1917 / 269 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Linden, die ubrigen j r l g jenseils der gegnerischen Stellungen erkennbar

Wir verloren im 1 3Fesselballon.

Der Erste Generalquartlern eister. *r ff '

Kampfe 67 Flugzeuge und

Dester reich isch⸗un garisch er Bericht. Wien, 10. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz.

Der große Waffengang in Venetien führt die Ver⸗

bündeten immer tiefer in das feindliche Land. Starke öster— reich lschꝛungariiche und deutsche Streitkräfte stehen an der unteren Piave. Feindliche Nachhuten sind geworfen worden, wo sie sich stellten. Nach zehntägigen schweren Gebirgskämpfen, die mit der Erstürmung des Monte Paralba begannen und mit der Einnahme der das oberste Piavetal beherrschenden Werk⸗ gruppen ihren Höhepunkt erreichten, gewann gestern die K. und K. 24. Infanteriedivision Vigo und Pieve di Cadore. Die Division, deren Kampfkraft und zähes Durch⸗ halten die größten Schwierigkeiten überwand, brachte in s—⸗ gesamt 10060 Mann, 94 Geschütze und unzählige Maschinengewehre und Minenwerfer ein. Im Corde⸗ nole⸗ Tal ist Agorde besetzt worden. Ter Jliedẽrbruch der alien italienischen Front erstreckt sich nun auch auf das Suganer⸗Tal und den Ostteil der Sieben Gemeinden. Die Truppen des Feldmarschalls Conrad dringen östlich von Borgo gegen die Grenze vor und bemächtig ten sich in er⸗ bitteit n Straßen kämpfen der Stadt Asiags.

An der russischen und rumäni schen Front und in Albanien ist die Lage unverändert.

Der Chef des Generalstabes.

Wien 11. November. (W. T. B.). Amtlich wird gemeldet: An der unteren Piave rüsten die Italiener zu weiterem Widerstand.

Im Gebirge schreiten die Operationen erfolgreich vorwärts. Belluno ist in unserer Hand. In den Sieben Gemeinden wurden wichtige Höͤhenstel lungen genommen. Starke italienische Gegenangriffe, bei denen der Feind mehrere hundert Gefangene verlor, vermochten von . ort begrenzten Kampfesepisode abgesehen=— nirgends

zu fassen.

An der russisch⸗rumänischen Front und in Albanien

nichts Neues. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 10. November. (W. T. B. Generalstabs bericht. Magzedonische Front: An der ganzen Front das ge— wohnte . euer. Oestlich von Cerna bel Gradesch⸗ nitza wurden starke feindliche Ertundungstrupps vertrieben. In der Gegend der Moglena und auf dem imten Wardar⸗ Ufer drangen unsere Stoßtrupps an vielen Stellen in die feindlichen Stellungen ein und kehrten mit Siegesbeute verschiedener Art zurück. Im Struma—⸗-Tal, südlich Or⸗ manli, wurde eine feindliche Kompagnie durch unsere Auf⸗ klärungstruppen zerstreut, die mit gefangenen Engländern, darunter ein Cffizier, zurückkehrten. Dabrudscha⸗Front: Schwache Feuertätigkeit; südlich . wurde eine feindliche Erkundunggabtellung ab— gewiesen.

So fig, 11. November. (W. T. B.) Heeresbericht. Mazedontsche Front. An der ganzen Front Störungs—⸗ feuer, das zeitweise westlich Bitolia, an der Moglena, süd⸗ lich der Belassitza und nahe der unteren Struma heftiger wurde. Feindliche Erkundungsabteilungen wurden durch Feuer

verjagt. 8 Dobrudscha-Front. Oestlich Galatz Artilleriefeuer.

Türkischer Sericht.

Konstantinopel, 10. Norember. (W. T. B.) Amtlicher Tagengbericht.

Kaukasus-Front. Am linken Flägel wurde der Ver— such eines feindllchen Ueberfalls vereitelt. Eine Anzahl Ge⸗ wehre, Handgranaten sowle vier verwundete Gefangene fielen in unsare Hand.

Sinai-Front. Am 9. November ist eine Kampfpause eingetreten, feindliche Angriffe erfolgten nicht.

Lonstantinopel, 11. November. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. An allen Fronten keine wesentlichen Ereignisse.

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Der Krieg zur See.

Berlin, 109. November. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im AÄAtlantischen Ozean: Fünf Dampfer und ein Segler mit 17 000 Br.⸗R.⸗T. Unter den vernichteten Schiffen befanden sich der bewaffaete englische Dampser 4Galiforniag“ (6547 t), schwer beladen von England nach B nama, ferner eicn unbekannter bewaffneter Dampfer sowie ein tief beladener Frachtdampfer, der aus großem Geleitzug herausgeschossen wurde. Einer der versenkten Dampfer hatte Erdnüsse von Dakar nach Dünkirchen, der Segler Schmleröl von Amerika nach Le Havre geladen.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 11. November. (W. T. B.) Im englischen Kanal hat eines unserer Unterseeboote neuerdings 4 Dampfer mit über 13 000 Hr⸗Reg.⸗T. vernichtet, von denen 3 bewaffnet waren. Einer davon hatte das Aussehen des englischen Dampfers „Wellington“, ein anderer führte den Namen „Gallia“ und war wahrscheinlich italienischer

Nationalttät. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kopenhagen, 11. November. (W. T. B.) Wie das Ministerium des Aeußern bekannt gibt, sind der dänische Dampfer „Kai“ auf der Reise von Nordafrika nach Gngaland mit Eisenerz am 5 November im Atlantischen Ozean und ber dänische Schooner „Lindhardt“ in der Nordsee versenkt worden.

ö Dr. jur. Karl Nagel. 2 25 S06. Benin. Verlag von H. W. ü

Gebieten der melden.

Parlamentarische Nachrichten.

Die nächste Sitzung des Reichs tales findet, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, nicht am 22., sondern am Y. November, Nachmittags 3 Ühr, statt.

Kunst und Wissenschaft.

Seine Majestät der Kaiser und König hat die von dem Senat * Kaiser-Wilhelm-Gesellschgfi zur Förderung der Wissenschaften veschlofsene Aufnahme. der nachstehenden Per sönlichketten als Müglieder der Gesellschast . bestatigen geruht, und zwar: deg Köochumer Vereing für Gergbau und Bußsahl fabrlkatton in Bochum, des K. K. Kommerzial ats und Genergldtrettors Camillo Gastiglioni in Wien, der Deutsch⸗ Luxemburgischen Bergweifg. und e , , in Vort⸗ mund, der Bergwerksgesellsckaft Georg von Giesche's Erben in Hzeezlau, beg Fabrilbesitzer Dr. h. c. Karl Lanz in Mannheim. Zuglelch genthmigte Seine Majestat die Zulassung des Kommerzten⸗ rats Dr. jur. Wilhelm. Baare ln Bochum als Vertreter des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation, des Generalditeltors Albert Vögler in Dortmund als Vertreter der Veutsch, Luxemhurglschen Bergwerk und Hütien⸗Akttienge sellschaft sowse des Königlichen ammenm⸗ herr und Oberregierunggraitz 4. V. von Lieres in Breglau, Mit. glied des Abgeordnetenhauseg und Vorsltzenden dez Repräsentanten⸗ kollegiunis cer Be⸗gwerkegefellschaft Georg von Giescheis Erben alg Verneter dieser Gesellschaft. .

Die deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittel⸗ chemte in München. Ver zinigen Monaten hatte der Geheimrat Professor Paul⸗München bie Gründung einer Leutschen Forschungz⸗ anstali für Lebengnitttelchemie vorgeschlagen, ein: Anreguns, die auf so fruchtbaren Boden fiel, daß dai Werk schon seiner Vollendung entgegensiebt. Wie Geheimrat Paul auf der Hauptversammluns des Vereins deuscher , , mlit!ilen konnte, ist bereits die Summe bon etwa e e Milllon Mark aufgebꝛacht worden, und er hofft. berelt, Mitte Noyember die praktische Arbeit beglanen zu können. Die deutsche Forschun gsanftalt für Lebens mitielchemi in München soll nach dem festgesetzlen Plan durch Belträge aus allen Bundetstaaten errichtet werden. Sle 3 die Gigenschaft einer . offentlichen Stiftung, die mit der Universitat in enger Verbindung sie ht, jedoch in ihrein gesamten Betrieb von ihr unabhängig ist. Die Stiftung wird von einem Stiftungsrat verwaltet, der 9. 1iusammensetzt aus ö einem Vertreter des Konlalich baverischen Staatsministerlums des

rcußezn, des Koͤntglich bayerischen Kultusmtntstertems, deg Königlich bayttischen Staatzmlulsterkumt dez Innern, der Reichäbehörden, der Ualveisität und der Technischen Hochsckule in München, der Kalfer Wilhelm⸗Gesellschaft zur . der Wissenschaften in Berlin und kem Lelter der Forschun gsanstalt. Aufterdem gehßzren dem Stif⸗ tungtrat eine Reihe gecigheter Persönllchkeiten aug der Zabl der Stister an, deren Wahl ihm zusteht. In den einzelnen Aptestungen der Anstalt werden je nach Bedürfniv Aibeilsplätze eingerichtet, die an die Reglerungen der Bundegstaaten, an Behörden, an Gemeinden, Veselllchgsten ober Einzelpersonen gegen eine Gebühr vermjelet werden. Den Inhabern dieser Arbeitsplätze wird Gelegenheit geboten, unter n ,, Leltung und untey Benutzung er Hilfemlitel der Anstalt Forschung arbeiten ausjufübren. Bis jut e gen un eines eigenen Gebäudes wird die Forschungsanstalt in den Räumen det. Saboratorlumg für ongewandle Chemie an der Königlichen Universität München unterg'bracht. Mit ken FSerschungsarbellen soll schen in ten naͤchtten Monaten begonnen werden. Geplant ist die balzige Beschaffung der wissenschaftlichen und technischen Ollsemlttel, wie Laborato:tumgeintichtungegegenstände, besondeis phystkalisch'chemische, chemische und technische Apparate, Sammlungen von Chemitalien und Hrogen sowie von technischen Erzeugnissen auf dem Gebiete des Grnährungzwisens und verwandten Gebleien und einer um assenden Büch rei. Hie annren gende Tatigteit der Lebenamittelaufsicht Ließ oft den Wunsch der dabrt tätigen Nahrungsmittel emiter nach eigener wissenscha ilicher Forschung ün⸗ durchführbar ersckeinen. Darum sollen die ichon eiwähnten bermiet— baren Arbeitsplätze den Bebörden jur Verfügung gefstellt werden. Diese sollen dann einen Chemiker auf etwa ein Jahr keurlauben und nach München zchicken, wo er, frei von den Mühen des Berusg, nur der wissenschaftlichen Arbeit leben soll. Es stht ju erwarten, daß gerade auf diestm Wege Fortschritte von praltischer Bedealung füt dag Gebiet der wichtigen Lebensmittelchemie erfitlt werden.

Literatur.

ure Anzeigen

zen erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten lein Ein endungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm straß« 32, in richten. Rücksendung findet in keinem Falla statt

Luther-Agende. Von Max Ueberscharr. 1,50 4A. Alten—⸗ burg, *.*, Friedrich Otto Müller Verlag. Die Reboluttonie rung der Revoluttonäre. Von . Plenge. Geheftet 3,66 A. Leipnig, Der neue Geist⸗ erlag.

Deutscher und franzssischer Katholizismue in den ketzten Jahrzehnten. Von Frofesso.! Dr. Heinrich Schrörz. 8. XVI u. 228 S. 4 M, in Pappband 4,65 M. Freiburg I. Breisgau, Herdersche Verlagshandlung.

In Feldgreau. Heldentaten esscher Krieger aug Drutsch⸗ lands größter Zeit. Non Ph. Burdgum. Mit Buntschmuck bon M. Harrach. 13 Bogen. 1 66. Gießen, Verlag von Gurt Roth. Den t sches Heldenleben an der Front. Von Pfarrer Dr. Jobs. Rump Berlin. Netbanael⸗Jünger. 1 6. Wiemar i. M., Hinstorff'sche Verlagsbuchhandlung.

Dag Strafperfghren gegen Jugendliche. Von Gerichts.

er. Wie hat der Schledsmann sein Amt zu fübren? Eine gemein berständliche Anleitung. Mit Beisplelen. Von G. Erristrani. Funft: neubearbeitete Auflage bon Dr. R. Reichau, Amtsrichter. 2 46. Berlin, Verlag von H. W. Müller.

Vertehrswesen.

Nach einer in den Schalterfluren der Postanstallen aushaͤngenden, Belannt machung dürfen Pa tete nach Glsaß / Lothringen oweit sie pale fg, sind, außer offen beigesügten Rechnungen und den Paßetinhalt betreffenden Schrifstsiücken keine schriftlichken Mitteilungen enthalten. Da. gegen dirse Voꝛschrist in sitzter Zelt oft gefehlt woꝛden ist, wird den Absendern solcher Pakete ihre sorgfältige Be— 0 hl jur Verhütung von Welterungen und Rachteslen dringend empfohlen.

Die Absender von Postkarten nach dem nichtfeindlichen und verbündeten Kugland und nach den besetzten feind— Iich en Gebteten verstoßen sehr häufig gegen die zumfeit bestehende Vorschrift, wonach solcke Poslfarten auß einem in sich selbst zu⸗ lammenhängenden Stehsblatte Fergestellt fein müssen und also weder Zusammentsebungen mehrerer Paple-lcgen noch Fuf⸗ und Einklebungen aufn elsen dür en. Besonders ret Anfichtereftkarten werden Verstöße gegen diele Vorschrift ost keobachttt. Da bir verbotenen Postfarten bon der Posiheförderung ausgeschloffen sind, sollte jeber Versender zur Berbütung eigener Nachteile ihre Benrtzung reach den angegebenen

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ĩ Weihnachtspakete nach dem Felde. Ver Postbersanß nimmt erfahrungegemäß vor dem Welhnachtsfest stetẽ größer Umfang an. Un Störungen des Verkehr zu verhindern, ist eg nol. wendig, dte Annahme von Privatpaleten nach dem Felde, die über die Militär paketämter geleitet werden, vorübergehend, und jwar sn der Zeit vom 9. bis 25. Dezember b. J. einzustellen. Frachtstüch. güter bis 50 kg an Heeresangebörige werden nach wie vor ange— zowmmen. Ausdrückllch wird darauf hingewiejen, daß bei der Aug— dehnung des Kriegsschauplatzes und der siarken Inanspruchnahme aller Beförderungsmlttel ein Eintreffen der Weihnachts pakete vor dem Fest nur hel frühzeitiger Auflieferung erwartet werden kann.

ö an Heerttzangehörige in Sieben bürgen, auf dem Balkan und in Stalien sind schon im Norember aufzullefern, so daß sie bis 1. Dezember d. T. beim zuständigen Sammelpvaketamt eintreffen. Die Feldpakete nach der Türkei sind „An das Sammel. paletamt Breslau“, solche nach Bulgaren und der . An das Sammelpak tamt Leipzig‘, für die Truppen in Italien, Sieben⸗ hbürgen und Rumänien nördlich der Donau An das Sammelpaketiamt München“ unter Angabe der genauen Adresse zu richten.

Mannigfaltiges.

Für die weitere Koblenversorgung gehen den Haug— eigentümern je die Fragebogen über Haut- und Küchenbrand sowte für Sammelheizung zur Ausfüllung demnaͤchst zu. Im e Intetesse der Betelligten liegt es, auf schleunige und sorg⸗ fältige Ausfüllung der Fragebogen nach Kräften I, h, n, dlarhi die weiteren Vorarbeiten fir die Ausgabe neuer Kobler Farten sowie die Freigabe westerer Kohler mengen et die Sammelheijungshaäͤuser im Jahre 1918 eine gute sichere Grundlage erhalten.

Internierung deutscher Krieggzgefangener in Holland. Dem Vernehmen nach bringt die e, , Hollands der beabsich⸗. tigten Unterbringung der aug Englanb zurücker warteten deutschen Kritags⸗ und 3ivilgefangenen lebbhatten Interesse entgegen.; Dart dem (Entgegenkommen ber holländischen Rꝛglerung und dank der Tätigkeit des Königlich niederländischen Generalmajor Onnen sollen, wle . W. T. B. meldet, die Vorbereitungen für bie Internierung rüstig vorwärts schrelten. Die Unterbringung wird zum Teil in Lagern, zum Teil bei der Bebölferung feihst erf9gigen. Vin juräckge kehrten Gefangt nen werden eg gewiß dem bolländischen Volt. immer danken, das ihr Log in so bechberniger Welse burch eine gast⸗ liche Aufyahme in ihrem Land erleichtern will.

Konstantinoyel, 10. November. (W. T. B.) Ole deutschen Ta esschriftsteller und Set tung berleger besuchten gester die Vollsküche des Roten Kreut:g in Stutari, wo in ihrer 6 en⸗ art eine ,, von Suppe an 5000 Personen statt fand. Vie Gäste sprachen sich n hohem Grade anerkennend über die vollendete Wirksamteit dieser Einrichtung aus und besuchten darauf die Kaiser⸗ liche Mieditin⸗ Schule Sellmit. Der Marschall Lim an von San ders Pascha bielt ihnen in ihrem Hotel einen Vortrag über die Unternthmungen an den Dardanellen. Bei dem Abschtedsm ahl dankte vom Verein der deutschen Zeinungg— berleger Dr. Wyn eck en (. Könige berger Ajigemelne Zeilung“) im Namen der Berufagenossen dem in r en Presseverein für den be— retteten Empfang und die große Fastfreunbschaft. Er führte dabel unter anderem aus, daß die deutsche und die ozmanische Piesse vor die Aufgake gestösst feien, den stolzen Bund her Armeen auch in die Völker hineinzutragen und 2 in die Seelen eim hzmmern. Es sel elne Grundlage zu schaffen für die neue Entwicklung, bei der jeder Teil unahhbärgig und frei sei, aber doch belde Teile in der Verfolgung gemein samer Interessen fest zusammen⸗ geschlessen srien., Dag sel letzten Er des die große Aufgabe, die bie türkischen Berufegenossen nach Peuischland und 'die deutschen nach Konstanttnovel geführt batte. Än den Dardanellen sel den Taget⸗

schen Aimeen sich dem Feinde n ,,, und namenloses Uubeil von ihrem Vaterland abaewendet bät ten. Aber taz Allerwertvollste, wag die Tagetzsch iftfteller erlebt hatten, sei, daß inmitten alter Un berkieferungen, der Puläschleg junger Kraft zu spüen sel, die eine Entwicklung der Nation erstrebt und mitaibriten will an der Köfung der großen Fragen unserer Zrit. Auf ben Dank. der deutschen Kagesschr ftsteller und Zeitungz⸗ verleger erniderte Müheddin Bey mil herzlichen Worten. = Heute abend berlafsen die deutschen Gäste Konstantinopeß mit dem Galkanzug. Tanin schreibt zum Abschted unter anderem: Wir wünschen aug ganjem Herzen, daß die jwischen uns geknünften Beilebungen dauern mögen. Dann wird die beiderseitige Preffe ihre n, e erfüllen können zum Vorteil beider Länder.

(Gortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

Theater.

Königliche Schanspiele. Dlenstag: Dpernhaug. A7. Dauer. bezuggporstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Unter , Leitung des Komponisten: apyveltopt. ( Berliner

ng von Aufzügen nach F. Ralmund von Richard Batka. k von Leo Blech. Spielleitung: Herr Bachmann. Anfang 74 Uhr. ö

Schauspielhaus. 250. Dauerhejuggporstellung. Der Naub der Tabiuerinnen. Schwank in vier Auftügen von Franz und Paul Bon. Schönthan. Spielleitung: Herr Oberspiellester Patty.

Mittwoch: Dpernhaug. 218. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗

16 , . ,, Te age 3 der Sãänger⸗ rtburg. omant

Richard Wagner. . 7 inan 3 k

Dienst · und

Scauspielhaug. 251. Dauerbezugsvorstellung. Freiplãtz sind gufgehoben. Nathan ö . Dramatlscheg er e . unf Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Derr Dr. Bruck.

Anfang 71 Uhr.

Familiennachrichten. Verehelicht:; Hr. Hauptmann Erwin Klamroth mit Frl. Dorothea

. Gn ö 8 t oren; Cin Soßn: Hrn. Annolt von Amim (Wiepergdor i e fer, Mark). Hrn. Major viman ge , , Gestorben? Fr. Katharina Kumbruch, eb. von Reichel Berlin).

Br e) n ,, . I eld 3. Lange

Vercn twortlicher Schriftleiler: Direttor Dr. Ty r ol, C harlollenbunt Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelll Rechnungsrat Mengerin g in Berlin. ,. ö. , n, (Nengerin g in Berlin. er Nordeutschen Buchdruckerei und Verlags Gerlin. , . J 7 ö

. 3

Fünf Beilagen.

schriststellern so recht klar geworder, mit welcher Tapferkeit die jüͤrki ⸗·

Alpenkönig und , . fil drer in dret u

zum Deutschen Reichs anzeiger ind Königlic

Nichtamtliches.

Oefterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser Karl hatte vorgestern mit dem König von Bulgarien in Görz und Palmanova geweilt. Bei der Rück—⸗ fahrt blieb, wie „Wolffs Ter pen s meldet. das Automohil des Kaisers beim Versuche, einen der den Isonzo begleitenden Torrenten zu übersetzen, stecken und konnte nicht aus dem Flußbett herausgebracht werden. Der Leibjäger Reisenbichler und der Gardewachtmeister Bomek trachteten daher, den Kaiser an das Ufer zu tragen. Hierbei brach die Wehr, auf der der Leibläger stand, ein, und der Leibjäger wurde weggeschwemmt. Der Kaiser ließ den Leibjäger in dieser Lebensgefahr nicht los und wurde hierbei gleichfalls von den hochgehenden Fluten des Flusses abge⸗ trieben, mit ihm der gleichfalls schon erwähnte Gardewacht— meister Bomek. Der Kalser wurde mit den beiden auf eine längere Strecke fortgetrieben. Dank der aufopfernden Haltung seiner Begleitung, allen voran des Prinzen Felix von Parma, der sich sofort in den Fluß warf, wurde der Kaiser nach längeren Bemühungen wieder an das Ufer gebracht, wo er so lange verweilte, bis alle Verunglückten aus den Flulen heraus⸗ geholt waren. Der Kaiser befindet sich wohl.

Unter dem Eindrucke der Nachricht über die Errettung des Kaisers aus Lebensgefahr versammelte sich der Ministerrat

gestern zu einer außerordentlichen Sitzung, um der innigsten

Dankbarkeit für die Dien es Allmächtigen, die die Gefahr von der erhabenen Person des Monarchen und von den Völkern Oesterreichs abgewendet, sowie den Gefühlen der höchsten patriotischen Freude Ausdruck zu ver⸗ leihen. Abends fand im Stefansdom in Wien ein Dank⸗ gottesdienst statt, dem die Mutter des Kaisers, Er herzogin Maria 2 und ein nach tausenden zählendes, andächtiges Publikum beiwohnte.

Großbritannien und Irland.

Wie „Reuters Büro“ erfährt, stehen Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika mit ver⸗ schiedenen neutralen Mächten in Verhandlungen mit dem . zu einem befriedigenden Uebereinkom men über die Ausfuhr von , n n zu gelangen, die von den nördlichen neutralen Ländern immer noch an— dauernd nach Deutschland geleitet wird. Es sei klar, daß die Verbündeten wegen dieser Begünstigungen nur ungern den Handelsverkehr mit den nördlichen neutralen Ländern ein- stellten, aber sie hätten in dieser Angelegenheit keine andere Wahl, bis ein befriedigendes Uebereinkommen zustande⸗ gekommen sein werde. Die Einzelheiten, die mit der Blockade zusammenhingen, würden von den J ge⸗ regelt, die ihren Sitz in London und Washzington hahen und in enger Verbindung mit einander siänden. In dieser sowie in anderen Fragen der gegenwärtigen Zeit spiele die amerikanische Sondermlssion in London eine sehr anregende und in jeder Be⸗ ziehung sehr zufriedenstellende Rolle.

Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Kanzler des Schatzamts genehmigt, daß ein Teil der dritten franzö⸗ ischen Anleihe zum Zeichen der finanziellen Gemeinschaft n England ausgegeben werde.

In der Londoner Guildhall fand am Freitagabend, wle alljährlich, das Festmahl statt, an dem 800 Personen, darunter Bonar Law, Curzon, Derby, Geddes und Jellicoe, teilnahmen. . .

Lord Curjon brachte den Trlukspruch auf die Verbündeten aus, wobel er ohiger Quelle zufolge ausführte, man könne nur duch die Zusammengrheit der Verbündeten, durch Selbstlosigkeit und burch gZusammenfassen aller Aafgaben den Sieg, . dem man verlange, und den Frieden der Welt zu sichern boffen. Die siebjebn jetzt ver⸗ bündeten Staaten hätte die Ueberjeugung e , ,. vet sofern nicht der Geist, von dem das deutsche Velk beseelrt sei, vernichtet und zeestöst würbe, eg keinen Platz gebe, wo freie Naftonen leben könnten. Curson erwähnte dann Hilgien und Serbien, versprach deren Wlederherstellung und fügte hintu: Das eine mißkandelte Giitchenland mit Weniselog zerbrach die Maschen der Ränke und brachte die gie von Griechenland wieder in die vorderste Reihe der Frelheit. Von Amerika sagte Caczon: „Wir dürfen sicher sein, daß alleg, wag durch die Hilfaquellen dieseßz großen und wunterbaren Landeß, durch den Geist und den Elfer seines Volkes und durch die unbeugsame Ruhe und den Geist dez Prasidenten justande gebracht werden und was von diesen Hilfsquellen zu dem Kriege beigesteuert werden kann, bei⸗ gesteuert ist und werden wird. Zweien unserer mächtigen und ver⸗ trauens würdigen Verbündeten ö wir ehrfurchts volle Sympathie entgegen und vartraumn. daß der Geist des Mutg im russischen olle das trübe Dunkel zerrelßen wird, das jetzt über selnar Zutunft hängt. Lurion erwöhnte welter, daß Jialtens Volk und leine Staatsmänner i r er latenten gegenüberstünden, dle sie aber hoffentlich überwinden

ürden.

Der Erste Lord der Admkralität Sir Geddes sprach im Nemen der Marine und erklärte: Die Marine vertraut darauf, daß. wenn der große Tag kommt, an dem eg uns gelingt, den Feind zur Schlacht zu zwingen, der Feind eine Flotte finden wird, die der Gelegenheit gewachsen it. Der Unterfrebootirleg der Mittelmächte ist fehl⸗ geschlagen. Er hat sicherlich nicht diejenigen befriedigt, die ihn an⸗ efangen haben. Admiral von Capede hat bebaupiet, daß mene

rklärung im Uaterhause unricht 6 war. Meine Erklärung war nicht unrichtig, sondern diejenige Capelleg. (Beifall.) Unsere Schlff averluste sind sehr schwer giwesen und flnd noch schwer, obwobl sie beständtg verringert worden sind. Im Augenblick ist der Himmel von einem großen Sturm bedeckt, der über den russischen Himmel fegt und eine vorübergehende Wolke verdunkelt die ltalienische Sonne, aber dle Wolkm werden vorübergehen, da der Feind infolge von Mangel und Abnutzung ie det. Es ist bejeichnend, daß der Feind fortgefetzt das Frledenggespräch wieder aufnimmt. Der Feind Ist weit davon ent⸗ fernt, mit ber Loge zufrieden ju fein, in der ihn fein anmaßender Ehrgein gelaffen hat. (Nicht nur Admiral von Capelle, sondern auch das eigene Parlament hat an der Rede Geddes Krittk geübt.)

Der Finanjminister Bonar Law entschuldigte die Abwesenheit kLlopd Georgeg und fuhr fort, dem voa Curjon über Rußland Ge⸗ sagten brauche er nichtg hinjujufügen. „Die Zukunst Rußlands ist beutz ein Buch mli fi⸗ben Siegein, aber wir drauchen nicht zu ver ijwelfeln, denn die Russen sind ein großes Volk. Was sich ereignen wird, können wir nicht wissen; allerdings sst der Erfolg der russischen

lege verloren g- gangen. Aber in die e itz der Ge

rechtlgteit und Freiheit sind die Hilfaquellen des ameri⸗

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kanischen Volkes geworfen worden. Die Amerlkaner sind ein Volk, das in seiner Friedenttätigkeit seine Anvassungsfähigkeit, Tat— kalt und seine Hiölfäquellen gezeigt hat, die es nun un Kriege zur Geltung bringt, und es wird nicht Kehrt machen. Wir Fnnen ung auf Amerika verlassen, versaffen uns aber auch auf uns selbst. Ich will ein Bild von dem, was England geleistet hat, ju geben versuchen. Bonar Law kam auf die Flotte und sagte; „Bls jetzt haben wir noch keine Schlacht am Nil oder bel Trasalg * gehabt, aber wenn der große Ta. kommt, lo wolssen wir, daß wir nicht nur den alten Muß, sondern auch die alten Erfolge wieder finden werden. KHongr Law zollte der Handel sschiffahrt Anerkennung; ße werde den Mord Fryatts nienelg vergessen, der keine vereinzelte Rohheit, sondern berechnet und wohlüberlegt gewesen sei. . Her rind glaubte, daß unsere Seeleute sich durch solcke Mit iel apschrecken lassen würden, aber im Gegenteil; niemals haben unsere Serleute sich so kurse Zett au Land aufgehalten odtr sind so bereit gewesen, an Bord zu bleiben, wie jeßzt. Bonar Law ging dann auf bte Taten der Truppen üßber See an der Westfront ein. Gr babe mehrfach in deutschen Zeitungen gelesen, England zeige seine Seibstsucht dadurch, daß es alle schweren Kämpfe von An— eg tern der Domtnien durchkämpfen lafse. Niemand aher wisse esser als die Kameraden aus den Dominiong, daß nichts, was fie ẽtan hätten oder noch tun könnten, nicht von thren englischen skameraden ebenso getan worden sei. England könne hoffnungsvoll und mit vollem Vertrauen in die Zukunft blicken. Bongr Lam gah einen Ueberhlick über die Kriegklage und betonte, daß Deutschland sich die Oberlettung über die Heere seiner Verbündeten durchaus gesichert habe; eine solche Oberleitung habe nicht in gleicher Auzdehnung vwischen den Verbündeten bestehen können, well sie eine Vereinigung von freien Völkern feilen. Bisher hätten für jedez Land besondere Generalstgbe bestanden, jetzt aber waͤre ein Stab der Verbündeten für granktelch⸗ Groß⸗ britannlen und Italten gemeinsamn geschaffen, der dauernd Sitzungen abhalte, um die Stellungen der Heer zu prüfen, deren Front vom Kancl big zum Abriatischen Meer als einheitlich angeseben werden könne. Bonar Law ging dann auf die militärtscen Oyerafonen des Feindes gigen Italien über urd sagte: „Sle find nicht augschließlich auß misttärischen, sondern zum Teil auch aus politischen Gründen unternommen worden, in der Hoffnung, die Ver— bündeten zu trennen, zum Teil auch wegen der Notwendigkeit, die Stimmung der eigenen Völter der Zentralmächte aufrechtzuen halten. Die Deutschen werden nie gewinnen können, solange sie die eue , und englischen Heere nicht geschlagtn haben.“ Bonar kaw heschrieb sodann den Widersta⸗s d Rumaänieng als einen der historischen Zwischenfäll! des Erieges und schloß mit den Worten; Der einzige Weg zum Frieden ist ein janger, mübe— boller Weg zum Sitge. Alle Kriegfüährenden schwanken unter der Last des Krieges, eg tt nur die Frage, wer unter ihr zusammen⸗ hrechen wird. Ich habe Vertrauen zu der Gharatterstärke unserer Völker und ju der Gerechtigkeit unserer Sache. Gz it ein Ringen zwischen freien Völkern und dem Despoltzmus deg „Rriegs herren. Unsere Soldasen und die unserer Verbündeten wissen, wofüc sie ämpfen, und ihr Mut wir) sie nicht verlassen.“

Frankreich.

Der Zusammentritt der militärischen Tagung der Verbündeten in Paris ist nach einer Meldung der „Agence Havas“ auf den 19. November festgesetzt worden.

Der englische Premiermmister Lloyd George ist gestern früh in Paris angekommen.

ußz land.

Noch einer Meldung des „Daily Chroniele“ aus St. Petersburg sißen die Minister der gestürzten Vor— läuf igen Regierung, mit Ausnahme von Kerenski, zusammen mit den Ministern der Regierung des Zoren in der Peter Pauls-Festung gefangen. Offiziell wird hestätigt, daß die Abgeordneten der Ostseeflotte und die Ausschüsse der russischen Truppen in Finnland beschlossen haben, sich der neuen Regie⸗ rung anzuschließen. .

Alle Heamten des Ministeriums des Auswärtigen sowie des Finanz- und Handelsministeriums haben einer Reuter⸗ meldung zufolge die Arbeit niedergelegt.

Der Petersburger Korrespondent des norwegischen Blattes „Tidenstegn“ meldet, daß der Arbeiter- und Soldatenrat einen Ausschuß eingesetzt habe, dessen Präsident Lenin zugleich Ministerpräsident sei. Trotzty sei Minister des Aeußern. Auch alle übrigen Ministerposten seien mit Maximalisten besetzt. Der Rat sei zurzeit Herr der Lage in St. . Aus Moskau wird gemeldet, daß die Moximalisten auch dort die Oberhand bekommen haben. .

Von der verworrenen Lage geben folgende, von, Wolffs Telegraphenbüro“ verbreiteten Aufrufe und Meldungen aus dem Lager Kerenskis ein Bild:

1) An alle Truppen des St. Vetersburger Militaärbezirka!

Ich, der Ministerpräsident der zeltweiligen Regierung und Höchst= lommandierenber der bewaffneten Dtächt der russischen Republik, bin heute an der Spitze der dem Vaterlande ergebenen Truppen eln=

etroff en. Ich ih. allen Truppen des Mllgärheirrks St. Peters. ö welche entweder infolge eineg Mißverständnisses oder durch Zwang sich dec Bande der Verräter des Vaterlandes und der Revolution argeschlossen haben, nicht eine Stunde zu zögern, zur Er⸗ füllung ihrer Pflicht zurückzuketzren. Dieser Befehl tst allen Kom⸗ pagnien, Batterien, Eskadronen und Sotnien zu verlautbaren. Ver Ale inisteryräsident der zeitweiligen Reglerung und Höchstlommandierender: Terenzki.

2) An die Truppen St. Petertburgs!

Die rubmoglen, der Revolution und dem Lande treuen Truppen der Front sind an die Hauptstadt herangekommen. Damtt kein un—⸗ schuldtges Blut vergossen werde, verbaffet diejenigen, die euch be— trogen hahen, die das Lind verderben und verraten. Hamit man wisse, welche Regimenter ihrer Pflicht treu sind, entsendet Abordnungen ju den anmarschierenden Truppen der Front.

Ver Rat des allrussischen Ausschusses zur Rettung dez Landetz und der Revnlutton, der Kommissar den St. Petersburger Mtltärbezirks: Malewze ki.

3) Landes und revolutiongtreue Truppen in voller Eintracht mit dem Rate des Verbandes des , ,. und mit allen demo⸗ kratischen Organisationen bahen gestern Zargkoje Sselo und die Radlo— telegraphenhauptstation besegt. Die Aufrührer ziehen sich in un⸗ geordneten Haufen nach St. Petersßürg zurück. Gegen auftretende Plünderer und Gewalttäter wird mit den entschledensten Mitteln vor= gegangen werden. Die mit geraubtem Gute gefangen Genommenen weiden auf dem Orte des Verhrecheng sosort erschossen. Die des

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4) An die Armeeorganlsationen und Kommissare! In St. Petergburg wird die Empörung gegen die Bolscherilt immer größer, heute kam es ju offenen Auftritten gegen sic⸗ und euf den Straßen kara es verschiedenen Ortes zu Schießereitn. Ver erz sprecher ist von den Junkern und von dem Allgemein en Arme aus h- besetzt, welcher die Wachen der Bolschewilt verdrängt bat. In Mor⸗ kau in vie Rote Garde geschlagen. Gegen abend wird d nenskt vor St. Peter barg stehen. Die Verbindung mit ihm ist her⸗ gesttllt. Eine Abordnung des Arsschusseg jur Reitung hat sich zu Kerenskt begeben. Die Berndigung des Abenteuer der Ballchemitt ist eine Frage der nächsten Tage oder Stunden. Für mögltchst plan= mäßige Beendigung in der Zujammenschluß aller Kräfte der emo kratie und des allxussischen Ausschusses zur Ecrettung des Vater lankes und der Revolution notwendig. ; Ver Kommissar des Höchstkommandierct ! en.

Der Kongreß der Arbeiter⸗ und Soldatenräte hat die Bedingungen für einen Friedensvorschlag an— genommen. Er erklärte, der „Petersburger Telegrophen⸗ agentur“ zufolge: . Vie durch vie Revolution vom 6. und 7. November geschaffes? Regle ung der Arbeiter und Bauern, die sich auf den Arbe ter⸗ und Esctzatenrat stützt, schlagt allen Rezterungen der Kriegfühn enen por, alsbald Besprechungen über einen gereckten demotratischen Frieden zu beglanert. Die Regierung ift der Ansicht, daß ein serechter demoktatischer Frje zen, der von der Mehrheit der Arbeitertlo en aller krlegführenden Länder erstrebt wind, die vduich vrteg erschöpft und ruiniert sind, ein Frieden, den die Gen Arbeiter und Bauern nach dem Sturje der

forderten, ein sofotrttger Frieden ohne. Annexionen, widerrechtliche Aneigaung fremden Gebiete; und ohne

same Eroberung fremder Nationalitäten,

ohne Die

zu ö 4 2 zu energischen Schiitte zur endgültigen Billigung . dieseg Rriebeng durch die Bevollmächtigten

Linder und aller Nanonen zu tun. Uater Aantxrionen ser niderrächtlicher Gebietsaneignung versteht die Regie ung nech dem Rechtsbewußtsein der Vemskratle im allgemetnen und der Arbeiter assen im besonderen jede Annexion einer leinen schwack nn Nationalität an einen großen mächtigen Staat obne Zu— stimmung diestt Netirna lit und unabl ãngig von dem Grade inner Ziwiltsatien und ihre geograyhischen Lage in Europa oder in nseitßz des Ozeans gelegenen Läadern. Wenn irgend elne Bevölkerung von irgend einem Staate gewaltsam feitgehalten wird und wenn ihr gegen ihren Willen, wie er in der Peesse oder in den nationalen Versammlung ea oder Partei= beschlüssen oder durch Auflebnungen und Erhebungen gegen den Unter drück zum Ausdruck gelangt, das Recht zu allgemeiner Abstimmung dber⸗ weigert wird, wenn man sich ferner weigert, die esotz an getrur ger mrückzuziehen und dir Bevölkerung nicht, dag Recht zugesteht, ine poltttjch⸗- Regierunggform einjucschten, so ist (in seicher Zusta nh Annexion oder widerrechtlich Aneignung. Die Regierung ilt der Ansicht, daß cine Foitfttzung des Krieges zu dem Zweck, die schwachen besiegten Nationalitäten unter den, eicken, mächtigen Nattonrn zu teilen, ein großes Verbrechen gegen die Mensch beit ist. Vaher verkündet die Renierung seierlich ihren Entichluß, einen Frieden zu unterjelchnen, der unter den erwähnten für el Nationalitäten gerechten Bedingungen diesem Kriege ein Ende machen wird.

Gleichjeitig erklärt die Reglerung, daß die erwähnten Be— dingungen nicht als endgültig betrachtet werden sollen, das heißt, dite Regierung ist damit einperstanden, alle anderen Frted engbepingungen ju prüfen, wobei sie nur darauf b'steht, daß diese Bediagungen 0 bald wie möglich von jedem frriegführenden vorägelest werten und deß diese Bedingungen durchaus klar ohne die geringste Zweldeutlgkeit und ohne jeden gebeimen Charakter eien. .

Fhrersetts unterdrückt die Regierung jede Geheimdiplomatie und bekräftigt ihren festen Entschluß, die Frledensbesprechungen offen vor der ganjen Welt fortzusetzen und zur Veröffentlichung aller 9 Vertiräre zu schreiten, die von der Reglerung ter Großärundhesitzer und der Kapitaliften seit Februar bis zum 7. Nobembtr 1917 gebil igt oder geschlofsen worden sind. Die Reglerung erklärt den Inhalt dieser G⸗ hetwverträge fur null und nichtig, seweit sie, wie es in der Mehrzahl. der Hälle geschieht, alle Arten von Begünstlgungen uad Vorrechten den Hroßgrundbesitzern und Kapttalisten zuzugesiehen suchen, indem sie die von den Gtoßrussen gemachten Annerxicnen aufrecht erhalten oder vermehren.

Indem die Regierung alle Völker esnlädt, sogleich Friedens verhandlungen ju beginnen, erklärt sie sich ih erseits bereit, die se Voꝛ= berhandlungen durch schrifiliche oder telegraphische Mittetlungen sowie durch Besprtechungen zwischen Vertretern der verschiehenen Länder oder dutch Ronserenjen auzs den genannten Vertretein ju verwirklichen. Um diese Toroerhandlungen zu erleichtern, wird die Regierung Bevoll⸗ mächtigte in den neutralen Ländern ernennen. ö ö

Vte Regterung schlägt den Regierungen aller kriegfüh renden Länder ver, soglelch einen Waffenstillstand zu schließen; sie glaubt ihrersetts daß dieser Waffenstillftand für drei Monate geschlossen werden muß, weiche Zeit genügen würde, um die Verhandlungen zu e nem guten Ende in führen, sie schläͤat ferner vor, daß Vertreieg aller Nattonalitä len oder Nationen, die in den Krieg hmelngezogen sind oder ihn üher sich ergehen lassen mußsten, an den Friedenäbesprechungen teilnehmen, und daß eine Konferenz aus Vertretern aller Nationen der Welt zur end= aüsttgen Billigung der ausgearbeiteten Friedensbedingungen zusammen⸗ berufen werde. ;

6 die Vorläufige Regierung der russischen Arbeiter und Bauern dlese Friedensporschläge den Regterungen aller krieg führenden Länder macht, wendet sie sich mebesondere an die Arbeiter der drel zwilisiertesten und am tätigsten aun gegenwärtigen Kriege teilnehmenden Nationen, yäãmlich Eagland, Frarkrelchs und Veutschlands. Die Arbeiter dteser, diel Länder haben der Sache det Fortschritts und des Sozlolizmus * die größten Dienste erwlesen, nämlich durch Eimichtung der Charten in England, die greßen Rivolutionen des franjöstschen Preoletariatz und den helbenbaften Kampf der, deutschen Arbeiter für ihre. Organtsation. Alle diese Geisplele geben die Gewähr,. daß die Arbeiter die ser Länder die Fragen begreifen, die sich vor lhnen erbeben, Fragen der Befretung der Rensckheit von den Schrecken des Krlegeg, und daß diese Arbeiter durch ihre mächtige Tatkraft voller Seldstperleugnung unt helfen werden, das Werk des Friedens zu Ende zu bringen und alle Arbeiterklassen von Ausbeutung zu befreien.

Billigung aller

Italien.

Der König und die Mitglieder der Regierung haben einen gemeinsamen Aufruf erlassen, in dem das italienische Volk zum Ausharren und Ertragen der schweren Opfer, die die gegenwärtige Lage von allen Italienern erheischt, ermutigt wird. Der König äußert die bestimmte Zuversicht, daß der Siena trotz aller Wechselfälle auf Seite der Entente bleiben

Aufruhrs Schuldigen werden dem revolutionären Milttärgerichte übergeben. ;

ö

werde.