1917 / 279 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Besen und Bürsten der Ausfuhrnummern 596 und 597 des Statistischen Warenverzeichnisses, zu deren Herstellung Pflanzenfase stoffe oder Roßhaate verwendet worden find.

Die Bekanntmachung vom 11. September 1915 Reichs—⸗ anzeiger Nr. 216), betreffend das Aus- und Dunchfuhrverhot 2. sohrreinigunggsbürstei wird durch obige Bekanntmachung ersetzt.

Von der Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahme,

Behandlung, Verwendung und Meldepflicht von rohen Kanin-, Hasen- und Katzenfellen und aus ihnen hergestelltem Leder, vom 1. Juni 1917 (Nr. L. S004 17. & R. A) werden durch die Kriegs⸗Rohstoff⸗Abteilung des Kriegsministeriums Ausnahmen mit Wirkung vom 24. November 1917 ab zugelassen. Während bisher der Be— sitzer eines Tieres, sofern er nicht Mitglied eines Kaninchen— schutzvereins war, beschlagnahmte Felle nur an einen Händler Sammler) veräußern durfte, ist ihm nunmehr eine Ver— äußerung auch an die Vereinsmeldestelle eines Kaninchen schutznereins seines Wohnortes gestattet. Ferner ist die Frist von drei Wochen für die Veräußerung eines Flles durch den Besitzer eines Tieres auf sechs Wochen verlängert worden.

Am gleichen Tage wird eine Bekanntmachung der Militär— befehlshaber über den gleichen Gegenstand in Kraft treten. Während hisher alle Personen, welche Kaninchen, Hasen und Katzen geschlachtet haben, deren Felle unter bestimmten Be— dingungen zwar veräußern durften, aber hierzu nicht gezwungen waren besteht nunmehr eine Veryflichtung, die Felle binnen sechs Wochen nach der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung bezw. nach dem Abziehen des Felles an die Vereinsmeldestelle eines Kaninchenschutzvereins ihres Wohnorts oder an einen Händler (Sammler) zu verkaufen.

Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Landrats⸗ ämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden einzusehen.

D . Bayern.

In der Kammer der Abgeorbneten ergriff am Donnerstag bei der Beratung des Militäretats der Kriegs— minister von Hellingrath das Wort und widmete den braven Truppen Worte herzlichsten Dankes. Er sagte, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet:

Jedes Wort der B wunderung für ihre Zähiakelt und Nervenkiaft set unzulänglich. Durch ihr Aushalten im Westen gewährten sie unseter Marine Zeit, langsam aber sicher mit ibren Unterseebooten das Lebensmark dus Englands Knochen ju ziehen, und bätten den Schlag möglich gemacht, mit dem Italien für seinen Verrat bestraft fei. (Grapo! Ser unerhörte lühne Entschluß der Obersten Heeretleltung trotz der außerordentsichen Belastung anferer Wenfront eine Aniahl Dipisionen für den Angriff an der italtenischen Front frei zu machen, gehöre wohl mit zu den glänzendsten Ruhmestaten, die sich an vie Namen Hindenburg und Ludendorff krüpfter. (Grave) Daß seige Wirkungen weit über den italienischen Kriensschauplatz hinauggriffen, sel heute schon klar z übersehen. Allet, waz die Entente unter em pfind— licher Blastung ihrer Essenbahntn und ihres Schfffgraumet JItallen jetzt zufähren wolle, werde unfere Westfront fühlbar enf⸗ lasten. In Flandern und Frankreich keine durch ichlagenden Erfolge, in Rußland Zusammenbruch der Regterurg, in Jialien dle aröste Niederlage des Friegez, Tag für Tag die , des an sich so knappen Schiff raumes und in wester Ferne die Aut sicht auf amerlkantiche Helfe, unsicher ing ihrer milttärischen Wirk amkeit, sicher aber alt Gude, der enalischen Weltherrlchaft (Biavol, fo stelle sich heute die Lage der Entente dar. (Bravo!) „Was ung die nächste Zukunft bringen wird niemand welß es. Aber hat das deutsche Volk nicht allen Anlaß, hoffnungsvoll in die Zurunft zu sthen und in innerer Geschloffenhelt sich dieser Hoffnung zu freuen?“

Sessen.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog vollendet

morgen sein 49. Lebensjahr. ;

Polen.

Die Warschauer Blätter veröffentlichen eine Erklärung der Liga des polnischen Staatswefens zur Ernennung des Ministerpräsidenten von Kucharzewski, die sie mit auf⸗ richtigem Vertrauen begrüßt. Die Liga erwartet von dem Ministerpräsidenten die Berufung eines Kabinetts, das den poalnischen Staat noch während des Krieges auf den Weg einer wirklichen Auferstehung führt, sowie daß eine durch Zahl und Unabhängigkeit den Bedürfnissen und der staatlichen Würde des polaischen Volkes entsprechende Armee berufen werde Für die Auswahl der Kabinettsmitglieder müsse dem Ministerpräfldenten

völlige Bewegungsfreiheit gelassen werden.

Defterreich⸗ Ungarn.

Im österreichischen Abgeordnetenhause beant— wortete vorgestern der Ministerpräsident Dr. Ritter von Seidler die Anfragen der Sozialdemokraten und anderer Abgeordneter bezüglich des russischen Waffenstillstands⸗ angebots laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbürog“ folgendermaßen:

Nach Minteilungen des Minlsterg des Aeußern ist bis zur Stunde kein Woeffnstillsiar däangebot an der Dstfront erfolgt. Sollte ein solches ergehen, so wird die st. u. K. Regierung daselhe sofort gemeinsam mit den Bundetgengssen einer wohlwollenden Yrüfung un teritehen, und annehmbare Vorschläge werden angenommen werden. (3wischenrufe) Der Minister des Reußern fügte j doch hinzu, datz die in Gärung bestadlichen ungeklärten Verhältniff: im rufsischen Heeiche noch nickt klar ert nnen ließen, ob die Friede nspartei tatsächlich werde ron Willen durchsetzen könen. Er bitte dag bohe Haus, diese Mitteilung zur Ftenntntz zu nehmen. (Jaflimmung.)

halte alt vie Mittellung, daß bezüglich der Fitage, ob dteser slaatg⸗ rechtliche Schußz nach dem geltenden Rechte gegeben sei, zunächst der

set. Der Misterpräsident bat, diese Mitteilung iur Kenntnis nehmen zu wollen. (Lebhafter Beifall und Hände klatschen.)

Im Haushaltsausschuß des Abgeordnetenhauses erklärte der Generalkommissar für Kriegs und Uebergangs⸗ wirtschaft Riedl hinsichtlich der Schiffs verkäufe Oesterreichischen Lloyd, wie das „K. K. Telegraphen⸗ korrespondenzbüro“ meldet:

PYeireffs der Sch ff verkäufe müsse bemerkt werden, daß die Ge— sellschaft damit ganz bedeutende Lasten übernommen habe, wozu die Verpflichtung, die verkauften Schiffe durch Neubauten zu ersetzen, und die der Rückzahlung der während des Krieges erhaltenen Vorschüsse geböre. Die Kurssteigerungen der Aktien einzelner Schiffahrtè⸗ unternehmungen seien auf die allgemeine ungesunde Effekten— bewegung an den Börsen sowle auf die Ueberschätzung der Vorteile zurückjuführen, die aus den Schiffsverkäufen erwachsen seien. Der Kommissar fübrte weiter aus, daß neben der Voriorge für die nötigen Hersellungsarbeiten in den Häfen, denen im Laufe der Zeit Neubauten folgen sollten, schon jetzt auf die Sicherung des Schiffe⸗ raumes nach Friiedensschlaß Bedacht genommen werden müsse. Schon in der nächfen Zeit sollten alle Schiffahrtsunternehmungen in zwei Schiffahrsverbände zusammengefaßt werden, in deren Rahmen der Ausgleich zwischen den Bediärfnifsen der Handelamarine und den allgemelnen wirtschaftlichen Interessen bewertstelligt werden würde. Duich eine Verordnung werde kafür Vorsorge getroffen werden müssen, daß. der Staat im äußersten Falle mit Beschlagnahme det Schiffstaumes vorgeben könne. Für die Vergrößerung der Tonnage seten verschiedene Maßnahmen getroffen.

Im ungarischen Abgeordnetenhause erklärte der Ministerpräsident Dr. We kerle auf eine Anfrage des Grafen Tis za, der die russischen Verhältnisse eingehend erörterte, obiger Quelle zufolge:

Sie werden es natürlich finden, daß ich mich in eine Würdigung der stetz wechselnden russischen Verhältnisfe und in deren Schilderung nicht einlafse. Ich will mich bloß auf die Feststellung der Tatsachen beschränken. Die russtschen Verhaältnisse sind noch so ungeklärt, daß nicht fesßzustellen ist, ob die dortige Frtedengpartet imstande sein wird, ihre Bestrehungen zu verwirklichen. Bie her ist zu uns kein Frieren anerbleten und auch kein Anerbleten eines Waffenstillstands gelangt. Wenn ein solches eintreffen wird, so wird eg im Einvern-hmen mit den Hundesgenossen zum Gegenstand wohlwollender Erwägung ge— macht werden (lebhafte Zustimmung), und wenn die Bedingungen annehmbar sind, werden wir das Anerbieten annehmen.

In einer Sitzung detz Fingnzausschusses sagte der Ministerpräsident auf eine Anfrage, betreffend das russische Friedensangebot, folgendes:

Oberste Gerichts- und Kassationshof um ein Gutackten ersucht worden ;

abgelehnt, die Weisung zu befolgen.

des Oberkommandierenden befohlen habe, allen Krieg führenden

Wir haben keine unmittelbare Verbindung mit Rußland, sondern erhalten die Nachrichten teils über Stockholm, teils über andere sandingvische Länder. Die in den heutigen Blättern enthaltene

Nachricht hat bisher keine amtliche Bestätlaung erfahren. Jedenfalls müssen wir uns darüher Sicherheit verschaffen, ob derjenige, der das Angebot stellt, im Besitze der Macht set, und ob mithin das Änerbieten von zuständtger Stelle kommt.

Großbritannien nud Irland.

Ein Vertreter des „Reuterschen Büros“ hatte eine Unter— redung mit dem Unterstaatssekretär des Autzwärtigen Amtes Lord Robert Cecil, der, wie ‚W. T. B.“ meldet, folgende Erklärungen über die Lage in Ruß land abgab:

Ich glaube nicht, daß die soehen von den Extremisten in Peters. hurg eingeleltete Unt rnebimung zatfäͤchlich der Ansicht des russischen Volkes entspricht. Eg wäre natün lich ein unmittelbarer Bruch des Abkommens vom 5. Septemher 1914 und würde bedeuten, daß elner der Verbündeten mit selnen übrigen Mirkämpfern mitten im Kriege gebrochen hat, und zwar wider hie ausdrücklichen gegentelligen Ver— Pflichtungen. Falls ein solchs Vorgehen von der ussischen Natson gebilligt und argenormen würde, so würde sie sich da— mit so gut wie außerhalb des ordentlichen europätschen Rates stellen. Aber ich glauße nicht, daß das russische Volt dieses Vorgehen be— stätigen oder billigen wird. Die Proklamation, dir von den deuten, die sich als Reglerung durgehen, erlassen wurde, ieizt die Soldaten an, ihre Generale zu verhaften und länge der ganzen Front mit dem Felnde, üͤher die Schützengraͤhen hinroeg Frledentverbandlungen anzeknüpfen. Wenn das in erster Linie die Vernichtung der mussischen Armee als Kampfkraft beiwecen soll, so kann man schwer ein anderes oder paffenderes Verfahren feben, das jene veraniwort⸗ lichen Leute in Petersburg hätten ,. können. Wenn etz auch ganz unmöglich ift, gewisse geschäftliche Verhandlungen zu vermeiden, wie sie sich zum Brisplel aug der Frage der Verhaftung hritischer Untertanen ergeben, so kann doch keine Rede von ener diplomatischen Aferkennung oder von Unterhandlungen mit ihnen sein. Ea kestebt kelne Absicht, eine solche Regierung anzuerfennen.

Im Unter hause fragte der Abgeordnete Küng, ob durch den kürzlich von der zaristischen Regierung zwischen Rußland und Frankreich geschlossenen Geheimvertrag nach dem Kriege Belgien gewisse Entschädigungen auf Kosten von Hob— land gewährt werden sollten, und ob er den Verdacht der Neutralen durch die bestimmte Erklärung, daß England von diesem Vorgehen nicht unterrichtet worden fei und es auf keinen Fall zulassen werde, entkräften könne.

Der Untenstagtesektetär Lord Robert Cecil antwortete laut Vericht des -Wolffschen Telegraphenbärct', daß, soweit ihm be— kannt sei, kein Grund jur Annahme beste he, daß irgend ein Vertrag abaesch!essen sei, und er glaube, daß dies eine Erfindung des Feindes set. King fragte, oh, wenn es auch keinen solchen Vertrag gebe, das Aug⸗ wärtige Amt Kenniniz von einem äbnlicken Abkommen oder Ein verständniß habe. Diese Frage wurde von Lord Robert Cecil energisch

mit nein beantwortet. ; Wie ferner der „Nieuwe Rotterbamsche Courant“ meldet, hat das Unterhauäs mit 202 gegen 126 Stimmen das Pro⸗

portional wahlrecht abgelehnt.

Der beratende Ausschuß für den Schiffbau ist, dem „Allgemeen Handelsblad“ zufolge, aus Protest gegen die von, der Regierung beim Ersatz der Schiffaverluste befolgte Politik zurückgetreten. Die Regierung hat nämlich be⸗ schlossen, drei große unter Regierunge kontrolle ftehende Werften in Beachley, Chepstow und Port-Bury zu errichten. Die Fach⸗ leute halten diese Orte für ungeeignet. Der Ausschuß steht auf dem Standpunkte, daß die großen Privatwerften mehr Arbeits kräfte zur Beschleunigung des Schiffsbaues benötigen, und daß die kostspieligen Neuanlagen, die erst nach etwa eineni Jahre wirklich leistungsfähig sein können, den Privatwerften neue Arbeitskräfte und Material entziehen.

Rrankreich.

Nach einer Meldung der „Agence Hapag“ hat der Blockademinister Jonnart aus Gesundheitsrücksichten sein Entlassungsgesuch eingereicht. Der Ministerpräsident Clemenceau hat das Amt dem Abgeordneten Lebrun an⸗ geboten, der angenommen hat.

NMußland.

Die Bolschewiki⸗-Regierung hat nach einer Neuter⸗ meldung“ den Oberbefehlshaber Duchonin . 26. Na dember

gebot eines Waffenstillstandes zwecks Eröffnung vo Friedensverhandlungen zu nähern. Dieser hat es . Wie das „Wiener * Telegraphen⸗Korrespondenzbüro“ meldet, hat Lenin den Sul daten und Matrosen der 1ussischen Armee lelegraphisch mi geteilt, daß der Rat der Volkskommissare dem russischen

einen Waffenstilltand vorzuschlagen. Der Oberkomman⸗ dierende, dem diese Depesche am 21. November Nachts zu⸗ gekommen sei, habe darauf bis zum Abend des genannten Tages nicht geantwortet, worauf Lenin im Auftrage des Rales der Volkskommissare von Duchonin Nuftlarung verlangt habe. Da Nieser ausweichend antwortete, sel in befohlen worden, die Verhandlungen wegen eines Waffenstill⸗ standes unverzüglich aufzunehmen, worauf er sich beslimmt geweigert habe, sich diesem Auftrag zu unterziehen. Der Rat der Volkskommissare habe hierauf Duchonin seines Possens alt Oberkommandierender für enthoben erklärt und E rylenko zum Oberkommandierenden ernannt,

Laut Meldung der „Petersburger Telegraphen⸗Agentur⸗ hat der Vollskommissar Trotzki den Botschaften folgende Erklärung überreicht:

Derr Boischaster! Ich habe die Ehre, Ihnen mit diesen Zilen mitzuteilen, daß der Kongreß der Generalräie der Arbeiter, ostuten! und Baueruabgtordneten ganz Rußlands am 26. Oktober 8. No- demher eige neue Regierung der Reypublit gen Rußlands gegtündet hat, die der Rat der Volksbeauftragten darftellt. Wil adimir Iltisch Lenin ijt zum Vorsitzenden der Regierung bestimmt warden, die Politik ist meiner Sorgfalt anvertraut, der ich zum Beauftragten für die Auswärtigen Angelegenheiten be, stellt bin. ich Ihrer Aufmeiksamteit, Herr Bot— schafter, folgenden von dem Kongreß der Generälräte der Abgeordneten gebilligten Wortlaut unterbreite, der die Vorschlaͤge für einen Waffenstillstand und für einen demokratischen, aut den Grundsatz der Uaabhängigkeit der Völker und ihres Rechtes, bre Entwicklung selbsi ju bestimmen, gegründeten Frieden ohn— Annerlonen und ohne Gnischaäͤdigungen enthält, habe ich die Ehre, Ihnen vortzuschlagen, das genannte Schriststüä als amtlichen Vorschlag eines sofortigen Waffen— stillstandes an allen Fronten und eines so— fortigen Gintretens in Friedens verbandlungen anzusehen. Die Regierung der Republik ganz Rußlants macht diesen Vorschlag allen Völkern und ihren Regierungen. Wollen Sie, Herr Botschafter, die Versicherung der vollkommensten Hoch⸗ achtung von seiten ber Regierung der Generalräte dem französischen Volke übermistteln, das sich vicht wird entbalten können, nach Frieden zu verlangen, wie übrigeng alle kelegführenden, aut— gebluteten und durch das (Jemetzel erschöpften Vöiker.

Der Volksbeguftiagte für Auswärtige Angelegenheiten:

L. Trotzkt.

Der Pressevertreter der Bolschewiki an der russisch-schwe⸗ dischen Grenze teilt über Haparanda durch „Svengka Telegram— byran“ eine kürzlich von, Prawda“ veröffentlichte Regierungs—⸗ erklärung mit, nach der die Maßnahmen des Rats der Be⸗ auftragten des Volks bezüglich der verschiedenen Nationali⸗ täten sich auf folgenden Grundsätzen aufbauen würden:

1) Freiheit und Souveränität für alle Völker Rußlands.

2) Selbftbestimmungsrecht für die Völker Rußland bis zu ihrer Trennung und selbständigen Staatenbildung.

3) Aufhebung der Vorrechte einzelner Völker und Natisnalktrchen und der Einschräntungen aller Art.

4) Recht aller Minderheitevöller und Volksstämme, dle die Ge— biete Rußlands bewohnen, auf vellständig freie Entwicktung.

Indem

dem Beauftragten für Ngtionalitätenangelegenheilen Stalin und dem Vorsitzenden des Rates der Volksbeauftragten Lenin unterzeichnet. ; .

Nach einem Bericht der „Central News“ haben Nie Leninisten beschlossen, die Heeres stärte herabzusetzen. Sie haben angeordnet, den Jahrgang 1899 sofort zu entlassen.

Das „Svenska Telegrambyran“ meldet, als Teilnehmer

an der gegenrevolutionären Verschwörung sei auch Graf Sumarokoff-Elston verhaftet und bei dem Führer der Verschwörung, Purischkewitsch, sei ein Brief an Kaledin gefunden worden, in dem die verzweifelte Lage Petersburgs geschildert würde Die von Purischkewitsch geleitete Organisation arbeitete unablässig an der Bildung von Offizier⸗ und Junker— regimentern aus Offizieren und überlebenden Offiziers kadetten als dem einzigen Mittel, das Land zu retten. Die Verschwörer erwarteten Kaledin in Petersburg und hätten ihn gebeten mit— zuteilen, wann er sich nähere. In verschiedenen Städten Sibiriens sind nach telegraphischen Nachrichten aus Tokio Aufstände aus— gebrochen. Alle Telegramme aus den Slädten östlich von Tomzk werden aufgehalten, Post und Telegraph sind von den Maximalisten beschlagnahmt. Es haben Straßenkämpfe statt⸗ gefunden; viele Japaner haben Sibirien verlaffen.

Italien.

die Zurückziehung der Kriegs⸗ z . An ihrer

Die Regierung hat gefangenen von den Landarbeiken angeordnet. Stelle sollen Flüchtlinge verwendet werden.

Das Oberkommando hat die schärfste Strafandrohung

egen diejenigen erlassen, die Soldaten ohne Urlaubs— che in, wenn auch nur eine Nacht, beherbergen.

Niederlande.

Der „Leeuwerdsche Courant“ meldet, daß niederländische Untertanen aus der Provinz Friesland, nachdem man ihnen eine Frist von 70 Tagen gegeben hätte, um nach Eurgpa zurückzukehren, in die amerikanische Armee eingereiht worden seien, weil es ihnen nicht möglich gewesen wäre, eine Schiffsgelegenheit zur Rückkehr nach Europa zu finden.

Schweiz.

Das Befinden des Königs von Griechenland, der sich in Zürich in der Privatklinik des Professors Sauerbruch einer Operation unterziehen mußte, ist nach einer Mitteilung des „Wolff schen Telegraphenbüros“ sehr gut. Nach , Heilungsyverlaufe wird der hohe Kranke in wenigen Tagen die Klinik geheilt verlassen können. 4 Der Bundesrat hat das Politische Departement el mächtigt, die Bewilligung zur Einbürgerung in der ö. grundsätzlich denjenigen zu verweigern, die nach Kriegs begin in die Schweig geiommen sind und vorher niemals in de Schweiz ihren Wohnsitz gehabt haben.

angewiesen, fich den feindlichen Befehlgtzabern wit ben An.!

Diese Mitteilung ist namens der Republik Rußlands von

Kriegsnachrichten.

Berlin, 23. November, Abends. (W. T. B.)

An der Schlachtfront südwestlich von Cambrai ist ein erneuter englischer Durchbruchsversuch un ter schwer sten Ver lusten für den Feind gescheitert.

Im QOsten keine größeren Kampfhandlungen.

Aus Italien nichts Neues.

Der englische Durchbruchsversuch in Richtun Cambrai ist nach dem üblichen ersten zur Regel 5 Anfangserfolg trotz Einsatzes ungezählter frischer' englischer DivisiJnen und trotz gruppenweiser Verwendung von mehreren hundert Tanks hlutig gescheitert.

Der dritte Tag dieser Schlacht war ein voller Erfolg der

deutschen Truppen. Der Feind versuchte am 22. November sowohl im Norden wie im Süden die Einbruchsstelle durch erbitterte Angriffe neuer Reserven zu erweitern“ und gleich. zeitig in Richtung Cambrai Raum zu gewinnen. Gegen ben Ort Moeuores und die westlich anschließenden Stellungen führte der Feind von 1 Uhr. Nachmittags ab wieder— holte erbitterte starke Angriffe, die meist schon in unserem Feuer verlustreich zusammenbrachen, an einzelnen Stellen im Gegenstoß abgeschlagen wurden. Das Dorf selbst blieb in unserer Hand. Den Hauptangriff führte der Feind süd⸗ zstlich des Waldes von Bourlon beiderseits des Ortes Fontaine. Unter außerordentlich hohen Verlusten brachen hier die feind⸗ lichen Massenangriffe zusammen. Nach eibitterten Kämpfen siürmten die deuischen Truppen den Srt Fontaine selbst, den die Engländer am Vortage unter schweren Opfern hatten besetztn können. Auch weiter südlich gewann unsere tapfere Infanterie Gelände und vertrieb den Feind völlig aus dem . . La Folie, der voll von Haufen englischer Ge— allener ist. f Im Süden des Hauptkampffeldes griff der Feind mit starken Kräften gegen Rumilly und Banteuy an. Hier scheiterten restlos die englischen Angriffe, wie ebenfalls ein weiter südlich bei Vendhuille geführter Teilangriff. Die Ver⸗ lute des Feindes an allen drei Kampftagen sind außer⸗ gewöhnlich schwer. Die neue Offensive der Engländer auf Cambrai ist ein Beweis dafür, daß der englischen Ohersten Heeresleitung allmählich die, Erkenntnig aufgegangen ist von der Stärke. und Unüberwindlichkeit der deutschen Flandernfront und der Unmöglichkeit, dort ihr ent— scheidendes operatives Ziel, die, deutsche O⸗Bootbasis, zu erreichen. Sie ist zugleich das Eingeständnis der schweren dauernden Niederlagen, die das an Zahl und Material vielfach überlegene britische Heer in viermonatigen andauernden Groß⸗ kämpfen trotz Einsatzes von weit mehr als 116, Millionen Mann unter ungeheuren Massenopfern im Kampfe um die deutsche U⸗Bootbasis im flandrischen Sumpfgebiet erlitten hat. Um den Eindruck dieser fortgesetzten Niederlagen abzuschwächen, macht die englische Presse mit dem lokalen Geländegewinn in Richtung Cambrai eine alles Maß ühpersteigende Reklame, die zugleich die wirklich großen Erfolge der Mittelmächte in Italien in Schatten stellen soll. .

Auf der übrigen Westfront an einzelnen Stellen leb⸗ haftere Artillerie⸗ und Patrouillentätigkeit. Während eigene Patrouillen Gefangene einbrachten, wurde nach erheblicher Feuersteigerung zwischen Brancourt und Juvincourt ein erneuter sranzösischer Vorstoß verlustreich für den Feind abgewiesen.

In Italien sind zwischen Brenta und Piave für uns guͤnstig fortschreitende Kämpfe im Gange. An der Piave selbst haben die Italiener ihre Artillerie nach Gefangenenaussagen durch französische Batterien verstärkt, die rücksichtslos SOrt— schaften, Schlösser und Kirchen beschleßen. Blühende italienische n,, in Trümmer, unersetzliche Kunstschätze werden vernichtet. ;

Großes Hauptquartier, 24. November. (W. T. B)

Westlicher Krieg sschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Bei gesteigerter Artillerietätigkeit in Flandern wechselten Feuerwellen von größter Heftigkeit mit ruhigem Zerstörungs— shießen zwischen den von Boefinghe auf Sta den und von Ypern auf Roulers führenden Bahnen. h.

Südwestlich von Cambrai suchte der Engländer erneut die Entscheidung.

Scharfer Feuer kampf ö. der Front von Queant Banteux leitete die Schlacht ein.

Ein starker Angriff auf Inchy brach vor dem Dorfe zusammen. .

Moeuvres wurde in erbitterten Kämpfen gegen mehr⸗ fachen Ansturm zähe verteidigt.

Von besonderer Wucht war der auf Bourlon, Fontaine und La Folie gerichteie Stoß. Einer dichten Welle von Panzerkraftwagen folgie tiefgegliedert die Infanterie. Ihre Kraft brach sich an dem Heldenmut n Truppe und unter der Vernichtenden Wirkung unserer Artillerie. Den unter schweren Opfern nur langsam auf Bourlon Boden gewinnenden Feind traf der Gegenstoff in Angriff bewährter Truppen. Sie . ihn aus Dorf und Wald Bourlon wieder

inaus.

Im mehrmaligen vergeblichen Ansturm gegen das heiß umstrittene , den Wald von La Folie erchöpfte der Felnd seine Kräfte. Dieselbe Truppe, die am age vorher bei der Erstürmung des Dorfes ihren glänzenden Anqhiffsschneid erwies, hat sich' geftern ebenso standhaft und tapfer in der Abwehr geschlagen.

0 allein vor Fontaine zerschossen liegende Panzerkraft⸗ wagen geben ein Bild über den Einsatz der feindlichen Kräfte.

Starkes Feuer hielt auch während der Nacht in einzelnen Fampfabschnitten an. Unsere Artilleriewirkung hielt nächt⸗ 1 Vorstöße gegen Rum illy und südöstlich von Masnieres

eder.

bis

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

a. An vielen Stellen der Front erhöhte Tätigkeit der

Franzosen.

„Seit dem 20. November verloren unsere Gegner im

Luftlampf und durch Abwehrfeuer 27 Flugzeuge. h

Rittmeister Frelherr von Richthofen errang seinen 62.

Pttnant Freiherr von Richthofen seinen 26, Leutnant ongartz seinen 24 Lu ftsieg.

w .

Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine größeren Kampfhandlungen.

Mazedonische Front. Das . lebte zwischen dem Prespa⸗See Monastir sowie im Cern a⸗-Bogen auf.

Italienische Front. Westlich von der Brenta und zwischen Brenta und Piave scheiterten italie nische Angriffe. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

und

Desterreichisch⸗ ungarischer Bericht.

Wien, 23. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

An der unteren Piave blieb die Lage unverändert. Zwischen der Piave und der Brenta verliefen die Kämpfe günstig. Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden lösten erfolgreiche Vorstöße unserer Truppen auf Feindesseite zahlreiche mit größter Heftigkeit geführte Gegenangriffe aus, die zum Teil durch Feuer, zum Teil im Nahkampf ab— gewehrt wurden. Die Italiener verloren mehrere tausend Gefangene.

Vom östlichen Kriegsschauplatz nichts zu melden.

Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, November. (W. T. B.) Bulgarischer Heeres⸗ bericht vom 22. November.

Mazedonische Front: Westlich von Bitolja und süd— westlich von Dojran lebhaftes Artilleriefeuer. Unsere An⸗

22

griffsabteilungen drangen in vorgeschobene feindliche Gräben

nördlich von Bitolja und in der Nähe von Doldzeli ein und brachten verschiedenes Kriegs material ein. Der deutsche Leut— nant von Eschwege, der gestern seinen 20. Luftsieg davon—⸗ getragen hatie, wurde vom feindlichen Abwehrfeuer getroffen und büßte in den Lüften ruhmvoll sein Leben ein. Die bul— garische Armee, die seit jeher die großen Waffentaten dieses unvergleichlichen Helden im Luftkampf hoch eingeschätzt hat, wird ihm ein teures, unvergängliches Gedächtnis bewahren.

Dohrudschafront: Bei Tulcea und Isaccea das gewohnte Artilleriefeuer.

So fia, 23. November. (W. T. B.) Bericht des Generalstabs. Mazedonische Front: An mehreren Stellen der Front lebhafteres Artilleriefeuer mit Unterbrechungen. Westlich von Bitolja schoß unsere Artillerie ein feindliches Schießbedarfs— lager in Brand. Zwischen Vardar und Dojran-See starke Patrouillentätigkeit. Do brudschafroni: Bei Tulcea und Isaccea lebhaftes Artilleriefeuer.

Türkischer Bericht.

Konstantin opel, 22. November. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht.

Sinaifront: Nach den Gefechten bei Gaza und Bir Seba leisteten unsere Truppen bei den weiteren Opera⸗ tionen dem Gegner mehrfach Widerstand und brachten ihm mehrfach Verluste bei. Zurzeit stehen unsere Truppen hinter dem Audscha⸗ und Abu Ledscha⸗Abschnitt anschließend etwa in der Linie Dschenaniye Bet Likia Karjetel Inab Safa. Weiter südlich stehen sie mit Patrouillen des Feindes in Berührung. Zu einem ernsten Gefecht kam es erst vorgestern wieder. In breiter Front und mit der Absicht, beide Flügel zu umfassen, griff der Feind am 20. November eine unserer Gruppen an. Mehr als eine Kavalleriedivision und mehrere Infanteriebrigaden, unterstützt durch Artillerie und Kavallerie, setzte der Gegner ein. Der Angriff scheiterte auf der ganzen Linie. An unserem rechten Flügel wurde der ab⸗ geschlagene Angreifer durch das geschickte Eingreifen von Reserven in Richtung Bet Kja flankiert und zum Zurückgehen gezwungen. Mehrere Maschinengewehre und Gefangene blieben in unserer Hand. An der Front wurden alle Angriffe ab⸗ geschlagen. Die Umgehungsbewegung gegen unseren linken Flügel wurde frühzeitig verhindert.

Sonst keine Ereignisse von Bedeutung.

Konstantinopel, 23. November. (W. T. B.) Amtlicher

Tages bericht.

Sinaifront. In den Abendstunden des 21. November gelang es dem Gegner, in einen Teil unserer Stellung einzu⸗ dringen. Durch Gegenangriff wurde unsere Stellung fast rest⸗ los wieder genommen. Der Feind hatte hierbei beträcht⸗ liche Verluste. Wir erbeuteten fünf Maschinengewehre und machten Gefangene.

Sonst nichts von Bedeutung.

Der Krieg zur See.

Berlin, 22. November. (W. T. B.) Neue U⸗Boot⸗ erfolge in der Nordsee: 3 Dampfer und 1Seglex. Von den drei Dampfern wurde einer aus gesichertem Geleit⸗ zug herausgeschossen. Der Detonation nach zu urteilen, hatte er Munition geladen. 3

Eins unserer Unterseeboote hatte am 30, Oktober in der Nähe der englischen Ostküste ein Gefecht mit einer eng— lischen U⸗Bootsfalle in Gestalt eines eisernen Zweimast⸗ schuners mit Motor, in dessen Verlauf dem Segler zwei Treffer

bracht wurden. beigebrach Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 23. November. (W. T. B.) Neue U⸗Boots⸗ erfolge im Mittelmeer: Acht Dampfer, zwei Segler mit rund 30 000 Br.⸗R. T. Auf den Anmarschwegen nach Aegypten wurden mehrere Transporter mit Kriegsmaterial für die englische Palästinafront aus stark gesicherten Geleitzügen ,,, , Unter ihnen befand sich der bewaffnete amerikanische Dampfer „Villemer“ (3637 Tonnen) mit Munition. Der griechische Dampfer „Nef eli“ (3868 Tonnen) wurde mit 5500 Tonnen Weizen auf dem Weae nach Italien vernichtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Amsterdam, W. November. (W. T. B.) Gin hiestges Preßbürs meldet aus Retterdam, daß die Mannschaften des Dampfers „Megrez“ erjzählten, daß auch die Dampfer

„St. Annaland“ und „Woenstrecht“ torpediert sein sollen. Bei den betreffenden Schiffahrtsgesellschaften ist hier⸗

über noch kein Bericht eingelaufen.

Rotterdam, 23. November. (W. T. B) Der „Maas⸗ bode“ meldet: Der Dampfer „Anping“ (1875 Brutt tonnen, ist gestrandet und wrack; das Motorboot „Pride of Vales (36 Bruttotonnen) ist verloren gegangen. Der, Segler „Quickstep“, der britische Segler ‚„Gavenwood“« las Brutto⸗ tonnen) und der Schleypdampfer „Vasco da Gama, (107 Bruttotonnen) sind gesunten. Der Segler „Scaxinisch ist gestrandent und wrack; der französische Segler „Charles Martel“ ist gesunken; der britische Dampfer „St. Lau— rent“ (349 Bruttotonnen) ist verbrannt; der Segler „Bra⸗ zos“ (226 Bruttotonnen) ist gestrandet und verloren. Der britische Dͤmofer „Ner song“ (26 Bruttotonnen) ist gesunken; der brüiische Dampfer „New. Meadows“ int verbrannt, der amerikanische Dampfer „Rising Sun“ ist gestrandet und wrack; der britische Dampfer „War Captain“ (2000 Brutto⸗ tonnen) ist gestrandet nnd mit seiner Ladung verloren gegangen, Vermißt werden die britischen Dampfer „Aylevarroo— (9808 Bruttotonnen) und „Thames“ (403 Bruttotonnen) sowie der griechische Dampfer „Frixos“ (3511 Bruttotonnen).

Aus den nunmehr vorliegenden Berichten unserer See⸗ streitkräfte erhalten wir über ihren Zusammenstoß mit englischen Schiffen vor der deutschen Bucht am 1I7. November folgendes Bild:

Am 17. Nobember Morgins trafen unsere die Deutsche Bucht sichernden leichten Streitträft: unter Führung des Konteradmjrals von Reuter etwa 90 sm nordwestlich von Helgoland bei unsichtigem Wetter auf englische Seestreitkiäfte und erhielten von ihnen Feuer aus schweren und mittleren Kalthern. Unsere kleinen Kreunn. und Torpedoboote sließen zur Sicherusg der vor ihnen befind lichen Minen sächsahr zeuge und zur genaueren Festsiellung des Gegners, nach Nordwesten vor, während die schwach armler en Minen fuchfahrzeuge sich planmäßig zurückjogen. Nachdem diese Ziele rö!llg erreicht raren, führten unsere Kreuzer und Torpedoboote mit dem Feind ein Gefecht auf südöstlichem Kurs, um den Anschluß an unsere c wär tiger stebenden kampfkrättigen Schiffe herbefzuführen. Die feindlichen Strenkrafte bestanden, wie durch unsere Schiffe und Flugzeuge fest⸗ gestellt, aus Giwstampfschiffen (Lintenschiffe oder Schlachtkruzer) und einer größeren Zahl modernster kleiner Kreuzer und Torpeyoboots⸗ jerstörer. Im Laufe des Gefechts erhielten, wie einwand⸗ frei beobachlet, die feindlichen Geofkampsschife 5 Treffer, rie feindlichen kleinen Kreuzer 6 Treffer und dite Zeistöter 3 Treffer. Einer der Treffer rief auf einem Schlachttreujer eine Vetonat on mit hoher Stichflamme hervor. Ver Schlachtikreuzer drehte daraufhin ab und fiel für das weitere Gefecht aus. Abseitg vom Kampiplatz unserer kleinen Kreuzer geritt ein Teil unserer Minensuchfahrieuge, die ihrer Berwendung entsprechend nur schwach armiert sind, in ein eiwa einstündiges Gefecht mit 7 ihgen an Geschwindigkeit und Bewaffnung weit überlegenen erglischen Zerftörern, in dessen Verlauf ein Zerstörer durch Treffer so schwer havariert wurde, daß er abdrehen und, wie später durch ein Flugzeug benbachtet, in Schlepp genommen weiden mußte. Weitere Treffer warden Yuich abseitz stehende, am Gefecht nicht beteiltgte Minensuchhont, brob= achter. Die englischen Zerstörer brachen daraufhin das Gefecht trotz ihrer erheblichen Ueberlegenheit ab, obne auch nur einen Treffer auf einem unserer Boote erzielt zu haben. Als unsert schweren Schlffe in Sicht kamen, brech der Gegner das Gefecht sofoxt ab und zog sich mit höaster Geschwindigk it zurück. Er wurde von unseren Streitkräften verfolgt; doch gelang es bet dem inmwöschen sekr un⸗ sichtig gewordenen Wetter nicht mehr, mit ihm in Hefechts ü bl ung zu tommen. Auch unserr Flugzeuge baben sich neben ihrer wertvollen Aufklärungstärgkeit am Gefecht beteiligt und die englischen Greß— kampfschiffe erfolgreich mit Bomben belegt, wobei auf einem Groß— ampfschiff einwandfrei ein Treffer festgestellt werden kennte. Ein anderes Flygteug beobachtete einen brennenden feinzlichen Schlachtkreujer. Auf unserer Seite erhielt nur ein kleiner Kreuzer einen Treffer, der außer geringem Personalausfall die Gefechistätigkett des Schiffes nicht beelnträchttgie. Ein Fischdampser, der ausgelegt batte, wird vermißt. Abgesehen hiervon sind auf unserer Seile keinerlel Verluste oder Beschädigungen eingetreten. (W. T. B.)

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der vorgestrigen Reichstagsersatzwahl im Wahl⸗ kreis Saarbrücken für den verstorbenen Abgeordneten Basser⸗ mann, wurde, wie „Wolffs Telegraphenbüro«“ mel bet, der preußische Landtagsabgeordnete Professor Dr. Herwig lnationalliberah) mit 9852 Stimmen gewählt. Ein Gegen⸗ kandidat war nicht aufgestelll. Einige Stimmen waren zersplittert.

Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesetzes über weitere Beihilfen zu Kriegs⸗ wohlfahrtsausgaben der Gemeinden und Gemeinde-

verbände nebst Begründung zugegangen. Nach dem Gesetz—⸗ entwurf soll der Staatsregierung ein weiterer Betrag bis zu 200 Millionen Mark zur Verfügung gestellt werden, um Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden zur Erleichterung ihrer Aus⸗ gaben für Kriegswohlfahrtszwecke Beihilfen zu gewähren, und die Regierung ermächtigt werden, zur Bereitstellung der danach erforderlichen Summe Staatsschuldverschreibungen oder vor⸗ übergehend an deren Stelle Schatzanweisungen oder Wechsel auszugeben. ;

Der Staatsregierung sind durch Gesetz vom 27. März 1915 110 Millionen Maik, durch Gesetz vom 1. Mal 1916 weitere 200 Milltonen Mark und durch Gesetz vom 30. April 1917 nochmals 200 Millionen Mark im ganzen 510 Peillionen Mark zur Verfügung gestellt worden, um Gemeinden und Gemein deverbänden zur Erleichterung ihrer Ausgaben für Kriegswoblfahriszywecke Bei— hilfen zu gewähren. Wie in der Begründung, die dem volliegenden Geletzentwurs beigegeben ist, bemeitt wird, sind diese Matel, nachdem jetzt die Aufwendungen der Gemeinden und Gemeinde verbände für Kriegswoblfahrtepflege big Ende Jult 1917 mit KReihilfen bedacht sind, bis auf einen Bettag von tund 71 Millionen Mark aufgebraucht. Von diesem Betrage wird An⸗= fang Dezember 1917, bis zu welchem Zeitvunkte vermutlich die Beihilfen zu den bis Ende Oktober 1917 geleisteten Aue“ gaben gezahlt sein werden, nur noch ein Rest von etwa 12 Millionen Utark vorhanden sein, der sicherlich nicht mehr ausreichen wird, um die Beihilfen für den Monat November 1917, die Anfang Januar 1918 zur Anweisung kommen, zu decken. Die Ausgaben der Gemeinden und Gemeindeverhände für Kriegswohlfahrtspflege, die einschließlich der allerdings nicht mehr sehr erheblichen , jur hbe⸗ sonderen Erwerbglosenfürsorge für Textil, und Schuhwarenarbeiter in den letzten Monaten jetzt schon auf iund 63,5 Millionen Mark im Monat gestiegen sind, werden auch künftig, selange der Krieg fort— dauert, schwerlich niedriger werden. Um den Gemeinden und Gemeindeverbünden bei diesen Ausgaben auch die unentbehrliche Hilfe des Staates neben der Nelchts in antzteichendem Maße, das heißt in. Durchschnitt ebe so wie

weiterhin des

setteng des Reiches mit etwa einem Brittel der Ausgaben, zuteil werden zu lassen, bedarf et nochmalg der Bereitstellung weiterer Mittel, die