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74) des cuf Semarkang Lörrach (Baden) belegenen Grundbesitzes der französischen Staatsangebörigen Ernund Rigler in en! und der Bäder Eugen Jacques und Gustav Rieler (Vquidater: Rechtsanwalt Schmitt in Lörrach),
5) es zu Lingenwir kel, Bezirk Lahr, belegenen Grundstöds der fra zosische S aatsang bö igen Marte Aielie Martha, Wäüwe des aul Meg th, geb. BourmondFo-rmes, Paris (* quidator. Raig- schreiber Emil Stemhauser in Langenwin ken),
76) der fronzößfischen Firma A. Raymond, Lörrach, Metallknopf. fabrik in Lörrach (Äãquidator: Rectzanwast Friedrich Vortisch in Lörrach).
Berlin, den 24. November 1917.
Der Reichskanzler (Reichswirtschaftsamt. Im Auftrage: von Jonquiéres.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwang s⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGGBl. S. 487) und vom 10. Februar 19816 (RGBl. S. 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
623. Liste.
Nachlaßmassen und Gesamtvermösgen: 1) Die Nachlaf— masse der am 26. Sptember 1904 verstorbenen Ehefrau Hypolit August Simon, Lutle Eugenie geb. Jacquet; das gesamie im Julande b. fi dlich⸗ Vermögen des französischen Staate angehörigen August Hypeltt Simon in Blümont (Verwalter: Rechtsanwalt Dr. Püunel in Saarburg).
Straßburg, den 21. November 1917.
Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs—⸗ weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S 89) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
624. Liste.
Vermächtnisse: Die Vermächtnisse der französischen Staatz— anzebörigen: 1) Hafner Emma in Paris, 2) Dupulis Lina Wit we, geh Hafner, in Paris, 3) Werck Alte Witwe, geb. KVafner, in Paris, 4) Dupuis Paul in Parig, 5) Weitz. Clére, Marie, Ehefrau, ohne bekannten Wobn, und Aufenthaltso t, am NVacklasse des am 12 Mär 1917 verstorbenen Ingenieurs Emil 3 aus Mülhausen (Zwangsverwalter: Notar Gleyler in Mülhausen).
Straßburg, den 21. November 1917.
Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 209 des Reich s⸗Gesetzblatts enthält unter
Nr. 6154 eine Verordnung über Hächstpreise für Hafer und Gerste vom 24. November 1917, und unser
Nr. 6155 eine Verordnung über den Ausdrusch und die Inanspruchnahme von Getreide und Hülsenfrüchten, vom 24. November 1917.
Berlin Wa 9 den 27. November 1917. Kaiserliches Postzeitungsam;. Krüer.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Kreisschulinspektoer Berg, zurzeit in Memel, zum Seminardirektor zu ernennen.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Dem Seminardirektor Berg ist das Direktorat des Lehrer— seminars in Memel verliehen worden.
Ministe rium für Handel und Gewerhe.
Die am 3. Oktober d. IJ für die französische Beteiligung an der Gesellschaft für selbsitätige Zugsicherungen und Patente der Eisen⸗ und Stahlindustrie m. b. H. in Berlin, Universität⸗ straße 3b, angeordnete Zwangsverwaltung ist auf— gehoben.
Berlin, den 22. November 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.
. Die am 2. Februar d. J. für das in Deutschland be⸗ findliche Vermögen der Firma L. Payen C Co. in Lyon an— geordnete Zwangsverwaltung ist aufgehoben.
Berlin, den 23. November 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Hagen.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22. Dezember 1914 (RGöBl S. 556) und 10 Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über die britische Beteiligung an dem Nachlaß der am 31. März 1917 ver⸗ storbenen Julie Nebel die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter: Kaufmann Peter Becker in Kirn).
Berlin, den 22. November 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Hagen.
Bekanntmachung.
Daß von mir gegen Frau Karoline Köbler, Berlin, Greifswalderstratze 218, erlessene Verbot des Handels mii Gegenständen des täglichen Bedarfs habe ich auf Grund des 52 Abs. 2 der Bundesraitperordnung vom 23. September 1915 (RGI. S. 603) durch Verfügung vom heutigen Tage wieder a u f⸗ gehoben.
Berlin⸗Schöneberg, den 22. November 1917.
Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswuchetamt. J. V.: Machatins.
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Bekanntmachung.
Auf Grund des § 2 Abs. ? der Bundegratsderordnung vom 23. September 1916 jur Ferm balt ng unzuverlässiger Personen vom Vandel (R Bl. S. 603) babe ich dem Kaufmann Hermann GBrennicke in Berlin, Dirckse straße 23, die Wiederaufnahme des Handels mit Segenständen des täaltchen Bedarfs, insbesondere mit Web, Wirk- und Strickwaren, gestattet (Vandelsverbot vom 15. Jani 1917 Reg. Amtsblait Potsdam, Stuck 25, Reichsanzeiger Nr. 144).
Berlin-Schöneberg, den 24. November 1917.
Der Poltzeiptäsident zu Berlin. Krlegewucheramt. J. V.: Machatius.
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GSekanntmachung.
Auf Grund des § 2 Abs. 2 der Bundegratsverordnung vom 23. September 1915 jur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RHB. S. 603) habe ich dem Kaufmann Hermann Bieber in Berlin, Wallnerthbeatersiraße 25, die Wieder⸗ aufnahme des Handels mit Wed, Wirk- und Strick— waren durch Verfügung vom heutigen Tage gestattet (Handels⸗ verbot vom 19. Juni 1917, Reg.“ Amis blatt Stück 26, Reichs— anzeiger Nr. 147).
Berlin⸗Schöneberg, den 24. November 1917.
Der Polizeipräsident zu Berlin. Krlegswucheramt. J. V.: Machatius.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 28. November 1917.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr, für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Unter dem Vorsitz des bayerischen Staaisministers von Dandl fand vorgestern, wie die „Korrespondenz Hoffmann“ meldet, eine Sitzung des Ausschusses des Bundesrats . die auswärtigen Angelegenheiten im Reichs— anzlerpalais statt.
In Maschinenhau⸗ und sonstigen Konstruktionswerkstätten sowie in Betrieben der Metall- und Holzwarenindustrie usw. lagern noch erhebliche Bestände gebrauchter Pausleinwand. Wie durch „Wolffs Telegraphisches Büro“ mitgeteilt wird, können diese Mengen für die Kriegswirtschaft nutzbar gemacht werden. Die beauftragten Sortierbetriebe, deren Ver⸗ zeichnis bei der Kriegs⸗Rohstoff Abteilung des Königlich Preußischen Kriegsministeriums, Beilm SW. 48 (Verl Hedemann⸗ straße 10), Settion W. LV, erhältlich ist, sind angewiesen, Angebote derartigen Pausleinens entgegenzunehmen und die angebotenen Mengen zu günstigen Preisen nach Anordnung der Kriegs Rohstoff-⸗Abteilung anzutaufen. Zu einer Befüichtung, daß die in dem Pausleinen befindlichen Zeichnungen unbefugt verwertet werden könnten, liegt bei der AÄrt der beabsichtigten Verarbeitung kein Anlaß vor.
Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ erfährt, ist die Lage der in der deutschen Krieaswirtschaft tätigen pol— nischen Arbeiter in mehreren Sitzungen der zuständigen Reichsbehörden und Ministerien sowie der militärischen Stellen unter Beteiligung von Vertretern aller Par⸗— teien des Reichstags eingehend beraten worden. Da⸗ nach sollen die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um die vom Kriegsministerium erlassenen Bestim⸗ mungen zur tung der Arbeitsfreudigkeit der polnischen Arbeiter an allen Stellen zur Durchführung zu bringen. Es werden bei den stellvertretenden Generalkom mandos als deren Organe ständige Fürsorgestellen für die polnische Arbeiterschaft gebildet. Außerdem werden beim Kriegsamt nach Bedarf Kommissionen unter Hinzu— ziehung polnischer Vertrauensleute zusammengesetzt werden, die die verschiedenen Bezirke bereisen. Bei Streitigkeiten über den beabsichtigten Wechsel der Arbeitsstelle sollen in Zukunst von den entscheidenden Stellen polnisch sprechende Arbeitervertreter herangezogen werden. Auch für die Ge⸗ währung von, Urlgub nnd, soweit die Verkehrverhältnisse und die Kriegswirtschaft es erlauben, wesentliche Erleichterungen vorgesehen; hierbei sollen in erster Linie berücksichtigt werden verheiratete Arbeiter und Arbeiterinnen, die von ihrer Familie getrennt sin, und solche die während des ganzen Krieges noch temen Heimatsurlaub gehabt haben. Dieser soll für die in der deutschen Landwirtschaft beschäftigten Arbeiter in der Regel in die Zeit der Wintermonate verlegt werden. Bei der allge⸗ mein bekannten, außerordentlich starken Inanspruchnahme der Eisenbahnen und der großen Zahl der polnischen Arbeiter muß jedoch naturgemäß mit Beschränkungen der Beurlaubungen aus Verkehrsrücksichten gerechnet werden. Aus dem gleichen Grunde müssen ja auch die Beurlaubun gen der an der Front stehenden deutschen Heeresangehörigen zeitweise stark beschränkt werden. Für den Besuch des Gottesdienstes, falls da— mit ein Ortswechsel, verbunden ist, soll künftig die durch eine langfristige Bescheinigung erteilte Genehmigung genügen. Weiter soll das polizeiliche Meldeverfahren für 'die polnischen Arbeiter nach Möglichkeit erleichtert werden. Es darf erwartet werden, daß alle Beteiligten, besonders auch die polnische Arbeiterschaft selbst, dem wohltätigen Zweck dieser Neuregelung unter Aufgabe von übertriebenen Wünschen Ver⸗ ständnis entgegenbringen.
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Dag Ob erkom mando in den Marken hat auf Grund des § 96 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 sür das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgende Bekanntmachung erlassen: 51. In Gewerhebet eben, welche die Erteilung von Auskünften über Vermögens v rhäͤltnisse oder persörliche Angelegenheiten jum . haben, dürfen keine Auskünfte erteilt werden, die ettè ffen:
6 te, Err ztehungen, b) den Ersatz eingejorener Arbeitskréfte in ka fn 41 nt indust rellen Betrieben, ö n ,,,
c) Auftrãge der Heeres und Marineverwaltung,
d) Tatsagzen, von denen der Auekanfterteilende welß oder den
Umnänden nach ann-bmen muß, daß sie als Anbalte puntte für
Anschläge auf Anlagen und Betriebe dienen können, die für
die Landes verteidigung oder Kriegt wictschaft von Bedeu nung sind. Auch die Einziebung solcher Auskünfte ist den genannten
Geweirbebetrleben untersagt. ;
§ 2. Auskünfte über Bezu hungen elner deutschen Firma zum Auslande dürfen nur mit deren Zustimmung gegeben werden.
§ 3. Zuwiderh mdlungen gegen die vorstebenden Bestimmangen werden mit Gefängais bis zu einem Jahre bestraft. Sind müdernde Umstände vorhanden, so kann auf Haft oder a f Geldstrafe bis ju eintar sendfünfhundert Mark erkannt werden. Außerdem kann rer Gewerbebetrieb ganz oder zum Teil untersagt werden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser hat die Errichtung eines Ministeriums für Volksgesundheit genehmigt und den Ministerpräsi— denten ermächtigt, einen hierauf bezüglichen Gesetzentwurf im Reichsrate einzubringen.
— In einer Besprech ung mit Abgeordneten des Herren— hauses äußerte sich der Minisier des Aeußern Graf Czernin über die durch die Friedensbestrebungen der gegenwärtigen russischen Regierung geschoffene Lage. Wie die „Slavische Korrespondenz“ meldet, betonte er die Bereitwilligteit und He⸗ reitschaft der Monarchie, in Verhandlungen über einen ehrlichen und annehmbaren Frieden einzutreten. ᷣ
Großbritannien und Irland.
Der Premierminister Lloyd George ist gestern vor— mittag nach Paris abgereist, um an der Sitzung des Ohersten Kriegsrats teilzunehmen. Auch der griechische Ministerpräsident Venizelos ist nach Paris abgereist.
— Im Unterhause ist dem „Nieuwen Rotter damschen Courant“ zufolge von 46 Mitgliedern, meist Pazifisten oder unabhängigen Radikalen, ein Antrag gegen die geplante Ver⸗ ordnung eingebracht worden, die . künftig auch auf politische Ftugschriften auszudehnen.
— Der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Lord Robert Cecil hat in Norwich eine Rede gehalten, in der er, dem „Reuterschen Büro“ zufolge, ausführte:
Es gebe keine Sicherbett für England, bis Deutschland endgültig geschlagen set. Der deutsche Vorschlagz, Dorveleben einzuführen, zeige es in seiner wahren Gestalt; er sei der Amefluß desselben Gettes, der nicht dulde, daß ein Gesetz der Moral und Religlon den deutschen Staatsintenssen im Wege stehe. Einige glaubten, das deuische Volk verlange nach Früleden. Eine Probe dafür wäre di⸗ Bereitwilligkeit, Belglen wieder herzustellen und es sür die ihm zugefügten Unbilden zu entschäotgen. Die Deutichen seien aufgefordert worden, als Beweis sür die Ausrichtigselt ihres Friedens wunsches darauf zu antworten, aber von der deutschen Regierung sei keine Anwort gekommen. Niemand könne daher jwelfeln, daß der Gesst der deutschen Regierung genau derselbe sei, wie zu der Zeit, als sie Europa in den Krieg stürzte. Wenn dieser Geist sich nicht ändere, näte es verbrecherisch ju denken, daß mit einer solchen Macht ein dauernder Friede geschlossen werden könne. Das obeiste der ffrriegsztele der Verbündeten sei und müsse sein: der Sieg. Vor einigen Tagen erttärte ein deutscher Staatsmann, die Deutschen seien überall siegteich; aber wenn man die Lage richtig betrachte, k mme man ju genau dem gegenteiligen Schlufsse. In den heiden letzten Jahren ode noch länger hahe es teine Schlacht zwischen britischen und deutschen Truppen gegeben, worin die Deuischen siegrrich gewesen seien. Der Verlust de Kolonien und die bittischen Siege in Palästina gäben den Deutschen sicher Utsabe nachzudenken. Dasselbe gelte für Mesopotamten Englano fönne jedenfalls sagen, daß die Veutschen nicht einen Qu aoratoll britischen Bodens besetzt hielten. Die Blockad habe ihre Krtitker; man könne aber sagen, daß in der gagzen Weligeschichte nichts, was dieser Blockade gleichläme, gelelstet
worden sei. Frankreich.
Bei der Eröffnung der Beratung der Verbündeten in Paris wird die französische Regierung, wie der „Temps“ meldet, vorschlagen, durch eine gemeinsame Erklärung die Ge⸗ fahren festjustellen, denen Rußland durch die Usurpatoren, die augenblicklich in St. Petersburg herrschen, ausgesetzt ist. Es wird sich auch darum handeln, die Verletzung der von Rußland ein⸗ gegangenen Verbindlichkeiten zu brandmarken, da Rußland Sonderverständigungen mit dem Feind einzuleilen sucht und Dokumente veröffentlicht, die nur auf allgemeinen Beschluß ver⸗ öffentlicht werden dürften. Der „Temps“ fügt hinzu, daß Frankreich, das mit Rußland vor dem Kriege verbündet war, infolgedessen besonders schwerwiegende Gründe habe, sich zu beschweren, und vollkommen entschlossen sei, Proteste zu bean⸗ e, denen es seine besonderen Beschwerden hinzufügen werde.
— Der Ausschuß für die Angelegenheit Malvy hat, der. „Agence Havas“ zufolge, mit 18 gegen 5. Stimmen die Beschlüsse gebilligt, die durch den Bericht Forgeots begründet waren, wonach Malyy zur Aburteilung dem obersten Gexichts⸗ hof überwiesen werden soll. Die Kammer wird den Bericht am 28. November besprechen.
Nußhland.
Von maßgebender Seite in St. Petersburg erfährt die „Times“, daß in einer Zusammenkunft der Botfchafter auf der amerikanischen Boischaft beschlossen wurde, Trotzki Note, die als nicht empfangen gelten sol, unbeachtet zu lassen.
— Der maximalistische Oberbefehlshaber Krylenko ist an die Front abgegangen, nachdem er an Armee und Flotte eine Friedengkundgebung erlassen hatte. Die Maximalisten melden die Verhaftung des Generals Ryabtsew, des früheren Kommandeurs im Moskauer Militärbezirk, der den Versuch machte, als Bauer verkleidet zu entkommen.
— Der Kongreß der Städtevertreter und der
Sem stwos hat einem AÄmsterdamer Blatte zufolge beschlossen,
ine neue demokratische Parteiorganisation mit folgendem Programm zu gründen:
I) Etnspruch gegen die Aneignung der Macht duich die Maxt— malisten,
2) die. Verfassunggebende Versammlung wird al die einzige
Machsquelle angesehen, 3) Verstellung aller Freibeit,
4) Uehertragung des Grund und Bodeng an die Agrarausschüsse,
) Beschleuntgung der Friedengverhandlungen. Bis zur Bildung eines neuen Kabinetts soll jede Regie⸗ , in Händen der Städtevertreter und der Semstwos
— ach einer Meldung, der Petersburger Zeitung Prawmda“ befinden sich n. a. diger n. ö. . der Ge⸗
walt der Bolschewiki: St. Petersburg, Motkan, Kiew,
Nischnij Nowgorod, Charkow, Odessa, Jekat a: Saratow, stalan, Rostow, wuessin rn en, Ftrasnojars Tobolsk, Serpuchow und Tsarishn! ö z
Die „Daily News“ meldet, daß der; nördlichen Front beunruhigend e 3966 6 herrschen. Eine Woche lang gab es dort kein Brot Zwieback war nur für zwei bis drei Tage vorhanden. An der Front von Dünaburg hungern die Soldaten ebenfalls. Man befürchtet Unrutzen unter den Truppen. Anstatt der hundert täglich nötigen Waggonladungen kamen höchstens 0 n. eie !. * wirrung im Verkehrswesen nahm durch die jun gsten Creignisse noch zu. Truppen, die nach verschiedenen Plätzen ö. worden waren, wurden angehalten, da die Eisenbahn⸗ inien aufgerissen waren, um den Vormarsch nach Petersburg
u verhindern. Sie befinden si Si ;
— In Kiew ist nach einer Meldun des ail Chroniele“ die Macht in den Händen der u ee nf . Rada, die die ukrainische Republit ausgerufen hat. Die Republik wird mit Rußland vereinigt bleiben und um⸗ faßt die Gouvernements Kiew, Pobolien, Wolhynien, Tschernigow oltapa, Charkow, Jelaterinos law, Cherfon und Tauris. Alle hie! gierungsstellen in Kiem sind in den Händen der Ukrainer und die russischen Blätter sind beschlagnahmt. Am 20. d. M. hat die Rada eine Kundgehung erlassen, in der die Republik aus— gerufen, alle privaten Ländereien, ber Grundbesitz der Klöster , . . dem ö Gebiet als Staats⸗ e irt werden und die gesetzaebende Versam der Ukraine für den 22. Januar . wird. ö
Einer von „Wolffs Telegraphenbüro“ verbreiteten Mel⸗ dung aus Haparanda zufolge habe sich Kaukasien schon von , n gen wum . ig, dr , mn, gegründet
ment gewählt. Diesem gehörten 46 ĩ an, unter diesen sei nur ein Holsh nl si. J
Von den durch die bolschewistische Regierung ver— offentlichten , r, r n,. 6 . ausführlich mitgeteilt: An erster Stelle wird in der „Prawda“
,, veröffentlicht, das im Blatte die Ueberschrift
Uebereinkommen, betreffend den rer, , , , nd Konstantinopel und
Am 19 Februar (4. Mär) 1915 übergab der Außenminister den fran õsischtn und englischen Botschaften eine , in der alt wünschens wertes Ziel ausgesprochen wurde, daß Ils Ergebnig des gegenwärtfgen Krieges folgende Gebiet Ruß. land üherlgssen werden möchien: Die Stadt? Konstantinohel, die westlichen Klsten des Bes porus bis zum Samratafluß und einem Väter nätzer zu bestimmenden Punkt am Ismidsund, die Inseln im Marmarameer und die Inseln Jubros und Tenedos. Frankreichs und Englands Sonderprivilegten inerhalb der angegebenen Gebiete sollen unangetgstet blelben. Sowohl Frankreichs wie Englands Regierung gaben ihre Bereltwilligkeit zu erkennen, unsere als wnschengwert bezeichneten Zieie gutzuheißen unter der Voraussetzung, daß der Krieg glücklich endete, und anderer⸗ seits einer ganten Reihe französticher und englischer Forde⸗ lungen entgegengekommen werde, die sich teil auf Gebieie des Dsgganischen Reiches, teils auf andere Gbiete bejogen. Diese Forderungen waren, sowelt sie der Türkei galten, folgende: Konstantinopel wird als ein Freihafen anerkannt zur Durchfuhr von Waren, die weder von Roßland kommen noch nach Rußland g'hen, und Handelsschiffe sollten frele Durchfahrt durch den Sund baben. England und Frankreich sollten in der asiattschen Türkei Rechle zuerkannt werden, welche durch ein Sonderüberein tommen zwischen Fran. retch, England und Rußland genau bestimmt werden sollte. Die heiligen Stätten der Moham medamer und Arabien solllen einem unabhängigen mobammedanischen Reiche unterstellt werden. Die duich daz englisch⸗russische Ueberein. kommen vom Jahre 1907 neutralisierie Zone in Perfien sollte als ju Englands Imieressensphäre gehörig anerkannt werden. Die russische Regierung, die im Prinzlp anerkannte, daß diesen Forde⸗ jungen entgegengekommen werden müsse, machte gleichwohl einige Vorbeha te. In der Formulierung unserer Wuͤnsche, betreffend die heiligen Stätten der Mohammedaner, müßte unmittelbar klar= gestest werden, ob diese Stätten unter türklscher Oberboheit berbleiben und der Gultan welter das Kaltfat behalten sollte, oder ob man einige neue unabhängige Reiche gründen sollte. Nach unserer Meinung wäre es wünschenswert, daß das FKalKtfat von der Türkei getrennt würde. Auf alle Fälle müßten die Wallfahrten nach den heiligen Stätten srel bleiben. Rußland geht darauf ein, die neutrale Zone in Persien, alg unter Englands Interessensphäre gehörend anzuerfennen, bält gleichwohl den Vordehalt für angebracht, daß die Gebiete der Städte Ispahan und Jesda Rußland zugesichert werden und daß der Teil der neutralen Zone, welcher wie ein Keil zwischen die russische und afghanische Grenze elngeschoben ist und sich Rußlands Grenze bei Sulgafar saͤhent, der russischen Interessenspäre zugewiesen wird. Die russische Regierung hält es für wünschengswert, daß außerdem gleichmeltig Enj=— cheidung getroffen wird über das an Rußland grenzende nörd— liche Afghanistan in der Richtung der von der Reglerung bei den Verhandlungen des Jahres 1914 auggesprochenen Wünsche. Nach Ginttitt Ftaliens in die Reihe der triegführende Möchte wutzen unsere als wünschengwert bezeichneten Ziele auch der ttalienischen Reglerung mitgeteilt, welche ihre Einwilligung augsprach unter der Vorquesetzung, daß der Krleg mit Sleg endeie, daß Jigllens Wünsche im allgemeinen und im Osten im besonderen Entgegenkommen fänden und daß wir in den ung zufallenden Gebieten Italten dieselben Rechte zuerkennten, wie Frantreich und Gagland.
Gebeimtelegramm an den Botschafter in Paris vom 9. März 1916:
Auf der bevorstehenden Beratung können Sie folgende allgemelne Grurdsätze zur Richtschnur nehmen. Die zwischen den Bundesgenossen während des Kiütegeg eingegangenen poltttschen Übereinkommen müssen unangetastet bleiben und dürfen keiner Revision unterworfen werden. Dieß gilt unserem Abkommen mit Feankreich und England, be— tteffend Konffantin opel, den Sund, Syrten und Kleinasien, wie dem Londonvertrag mit Ftalien. Alle Vorschläge, betreffend gestlꝛgung der zukünstigen Grenzen Mitteleuropag, sind zurzeit beifrüht, im allgemeinen muß man eingedenk sein, daß wir berelt Ind, Frankreich und England volle Freiheit zu lassen, Deut sch la nds Westgrenzen ju bestimmen, da wir darauf lehnen, daß die Bundesgengssen uns ihrerselts vol le Frei⸗
eit lassen, unsere Grenzen gegen Deutschland und Oesterreich zu bestimmen. Notwendig ist es dor allem, zu fordern, daß die polnische Frage von den Gegenständen der Internationalen Verhandlungen auggenommen und glle Versuche, . Zukunft unter die Garantienkontrolle der Mächte ju stellen, verhindert weiden. Was die standi⸗ gab ischen Reiche angeht, muß man dahin streben, Schweden von emnem gegen ung feindlichen Auftreten abzuhalten, und ebenso recht⸗ zeltig an Maßnahmen denken, Norwegen (2) auf unsere Selte iu el gen für den Fall, daß es nicht gelingen sollte, einem
sieg mit Schweben vorzubeugen. Ru män ken find bereits alle die polstischen Vorteil Versprochen worden, die es ver Ubgen lönnen, zu den affen mn greifen, nrd beg bald ist es voll⸗ e wen unrhiig, dieser Richtung eue Lomittel zu Frauchen. Mie lage, betreffend Verdraͤngung der Deuischen pom (chinesischen Markt,
hat sehr große Bedeutung; aber da die Entscheidung dleser Frage ohne Japans Mitwirkung unmöglich, ift es ratsam, die Erörterung derselben bis zur ötonomischen Berafsung zu verschleben, auf der japanische Vertreter anwesend sein werden. Dies schließt nicht aus, daß ein vorbereit⸗nder Meinungeauttausch auf diplomatischem Wege zwischen Frankreich und England in dieser Frage e,, ist. a sonow.
Gebetmtelegtamm an den russischen Botschafter in Paris:
St. Petergburg, 30. Januar 1917. 507. Kopie. In allerhöchster Audienz hat Herr Ooumergue Seirer Majftät dem Kaiser den Wunsch Frankreichs mitgeteilt, sich der Rückgake von Gl saß und Lothringen nach dem Schluß des Krieges zu versichern, sowie elner Sonderstellung im Tale des Saarflusses, und et dehin, ju biingen, daß die Gebiete westlich des Rheins von Deutschland losgertifsen und so reguliert werden, daß der Rhein in Zukunft ein dauerndes strategischs Hindernis gegen, ein deutsches Vordringen bilden möge. Doumergue sprach die Hoffnung aus, Seine Kalserliche Majestät möchte nicht abi hnen, jetzt sofort seine Justimmung zu ptes'm Vorschlage auszusprechen. Seine Katserlfche Mäsestät geruhte, im Prinzip seine Zustimmung auszusprechen, und ich erfuchte infolge dessen, daß PVPoumergue nach Müͤtellung mit seiner Regierung mir. einen. Vorschlag zu einem Uebereinkommen mittellen möch:e, welches auf der Grundlage des Notenwechlels zwischen dem franmöstichen Botschafter und mir geschlossen werden könnte. Indem wir somit den Wünschen unserer Bundesgenossen entgegenkommen, glaube ich gleichwohl an einen Gesichte punkt er— innein zu müssen, welcher von der Kaiserlichen Regterung im Telegramm vom 24. Februar 191tz Nr. 918 dargelegt wurde und nach dem wir, wenn wir Frankreich und England uneinge— schränktes Recht in der Frage der Festffellung von Deu schlandg westlichen Grenzen zuerkennen, darauf rechnen, daß die Bundeg— genossen ihrerseitz ung ein entsprechendes Recht zuerkennen werden, wag die Feststellung unserer Grenzen mit Deuisch— land und Oesterreich anbelangt.! Der beporstehende Noten- wechsel in der von Vougerzue angeregten Frage gibt uns somit Veranlafsung zu ersuchen, daß die franzoösische Regierung uns gleichzellig tte Einwilligung dazu versichert, daß Rußland in den Frage der Bestimmung sesner jufünftigͤn Grenzen im Westen Vandlungsfreibeit erbält. Genaue Angaben in dieser Frage werden wir zu seiner Zeit dem Pauser Kabinett mitieilen. Ves Ferneren glauben wir uns der Einwilligung Frankreichg versichern zu müässen, daß nach dem Schlusses des Krieges die Servttut über die Aaland— inseln aufgehoben wird. Bite legen Sie die oben dargestellten Gesichtgpunkte Briand dar und telegraphleten Ste über das Ergebnke.
Pokrowski.
In der „Soldatskaja Prawda“ werden folgende Tele⸗ gramme des Außenministers Terestschenko veröffent— licht, die eine Episode in der Geschichte des Verhältnisses zwischen Rußland und seinen Bundesgenossen be— treffen, und ein Geheimtelegramm des diplomatischen Agenten Rußlands in Bern.
Geheimtelegramm an die, Vertreter in Paris, London, Rom vom 9. Oktober 1917:
Der französische, englische und italienische Botschafter hatten den Wunsch ausgedrückt, gleichzeitlß vom Mönisterpräsidenten empfangen zu werden und machten ihm eine Mitteilung, in der hervorgehoben wurde, daß die letzten Ereignisse Befürchtungen erwecken, betreffend die Widerstandskrajt Rußlands und dessen Fähigkeit, den Krieg fort— zusetzen; aus di'sem Anlaß kann die allgemeine Volksmelnung in den, verbündeten Ländern von ihren Regierungen An—Q— gaben über die materielle Hilfe fordern, die Rußland ge⸗ währt worten ist. Um den verbündeten Regierungen die Möglichkeit zu geben, die allgemeine Stimmung ju beruhlgen und ihr neue Zuversicht einzuflößen, obliegt es der russischen Re—⸗ gierung duich die Tat ihre Gntschlossenbeit zu zeigen, alle Mutel anzuwenden, um die Visziplin wiederherzustellen und der Armee einen wirklichen Kriegergeist einzuflößen sowie das regelrechte Funktionieren des Regierungsapparals vor und hinter der Front zu sichern. Die verbündeten Reglerungen drücken endlich die Hoffnung aus, daß die russische Regierung diese Aufgabe erfüllen und sich somit der Unterstützung der Bundesgene ssen versichern wid. Der Minister hob in seiner Antwort an die drei Bot⸗ schafter hervor, daß die Interimgreglerung Maßnahmen in der Richtung ergreift, daß der Schritt der Botschafter bei der Allgemein⸗ heit nicht eine Auslequng erfahre, die geeignet wäre, Uawillen gegen dle Bundesgenossen zu erregen. Er wieg dabei darauf hin, daß die gegenwärtige schwierige Lage Rußlands in bedeutendem Maße mit der von dem alten Regime übernommenen Eibschaft zusammenhängt, dessen Regierung jurzelit im Auslande eine Unternützung und ein Ver⸗ trauen gen ssen haben, die vielleicht ihren Verdiensten nicht entsprochen hätte. Er lenkte auch die Aufmerksamkeit auf die gefährlichen Folgen, welche ein Schwanken der , . in der Frage der Versehung der Armee mit ihren Krie, sbedürfnissen zur Folge haben müßte; diese Folgen zeigen sich zwei, drei Monate nachdem ein derarnges Schwanken verspürt wird. Wag den Krieg anlangt, so hob Kerengzki hetbor, daß man diesen in Rußland immer noch als elne allgemeine nationale Angelegenheit betrachtet, und daß er es des halb für unnötig halte, die von dem russischen Volk gebrachten Opfer besonders hervor- zubeben. Der Imperialtzmus der Zentralmächje bildet die größte Gefahr für Rußland, und der Kampf gegen diesen Impertalismus muß im nahen Anschluß an die Bundesgenossen geführt werden. MRußland, das mehr altz andere vom Kriege gelitten hat, kann diesen nicht beendigen, ohne seine territoriale Integrität und Unabhängigkeit gesicheit zu haben, und wird den Kampf fortsetzen, wie auch die internationale Spannung werden möge. Was die Maßnahmen zur Wiederauftich⸗ tung der Kampfsähigkeit der Armee anlangt, hob der Ministerpräsident hervor, daß diese Aufgahe Gegenstand der ganzen Aufmerksamkeit der Regierung bilde, und daß die am gleichen Tage vom Kriegsminther und Außenminister an die enn, unternommene Reise gerade von der Notwendigkeit ein entsprechendes Programm auszuarbeiten, hervor⸗ gerufen war. Zum Schluß wies Kerenzkt hinsichtlich der kollektiven Art dez Schritteg der Botschafter darauf hin, daß Rußland immer noch eine Großmacht ist. Terest schento.
Geheim dokument an den Botschafter in Washington vom 9. Oktober 1917: .
Der englische, der französische und der italienische Botschafter wurden heute vom Ministerpräsidenten empfangen und hoben ihm gegenüber im Namen ihrer Neglerungen die Notwendigkeit hervor, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kriegsfäbigkeit der Armee zu ergreifen. Dieser Schritt hat auf die Vorläufige Reglerung einen peinlichen Eindruck mgchen müssen, umsomehr, als alle unsere Bundetzgenossen die Anstrengungen kennen, die die Reglerung macht, um den Kampf gegen den gemeinsamen Feind fortzusetzen. Ich hitte Sie, streng vertraulich, Lansing mitzutellen, wie hoch die Vorläufige Regierung es geschätzt hat, daß der amerikanische Botschafter sich elner Teilnahme an dem fraglichen Schiitt enthalten hat.
Terestschenko.
Geheimdokument vom 11. Oktober 1917:
Der gemeinsame Schritt der drei Botschafter hat einen peinlichen Eindruck auf ung gemacht, sowohl durch selnen Inhalt wie die Form, in der er gemacht wurde. Unsere Bundesgenossen kennen sebr wohl die außerordentlichen Anstrenungen, welche die Vorläufige Re⸗ gierung, gemacht hat, um die Kriegsfähigkeit der Armee wieder⸗ herzustellen. Weder militärisches Mißaeschck noch innere Unruhen, noch die gewaltlgen materiellen Schwierigkeiten sind imstande sewesen, während der letzten sechß Monate Rußlands unbeug⸗ . Enischlossenheit zu brechen, den Krieg mit dem gemeinsamen
müßsen wit uns verwundert fragen, welche Motive unsere dr genossen zu elnem solchen Auftreten vermögen können, und *. 1 reellen Eigebnisse sie davon erwarten. Bitte, teilen Sie e . des vorliegenden Telegramms dem Außenminister mit, legen 3e n auch mein eindringliches Ersuchen dar, daß er den Schrett der Bundes genossen nicht ander darstellen möge, als das Ergehnis fine vorhergehenden Verhandlung, 6. . . e. Ie n n Auf⸗ inen Meinung bei uns zu veimeben. regung der allgemeinen Meinung uns 3 , . Geheimtelegramm des diplomattschen Agenten Rußlandz in Bern vom 4. (17 September 1517 Nr. 707 In der Lokalpresse ist ein Fühler erschienen, nech welchem einige Finanileute aus beiten in Kriege mit einander besilla— lichen Lagern kürzlich in der Schweiz weligehende gemein same 23 sprechungen geführt haben. Wer die Beratunggteilnebme⸗ und welches die Ziele der Beratung gewesen, wird streng geheim gehalten. Zwelfellos sind jedoch folgende Personen daheb gewesen: Jaques 8 tern Fon ber Niederlänbiscken' Bank in Parig, Tu ckmann ron der Partler Abtellung der Lloyd⸗Bank Fürstenberd, Dirsektor der Deut chen Pie konto geschschaft (J. Außertem ein Vertrelge der deutzchen Bank und einer österreichischen (. Austrobank'). Die Engländer haben zwar soöre Teilnahme an den Beratungen bestritten, aber am 2. (13) **), tember traf in Genf aus London der Direktor der Llond Bank . 11 unter dem Vorwande der Gründung einer Filiale in der Schwei ein. Wte gerüchtweise verlaatet, hat man als Grundlage Sing Uebereinkommens solgende Mö / lichkeiten erörtert: Elsaß⸗ Lothringen sollte Frankreich zurückgegeben und Jtalis us Forderungen follte entegengetommen werden Nichts Bestimmtes it berreffs Rußlands festgestellt worden; es sind nur An fentu gen auggesprochen worden, daß die Zentralmächte elne Reihe Ent schäblgungen im Osten erhalten können. Die deutschen Tell nehmer an den Beratungen forderten insbesondere die Belassung der baltischen Provinzen an Deutschland und Unabhängigkest für Finnland. (Hierzu bemerkt . W. T. B.“, daß bie Tat ache bieser Zu⸗ sammeakunst berells von deutscher Seite in Abrede gestellt ist./
Italien. . .
Der Ministerpräsident Orlando, die Minister Nitti,
Dall Olio und Vianchi sowie der Kommissar für das Flug—
wesen Chiesa sind gestern abend zur Teilnahme an der Be⸗
ratung der Verbündeien nach Paris abgereist. Sonnino hat sich schon vorgestern dahin begeben.
Der „Avanti enthält Nachrichten über eine große and⸗ arbeiterbewegung in der Provinz Rom, mit der wahr⸗ scheinlich die bereits erfolgte Auflösung zahlreicher Gemeinde⸗ verwaltungen im Zusam menhang steht. Viele Frauen wurden wegen Gefährdung der freien Landarbeit mit Gefängnis be⸗ straft. Das Blatk richtet eine Mahnung an alle Sozialisten, in den besetzten Gebieten zu bleiben und auch dort nicht zu fliehen, wo ein Einfall droht. Eine ähnliche Aufforderung richtet die Mailänder sozialistische Stadtverwaltung an alle Gemeindebeamten im Kriegsgebiet.
Spanien.
Nach einer amtlichen Mitteilung wurden am Sonntag im ganzen Lande Versamm lungen zugunsten einer Amnestie abgehalten. Zwischenfälle werden nicht gemeldet.
Asien.
Einer Reutermeldung aus Peking zufolge nimmt die Un⸗ ordnung in Charbin zu. Die Fremden werden angegriffen
und beraubt. Die Konsuln haben den russischen Behörden
mitgeteilt, daß sie, falls keine Bürgschaften für den Schutz der Fremden gegeben werden, englische, amerilanische und japanische Truppen herbeirufen werden, um in Verbingung mit den russischen und chinesischen Verwaltern die öffentliche Sicherheit aufrecht zu erhalten.
Kriegsnachrichten. Berlin, . November, Abends. (W. T. B.) Auf dem Schlachtfelde bei Cambrai sind starke englische Angriffe zwischen Bourlon und Fontaine ge⸗— scheitert. Erbitterte örtliche Kämpfe dauern noch an.
Im Osten und an der italienischen Front nichts Be⸗ sonderes.
Bei Sturm und Regen verlief in Flandern der Vor⸗ mittag des 26. November mit geringer beiderseitiger Gefechte⸗ tätigkeit. Erst Nachmittags steigerte sich von Westroosebeke bis Zandvoorde das Artilleriefeuer zu großer Heftigkeit. Am Abend trat von der Küste bis Houthoulster Wald erneut Feuersteigerung ein. Westende Bad, Stadt Dixmuide erhielten lebhaften Be⸗ schuß. Verschiedentlich vorstoßende englische Patrouillen wurden restlos abgewiesen.
Auf dem Hauptkampffelde von Cambrai wurden am Vormittag mehrfach erkannte feindliche Ansammlungen im Bahnhof Mesnieres unter wirksamstes Vernichtungsfeuer genommen. Am Nachmittage setzte besonders in Gegend Bourlon und Fontaine starker Artilleriekambpf ein. Auch hier faßte unsere Artillerie ihr Feuer gegen Ansammlungen bei Graincourt und Anneur zusammen. Sechs gegen Fontaine auffahrende Panzerwagen wurden durch ihr Feuer zur schleunigen Umkehr gezwungen. Südlich Inchy ent⸗ wickelten sich 6 Uhr Abends bei lebhaftem Feuer schwerer Kaliber für uns günstig verlaufende Handgranatenkämpfe. Unter dem Schutze der Dunkelheit bereitgestellte, starke eindliche Infanterie brach um 7 Uhr 30 Abends gegen
ourlon Dorf und Wald zum Angriff vor. In eirbittertem hin⸗ und herwogenden Nahkampf wurden die Engländer unter schwersten Verlusten abgeschlagen. In der Südspitze des Bourlonwaldes ist ein Engländernest verblieben. Im übrigen ist Dorf Bourlon sowie der Bourlonwald entgegen dem Poldhu⸗ bericht fest in unserer Hand. An dieser Stelle des Haupt⸗ kampffeldes haben die Engländer bei ihren wiederholten miß— lungenen Angriffen und in unseren wuchtigen Gegenstößen außerordentlich schwere Verluste erlitten. Ihre überlegene Zahl und Masse unterlag jedesmal dem Heldenmut unserer tapferen Infanterie.
Ein in Gegend La Folie gegen 8 Uhr Abends sich vor⸗ bereitender Angriff kam in unserem Vernichtungsfeuer nicht zur Durchführung. Auf dem ganzen Kampffelde erleiden die Engländer vor jedem Angriff schwere Verluste durch das flankierende Artilleriefeuer unserer Batterien, die jedesmal in dem übersichtlichen Gelände in der Lage sind, schnell ihr ver⸗ heerendes Feuer auf die maffierten Ansammlungen zu richten.
Notdwesllich Soissons nahm zeitweise die Artillerietätig⸗ keit auf unserer Südfront zu und stelgerte sich welterhin am
Löeinde big jum Schlusse zu fühten, Unter solchen Verhältnissen 1 Spatnachmittage.