Beschreibung des Rades:
Die auf einem Federbandreifen angebrachte Hirnholzlauf⸗ flaͤche wird durch Plaufedern in Lechtwinkliger Form alsseitig elastisch abgestutzt.
Berlin, den 31. Dezember 1917.
Der Reichskanzler. Im Auftrage: Dam mann.
Königreich Prenßen. Staatsministerium.
Den Pommerschen Hefe⸗ und Holzspiritus⸗Werken m. b. H. in Stettin wird auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (65S. S. 221) hiermit das Recht verliehen, die in der Gemarkung Stettin Kartenblatt 20 Parzelle 1072,16 und 1073/92 belegenen Grundstücke, die für die Vergrößerung des Fabrikgrundstücks der Werke erforderlich sind, nötigenfalls im Wege der Enteignung zu erwerben oder, sowein dies aus⸗ reicht, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten.
Berlin, den 22. Dezember 1917.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Masestät des Königs.
Das Staats ministerium.
von Breitenbach. Sydow. Dr. Drews.
Fänanzministerium. Königlich Preußische Generallotteriedirektion.
Die Ziehung der 1 Klasse der ö deutschen (237. Königlich Preußischen) Klassenlotterie wird nach planmäßiger Bestimmung am 8. Januar 1918, Vormittaus 8isg Uhr ihren Anfang nehmen. Das Einschütten der 214 9000 Stammlose⸗Nummerröllchen der 11. (237.) Lotterie und der 5000 Gewinnröllchen der 1. Klasse dieser Lotterie wird .. am 7. Januar 1918, Nachmittags 11½ Uhr, durch die
öniglichen Ziehungskommissare öffentlich im Ziehungssaal des Lotteriegebäudes vorgenommen werden.
Berlin, den 3 Januar 1918.
Königlich Preußische Generallotteriedirektion. Ulrich. Gramms. Groß.
Justizministerium.
Es sind versetzt: der Amtsgerichtsrat Wolde in Zeller⸗ feld nach Goslar und der Umtsgerichtsrat Dr. Schnee⸗ mann in Dinslaken nach Wesel.
Dem Notar, Justizrat Eduard Kassel in Berlin ist die nachgesuchse Entlassung aus dem Amte ereeilt.
Der Rechtsanwalt Dr. Georg Hertzberg ist in der . Recht anwälte bei dem Amtegericht in Neukölln ge ⸗
Ja Lie Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Boecker in Wirsbaden auch bei dim Amts⸗ gericht daselbst, der frühere Rechtsanwalt Wörmbcke bei dem Amisgericht ia Berlin-Schöneberg, der Gerichtsass ssor Ijaat Strauß bei dem Oberlandesgericht in F auffurt a M und der Gerichtsassessor Dr. Haensel bei dem Amtegericht und dem Landgericht in Frankfurt a. M.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der bisherige Seehandlungsbuchhalter Nißle ist zum Königlichen Bankinspektor ernannt. Jam ist die planmäßige Stelle eines banktechnischen Revisors beim Königlichen Polizei— präsidium hier vom 1. Januar 1918 ab endgültig übertragen worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Bekanntmachung.
Betrifft: Errichtung eines Eisenbahn-Werkstätten⸗ amts usw.
Am 7. Januar n J wird im Berk der Königlichen Eisenbahndireklion in Frankfurt (Main) ein neues Eisenbahn⸗ Werkstämntenamt mit dem Sitze in Nied errichtet. Gleichzeitig wird das Eisenbahn-Werkstätienamt Frankfurt (Main) 1 auf⸗ gelöst und den Eisenbahn⸗Werkstättenämtern Frankfurt (Main) . . die Bezeichnung Franksurt (Main) 1a und 16
eigelegt.
Berlin, den 30. Dezember 1917. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. J. A.: Hoff.
Bekanntmachung.
Dem Händler Karl Mosolf und der Handelsfrau Erne stine Mo solf, geh. Rüsch, beide in Wittstock wohnhaft, ist der Handel mit Obst und Gemüse wieder gestattet worden. . Kyrltz, den 31. Dezember 1917.
Der Landrat. Dr. von Winterfeld.
Bekanntmachung.
Auf Grund der §8 1 und 3 der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 zur Fenhaltung unzuvnerlässiger Personen vom Handel (R GBI. S 603) und der Ausfübrangebesttinmungen zu dieser Verordnung vom 27. Scptember 1915 wird dem Gemüse⸗ häcdler Franz Möldergs, wohnbaft in Sterkrade, Knappen⸗ straße 1, der Handel mit Lebensmitteln aller Ait, tnsbesondere Gemüfe und Ohst, für des Gebiet des Deutschen Reicht unter sagt. — Die duich das Verf ibren entstandenen baren Auslagen, ine⸗ . auch die Kosten der Bekann machung fallen dem Benroffenen zur Last.
Sterkrade, den 27. Dezember 1917. Die Pollzeiverwaltung. J. B.: Der Belgeorbnele: Dr. Heuser.
Nichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 4. Januar 1918.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, den General von Cramon zum Vortrag, den bayerischen Minister⸗ präsidenten Dr. von Dandl in Audienz und hörten den Vor⸗ trag des Generalstabs.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen vorgestern nachmittag die Gemahlin des Reichskanzlers Gräfin von Hertling, ferner die Gemahlinnen des Vizepräsidenten des Staats ministerlums Dr. Friedberg, des Ministers des Innern Dr. Drews, des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Eisenhart⸗Rothe, des Ministers der geistlichen und Unterrichte angelegenheiten Dr. Schmidt und des Finanz⸗ ministers Hergt.
Zum Jahreswechsel hat der Präsident des Reichsiags Dr. Kaempf an Seine Majestät den Kaiser laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: ;
Euere Kaiserliche und Königliche Majestät bitte ich, beim Jahretwoechsel vie ehrfurchtevollßen und herzlichsten Glückwünsche des Reichs lags entgegennehmen zu wollen. Guere Majestät blicken mit dem deutschen Volke auf ein Jahr zurück, das den deutschen Waffen und denen seiner Verbündeten zu Wasser, zu Lande und in den Lüften die ruhmreichsten Erfolge gebracht, den unwlden— steblichen Offensiogeist unserer Heere und Flotten von neuem bewiesen und die Widerstandskraft des deuischen Volteg an der Front und in der Heimat zum glänzendsten Ausdruck gebracht hat. Vas Samen⸗ korn des Friedentz, das Guere Masestät mit Euerer Majestät hohen Verbündeten am 12. Dezember 18916 gesät, ist aufgegangen. Mit Gurrer Majestät treten wir in dag neue Jahr in der begründeten Hoff ung ein, daß das blutige Völkerringen sich seinem Ende nähern und ung dem ersednien giel eines Friedens entgegenbringen würd, der unsere und unserer Verbündeten unhehinderte Entwicklung aller geistigen und wirischaftlichen Kräfte in der Welt gewäbrleistet. Möge des Allmächtigen Segen ruhen auf Eueter Katserlichen und Königlichen Vtajestäri, dem ganzen Kaiserlichen und Königlichen HYause und auf unserem geliebten Vaterlande!
Darauf ist folgende Antwort eingegangen:
Ich danke Ihnen herzlich für die freundlichen Wünsche, die Sie Mir im Namen des Reichstags beim Auegang aus dem alten sie, und 1uhmgekrönten Jahte dargebracht haben. Den unenschütterlichen Willen, einen die Zukunft und Wohlfahrt des Reichs sicherstellenden Frieden zu erkämpfen, wird dag deutsche Voll — das vertraue ich zuyersichtlich — auch im neuen Jahr⸗ an der Froat und daheim in Treue zu Kaiser und Weich krafiboll bestänigen. Und mit Gottes Hufe wird das ichwere Werk gelingen und das ersehnte Friedengziel in absehbarer Zeit erreicht werden.
Wilhelm 1. R.
In der am 3. Januar 1918 unter dem Vorsitz des
Staatssekretärs des Innern Wallraf abgehaltenen Voll⸗
sitzung des Bundesrats wurde der Entwurf einer Be⸗ kanntmachung über die Gewährung oon Zulagen an Empfänger einer Juvaliden⸗, Witwen- und Wuwerrente aus der Invaliden⸗ versicherung angenommen.
Oefterreich⸗Ungarn.
Der Minister des Aeußern Graf Czernin ist gestern früh zur Fortsetzung der Verhandlungen mit den bevollmächtigten Vertretern der russischen Regierung nach Brest⸗Litowsk ab— gereist. In seiner Begleitung befinden sich der Setnonschef Dr. Gratz, die außeriordentlichen Gesandten und bewoll⸗ mächtigten Minister Baron Mittag und Dr. von Wiesnar, die Legationsräte Baron Andrian und Graf Colloredo⸗Mansfeld sowie der Legationssekretär Graf Csaka.
— Wie die Wiener Abendblätter melden, teilte der Präsident des Abgeordnet'nhauses Groß dem Obmann des Tschechenoerbandes Stanek in einem Schreiben mit, daß er die Abgeordneten für den 15. Januar zu einer Sitzung ein⸗ berufen werde.
Grosbbritannien und Irland.
Die Arbeiterpartei hat für den im Juni statifindenden Parteikongreß laut Mitteilung des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“ folgendes Programm für ihre Politik nach dem Kriege aufgestellt: Die neue Gesellschaftsordnung darf nicht auf individualistische und kapitalistische Produktion, sondern nur auf Kooperation und Verteilung, nicht auf aufgezwungene Herrschaft oder unterworfene Völker, unterworfene Kolonien, unterworfene Klassen, auf die Rechtlosigkeit der Frauen, sondern aleiche Freiheit gegründet sein. In dem Programm wird die allgemeine Einführung von Mindestlöhnen und die Verschaffung von Arbeitsgelegenheit für die Soldaten und Arbeiter bei der Demobilmachung empfohlen. Die Arbeitszeit soll auf 48 Stunden wöchentlich beschränkt werden. Der Bergbau, das Eisenbahnwesen, das Elektrizitätswesen und die Versicherung sollen veistaatlicht werden. Die Einführung von Schutzzöllen wird abgelehnt und dafür eine Besteuerung des Kapitals ge⸗
fordert. Frankreich.
Nach Meldungen der Pariser Presse ist der General Sarrail in Montauban eingetroffen.
NRußland.
Die maximalistische Regierung hat, einer Reutermeldung zufolge, Maxim Maximowitsch Litvinow zum russischen Bot⸗ schafter in London ernannt.
— Der Volkskommissar für die Auswärtigen Angelegen⸗
heiten Trotzki gibt durch die „Petersburger Telegtaphen⸗ agentur“ folgende Mitteilung bekannt:
Des Do f Leowo und enge Tös fer in B siarabien siad durch Truppen hesketzt und einttzze Rrvolunon äre erschessen worden. Nach einer authennschen Muteilung luden die R män n durch einen russische⸗ Oberst und einen remänischen Gene al alle Mitglieder des Aueschusses nach Jassy ein, wobet sie ihnen voöͤllt e Sicherbeit gewäbhrletneten. Jatessen wurde der gau Augichuß in Jassy festgenommen und alle Mitglieder des Ausschnsses vor bie rumä— nische Behörde gebracht. Die rumäntschen Hehorden versuchten alle zu erschleßen, aber die Fosaken besa nen sich eines besseren und hinderten sie daran. Verarttge verbrecherische Handlungen können nicht gedulbet werden. Wir er suchen den ramänischen Gesandten,
uns heute noch mitzuteilen, welche Maßnahmen bis jetzt ergriffen
worden find, um die verbrecherlschen Glemente, die rum anischen Offlilere Und Beamsen ju zächtigen, welche die Hand gegen die russische Revolution erhoben baben. Wir halten es fär dringend gebe tea, de rumanische Gesandtschaft zu be⸗ nachrichtigen, daß die russische Revublit keiner ler Unter- drückung mehr dulden wird nicht nur gegen russtsche Revolutio= näre, sondern auch gegen tumänische Revoluttonäre und Soziausten. Jeder rumãanische Senn Arbeiter und Bauer findet die Unter⸗ stätzung der Mtacht der russischen Sowjets gegen die Willkar der reaktionären rumäntschen Bureaukratie. Wir erachten es für nöiig,
den rumänischen Behörden durch lhre Gesandtschaft mitzuteilen, daß die Macht der Sowjeig auch vor den schärfnen Maßnahmen gegen die rumänischen Verschwörer und Gegenrevolutionäre, die Helsert⸗ — 2 der Kaledin, Tscherbatschew und der Rada nicht jurückschrecken w 2
— Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphen⸗ büros“ hat der Oberste Litauische Nationalrat in der Schweiz, der von den sämtlichen litauischen Organisationen in Litauen selbst, in Rußland, Amerika und der Schweiz als oberste Vertretung des litauischen Volkes eingesetzt ist, folgenden Beschluß gefaßt:
In Erwägung, iet Litauen vom 13. bis 18. Jahrhundert unabhängig Ce⸗ wesen ist,
2) daß Litauen nach selner gewaltsamen Einverlelbung in Ruß⸗ land nie aufgehört hat, seine Unabhängigkeit zu fordern, selbst mit Waffengewalt in den Jahren 1830, 1863 und 1906,
3) daß Litauen 120 Jahre lang durch das Zarentum schimpflich unterdrückt und mißhandelt worben ist und daß nach der Revolution die vorläufige Regierung selbst seinen nationaten Ansprüchen keiner⸗ let Rechnung getragen hat, obwohl sich Litauen der vorläufigen Regierung unmtitelbar nach ihrer Einsetzung angeschlossen hat (Et⸗ klätung vom April 1917),
4) daß gegenwärtig der größere Teil Litaueng von den Deutschen 6 ist, daß ganz Rußland kraft der durch die letzten Ereignisse ge⸗ schaffenen neuen Lage sich in der Unmöglichkeit si ht, seine Rechte und Pflichten gegenüber dem litauijchen Volk wahrzunehmen, daß andererseits das litautsche Volk, trotptz der ein Jahrhundert lang er tragenen Unterdrückung, big zum heutigen Tage nie aufgehört 86. seinen Verpflichtungen gegen den russischen Staat loyal nach⸗ zukommen,
beschließt der Oberste Lltauische Nattonalrat als Träger und ge⸗ treuer Wächter der höchsten Interessen des Landes:
1) Das litauische Volt betrachtet sich schon jetzt aller Bande gegen den russischen Staat ledig.
2) Unter Anrufung des von den Mächten anerkannten Grund⸗ satzeg, daß alle Völker über ihr Schicksal selbst zu bestimmen haben, hat das litauische Volk das Recht und dir Pflicht, sein Schicksal jelbst in die Hand zu nehmen und seine Unabhangigteit zur Aneikennung durch die Mächte zu bringen.
Zu dieser aus Bein übermittelten Erklärung wird mit⸗ geteilt, daß sich in ihr iasofern ein Irrtum befindet, als die von allen Litauern anerkannte Stelle nicht der Nationalrat in der Schweiz, sondern der Litauische Landesrat ist.
Die Friedensabordnung derukrainischen Volk s⸗ republit, die am 1. d. Mts. in Brest⸗Litowst 3 ist, besteht aus den Bevollmächtigten M. F. Lewitzky, N. M. Ljubinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier
ertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (des ukrainischen Parlaments) und der allrussischen verfassung⸗ gebenden Versammluag (in Petrograd).
— Durch Verfügung der Petersburger Regierung ist nach einer durch, W. T. B.“ verbreiteten Meldung des „Enhnischen Büros“ in Siockholm, Naroa, die frühere Hauptstaot Jager manlands, Esthland angegliedert worden. Sofortige Mäaß⸗ nahmen zur Vecwaltuagszentralisation der bisher nicht zusammenhäagenden Ortschaften von Narva, Iwangorod, Joachimsthal und Kränholm nebst ihrer Teilnahme an den Wahlen zur esthnischen Nationaloersammlung sind angeordnet worden. Damit hat die ehnische Grenze den Narovafluß
überschritten. Spanien.
Der König hat nach einer Meldung der „Agence Havas“ einen Erlaß unterzeichnet, durch den die Kammer aufgelöst wird. Die Neuwahlen werden auf den 17. Februar fest⸗ gesetzt, der Zusammentritt der neuen Kammer auf den 11. März.
Dänemark.
Wie „Ritzaus Büro“ e fährt, ist die finnländische Ab⸗ or dnung heute vom Minister des Aeußern empfangen worden und wird morgen beim König eine Audienz haben.
Türkei.
Die Kamm er setzte die Behandlung des Gesetzentwurfs, betreffend die Tabakregie, auf den 26. Januar fest.
Amerika.
einem zusammenfassenden Bericht über die Arbeiten seiner Vertreter auf der Pariser Tagung laut Meldung des „Neuterschen ,, mit: Nach den hauptsächlichsten Vorschlägen sollten die Vereinigten Staaten ihren ganzen Ein⸗ fluß aufbieten, um eine völlige Einheitlichkeit im Landkriege, zur See und uu, wirtschaftlichem Gebiete zwischen Amerika und den an seiner Seite kämpfenden Ländern herbeizuführen. Re⸗ gierung und Volk der Vereinigten Staaten sollten alles aufbieten, um die erfolgreiche Beendigung des Krieges durch planmäßige Zusammenfassung ihrer Hilfequellen an Menschen und Ma⸗ terial zu beschleunigen. Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten ollten so rasch als möglich nach Europa entsandt werden. erner teilten die Abgeordneten die Errichtung einer gemein⸗ amen Organisation der Verbündeten zur Zusammenfassung bes Schiffsmaterials mit und gaben bekannt, daß soviel Schiffs⸗ aum als möglich für den Transport der amerilanischen Truppen verwendet werden würde. Außerdem würde ein Plan der intensiveren Ausnutzung der amerikanischen See— streitkräfte ausgearbeitet und mit der britischen Admiralität ein Abkommen über die Bekämpfung der U-Boote getroffen werden. Ferner sei für eine Teilnahme der Vereiniaten Staaten an den Beratungen des Obersten Krieggrats Sorge getragen. Es wurde eine Einigung über die Beiträge der Ver⸗ einigten Staaten zu den gemeinsamen Kriege mittein der Ver— bündeten erzielt, um Bürgschaft dafür geschaffen, daß für alle amerikanischen Streitkräfte, die im Jah? 1918 nach Europa geschickt werden, alle benötigten Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung gestellt wü den. Großbritannien, Frankreich und Italien haben, um den Vereinigten Staaten einen genaueren Einblick in die Fragen der Lebensmittelkontrolle im eigenen Lande zu veischaffen, zugestimmt, in ihren Ländern die Zwangzrationierung der Lebensmittel, einzuführen. Ferner
wurde der Anteil der Vereinigten Staaten an den militärischen
Das amerikanische Staatsdepartement teilt in
eratlonen genau sestgesetzt und eine beratende Kommission 9 verbũn ö Inkl ins Leben gerufen, deren Aufgabe es sein wird, über die Zuweisung von Schiffen, durch die es Nmerika ermöglicht werden soll, selne militärischen Pläne durchzuführen, zu entscheiden.
sriegsnachrichten. Berlin, 3. Januar, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Großes Hauptquartier, 4. Januar. (W. T. B.) Westlicher Krieg sschauplatz. . t an der ganzen Front kam es zu lebhaften a, der wr n m, Artil lerien. Klares Frost⸗ wetter begünstigte ihre Tätigkeit.
Bei englischen Vorstößen, die östlich von Ypern und nördlich vom La Bass6e⸗Kanal scheiterten, sowie bei eigenen erfolgreichen Unternehmungen südöstlich von Moeuvyres und in der Champagne wurden Gefangene und einige Maschinen⸗ gewehre eingebracht.
Seit dem 1. Januar verkoren unsere Gegner im Luftkampf und durch Abschuß von der Erde 23 Flugzeuge und 2 . Oberleumant Loerzer errang seinen 260. Luftsieg.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues.
An der 1 Mazebonischen Front
und Italienischen Front
leine besonderen Greignisse.
Der Erste Generalquartlermeifter. Ludendorff.
A8 ien, 8. Januar. (B. T. B) Amtlich wird gemeldet:
Destlicher Kriegsschauplatz. Waffenstillstand.
Italienischer Kriegsschauplatz.
deren Ereignisse. Keine besonderen Ere , n. Chef des Generalsiabes.
Bulgarischer Bericht. Sofia, 3. Januar. (W. T. B) Generalstabsbericht
vom 2. Januar.
Majedonische Front: Westlich von Dobropolje lebhaftes Artilleriefeuer. Nordöstlich vom Do jr ansee mehrere . Auf der übrigen Front mäßige Kampf— laällgke
Dobrudscha⸗Front: Waffenruhe.
Türkischer Bericht.
Konstantin opel, 2. Januar. (W. T. B.) Die „Agentur Milli“ erfahrt aus dem Yemen: Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordent⸗ licher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Veisuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam . gegenüber dem Kalifat und seine großen Dienste ver⸗ senen jedes Lob. Asir und die bengchbarten Gegenden stehen , des aufwieglerischen Einfluss.s des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügt und in seiner Umgebung nicht gern gesehen ist.
Der Krieg zur See.
Berlin, 83 Januar. (W. T. B.) Im St. Georges⸗ und Bristol-Kan al wurden durch U⸗RBoote 7 Dampfer und JL Segler mit rund 24000 B⸗R.T. vernichtet. Unter den Schlffen befand sich der bewaffnete englische Dampfer „Charleston“ mlt Kohlenladung und vier schwer beladene bewaffnete Dampfer, von denen gwei offenbar Munition als Ladung hatten, da sie nach auffallend schwerer Detonation sofort sanken. Vom englisahen Dampfer „Charleston“, der durch die Artillerie des G⸗Bootes niedergekämpft wurde, ist ein Geschütz erbeutet worden. Zwei Leute der Geschütz bedienung wurden gefangen genommen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Christian a, 3 Januar. (W. T. B. Das norwegische Minifterium des Aenßern teilt mit:! Der norwegische Dampfer „VBiarid“ ist auf der Reise von Barry nach Rouen am gi. Dejember versen kt worden. Der Kapitän und 13 Mann wurden gerettet, 5 Mann sind umgekommen. Die „Vigrid“ war für 2As, Milllanen Kronen versichert. Der normwegische Dampfer „Tiro“, auf der Reise von Barry nach Rouen mil Kohlen, ist versen kt worden. Von der Be⸗ satzung ist ein Mann umgekommen. Der schwedische Dampfer „Erich Holm“ ist in der Nähe der englischen Küste am 1. Januar versenkt worden. Die Besatzung von
Mann ist gerettet. Die Schiffsladung bestand aus 4500 Tonnen Kohlen, die für die schwedischen Staats bahnen bestimmt waren.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Hauptaugschuß des Reichstages trat gestern nachmittag nach längerer Pause wieder zusammen Erschienen waren von der Regierung der Reicht kanzler Graf von Hertling, Staatesekretäre und Bevollmächtigte zum Bundesrat, von Mit⸗ gliedern bes Reichstages der Praͤsident Dr. Kaem pf und zahlreiche Abgeordnete als Zuhörer. Nach den Einleüungs⸗
ebensalls durch die Presse bekannt gewo den ist. Darauf wurde in die
worten des Vorsitzenden, i, Fehrenbach, ergriff der Reichskanzler das Wo — ] Laut Bericht deg Woiffschen Telegrapbenbürog. begrüßte es Graf von Hertllng mit Besrtedigung, daß durch den Zulammentriit des Hauptausschusses die Möglichtest gegeben sei, zwischen der Reichg⸗ leitung und der Volkahertretung vertrauensvoll über die wichtigen und folagenschweren Entscheidungen in Verbindung ju treten, die gegenwärtig zu ertrtern sind. Dle Regterung werde diese Gelegenheit benutzen, um Mitteilungen über den bisherigen Gang der Friedens⸗ derhandlungen zu machen und Würsche und Anregungen der Volke⸗ vertreter entgegenzunehmen. Der Siaatesekretä des Ausrzärtigen Amttz sei nach nur zweitäglgem Aufenthalt in Berlin wieder nach Brest, Litowsk zurückgekehrt. Zu selnem Bedauern könne er daher nicht selbst über den bieherigen Gang der Verhandlungen mit Ruß⸗ land berichten. Statt seiner werde der Unterstaatssekretär im Aus wärtigen Amt Freiberr von dem Bussche die Aufgabe übernehmen.
Der Unterstaatssekretär von dem Bus che führte zunächst über die Vorgeschichte der Friedensverhandlungen aus: Die neue russische Reglerung, die im November zur Macht ge⸗ langt, eilteß einen an alle Welt, an Verhündete und Feinde, gerichteten Funkspruch, in dem sie unter Darlegun] ihrer Haupi⸗ gesichtspunkte zum Waffenstistand und danach zu Friedengverhand⸗ lungen aufforderte. Darauf nahm der Reichskanzler in der Sitzung dom 29. November bei seiner Einführungsrede Gelegenheit zu der. Mitteilung, daß die von der russischen Regierung kundgegr benen Gesichtspunkte eine erötterungs fähige Grund⸗ lage für Verhandlungen über Waffennillstand und Frieden datstellten. Pa tielle W effenstillstandsverhandlungen hatten bereits begonnen. In Brest⸗Litowst wurden dann die Waffenstillstands⸗ verhandlungen eröffntt und naturgemäß als militärische Angelegenheit von militärischen Bevollmächtigten geführt. Das Ausnärtige Amt war dabel vertreten, ebenso nahmen Abgeordnete unserer Verbündeten tell. Die Verhandlungen haben einen schnellen und glatten Berlauf genommen und wurden am 15. Dezember zu allgemeiner Befriedigung abgeschlofsen. Neben den Verhandlungen in Biest⸗Litowsk liefen Ver⸗ handlungen für die Südwestfront in Foesani. Hier waren auch die Rumänen vertreten. Gemäß Aritkel 9 des Waffenstillstands⸗ protokolls setzten dann altbald rie Frieder sperhandlungen ein. Zu diesen Kerhandlungen hatte Seine Majestät der Kaiser dem Reichs⸗ kanzler Vollmacht erteilt mit der Ermächtigung, sich durch den Staats⸗ setresär Dr. von Kühlmann vertreten zu lafsen. Ebenso waren Desterreich Ungarn, Bulgarien und die Türkei durch Bevollmächtigte vertreten. Die Oberste Heeregleitung war beteiligt durch den General Hoffmann. Die Verhondlungen waren naturgemäß von erheblicher Schwierigkeit, weil sie zwichen einem Bunde auf der einen Seite und eimer einzelnen Macht auf der anderen Selte zu führen waren. Uber den Verlauf ist die Oeffentlichkeit in weit orbßerem Maßstabe unterrichtet worden als sonst. Eine Schwierigkeit lag auch darin, daß ez bei dieser Ait der öffentlichen Berichterstattung den Mitgliedern der Entente möglich war, die Verhandlungen zu stören. An kiä tigin Veisuchen hierzu durch Autzstreuung falscher Nachrichten hat es nicht gefeblt. Die erste Kund⸗ ebung war die Giklärung der russischen Vertreter vom 25. Dein mber. Pi sechs Punkte dieser Eiklärung sind bekannt. Auf diese russischen Grundfätze war in einer allgememen Eitlärung zu antworten, die
Bebandlung der Einzelfragen eingetreten. Zunäcst warfen die Russen die Territorialfragen auf, deren besondere Schwierigkeiten der Unter⸗ staates kretär darleate, Bie Russen haben daran festgehalten, daß dom Selbsttestimmungtrecht der Völker ausgegangen werden müsse und daß dleses Recht für jede Nation big zur Trennung vom Staatzperbande auftecht zu eihalten sei. Diesen Standpunkt haben sie auch Finnland gegenüber zum Auoruck gebracht u d uns auf Anfrage mitgeteilt, daß fie auch berei seien, Finnlands Selbständigkeit anzuerkennen, falls sich Flanland an sie wenden würhe.
Der Unte staatssekreiär schloß hieran eine Reihe ausführ⸗ licher Mitteilungen, zunächst über diese Territorialfragen, so⸗ dann über die Wirischaftefragen, und machte alsdann Mit⸗ teilungen über die Aufgaben der nach St Petersburg ent⸗ sandten Kommission, zu denen insbesondere die Fragen der Internierten, der Verwundeten und der Gefangenen gehören.
Wie der Reichskanzler Dr. Graf von Hertling laut Meldung des „Woiffschen Telegraphenbüros“ in der heutigen Sitzung des Haupiausschusses mitteilte, hat die russische Regierung eine Verlegung der Verhandlungen von Brest Litowsk nach Stockholm vorgeschlagen. Der Siaatssekretär Dr. von Kühlmann ist beauftragt worden, diesen Vorschlag abzulehnen. Weiter ist aus St. Petersburg er⸗ klärt worden, daß Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge, die sich auf das Verfahren der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen beziehen, nicht 2 ⸗ nommen werden können. Dazu bemerkte der, Reichskanzler: „Wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung. auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo Außerdem erklärte der Reichskanzler, daß wir mit den in Brest⸗Litowsk eingetroffenen Bevollmächtigten der Ukraine weiter verhandeln würden.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Wohnbevölkerung der Schweiz wird im 25. Jabrgang des „Statlstischen Jahrbuchs der Schweiz“,
iichten, für die Mitte ds Jahres 1915 auf 3 S880 bo Köpfe, d. s. 5930 ö. als im Vorjahre, angegeben. Die auffallende Ab⸗ nahme der Bev ölkerungsjahl ist ausschlietzlich auf den Wan⸗ derunge verlust zurck uführen; denn die Zahl der Lebendgeborenen, nämlich 75 Saß, war um 24 021 größer als die der Geftor benen. Auf je loch der mütseren Bevösterung kamen im Jahre 1915 19,5 Lehendgeborene gegenüber 22 im Vorjahre. Der Einfluß des Krieges auf die Bebölkerunge⸗ bewegung in der Schwe hatte sich bereltz im Jahre 1914 in beiug auf 'die! Häufigkeit der Ghefchiieß un gen, deren Zahl von 26 sat im Fable 1913 auf 23 245 im Jahie 1914 gesunken ist, be⸗ merkbar gemacht; diesem Rückgang folgte nunmehr der zu erwartende Miückjang der Zabl der Lebendgeborenen. Die Zahl der Ster be⸗ fälle bat im Jabre 1915 welter abgenommen, sodaß in diesem Jahre der bisher in der Schweiz erreichte niedrigste Stand der Sterblichkeit mit 13,3 auf je 1000 der mittleren Wohnbevölkerung zu
verzeichnen ist.
vieb haltenden Haushaltungen im p reußi schen gllen 6. Dejiember 1912, verglichen mit dem Stande von 1907.
Das vor kurzem erschlenene 242. Heft der Preußtschen Statistik= enthäst die endgültigen Ergebnifse der großen Vtebzäblung dom 1. Dezember 1912 in Preußen, und jwar Uebersichten über den Vieh stand der Haushaltungen nach den einzelnen Viebgattungen und nach Gruppen don Biebgattungen. In einer von Dr. M. B. Kupverberg verfahten Elaleltung werden die beiden großen NVtehläblungen von 1907 und 1912 miteinander verglichen. Wie die Grgebntsse früherer Zäblungen, so laäatet auch das Gtgebnig der großen Vtehiählung von folz dahin, daß bie Viehhaltung in Preußen weitaus überwöiegend
wie die ‚Veißffen lichungen des Katseilichen Gelundheitsamts bee
und die mit mehreren Viehgattungen in den Städten, Landgemeinden, Guttzbeyl ken und im Gesamtstagte, in der auch die Zu⸗ oder Ab- nohme der Zabl solcher Haugbaltungen gegenüber dem im Jahre 1907 ermittelten Stande angegeben 1st:
Staat
Davon
, . Gutsbezirke
gcgen 18 gegen 196 1912 mehr ( Hod. 1912 mebr () op.
weniger () weniger =
a. Städte
gegen wa 1912 mehre od.
weniger ( =)
gegen 1907 1912 mehr ( ) 3
weniger (
Vlehbhaltende Haushaltungen überbaupt: 387 e 4 3104555309 4 291241 216360 — 393 163 ES -- 2314 — 0 3 827/j * 3, 99) / o — O, 00 /C — O 700,
Haushaltungen mit nur einer Viehgattung, und jwar mit a. Pferden, h. Rin dern, C. Schaten, d. Schweinen, 8. Ziegen, f. Federvieb, g. Bienen stöcken, h. insgesamt: S404 4 11029 65088 4 S608 17620 4 2040 1306 4 381 15, 110 / Ih. Aub / H I c /o I. 160so
1HNo44 — 937 3292 — 231 12423 — 1108 1329 4 403 H, a0 /o — 6, Sso — 8. 20b / 43 a0 /o
268 82 4 173 2066 — 70 330 4 169 g ooh /o L se / 94 M /
193491115908 — 5635 lsagas — 13225 isaos 489 O, ub so — 4, a0 /o — T5 Ma20 /i — 2 a0)o
3900 37436 — 2069 82907 — 1774 2449 — 61 3, os) /o — 5, a0 — 2,000 / — 2, a3)so
f. 380820 44 76063 177376 34220 185268 4 36640 18176 4 5203 QA, sb / 21, go) / I eso / 40,0 /
g. T5654 S891 26364 448 4507 422 4 99 l 3, sso /o 2, o J. d, ach / bos /
n. 127124 61056 0255s 265141160739 * 22846 (4 5696 I pahsa . cf öh nd / Titz M/,
Hausbaltungen mit mehreren Vlehaattungen: 2 914713 — 33011356751 — 6390 223165 — 232391 2 al — 3382 — 1200 / — 1,760 /o — 1 oo — 1M.
Hiernach setzte sich 1912 der Gesamtbestand von 3 827 425 vieb⸗ baltenden Haushaltungen zu mehr als diet Vierteln (2914713 — 76,18 vh) auß Haushaltungen mit mhreren Viebgattungen - und zu weniger als dem vierten Teil (912712 — 25,86 vo) aus DOauë⸗ baltungen, die nur eine Tergattung halten, zusammen. In den Landgemeinden fällt der verhälmigmäßige Anteil der kleineren Grupve auf 1600 vH, und in den Gutsbejtrken schrumpft er auf 1331 vD zusammen. Die Städte weichen naturgemäß von dieser Negel dadurch ab, daß in ihnen die Haushaltungen mit nur einer Vie hgattung mit einem Anteil von 53, or vH im Vordergrund stehen und bie meist verbreitete Form der Viebhaltung kennz ichnen.
Nach dem Graebnigs der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 betrug die Zahl der Haushaltungen überhaupt in den Stärten 4037 08665, auf dem Lande 4198 378. Sucht man an der Hand dieser Zahlen eine Vorstellang über das Maß Fer Verbrritung der Vehhaltung in Start und Lad zu gewinnen, so findet man, daß 1912 aaf je 100 dieset Haushaltungen kamen
— 3 2707
davon, Haushaltungen Haushaltungen mit einer mit mihreren Vlehgattung Viehgartungen 18,8 9, 9 8, 8
vlebhaltende Haushaltungen
in den Städten. in den Land⸗ gemeinden und . Gutsbezhiken 74 06 12.7 62. n.
Hieraus gebt hervor, daß genau so wie die verschledenen Haupt- zweig? der Erwerb tätigkeit in Stadt und Land auch die Vu hbaltung die Bevölkerung in zwei durchaus entgegengesetzte Größen schetret. Gewerbe, Hantel und Wohnweise schänken den Spielraum der Vi⸗h⸗ haltung in den Städten so weit ein, daß sie bei weniger als dem fünften Teil der Haushaltungen Ein jang findet, während Ke sich auf dem Lande, wo die Landwrtschaft ihre wesentliche Voraussetzung ist, naturgemäg auf drei Viertel der Berölkerung ausdehnt.
Vergleicht man dag Stärkeperhättnuis beider Hauptformen der Viehbaltung mit dem Stande von 1907, so sieht man, daß 1912 eine Veischlehung zugunsten der Einzelviehhaltung eingetielen it. Penn die Zahl der Hausbaltungen mit nur einer Viebaattung hat sich im Staate von 848 656 i. J. 1907 auf 912712 1 J. 1912, d. b. um 64 056 oder J,os vp erhöht, während der Bestand der Haughaltungen mit zusammen gesetztem Vtebstand eine Vera inde ung um 1,40 vH (2914713 i. J. 1912 gegenüber 2917 724 1. J. 1997) erfahten hat. Dement prechend ist auch die Spannung zwischen beiden Gruppen schwächer geworden, da der Anteil der erstgenannten Gruppe an der Gesamtahl der Haushaltungen im Sigate von 2238 vH i. J. 1907 auf 23.6 i. J. 1912 gesti gen, der Ante l der . dagegen umgekehrt von 776 vy auf 76,13 vH. ge⸗ unk en ist.
Diese Verschlebung darf aber kein swegs alt Anzeichen einer fest⸗ stehenden Entwicklunasrichtung aufarteßt werden. Es muß vielmehr zu ihrer richtigen Beuitellung zunächst darauf aufmerksam gemacht werden, daß die zweise Gruppe auch kleine Haushaltungen mit nur zwei Bieheattungen, beispielsweise en Pferd oder eine Kuh und da⸗ neben noch ein Schwein oder eine Ziege und dergl., um saßt. Wird in der Zeit vor der Zählung das Schwein abgeschlachtet, so schetdet dle betieffende Haugbaltung aus der zweiten Gruppe aus und er scheint alsdann in der ersten Gruppe mit nur einer Tiergattung. Es muß ferner beachtet werden, daß das zwischen den beiden Zählungtjahren liegende Jabr 1909 von einer Fehlernte, und daß insbesondere daz Jahr 1911 von erer außerordent-⸗ lichen Dürre und schlechlen Faͤtierernte betroffen war. Diese Ereignisse dürften den wirtschaftlich schwächeren Anwesen die Viehhaltung erschwent haben, und sie haben auch allem An⸗ scheine nach dahin gewirkt, daß eine Anzahl Haushaltungen ihren Vlehbesttz auf nur eine, weniger kostspielige und leichter zu unter= haltende Kleinplebgatiung eingeschränkt oder gegen eine solche ver= tauscht bat. Diese Erklärung findet in der Tat eine Behätigung in den Veränderungen, dle in der eisten G uppe der Haushaltungen vor sich gegangen sind. Hier zeigt sich, daß bei den Haushaltungen mit nur Rindern, nur Schweinen und nur Ziegen im Staate eine Abnahme von inggesamt 24 190 Haushaltungen erfolgt ist, wogegen die Haushaltungen mit nur Federvlth, mit vur Bienen öcen 1 mit nur Schafen einen bedeutsamen Zuwachs von ing—⸗ gesamt 77 217 Haushaltungen erhalten baben, an dem haupt- sächlich die Federviehhaltung, nämlich mit einem Mehr von 76 Oz; Haushaltungen, beteiligt ist. Am deutlichsten zeigt sich dieser jwelfellez durch die Futternot deg Jehrer 1911 hervor- gerufene Wechsel in der Vlebbaltung in den Städren, wa die Haughaltungen mit nur elner Virhgaisung dte Hauptjorm der Vieh⸗— wirtschaft bilden. Hier hat die Bevorzugung deg billigeren und zu. aleich ertragreicheren Kleindiebs zu einer Zunahme von inggesamt za 668 Haushaltungen mit nur Federvieh und nur Bienen öcken un d zu einem Ausfall von 7935 Haushaltungen, in deren Besitz ch Rinder oder Schweine oder Ziegen all in heran den, geführt. Dle reine Pferdehaltung dagegen, die vornehmlich gewerblichen Zw cken dient und ,. in den Städten der Grundzahl nach die siärkste Verbreitung findet, bat hier eine beträchtuich. Steigerung um S608 oder 1524 vH Hauthbaltungen erfahren, was offenbar haupt- sächlich in ursach lichem Zusammenbang mit der Aussebnung des Gewerbeg und Verkehrs in den Stäbten stebt. Diese Tatsache zeugt übrigens davon, daß die neuere technische Entwicklung der
die Form einer zusammengesetz ten Viebwirtschaft trägt. Dies erhellt
aut der solgenden Uebersicht über die Haushaltungen mit nur einer
mechanischen Veikehrsmfttel keinetwegs die Anwendun der animallschen Krast einschtänkt, geschwelge denn sie n fate