a nten Tage an vperbttey, Fleisch und Fleischwaren in seiner Gastwitsckast zu ver bieichen.

Dres wer ⸗Neussadt, am 26. Olteber 1917.

Die Königliche Amtshauptmannsch aft. Dr. von Hübhel.

Königreich Prenßen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Pfarrer Que hl in Grifte, Regierungsbezirk Cassel, zum Superintendenten und Metropolitan zu ernennen.

Auf Grund Allerhöchster E mächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Stagteministerinm infolge der von den städtijchen Kollegien in Peine getroffenen Wahl den Ge⸗ richtsassessor Kauth aus Hameln als Syndikus der Siadt Peine bestätigt.

Auf Grund Allerhöchster Emächtigung Seiner Majestät des Könias ist die Wahl des Direktors Dr. He genwald an dem städtischen Lyz um in Heiford zum Tirektor der städtisch n Kaiserm Auëcuste Viktorla⸗Schule (Lyzeum mit real⸗ gymnasialer Studienanstalt) in Bielefeld durch das Staats⸗ ministerium besiälgt worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Dem Superintendenten und Metropolitan Quehl in Grifte ist die Superintendentur der Diözese Fritzlar⸗Melsungen und das Metropolitanat der Pfarreiklasse Felsberg, Regierungs⸗ bezirk Cassel, übertragen worden.

Ministerium des Innern.

Marian Seyda (geb. am 7. Juli 1876 in Posem), Sylv ster Struzykiewiez; (geb am 3. November 1874 in Duszno, Kreis Mogilno) sowie Oekar Teiwes (geb. am 27. Januar 1879 in Hainholz, Landkreis Hannover), seine Ehefrau und seine beiden minderjährigen Kinder sind durch Beschluß des präußischen Ministers des Innern vom 29. Ok— tober 197 auf G und des § 27 Abs. 1, bezw. des 8 29 des Reichs- und Staatsang hörigkeusgesetzes vom 22. Juli 1913 der preußischen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Förster Brandhoff in Dickhof ist zum Forstkassen⸗ rendanten in Hammerstein und der Hegemeister Lohse in Goitzsche (Merseburg) zum Reyierförster ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Nachdem über die Rechnungen der Staatsschuldentilgunas⸗ kasse und der Provinziaskassen für das Rechnungsjahr 1914 von beiden Häusern des Landtags Entlastung erteilt worden ist, sind die nach diesen Rechnungen eingelösten und nach unserer Bekanntmachung vom 4. Oklober 1915 in Ver⸗ wahrung genommenen Staatsschuldurkunden über zu⸗ sammen 775 269 402 MSV 36 3 heute in Gemäßheit des 8 17 des Gesetzes vom 24 Feb uar 1850 im Beisein von Mitgliedern der Saateschuldenkommission und unserer Verwaltung durch Feuer vernichtet worden.

Die im Rechnungs jahre 1916 eingelösten verzinslichen Staatsschul dur kun den (Sigateschuldscheine,. Schuldverschreibungen und Schatzanweisungen) sind heute nach Vorschrift des § 16 a. a O. von der Staatsschuldenkommission und uns unter gemeinschaftlichen Verschluß genommen worden.

Verzeichnisse der eingelösten Schuldurkunden, geordnet nach Schuldgattungn, Buchnaben. Nummern und Geldbeträgen, liegen in der Zeit vom 5. November bis 4. Dezember d. J., werktiäglich von 9 bis 1 Uhr, bei der Kontrolle der Staat⸗ papiere, Berlin SW. 68, Oranienstroße 92 / 94, Erdgeschoß links, am Schalter 1, zu jedermanns Einsicht aus.

Berlin, den 20. Oktober 1917.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Ggekanntmachung.

Ver Ehefrau dig Berr hard Meisen in Holthausen b. Benrath, Heyestrafe 18, ist die Wiederaufnahme ihres Mer gereibeltitbes für den Un fang des Deunschen Reiches gestattet worden. Düsseldorf, den 3. November 1917. Der Landrat: von Beckerath.

Bekanntmachung.

Gemäß § 2 Abs. 2 der Verordnung des Bundesrats, betreffend Fernbalturg uniuverlässiger Per sonen vom Händel, vom 23. Sp⸗ m mber 1915 (AR GBl. S. 603) habe ich dem Kaufmann WilUhelm Lwkowitz, in Düsseldorf, Bolkerstraße 28, wohnhaft, die Wiederaufnabme des Fandels mit Nahrungs- und Ge⸗ nußmitteln gestattet.

Düsseldorf, den 4. November 1917.

Die Polieiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

Bekanntmachung.

Gemäß 5 1 Abs. I und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 23. Sepiember 1915 (RGBl. S. 603) über die Fe nbaltung un zuverläfsiger Personen vom Handel habe ich der Ehefrau des Hermann Franke, amboren am 1. März 1876 in Speldorf, hier, früher Cölner Straße 226, jetzt Elleistraße 81 wohnbast, die Aus⸗ übung jedes Handels mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ü sbesondere mit Nabrungs⸗ und Genußmitteln, für das gesamte Reichsgebiet verboten.

Düsseldorf, den 2. November 1917.

Die Pelizeiverwaltung. Der Oberbürgermelsier. J. V.: Dr. Lehr.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Refann machung zur Fernbaltung umzu verläsiger Personen vom Handel vom 23. Stptem er 1915 nird dem Händler Johann Moos, Gelsenkinrchen, Wostzaße 1, der Handel mit Gegenständen des täglichen Be darts untersagt, weil Moog, um einen höheren Verkaufspreis für das von ibm gekaufte Gemüse bewilliat zu erhalten, bei der Preisprüfungestelle ein! von ihm ge⸗ fässchte Rechnung vorgelegt hat, in der der Preis jüt Grünkohl mit 10 4 und der Peta für Stielmus mst 8 angegeben war, während der ven ibm geablte Prrig in Wirklichkeit 8 J bejw 6 K benug. Die Unzuverlä si keit des Moos in bejug auf den Handel betröeb ist hiert urch dargesan. Tie Kosten der Veröffentlichung trägt Moos.

Gelsenktrchen, den 6. November 1917.

Der Dberbürgermeister. J. V.: von Wedel flaedt.

Bekanntmachung.

Dem Mühlenbtsitzet Paul Pommerening, Robe, wird hiermit ouf Grund der Buandegraisverordnung Über Fern haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 25. September 19165, Reichs · Ge tzblatt Seite 603, der Müllereibetrieb ein schl. des Handel mit Vüllereierzeugnislsen untersagt. Die durch das Verfahren verursachten haren Auslagen sowie die Gebühren der öffentlichen Bekanntmachung sind von Pommerentng zu tragen.

Grelfenberg in Poĩémm., den 3. November 1917.

Der Landrat. von Thadden.

Bekanntmachung.

Der Betrieb der Müblenbesitzerin Frau Lutlse Lenke in Swhorren ist wegen Un juverlässigkeit der Fnhaberta bis auf weiteretz geschlosse n. Die Kosten dieser Veröffentlichung trägt die Benoffene.

Jobannigburg, den 27. Oktober 1917.

Der Landrat. Gotthe in er.

Sekanntm achung.

Der Gemüsehändlerin Auguste Bock, hlerselbst, Eckernfoͤrder⸗ straße 6, wind hiermit auf Grund der Verordnung deg Bundegrats zur Fernhaltung unzubnlässier Personen vom Han el vom 23. September 1915 wegen Urzäveilässi eit der Han del mit Gegensänden des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Obst und Gemüse, untersaat mit der Maß jabe, daß dieselbe ihr Geschäft mit B ginn des 8. November d. J. ju schließen und die Kosten des Verfahrens zu tragen hat.

Kiel, den 3. November 1917.

Stäͤdtische Poluribehörde. Dr. Pauly. t ᷣ··ᷣ¶—äueEK—᷑ꝛx x 22 2 22 2 22 22 2 22 2 22 222

Aichtamtliches.

Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. November 1917.

Seine ö,. der Kaiser und König hörten gestern, wie „Wolffs Telegraphen büro“ meldet, den Vortag des Chefs des Zivilkabinetts und den des Generalstabes.

Der Reichskanzler Dr. Graf von Hertling hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgende Depesche an den bulgarischen Ministerpräsidenten Radoslawow gerichtet:

Guere Gxiellenz beebre ich mich, daron Mitteilung jzu machen, daß Seine Maj⸗n at der Kaiser und König mir dag Amt des Reichskanzlers und p euß nchen Mu isterprastdenten übertragen hat. Ir dem Au enb ick, wo ich meinen Posten ürernehme, drän t es mich, Eure Exiellenz als den Müͤbeg ünder und treu bewährten Träger der teutschbulgattschen Bündnisp litik herrlich ju begrüßen.

Gre xiellenz blite ich, we meinea Vo gängern, so auch mir Ihre vertrauen zpolle Unteist zung zuteil weiden zu lassen. Ich werde das mir and utraute Aut verwalten in unverbrüchlicher Bundes- treue, in unbeirrtem Festhaiten an den bestehenden Vertragen und Vereinbarungen und duichdrungen von der festen Zuversicht, daß wir den Idealen, fur die wir gemeinsam kämpfen, zum endgültigen Siege verhelfen werden.

Der Ministerpräsident Radoslawow antwortete:

Hochersrtut erhielt ich die Depe che Eurer Exellenz mit der Mitteilung, daß Sime Majs⸗stät der Kalser und König Gärer Exzellinz das Amt des Reichskanzleis und vreußlschen Mintiter⸗ praͤsidenten zu üͤhertragen geruht bat. Im Besitz des vollen Ver⸗ trauens Se ner Majestät det Zaren meines erhaben 'n Herrn, werde ich Eure Exiellenz bei der Ausübung deg Ihnen Übertrag nen schweren und verantwortunqe vollen Amte in unverbrüchlicher WBundestreue unterstützen und unbeirrt an den bestehenden Ver= t äzen und Vereinbarungen fesihaltn. Dabei bin ich durchdrungen von der festen Zuversicht, daß der Amächtige uns zu dein mlt dem , ö Söhne und Brüder erkämpften endgiltigen Siege erhelsea wird.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll—⸗ sitzung;, vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr und der Ausschuß für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Jästizwesen, der Ausschuß für Justizwesen, der Ausschuß für Rechnungswesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr Sitzungen.

Der zͤsterreichisch⸗ungarische Minister des Aeußern Graf Czernin ist gestern abend nach Wien abgereist.

Polen.

Unter Vorsitz des ehemaligen Dumagabgeordneten Professors Parczewtski hat in Warschau am Montag eine zahlreich be—⸗ suchte Versammlung des Nationalen Zentrums statt⸗ gefunden, in der, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgende Entschließung gefaßt wurde: .

Die Versammlung dei Natonalen Zentrums begrüßt in dem Regentschaftsrat die oberste Staatsgewalt Polens, die zu weitertr er⸗ folgreicher Durchführung det Novemberaktes berufen ist. Je dem wir ihm unsere Huldigung darbringen und das Gelöbnis difsziplinterten Geborsams ausdrücken, sprechen wir die tiefe Ueberzeuaung gus, daß nur elne eln heitliche aktivinische Regierung zusammen mit einem akntvistischen Staalgrat dem Regentschafigrar die Durchführung seiner geschichtlichen Auf abe ermöglichen und ihm besonders rasch eine Stütze in elnem starken stehenden Heeie geben wird.

Oesterreich⸗Ungarn.

Schon längere Zeit schweben in Ungarn Verhandlungen zwischen den einzelnen Reg erungsparteien, die die Gründung einer einheitlichen Regierungspartei betreffen. Wie „Budapesti Hirlap“ meldet, sind diese Verhandlungen schon so weit gediehen, daß die neue Partei vorgussichtlich schon in nächster Zeit zustande kommen wird. Der Plan ist der, daß sich mit Aus⸗ nahme der Karolyipartei sämtliche die Regierung unterstützenden Parteien zu einer Einheit verschmelzen. soll diese Ver⸗ einigung vorläufig nur für zwei Jahle und mit einem für diese beiden Jahre geltenden bestimmten Programme lauten. Die Karolyipartei wird die einheitliche Regierungspartei unterstützen

und zum Zeichen dessen wird Graf Batthyanyi auch ferner im

Kahinett bleiben, wenigstens solange, als ihm dies infolge seines außenpolitischen Standpunktes möglich ist.

Großbritannien und Irland.

In der Sitzung des Oberhauses vom 1. November sagte Lord Beresford über die Schiffsverluste der Ententemächte und der Neutralen laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“:

Die Gesamtverluste an Schiffen, englischen, verbündeten und neuralen, durch Minen und U-Boote im Jahre 1917 betrugen etwas über 5 Millionen Tonnen, dazu kamen von August 1914 bis Jinuar 1917 vier Millionen Tonnen. Durch Hilfskreuzer wurde im Jahre 1917 ein Verlust von 160 000 Tonnen verursacht. Der Gi samt.⸗ verjust des Jahres 1917 peträst 7,97 Millionen Tonnen. Bis Ende 1917 können von England, den Verbündeten und den Neutralen eima 3 Mihlionen T nnen neugebaut werden. Der Stand Anfang 1918 ist asso 5 Milltonen Tonnen weniger als 1916. Die Vereinigten Siaaien können einen Ausglelch nicht schaffen; führende Ameritaner geben das zu.

Die im Unterhaus im Laufe der Erörterung des Anleihegesetzes von dem radikalen Abgeordneten Lees Smith eingebrachte friedensfreundliche Entschließung lautet dem Reuterschen Büro zufolge:

Das Haug ist der Ansicht, daß die vorgesehenen Genuatuungen und Sicherheiten hinsichrlich der Unabhängi keit und der Wiederher⸗

stellung Belglens und der Räumung des anderen besetzten Geb eis

erlangt werden können. Kein Hindernis sollte den Ver hanr lungen für einen Frieden in Len Weg gelegt werden, um ein Uebereinkommen zu schaffen, das eine gerechte Lösung der elsaß⸗loihtingischen Frage einschließen sollte und die A sstadigmachung einer wirksamen inter⸗ nationalen Einrichtung zur Vermeidung künftiger Kriege.

Der Staatesekretär des Auswärtigen Amtes Balfour führte in seiner bereits gestern zum Teil mitgeteilten Rede zu

der obigen Entschließung weiter aus:

„Wir kanpfen in erster Linte dafür, daß Europa von der be—⸗ ständigen Drohung der Muttärberrschaft in Peutschland befiest werde. (Bravo!) Und teilz aus diesem Grunde, tetlg an sich wüschen wir die Landkarte Europas so umgestaltet zu sehrn, daß die veischiedenen Völker unter der Regierungsform leben, die sie wünschen und die ihrer geschichtlichen Entwicklung und hren kulturellen Bedürfnissen angemessen ist. In der Gnischleßung war die Rede von Heigien und natürlich wird jedermayn in diesem Lande ebenso wie nicht jedermann in Deutschland damit einverstanden sein, daß Belgten vollkommen wiederhergen ellt werden muß. Balfour fragte weiter, ob die Ginbringer der Ent⸗ schließung und ihre Partei sich nicht um die Mißregterurg in Armenden und Arahten kümmerten. (Bravo) Sich rlich lonnte man die Türkel nicht demotratisieren. (Heiterteit und Bravo!) Die Antragsteller scheinen ju glauben, alle diese Dinge könnten hesrtedigend erledigt werden, wnn es gelinge, dle europäischen Mächte dazu zu bringen, sich zu Unterhandlungen um einen Tisch ju setzzen. Ist das gesunder Menichen⸗ verstan—? Dieg wäre eg, wenn Drutschland seine Z istin mung daju geben würde, wie schon öffentlich angeregt ist, dag alte Köntg2 seich Polen in den Grenzen herzustellen, wie sie nach Charakter und nach Hevslkerung polnisch sine. Das wird es nicht wollen. Hat es da einen Zwack, darauf ju warten, bis man sich um einen Tisch setzt und derartige Fragen erörtert? Alle Redner baben heute abend davon gesprochen, als hätten wir unsere Kriegsnele geändert und als wäten wir von allen Völkern dacj nige, das nicht srine Räelegeztele bekannl⸗ gegeben hat. Die Verbündeten sind ts nicht, die ihre Erlegeziele nickt bekannt gegeben haben. Es sind die Mutelmächte. Ich habe, so fuhr Baliour fort, diese Kriegszirle anfang dieses Jahres Ccörifelich niedergelegt. Kann der Antragfteller irgend einen Punkt auführen, in dem durch die Minelun ächte etwas gesagt ist, was sich in dieser Richtung kewegt? Die Müttelmächte wurden von Wilson aufgefordert, idre Kriegejtele zu nennen, als Amerlka noch neutral war. Sie haben nicht geantwortet. Ihre Antwort auf die Parstnote br weist, daß sie nicht bestimmen können ober wollen, welches ih e Kriegeztele sind. In der Papstnole waren besonders jwei Puntte erwähnt, der eine Belgten und der andere Polen. ig, keinen von ihnen haben die Mittelmächte ein Wort gesagt. Wer hal tadelt man dann uns? Dir eine der Redner bat unsere Kriegsztele als in perialistisch hingeste llt. Sie sind aber nicht im perialiftsch. Ist es impertalistisch, Armenien von der Tyrannei der Türkei befrelt zu sehen; ist eg imperial stisch, Eisaß. Lothringen an Frankeesch zurückg geben iu sehen, zu sehen, daß Italien alle Mitglieder der eigenen Rasse, Zivi tsation und Sprache in sich aufnimmt und die Rumänen unter rumänischer Heirschaft und die seibische Gesamthert unter einer großen blühenden einbeltlichen Macht ju sehen? In keinem dieser Dinge ist etwas Imperialist ches, und für Unterhaut mitglieder, Tie in diesem Hause sprechen, schetut eg mir einer der schlimmsten Dienste zu seln, die ein Mann seinem Vaterlande leisten kann, die amtlichen Aeußerungen über Gnglandg Ziele nicht zu kennen oder falsch wiederzugeben, da man weiß, daß eme solche falsche Wiedergabe bel den Feinden in Umlauf kommen wird.“

Ver Staalsselretär führte weiter aus: Viel sei über einen Kongreß gesprochen worten, ater dessen Zusammentteien würde in keiner Weise zweck mäßig ein, volange das Volt nicht wen astens zum grötzten Teil vorher seine 3äihimmung gegeben hätte. Sovlel er wisse, sei in alen Fällen, in dinen eln Kongreß jusammengetreten und zu einer Ent. scheidung gelanrt sei, diele am Ende micht inmitten der Feindselig⸗ keiten erreicht worden. Man müͤsse den Geistegjustand des deuischen Volkeg in Betracht ziehen: die Deutschen hätten Ansichten von inser⸗

natlonaler Moral und von den Rechten und Pflichten eines mächtigen Sigates, die durchaus verschieden ö von den Ansichten jeder anderen Gemetnschaft auf Erden.

eint einzige Verpflichtung übernommen, die ihre Freiheit, einen Nebenbuhler, den sie zu berauben wünschten, zu treffen, beschränkt bäste; es gebe nicht einen eimigen Vertrag irgendwelcher Act, wenn auch noch so feierlich geschlossen, den Deutschland nicht ohne Zög⸗rn gebrochen hätte, sobald es ihm so gefiel. Wenn Deuisch⸗ and aufrichtig demokratisch würde, so könnte man hoffen, es derselben Richtung folgen zu sehen, wie andere Völker. Aber stehe dies nahe bevor? Baifour meinte, es gebe in Deuischland wahrschinlich weite Keesse mit Verständnis für die Ideale, die die öffen liche Meinung ja Nordamerika, Frankreich, Italten und England beherrschten, aber dise Kreise seien machtlos. Wte könnte unter diesen Umständen ein Kongreß Gfolg haben! Bevor dies möalich werde, müßten die Mittelmächte, die jetzt mli der Türkei zur Unterdrückung der klrinen Volker und ju ihrer dauernden Unterwerfung vereinigt seien, England klar machen, wie wat sie dem höheren Geist der Politik entgegen kommen könnten, der die großen freien Gemeinwesen der Erde beseele. Balfour bat das Haus, den Verbündeten und den Feinden mit überwältigender Mehrheit zu erklären, daß England, so groß auch die für die Sache der Freiheit und der Gerechtigkeit schon gebrachien Opfer seien, berelt sei, sie ohne Einschrär kung fortzusetzen, bis seine großen berechtigten und selbstlosen Ziele, denen es nach— strebe, endgültig gesichert seien. (auter Beifall.)

Nach einer kurzen Rede Aggquiths, der Balfour unter— stützte, erhob sich ein pazifistischer Abgeordneter, um die Aus⸗ sprache fortzusetzen, aber seine Stimme ging in den Rufen; Abstimmen! Abstimmen! unter. Bonar Law beantragte darauf unter betäubendem Beifall Schluß der Besprechung. der mit WX gegen 33 Stimmen der Pazifisten angenommen wurde. Sodann wurde die Entschließung in einfacher Abstimmung

abgelehnt. Nuß land.

Im Ein stweiligen Rat der Republik führte der Ministerpräsident Kerenski auf eine Frage, was die Regie⸗ rung zu tun gedenke, um den Versuch der Maxim alisten zu vereiteln, sich der Staatsgewalt zu bemächtigen, laut Meldung der „Petersburger Telegraphenagentur“ folgendes aus:

Man sollte meinen, je näher der Tag des Zusammentiltts der Verfassunggebenden Versammlung kommt, um so nachdrücklicher werden die Versache, ihre Zusammenberufung zu verhindern, die dtesem Ziele durch Lähmung der Landeßverteidigung und durch Vaterlandgverrat zustteben. Ste gehen von zwet Seiten aus, von der äͤußersten Linken und von der äußersten Rechten, und kommen in den Artileln des St atgverbrechers Lenin zu Wort, der der Justh spottet. Nun nützen diese Ansirengungen, gleichviel, ob mit Bewußisein oder ohne, nicht dem deuischen Proletariat, sondern den Schichten, die Deutschland beberrschen, denn sie tragen dazu bei, unsere Front den Truppen des Kaiseiz und seiner F eunde zu öffnen.“

Mit Bejtehun auf den Streit zwischen dem Stabe des Militäc—⸗ goubverneurs von St. Petersburg und dem Revolutionären Milttär—⸗ ausschuß deg Arbeiter und Soldatentats sagte Kerenski: Die Milt är jiewalt konnte die Forderungen des Ausschusses nie als ge⸗ setzlich anerke nen und forderte von ihm Zurücknahme seiner Befehle. Der Jusschuß eröffnete um Schein Verhandlungen und jesate sogar Neigung zur Veiständigung, aber gleschzeitig begann er heimlich Waffen und Patronen an die Arbeiter zu vei⸗ tellen. Diez ist der Grund, warum ich einen Teil der Bevölkerung ven Et. Petersburg als ausständisch anst be. Ich babe sofort die Er⸗ öffaung einer Untersuchung und Vornahme der notwendigen Ver⸗ bastungen befohlen. Die Link: unterbrach Kerengki mit ironischen Rufen, dieser abet wandte sich gegen sie und rief: Die Regterung wüd lieher den Tod erleiden, als auf die Verteidi ng von Ghre, Silcherbelt und Unabhängigkeit des Staates verischten.“ Darauf kam er auf die Haltung der Front gegenüber dem Vorgehen der Maximalisten und rerlas Telegramme, in denen die Armee nachorückliche Maßregeln gegen dle Aut⸗ schte tungen in St. Peter burg fordert und der Reagterung kräftige Unerstützung verspricht. Kerenski schloß mit der Erklärung, daz alle Teile des Landen, alle Parteien und Hevölkerungsschichten zu dem Kampfe gegen die herannahende Gefahr beitragen mußten, und ver— lan te von dem RBorparlament eine sofortige Acußtrung, ob die Re⸗ gering bei entscheidenden Maßregeln gegen die Feinde des Vater⸗ landes auf seine Pilfe zählen könne.

Vorgestern abend hat sich der Streit zwischen dem Generalst ab des Militärbezirks Peter sburgs und dem

militärischen revolutionären Ausschuß des Arbeiter⸗

und Soldatenrates beträchtlich zugespltzt. Die von beiden Selten eingeleiteten Besprechungen zur Beilegung des Streits wurden am Nachmittag abgebrochen, da der Ausschuß die Mit⸗ teilung erhielt, daß der Militärgouverneur von St. Petersburg im Laufe der Nacht die Truppen in der Umgebung der Haupt⸗ stadt, besonders in Peterhof, Pawlowsk und Zarskoje Selo herbeigerufen habe. Angesichts dieser Tatsache gab der Ausschuß seinen Truppen Befehl, der Regierungspartei nicht zu gehorchen. Eine weitere Zuspitzung erfuhr die Lage dadurch, doß Kerenski drei maximalistische und zwei Blätter der Rechten verbot. Gegen 5 Uhr Abends gaben die Behörden den Befehl, die Brücken zwischen den Arbeitervierteln und dem Zentrum der Hauptstadt zu zerstören und brachten so, den Straßenbahnverkehr der ganzen Stadt zum Stehen. Die Stadt wird von den der Regierung treuen Truppen mili⸗ tärisch bewacht. .

Eine Abteilung Maxinesoldaten unter dem Befehle des revolutionären Ausschusses der Maximalisten besetz te, dem Reuterschen Büro zusolge, die Geschäftsräume der amtlichen Petersburger Telegraphenagentur, die Telegraphen⸗ zentrale, die Staats bank und das Marineministerium, wo der Rat der Republik tagt, dessen Sitzungen angesichts der Lage aufgehoben wurden. Bis jetzt wurden deine Unruhen ge⸗ meldet, mit Ausnahme einiger Fälle von Apachentum. Der Verkehr und das Leben in der Siadt sind normal.

Niederlande.

Im Mongat Oktober wurden an der niederländischen Küste 750 Minen angespült, wovon 698 englischen, 2 fran⸗ zösischen, 8 deuischen und 42 unbekannten Ursprungs waren.

Griechenland.

6. Das Ministerium des Aeußern hat einer Meldung der „Times“ zufolge ein Telegramm des ., Gesandten in Rom erhalten, worin gemeldet wird, daß die Besprechungen zwischen Weni selos und Orlando zu einem befriedigenden Ergebnis geführt hätten und daß in allen bisherigen Meinungsverschiedenheiten zwischen Griechenland und Itallen eine Uebereinstimmung erzielt worden sei.

Amerika.

In den Noten, die zwischen Ishiß und Lansing ge⸗ wechselt worden sind, erklären die japanische und amerikanische Neglerung, wie das Reuteische Büro meldet, daß sie es für wünschenswert hallen, in diesem Augenblick nochmals ihre Rmeinsamen Wünsche und Absichten bezüglich der chinesischen Reyubli6 bekannt zu geben, um die bößartigen Gerüchte, die

l

iemals hätten die Deutschen

lich gegen die Abschnitie an der Yser und bei

von Zeit zu Zeit auftauchten, zum Schweigen zu bringen. Sie erklären deshalb folgendes:

1) Die Veieiniglen Staaten gehen zu, daß Japan infolge der Nähe seineg (-ebletes besondere Interessen in China hat, vor allem in dem Gebiete, an das seine Besitzungen grenzen.

2) Die territoriale Souyeräntfät Chinas bleibt trotzdem unver⸗ letzt, und die Vereinigten Staaten stzen vollständiges Vertrauen in die wiederholten Versicherungen Japans, daß es, obwobl seine Lase belondere Interessen mit sich bringen, bezüglich des Handels der anderen Nationen keinen Unterschled zu machen und die bisher von y in Handelgverträgen zugestandenen Rechte nicht zu bestreiten wünsche.

3) Japan und die Vereinigfen Staaten beaksichtigen nicht, in irgend einer Welse die Anabhängtgkeit oder territoriale Unversehrtheit Chinas zu beeinträchtigen und sind noch immer Anhänger des Grund- satzes der offenen Tur und der Gleichberechtigung im Handel und in der Industrie Chinas.

1) Japan und die Vereinigten Staaten erklären sich beiderselts gegen die Erwerbung besonderer Rechte oder Privllegien durch ingend eine Macht, durch die die Unabhängigkeit Chinas oder die Unverletz⸗ lichkeit seines Gebietes berührt oder die Untertanen oder Bürger irgend eines Landes im vollen Genuß gleicher Rechte im Handel und in der Industrie Chinas beeinträchtigt würden.

Im Anschluß an das Abkommen teilt das Staate— departement in Washington mit, daß die Vereinigten Staaten und Japan zu vollständiger Uebereinstimmung bezüglich der militärischen, maritimen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Kriege gegen Deuischland gelangt sind.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, hat in Amerika nach zuverlässigen Nachrichten eine starke Bewegung zur Bil⸗ dung einer Negerarmee eingesetzt. Man verspricht sich von diesem Plan einen doppelten Nutzen: Die Verbündeten ei⸗ halten reichliche Hilfe ohae Opferung weißer Bürger und Amerika selbst wird vom größten Teil seiner unerwünschten schwarzen Mitbürger befreit. .

Australien.

Die australische Regierung hat nach einer Reuter meldung beschlossen, eine neue Volksabstimmung über die Aus—⸗ hebungsfrage abzuhalten.

Kriegõnachrichten. Berlin, 7. November, Abends. (W. T. B.)

In einzelnen Abschnitten der flandrischen Front ge— steigerte Feuertätigkeit.

Im Sundgau örtliche Kämpfe bei Am merzweiler und Heidweiler.

In der venetianischen Ebene ist in der Verfolgung die Livenza-Linie erreicht. Mehrere tausend Gefangene.

Nach dem Großkampftag am 4. Oktober hatten die Engländer behauptet, jeden Tag den Bewegungskrieg gegen die Deutschen beginnen zu können. Am 6. November, nach über einem Monat fast ununterbrochener verzwelfelter Groß⸗ kämpfe, ließ der englische Führer seine tiefgegliederten dichten Massen immer noch gegen ein und dieselbe Flandernfront, gegen ein und dieselben Stellungen anrennen. Mit ungeheuren Opfern konnte der an hl vielfach überlegene Gegner sich lediglich den Besitz des Ortes Pagschendaele erkämpfen, den er bereits am 30. Oltober auf kurze Zeit in Händen hatte. Auf der gesamten übrigen Angriffsfront brach der englische Ansturm restlos und unter unerhört schweren Feindverlusten zusammen.

Dem 7 Uhr Vormittags begonnenen Trommelfeuer, das sich zeitweise auch nach Norden und Süden ausgedehnt hatte, folgten starke englische Massenangriffe gegen unsere Stellungen von südlich Poelkapelle bis einschließlich Passchendaele sowie

egen die Höhen von Becelaere und Gheluvelt. Im ersten nsturm gelang es dem Gegner unter fortdauernd anhaltendem Trommelfeuer Passchendaele zu nehmen. In hin⸗ und her⸗ wogendem erbitterten Kampfe wurde der Ort jedoch von den deutschen heldenmütigen Flanderntruppen wiedererobert. Eist ein erneuter Angriff des Gegners, zu dem er gegen Mittag ohne Rücksicht auf Menschenverluste starke frische Kräfte ein⸗ setzte, brachte den Ort wieder in seinen Besitz. Jeder Versuch, diesen Anfangtserfolg zu erweitern, schlug fehl. Nachmittags hielt bis in die Dunkelheit hinein im Abschnitt Passchendaele hesonders heftiger Artillerie, und Infanteriekampf an, bei dem der Gegner keine weiteren Vorteile erringen konnte.

Der feindliche Angriff gegen Becelaere und Gheluvelt brach in unserem Abwehr⸗ und Sperrfeuer zum größten Teil bereits vor unseren Linien zusammen. Wo der Gegner an wenigen Stellen eindringen konnte, wurde er durch wuchtige Gegenstöße wieder hinausgeworfen. Spätere Angriffsabsichten des Gegners wurden durch unser wirksames Vernichtungsfeuer vereitelt.

Nordöstlich Soissons nahm gleichfalls die feindliche Artzllerietätigkeit tagsüber zu und blieb auch Nachts zeitweise besonders in Gegend Courtecon rege.

Oestlich der Maas in Gegend des Chaume⸗Waldes und im Sundaau von westlich Gebweiler bis zur Schweizer Grenze war das feindliche Feuer stark und steigerte sich gegen Abend zu großer Heftigkelt. Im Sundgau ließ es auch Nachts nicht ab. Ein größerer feindlicher Patrouillenvorstoß wurde abgewiesen. .

In Mazedonien lebte zwischen Vardar und Dojran⸗See zeitwelse das Feuer auf. . 33

In Italien steigert sich bei den Verfolgungskämpfen unserer siegreich im Gebirge und in der Ebene vordringenden Truppen dauernd die Gefangenenzahl und Beute.

Großes Hauptquartier, 8. November. (W. T. G.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An der flandrischen Schlachtfront hat der Feind seine Angriffe nicht wiederholt.

Die Artillerietätigkeit blieb rege; sie steigerte sich nament⸗ assch endaele.

Die Stadt Dixmuide lag unter heftigem Minen feuer. Nördlich von Poelkapelle und bei Armentisres wurden englische Erkundungsabteilungen abgewiesen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Im Ailette⸗Grunde wurden aus . reichen Vor⸗ feldkämpfen französische Gefangene eingebracht.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Im Sundgau schwoll die schon seit einigen Tagen lebhafte

Artillerietãtigkeit ju beiden Seiten des Nhein⸗Rhone Kanals

u größter Heftigkeit an. Französische Sturmtruppen stießen am n Th . und sudlich vom Kanal vor. Bei Ammerz⸗ weiler wurde der Feind zu rückgew orfen. Westlich von

eidweiler blieben vorspringende Grabenstücke in seiner ö Am Abend brachen hier erneute Angriffe der Franzosen verlustreich zusammen.

im Luft⸗

Seit dem 3. d. M. verloren die Gegner Leutnant

kampf und durch Flugabwehrfeuer 24 Flugäeuge. sthoff errang seinen 24. und 25. Luftsieg.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Brody und an der Mol dawa lebte das Feuer zeit⸗

weilig auf. Mazedonische Front. ,

Im Cerna⸗Bogen hat sich die Artillerietätigkeit wieder verstãrkt.

Italienische Front.

Unsere auf den Gebirgsstraßen vordringenden Abteilungen brachen den Widerstand feindlicher Nachhuten.

Dem am mittleren Tagliamento zwischen Tolmezzo und Gemona und an den ständigen Befestiaungswerken des Monte S. Sim cone noch ausharrenden Feinde verlegten umfassend angesetzte Angriffskolonnen den Rückzug. Bisher mußten sich 170600 Italiener (darunter ein Generah mit 80 Geschützen ergeben.

In der Ebene entwickelten sich längs der Livenza Kämpfe. In frischem Draufgehen erzwangen sich deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen trotz zerstörter Brücken den Uebergang und warfen den Feind west— wärts zurück.

Die Gesamtzahl an Gefangenen hat sich auf mehr als 250 090, die Beute an Geschützen auf über 2300 erhöht.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.

Wien, 7. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die Italiener sind in vollem Rückzug gegen die Piave. Unsere Verfolgungsoperationen verlaufen planmäßig. Umfassendes Zusammenarbeiten österreichisch⸗ ungarischer Ge⸗ birgstruppen zwang südwestlich von Tolmezzo einige tausend Italiener sich zu ergeben. . Im Osten und in Albanien nichts von Belang. Der Chef des Generalstabes.

Wien, 7. November. (W. T. B.) Aus dem Kriegs⸗ pressequartler wird Abends gemeldet: Die Verfolgung schreitet günstig vorwärttz. Die Truppen erreichten die Livenza. Neuerlich wurden mehrere tausend Gefangene eingebracht.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 6. November. (W T. B.) Heeresberscht. Mazedonische Front. Auf der ganzen Front schwache Feuertätigkeit, die etwas lebhafter in der Gegend von Moglena und östlich des Wardar war. Nach Scheitern des feindlichen Angriffs herrschte Ruhe. Ja der Gegend von Morihovo und an der Struma wurden mehrere Erkundunggtzabteilungen des Feindes durch Feuer verjagt und Gefangene eingebracht. Verne n ä gn. Unbedeutende Gefechtstätigkeit.

So fia, 7. November. (W. T. B.) Heeresbericht. Mazedonische Front. Oestlich des Prespa⸗Sees lebhafteres Artilleriefeuer. Südlich des Dorfes Akandjali in der Nähe des Doiransees fanden Patrouillenkämpfe ut in deren Verlauf englische Gefangene gemacht wurden. Rumänische Front. Unbedeutende Gefechtstätigkeit.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 6. November. (W. T. B)]

bericht.

Erlen Die der syrischen Küste vorgelagerte Insel Arwad wurde wirksam unter Feuer genommen. Hierbei wurden die auf der Insel befindlichen französischen drahtlosen Telegraphenstationen sowie zwei Geschüßze zerstört. Die im Seile von Arwad befindlichen Schiffe, fünf Segler, ein

ampfboot und zwei 4000⸗Tonnen⸗Dampfer wurden

Heeren⸗

durch Treffer versenkt.

Sinaifront,: Im Gaza⸗Abschnitt heftiges, im mittleren Abschnitt und am linken Flügel leichteres Artillerie⸗

euer. . An den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse.

Konstantinopel, 7. November. (W. T. B.) General⸗ stabsbericht.

Sinaifront: Im Gaza⸗Abschnitt und an der Küste brachen wiederholte Angriffe des Gegners unter blutigen Verlusten zusam men. Zwei englische Infanterie⸗ divisionen und zwei Kapalleriedivisionen, welche an unserem linken Flügel vormarschierten, trafen auf unseren Gegenangriff und wurden aufgehalten.

An den übrigen Fronten keine Ereignisse von Be⸗ deutung.

Der Krieg zur See.

Berlin, 7. November. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im Mittelmeer: 14 Dampfer, zwei Segler mit rund 44 000 Br.⸗R.⸗T. Unter den versenkten Schiffen befanden sich die bewaffneten tief beladenen englischen Kriegsmaterialtransporter 36. (E 635 Br.⸗R.⸗T.) und „Collegian“ (7237 Br R⸗ ) sowie der bewaffnete italienische Truppentransporter „Valparaiso“ (19306 Br.⸗R. T.), der samt dem ihn sichernden italienischen Hilfs⸗ kreuzer „Porto Maurizio“ auf der Reede von Marsa Susa . Derna) vernichtet wurde. Versuche der feindlichen

chiffahrt, sich mit länger werdender Dunkelheit durch nächt⸗ liches Fahren unseren U⸗Booten zu entziehen, blieben erfolglos.

Mehrere der versenkten Dampfer wurden t Nachtangrlffen,