hie minderbemitlelte Bevölkerung ven einer ausreickenken Versorgung ausschließen würde.
. Meine Herren. eine der wichtigsten Verordnungen für dieses Wirtschaftsjahr ist die Bundesratswroerdnung vom 19. März d. J. welche eine Umstellung der Preisverbältnisse zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten in dem Sinne gebracht hat, daß die Vieh— preise gesenkt, die Roggen. und Kartoffelpreise erhöht und die Hafer und Gerstenpreise den Roggenpreisen angeglichen wurden. Man wollte durch diese Preisumstellung die für die Ernährung der menschlichen Bevölkerung notwendigen Zerealien besser sichern und der Verfütterung entziehen. Da nun die Verbrauchswerte von Fleisch erheblich hinter den Verbrauchswerten und Mengen von Brotgetreide und Kartoffeln zurücksteben, so wird naturgemäß die Ersparnis, welche durch die Verbilligung des Fleisches eintritt, durch die Verteuerung der Verbrauchsmengen an Brot und Kartoffeln mehr wie aufgewogen. Dies in Verbindung mit der Verteuerung aller übrigen Lebensmittel bedingt einen nicht unerheblichen Mehraufwand für den Unterhalt tiner Familie, der je nach Alter und Stellung der Glieder mehr oder minder drückend wird.
Nun haben es die besonderen Verhältnisse, unter denen wir in dieses Wirtschaftsjahr eingetreten sind, doch notwendig gemacht, die Grundpreise für das Brotgetreide und die Kartoffeln, wie sie aus der Bundes ratsverordnung vom 19. März hervorgehen, noch mit ge⸗ wissen, außerordentlichen Unkosten zu belasten. Es sind das die Un⸗ kosten, die der Reichsgetreidestelle aus der Frühdruschaktion erwachsen sind, aus der Durchführung der Wirtschaftskarte, aus der Kontrolle ihrer Lager und aus der Gesamtkontrolle, die die Reichsge treidestelle überhaupt über die ganze Brotgetreidebewegung auszuüben hat. Bei den Kartoffeln sind es die sogenannten Schnelligkeitsprämien. Einem Heschlusse des Reichstages, den dieser in seiner letzten Tagung gefaßt lat, entsprechend, hat sich das Reichsschatzamt bereit erklärt, diese anßerordentlichen und, wenn ich mich so ausdrücken darf, verwaltungs— technischen Unkosten auf die Reichskasse zu übernehmen. Bei dem Brotgetreide bezieht sich aber diese Zusage bis jetzt lediglich auf das von der Reichsgetreidegesellschaft bewirtschaftete Brotgetreide. Die Reichsgetreidegesellschaft wird dadurch in die Lage gesetzt, die Mehr— losten, die ihr für den Mehlpreis entstehen und die sich unter Ein—= kalkulierung aller Unkosten auf 9 Mark für den Doppelzentner stellen würden, auf 4.90 Mark herunterzusenken. Be6 einer richtigen Be⸗ iechnung der Spanne zwischen Brotgetreidepreis und Mehlpreis würde dies eine Verteuerung des Brotes um l bis 2 Pfennig für das Pfund dedingen. Bei den Kartoffeln wird die Abgeltung der Schnellig⸗ keitsprämie es ermöglichen, daß bei richtiger Stellung der Klein⸗ handelspreise der Kartoffelpreis nicht über 1 bis 2 Pfennig steigt.
Nun ist der Reichtztagcbesckllußꝛ über diese Vergürunzen, von denen ich eben sprach, moch hinoutsgegangem; er enähält einen Antrag, dio Reichsregienung möge bei den werbündehem Regierungen erwirken, daß für die Herabminden ung der Lrbenemittespreifo für die minder⸗ bemittelte Bevölkerung cuts Reicht mittelh Bethilfen an Gemeirnden ur Verfügung gestellt werden möchten. Auch dieser Anregung steht rie Reich kleitrtig wohlwollend gehrrübemr, wenn sie ihr auch in eilner anderen Fonm Folge zu geben gedenkt. Es ift von der Reiche hit unn kat den verbündeten Regierungen die Erhöhung des Reichtkriegs⸗ tyhlfah r tesonds beantragt, um dars däe Gemeinden in den Stand zu setzen, durch entfhrechende Beühöl fem einem Notsthnnd der minber⸗ bemltttelten Bevillerung vorzubergen. .
Meine Heryen, nach Erbrte mim dirßser alltzameimen Gesichts⸗ viren möchte ich zu unserer allgemeinen Ernährungelagze übergeben, und ich wende mich bemühen, Ihnen cin imegkächst unge färbtes Bijd end damit die Gaundlage für döe Brurteilumg der garnoffsenen Maß⸗ wahfnen und derjenigen Masmuhmen Mi geben, dig noch erfʒorder— lich sndd. ö .
WMWüie Sie wässen, meime Herrern, sind / on nicht chme Schtri e ni⸗ keiten in das none Wäntschaftjckhr eingntrelen. Die enttäuschem de. Bestandanfmahme zu Anfenig däesetz Jahres hatte zu einer He rat⸗ setzung der Mehlralinmniem ng crrf 175 g geführt. Es Fam die Kar⸗ tosfecsnchpheit dazu, die doch mur im sehr ungenügenden Mete durch Bis Wrrꝛkende rabsoolsggung ausgeglichen werden fonte, umd femen der Umstand, deß die Kawtoffellrnrwheit jnschge der Verspäturng unserer Frübllartoffel ernte bis ün dan An:gust anhselt. In dies an Jrstandsg ist seitdem eine wefentlicche Erleichtenung eingntneten; durch die Cin— ger ge des Frühdnuscheis wnrde die Rrichtagetreidostelle in den Stand gesetzt, die Mehl vation auß 220 g zu erhöhan. St Mitte Aungust hat sich din Kartoffelversorgumg cutzßämmm iich gestaltt. Auch eine zeih⸗ weise Besserung der Geminsewerso rgung kam hinzu. Art allen Teilen Les Rriches wind berichtet, daß durch diese Momente eine wes— entliche Ausbesse rung umserer Canährrngesaze eingetreten ist. ö
Meine Herren, in diesem Wirtschafhsjahn werden Brob und Kartoffeln die Hauptstütznunkte mnserer Nahrung bisben. Wes dis Brotgen reidce rnte lanllargt, so rechnen win wach den Saꝛatonst ands⸗ derichten urd allem Ausffünften, die von Sackperständigen eingezogen sind, obgleich ja selhn veuschiedene Grträge je nach dem Maße der Viederschlöge zu emwarten sinld, doch mit einen knaßpen Minne rute. Die Erntevorschätzumgen und Erntanachprüfuntzen, von denen der Herr Berichterstatter schon ssprach, sind nllerdümgs hinter diesem örgebnis zu vũckgebl iebem. Für diesen Ausfall der Indib idualstati ft, Fei de jeder Erzenger die Enntomenge anztigeben hatte, bie er pro— duziert hatte, sind zweifellos die Momente maßgebend gewesen, die der Herr Berichterstatter anführte. Die Einführung der Wirt— sschaß töka nie, die Einfühnnbng dor Life vunweschuldigkeit und der Halt⸗ kenkeit für die Gemeinden, wellche unter Umständem mach den Be— stimmungen dor Reichegetreideordnung dazu führen Können, daß bei micht glatter Erfüllumg der Lieferung fsschudägkent der Kommumall= verband, die einzelne Gameinde, der einzelne Erzeuger müh sein ern Ernährur ebedarf fü das Defezit stehecn muß, sie haben zweifellos zu einer übergroßen Vprsicht bei der Ernteschätzumg geführt. (Sehr richtig h ) , ; /
Meine Herren, wir sehen dieses Moment — ich möchte es als das Angstmoment bezeichnen — in unserer ganzen Kriegsstatistik hervor⸗ treten. Wäre unsere jetzige Kriegsstatistik richtig, so würde sich unser gesamtes Ackerland, das bebaute und unbebaute, in den Jahren von 1913 bis 1917 um 3 Millionen Hektar, d. h. um 11 8, verringert haben, nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern durch die Statistit wäre unser liebes deutsches Vaterland im Laufe des Krieges um 5 25 in seiner Fläche kleiner geworden. Dies wirft ja ein etwas sehr trübes Bild auf den Wert dieser ganzen Statistik. Namentlich was die Flächenstatistik anlangt, so muß sie meines Crachtens auch noch während des Krieges auf eine andere Grundlage gestellt werden. Das Richtigste wird voraussichtlich in der Mitte liegen, voraussichtlich
sin unsere Friedenestatistiken zu hoch und unsere Kriegsftatistiken erbeblich zu nisdrig.
Mit allen Kennern der Verhältnisse bin ich nun der Ansicht, daß das Ergebms unserer jetzigen Grnüestatistik den tatsächlichen Verhãlt· nissen nicht entspricht. Es kann daher auch für die Eintragung in die Wirtschaftskarte und für die Feststellung der Abliefe rungsschuldigkeit nicht als maßgebend erachtet werden, sondern bedarf einer Korrektur durch die Reichsgetreidestelle, welche nach sorgfältiger Nachprüfung vorgenommen werden wird. Mit dieser Nachprüfung ist bereits be⸗ gonnen. Ich habe in diesem Sinne sämtliche Bundesregierungen ver⸗ ständigt, daß für die Ablieferungsschuldigkeit diese Erntestatistik nicht in Betracht gezogen werden soll; es könnten sonst von den Bexeiligten die bedenklichsten Folgerungen aus dieser Erntostatistik gezogen werden.
Als Beispiel für den Wert der jetzigen Erntestatistik möchte ich Ihnen noch anführen, daß einzelne Kommunalverbände bisher schon an Getreide mehr abgeliefert haben, als sie nach der Statistik über⸗ haupt geerntet haben wollen. (Hört, hörth
Da zwischen den statistisch festgestellten, errechneten Vorräten und den wirklich erfaßten Vorräten ein gewaltiger Unterschied besteht, so wird man eine zuverlässige Grundlage für unsere Reichsgetreidewirt⸗ schaft doch erst finden können, wenn die Reichsgetreidestelle diejenigen Vorräte, die sie zu besitzen hat, in der Hand hat. Eher kann man ein zuverlässiges Programm, wie wir das im vorigen Jahre gesehen haben, nicht aufstellen. Es ift deshalb vor allem nötig, daß jetzt an den Austausch und an die Ablieferung unseier gesamten Körnerfrüchte herangegangen wird (Sehr richtig! links), und zwar sobald die Rüben⸗ und Kartoffel transporte größere Getreidetransporte zulassen. Das wird von Anfang Dezember an der Fall sein. Ich habe deshalb den Beginn des Ausdrusches und die Ablieferung des gesamten Restes für die nächsten drei Monate angeordnet. Die Ablieferung soll in drei Terminen erfolgen: Ende Dezember, Ende Januar und Ende Februar. In denjenigen Landesteilen, in welchen ein früherer Ausdrusch möglich ist, sind die Landeszentralbehörden ermächtigt, den Ausdrusch früher anzuordnen. Im Anschluß an die Beendigung des Ausdrusches soll eine Bestandsaufnahme und demnächst die Inanspruchnahme der bis dahin nicht abgelieferten Getreidemengen für den Kommunalverband erfolgen. Vom Kriegsamt, welches ich gebeten habe, durch die Kriegs⸗ wirtschaftsämter nunmehr noch wirkfamer dafür zu sorgen, daß die Landwirte in den Besitz der nötigen Betriebsstoffe: Kohlen und Benzol, kommen (Sehr richtig! rechts), werden vom 15. Dezember ab auch wieder Hilfsdreschkolonnen zur Verfügung gestellt werden, um diese Aktion zu unterstützen. Wir müssen alle Kräfte anspannen, um bei unseren knappen Brotgetreide⸗ und Futtervorräten möglichst bald in den Besitz der Vorräte zu kommen. Es muß alles getan werden, um den Landwirten die Erfüllung dieser schwierigen Pflicht zu erleichtern. Ich hoffe, daß die getroffenen Maßnahmen den erwünschten Er— folg haben werden.
Wie man nun aber auch über den Wert unserer Erntestatistik denken mag, das steht fest, daß wir mit unseren Vorräten sparsam und vorsichtig umgehen müssen. Aus diesem Grunde ist, wie im Vor⸗ jahre, auch wieder zur Brotstreckung übergegangen, und zwar ist es von einem Termin ab angeordnet, zu dem die nötigen Kartoffeln den Bedarfsgemeinden geliefert werden können, d. h. vom 1. November ab. Da nun Trockenkartoffeln, Trockenwalzmehl und Kartoffelstärke⸗ mehl in den erforderlichen Mengen erst vom 1. Februar ab zur Ver⸗ fügung gestellt werden können, so muß, soweit nicht einzelne Gemeinden in eigenen Fabriken sich Trockenpräparate herstellen können, die Streckung des Brotes mit Frischkartoffeln erfolgen. Die Gemeinden bekommen für die Streckung des Brotes 195 Pfund pro Kopf und Woche. Um festzustellen, ob man aus dem 94 3 igen Mehl mit Frisch⸗ kartoffeln ein eßbares Brot herstellen kann, haben seitens der Reichs⸗ getreidestelle Probebackungen stattgefunden, die zu einem günstigen Ergebnis geführt haben. Gleichwohl ist es möglich, daß der Durch⸗ führung der Brotstreckung mit Frischkartoffeln örtliche Schwierig leiten entgegenstehen. Für diese Fälle sind die Gemeinden ermächtigt, die Kartoffeln in natura auszugeben. Es ist aber zweifellos dringend zu wünschen, daß das auf den äußersten Notfall beschränkt, am besten überhaupt vermieden wird, damit eine Herabsetzung der Brotration nicht zu erfolgen braucht.
Meine Herren, der Frühdrusch, den auch der Herr Referent
schon erwähnt hat, hat ein sehr günstiges Ergebnis gehabt. Es ist nicht nur möglich gewesen, uns damit den Uebergang aus dem alten in das neue Wirtschaftsjahr zu erleichtern, sondern die Reichsgetreide— stelle ist auch in den Besitz auskömmlicher Vorräte gelangt, um in den Monaten, in denen die Getreidetransporte hinter den Kartoffel— und Kohlentraneporten zurücktreten müssen und in denen der Landwirt durch die landwirtschaftlichen Arbeiten gehindert ist, an den Aus— drusch zu gehen, die Bedarfsverbände ohne Störung mit Brot— getreide versorgen zu können. Während der Eingang an Brotgetreide bei der Reichsgetreidestelle am 15. Oktober 1915 890 0090 Tonnen war, ist er bis zu demselben Zeitpunkte des Jahres 1917 1555 000 Tonnen gewesen, also hat der Bestand der Reichsgetreidestelle an diesem Termin 665 00 Tonnen mehr betragen — ein für die Ge⸗ treidewirtschaft außerordentlich günstiges Ergebnis. Das gute Ernte— wetter hat ja dafür gesorgt, daß das Getreide im überwiegenden Maße trocken und gut eingeliefert wurde. Die Befürchtung, daß das Ge— treide bei dem Frühdrusch verderben könnte, daß aus der massen haften Ansammlung Nachteile entstehen würden, hat sich nicht bewahrheitet. Die Reichsgetreidestelle hat überall eine sorgfältige Lagerung durch⸗ geführt, sie ist überall, wo Nachrichten einliefen, daß eine Gefährdung von Getreide zu befürchten wäre, diesen Nachrichten nachgegangen und hat dort, wo es notwendig war, eine Bearbeitung des Getreides an— geordnet, so daß überall Verluste vermieden worden sind.
Meine Herren, ich gehe min zu unserer Kartoffelernte über. Unsere Kartoffelernte kann als befriedigend, stellenweise als gut be⸗ zeichnet werden. Ihre Einbringung ist durch das Wetter begünstigt worden. Bei der im Oktober d. J. stattgehabten Ernteschätzung haben sich dieselben Mängel geltend gemächt, die ich vorher schon bei der Brotgetreide⸗ und Körnerernteschätzung erwähnt habe. Es ist, um ine zuverlässige Grundlage für die Verteilung des Bedarfs zu gewinnen, sofort eine Nachwrüfung angeordnet worden. Diese Nachprüfung wird aber vor Mitte Dezember nicht beendet sein können, obgleich sie ja mit der größten Beschleunigung betrieben wird. Die Reichs⸗ kartoffelstelle ist aber genötigt, die Ausschreibung des nohrendigen Bedarfs schon jekt vorzunehmen. Sie kann auf diesen Termin nicht mehr warten und hat sich daher entschlossen, eine Soll menge zugrunde zu legen, welche sie Llaubt, Cuf Grund der Berichte ihrer zahlreichen Vertrauens männer mit Zuverlässigkeit annehmen zu dürfen, und zwar ist sie bei ihren Berechnungen ausgegangen von einer Em te menge
von 341 Millionen Tonnen. Das bedeutel eine Durchschnittsern pen 73 Zentnern pro Morgen. Sis ohen, meine Herren, daz it schon eine garz reichliche Ernte, und eß müssen cher die guten Kam toffelnge genden berengezogen werden, um die minderen günstigeren, in Höhenlage usw. befindlichen auszugleichen.
Es wird Sie interessieren, zu hören, wie nun mit diesen 3433 Millionen Tonnen gewirtschaftet werden wird. Es ist vor— geseben, dem Erzeuger davon als Saatgut 5.3 Millionen Tonnen zu belassen. Das bedeutet 10 Zentner für den Morgen der Anbauflãche des Jahres 1916, die angeblich um 8 & größer gewesen sein soll als die diesjährige Anbaufläche. Es ist also bei diesem Ausmaß schon Rücksicht darauf genommen, daß jedenfalls die vorjährige Anbaufläche mit dem Saatgut, das hier vorgesehen ist, wieder erreicht werden kann. Es sind sodann für die Selbstversorger einschließlich des Brot= streckungsmaterials für das gane Jahr — die Selbstversorger sind darauf angewiesen, mit frischen Kartoffeln zu strecken — 66 Millionen Tonnen berechnet. Für die Brennereien zur Herstellung des not— wendigen Heoresbedarfs und des nötigsten Beleuchtungs- und in— dustriellen Bedarfs sind 2.5 Millionen Tonnen berechnet, für die Trecknereien und Stärkefabriken zur Herstellung des Brotstreckun gs materials 15 Millionen Tonnen, dann für die versorgungsberechtigte Bevölkerung in den Bedarfsgebieten einschließlich des Brotstrockungs— materials bis zum 1. Februar, wo die Brotstreckung mit Trocken kartoffeln beginnt, 8,7 Millionen Tonnen, fü Heer und Marine 32 Millionen Tonnen. Der Rest von 20 . — 67 Millionen Tonnen wird auf den Schwund gerechnet. Eingerechnet ist darin auch das, was bis jetzt den Landwirten zur Verfütterung an minder qualifizicrten Kartoffeln überlassen worden ist.
Meine Herren, Sie sehen, daß wir bei einer Ernte von 34 Millionen Tonnen, wenn wir alle Bedürfnisse dieses Jahres be— fröedigen wollen, nichts übrig haben. Bei der Feststellung der Ration für den menschlichen Ernährungsbedarf ist man ausgegangen von 15 Pfund pro Kopf und Tag bei den Selbstversorgern und von 8 Pfund pro Woche für die Versorgungsborechtigten in den Städten einschließlich eines Pfundes, welches auf Schwund gerechnet ist. Dem sehr begreiflichen Wunsche, die Kartoffelration auf 10 Pfund zu er— höhen, hat leider nicht entsprochen werden können. Nichts hätten wir lieber getan als das. Es wäre aber doch ein schwerer Fehler, in diesem Jahre wieder Versprechungen zu machen, die man nicht halten kann. (Sehr richtigh — . Es sind aber in den 87 Millionen Tonnen für die versorgungk= berechtigte Bevölkerung Reserven enthalten. So sind zumächst Re⸗ serven, die in den Industriezentnen und Großstädten schon eingelagert sind, vorhanden, aus denen die Massenspeisungen unterstützt werden können. Sodann ist für die Frühjahrsbelieferung eine sehr veichliche Reichsveserve voxgesehen, um für den Fall, daß wir auf anderen Ge— bieten zu Ernährungsschwierigkeiten kommen, der schwerarbeitenden Bevölkerung daraus Kartoffelzulagen zu gewähren und ihr einen An—= gleich zu geben für Ausfälle auf anderen Gebieten, die wiy ja noch nicht übersehen können. Eine Mehrleistung ist leider unmölich; denn wie Sie gesehen haben, meine Herren: es würde die Deckung fehlen. Auch aus trasporttechnischen Gründen würde eine stärkere Be⸗ lieferung der Bedarfsverbände für die Wintereindeckung unmöglich sein. Es sind ungefähr 7 000 000 Tonnen, welche in die Städte und an das Heer zur Wintereindeckung bis zum 15. Dezember geliefert werden müssen. Es bedingt das, daß vom 15. September bis 15. Dezember täglich ununterbrochen 6400 Wagen zu 250 Zen iner laufen müssen, wenn die Deckung bis dahin bewirkt werden soll. Eine Mehrleistung ist wegen der Kohlentransporte, Rübentransporte und vor allen Dingen wegen des Heeresbedarfs eisenbahntechnisch nicht möglich. J 33 9
Die Anlieferung von Kartoffeln ist aber in erfreulichem Fort⸗ gang. Die Bedarfsverbände in Westfalen und Rheinprovinz sind bereits mit ihrem Winterbedarf vollständig eingedeckt, und die Lieferungen waren bis zum 10. November bis zu 65 g erfüllt. Wir dürfen wohl die Wintereindeckung schon als vollftändig gesichert be⸗ zeichnen. Meine Herren, das ist ein Resultat, welches wir bisher noch in keinem Jahre erreicht haben, wenn Sie bedenken, daß die Winteveindeckung bis zum 1. April vorgese hen ist.
Eine außerordentlich wichlige Frage ist ja nun die Frühjahrẽ⸗ und Sommereindeckung, wie diese gesichert werden soll und wie die Sicherstellung zu vereinbaren ist mit dem Wunsche der Landwirte, nach Erfüllung ihrer Lieferung bezw. nach Sicherstellung der Lie— ferung über den Rest der Kartoffeln zur Aufvechterhaltung ihres wirischaftlichen Betriebes verfügen zu können. Es ist das in dem Sinne gedacht, daß die Lieferkommunalverbände mit den Bedarfskommunal⸗ verbänden unter Ausbedingung einer Vertragsstrafe einen Lieferungẽ⸗ und Verwahrungsvertrag abschließen, daß die Lieferberbände wieder mit ihren Kartoffelerzeuger ähnliche Verträge abschließen. Wenn auf diese Weise die Lieferungen gesichert sind, dann sollen die Kommunalverbände ermächtigt werden, den Rest der Kartoffeln dem Landwirt zur freien Verfügung frei zu geben. Ob dem einzelnen Land wirt mehr als 20 3. Schwund bleiben wird, das können wir aller⸗ dings nicht übersehen. Es ist ja möglich, daß das Gesamterträgnig unsever Kartoffelernte noch etwas größer ist als 345 Millionen Tonnen, weil ich nicht daran glaube, daß unsere Kartoffelanbau=
Uno un
fläche einen solchen Rückgang erfahren hat, wie er statistisch bisher
errechnet ist, und ich möchte also hoffen, daß den Landwirten mehr bleibt als diese 0 2. Das Maß des Schwundes mird sich ja ganz verschieden gestalten, je nachdem die Kartoffeln faulen; aber man wird doch wohl immerhin mit 10 9 Schwund normalerweise rechnen
können. Es würde also immerhin dem Landwirt noch eine gewisse
Menge für die Unterhaltung seines Zugviehes verbleiben. Aber, meine Herren, die allgemeine Freigabe kann erst erfolgen, wenn die Lieferfähigkeit der einzelnen Kommunalverbände feststeht, und das wird hoffentlich Mitte Dezember durch die Nachprüfung der Kartoffel ernte vollzogen sein. ö
Meine Herren, aus meinen Ausführungen werden Sie ermessen, welche große Bedeutung gerade in diesem Jahre unserer Kartoffelernte
beiwohnt. Wir können dankbar sein, daß sie uns in diesem Maße
beschert ist. Wir würden sie uns gern noch reichlicher wünschen, um die Bedürfnisse noch reichlicher befriedigen zu können. Immerhin aber dürfen wir doch sagen, daß mit Sicherheit die Kartoffelversorgung in diesem Jahre erheblich besser sich vollziehen wird alg im vorigen Jahre, und daß uns ähnliche Belastungsproben, wie sie die Bevölkerung im vorigen Winter hat aushalten müssen, erspärt bleiben werden. Schwierig wird die Futtewersorgung werden. Das Grgebnig der
Ernte an Hafer, Gerste und Gemenge bleibt noch hinter dem de
Jahres 1015 zurück, und es bedarf ber sorpfältigften Abwägung, m
ken Betarf des Heeres, Ler land wirtschaftlichen Zuchttiere und der in imduftriellin un friegsmwirtschafꝛlichn Matrieben beschäftigten Pferde aegencinander abzugleichen. Auch wonn der Heeres ada rf auf das not⸗ wendigste eingeschränkt und auf Ersatzfutter Bedacht genommen wind, so bleibt nach Abzug derjenigen Menge, welche wir für dia menschliche Grnäbrung unbedingt aus der Gerste herausnehmen müssen, von der Gesamtheit von Gerste und Hafer, die wir jetzt gemeinschaftlich be⸗ wirtschaften, als Futtermittel nur so viel übrig, daß, wie Sie ja auch aus der Bundes ratsverordnung ersehen haben, dem einzelnen Erzeuger nur 6 Zentner für das Pferd und den Rest des Jahres an Kraftfutter verbleiben. Das bedeutet, daß der Landwirt den größten Teil des Jahres auf anderes Futter angewiesen ist, wenn er sein Gespanwwieh behalten will, und in den meisten Wirtschaften wird ja nichts anderes übrig sein als eben die Kartoffel.
Eine besondere Aufmerksamkeit bedarf auch die Erhaltung des städtischen Transportdienstes, die uns schon in den letzten Monaten große Sorge gemacht hat. Es muß mit allen Mitteln dahin gestrebt werden, daß den sogenannten Asphaltpferden das nötige Beifutter ge⸗ währt werden kann. Die Anlieferung von Rohstoffen hat in den letzten Monaten zu Stockungen in der Belieferung der Großstadtpferde geführt. Hoffentlich wird es gelingen, diese Stockungen in den zu= künftigen Monaten zu vermeiden.
Aus dieser Furterlage geht ohne weiteres hervor, daß wir Körner⸗= kraftfutter weder für Schweine noch für Rindvieh zur Verfügung haben, und daß wir, auch nach dem Vorgange uns benachbarter neutraler Staaten, dazu übergehen müssen, die Höhe des Viehstandes in Ein— klang mit unsern Futtermitteln zu bringen. Das gilt in erster Linie von den Schweinen, welche mit den kleinen und minderwertigen Kar— toffeln ohne Eiweißfutter nicht fett gemacht werden können und daher die Hauptkonkurrenten des Menschen in bezug auf Körnerbestände, die der Ernährung unserer Bvölkerung dienen müssen, bilden. Es haben deshalb besondere Maßnahmen getroffen werden müssen, um unse ve Schweinebestände herabzusenken. Ich führe da unter anderm fol— gendes an. Bis zum 15. Januar sind die Landeszentralbehörden er— mächtigt, die Spanferkel markenfrei abgeben zu lassen, und bei Haus— schlachtungen sind für die Abschlachtung mindergewichtiger Schweine günstigere Anrechnungsverhältnisse vorgesehen. Die Viehhandelsver⸗ bände sind angewiesen, die Umlage von C0 000 Schweinen, welche bis zum 15. Januar erledigt werden soll, im Notfall im Wege der Iwangsumlage durch Enteignung aufzubringen. Da diese 900 00 Schweine nach einem Normalgewicht — ich glaube, es sind 150 Pfund — ausgeschrieben sind und eine erhebliche
Anzahl mindergewichtiger Schweine abgenommen werden müssen,
so erhöht sich die Stückzahl, die voraussichtlich durch die Umlage erfaßt werden wird, auf L500 000 Stück. Die Viehhandelsverbände sind auch angewiesen worden, mindergewichtige Schweine abzunehmen, wo sie ohne erlaubte Futtermittel durchgehalten werden, und endlich ist, um die freiwillige Abgabe jüngerer Schweine, der Hauptfresser, zu fördern, für alle Klassen ein Einheitspreis festgesetzt, also der Preis der
Schweine über 80 Kilogramm, und außerdem werden Stückzuschläge gewährt, die nach dem Gewicht abgestuft sind. Es soll dem Landwirt
dadurch die Abgabe der mindergewichtigen Schweine, die er sonst niemals zu Schlachtzwecken verkauft hat, die für ihn auch zweifellos
nach seiner Berechnung mit einem Vermögensnachteil verbunden ist, erleichtert und ihm eine Entschädigung gewährt werden. Diese große
Zahl von mindergewichtigen Schweinen wird in der Hauptsache an die
Heeresverwaltung geliefert, welche sie in ihren Konservenfabriken ver⸗
arbeiten läßt und daraus ein außerordentlich nutzbares Streichfett gewinnt, ein Ersatz für Schweineschmalz, welches der Truppe geliefert wird und sehr beliebt ist. Es werden dann zum 15. Januar, wenn diese Maßnahmen ihre Wirkung ausgeübt haben werden, voraussicht⸗ lich — worauf der Referent schon hinwies — nur noch Zuchtschweine, Ferkel und dirjenigen Hausschlachtungsschweine, die bis dahin noch nicht abgeschlachtet sind, vorhanden sein.
Die Anpassung unserer Rindviehbestände an die Futtermittel wird sich voraussichtlich ohne besonderen behördlichen Eingriff voll⸗ ziehen. Sie ist schon dadurch erleichtert, daß infolge der guten Zucker=
rübenernte und infolge der Zulassung der Brennerei doch in einer
ganzen Reihe von Wirtschaften wieder Mastvieh eingestellt werden kann. Ohnehin werden wir mit starken Eingriffen in unsere Rind⸗ viehbeftände in Zukunft doch leider zu rechnen haben, denn die durch— schnittlichen Schlachtgewichte sind in der letzten Periode auf 160 Kilo⸗ gramm zurückgegangen. Das bedingt natürlich zur Anlieferung der notwendigen Fleischmengen eine Erhöhung der Stückzahl. Die Um⸗ lage vom 1. November bis zum 31. Januar steigert daher die Ein⸗ griffe in die Rindviehbestände von 5,69 auf 6,38 3 des Bestandes und überhöht die Friedensschlachtung um 1,8 5. Wenn mit dem
Februar der größte Teil der Schweine fortgefallen sein wird und
Schweineschlachtungen für die Fleischeindeckung nicht mehr in Frage kommen, so werden sich diese Eingriffe noch verstärken, und es wird zu erwägen sein, ob zur Schonung unserer Milchviehbestände nicht an eine Abstufung der Fleischration heranzutreten ist. Schon jetzt sind die Kommunalverbände in gewissem Umfange ermächtigt, die Fleisch⸗ ration abzustufen nach der Bevölkerungsziffer. Es sind neuerdings von mit die Landeszentralbehörden ermächtigt, diese Abstufungen nach bestimmten Richtlinien allgemein durchzuführen dergestalt, daß die Großstädte, die Städte über 100 000 Einwohner und alle Städte mit überwiegender Industriebevölkerung — und als solche werden die⸗ jenigen Städte und Ortschaften charakterisiert, in denen die Industrie- bevölkerung einschließlich ihrer Angehörigen 50 .,. der Einwohner ausmacht — daß diese so charakterisierten Ortschaften mit 250 Gramm
voll beliefert werden, während in den mittleren Städten herab=
gegangen werden kann auf 200 Gramm, in den demnächst absteigenden Stufen auf 150 und 100 Gramm.
Naturgemäß wird unsere Futterlage auf unsere Milch- und Fett⸗ versorgung ihre Rückwirkung haben, und der unvermeidliche Rüchzang in unserer Milchproduktion kann nur durch die Verbesserung der Or= ganisation ausgeglichen werden. Es ist infolgedessen eine Ergänzung der Milchverordnung erlassen, welche die Kommunalverbände ver⸗ pflichtet, die Rationen der Selbstversovger bezüglich der menschlichen und tierischen Ernährung festzusetzen, welche sie vewflichtet, Vor⸗ schriften zur besseren Erfassung und Verteilung der Milch zu treffen, und mach denen auch ein Molkereianschluß in denjenigen Fällen, in denen das wirtschaftlich ist, noch in/höherem Grade als bis jetzt dunchzuführen ist. Es wird hoffentlich gelingen, die Versorgungs⸗ berechtigten mit Milch zu verforgen.
Gbenso erleidet auch die Guttererzeugung einen nicht unerheb- lichen Rückgang. Abgeschen von ber Reserve, die der Herr Referent erwähnte, die aber doch nicht zu hoch zů schätzen ist, soll der Rückgang
ker Buttererzeugung durch vermehrte Magarinepreduftien einiger— maßen wettgemocht werden. Tank der erfolgreichen Tätigkeit des Arsschusses für fieriscke unt pelenzsiche Oele unt Rette steben arrßere Mengen wie im Vorjahre en Robstoffen zur Verfügung, und es wird möglich sein, die Margarineproduktion gegen das Vorjahr zu verdoppeln. Allerdings muß man dabei eine Verschiebung des Ver— hältnisses von Butter zur Margarine mit in den Kauf nehmen.
Meine Herren, die Bewirtschaftung von Obst und Gemüse ist ja in Ihrer Kommission Gegenstand mehrfacher Erörterung gewesen. Es ist da schen betont wonden, daß ohne die Absatzbeschränkungen, welche für Olst in diesem Sommer eingeführt worden sind, die Marmeladenfabriken nicht ausreichend hätten beliefert werden können, und daß es gelungen ist, 4x. Millionen Zentner Marmeladenobst in die Fabriken zu bringen und dadurch die Belieferung der Bevölkerung mit Brotcufstrich zu sichern. Es ist doch zeitweise gelungen, die öffentlichen Märkte, welche umter den Höchstpreisen einfach verödet waren, nach Einführung dieser Absatzbeschränkungen wieder ausreichend zu beschicken.
Bei dem Gemüse liegt es ähnlich. Es haben bezüglich des Ge— müses in der letzten Zeit die Absatzbeschränkungen noch erweitert werden müssen, und die nötigen Mengen an Kohlrüben — es sind 15 Millionen Zentner erforderlich — in die öffentliche Hand zu bringen, um sie den Sauerkrautfabriken zuzuführen. Unsere Kohl⸗ ernte ist leider außerordentlich hinter dem Bedaf zuückgeblieben; es kann der Bedarf an Sauerkraut in den großen Industriebezirken und namentlich in den Bergrerksbezirken nicht annähernd befriedigt werden. Sie müssen deshalb als Ersatz dieses Rübenkraut bekommen. Dafür ist es notwendig, daß die öffentliche Hand sich dieser Kohl— rüben bemächtigt. :
Meine Herren, die Ausstellungen gegen das ganze System gründeten sich ja meistenteils auf die Beobachtung, daß Waren in, höherem Maße verderben als in Friedenszeiten. Meine Herren, es ist zugegeben, daß solche leichtverderblichen Waren besser dem Handel zu überlassen sind. Aber bei der gespannten Ernährungslage jetzt in einem Zeitraum, wo alle übrigen Lebensmittel rationiert sind, steigt natürlich die Nachfrage nach Obst und Gemüse doppelt, und sie hätte durch das Angebot nicht annähernd befriedigt werden können, auch wenn wär eine bessere Emte gehabt hätten als wir in diesem Jahre gehabt haben. Wollte man den Handel mit Obst und Gemüse unter solchen Umständen ganz frei lassen, so fließt natürlich die Ware in diejenigen Stellen, die die höchsten Preise bezahlen. Die Folge davon ist, daß die minderbemittelte Bevölkerung völlig unversorgt bleibt, und die andere Folge würde sein, daß die Lebensmittel fabriken, die Sauerkraut, Dörrgemüse machen, für das Heer und für die großen Bedarfborte, nicht in den Besitz der nötigen Mengen kommen würden, odor zu Preisen, die wieder in den Preisen dieser Produkte Ausdruck finden müßten. Es sind ja die Mängel, die Schäden nicht zu leugnen, welche die Bewirtschaftung dieser leicht verderblichen Waren an sich hat. Die Beratungen, wie im nächsten Jahre die Wirtschaft zu gestalten sein wird, sind noch im Fluß, und die Erfahrungen dieses Jahres werden sorgfältig dabei beachtet werden.
Unsre Zuckerernte, mejne Herren, ist überwiegend gut. Trotz des Rückgangs der Fläche werden wör vermöge des besse ren Zucker⸗ gehnlts die gleiche, Zucke rmenge, wie irn vorigen Jahre zur Ver— führung stellen könneh. Allerdings bereitet die Verarbeitung außer— ordentliche Sthwtensgkeinem info lsne des Mangells an Material, an Personall unb vor allen Dingen auch an Kohlen. (Sehr richtig) Sie dürfem versichert seim, daß meinerscits alles geschehem ist, um die Belieferung den Zuckerselbriken mit Koh fen aus roichand zu bewerk. stelligen. Nach srngmierigen Verhandlungen mit dem Reichtllohlen.˖ kemmössar ist as gelungen, daß die Zucker fabriken nicht teilweise von der Belieferung cusgeschsossen wendaon. Allerdings Läßt, wie ich höre, die Beslefemmmg in einer Reihe von Fabriken noch ümmer zu wünschem übrig. (Sehr richtig rechts.) Aus däeser dage wird aber kaum ein Ausweg gu finden sein. Eb ist eben der Bedarf an Wagesd größer, als sie hergestellb werden können, wenn Sie alleim an dem Wagenbedarf denken, der, zweifellos in dem letzten Wochem wäeder erneutz eingetreten ist. Aber es geschieht alles, was geschehen kann, um die Beliefemuntz auch dieser Fabrlkehn zu fördeyn. Eis sollen ouch die Raffinsrien beliefert werden, so daß man wor der üblen Aussicht. ansre Bevölkerung mit. Rohzucker bellefern zu müssen, hoffemtlich bewalhrt bleibt. (Boavoh Es werden vorllufig die Raffinerien än Betrieb gesetzt, die unbedingt notwendig sind, um dem nötzgen Weißgurker fitt die mnächste Zeit zur Verfügung zu stellen. Im Früh⸗ jahr werden dann auch noch die anderen Raffinerien belickent werden. Ihre Kommission hat sich müt dem Preisfestsetzungen für das nächste Jahr befaßt. Ich werde em die Frage der Prersfestsetzung möõglichst bald herantreten. Naturgennäß muß der Preis den erhöhtem Pro⸗ duktionskosten entsprechen, aber Sie werden mit mir übereinstimmen, daß ey auch in einem angemessemen Verhältnis zu den übrigen Hock früchten gesetzt werden muß. ö.
Auf wei tere Cfnzellhheiken möchte ich micht weiten eingehen. Ich glaube, Sie schon zu lange mit diesen Einzelheiten aufgehalten zu haben. Im Laũfe der weiteren Besprechung werden ja noch Eingel⸗ heiten fernerhin zur Erörterung gellangen, und ich muß min vor⸗ behalten, dann darcuf einzugehen. .
Meine Hernen, die Aufrechterhaltung und Förderung der land⸗ wirtschaftlichen Produktion, mit denen sich Ihre Kommission nach den verschiedensten Richtungen hin beschäftigt hat, erachte auch ich für eine der wichtigsten Fragen unserer Kriegswirtschaft (Bravo, da
sie die Voraussetzung für die Sicherstellung unserer Volksernährung
ist. (Bravo) Ebenso halte ich auch mit Rücksicht auf unsere zu⸗ künftige Friedenswirtschaft für dringend wünschenswert, daß unsere Nahrungsmittel vermehrt werden, soweit es die Kriegsnotwendigkeiten irgendwie zulassen. (Sehr richtig) Ihre Kommission hat daher mit Recht betont, meine Herren, daß den landwirtschaftlichen Be⸗ trieben die tierischen und menschlichen Arbeitskräfte belassen und daß ihnen die notwendigen Betriebsmittel zugeführt werden müssen. Meine Herren, von den militärischen Instanzen werden diese Gesichts· punkte voll gewindigt. Ich werde aber nicht unterlassen, wie bisher so auch fernerhin, notfalls die Aufmerksamkeit der zuständigen Stellen auf die Bedürfnisse und die Notwendigkeiten des landwirtschaftlichen Betriebes, wie sie sich nach den Jahreszeiten herausstellen, hinzu⸗ lenken. (Bravo! rechts.)
Meine Herren, es ist ja gar keine Frage, daß auch die Hemmungen unserer zwangsläufigen Wirtschaft unserer landwirtschaftlichen Pro⸗ duktion abträglich sind. Leider ist keine Aussicht vorhanden, daß der Landwirtschaft in diesem Jahre darin irgend welche Grleichterungen
besckränken, mich zu bemühen, nach Mitteln und Wegen zu suqh mn um diese Hemmungen dem Wesen des londwirtschoftlich—n Behiebe⸗ mebr erarrasser urk grirsgliche- M machen. .
Tine gesunde Preiebildung ist auch nech weiner Ansicht ene Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Pre⸗ duktion; ohne einen gewissen Nutzen kann die Landwirtschaft nicht das leisten, was gerade in der jetzigen Zeit von ihr verlangt werden muß. (Sehr richtig) Dieser Nutzen muß aber auch in einenr billigen Verhältnis zur Kaufkraft der minderbemittelten Bevölkerung stehen. Meine Herren, ich bin bereit, baldmöglichst in eine Prüfung der neuen Preisfestsetzungen für das nächste Jahr einzutreten. Ich gebe mich aber darüber keiner Täuschung hin, daß es mir gelingen sollte, auf diesem Gebiete die restlose Zustimmung der Produzenten und der Konsumenten zu erlangen. (Heiterkeit und Sehr richtig) Ich kann mich nur darauf beschränken, unter Würdigung aller berechtigten Interessen nach Pflicht und Gewissen meinen Weg zu gehen, und es ist meines Amtes, Kritik auf mich zu nehmen.
Auch ich bin der Ansicht, daß eine Vermehrung unserer Nahrungs⸗ mittelmengen am wirksamsten und schnellsten durch eine Vergrößerung der Kartoffelanbaufläche erreicht werden kann. Die Anträge, welche Ihre Kommission nach der Richtung hin gestellt hat, werden in die sorgfältigste Erwägung gencmmen werden. Der Referent tichtete an mich die Frage, was nach der Richtung schon beschlossen sei. Darauf kann ich ihm heute leider noch keine befriedigende Antwort geben; es ist noch gar nichts beschlossen. Ich werde mich demnächst mit den zustandigen Stellen im Reiche und in Preußen über die Mittel und Wege, welche der Ausführung dieser Anregung dienen sollen, ins Be⸗ nehmen setzen.
Meine Herren, zu Eingang meiner Ausführungen wies ich schon darauf hin, daß meine Aufgabe nur durchführbar sei, wenn sie von der willigen und pflichtbewußten Mitarbeit der Bevölkerung getragen würde. Der Zwang kann es weder beim Produzenten noch beim Konsumenten allein erreichen. Wenn der Bauer die Vorräte, mit denen er sonst sein Vieh zu füttern gewohnt ist, abliefern soll, und wenn ar sich ferner mit der sparsamen Ration begnügen muß, die ihm zuge⸗ messen ist, muß er über die Gründe unserer Kriegswirtschaft auf⸗ geklärt werden, über die Notwendigkeiten, welche dazu geführt haben, ebenso wie bei unserer Ernährungslage. Es sind nach der Richtung him vom Kriegspresseamt wie vom Kriegternährungsamt schon diel⸗ fach Aufklärungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Es soll aber jetzt in erhöhtem Maße mit dieser Auftlärung vorgegangen werden. (Bravo wech) Insbesondere soll sie auf das platte Land getrahen und versucht werden, damit größeres Verständnis zwischen Stadt und Land herbeizuführen. Gebhafter Beifall.)
Meine Herten, ich komme zum Schluß. Die Gesamtlage unserer Ernährung wird uns gewiß manche Einschränkungen auferlegen. Aber wir können mit Zuversicht darauf rechnen, daß unsere Lebensmittel vowräte austeichen werden, um die Ernährung unseres Vol kes ohne schwere Erschütterungen auch von neuem in diesem Wirtschafts jah re durchzuhal ten, und ich bin überzeugt, wir stehen dank unserer eigenen Production und unserer besseren Organisation nach manchen Richtungen erheblich besser da als eine Reihe von unsewen Feinden. Gewiß, meine Herten, wird in diesem Jahre die vierte Bitte Mnser täglich Brot gib uns heute“ uns näher treten altz in Friedenszeiten, aber dieser Bitte wird auch Erfüllung werden, wenn winx alle unsere Pflicht tun.
Meine Herren, ich vertraue dabei auf die Standhaftigkeit und Besonnenhent, wellche das deutsche Volk in den schweren Ernãähtun g⸗ zeiben des vergangenen Jahres in so anerkennens werter Weise be⸗ tätigt hat. Ich vertraue dabei auf die Vaterlandsliebe und auf das Pflicht und Verantwortlichkeitsgefühl der deutschen TSandwirte, welches ihnen Kraft und Mut gibt, troz der Hemmungen, die ihren Betrieb einengen, für die Schaffung unseres täglichen Brotes fortzuarbeiten. Wie unsere Söhne und Brüder draußen im Felde ohne Unterschied des Standes und des Berufes Schulter an Schulter einmütig zu⸗ sammenstehen und für das Vaterland kämpfen und sterben, fo sollen auch die Bevölkerungen in Stadt und Land zusammenstehen, die eine Bevqlkerungsklasse die andere verste hend und ihre deistungen für das öffentliche Ganze würdigend, gemeinsam das Herz und die Augen ge⸗ vichtet auf den Sieg. Das sind wir unseren Helden draußen s chuldig. Dann wird all das edle deutsche Blut nicht vergebens vergossen sein, dann wind das deutsche Volk die Früchte der Heldentaten seiner Söhne ernten dinfen und aus diesem schweren, gewal tigen Kampfe trotz der Uebermacht seiner Feinde siegreich hervorgehen. ebhaf teꝛ Beifall.)
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