1917 / 307 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Dec 1917 18:00:01 GMT) scan diff

für Volkaernährung auf alle Fragen erstreckt, welche die Er⸗ . und Bewirischaftung der Lebens- und Futtermittel eireffen.

Berlin, den 80 November 1917.

Königliches Staatsministerium. Graf von Hertling. Friedberg. von Breitenbach. Sydow. von Stein. Graf von Roedern. von Waldow. Spahn. Drews. Schmidt. von Eisenhart-Rothe. Hergt.

Erlaß des Staatsministeriums,

betreffend Anwendung des vereinfachten Enteig— nungsoerfahrens bei der Vergrößerung der der Kursächs(schen Braunkohlen-Gas⸗- und Kraft⸗-Gesell—⸗ schaft m. b. H. in Berlin gehörigen Fabrik in Lützken⸗

dorf bei Merseburg.

Vom 26. November 1917.

Nachdem der Kursächsischen Braunkohlen⸗Gas⸗ und Kraft⸗ Ges llichaft m. b H. in Berlin zur Vergrößerung ihrer Fabrik in Lützke dorf bei Merseburg das Recht zur Enteinnung von Grundeigentum durch den auf Grund Allerhöchster Ermächtigung ergangenen Erlaß des Staatsministeriums vom 11. November 1917 9erliehen worden ist. wird nunmehr auf Grund des § 1 der Allerhöchsten Verordnung, betreffend ein vereinfachtes Ent⸗ eignungsverfahren zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheit und Beschäftigung von Kriegsgefangenen, vom 11. September 1914 ö S. 159) mit Nachträgen vom 27. März 1915 Geseßsamml. S. 57) und 25. Stpiember 1915 Gesetzsamml. S. 141) bestimmt, daß bei der vorb zeichneten Enteignung von Grundeigentum das vereinfachte Enteignung ven fahren nach den Vorschriften dieser Verordnung Anwendung findet.

Berlin, den 26. Nodoember 1917. Das Staatsministerium. Friedberg. von Breitenbach. Sydow.

Graf von Roedern. von Waldow Spahn. Drews. Schmidt. von Eisenhart-Rothe. Hergt.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts— angelegenheiten.

Dem Komponisten Ewald Straesser in Cöln-⸗Lindenthal ist der Titel Professor verliehen worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Zum 1. Januar J. J. sind der Gewerberat Brensing von Siegen i W. nach Berlin NW., der Gewerbeinspektor De.„Ing. Hesse von Berlin NW. nach Siegen i. W. und der Gewerbeassessor Schalk von Berlin S8. nach Bocholt ver— setzß und mit der Verwaltung der Gewerbeinspefrionen Berlin NW., Siegen i. W. und Bocholt beauftragt worden.

Die Liquidation des französischen Altienbesitzes an der , . der Dillinger Hütienwerke in Dillingen ist endet. Berlin, den 19 Dezember 1917. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Neuhaus.

BSekaunntmachung.

Die im Jahre 1898 geborenen und diejenigen älteren jungen Leute, über deren Militär verhältnis noch keine endgültige Entscheidung getroffen ist, haben sich zur Aufnahme in die Retrutizrrungsstammrolle in der Zeit vom 2.— 15. Ja— nuar 1918 von Vormittags 8 bis Nachmittags 7 Uhr (Sonn⸗ tags nur Vormingas) im Geschäfisraum ihres Polizeireviens per sönlich u melden und ih e Geburts⸗ oder Musterungs— ausweise usw. mitzubringen. Vorübergehend abwesende Militär⸗ pflichtige sind von ihren Eltern. Vormündern, Lehr⸗, Broi⸗ . . , n die Anmeldung versäumt, wild mit einer Gelostrafe bis zu 30 6b oder mit Haft bis 3 Tagen bestraft. . Ba öh

Berlin, den 20. Dezember 1917.

Die Eisatzkommissionen der Aushebungsbezirke Berlin. Frommel.

Sekanntm achung.

Das unterm 4. Dejember 1917 gegen die Handler Au gu st und Barbara Gertrude Hoppeschen Gheleule in Allen stein, Piffe straße Nr. 6, erlassene Verbot des Handels mu Lebentz⸗ und Genußmuteln aller Ait wud mit dem 11. Dejember 19517 wieder aufgehoben. t

Allenstein, den s. Dejember 1917.

Die Star t Pol zeiverwaltung. G. nch.

w Bekanntmachung.

Dem Schankwirt Carl! Peters in Berlin, Jobannlsstraße Nr. 20 21, h be ich die Wie der aufnahme des ihm darch I ref. pm 12. Februar . J. untersogten Handels mit Gegen“ ständen des täglichen Bedarfs gestattet.

Berlin Schöneberg, den 21. Dezember 1917.

Der Poltzeip äsident zu Berlin. Krieggzwuchetramt. J. V.: Machatiue.

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Bekanntmachung.

Auf Grund des 5 1 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 23. S ptember 1915 zur Fernbaltung unzuverlässt er , kom Vandel ist der Dandlerin Anna Klein in Allenstein, Ostyr., Wa rangerstraße 2, der Handel mit Obst und Gemüse aller Amit wegen Unzuv'rläisi keit un tersagt worden.

Allenstein, den 10. Dejember 1917.

Die St. dt. Polliewerwaltung. G. Zülch.

Bekannt m a chu nz. Auf Grund der Bundetzrate verordnung vom 23. S-vt-mber 1916,

und seiner Ebefrau. Bertha geb. Jürgens, in Osnabrück, Große Straße 13, durch Verfügung vom heutigen Tage den Hande! mit Schuhwaren jeder Ait wegen Unzuveilässiek it in bezug auf diesen Handelsbetrieb un tersagt. . Ognabrück, den 18. Dezember 1917. Die Polizeidireklion. Reim erde c.

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Bekanntmachung.

Auf Grund der §§ 1 und 2 der Verordnung des Bundetrats vom 23. September 1915 iur Feinhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RSBl. S. 603) und der Augrübrungtbestimmungen ju dieser Verordnung vom 27. Sptember 1915 wird den Eheleuten Stanislaus Jahns, wohnhaft in Stertkrade⸗Htesfeld, Lüttichstraße 29, der Handel mit Lebensmitteln aller Art, ins⸗ besondere Kartoffeln und Gemüse, für das Gebiet des Deulschen Reichs unter sagt. Die duich das Verfahren entstandenen barmn Auslagen, insbesondere auch die Bekanntmachungskosten, fallen den Be⸗ troffenen zur Last.

Sterkrade, den 13. Dezember 1917. Der Bürgermeistecr. J. V.: Dr. Heu ser.

GSekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Verordnung zur Fernhaltung unzuver⸗ lässiger Personen vom Handel vom 25. September 1915 ist dem Matertalwarenhändler Karl Schröder, hier, Oberwiek 49, der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, ine—⸗ besondere mit Nahrungs und Futtermitteln aller Art, untersagt.

Stettin, den 27. Dezember 1917. Der Polizeipräsident. von Bötticher.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzez vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemocht: . .

1. der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 CGesetzsamml. S. 163) ergangene Erlaß des Staate min isteriums vom 10. Okober 1917, beireffend die Verleihung des Enteignungg⸗ rechts an das Märlische Glektrtzität' werk, Aktrienoesellichaft in Berlin, zum Bau einer elek rischen Fernlettung (10 000 Voltleitung) von Trattendorf im Kreise Spremberg nach Ziebingen im Kietse West— sternberg, durch das Amtsblait der Königl. R gierung in Frankfurt a. D. Nr. 42, S. 513, ausgegeben am 20. Oktober 1917;

2 der auf Grund Allerböckster Ermäch igurg vom 16. August 1914 (Geseßsamm]!. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministertums vom 31. Oktober 19817, etre ff 1d die Verlenbung des Enteignung richts an die Gewertschaft Michel in Groß Kayna zur Erweiterung der Abraumbalde der von ihr betriebenen Braunkohlenbergwerke Michel und Vesta bei, Groß Kayna im Kreise Weißenfe s, du ich das Amtsblatt der Königlichen Regterung in Merseburg Nr. 46 S. 270, 6 n, n, , rn

3, der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S 163) ergangene Erlaß des Staatsm'nistertumz vom 7. Nobember 1917, betreffend die Verleibung des Enteign unge⸗ 1echt an die Gewerkichaft Lonhardt in Frankleben zur Erweiterung der Abrgun halde der ihr geb örtgen Braunkohlengrube Leonhardt bei Neumark im Krelse Querfurt, durch das Amtsblatt der Königlichen Re ierung in Merseburg Nr. 45 S. 270, ausgegeben am 17. Ro— vember ö. 66 n

4. der auf Grund Allerhöchser Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzlamml. S. 153) ergangene Erlaß des t am ite dnl; vom 7. Nobember 1917, betreffend die Verleihung des Enteignungt⸗ richt an die Mangane 1gesellschast m. b. H. in Berlin zum Gewerbe von Erundnücken jur. Sieigernng der Förderung im Wesifelde der Braunnelnbergwerke Doktor Geier bei Waldalgesbeim im Kreise Krruzn ach, durch das Amtsblatt der Köntalichen Regi rung in Koblen; Nr. 561 . 1. gi te 33 . i,, 1917;

H. der au run er ter Ermaͤchtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 1693) ergangene Erlaß des Etc fiche, vom 11. Nodember 1917, betreffend die Verleihung des Enielenungs— 1echts au die Kuisgchnsche Tiraunkoblen. Gas- und KrastGesell= schast m. b. H. in Berlin zur Vergrößerung ihrer Fabrik in Lutz ken⸗ do f bei Mesehung, durch das Amtsblatt der Könsglichen R gierung in Merseburg Rr. 438 S. 284, ausgegeben am J. Bezember 1517.

(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.) mim 2 m O mm,.

Nichtamtliches.

Dentsches Reich.

BVreußen. Berlin, 29. Dezember 1917.

Seine Maßestät der Kaiser und König hörten, wie Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, vorgestern und gestern den Generalstabs vortrag.

Ihre Mgjestät die Kaiserin und Königin empfingen gestern, wie „Wolffs Telegrophenbüro“ meldet, . . schen Gesandten Dr. Haab und Gemahlin in Abschiedsaudienz.

Der enalische Funkdienst bringt zahlreiche Telegramme welche die Unwirksamkeit des , sollen. Allgemeine Redewendungen, wie die im Funtspruch vom 28. Dezember 1 Uhr Vormittags, daß die Tätigkeit der ü⸗Boote ständig geringer und die Veibesserung der U. Bootabwehr⸗ methoden immer erfolgreicher werde, können jedoch den Ein⸗ druck der genauen Zahlenangaben der deutschen Admiralttät über die ver senkte Tonnage im neutralen Ausland nicht verwischen. Ueber die Glgubwürdigkeit der deutschen Ve— richte urteilt der „Nieuwe Rott rdamsche Courant“, indem er da auf hinweist, daß die deuischen Angaben über die Sch ffs— verluste immer mehr sich als richtig erwiesen. Das holländische Blatt führt weiter aus, das beabsichtigte Schiffs naup / ogramm sei auf dem Papier sehr gut möglich, in der Praxis könne man es jedoch nicht ausführen, ohne der Kriegführun hoffnungslos ke . ö uf. . gut einsehen, und sich bevor es zu spät sei, zu Friedengunterhan i Deuischland bereit erklären. ö .

Die Verordnung über den Verkehr mit Getrei Hülsenfrüchten Buchweizen und Hirse aus ö

1917 zu Saatzwecken vom 12. Juli 1917 ist dahin abaeänder worden, daß nur solche Saatkanten Gültigkeit haben hn 3. dem Diensist mpel und dem Prüfungeve meik der höheren Verwaltungsbehörde versehen sind. Die Befugnis der Kom—⸗ munaloerhände, den Gemeinden die Erlaubnis zur Ausstellung

betr. die F rnhaltung unzuverlässiger Pͤfonen vom Handel FRG Bl S. 603), haben wir dem Schuhmachermeister Irrer fe G, e el,

Durch „Wolffs Telegraphenbüro“ wird darauf aufmerk᷑⸗ sam gemacht, daß auch die an sich vom J. Janugr 191 . zulässigen Lieferungen von bereits erworbenem Som mera setreide erst dann bewirkt werden können, wenn die zugehännt ö. Saaikarten den vorstehenden Anordnungen genügen n empfiehlt sich deshalb, die bereits ausgestellten Saatfarten 26 verzüglich der höheren Verwaltungsbehörde lin Preußen in Regierungspräsidenten) zur Prüfung und Abstempelung 4 zureichen. . g

Die Lage der Papierversorgung macht es notwendig auch bei den Frachtbriefen an Papier zu sparen. Zu der' Cisen! bahnrvertehrsar dnung s 35 Abl ihn 6 Abf. Hr und Abf ) hat deshalb das Reiche⸗Eisenbahn Amt das Frachtbriesmuste mit Geltung vom 10. Januar 1918 vorübergehend geändert Das Muster wird für die neu zu druckenden Frachtbri. fe in der Weise um die Hälfte verkleinert, daß die Rückseite mit der rechten Hälfte des jetzigen Musters bedruckt wird.

Zahlreiche Besitzer von Wäscheverleihgeschäften, vo und. Schankwirtschaften, Krankenhäusern und fel, gr trieben haben, wie „W. T. B.“ mitteilt, die ihnen nach der Bekanntmachung vom 25. August 1917 obliegende Pflicht zur Anmeldung ihrer gesamten gebrauchten und unge⸗ brauchten Bett⸗, Haus- und Tischwäsche trotz wiederholter Mahnung immer noch, nicht. erfülst. Die Säumigen, deren Namen der Reichsbekleidungsstelle be—= kannt find, werden letztmalig zur Nachholung der Meldung aufgefordert. Die Meldung ist einzureichen bei der Neiche belleidungsstelle (Volkswirischaftliche Abteilung) in Berlin W. 50 (Jeürnberger Platz 1). Zu melden sst der Be— stand vom 1. Oktober 1917. Meldepflichtig ist jeder Betrieb der mehr als fünf Gasthausbetten besitzt oder mehr als drei zur Familie des Unternehmers nicht gehören de Personen a , ö. . zum 6. Januar 1918 dieser Aufforderung n nachgekommen ist, t unnachsi sofortige Enteignung zu erwarten. ö thichuich

Polen.

Wie „Kurjer Warszawski“ erfährt, ist die erwartet des Regentschaftsrates nach Berlin und . Anfang nächsten Monats in Aussicht genommen. Mit dem Regentschaftgsrat sollen der polnische Ministerpräsident Kuchar= k . . . . . Prälat Chel micki ren. ie Mitglieder des Regentschaftsrates soll Monarchen ihren Besuch aon n, Höf J

J Frankreich.

In der Kammer interpellierte der sozialistische Ab— geordnete Moutet üher die ,, den verbündeten Regierungen, die ohne Wissen des Parlaments gepflogen und jüngst veröffentlicht worden selen. Laut Rericht dis Wolff schen Tele ngpbenbürosn fragte Moutet im Laufe seinet Ausführungen, welche Maßnahmen der Regierung infolge der eiwähnn n Veröffentlichung notwendig erscheinen würden. Auf Zwischenrufe, in sbesondere don feiten Brigndz, der erklärte, daß die von den Rufen veröffentlichten Verträge für niemanden geh im seien, erwiderte der Interpellant, es werde ein Interesse dafür bestehen,

aglle Verbandlun gen der Gebeimstßzung vom 5. Zull über die inne.

Politik zu veröffentlichen. Der Minister deg Aeußeren Picho daß alle Vertreter der - erbündeten dieselbe E 3 . nämlich: An dem dag an dem Rußland eine regelrecht gebildete, auf, dem Willen der Nation gegründete Regierung besitzen wid, . , ö. ihm . 6 und die etwaigen en eineg gerechten und dauerhaften üsen. Der Sozialist Mist ral erklärte, die k den Sozial isten die Pässe für Stockholm ju verweigern, denn dadurch sel die Lage Kerenskis unhaltbar geworden. Der Redner schloß mit dem Verlangen einer Nachprüsung der Kriegssiele der Entente.

. Die Abgeordneten Argaine (radikal und Sem bat (Sozialist) interpellierten hierauf über die Vorgänge in nn Der Minister Pichon führte in seiner Antwort

. 3. 6 Jes Ftrigges dar. Die jetzige rufsiiche Regierung hat sich feirst offigtelle Beiiehungen zu den Verbünder⸗ 5a en Bolschew ki befindet sich unn, Deut chland bemübt sich, das Werk der Zeistörung der russischen Milt macht fortjusetzen und einen Abgrund jwischen Rußland und den Verbündeten ju schaffen. Unsere K. iegzzteie sind in den wieder- holten Eikläͤrungen unserer Minsster unb in den Tagesordnungen dis Parlamentes beieichaet; Zuerst Siegen! (Beif . ll. Lloyd George hat es noch gestern wiederholt: Man erhält den Frieden nur durch den Sleg. Stegen warum? Für Goberur gen? Um zu unterdrücken und zu herrschen? Mit nichten! Un der Welt Frieden, Gerechtinkett und Brünerlichke it zu sichern! Die Wieder⸗ herst ling. Elsaß⸗Lothringeng leistet Gewähr für einen dauerhaften Frieden. Wir werden den Krieg erst dann als gewonnen bꝛtrachten, wenn Deutschland erklären wird, daß es bereit ist, einen Frieden an⸗ zunehmen, der auf der Grundlage der Gerechtigkeit und der Wiedergat⸗ machung des hegangenen Unr chte begrün ret isl. Die Verbündcten wollen auch ein unabhängiges und unteilbare; P len mit allen Bůr schasten einer freien wirischaftlichen und militärtschen Entwicklung. Dag, was unt von den Feinden unteischeidet, ist das Streben nach einem gerechlen und dauerba'ten Frleden. Man begreift leicht, daß Heutschland und ee elch sich weigern, ihren Frieden obne Ännexrlonen näher ju er- . Die Vezöffenilichung der Gehemmnverträge mit Ruhland war 9 n pollständigegs Fiaszo für Deutschsand, sie hat nicht die guten * hungen, iu, den standingvischen Ländern b einmnächitt en können. ' würde Rußlands Berbängnig sein, fich von den Femden ein. wickeln ju lassen. An dem' ag, wh man unmittelbar wegen . Filedensbedingungen an Tung herantreten würde, werden wirs sie mit unseren. Bundes gen ossen jufammen prüfen. Gin solcher indirekter Friedengvorschlag! aber! verbtent ulcht, er= Foren zu nerden,. Entweder weiden die russtschen Verhanz= e, zuẽm Zele führen, und dann wird dies die Kapitulatson Ruß ans sein. „der die Verhandlungen werden schettern. In beiden Fäͤhlen wird für ung der Krieg weitergehen. Eg bebeuten offenbar einen großen Erfolg für Deutschland und' Oesterreich Ungarn, die Be, , ,. an, unserer Front ju besitzen. Deutschland hat sichm , gesetzt, die Weli zu bestegen, aber . . . tan i 9 n en,, zosen werden einen beträchtlichen Ante Darauf lehnte die Kammer mit 378 immen r gegen 1053 Stimm den Vorrang für eine Tagesordnung Longuet gh. nach ber uz. tünftig nur die vom Parlament gutgeheißenen Ver pflichtun gen als gültig angesehen werden sollen, und nahm mit sämil chen 88 abgegebenen Stimmen eine Tagegordnung

Symian an, wonach die Kammer bie Erklärungen der Regierung billigt und' im Vertrauen ̃

zu hr zur

von Saatkarten zu erteilen, wurde aufgehoben.

Tagesordnung übergeht.

Entente habe Unrecht getan,

Die Cleignisse in Rußland stellen zusammen mlt dem GEintrltz Staaten in den Krieg die wichtigflen Tatsachen

Rußland heute in doller Ausläsung und

Rußland.

Der Kongreß der Eisenbahner, der beauftragt ist, se Fragen beziiglich der Eisenbahnen zu regeln, hat Lenin * Ehrenmitglied gewählt.

. Nach einer Meldung der „St. Petersburger Tele⸗ henagentur“ herrscht umer den Kosaken Demoralisation. hie Fronttruppen weigern sich, gegen die Regierungstruppen mrzn ehen. Eine Divisien in der Umgebung des Bahnhofs llerandrawsl legte die Waffen nieder; ihr Beispiel wurde von nnderen Regimentern befolgt.

Das „Reutersche Büro“ erfährt von maßgebender sansscher Seite, daß nach den letzten Depeschen 5060 Mann sinesischer Truppen mit der Aufrechterhaltung der Ordnung ö Char bin betraut sind. Ungefähr die Hälfte der russischen Harnison in Charbin, die sich insgesamt auf 8000 Mann be⸗ sffert, hat sich den Maximalisten angeschlossen.

Türkei. Der Finanzminister Dschavid Bei ist nach Wien abge⸗ est, von wo er sich nach mehrtägigem Aufenthalt nach Berlin begeben wird. ;

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.

Die Friedensverhandlungen in Brest⸗Litowsk. Brest⸗Litowtzk, 28. Dezember 1917.

Im Laufe der heute vormittag abgehaltenen Be⸗ syrechung zwischen den Delegationen der Verbündeten nd Rußlands wurde die vorläufige Beratung jener Punkte beendigt, die auch bei Abschluß des allgemeinen Friedens zwischen zußland einerseits und diesen Mächten andererseits geregelt nerden müssen. Diese Beratungen sind im Geiste der Ver⸗ sihnlichkeit und des gegenseinigen Verständnisses geführt worden. In einer ganzen Reihe wichtiger Punkte wurde die Grundlage sir eine Einigung geschaffen. Außer politischen Fragen wurden uch solche rechtlicher und wirtschaftlicher Natur verhandelt und porbehalilich der Prüfung durch die heimischen Behörden und der endgültigen Redaktion in befriedigender Weise geregelt.

Zunächst wurde Einigung über die Wiederherstellung des durch den Krieg unterbrochenen Vertragszustandes erzielt Ferner purde vereinbart, daß in rechtlicher wie in wirtschaftlicher Be⸗ sihung das eine Land vom anderen nicht schlechter behandelt werden solle als irgend ein drittes Land, das sich nicht auf Vertragtzlrfechte berufen kann. Kriegsgesetze sollen aufgehohen, die davon Betroffenen in ihre früheren Rechte wieder eingesetzt oder entschädigt werden. In weiteren Bestimmungen werden die für die Kriegskosten und Kriegsschäden aufgestellten Regela naͤher ausgeführt. Namentlich einigte man sich auch über die Hehandlung der den Zivilangehörigen außerhalb des Kriegs⸗ geblets erwachsenen Schäden. .

Ueber die gegenseinige Freilassung und Heimbeförderung pon Kriegsgefangenen und Jwvilinternierten wurde grundsäßz⸗ liche Emigung erzielt. Das aleiche gilt von der Rückgabe der beiderseitigen Kauffahrteischiffe. Endlich wurde die schleunige Wiederaufnahme der diplomatischen und konsularischen Heziehungen vorgesehen. In wirtschaftlicher Hinsicht ergab sich völliges Einverständnis über die sofortige Einstellung des Virtschaftskrieges, über die Wiedereröffnung des Handels⸗ vaehrs und über die Einrichtung eines organisierten Waren⸗ austausches. Ferner wunde im wesentlichen Uebereinstimmung über die Grundlage erzielt, auf welcher die wirischaftlichen zeziehungen der beiden Lander dauernd geregelt werden sollen.

In der wichtigen Frage der Behandlung der beider⸗ seits be setzten Gebiete wurde von russischer Seite folgender Vorschlag gemacht:

„In voller M bereinstimmung mit der offenen Erklärung der beiden bertragsch zetzendden Teile, daß ihnen kriegerische Pläne fern⸗ liegen und daß sie eigen Frieden ohne Ann xionen schließen wollen, liht Rußland seine Truppen aus den von ibnen besetzten Teilen Desserresch Ungarn z, der Türtel und Persien zurück, und die Mächte des Blerhun dez aus Polen, Litauen, Kurland und den anderen Gebieten Ruflandgz. Enisprechend den Grundsätzen der russt'chen Regierung, die das Recht aller in Rußland lebenden Völker ohne Ausnahme au Selbst⸗ bestimmung bit zur Azysonderung verkündet hat, wird der Bevölterung dieser Gebiete die Mtöglichkeit geg ben werden, binnen lüriester, genau bestimmter Frist volltommen frel über die Frage ihrer Ver= einigung mit dem einen oder anderen Reich oder Über die Bildung einez selbständiaen Staates zu entschelden. Hierbei ist die Anwesen heit irgendwelcher Truppen in den absiimmenden Gebleten nicht zulässig . von nationalen oder örtlichen Milisen. Bis zur Enischeidung diser Fragen aber Liegt die Verwaltung dieser Gebete in den Händen bon in demokratischr Wense gewahlten Vertretern der örtlichen Be⸗ kerung selbst. Die Fiist der Räumung nebst den näheren Um. särden und dem Beginn und Verlauf de. Demobilisation det Heeres vnd durch eine besondere militär ische Kom mission bestimmt.“

Demgegenüber schlug Deutschland vor, den ersten beiden Artikeln des zu schaffenden vorläufigen Vertrages nach⸗ stehende Fassung zu geben:

Artitel 1. Rußland und Deutschland erklären die Beent igung des Kriegszustandeg. Beide Nationen sind entschlossen, fortan in Fiteden und Freundschaft jusammen ju leben. Deutschland würde lunter der Vorausfettzung der zugt stand enen vollen Gegenseitigkeit gegenäber seinen Bundeggenossen) bereit sein, sobald der Frieden mit sußei and geschi ssen und die Demoblllsierung der russischen Streit. käfte durchgeführt ist, die itzigen Stellungen und das besetzte hi . ju räumen, sowelt fich nicht aus Artikel 2 ein andereg ergibt.

n fin n 2. Nachdem die russische Regierung, entsprechend ibren Gꝛundsäßen, für alle im Verbande des russilchen Reiches lebenden Völker 5bre AÄutnahme ein big zu ihrer völligen Absonderung gehen des Selbstbestimmungtzrecht verkündet hat, nimmt sie Kenn ins don den Beschiüssen, worin der Volkswille ausgedrückt (st, für Polen, pwie für Vitauen, Kurland, Teile von Estland und Livland die volle stagtliche Selbftändigkelt in Anspruch zu nehmen und aus dem russischen Reichsherbande augzuscheiden.

daß biese Kundgebungen

Die russssche Rrglerung erkennt an, inter den n r h a, en als Ausdruck des Voltswillens

amusehen find, und sst berest, die hieraus sich ergebenden Folgerungen ju zieben. Da in denjenigen Gebeten, auf welche bie vorstehen den Heslimmun gen Anwendirng finden, die Frage der Röumung nicht so liegt, daß diese gemäß den Bestimmungen deg. Aritkeig 1 vor- genommen werden kann, so werden Zeitpunkt und Modalitäten der noch russischer Auffaffung nötigen Bekräftigung der schon vorliegenden Woh ernu natzerfun gen? durch eins Volkegbstimmung auf bieiter Grundlage, bei der irgend ein mülltärischer Druck in jeder Weise aus= luschalten i, der Beratung und Festsetzung durch eine befondere ommisston horbehalten. Eine im wesentlichen gleichlautende Formulierung wurde

sterreichisch⸗ in garlscherfeitg vorgeschlagen.

Die . , e diese Erklärungen zur

K T . 3 a ;

det de r g engen za' f, Wige f, bre et err

Truppen in den betreffenden Gebieten vorgenommenen freien Abstim— mung erscheint. Daher schlagen wir vor und bestehen darauf, deß eine klarere und genauere Formulierung dleseß Panties erfolgt. Wir sind j · doch damlt einverstanden, daß zur Prüfung der technischen Be— dingangen für die Verwirtlchung eines derartigen Reserendums, des- gleichen zur Festsetzung einer bestlmmien Räumungefrist eine Spezial- konimission eingeseßt wird.

Im allgemeinen kann nach dem Verlauf der bisherigen Verhandlungen mit Befriedigung festgestellt werden, daß die Ansichten der vertretenen Mächte über die Regelung der wich⸗ tigsten Fragen fich in vielen Punkten decken, in anderen sich derart genähert haben, daß die Hoffnung auf Erzielung eines Einvernehmens auch in diesen begründet ist.

Bei der heutigen dritten und vor Eintritt der vereinbarten Pausen letzten Vollsitzung führte der bulgarische Justiz— minister Popow den Vorsitz. Nach Eröffnung der Ver⸗ sammlung wies der Vorsitzende auf die Bedeutung der ein— geleiteten Friedensverhandlungen hin, welche die Grundlage für eine neue Aera in der Entwicklung des Völkerrechts zu bilden versprächen. Die Menschheit habe den Delegationen des Vierbundes und jener Rußlands, welche das Rechtsgefühl des großen russischen Volkes verkörpere, viel zu danken. Um diesem Gedanken Ausdruck zu verleihen, übergab sodann der Justiz⸗ minister Popow den Vorsitz an den Führer der russischen Delegation. Herr Joffe, der hierauf das Präsidium über— nahm, wies darauf hin, daß in der letzten Vollversammlung beschlossen worden sei, nach Besprechung einzelner spezieller Fragen zwischen den Vertretern des Vlerbundes und Rußlands die nächste Vollversammlung auf den 4. Januar n. St. fest⸗ zusetzen. Nach dem nunmehr erfolgten Abschlusse dieser Be⸗ sprechungen sei diese Sitzung die letzte vor dem 4. Januar 1918. Sodann erbat Seine Hoheit Ibrahim Hat ki Pascha das Wort, um vor Eintritt der kleinen sechstägigen Pause einige Worte an die Versammlung zu richten.

Er wies darauf hin, daß sich die von ihm bei Eiöffnung der Beratungen geäußert Hoffnung, das Weik bald einem beftiedigenden Ende zugefübrt zu sehen, nicht als zu kühn erwiesen habe. Nahrzu alle schwie rigen Fragen, die der dreleinhalbsährlge Krieg aufgeworfen hahe, seien besprochen und geprüft worden. Man könne sagen, daß deren Mehrzahl heute auf dem Wege zu elner praktijchen Lösung sei. Gin sehr gutes Ergebnis sei mitpin wäbrend der sechstägigen Ver⸗ handlungen ernelt worden. Für dieses Ergebnis der Besprechungen gebühre der russischen Delegation Dank, da sie während der Ver⸗ handlungen viel Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und viel prakisschen Sinn gezeigt habe. Die russischen Herren hätten bewiesen, daß sie auch gute Diplomaten und gute Staatsmännrr seien. Am Schlusse wünschte Harti Pascha den Herren der russischen Delegation eine alückliche Heimreise und schloß mit dem Wunsche auf ein glückliches Wieder sehen am vereinbarten Tage.

Der Führer der russischen Delegation gab gleichfalls der Ansicht Ausdruck, daß die begonnenen Verhandlungen ein guter Anfang seien und die Erwartung zuließen, daß der verheerende Krieg ein baldiges Ende finden werde.

„In der jetzt beginnenden Pause', so schloß Herr Joffe, weden wir alle das Gefübl haben, daß hiater uns Millionen leidender Menschen stehen, die das Ende des Krieges herbeisehnen. Vas Be—⸗ wußtsein dieser Verantworilichkeit vor unseren Völkern, vor der Menschbelt und vor der Geschichte gibt ung die Hoffnung und die innere Kraft, den Weg zum allgemeinen Frieden zu finden. In dieser Hoffnung erkläre ich die gegenwärtige Sitzung für eg ofen ,

sriegsnachrichten. Berlin, 28. Dezember, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.

——

Mannheim, 25. Dezember. (W. T. B.) Englische Flieger . am gestrigen Weihnachtsabend die offene Stadt Mannheim mit Bomben. Keinerlei militärischer Schaden. Zwei Personen wurden getötet und zehn bis zwölf verletzt, darunter keine Militärpersonen, dagegen französische Kriegsgefangene. Ein Flugzeug wurde in der Pfalz zum Niedergehen gezwungen, die Insassen wurden gefangen genommen.

Großes Hauptquartier, 29. Dezember. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

In einzelnen Abschnitten der flandrischen Front, südlich von der Scarpe, bei Graincourt und Gonnelieu nahm die Feuertatigkeit gegen Abend zu. Oestlich von Nieu⸗ port und bei Poel kapelle scheiterten mehrfache englische

Erkundungsvorstöße. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nördlich von Courte con drangen Aufklärungsabteilungen in die französischen Linien und brachten einige Gefangene

zurück. Destlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Mazedonische Front.

Am Prespa⸗See, nordwestlich von Monastir und am Dojran⸗See zeitweilig rege Artillerietätigkeit.

Italienische Front.

Ein italienischer Angriff gegen die Höhen östlich vom Monte Tom ba scheiterte in unserem Feuer. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

; Oesterreichisch⸗ ungarischer Bericht. Wien, 28. Dezember. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplatz. Waffenstillstand. Italienischer Kriegs schau platz.

Westlich des Monte Asolone und östlich des Monte

indliche Vorstöõße abgewiesen. Solarolo wurden feindliche h h . ö. e eilen

Bulgarischer Bericht. Sofia, 2. Dezember. (WB. T. B.) Generalstabsberichl, Mazedonische Front. Westlich Bitolia und im Cernabogen heftigeres Artilleriefener. Auf der übrigen Front mäßige Kampftätigkeit. Nördlich des Tahinos⸗Sees verjagten wir durch Feuer eine englische Erkundungsabteilung. Do brudscha⸗Front. Waffenstillstand.

Sofia, 28. Dezember. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonische Front. Zwischen den Seen. an der Tschervena-Stena, im Cernabogen und im Südwesten von Doiran war die Feuertätigkeit etwas lebhafter und steigerte sich für kurze Augenblicke zum Artillerietrommelfeuer. Bei Doldzeli zerstreuten wir durch Feuer englische Infanterie⸗ einheiten, welche sich unseren Stellungen zu nähern suchten. Im Strumatal wurden mehrere feindliche Erkundungs⸗ abteilungen verjagt.

Dobrudscha-Front. Waffenruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 27. Dezember. (W. T. bericht. Keine Ereignisse.

B.) Tages⸗

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Der Krieg zur See.

Berlin, 28. Dezember. (W. T. B.) In geschickt und schneidig durchgeführten Angriffen gelang es einem unserer U⸗Boote in der Irischen See innerhalb von fünf Tagen 18500 Br. Reg. ⸗To. Schiffsraumes zu vernichten. Sämtliche Schiffe waren große Dampfer. Einen von ihnen schoß das U-Boot aus einem stark gesicherten großen Geleitzuge heraus. Ein anderer Dampfer von etwa 5000 Hr.⸗Reg.⸗ To. hatte anscheinend Sprengstoff geladen; unter auffallend heftiger Detonation und starker Feuererscheinung verschwand der größte Teil des Schiffer . nur das in Weißglut getauchte Heck war noch wenige Minuten sichtbar.

Der Chef des Admiralsiabes der Marine.

Rotterdam, 28. Dezember. (W. T. B.) Der „Maas⸗ bode“ meldet: Ein Leichterschiff und ein Schleppdampfer aus Stavanger sind gesunken. Der belgische Dampfer „Kurland“ (1964 Br. To.) ist nach einem Zusammenstoß gesunken, ebenso der englische Dampfer „Drya de“ (1831 Br. To ). Der eng⸗ lische Dampfer „Frankby! (4182 Br.⸗To.) ist gestrandet und samt der Ladung verloren. Die portugiesischen Segler „Afra“ und „Santa Lucia“ (145 Br. To.) sind verloren. Der Dampfer „Helenus“ (7555 Br. To) ist in beschädigtem Zustande in Falmouth angekommen. Der englische Segler „Crof ton“ ist gestrandet und wrack, der portugiesische Dampfer „In sulano“ (1649 Br.⸗To.) ist gestrandet und gesunken. Der Segler „Zeno“ (2890 Br-To.) stieß mit einem französischen Dampfer zusammen und mußte auf Strand gesetzt werden. Der Dampfer „Knight of the Thistle“ der Holilinie (6675 Br⸗To.) ist vermutlich während der letzten Stürme ge⸗ sunken; der Dampfer „Brescia“ (3235 Br.-To.) stieß auf der Fahrt von Genua nach Manchester mit einem anderen Schiff zusammen und ist beschädigt in Algier angelangt.

Der Krieg. in den Kolonien.

Lissabon, 27. Dezember. (Reuter. ) Amtlich wird aus Mozambique gemeldet: 2000 Deutsche eroberten nach drei⸗ tägigem Kampfe den Berg Htulg, der von 269 Portugiesen besetzt war, und nahmen den Befehlshaber und 25 andere ge⸗ fangen. Die portugiesischen Verluste betragen 40 Mann. Die Deutschen ließen die Gefangenen am nächsten Tage wieder frel.

Kunst und Wissenschaft.

Der Druck der Lichtstrah! en. Daß das Licht einen Druck auszuühen vermag, ist schon von Marmll angenommen und späͤter von dem russischen Physiker Lbedeff an seiner be ühmten Lichtmühle nachgewiesen worden. Ver schwedische Physiker Arrhenius hat diese Enidckang dann dazu verwertet, die tigentumliche Tatsache aufßzu= klären, daß die Schweife der Kometen meist in die von der Sonne abgewandte Richtung gestreckt sind, auch hat er den kühnen Gedanken aut gesprochen, daß durch den Lichtdruck winzige Keime von einem Weltkhiper auf elnen anderen hinübergelangen und daß dadurch das Leben im Weltall verbreitet eln könnte. Um winzige Körperchen müßte es sich freilich handel, denn der Schaäͤtzu g nach betröüge der Lichtdruck der Sonnenstrahlen auf einen ganzen Quadratkllometer ber Erdoberfläche, wenn ihr die Strahlung unge schwächt zukäne, noch nicht ein halbes Kilogramm. Ver ganze Mond würde einen Dtuck von 6 Millsogen Kilogtamm erfabren. Das er⸗ scheint zwar an sich als ein sehs bedeuten der Betrag, aber er ver⸗ schwindet gegen die anderen im Weltraum waltenden Kräfte. Sogar der Neptun, der äußersie der Planeten, wirkt auf den Erden mond noch mit einer Anziehung von 3 Billionen Kilogramm. Im Laborg. lorlum war et bishrr nicht gelungen, die Wirkung des Lichtdrucks genauer zu erforschen, da alle zunächst in Belracht gezogenen Körperchen voch bei weltem iu groß dafür war⸗n. Purften sie doch nur einen Duichmesser von eiwa 1100900 em besitzen. Nunmehr hat der Wien? Physiker Eh enbajt Veisuche ausgefübrt, die nicht nur dlese Schwlertgtelten überwunden, sondern sogar eine weitere überraschende Enideckung von noch nicht abzuschätzender Bedeutung erbracht haben. Die kleinen Körperchen fand diefer Forscher in den Teilchen von verdampftem Gol, Silber oder Queckstiber. Die Verdampfung wird im eleltreschen Lichtbogin erzielt, und die Käaelch⸗n deg Eoelmetalls bleiben im Raum schweben. Durch einen feinen Apparat, der den Namen ‚Lichtjange erhalien hat, wird in diesen Raum der Strahl einer Bogentampt, geleitet, dessen Energie 300 mal größer ist als die der Sonnen strahlen, wie sie an der äußeren Grenje der irdischen Luftschicht anlangen. Durch ein Mikrostopx konnte nun Ehrenbaft aufs genaueste beobachten, wie das Licht die winzigen Metallteilchen in der Richlung seiner Strablen foristieß. Es zeigte sich aher ferner, daß schwerete Körverchen, wie die Verbrennungstellchen einer Ilgarre gegen sie bewegt, also scheinbar vom Licht ang zogen wunden. In manchen Fällen Uleß sich geradezu wahrnebmen, wie die beiden Strömungen, mit den Lichtstrablen und in entgegengesetzter Richtung, sich gegeneinander bewegten. Auch die Kräfte, niit denen diese Be⸗ wegungen erfolgen, haben sich messen lassen, obgleich sie für unsere Begriffe unendlich klein erscheinen. Die Bewegung gegen das Licht hin ist eine volltommen neue Tatsache und bisher noch durchaus rätselbaft. Durch sie wird aber erklärt, daß auch in den Kometen schwelsen Girömungen erkennbar sind, die, entgegen der Megel, der

onne zugewandt find.

lann, die alg Grgeönig einer bel gänzlicher Abwesenheit fremder