1917 / 276 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung, betreffend Liquidation französischer Unternehmungen.

Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation französischer Unternehmungen, vom 14. März 1917 Reichs⸗ Gesetzbl. S. 227) habe ich die Liquidation für folgende Unternehmungen usw. angeordnet:

47) J. Silvain in Han burg (2 quidator: beeidigter Bücherrevisor P. Woldemar Moͤller, Hamburg),

48) Ch. Vairon C Cie. in Hamburg, Offene Handeligesell. schaft, Zweigvler erlafsung der dleichlauter den Firma in Paris k beeidigter Bücherrevisor P̃. Woldemar Möller,

am burg),

49) P. A. Rev K Söhne in Hamburg, Offene Handelegese schaft, und das inländische Vermögen ibres Stammhauses P. . 8. 2 . in La Rocheite (Liquidator: Kaufmann Johg. Hambuch,

amburg),

50) . Petit C Boisserie in Hamburg, Offene Handel sgesell⸗ schaft, und das inländische Vermögen der Gesellschaft George Petit und Andrés Boisserie (Liquidator: Kaufmann G. von Schlller in Hamburg),

51) Louis Dreyfus C Cie. in Hamburg, Offene Handelsgesell⸗ schaft, Zweigniederlassung der gleichlautenden Firma in Parls (1qui- dator Rechtsanwalt Dr. H. Poelchau in Hamburg), ö

52) Hicht C Co. G. m. b. D. in Hamburg und die inländischen Vermögengwerte der Firmen Hecht frores C Cie. in Parts, Aleon & Cie. in Parlz und Hecht, Levis K Kahn in London und Liyeipzol (Liquidafor: beeidigter Bücherrepisor Amandus Lange in Hamburg),

53) Société des Agences Maritimes Henty Lesage, Zweig— inn Hamburg der gleichlautenden Firma in Parig (Liqui⸗ dator: berid 2 Bücherrevisor Arthur Hamel in Hamburę),

54) J. Borghans in Hamburg, Zweignie derlassung der Firma J. Borghans & Cie. in Parig (Liquidator: beetdigter Bücherrevisor Arthur Hamel in Samburg), ;

55) dag Haupigrundstück des Alfred Georges Louis Michel Jean Deroy in Paris, belegen in Hamburg, Hegestieg 22, eingetragen im Grundbuch von Hamburg Eppendorf Band 29 Blatt Nr. 1450 (Liquidator: Hausmakler Carl G. A. Schumacher in Hamburg).

Berlin, den 16. November 1917.

Der Reichskanzler (Reichswirtschaflsamt. Im Auftrage: von Jonquiêres.

Bekanntmachung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.

6 Grund der Verordnung, betreffend Liquidation hritischer Unternehmungen, vom 31. Jull 1916 (Reichs ⸗Gesetzbl. S. 871) habe ich die Liguidation folgender Unternehmungen usw. angeordnet:

237) Der britischen Firma White, Child C Beney, Siroceo—⸗ Werk, Oberlichtenau in Oberlichtenau bei Chemnitz.

238) Der dem brötischen Staattangehörigen W. A. Beney in London hörigen, im Grundbuch für Oberlichtenau verzeichneten Grundstũcke.

(Liquidatoren: Fabrikbesitzer Franz Klingner in Oherlichtenau ,, und Justizrat Dr. Arthur Seyfert in emnitz.

Berlin, den 14. November 1917.

Der Reichskanzler (Reichswirtschaftsamtz. Im Auftrage: von Jonquiêres.

Bekanntmachung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.

239) Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Jull 1916 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 871) habe ich die Liquidation des inländischen Ver⸗ mögens des Engländers Thomas Willis, Hamburg, zurzeit in g rnden ins besondere seiner Beteiligung an der Kommandit⸗ gesellschaft Willis C Co. in Hamburg angeordnet (Liqui⸗ dator: Kaufmann F. A. Helm in Hamburg, Raboisen 5 / 19).

Berlin, den 15. November 1917.

Der Reichskanzler (Reichswirtschafts amt. Im Auftrage: von Jonguisres.

Bekanntmachung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.

240) Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Juli 1916 n . S. 871) habe ich die Liquidation des inländischen Ver⸗ mögens der International Plasmon Limited, London, an⸗ . (Liquidator: Syndikus Dr. Koch in Neubranden⸗

urg).

Berlin, den 15. November 1917.

Der Reichskanzler (Reichswirtschaftsamt). Im Auftrage: von Jonquiséres.

Bekanntmachung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.

241) Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Juli 1916 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 871) habe ich die Liquidation der britischen Beteiligungen des A. G. Holzapfel, des Max e gf und des Ernst Maempel an der Norddeutschen Farbenfabrik, Holzapfel G. m. b. H., Hamburg, jetzt Farbenfabrik Joost G. m. b. H. in . angeordnet (Liquidator: Kaufmann W. Janke in

amburg, Speersort 17).

Berlin, den 14. November 1917.

Der Reichskanzler (Reichswirtschafts amt). Im Auftrage: von Jonquiéres.

Bekanntmachung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen.

242) Auf Grund der Verordnung, betreffend Liquidation britischer Unternehmungen, vom 31. Juli 1916 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 871) habe ich die Liquidation des inländischen Ver⸗ mögens der englischen Staatsangehörigen Kaufmann August Ries und seiner Ehefrau, Alice geb. Hirschhorn, an geordnet (Liquidator: Agent Ludwig Messer in Stuttgart, Lehen⸗ straße 48).

Berlin, den 15. November 1917.

Der Reichskanzler (Reichswirtschaftsamtz. Im Auftrage: von Jon quières.

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Bekanntmachung.

Die Zwangsverwaltung des inländischen Vermögens und der n n. der Firma Goodchild Co. zu London

ist aufgehoben. Hamburg, den 13. November 1917.

Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Garrels.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung und die Liquidation des inländischen Vermögens landesflüchtiger Personen, vom 12. Juli 1917 (RGBl. S. 6056) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung an⸗

geordnet worden. 617. Liste.

Gesamtvermögen: Das im Inlande befindliche Vermögen des durch Beschlaß vom 14. Jui 1916 auggehürgerten Landes, flüchtigen Karl Krafft, geberen 26. Junt 1883 ju Hayingen (Zwangs verwalter: Bürgermeister Bungert in Vaylngen).

Straßburg, den 15. November 1917.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangagverwaltung angeordnet worden.

618 Liste.

Nachlaßmassen und Vermächtnisse: 1) Die Nachlaßmasse der am 20. März 1917 zu Habsheim verstorbenen Rentnerin Rosa Münch, 27) das Vorauspermächtnis der französischen Staatg. angehßrfgen Marie Joachim in Belfort am Nachlaß der unter 1ẽ Genannten (Zwang verwalter: Notar Justiirat Born in üntingen).

Straßburg, den 16. November 1917.

Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der 85 1 und 2 der Bekanntmachung des Bundes rata vom 25. September 1915 ist dem Handelzmann Karl Heinrich Zehmisch, hier, der Handel müit Gegenständen des täg- chen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit bis auf weiteres unter⸗ sagt worden.

Zwickau, am 12. November 1917.

Der Rat der Stadt Zwickau. Münch, Bürgermeister.

Bekanntmachung. Mein Beschluß vom 13. Dejember 1915 abgedruckt in Nr. 296 der Weim. Zeltung vom 18. Dejember 1915 und in Nr. 298 des Reichganzeigerß⸗ vom 18. Dezember 1915 wird dahin erweitert, daß der Firma M. Goldschmidt in Vacha, Inhaber: Handelimann Moseßz Goldschmidt daselbst, geboren am 16. Nobember 1356 in Wehrda, Kreig Hünfeld, und Kaufmann Hermann Goldschmidt daselbst, geboren am 24. Junt 1886 in Wehrda, Kreiz Hünfeld, gemäß § 1 der . des Reicht⸗ kanzlers vom 73. September 1915 (RGGl. S. 603) und der Ministerialperordnung vom 16. Oktober 1915 (Reg.⸗Bl. S. 254) der Fort betrteb ihres Handelsgewerbe insoweit , wird, all es sich um den Umsatz von Häuten und Fellen aller Arten handelt, die durch Bekanntmachung des Milttaͤr⸗ befehlshabers beschlagnahmt sind. Dermbach, den 15. November 1917.

Der Großherzogl. S. Benrktdirekior. Baron von Groß.

1 Bekanntmachung.

Der am 18. Februar 1870 in Balj⸗, Kreiz Kehdingen, Reg.⸗Bez. Stade, geborenen Ebefrau Adelheid Anna Jeske, verw. Kruse, geb. Schmarje, jetzt wobnbaft in Lübeck, ist auf Grund der Bundeg⸗ ratgverordnung zur Fernbaltun un uverlãfsiger ersonen vom Handel vom 23. September 1915 der 360* mit Lebeng mitteln aller Art untersagt worden.

Lübeck, den 16. November 1917.

Dat Polijelamt. J. J.: Ahrens.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangenden Nummern 204 und 20565 des Reich s⸗Geseßblatts enthalten

Nummer 204 unter

Nr. 6137 eine Verordnung zur Abänderung der Ver⸗ ordnung über e hn Futtermittel vom 5. Oktober 1916 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 1114), vom 15. November 1917, unter

Nr. 6138 eine Bekanntmachung, betreffend Ergänzung der Ausführungsbestimmungen vom 24. Oktober 1917 zu der Ver⸗ ordnung über Zigarettentabak, vom 15. November 1917, unter

Nr. 6139 eine Bekanntmachung, betreffend die Verlänge⸗ rung der Prioritätsfristen in Dänemark, vom 15. November 1917, und unter

Nr. 6140 eine Bekanntmachung, betreffend wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen gegen die Vereinigten Staaten von Amerika, vom 10. November 1917,

Nummer 205 unter

Nr, 6141 eine Bekanntmachung über die Kraftloserklärung von Aktien bei der Liquidation feindlichen Vermögens, vom 15. November 1917.

Berlin W. 9, den 17. November 1917.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 206 des . enthãlt 6

Nr. eine Verordnung über Kaffeeersatzmittel, v 16. November 1917, und unter —ĩ fer .

Nr. 6143 eine Bekanntmachung über die Unfallversicherung der Betriebzbeamten, vom 15. November 1917.

Berlin W. 9, den 19. November 1917. Kaiserliches Postzeitungs amt. Krüer.

Königreich Pren hen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen vortragenden Rat bei der Oberrechnunge⸗

kammer, Geheimen Qberregierungsrat Hoeppener zum Di rektor bei der Oberrechnungskammer zu ernennen.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten.

Der Assistent am Hygienischen Institut der Friedrich— Wilhelms⸗Universität in Berlin, Privatdozent Dr. Korff⸗ Petersen ist zum Abteilungsvorsteher an demselben Institut ernannt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Dem in die erste Pfarrstelle zu Bunzlau berufenen Super⸗ intendenten Dahlmann, bisher in Hoyerswerda, ist das Ephoralamt der Diözese Bunzlau J übertragen worden.

Aus führungsanweisung zu der Bekanntmachung über Herstellung von fett— armem Hartkäse vom 36. März 1917 (RGBl. S. 297. Die in 81 der Bekanntmachung den Landeszentralbehörden übertragene Befugnis wird den Oberpräsidenten übertragen mit der Maßgabe, daß eine Weiterübertragung der Befuanis auf die Regierungspräsidenten mit Genehmigung des Preußischen

Staatskommissars für Volksernährung zulässig ist.

Berlin, den 19. November 1917.

Der Preußische Staats kommissar für Volksernährung. J. V.: Peters.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Aichtamtliches.

Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 20. November 1917.

Der Ausschuß des Bundesrats für Handel und Verkehr hielt heute eine Sitzung.

Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Der Funkspruch Eiffelturm vom 10. November behauptet nach einer Mitteilung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ er⸗ neut, Deutschland habe 1914 das Völkerrecht gebrochen, indem es schon vor der Kriegserklärung Bomben auf französi—⸗ sches Gebiet abwerfen ließ. Diese Behauptung ist falsch. Das erste deutsche Flugzeug hat am 3. August 1914, 6 Uhr Nachmittags, unmittelbar nach Eintritt des Kriegszustandes, die Grenze überflogen und Bomben auf Lunsviller Kasernen abgeworfen. Dagegen hatten französische Flieger seit dem 31. Juli deutsches Land überflogen und so das Völkerrecht schwer verletzt.

Die Kommission zur Nachprüfung der Kriegs— lieferungsverträge setzte am 17. d. M. ihre Be—⸗ ratungen unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors im Reichs— amt des Innern Dr. Lewald weiter fort. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, kamen die über leichte Streitkräfte für Minen⸗ und Vorpostendienst, Torpedo⸗ und U⸗Boote sowie Torpedoarmierung der Schiffe und Boote abgeschlossenen Ver⸗ träge zur Besprechung. Damit haben die allgemeinen Mit⸗ teilungen der Heeres⸗ und der Marineverwaltung über die Art des Abschlusses der Verträge auf den einzelnen in Frage kom⸗ menden Gebieten ihr Ende erreicht. Die Kommission wird ihre Beratungen weiter sortsetzen, nachdem die Einsicht einer Reihe

von Verträgen durch einzelne Mitglieder der Kommission er⸗

folgt ist.

Nach einer im Reichsversicherungsamt gefertigten Zusammenstellung sind von den 381 Landesversicherungs⸗ anstalten und den 10 vorhandenen Sonderanstalten big ein— e ef lich 30 September 1917 2657 262 Invalidenrenten, 326 705 Krankenrenten, 7097290 Altersrenten, Witwerrenten, 3151 Witwenkrankenrenten, 364 366 Waisen⸗ renten (Rente an Waisenstamm), 170 Zusatzrenten bewilligt worden. Davon sind in dem letzten Kalendervierteljahre AN 325 Invalidenrenten, 19 708 Krankenrenten, 13 123 Alters⸗ renten, 4384 Witwen⸗ und Witwerrenten, 257 Witwen⸗ krankenrenten, 25 522 Waisenrenten, 15 Zusatzrenten fest⸗

esetzt worden. Infolge Todes oder aus anderen Gründen ind bereits 1 650 292 Invalidenrenten, 252 018 Krankenrenten, 499 236 Altersrenten, 7151 Witwen⸗ und Witwerrenten, 1221 Witwenkrankenrenten, 25 090 Waisenrenten, 49 Zusatz⸗ renten weggefallen, so daß am 1. Oktober 1917 noch 1006970 Invalidenrenten, 74687 Krankenrenten, 210 484 Alters— renten, 51 152 Witwen⸗ und Witwerrenten, 1930 Witwen⸗ krankenrenten, 339 266 Waisenrenten, 121 Zusatzrenten liefen. Danach hat sich im letzten Vierteljahr der Bestand an Altersrenten um 7069, an Krankenrenien um 2423, an Witwen- und Witwerrenten um I609, an Witwenkranken⸗ renten um 108, an Waisenrenten um 26 859, an Zusatzrenten um 17 erhöht und der Bestand an Invalidenrenten um Hals vermindert. Bis einschließlich 30. September 1917 ist Witmen⸗ geld in 118 558 Fällen (davon entfallen 7986 auf das leßte Vierteljahr) und Waisenaussteuer in 7747 Fällen (davon entfallen 9ö8 auf das letzte Vierteljahr) bewilligt worden.

Großbritannien und Irlaud. Der britische Oberbefehlshaber in Mesopotamien, General⸗ leutnant Maude ist vorgestern gestorben. . Pressemeldungen zufolge sind umfangreiche Gin⸗ ziehungen angeordnet worden. Die Maßregel erstreckt 6 auch auf 18jährige und auf alte Leute bis zu 50 Jahren. Die

neuen Mannschaften werden im wesentlichen den Ausfuhr⸗

58 303 Witwen⸗ und

nndusttrien entnommen, die bisher zur Aufrechterhaltung der dr l, lichen Stellung Englands möglichst geschont 2

Im Unter hause erklärte der Staatssekretär des Aus—⸗ artigen mts Balfour, wie das „Reutersche Büro“ meldet, uuf eine Anfrage, daß die Lage in Ruß land noch ungekläri sei obwohl es scheine, daß die Ertremisten in St. Petersburg und Moskau die Lage vollständig beherrschten. Die Ver⸗

*

andlungen über die Bildung einer Koalitionsregierung hätten

. zu keinem Ergebnis geführt. Die Anfang , Woche unterbrochene Telegranhenverbindung mit dem britischen Bot= schafter in St. Petersburg, der auf seinem Posten bleibe, sei wieder hergestellt.

Hierauf wurde die Erörterung über den neuen Rat der Verbündeten und über die Rede Lloyd Georges in Paris von Asquith mit dem formellen Antrag auf Ver— lagung eröffnet.

Asquith betonte die Notwendigkeit, daß die Reglerung dle zußerste Verantwoꝛtung für daz, was getan oder nicht getan sej, übernehme, und hob die große Bedeutung häufiger vertraulicher Be⸗ sprechungen zwischen den verbündeten Staatsmännern und Heerführern mit den hritischen sowle die Bedeutung möglichst vollständiger Zusammenarbeit herver. Aequith, betonte ferner die well. ständige Kontrolle Deutschlands über seine Verbündeten in polilit und Heerführung, und lehnte jede Organisation ab, die der Ferantwortlichkeit der Generalstäbe vor ihren Regierungen zuwider sanfen oder das Ansehen und die Verantmortlichkeit jeder Regierung der Verbündeten vor ihrem eigenen Volke schmälern würde. Mit Pejug auf die Rede Lleyd Georgeg in Paris sagte Agquith, er wolle jwar jt den unnötigen Streit vermelden, doch würde er gegen seine Pflichi verstoßen, wenn er diese Rede außer acht ließe. Er drückte Zweifel darüber aus, ob ein Rat in Versailles im letzten Mar; die Lage in Rußland beeinflußt haben würde, und fragte, „b es nicht Tatsache sei, daß bis zum Vorabend dieß deutschen Angrsffs gegen Italien Cadorna darauf vertraut habe, daß et den Triumph über ihn davontragen werde. Bezüglich anderer Stellen der Rede sagte Asquith, Lloyd George habe zu verstehen ge— geben, daß britische Tapferkeit und britisches Blut verschwendet worten seien, während sie in strategischer Hinsicht anderswo besser hätten perwendet werden können. Ec jwelfle, ob irgendein Rat der Ver— bündeten sich in elne der beiden großen Offenstven im Westen ein— gemischt bahen würde. Zum Schlusse seiner Rede wies Aeëquih unter Beifall auf die Bedeutung der britischen Mitwitkung am Kriege hin.

z In seiner Antwort auf Asquiths Rede erklärte Lloyd eorge:

Die Sache der Verbündeten leide an dem Mangel an Zu— sammenarbeit und seine Ausstellungen an dem, was geschehen Fei, hätten sich nicht gegen irgend einen Generalstab oder den Höchstkom⸗ mandterenden der englischen oder einer anderen Armee gerichttt. Er hätte nur eine gewisse Beleuchtung des Umstandes geben wollen, daß der Mangel an Zusammenarbelt bei den Verbündeten ein Unglück jur Folge gehabt bätte. Man habe dies für einen Veisuch der Zivilisten eiklärt, sich in die Angelegenheiten des Militärs ju mischen, aber daz sei schon von Kstchener vorgeschlagen worden. Der Plan, betreffend eine gemeinsame Leitung, sei gefaßt worden bei einer Tagung der Generalstabgchefg, bei welcher England, Frankreich und Italien vertreten gewesen seien. Der Ernennung eines Generalissimus habe er sich auig äußerste wldersetzt; sie würde keinen Nutzen schaffen, vielmehr Reibungen bewirken. Auf Agquithe Fragen wegen der italienischen ginnt und wegen Cadornag Erkiäͤ⸗ rungen, sei es schwer zu antworten. Man könnte sebr viel sagen über das, was Cadorna gesagt hätte, und darüber, waz man in England denke. England sei für die italientsche Front nicht veran wortlich; die englische Reglerung habe mancherlel gewußt, geglaubt oder vermutet, und die itallenische Regierung habe einigez davon gewußt, aber Sit William Robertson habe die Angelegenheiten inbetreff einer anderen Front alt der englischen nicht mit Nachdruck hetzeihen lönnen. Wenn es jedoch elnen gemeinsamen Rat in Persatlles . hätte, so hätte Robertson seine Ansichten mit Hllfe der ertreter der Regierung nachdrücklich verneten können und würde lbnen so Beachsung perschafft haben. Die italienische en sagte Lloyd George, ist von Wichtickeit für unsere Front. An der hallenisch'n Front hat ein Zusammenbruch stattgefunden, und wir sind doribin geeilt und die Franjosen ebenso, um dleses Unglück wieder aut ju machen. Beeinflußt dag unsere Operationspläne an unserer Fernt nicht ebenso stark? Wir sind zu dem Schluß ge— lommen, daß ein Sostem von Verbindungsoffißteren und. ge⸗ legenilichen Zusammenkünften der Mintster und der General stabt⸗ cheffß durch ius unwtrksam und ungenügend für die Sicherung giner wicklichen Zufammenwirkeng sein würde. Wir müssen Line staͤndige Körsperfchaft haben, die andauernd aufpaßt, An— tigungen gibt und an die Regierung herichtet, gleichgültig, ob unsere Front oder die französische, italienische oder russische Front in erster Linte in Betracht kommen. Die Möglichkeit von Relbungen müßte ausgeschaltet werden, und wenn Melnungtverschiedenhetten wischen den Ratgebern unserer Armee und denen anderer Armeen auftreten, so wird diese Körperschaft der Reglerung helfen, Fragen und abweichende , . die unserer Regierung oder anderen Regierungen zur Beurtellung unterbreitet werden, miteinander in inklang zu bringen. Agquith hat gesagt, die endgültige Ent—⸗ scheidung müsse der Reglerung verbleiben. Dag ist bis jetzt der Fall gewesen und würde sich auch nicht ändern, wenn diese Ein— richtung getroffen wird. Ich mag nichts von militärischer Strategie dersteben, doch ich verstebe einiges von volitischer Strategie (Lachen und Befall) und davon, wie man die öffentliche Meinung bei einem sie angebenden Vorschlage gewinnt und wie man sie von sesner Gr⸗ rüns theit überjeugt. Ich habe mich entschlossen, eine unangenehme Rede jzu halten (Beifall; dag mußte alle Welt zwingen, von diesem Plan zu sprechen, und man hat davon gesprochen, in zwei, in drel Erdtesten. Vas Grgebnig meines Schrittes ist, daß mersta, Italien, Frankreich und Gngland elngewelbt. sin d, und daß die 6ffentliche Melnung eingeweibt ist; dag ist von zußerster Wichtigkeit. (Beifall) All tas Gerede über Ostler und Westler ist bloßes Gewäsch; unfer Schlachtfeld ist im Norden und Süden, im Osten und Westen, und unsere Sache ist ü, den Feind von allen Richtungen der Windtose her unter

tuck zu setzen und ibm Schlage betjubringen, wo wir können. Las sst unsere Aufgabe und der Grund, warum wir diesen zemeinsamen Rat wüunschen: Er soll dieses ganje Operations- d übewachen und nicht nur einen Teil davon. Wir brauchen alle Erfahrungen und alle Hilfe, die wir bekommen können, und unsere Verbündeten brauchen ie auch, und ihr Bedarf danach ist Uegenwärtig größer als der unsrige. Wir wünschen den Sieg und wellmn ihn erreichen, aber ich wünsche nicht, daß die ganze Last dafür ö. Eyaland false. Deshalb wünsche ich einen gemein samen Rat ö Verbündeten, der den gansen Kriegsschauplatz so einteilen wimd, ß sämtliche Hilfemtttei der Verbündeten im Kampfe eingesetzt berden, um den Sruqh auf den Feind stärker ju machen; Heiugn bmend 9 die verschledenen An griffe in ber Prefse meinte Lloyd George, ; m in der ganjen Kriegtgeschichte des Landes hätten die Militärs eine 9 ständigere wirkich? Zurückhaltung der Polttiker erreicht, alt ih enn dieses Fahreg, fei etz beim Trangport von Geschützen, bei erschiffungen oder sonstwie. Ich spteche, sagte Lloyd George, aft tlic nicht von bloßen Reden. Wir erwarten ein Zusammen⸗ 66 nicht nur jwischen Zivilisten und Militärg, sondern ö hen Verbündeten und Verbündeten. Sollen wr prst lesim Lande Leute dulden, die aug rein politischen oder Präonlichen Gränden Mißtranchk oder Gifersucht, gegen Frank 1 in die Herjen der Engländer streuen? Ich sage, wir ad n dem hier jetzt ein Ende machen. Selt ich in. biesem Kriege cite, habe ich nicht nur nach Jufammenwötken jwischen den Ver

W

bündeten, sondtin nach mehr gestrebt, nach Freundschaft, nach gutem Willen und Kameradschaft, und ich babe mein Bestes getan, ung dlese Völker zu Freunden ju machen. Daz ist das Geheimnis unseres Erfolgeg, und es ist wesenilich, diesen vollständigen guten Willen zu haben. Und wie steht es um Frankreich, das arme Frankreich, das so niedergetrtten ist, um seine ihm für immer ver⸗ lorenen Söhne, um seine reichsten, ihm entwand ten Provinzen? Frankreich wanscht nichiz, al die Befrelung von der täglichen Ha⸗ drohung, die fünfzig Jahre lang auf ihm gelastet hat. Is hoffe, wat auch immer geschehen möge, daß man aufhören werde, mit Händen, Zungen oder Federn zu versuchen, welter Argwohn und Eisersucht zwischen unz und Frankreich auszustreuen. Ich habe keine Anast vor dem, was kommen wird, wenn wir einträchtig bandeln. Ich sehe Besorgnisse am Horizont, die ich niemals verbeimlicht habe. Gs ist besser, dim Volke zu sagen, was vorgebt. Aber ich sehe keine Be⸗ sorgnisse, die meine Zuversicht wandeln tönnten. Es gibt nur jwei Dinge, die uns eine Niederlage hälten beibringen können. Daz eine war der Unterseebootskrieg. Wenn er uns die Fieiheit der Meere genommen hätte, dann wären in der Tat unsere Hoffnungen erschüttert worden, aber jetzt habe ich keine Furcht mehr vor den Unterseebooten. Und das andere Ding? Vas ist nur der Mangel an Eintgkeit! Ich unterstütze jeden Plan, der un auf dem Wege jum Siege weiterbüist, zu einem wirklichen Siege, einem überwältigenden Sieg, der der blutigen Welt den Frleden und Wohlfahrt bringen wird. (Lauter Beifall.)

. Nachdem noch mehrere Redner gesprochen hatten, wurde die Besprechung geschlossen.

Frankreich.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ hat der Finanz⸗ minister dem Ministerrate eine Vorlage über die Eröffnung von Kriegskrebiten für das erste Vierteljahr 1918 vor— gelegt, die sich auf 9 Milliarden und 263 Millionen Franes belaufen. Davon sollen 8 Milliarden 639 Millionen autz⸗ schließlich für militärische Ausgaben verwandt werden.

Nußland.

Der frühere Minister des Aeußern Nera tow ist einer Reutermeldung zufolge ven den Maximalisten verhaftet worden.

Die letzten in Stockholm eingetroffenen Nachrichten aus Rußland betonen häufiger als bisher, daß Kerenski das Spiel verloren habe. Am Sonntagabend traf nach „Stock⸗ holms Tidningen“ sein Privatsekretär in Stockholm ein, dem es gelungen war, mit falschem Paß aus Rußland zu entfliehen. Auch er bestätigte die Behauptung anderer Reisenden, daß Kerengki geflohen sei und die Bolschewiki Petersburg beherrschen. Die Nachricht von Kornilows Teilnahme am Kampf bezeichnete er als unrichtig. Dagegen sei es wahr, daß Kaledin das Don⸗ gebiet beherrsche.

Das Vorgehen des Kosakengenerals Kaledin tritt in den Berichten immer mehr in den Vordergrund. Der ganze Kampf zwischen Lenin und Kerenski scheint von einem solchen zwischen Lenin und Kaledin abgelöst zu werden. Der Kosakengeneral geht nach verschiedenen Aussagen darauf aus, einen regelrechten Hungerkrieg gegen St Petersburg zu führen. Darum hat er die Kohlengeblete des Donez besetzt, weil er dadurch einen Druck auf den ganzen Eisenbahnbetrleb Rußlands ausüben kann. Auch Charkow ist von seinen Truppen genommen. Diese hielten dort 200 Eisenbahnwagen Lebensmittel zurück, die für St. Petersburg beslimmt waren. Die Lebengzmittelnot in der Hauptstadt soll schon sehr groß sein.

Ueber das Stärkeverhältnis der Gegner erfährt „Daily Chronicle“, daß die Truppen der Bolschewiki, die die 1500 Kosaken Kerenskis zwischen Gatschina und Zarskoje Sselo geschlagen haben, 16 000 Mann zählten. In Moskau, wo der Kampf am 10. November begann, bestanden die Truppen der Regierung aus 3000 Soldaten, Kadetten und Studenten. Sie verfügten uͤber 3 Kanonen, eine große Anzahl Gewehre und einige Maschinengewehre. Von den 100 000 Mann der Garnison waren ungefähr 15 000 auf der Seite der Bolschewiti, die übrigen blieben in den Kasernen. Der revolutionäre Militärausschuß beschoß mit 15 Kanonen andauernd das Zentrum der Stadt. His zum 14. November sind 3090 Per—⸗ fonen, hauptsächlich friedliche Bürger, ums Leben gekommen. Die Kathedrale im Kreml wurde zerstört und die Basiliuskirche in Brand geschossen.

Das „Reutersche Büro“ meldet aus St. Petersburg vom 18. d. M., daß die Arbeiterzeitung eine Kundgebung ver⸗ öffentlichte, in der verlangt wird, daß alle politischen Ge⸗ fangenen in Freiheit gesetzt, die Schreckensherrschaft beendigt, die Preßfreiheit wiederhergestellt wird und für die öffentliche Sicherheit Maßregeln getroffen werden. Ferner wird ge⸗ fordert, daß dem Gemeinderat eine ausreichende r Macht zur . gestellt wird, um die Ordnung zu hand⸗ haben. Inzwischen richten die Bewohner von St. Peterg⸗

burg einen eigenen Sicherheitsdienst ein, um die Häuser

während der Nacht zu bewachen. In einigen Tagen werden die Vorräte an Lebensmitteln und Viehfutter infolge der all⸗ gemeinen Unordnung und der Zerstörung von Eisenbahn⸗ anlagen aufgebraucht sein. Die Beamten des Finanzministeriums haben sich geweigert, die Staatskassen den Maximalisten aus⸗ zuhändigen Die Direktoren der Staatsbahnen sind verhaftet, aber später wieder in Freiheit gesetzt worden.

Aus einer Reihe in Kopenhagen eingetroffener Telegramme aus Haparanda geht hervor, daß der Maximalistenrat das Recht der verschiedenen Nationalitäten, sich von Ruß— land zu trennen und ihre Unabhängigkeit zu erklären, ver⸗ kündet habe. Die Ukraine habe sich bereits für unabhängig erklärt. .

Portugal.

Die Nachricht, wonach die Vereinigten Staaten von Amerika die militärische Verteidigung der Azoren über⸗ nommen und in Punta Delgada mit Befestigungsarbeiten be⸗ gonnen hätten, wird, einer Meldung des „Temps“ lufolg⸗ von der portugiesischen Gesandtschaft in Madrid für unrichtig er⸗ klärt. Zwischen Portugal, den Vereinigten Staaten und den Verbündeten herrsche vollkommene Zusammenarbeit, so daß die Azoren wie alle anderen Punkte des portugiesischen Gebiets den Vereinigten Staaten natürlich als Stützpunkte zum Zwecke des Vorgehens gegen den Feind dienen könnten.

Schweiz.

Die auf den 19. November nach Bern zusammenberufene internationale Studienberatung ist, der „Agence Havas“ zufolge, auf einige Wochen vertagt worden. Eine Anzahl her⸗ vorragender Teilnehmer, die zum Teil bereits in Bern einge⸗ troffen waren, beschloffen die Abhaltung einer freien Vor⸗ besprechung über die künftige Gestaltung der Völkerbeziehungen nach Friedensschluß. Die Vorbesprechung ist gedacht als eine Vorbereitung auf die sür ein späteres Datum angesetzte

Studienberatung. Die Vollversammlung der Teilnehmer und die Besprechung findet nach verschiedenen Kommissions beratungen Donnerstag, den 22. November, in Bern siatt.

Türkei.

In der Adresse an den Sultan hebt die Kammer laut Meldung des „Wolffschen Telegraphen büros“ hervor, daß der Widerstand der heldenhaften osmanischen Truppen gegen die mit überlegenen Kräften unternommenen wiederholten An— griffe der Engländer bei Gaza die Ueberzeugung befestige, daß die Eindringlinge, die unter Ausnützung des Umstandes, daß die osmanischen Armeen an verschiedenen Fronten im Kampfe stehen, ihren Fuß auf osmanisches Gebiet seßen konnten, durch die Kraft, die fester Entschluß und Einheit der Handlung verleihen, über die Grenze zurückgeworfen werden. Die auf die edle Anregung des Papstes gegebene Antwort war dem nationalen Ziel, entsprechend, das darin besteht, mit den Verbündeten im Gleichgewicht der Mächte das Friedenselement darzustellen, die uneingeschränkte Unabhängig⸗ teit, das Dasein, die Einheit und die souveränen Rechte aller Gebiete im Rahmen einer uneingeschränkten Unabhängigkeit zu verteidigen und die freie Entwicklung vor jeder Einmischung ju sichern. „Wir sind bereit, unter diesen Bedingungen Frieden zu schließen und ebenso entschlossen, den Krieg fortzusetzen, bis unsere gesetzlichen Rechte anerlannt werden. Die Adresse begrüßt den BVesuch des Deutschen Kaisers, dessen Bedeutung die Kammer voll würdige, und wiederholt die Ver⸗ sicherung, die Nation wünsche im Kampfe zu verharren mit ihrer durch Jahrhunderte bewährten Ausdauer,

Der Senat drückt in der Adresse die Ueherzeugung aus, die treuen Verbündeten und Waffenbrüder würden vor keinem Opfer zurückschrecken, um das mit Unabhängigkeit und Souveränität verknüpfte Ziel, das die Befreiung der besetzten Gebiete zum Gegenstand hat, zu erreichen, und nimmt die Antwort der Regierung auf die Anregung des Papstes mit Befriedigung auf, indem sie dieselben Vor⸗ behalte wiederholt, wie sie in der Tronrede ausgesprochen waren. Wenn die Feinde halsstarrig auf Fortsetzung des Krieges bestehen sollten, werde die Türkei bis zum Ende aus⸗ halten. Die Adresse spricht vom Besuche des Deutschen Kaisertz, durch den die aufrichtigste Bundesfreundschaft der beiden Länder ihren Ausdruck gefunden und das mit gemein— fam vergossenem Blute verfolgte gemeinsame Ziel eine Ve⸗ kräftigung erfahren . Schließlich lenkt, die Adresse die Aufmerksamkeit der Regierung auch auf die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensmittelversorgung zu

erleichtern. Amerika.

Der Erlaß des Präsidenten Wilson, betreffend Maß— regeln gegen feindliche Ausländer, forhert, dem „Neuterschen Büro“ zufolge, daß sich alle feindlichen Ausländer in Listen eintragen lassen und für Reisen um Erlaubnis nach⸗ suchen müssen. Er verbietet ihnen, sich innerhalb von 190 Yards der Küste, Docks, Eisenbahnkopfstationen und Vorratshäusern zu nähern sowie das Gebiet von Columbia zu betreten oder sich dort niederzulassen.

Der Präsident Wilson hat den Obersten House, den Führer der amerikanischen Gesandtschaft und Sondervertretung des Präsidenten in Europa, obiger Quelle zufolge telegraphisch benachrichtigt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten die Einigkeit im Vorgehen und Kontrolle zwischen allen Verbündeten und den Vereinigten Staaten als wesentliche Forderung dafür betrachtet, einen gerechten und dauernden

rieden zu erreichen. Der Präsident betont die Tatsache, daß diese Einigkeit vervollkommnet werden müsse, wenn die großen Hilfsquellen der Vereinigten Staaten gut und vorieilhaft ausgenutzt werden sollten. Er ersucht, House, sich mit den Führern der verbündeten Regierungen zum Zweck eines möglichst geschlossenen gemeinsamen Vor⸗ gehens zu beraten, und hat ihn beauftragt, der ersten Beratung des Obersten Kriegsrates mit General Bliß, dem Stabschef der Armee der Vereinigten Staaten, als militärischem Berater, beizuwohnen.

Die „Associated Preß“ erfährt aus Presidio (Texas), daß zwischen Villa und mexitanischen Regierungs—⸗ truppen ein Kampf begonnen hat. Villas Truppen, die südwestlich Ojinaga i n, Chiuahua) angegriffen wurden, zogen sich nach mehrstündigem Kampf zurück. Neue Angriffe werden erwartet.

Kriegsnachrichten.

Berlin, 19. November, Abends. (W. T. B.)

In Flandern lebhafter Feuerkampf vom Houthoulster Walde bis Zandvoorde. Ein Teilangriff der Franzosen am Chaumewalde wurde abgewiesen. Im Osten nichts Besonderes. pi Heftige Kämpfe im Gebirge zwischen Brenta und ia ve.

In Flandern steigerte sich am 18. November auf der Hauptkampffront das Feuer zeitweise zu größerer Stärke. Be⸗ sonders in den Nachmittags⸗ und Abendstunden war das Artilleriefeuer, verbunden mit kräftigen Feuerüberfällen und planmäßigem Zerstörungsbeschuß durch schwere Kaliber in Gegend Nieuport, wesentlich lebhafter als an den Vortagen. Zwischen Straße Poelkapelle Westroosebeke und Bahn pern Roulers sowie bei Dixmuide blieb das feindliche Feuer auch Nachts stark und hat sich am Morgen des 19. November östlich Passchendaele weiter gesteigert. An Bahn Boesinghe Staden und nördlich Passchendaele vorstoßende feindliche Patrouillen wurden unter schweren Verlusten abgewiesen, während eigene Patrouillen Gefangene einbringen konnten.

Auch im Artois sowie in Gegend St. Quentin lag auf verschiedenen Ira mn lebhafteres Feuer.

Nordöstlich Soissons war gegen Abend und im Laufe der Nacht die , ,,. . lebhafter als an den Vortagen. In der Champagne gingen nach heftiger Feuer⸗ vorbereitung westlich Tahure feindliche Patrouillen gegen unsere Stellungen vor. Sie wurden bereits durch unser gutliegendes Sperrfeuer abgewiesen.

Nordöstlich von Asiago und zwischen Brenta und Piave versuchten die Italiener, teils durch n, , ,. frischer Kräfte, teils durch zähen, verzweifelten Widerstand, das weitere

Vordringen der Verbündeten mit allen Mitteln aufzuhalten.

Während in der Gegend von Asiaga die mehrfach wiederholten