1917 / 280 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

13. März 1916, beir'ffend Nebertregung von Malzkontingenten Reichs ⸗Gesetzbl. S. 170), und vom 4 Pai 1916 über das Verbot des Malihandels (Reichz⸗-Sesetzbl. S. 355) werden aufgehoben. 5 14 Dlese Verordnung trltt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Den Zeupunkt des Außerkrasttretens bestimmt der Reichstanzler.

Bekanntmachung,

betreffend Ergänzung der Verordnung über Roh— tabak vom 16. Oktober 1916 Reichs-Gesetzbl. S. 1145.

Vom 22. November 1917.

Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß— nahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:

Artikel 1 Die Vorschriften des 56 der Verordnung über Robtabak vom 10. Oktober 1916 (Reichs Gesetzhl. S. 11465) fi den auf ungegorenen, unversteuerten Rohtabat inländischer Ernte aus dem Erntejahr 1917 Anwendung. Artikel 2

Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Krast. Berlin, den 22. November 1917.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Graf von Roedern.

Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Verordnung über die Be— stellung eines Reichs kom missars für Uebergangswirt— schaft vom 3. August 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 885).

Vom 22. November 1917.

Der Bundegrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirischafitlichen Maßnahmen usw. vom 4 August 1914 (Reichtz⸗Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:

Artikel 1

Im § 3 Abs. 2 der Vercrdeurg über die Bestellung ennes Meiche fommissars fur Urbergangewirtschaft vm 3. Auaust 1916 (Reichs. Ges ö S. 885) werden dte Worte Staaissefretär des Inn, in friger Vertretung der Reichtkommissar“ ersetzt durch die Worte „Reiche kanzler oder ein vo)g ihm bestellter Vertreter“.

Artikel 1II Di⸗ Verore nung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 22. November 1917.

Ter Stellvertreter des Reichskanzlers. Graf von Roedern.

Bekanntmachung ßur Aenderung der Bekanntmachung vom 12. De⸗ n . 1916 (Reschsanzeiger vom 13. Dezember 1916 tr. 293), betreffend die Uebertragung des Vorsitzes in Ausschüssen und Schiedsgerichten auf den Vor— sißenden des Reichsschledsaerichts für Kriegsbedarf.

Artikel J.

In 8 1 der Bekanntmachung, betreffend die U bertragung des Vorsitzes in Aus schüssen und Schiedegerichten auf den Vor— sitzenden des Reichsschiedsgerichts für Kriegsbedarf vom 12. De⸗ jember 1916, wird Ziffer 13 gestrichen.

Artikel II.

Die Bestimmung tritt mit dem 26. November 1917 in Kraft.

Berlin, den 265. November 1917.

Der Reichskanzler. Im Auftrage: Müller.

Die Zinsbogen Reihe III zu den Schuldverschreibungen der Zzinsigen deutschen Reichsanleihe von 1898 werden vom 1. Dezember d. J., die Zinsbogen Reihe IV zu den Schuld— verschreibungen der Zi zinsigen Reichsanleihe von 1888 vom 16. Dezember d. J. an durch die bekannten Vermittlungs stellen ausgereicht.

Berlin, den 22. November 1917. Reichsschuldenverwaltung.

Sekanntmachung,

betreffend Aenderung der Bekanntmachung der Ersatz⸗

sohlen⸗Gesellschaft m. b. H., vom 23. September 1917

bezüglich Verbot der Herstellung und des Vertriebs von

ohlenschonern und Sohlenbewehrungen, die ganz oder zum Teil aus Leder bestehen).

Auf Grund der Belanntmachung, betreffend Ausführungs— bestimmungen zu der Verordnung über den Verkehr mit Schuh— sohlen, Sohlenschonern, Sohlen bewehrungen und Lederersatz⸗ stoffen vom 4. Januar 1917 (Reichs-Gesetzbl. S. 10), in Ver⸗ bindung mit der Bekanntmachung, betr. Aenderung dieser Ausführungsbestimmungen vom 1. Auaust 1917 Reichs— Gesetzbl. S. 679), wird folgendes bestimmt:

Artikel J.

In z 3 Abf. 1 Satz 1 (Vertriebsverbot) der Bekanntmachung ber Grfe Ksoblen⸗esellichaft m. b. D. vom 23. September 1917 treten an die Stelle der Worte:

vom 1. Dez mber 1917 an veiboten“ die Worte: vom 1. Januar 1918 an verboten.“

Artikel 2. Diese Bestimmung tritt sofort in Kraft.

Anmerkang: Hierdurch ist der Eintrist des Vertriebs, verbots für Soblenschoner und Sohlenbewehrungen« die garj oder jum Teil aus Leder bestthen, vom 1. D zember 1917 auf des 1. Januar 1918 hinouegescho ben. Dementsprechend haben die nach 5 4 ju ernatte den Melzungen späsestecs am 10. Januar 18518 ju rrolden. Die fenstigee Bestimmungen der Befanntmachong vom 23. (21) September 1917, insbesontere daa He stellurgaverbot für ganz oder zum Tir aus Leder bestehende Soblenschoner, bleiben unveränder!.

Berlin 8W. 48, Wilhelmstr. 8, den 22. November 1917. Ersatz sohle n ⸗Gesellichaft m. b. S. Jacobowski.

Königreich Preußen. Ju st izm inisterium.

Dem Amtsgerichtsrat, Geheimen Justizrat Clahr in . ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechte⸗ anwälte: Justizrat Schulzenberg bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, Chodziesner und Konrad Lenz beim Kammergerichte, Dr. Brock bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Posen, Dr. Rockstroh in Berlin⸗Niederschön— hausen bei dem Amtsgericht in Berlin-Pankow, Dr. Bern— hardt bei dem Amtegericht in Fürstenwalde und Meyn bei dem Amtegericht in Werder a. H.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die früheren Gerichtsassessoren: Dr. Koepchen bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen und Karl Larenz bei dem Amts⸗ gericht in Beverungen.

Nichtamtliches. Deutsches Meich.

Preußen. Berlin, 26. November 1917.

In letzter Zeit wird in der Presse vielfach zur Sammlung und Abliefung von Alt-Textilien (Lumpen und Stoff— abfälle) aufgefordert, um diese einer Verarbeitung für Zwecke der Versorgung Bedürftiger mit Unterkleidung oder dergl. zu— zuführen. Durch „Wolffs Telegraphenbüro“ wird darauf hin⸗ gewiesen, daß sämiliche Bestände an Lumpen und neuen Stoff— abfällen auf Grund der Bestimmungen der Bekanntmachung W. IV 9004. 16 beschlagnahmt sind und eine Veräußerung an Verarbeiter, selbst wenn die Verarbeitung für wohltätige Zwecke erfolgen soll, verboten ist. Die Wiederverwertung solcher Abfälle ist von der Kriegs-Rohstoff⸗Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums geregelt.

Das Kriegsernährungsamt hat, wie „Wolffs Tele— graphenbüro“ mitteilt, die Lande szentralbehörden ersucht, die schleunigste Abnahme der nicht zur Hausschlachtung und zur Fortführung der 3ächt nachweislich benötigten Schweine zu bewirken, indem Abnahmekommissionen überall die vor— handenen Tiere feunstellen und abnehmen oder enteignen, damit die nach Aufhören des Weideganges und der Grün— fülterung im Verhältnis immer noch zu hohen Bestände den vorhandenen zulässi en Futtermiteln angepaßt und beschlagnahmte Erzeugnisse, wie Brot etreide ebenso wie die Kartoffeln zur Sicherstellung der Ernährung des Menschen vor verbotener Verfütterung geschützt werden. Diese nach dem Stande der verfügbaren Vorläte dringend gebotene Maßnahme greift insofenn ins Wirtschaftsleben tief ein als die Abnahme in der Haupisache vor Gözielung der erst ewinnb ingenden Schlachtreife der Tiere erfolgt. Sie er⸗ ordert deshalt auch Ausnahmen hinsichtlich der Preie berech— nung, um ohne unbillige Benachteiligung des Tierhalters durch⸗ führbar zu sein. Den Staatssekretâr des Kriegsernährungsamts hat der halb angeo daet, daß die Ausnahme der Verordnung vom 15. Stptember 1917, monach für alle abgenommenen Schweine als Einheitepreis für 50 kg der Preis der C⸗Klasse der Ver⸗ ordnung vom 5. April 1917 (also der 100 kg-Schweine) gilt, noch bis 15. Januar 1918 weitergilt. Bis zu

diesem Zeitpunkt dürfen serner ausnahmsweise Stück⸗

zuschläge für jedes abgenommene Schwein gezahlt werden, die für Tiere von 15 bis 30 kg 18 6 betragen und sodann bei je 15 kg höherem Gewicht sich je um 4 6 ermäßigen. Nur für Schweine, die schwerer als 75 kg Lebendgewicht sind, dürfen solche Zuschläge nicht gezahlt werden, weil für diese bereits der Einheitzpreis eine genügende Entschädigung bietet. Es muß erwarlet werden, daß nunmehr die Herausnahme aller nicht für die Hausschlachtung und die . der Zucht bestimmten Schweine in der bezeichneten Frist ohne wirtschaft— liche Härten, nötigenfalls aber zwangsweise erfolgt. Eine Ver⸗ längerung der bezeichneten Ausnahmen über den 15. Januar 1918 hinaus ist nicht beabsichtigt.

Die kartenfreie Abgahe der Spanferkel bis zu 30 Pfund Lebendgewicht kann von den Landeszentralbehörden aus den⸗ selben Gründen, die für die Ausnahmepreise maßgebend sind, ebenfalls nur bis längstens zum 15 Januar 1918 fortgesetzt werden. Die für zum Schlachten bestimmte Ferkel von den Viehhandelsverbänden festgesetzten Höchstpreise, die jetzt bis zu 160 für ein Pfund betragen, sollen am 15. Januar 1918 auf höchstens 110 6 ermäßigt werden.

Die abgenommenen Schweine werden hauptsächlich für den Heeregbedarf henötigt, während mit einer starten Belieferung der Zivilbevölkerung leider nicht gerechnet werden kann. Die Kommunalverwaltungen werden die Schweine hauptsächlich zu Wurst oder Schmalzersatz verarbeiten, oder in den Massen— speisungen verwerten, so daß die Zuschläge als Kleinhandelspreig⸗ erhöhung für Schweinefleisch praktisch kaum eine große Rolle spielen werden.

Ueber die Auswahl der Konkursverwalter hat der Justizminist er unterm 17. November d. J. eine allgemeine Verfügung erlassen, die, wie folgt, lautet:

Durch die allgemelne Verfügung vom 12. Nobember 1897, be— treffend die Aus wohl der im allgemeinen zu beeidigenden kauf— männischen Sachverständigen und der Ftonkurgverwalter, ist den Amtegerichten empfohlen worden, dle Handelskammern und sonstigen kaufmännischen Korporationen um Namhaftmachung von Personen, die zur Bestellung als Konkursverwalter geeignet sind, im voraus zu ersuchen und die gemachten Vorschläge, sowtit acht besondere Be— der ken im Ginzelfall entgegen sehen, bei der demnächstigen Graennung der Konkursverwalter zu beräcksichtigen. In gleicher Welse en pfiehlt die allgemeine Verfügung vom 27. März 1961, betreffend die Auz— wab! de Kentur verwalter bei ländlichei, Konkursen, die Landwirf= sch ftekammern oder sonstige landwirsschastliche Vertretungen um Benennung solcher Personen zu ersuchen, die als Konkurgrerwalter bet ländlichen Konkursen geetanet erschem n. Diese Verfügungen sind dadin ve standen worden, als ob durch sie einer Bestellung von Rechtsanwälten gls Kork rt verwalt r habe entgegengetreten werden sollen. Gine Jolche Auffaßung entspricht der mit jenen Anordnungen ve folgten Absicht nicht.

6 78 Abf. 1 der Konkurtzordnung überträgt die Ernennung dez Konkurtverwalters vorbehaltlich einer anderwelten Wahl duich die Gläubigerbersammlung (8 80 der Konkurt ordnung) dem Konkurs- gerichte. Dieses hat seine Entscheiung im einzelnen Falle unter Würdigung aller Umstaͤnde zu treffen. Es wird dabei vielfach zu dem

Ergebnisse kammen können, daß noch der Art der Konkurs ver waltun bie Bestellung eines Rechtsanwaltg jum Verwalter zweckent vrechenz i

Bel Bestellung der Aufsichts perso men gemäß § 22 ber Ver adanng über die Gschastsauficht zur Abwendung ez Konkursez vom 14. Dejember 1916 sind die selben Gesichigyunkie zu beschten. In gleicher Weise wi die Rechtöaumälie sind auch die Notare, die nicht Rechtsanwälte sind, zu berücksichngen.

Bayern.

Durch Königliche Verordnung vom 2. November ist die Dauer des Landtages bis einschließlich 3. April 1918 ver- länge rt worden.

Großzbritannien und Irland.

Reutermeldungen zufolge ist der General Plu mer zum Befehlshaber der britischen Truppen in Italien und 'der Generalleutnart Marshall zum Befehlhaber der hritischen Truppen in Mesopotamien ernannt worden.

Nach der „Pall Mall Gazette“ hat der Bruder Lord Northeliffes, Lord Rothermere, das Angebot, an Stelle Cowdrays das Luftamt zu übernehmen, angenommen.

Der neue Schiffsbaurat, der unter dem Vorsitz des Schiffahrtskontrolleurs gebildet wurde, umfaßt nahezu alle Mitg ieder des beratenden Ausschusses, der dieser Tage zurück— getreten ist, und außerdem Marinesachverständige. Der Rat wird sich mit allen Fragen des Baues und der Wiederher— stellung von Kriegs- und Handelsschiffen beschäftigen.

Im Untenhause kündigte Hope lau Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ an, daß angenommen werde, daß eine Zusammenkunft zwischen englischen und türkischen Abgesandten demnächst in Bern stattfinden werde. Die englischen Vertreter würden aber erst auf die Nachricht abreisen, daß die verantwort ichen türkischen Vertreter Konstantinopel verlassen hätten. Die türkische Regierung habe auch erlaubt, daß ein Beumier der niederländischen Gesandt— schaft in Konstantinopei die Internierungslager besucht, um den . an Winterkleidung festzustellen, jedoch nicht zum Zwecke allgemeiner Besichtigung und Berichterstattung. Bei der Berner Beratung werde die Gelegenheit ergriffen werden, zu verlangen, daß auch für diesen Zweck volle, unbeschränkte Möglichkeit gewährt werde.

Uater Bezugnahme auf die Bemerkung in der Be⸗ ratung des Oberhauses, daß eine halbe Million Iren in die Armee eingestellt werden könnten, erklärte Devalexa in einer Versammlung in Mohill am 18. d. M:

Vie Vabündtte,, die für die kleinen Nationalitäten zu kämpfen vorgihen, könnten eine halbe Million irische Soldnten unter der Be— dingung haben, daß sie zunachst ger au angäben, welche tleinen Ralionen sie befreien wollten, und durch Befreiung Irlam ds zuvörderst bewisen, daß ez ihnen erast mit ihren Absichten sei. Wenn man Filand feaje, warum eg nicht für Helgien usw kämpfe, so laute die Antwort, weil Irland keine Gewähr habe, daß der Krieg wirklich um die Freiherit ber kleinen Natiogen gehe. Die Sinnieiner vermöchten ie Darnellung der britischen Mintster über die Veranlassang det Krieges nicht anzunehmen. Man versache lediglich die Fren dazu i bekommen, den Kampf für Englands kommerzlelle Vo berrschat ju kämpfen, denn um diese, nicht um die Frage der kleinen Nationaltiäten

gehe der Krieg. Frankreich.

Die Regierung hat in der Kammer einen Gesetzentwurf über die Musterung und den Aufruf der Jahresklasse

1919 eingebracht. Rußland.

Der Oberstkommandierende des Petersburger Militär⸗ bezirks Oberst Murawiew ist nach einer Meldung det „Wolffschen Telegraphenbüros“ zurückgetreten und als oberster Chef der Truppen Anto now eingesetzt worden, der Mitglied des Revolutionskomitees ist.

Der auslänbische Pressevertreter der Bolschewiki an der schwedischen Grenze hat, obiger Quelle zufolge, ein amtliches Telegramm aus St. Petersburg vom 23. d. M. erhalten, wonach jetzt auf der Seite der Bol schewiki die gesamte Armee und Flotte sowie der ganze nördliche, westliche und südwestliche Teil des Reiches mit den Städten St. Petersburg, Moskau, Charkow, Kiew und Odessa sowie das ganze Uralgebiet und Sibirien stünden. Von den Fronten kämen Hunderte von Abgeordneten, die die Mitteilung „vollständiger Solidarität mit der neuen Regierung“ überbrächten. Die Lebensmittelfrage sei ernst, doch sei es bisher mit großen Anstrengungen gelungen, die Schwierigkeiten zu überwinden, es sei nur noch schwierig, Brot zu beschaffen. Die niederen Eisenbahnbeamten stünden auf der Seite der Bolschewiti, die Sabotage der höheren Beamten sei daher von geringerer Wirkung. Der Oberstkommandietende General Duchonin sei verhaftet worden, weit er sich geweigert habe, den Vorschlag des Waffenstillstandes der ganzen Front zu übermitteln. Die Wahlen zur verfassung gebenden Nationalversamm lung hätten bei der Flotte stattgefunden und beim Heere begonnen. In den Städten fänden die Wahlen am 12. Nobember alten Stils statt. Die bürgerlichen Parteien wollten sich nicht unterwerfen, sondern verübten überall Sabotage, wo dies möglich sei, und fetzten ihre Hoffnung auf Kaledin.

Die „Nationaltidende“ gibt ein Petersburger Tele⸗ gramm wieder, wonach der Leiter des Lebensmittelministeriums den Ausschüssen des Arbeiter- und Soldatenrats ein Telegramm zugestellt hat, das ihm von den Frontheeren zugegangen ist und worin die Lebensmittellage daselbst als furchtbar geschildert wird. Die letzten Z viebackhorräte seien gufge— braucht, die Lehensmitielzufuhr würde täglich geringer. Wenn nicht baldige Hilfe käme, träte eine Katgstrophe ein, Von der Nordfront wurde gemeldet, daß in den letzten drei Tagen nur 15 Wagensendungen Lebensmittel täglich eingetroffen seien, bei einem Normalverbrauch von 384 Wagensendungen tãalich; lein Brot und Futter sei mehr vorhanden, und das Heer sei von einer Hunger katastrophe bedroht.

n Der Rat des Kosakenverbandes hat, dem inn zufolge, einstimmig eine Entschließung angenommen, in 9 erkläst wird, daß er es ablehne, den Staatsstreich der Del⸗ schewiki anzuerkennen, aber nicht in den Bürgerkrieg 3 zugreifen wünsche, der in Rußland ausgebrochen sei Er , mit allen Kräften für die Ginführung einer demokratische Rechtsordnung in den verschiedenen Kosakengebieten . = Am Freitag haben die Zeitungen der Bolschemil .. Veröffentlichung der Geheéimoerträge und Do ; mente begonnen, worunter sich das Dar dan essenab tan e ; die Note über die Finanzberatung in Bern und verschiede

geheime Telegramme Terestschenkog befinden.

Einer Blättermeldung zufolge haben die Engländer allen russischen Schiffsz̃igum in nördlichen gen veschlagn ahmt; auch der russische geschützte Kreuzer „Askold-,

im Mittelmeere steht, ist unter englische Ueberwachung gestelw worden.

Italien.

Das Neapolitaner Blatt Mattino“ macht die Regierung . . ,, a . 6. der Land⸗ w,, ens aufmerksam, die aus geographijcher kenntnis den Feind schon nahe glaubt. s geographisch

Niederlande.

Der Minister für auswärtige Angelegenheiten erllärte auf Fragen des Abgeordneten Van Hamel bezüglich zer die Sand⸗ und Kiesfrage betreffenden Dokumente laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“:

Die Vorlegung der Dokumente in der Zwiten Kammer habe elne Verzögerung erfahren, einerseitß dadurch, daß im Fall- von zwei Däfu nenten die nachzesuchte Zustimmung zur Veröffentlichung aut— geblieben set, andererseits, weil einige inzwischen eingelaufene Bescheiye böten beantwortet werden müssen und der Text der Antwoiten nicht art bekannt gemacht werden känne, ehe man die Sicherheit besitz‚ paß sie ibre Besstimmung eneicht hätten. Der Minister hofft, die Dokumente im Laufe der nächsten Woche der Kammer vorlegen zu

lönnen. Schweiz.

Auf dem Parteitag der schweizerischen freisinnig⸗ demokratischen Partei in Bern hielt, der Bundesrat Calonder eine Rede, in der er laut Bericht der „Schwei— zerischn Depeschenagentur“ u. a. sagte:

‚Parfeigrundsätze treten naturgtmäß in den Hintergrund, wo ez sich um Leben fragen, um Sein und Nichtsein des Staates handelt. Gs geh! in dieser schicksalegewaltigen Zeit ums Ganje. Ple un— geheure Frisis rückt unsere interngtionalen Bezlebungen in den Vorker— nund. Wir können heute mit Genugtuung feststellen, daß sämtliche Kriegführende in lovaler Weise unserk Neutralität beobachtet haben. Wir darfen ohne weiteres hoffen, daß auch in Zukunft keiner der Krieg— führenden unsere Neutralität mißochten wird. Wenn wir daher hene die Möglichkeit eines DurchmarschetJz oder einer anderen Gebietsver— letzung durch irgend etnen Kriegführenden ins Auge fassen, so ist daß eine theoretlsche Erörterung, die nur durch ganz uneiwartete überraschende Kit gtereignisse aktuell werden könnte. Usser Stand— pinkt einer solchen Mögnllchkeit gegenüber ist nach wie vor der gleiche. Jeder Staat, dert in Mißachtung unserer Neutralität die Integrität unsereß Gebletes verletzt, ist unser Reind, und. wir weiden gegen ihn mit unserer gesamten Militär- mech Krieg führen. Wir würden diesen Kampf widec Rechtabruch und Grwalttat unter allen Umständen auch gegen eine offenbare Ueber macht au nehmen und bis zum Aeußerften fortsttzen. Der Redner wandte sich dann in scharfen Worten gegen die anitmilitaristische Werbetä tigte it. Welch verderbliche Folgen die vaterlandsftind⸗ liche artimllitaristische Verhetzung zeitigen könne, bewtesen die tief⸗ naurigen Greigniss? in Zürich. Glücklicherw ise hätten alle diese antiwilitartst schen Trethere ten bisher den guten Geist der Armee nicht le⸗inträͤchtigt. Der Redner ging dann auf die wirtschaftliche Krise ein und saate, nur durch tief ingreifende wirtschaftiiche Maß—⸗ mbmen seles möglich gewesen, das wirtschaftliche Loben aufrechtzuerbalten. Dee kleine neutrale Schwehn laufe Gefahr, zwischen den faͤmpfenden Riesen wirschaftlich zerdrückt zu werden. Unsere Lage“, fuhr Calonder fort, ist m bezug auf die Landegversorgung mit unentbehrlichen ausländischen Güzengnissen nicht nur ernst, sie ist sorgenvoll. Immerhin scheint etz nicht denkbar, den irgend ine der großen Mächte, die die Welt be—⸗ herrschen, möge sie der einen oder anderen Kriegggruppe angehö en, sähig wäre, duch Abschnetdung der Zuführen unsere iadustr elle Tätig⸗ keit lahmzulegen, um ung so jum ,, nn,, Ruin zu verurteilen oder gar ung der Hungersnot preigzugeben. Es wäre dies nichts andereß als die Verneinung der internationalen Solidarität, durch die uaser Stagt sich mit den übrigen gesitteten Völkern verbunden sihlt. So dürfen wir die Hoffaung autsprechen, daß wir auf den Grechtigkettgsinn und auf die Weisheit der augländischen Staats⸗ männer bauen, die über unsere Zifubien zu entscheiden habe. Der Redner berührte dann die allgemeine enorme Teuerung. Vie finannelle Belastung des Bundetz nehme daher, gam ahgeseben von den ge— waltigen Mobllisationskosten, beständig zu. In um so größerem Maße bestchr die Nojwendigkeit, dem Bund neue Fin aniquellen iu tiöfflen. Bie Uebergangzperiode nach dem Kriege werde neue schwierige Aufgaben bringen. Pflicht der Schweiz werde es auch sein, nach dem Kriege die sostalen Reformen in weitherziger Weise eutjuhauen. In Anlehyung an die neuesten Verordnungen dee Bundtgrateg über die Fremdenpoltiei sagte Calonder: „Wir müssen einig und geschlossen sein, um all dem fremden Hesindel entgegentreten ju können, welches das schweherische Gasl⸗ und Asylrecht mißbraucht, um Wucher, Spionage und antimilitaristische Werbetätigkeit zu trelben. Allerdings sollen die jenigen Aus laͤnder, die sich auständig benehmen, nach wie vor das Hastrecht der Schweh gent ßen. Zum Schluß berührte der Redner soch die internatsonale Mifsion der Schwiiz im heutigen Welt⸗ lieg, indem er darauf hinwieg, daß die Vorsehung der Schweiß die besondere internationale Aufgabe zugewlesen habe, Frieden und Feundschafst unter den Völkern ju fördern und der Menschhelt zu beweisen, daß verschie dene Sprachstaͤmme und Rassen auf der Grundlage deg gegenseitigen Woh wollent und gegenseitigen Bertraueng ju esner glücklichen nationalen Gemeinschaft verbunden werden können. Frieden und Freundschaft nach innen und außen auf Grund der Frelbeit und der Göleichberechligung, das set die Deyise der Schwelß. „Wir wollen und können ung niemandem als Friedens. beimittler aufträngen, aber vor aller Welt wollen wir eg auzsprechen, daß das Schweiservolk aus eigener großer Not und aus tiefer Liebe zur Menschheit sich von ganjer Seele nach dem Fiieden schnt, nach einem aufrichtigen und douernden, auf Freiheit und Gherechtigkeit beruhenden Fiseden. Der Idee einer neuen inter⸗ natloalen Röchtgordnung Luich die die Beziehungen zwischen den Völkern der Gewalt der Waffen entzogen und der Herrschaft des kechtz unterstelst werden sollen, bringen wir als klelner, friedliebenter Et iat selbstver ländlich die wärmste Sympathie entgegen. Die Abrüsturge⸗ fage ist internatsonaler Natur und kann nur auf inten nationaler Grund⸗ la, gelöst werben. Wäg die kleine Schweiz dazu beitragen kann, den ufig der M nschhelt zu glücklicheren auf internationaler Freund-

cast und Gerechiißkeit beruhenden Lebensverhältnissen ju fördern, das betrachtet sie walz ihre bellige Pflicht. Vorläufig wütet dle Rtiegbfurle wel ler. Angesichts des ungeheuren Elends kann, die bweu nichts Besseres Jun, um ihre international: Solidarstãt zu bckanzen, alg hien Samariterdienst und ihre gesamte Tätigkeit sugunsten der vom Keseg so schrecklich heimgesuchien Völker fart⸗

lusetzen. Asien.

Nach einer Reutermeldung aus Peking ist Wangtasieh

um zeitweiligen Ministerpräsiden ten ernannt worden. er Präsident der Republik finbet niemand, der angesichts der

unsicheren Lage den Posten für die Dauer annehmen will.

Rriegsnachrichten.

Derlin, 2s. November. Abends. (B. T. ) m. Mn. Ftandern starter Artllleriekampf vom Houthoulster= nue be end 1

Südlich der Scarpe gesteigerte Feuertätigkeit. Eng— lische Angriffe gegen die Dörfer Inchy, Moeupres und Banteux sind verlustreich gescheitert. 9.

Aus dem Osten und Italien sind besondere Ereignisse bisher nicht gemeldet.

Auch am 23. November versuchte der Engländer auf dem Hauptkampffelde bei Cambrai vergeblich, seinen Anfangserfolg zu einem entscheidenden Durchstoß zu gestalten. Den strategischen Durchbruch, der den Verbündeten in diesem Jahre in Galizien, bei Riga und Jakobstadt und in Italien so glänzend gelungen war, konnten die Engländer hier ebensowenig wie in Flandern, in vier monatigem Versuch trotz rücksichtslosesten Einsatzes außerordentlich starker Kräfte erreichen. Unter schwersten blutigen Verlusten brachen seine gewaltigen Anstrengungen an dem heldenmütigen Widerstande und infolge der wuchtigen Gegen⸗ stöße der deutschen Truppen zusammen.

Am regnerischen Morgen des 23. November war es dem Gegner gelungen, den Südrand des Oites Moeuvres zu besetzen.

Am Nachmittage versuchte er hier weiter nördlich auf Inchy Gelände zu gewinnen. Er wurde im kraftvollen Gegen— toß unter hohen Feindverlusten zurückgeworsen. Gleichzeitig er— felgten nach heftigster Feuervorvereitung am Nachmittage hinter dichten Wellen von Tanks tiefgeagliederte starke Massen— angriffe der Engländer gegen unsere Front Moeuvres Fontaine La Folie. Nach erbittertem hin- und herwogendem Kampfe wurde der Gegner bei Moeuvres abgewiesen und ihm der Südrand dieses Dorfes wieder entrissen. Zahlreiche zer— schossene Tanks liegen an dieser Stelle vor unserer Front.

In Richtung Bourlon vermochte der Gegner nach mehr— fach wiederholten Angriffen, bei denen er immer wieder schwerste blutige Verluste erlitt, in den Wald von Bourlon einzudringen und bis on das gleichnamige Dorf vorzustoßen. Unsere kraft— vollen, wuchtigen Gegenstöße, die sofort einsetzten, warfen ihn jedoch in erbittertem Ringen wieder aus dem Dorfe und dem Walde heraus, in dem ungezählte Haufen englischer Leichen liegen. Schloß Bourlon, in dem er sich noch gehalten hatte, wurde Nachts von unserer tapferen Infanterie gestürmt und die feindliche Be— satzung aufgerieben. Der Angriff auf Fontaine und La Folie, der unter Masseneinsatz von Tanks erfolgte, wurde überall restlos abgeschlagen. Der auf Cantoing zurückflutende Gegner wurde durch unsere Artillerie wirksam in der Flanke gefaßt und erlitt außerordentlich hohe blutige Verluste. Allein vor dem Dorfe Fontaine liegen über 30 zusammengeschossene Tanks, deren Besaßung zum größten Teil umkam. Ein neuer Tank— angriff am Spätnachmittage an derselben Stelle wurde eben— falls glatt abgewiesen.

Auf der Front von Crève-Coeur bis Banteux lag tagsüber starkes planmäßiges feindliches Feuer. Während der Nacht nahm es besonders in Gegend Fontaine zeiweise wieder größere Heftigkeit an, während nächtliche englische Vorstöße gegen Rumilly und die Kanalstellung westlich Creve⸗Coeur in unserem Spertfeuer erstickten. Unsere Flieger griffen mehrfach erfolgreich feindliche Reserven und Tanks mit Maschinen— gewehren an. Der 23. November ist ein besonders blutiger Tag für die Engländer, die trotz immer neuen Einsatzes frischer Divisionen nach ihrem ersten Anfangserfolg nicht nur keinen Schritt weiter vordringen konnten, sondern unter hohen Ver⸗ lusten gewonnenes Gelände wieder verloren.

Auf der übrigen Westfront sowohl in Flandern wie an dem französischen Frontteil war die Gefechtstätigkeit leb— hafter. Bei Passchendaele wurden englische, bei Junincourt starke französische Patrouillen abgewiesen. Eigene Patrouillen⸗ unternehmungen hatten Erfolgs.

In Mazedonien steigerte sich zwischen Prespa-See und der Straße Resna Monastir sowie im Cernabogen die Artillerie⸗ tätigkeit. Südwestlich Dojran holten bulgarische Sturmtrupps Gefangene aus den feindlichen Gräben.

Bei nutzlosen Massenangriffen der Italiener westlich der Brenta und zwischen Brenta und Piave erlitten die Italiener erneut hohe blutige Verluste.

Großes Hauptquartier, 25. November. (W. T. B.)

Westlich er Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

In Flandern steigerte sich der Artillerielampf am Nach— mittage zwischen dem Houthoulster Walde und Zand⸗ voorde zu großer Stärke. Ein englischer Vorstoß an der Straße Ypern Menin scheiterte. .

Auf dem Schlachifelde südwestlich von Cambrai spielten sich heftige, aber nur örtlich begrenzte Kämpfe ab.

Gegen Inchy setzte der Engländer starke Kräfte zu neuen Angriffen ein. Viermal stürmten dichte Infanterie— wellen vergeblich vor. Ihre Verluste waren be— sonders schwer. Im Gegenstoß gewannen unsere Truppen mehrere hundert Meter nach vorwärts Raum.

Nach heftiger Feuerwirkung griff der Feind am Abend Dorf und Wald Bourlon an. Unter dem Schutz von Nebelwolken drang er bis zum Dorfe vor. Die zum Gegen⸗ stoß eingesetzten Gardefüsiliere warfen in erbittertem nächt⸗ lichen Kampf mit blanker Waffe den Feind in seine Ausgangs⸗ stellungen zurück, während pom mersche Grenadiere am Rande des Waldes jeden feindlichen Ansturm zum Scheitern brachten. ö.

Nach dem Mißlingen eines Frühangriffs auf Banteux erfolgten dort am Nachmittage nur schwächere Teilvorstöße.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Die Tätigkeit der Franzosen blieb fast auf der ganzen Front rege. Stärkere Erkundungsabteilungen fühlten gegen unsere Linien vor; der Artillerie und Minenwerferkampf war im besonderen nordöstlich von Craonne, in mehreren Ab⸗— schnitten der Champane und auf dem östlichen Maas— ufer gesteigert. Eigene Sturmtrupps brachten von ge⸗ lungener Unternehmuüͤng westlich von Beaumont zahlreiche Gefangene ein.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Oestlich von St. Mihiel und namentlich im Sund gau

verstärktes Artillerie- und Minenfeuer. Im Walde von Apremont und bei Amm erzweiler wurden stärkere fran⸗

zösische Vorstöße abgewiesen. Oestlicher Kriegsschauplatz

und mazedonische Front

nichts Besonderes.

Italienische Front. Italienische Angriffe zu beiden Seiten des Brenta⸗ Tales und gegen den Monte Pertiea brachen vor umeren Linien zusammen. Der Erste Generalauartermeister. Ludendorff.

Berlin,. 25. November, Abends. (. T. B) In Flandern und südwestlich von Cambrai lebhafte Feuertätigkeit in einzelnen Kampfabschnitten. . Auf dem nt der Maas sind französische An⸗ griffe zwischen Samogneux und Beaumont im Gange. Erfolgreiche Kämpfe im Gebirge zwischen Brenta und Piave.

Auf dem Schlachtfelde von Cambrai ist der von so großen englischen Hoffnungen begleitete, tagelang mit stärksten Kräften fortgesetzte Durchbruchsversuch des Marschalls Haig am 24. November bereits in örtliche Teilangriffe zersplittert. Diese richteten sich vornehmlich mit tief gegliederten Massen—⸗ angriffen gegen die einzelnen Brennpunkte des weiten Kampf⸗ feldes, die im Norden der Eihruchsstelle liegen.

Gegen das vielfach vergeblich berannte Inchy führte der Feind abermals rücksichtslos mehrfach starke frische Kräfte vor. Eine Angriffszwelle nach der anderen brach in unserem Ver⸗ nichtungs feuer zusammen. Nach viermaligem blutigen An⸗ laufen wurde der Feind im Gegenstoß geworfen und ihm von unserer verfolgenden Infanterie Gelände entrissen. In den weichenden Feind schlug das Vernichtungsfeuer unserer Artillerie und Maschinengewehre und ließ ihn an dieser Stelle besonders schwere Verluste erleiden. Vor unseren Stellungen türmen sich die Haufen gefallener Engländer. =.

Weiter östlich versuchte der Gegner den ihm am 23. No⸗ vember entrissenen Bourlon-Wald nebst Dorf wieder in seinen Besitz zu bringen. Von allen Kampfmitteln hegleitet, drangen unter entsetzlichen Verlusten die dichten englischen An⸗ griffskolonnen langsam bis zum Dorf vor. Hier traf sie der in der regnerischen Nacht erfolgende Gegenstoß unserer Garde⸗ füsiliere und warf den Feind mit Kolben und Bajonett in seine Aus gangsstellung zurück, während an den Waldrändern schon vorher jeder feindliche Angriff blutig zusammengebrochen war. Wiederum blieb hier eine neue große Anzahl zerschossener Tanks vor unseren Stellungen liegen. 4

In dem südlichen Bogen der Einbruchsstelle griff der Feind nach seiner schweren Schlappe am frühen Morgen wiederholt später Banteur an. Die Angriffe gelangten nicht einmal bis an unsere Linien heran. 11 neue Tanks brachen vor unseren Stellungen zusammen. .

In Flandern nahm von Mittag an im Abschnitt sädlich Bahn Boesinghe —Staden bis Zandvoorde das feindliche Feuer dauernd zu und erreichte von 5 Uhr 45 Nachmittags an höchste Stärke. Größere Angriffe erfolgten nicht. Nur an der Straße Ypern —Menin brachen gegen Abend mehrere hundert Mann zum Angriff vor. Der Vorstoß scheiterte restlos im i. und Handgranatenkampf. Nachts flaute das heftige eindliche Feuer ab, blieb aber in Gegend Paeschendaele in großer Stärke liegen.

An der französischen Westfront war wie in den Vor— tagen fast auf der ganzen Front die Gefechtstätigkeit nach wie vor rege. Vorstoßende französische Abteilungen in größerer Stärke wurden abgewiesen. In der Gegend von Craonne, in der Champagne, auf dem östlichen Maasufer und im Sundgau nahm das Ärtillerie⸗ und Minenfeuer zeitweise große Stärke an. Eigene Stoßtruppunternehmen glückten. 6.

In Italien verbluteten sich bei vergeblichen Angriffen im Brentatal und gegen von uns genommene Höhen Massen⸗ angriffe der Italiener.

Großes Hauptquartier, 26. November. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

In Flandern nur zeitweilig zwischen Poelkapelle und Gheluvelt gesteigerte Feuertätigkeit. Vorfeldkämpfe verliefen für uns erfolgreich und brachten Gefangene ein. lordöstlich von Passchendaele scheiterte der Vorstoß eines englischen Bataillons. .

Auf dem Schlachtfelde südwestlich von Cambrai wieder⸗ holte der Feind hartnäckig seine Angriffe auf Inchy. Die dort in den vorhergehenden Tagen in Abwehr und Angriff bewährten Truppen wiesen auch gestern den Feind restlos ab.

Unser Vernichtungsfeuer schlug in feindliche Truppen⸗ ansammlungen und in die Bereitstellung zahlreicher Paonzer⸗ kraftwagen südlich von Graincourt. Schwächere Infanterie stieß gezen Bourlon vor; sie wurde zurückgeworfen.

Aus den letzten Kämpfen bei Bourlon hinter unseren Linien verbliebene Engländernester wurden im blutigen Nah— kampf gesäubert. 8 Offiziere, mehr als 300 Mann wurden gefangen, 20 Maschinengewehre erbeutet.

m Südwestrande des Waldes von Bourlon und westlich von Fontaine brachten uns nächtliche sehr heftige Handaranatenkämpfe den erwünschten Geländegewinn.

Nördlich von Banteux griff der Feind nach heftigem Trommelfeuer an. Er wurde abgewiesen.

Ein englischer Vorstoß östlich von Gricourt brach vor unseren Hindernissen zusammen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nach stärkster Feuersteigerung griff der Franzose in 4 km Breite zwischen Sa mogneux und Beaumont an. Seine ersten Angriffswellen, durch unser Jafanterie- und Artillerie⸗ feuer zersprengt, fluteten in ihre Ausgangsstellungen zurück. Mehrfacher Ansturm neu angesetzter Kräfte brach in unserer Abwehrzone zusamm en. Zahlreiche Turkos, Zuaven und andere Franzosen wurden gefangen.

Das starke Feuer griff von dem Kampffelde auch auf die benachbarten Abschnitte über und hielt namentlich zu beiden Seiten von Ornes tagsüber in großer Stärke an.

Infanterie⸗, Schlacht⸗ und Jagdflieger griffen trotz heftigen Sturmes und Regens erfolgreich in den Kimpf ein und unter— stüͤtzten auf dem Gefechtsfelde bei Cambrai und an der Maas unermüdlich Führung und Truppe.

Oestlicher Kriegs schauplatz Mazed onische Front

und

keine größeren Kampfhandlungen.