1918 / 20 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Jan 1918 18:00:01 GMT) scan diff

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sübiung im Köriglich a Schausplelbause, in der der wuchtige Aufbau rer Schiller schen Tragboie, ibre Gedankentiese und hir. reißende Sprahschönber die Hörer unwidersteblich in bren Bann sciugen, obwohl die Aufführung nicht frei von Mängeln war. Fräulein Sussin erwies sick in der Rolle der Bonna Ifabella als gute Sprecherin und als arstelleren von Geschmack, es seblte ihr aber jener Zug großer Tragik, den diele Miobege stalt dringend fordert; auch die Rollen der feindlichen Brüder worten nicht völltz geeigneten Kräften anvertraut. Heir de Vogt svielte den Doa Ttanuel, Herr Ebrie den Don Cesct; in Wech ei der Rollen hätt? dem Temperament der Barfteller wohl mehr ei tsprocen, wie die Spielleitung auch dafür hätie Sorge tragen sollen, daß die an Steigerung rercke Wechse lrede der Brüder, die lrer Aue⸗ söbnung unmittelbar voraus ebf, zu stärketer Wi kung kam. Volle Ane kennung verdient die Darsteßkung der Beatrice durch Fräulein Coste, die namentlich in dem großen Monolog eine schöne Prode treffer, verinnerlichter Kun bot. Ueberaus wirtfam wurden die Cköre gesprgchen. Als Chor führer hatten die Heiren Kraußneck (Catan und Mühlbosr (Bohemund) Gelegenhei, alle Vorzüge ihrer mite: hasten Sprach behandlung zur Geltung zu bringen und sich cinen . an der nachhaltigen Wirkung der Gesamtaufführung zu sichern.

Im Königlichen Qpernhause wird morgen, Freltag, Migron“ mit ben Damen Marberr, Herwig und den Herren Berg⸗ man und Schlusnus in den Hauptrollen aufgeführt. Mustkal cher Leiter ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspitihause wird morgen ‚Die Braun von Messtaa‘ in der bekannten Besctzung wiederholt. Die Auffübrung beginnt um 7 Uhr.

Des Deutsche Opernhaus kereitet eine Aufführung der IF. Symphonie von Beethoven vor. Die Auffübrung soll ju einem wohltätigen Zweck an einem Sonntagmlitag im Monat Ftbruar statifiaden.

Der Vortragekürstler Dr. Alfred Dantel wird an allen Sonntagen vom 35. Februar big Mimite April Frobe Abende“ im Vt ei ner saale veranstalten.

Mannigfaltiges.

Der von der Zentrale ber deutfchen Landfrauen im Herrenhause veranftaltet: Vorbereitungstebrgang der Redne— rinnen für Landfrauentage nabm gestern seinen Fortgang. Im Verleuje des Ta es sprachen W T. B. jufolte der Professor Ur. Ebring baus -Berlin über „Stadt und Land in der Er— nährungswhtschafén, der Gebeime Regierungzrat Dr. Backbau s, Berlin über , das Fett in der Ginährung , der Gutsbesitzer Tem cke Malchew über neue Aufgaben auf dem Gebiete des Oelsruchtbauts und der Pugat ozent Dr. Au gstin-⸗Berlin über die Forderungen der Krtege jeiw auf dem G biete des Anbaues und der Verwertung der Gespinst⸗ pflanzen. In seiner Salußrede faßte der Königliche Dekonomierai Keiser⸗Beilin in großen Züger nech einmal all daz zusammin, was die Landfrauen hmaus nagen soben auf das platie Land: den Mut zum Schaffen, die Kraft zum Durchhalten und die Liebe zu den Mitmenschen. Vit dtesen diei eibisch'n Kräften müäße erieshn werden, daß jeder Mut, der ins Wanken Ceraten ist, wieder neu belebt werde. An die Spitze zu stellen seten die Förderung des Karteffes⸗ baus, die Fettfrage und die Förderung det Oelfrucktbans und dez Anbaus von Gespinstpflanzen. An Ihre Masestät die Kaiserin und Königin wurde ein Hulstgungeelegranmm gesandt. Mit dem Gesang des Liedes ‚Dertschland, Deut chland üher alles fand der Lehrgang sein Ende.

In der Berliner Sezesston eiöffnete gestern der General. mejor Hentte von Heßbardt als Vertreter diz K. u. K. Kriega⸗ mtmisteriumg die ö5sterreichische und ungarische Kriege⸗— gräberausstellung im Beisein der obersten Reichs. und Staat. behörden der verbündejen Maͤchte, vieler Gelehrter, Künstler und der bekanntesten Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft. Unter den Klreichen Gästn, die zar Eiöffnungsfeter erschienen waren, befand en sich auch der Minister fär geistliche und U. terrichteangelegen heiten Dr. Sch idt. Nach dei Cre ffnungsrede des Generain ajorg Heutke, der zer gelailenen Helden ka warmherzigen Worten gedachte, die auf bi Anwesenden cinen liefen Einbruck mochten, gab der känstlertsche Lener der Ausstellurg, Dr. Carl GiannonJ, ein aus ührliches Bild der Tätigkeit der K. u. N. Krlegsberwaltang. Er schllderte, wie sie für die Bestattung und Ehrang der im Felde gefallenen oder int Kriege berciche gestorbenen Krieger sorge, und wieg auf Tie gusgefiellien Pho: ogiaphien und Modelle hir, die außer von en Krieg garäbrrabrcllungen auch von der Funftobteilung de5 K. u. K. Krlegspreffequartiets stanm en. Er betonte ferner, daß es sich bier san purchmeg nicht um Entwünfe, sondern schon durchgefübrse Hräberanlégen und Ciabfaätzen hagelt. Fur diefe Kriegsgraͤberaut⸗ stellung ist ein übersichl'ch zu sammengesteliter Fuhrer erschienen, der bie wichtigsten Punkte der Kriegsgräberfüforge im alls emejnen he— handelt, der aker auch hemerfengwer:e Leitsätze für Kröegegräber⸗ anlagen, reren Bepflanzung und gartnerische Aus schmückung enthält. Auf Anordnung des K. u. K. Krle gem in ister iums wird während der ganzen Dauer der Autstellung freler Einteitt gewahrt.

In der Treptower Sternwarte wild am Sonnabend, Nochmütags 5 Uhr, der kinematogre phische Vortrag An den Ufern kes Rbemtz gehalten. Am Sonntag fin et um 3, um 5 und um 7 Uhr die Vorführung eins Bismarck Filmes mit erläutern em Voꝛtrag: Deuntsch lan ez Aufftieg und seine Feinde“ statt. Am Dier tztag rächßer Weche, Abends 7 Ubr, sprlcht der Dirertor Pr. Aichen bold über „die Sonne und ihre Flecken unter Vorfübrurg zahlreicher Licht., küder. Bel flartm Weiter finden täglich von? 2 Ühr ab Beob- achtungen mit dem großen Ferntohr stalt.

Mün chen, 25 Januar. (B. T. B.) Die „Münchener Neuesten Nochrichlenꝰ melden aus Aschaffenburg: U weit des Aschaff nburge⸗ Hauptbahn bofts erctgrete fich vergangene nacht ein Eisenbab nung läd. Ein Zugführer Furde*getstet mehrere Personen sind verletzt. Der Sachschaben sst bedeutend.

Lenden, 23. Januar. (W. T. B.) Die neuen vom Lebens⸗ 1rüittelkonttrolltut vetbffenilichten Bestimmmungen beschränken, wie „Reuter melbet, den Verb; auch von Fleisch, Krot, Zucker und Fette und schreiben auch zwei fleischlose Tage wöchent⸗ lich in Hotels und Speis⸗hässern bor, nämlich Dienstag und Freitag in London, Mittwoch und Freitag in den Probinzen.

Paris, 22. Januar. (W. T. B.) Der Verpflegungs⸗ minister Boret empfiga die Bürgermelsler von Varig und Un⸗ ebung zum Zweck der Regelung bez Brotverbrauchs und eßte sich füs die Notwendigkeit ein, den vorhandenen Schfffgraum füt die Befö derung der amerilanischen Lieferungen zu verwerten und , n, Samenmengen für die Frübjabrsausfaat berestzu— tellen. Jede Person, Frauen und Kinder einbegriffen, wird das Recht baben, in Paris und dessen Umgebung vom 25. Zanuar ab eine Ration von 300 Gramm bei jedem Bägter ju entnchmen gegen Ab⸗ gabe von Brotkartenabschnitter. Die Srganisatslon wird nach und nach auf dle großen Staͤdte ausgedehnt werden.

Mabhrid, 23. Januar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der Aqence Hapaz. wird amtlich bekennt Cegeben: Ein Sturm be⸗ schädigte die Funkengnlage dez geschũtzten Kreuzers „Cazlos Quinto“. Gine Stunzflut 1rteb niehrere Kanonen? boote, parunter bag Kanonenboot Hernan Cortez ab. Die König⸗ liche Jacht Giralda- wurde eben fassg heschadigt. Pag orpe oo bas ü lt leß gegen es än em fc if , n e e eg g. erlitten Schaden.

Aru sterdam, 23. Jenuar. (G. T. S) Die Pieden säubisch-

Indiscke Presse⸗Agentur meldet auß Batavia vom 14. Jar nar: Der japanische Kreuzer Kasuga“ ist auf den Riffen von Tandjoeng Oelar Tandjoeng Kilian nordwestich von Baata aufge⸗ fahren. Das Schiff versucht mit eigener Kraft lozzukommen.

Nottingham, 24. Januar. (W. T. B.) Laut Meldung des Reuterschen Büros fand gestern eine gemein same Sißung des Gewerkschaftgzkongressez und der Arbeiterpartei statt, um über den Vorschlag zu beraten, den beldenbasten Taten uneigen— nütziger Erxgebenhtit der Mitglieder der Ardelterorgan;- saiignen, die im Krieg getötet oder verwundet wurden, ein Denkmal zu setzen. Dieses soll in der Form eines großen Zentral⸗ hauses für die Arbeiterbewegung gesckchen. Das Parlamenle— mitglied Arthur Henderson befär orte te die Annahme des Vor— Elaggs. Ein anderer Antrag, der für eine wettere E- wägung des

orichlags eintrat, wurde mit 1737 000 gegen 10909 900 Sim men abgelehnt und die eiste Entschließung angenommen.

Sandel und Gewerbe.

Die erste Auslosung der viereinhalb verzinslichen Schatzanweisungen.

Heute hat zum ersten Male eine Auslosung der mit der sechsten Kriegsanleihe neu geschaffenen viereinhalb— verzinslichen Deutschen Reichsschatzanweisungen stattgefunden. Die Eigentümer der gezogenen Gruppen werden das Er— gebnis mit nicht geringer Freude begrüßen; denn ihre im Früh⸗ jahr 1917 zum Preise von 98 vH bei der Zeichnung er—⸗ worbenen Schatzanweisungen werden zum Nennwert zu⸗ züglich eines Aufschlages von 16 v5. am 1. Ju li 1918 zurückgezahlt. In einem Zeitraum von noch nicht einem Jahre haben sie mithin außer der hohen Ver— zinsung einen Gewinn von 12 vH erlangt, oder, um die Rech⸗ nung noch deutlicher zu machen: Der Zeichnungspreis betrug für je 1000 6 Schatzanweisungen ohne Berücksichtigung der Zinsen 80 6, der Rückzahlunasbetrag beläuft sich auf 1160 , der Gewinn mithin auf 120 (6. Derartige Auslosungen werden in jedem Jahre zweimal vorgenommen, die nächste im Juli. Die dann stattfindende Ziehung wird indes nicht nur einen Teil der Eigentümer der mit der sechsten Kriegsanleihe ausgegebenen Reichsschatzanweisungen zu glücklichen Gewinnern machen, sondern auch einen Teil der mit der siebenten Kriegsanleihe herausgekommenen Schotzanweisungen. Die Schatzanweisungen der siebenten Kriegsagleihe sollen denen der sechsten völlig gleichwertig sein. Aus diesem Grunde ist seinerzeit bei der Ausgabe der Schatzanweisungen der siebenten Kriegsanleihe bestimmt worden, daß ihre Aus⸗ losung nach demselben Plane erfolgt wie die der sechỹnen Anleihe, und daß die nach diesem Plane auf die Auslofung im Januar 1918 entfallende Zahl von Gruppen der siebenten Anleihe im Juli 1918 mit ausgelost wird. Es findet mithin zu dem erwähnten Zeitpunkte erstens eine weitere Auslosung der Schatzanwenjungen der sechsien Kriegsanleihe statt und ferner eine zweifache Auslosung von Schatzanweisungen der siebenten Kriegsanleihe. Der hiermit winkende große Nutzen und die günstigen Aussichten, welche die dann von Halbjahr zu Halb— jahr vorgesehenen Auslosungen bieten, dürften die RNach⸗ frage fuͤr die bislang begebencn Schatzanweisungen steigern und, falls auch mit der achten Kriegs⸗ anleihe Schatzanweisungen ausgegeben werden, bas Zeichnungs⸗ ergebnis in diesen erhöhen.

Fragt man, was die Eigentümer der im Juli zur Räück⸗ zahlung gelangenden Schatzanweisungen mit dem dann frei we denden Gelde beginnen werden, so ist die Antwort, daß wer einmal den Auslosungsgewinn sichergestellt hat, sein Gelh nicht besser von neuem in Schatzanweisungen anlegen kann. So betrachtet, vermindert sich auf der einer; Seite von Halbjahr zu Halb⸗ jahr durch die Auslosungen das Material an Schatzanweisungen jeder einzelnen Kriegsanleihe, während gleichzeitig immer von neuem eine Käuferschicht entsteht, die einen Wall gegen Kurs— rückgänge der Schatzanweisungen bildet und einen Äntrieb zu Kurssteigerun gen gibt. Wer jetzt bereits Geld flüssig hat, wild es am zweckmäßigsten bei einer vertrauenswürdigen Bank ein⸗ zahlen mit der Bestimmung, daß das Geld zur Beleiligung an der achten Kriegsanleihe verwendet wird und, falls die achte Kriegsanleihe wieder Schatzanweisungen bringt, zu Zeichnungen auf diese., Dabei darf noch daran erinnert werden, daß in späteren Jahren der Aufschlag bei der Auslosung der Schatz⸗ anweisungen nach dem früher bekannt gegebenen Tilgungsplan auf 15 und 20 oh steigen kann, die Rüczahlung mithin ge⸗ gebenenfalls mit 115 und 120 vH erfolgt.

Bei der Hir sch Kupfer- und Messinawerke Tktiengesellschaft Berlin wird laut Meldung des W. T. B.“ die Erhöhung des Kapitals um 15 Millignen Hark beantragt, wovon 77 Millionen zur Uebernahme der Cbemischen Fabtit Hönningen dienen, wobei für eine Attie von Hönnlngen eine Ake der Hirsch Kupfrwerke, gewährt wird, und restliche eilltonen den Yesftzein von 22 Milssonen Hirsch-Akt en zum Bezuge zu 180 vH. im Verhältniz 3 zu 1 angeboten werden.

Börse in Berlin (Notlerungen dez Börsenvorstanbes)

ö dom 24. Januar vom 3. Januar fũr Geld . Geld Brlef Mit

M lb New NVork 1 Dollar olland 100 Gulden 2153 216 21 216 Dänemark 1090 Eronen 152 183 152 153 Schweden 190 Krenen 1531 464 163 165 Norwegen 150 Kronen . 161 161 161 . 165 Franken 1I2 1124 ier lz en⸗ Budapest 100 Tronen 66,55 66,55 6b, 5h 66,65 Bulgarlen 100 Sera 80 don 80 80 K. plast 365 1906 nope aster 18, 0 18, 95 19,05 Madrib und Barcelona 100 Pesetas 1163 117 1163 1173

Insoweit die geschäftliche Entwicklung in Betracht kam, zeigte der heutige Wertpadiermarkt wieder das gleiche unlussige Aussehen wie an den Vortagen. Die Umsatze waren sehr unbedeutend und die , ee rn n. von , Augr abmen ab⸗ greseben, in engen Grenzen. e Haltung war eher schwäch⸗ blied es big zum Schluß. K

Fartberichie veR auswärtinen Fond smarte Wien, 25. Januar. (G. T. S.) Nach ener anz . le chten Erhelurg kam im Verlaufe rer Börfe unter 4 en wetterer Gnilasiunggorrkäufe eine neuerliche imattung pee 86 brrch. Tie Abwärtsbewegung nahm ihren Ausgang vom 2. gin. arttenmarkte, 63 einzelne Werte Ginbutzen von 30 big ie * litten. Auch sonst zeigte sich im Schranken Abgabeluft keene Nachfrage sehte, sodaß die Um ätze fast daichweg zu weichen ßen 8. Wwöolgten. In der Käliffe iel; ic die Bzwegung durcht gem, kalen Grenzen, Zum Teile fester eröffnend, trat bad auch in be 6 eine Abschwächung ein, der schließ ich ber wieder eine leicki- Bef sst folgte, ohne daß sich größere Abweichungen der Preise von bem . Schlußstande ergaren. Der Anlagemgrtr blieb ruhig. den Wien, 23. Januar. (Am iliche Notierungen der Devi ey enteel Marinolen iöö, ig, Hoiland 326,50, Schwe]. 185 65 86

2 . 4 09 Bra

10,704, kur 562. 34 0; Kriegsanlelhe 863. =

Amst en dam, 23. Januar. (B. T. S.) Wechsel auf Serlia 43115. Wechsel aus Wien 27 80, Wech el auf Schwe bi, 75, Wechsel guf Kp nhagen 70,90, Wechsel auf Stocbolm 7750. Wechsel uuf , . Wechsel auf London 10,89, Wechsel auf Pain 0 05.

Kopenhagen, 25. Januar. (B. T. B.) Sichtwechsel en Berlin C0, 25, do. auf Annterdam 140,0, do. au Lonbon 5) do. auf Para 56,75. ᷣᷣ.

Stodholm, 23. Januar. (W. T. B.) Sichmec le n Berlin hö, 00, do. auf Amsterdam 13090, do. auf schwel,z erisch Ilan b7, OM. dc. auf London 1410, do. auf Barts bz, 50

New JYPork, 22. Januar. (Schluß.) (W. T. 3. Die Böese setzte in fester Haltung ein. Das Interesse wandte sich m. gesichts befrie dis under Heschäfttzberichte neuerdings mehr induffit, lien Berten in, doch führtes im weiteren Verlauf umfangreiche Gnt— lasiungt verkäufe zu beträchtlichen KRursabschwächungen und im Sæiun, vakehr war die Stimmung mait. Per Akttenumatz beirug Fd Gh Stück. Geld: Fern. Geld auf 4 Sid. Dur ckschnit issatz s, aus 24 Sn. letztes Darlehen 5, Wecsel auf London (69 Tage) 4.72, 00. Cat Transsecd 4,“ tz 4h, Wechsel auf Paris au Sicht 9,72. 00, Stiber h Barren 873, 3 o/o 3tortbern Pactfie Bonda 4 019 Verein. Stagfen Bonds 1915 =. Atckison Topera u. Santa Föé 823. Ballimor; azad Ohio 20, Canadian Paetfte 139, Chejareatt u. Ohio d Ghicago, Milwaurer u. St. Paul 414, Denver u. Rio Irandt Illtuoit Central 8375, LEerispille u. Nashpill 109, Rem 9 Tenkral 68, Ner JYoit u. Western 103, Pennsyldans aß, Reading 72, Southern Pacifte 8! 4, Umon actfie 1115, Anacerda ,, . 65. United States Steel Corporation 80z, da breỹf. h

Kursberichte von auswärtigen Warenmarkten.

London, 22. Jannar. ( T. G.) Kupf er prompt 110.

Li otzpool, 22. Januar. (W. T. G.) Saum molle. Ums 3009 Ballen, Einfuhr JSallen, dadon Ballen amen kaniscke Baäumwolle. Für Januar 23, 48, für Februar 23,24.

New Feri, 22. Janust. 1[T3. E. 6.) (Schlutz Beumwol⸗ lot wlediing 31.55, do. für Feoruar 30,45, do. für Mär 36, do. füt Aprll 30 15, Nem Drleanz do. lolo imibpyling 380 85, Petroleun refined (in Gases 16,50, do. Ttand. wötte in Nem Vork 1h de, in Tanks 650, do. Credit Balances a Oil Fity Jh, Schmal; vrtme Weltern ——, do. Jtohe & Srothers ——— Zucker Zentrifugal 7,45, Weißen Hard Wirte 226, Pi- Spring— Wheat cler 9, 3 10, 10, Getretdesracht nach Liderpool rom, Kaffee Rix TR. 7 loro Sz, do. fur Janugr 8, 30, do. für Mär; Iöb, do. für Mal 8,8, Zinn —.

New Jork, 21. Januar. (B. T. B.) Die sichtbaren BVorräte betrugen in, der vergangenen Woche: Un When 16 262 000 Busbels, an Kengdawelten 24 7a 000 Bushelgz, an Mat 3 976 0090 Susphels.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Theater.

Königliche Schauspielt. Freitag: Opernhaus. 25. Daer⸗ bezugshorstellung. Dienst und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Orer in drei Akten von Ampiotse Xhomas. Text mit , es Goethechen Romans , Wilhelnt Meisters Lehrjahre“ von Pi Gaärrs und „Jul:s Barhter, deutsch von Feitinand Gumberl. Maßsttglische Leitung: Herr Kaypellmiester von Strauß. Spielleitung: Herr Bachmann. Hallett: . Balletlrneister Grab. Chöre: Herr Professor Rudel. Anfang 77 Uhr.

Scaufrielbaug. 25. Dauerbezugsporstellung. Dienst. und Fre plätze sind aufgehoben, Die Grant von FShesfina o er Die seindlichen Brüder. Ein Trauerspiel mit Chören is vier Aufzügen von Schiller. Spielleitung: Herr Vr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaug. 26. Dauer bezugsvorftellung, Dienst. und Freiplätze sind aufgebaben. Martha. Romant sch. komische Oper in 4 Alten von Friedrich von Flotow. Text steilweife nach dem Plane des Saint Georges) von Wilhelm Friedrich. Anjang 75 uͤhr.

Schausxielhcus. 26. Dauerbezugsvorstellung. Dienst⸗ und He n ht sind auf. ehoben. Walen fteins Tod. Trauerspiel in fünf

uftügen von Schiller. Spielletiung: Herr Sberspielleiter Patrp.

984

Ansang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt; Frl. Tbeklg von Bülow mit Hrn. Hauptmann Mir Georg von Köller (Bossee bei Westenfce, Holssein).

Geboren! Gin Sodn: Hrr. Landrat ben Pemmer Esche e hbausen). Eine Tochter: Hrn. Rittmelsier Fritz Steisen an (Slolp). Hrn. Riitmelfter Hriese (Stuthof).

Gesterben; Hr. Ernst Gheihard von Osterrobt (Stettin). hr Charlotte von Buchwalbt, geb. Gräfsn von Rebentlow n j Fr. Heneral Cara von Cherbardt, geb. von Kaissch Ha ö yr i . von Bassewitz, geb. von Blücher (Schwei Mecklb . .

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Berantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Ty rol, hac oe l. Verantwortlich üür den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftestele, . Rechnungsrat RJ engering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaganstalt⸗ . Berlin, Wilhelmstraße 32. .

Drei Beilagen.

20.

. Erste Beilage zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

19148.

Berlin, Donnerstag, den 24. Januar

2 c.

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Parlamentsbericht. * Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

I. Sitzung vom 23. Januar 1918, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphen⸗Büro.) Am Regierungstische: die Staatsminister Dr. Sy dow

o Fr. Schmidt. . .

Präsident Dr. Graf von Schwerin eröffnet die Eizung gegen 1114 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht zuerst die Beratung des vom

rrenhause in abgeänderter Fassung zurückgelangten Ent⸗ Eur fs eines Wohnungsgesetzes und des vom mrrenhause ebenfalls in abgeänderter Fassung zurückgelangten en t nnr fs über die staatliche Verbür⸗ ung zweiter ö GBürgschafts⸗ cherung sgesecz. .

. Grundmann (kons.) beantragt Kommissionsberatung.

Abg. Hirsch⸗Berlin 2 weist darauf hin, daß eine Kom— ssionsberatung eine Verschleppung bedeuten und das Inkrafttreten pisions beratung ng. ö as Znirrgl et ret Ice so wise gf, HJ würde. Die Zustände im Fohnungöwesen seien unhaltbar. .

Die Abgg. Linz (Zentr) und Pohl sortschr. Volksp.) flcßen sich diesem Standpunkte an.

Der Präsidentzschlägt vor, den Ausschuß heute abend baten zu lassen, damit das Gesetz morgen auf die Tages— mung gesetzt und erledigt werden kann.

Nachdem sich der Abg. Grundmann. und die übrigen ener damit einverstanden erklärt haben, wird der Vorschlag 6 Präsidenten angenommen.

Es folgt die Fortsetzung der gestern abgebrochenen Be— nung über die Anträge der Abgg. Hammer u. Gen. lter den Wiederaufbau des Handwerks nachdem Eriege und der Abgg. Aronsohn u. Gen. über die Fiederaufrichtung des gewerblichen Mittelstandes.

Abg. Dr. Hager (Zentr.): Unsere soziale Gesetzgebung großen iles ht sich bewährt. Ihr verdanken wir mit unsere Erfolge im Fiege bezüglich des Durchhaltens. Der Krieg hat nun mit seinen sizen Umwälzungen besonders zwei Stände in Mitleidenschaft ge⸗ an, den Beamtenstand und den Mittelstand. Der Staat muß n eingreifen, da ein zufriedener Beamtenstand für den Staat un— lingt nötig ist. Von ebenso großer Wichtigkeit ist aber auch die

in eines blühenden Mittelstandes und des Handwerks nach Kriege. Gerade aus den Reihen des Handwerks sind nun schwere Färgnisse über die Zukunft des Handwerks nach dem Kriege aus— gicchen worden. Der Staat hat selbst das größte Interesse, daß mn den oberen Schichten und der Arbeiterschaft ein kräftiger stand blüht. Meine Freunde wollen gern für den Mittelstand hiteiten, und haben das durch eigene Anträge, insbesondere durch mllntrag Bell, bekundet. Der Antrag Hammer ist in der Kom— bsion zu einem großzügigen Arbeitsprogramm erweitert worden. E stimmen diesen er feng fh fh zu und ebenso dem An— Aronsohn, da wir das Gute nehmen, wo wir es finden. Die de des Ministers hat mich sehr sympathisch berührt; nicht zu allen kiten hat man so freundliche Worte vom Regierungstische gehört. e Minister hat recht, daß aus dem oh ee ü, dem Hand⸗ kuk besondere Schwierigkeiten entstehen. Es wird Aufgabe des hates sein, einen angemessenen Anteil von den aus dem Auslande ngeführten Rohstoffen, Ersatzstoffen und Halbfabrikaten für das Endwerk bereitzustellen. In bezug auf den Kredit meinen wir, daß 6 Tätigkeitsgebiet der Kriegshilfskassen auf die Nichtkriegsteil⸗ chner ausgedehnt werden muß. Von größter Bedeutung während m Uebergangszeit sowohl wie im Kriege sind die staatlichen Auf⸗ age an das Handwerk. Die Heeresverwaltung hat dem Handwerk itt Aufträge genug erteilt. Der Handelsminister müßte seinen kinfluß geltend machen, daß von der Heeresverwaltung dem Hand— hak mehr Aufträge zufließen. Den heimkehrenden Kriegern aus dem zudwerkerstand kann man nicht besser zur Selbständigkeit ver⸗ chen, als durch Aufträge. Dazu muß das Verdingungswesen sach— mäß umgestaltet werden, die Arbeit muß möglichst am Platze ver— tten werden und nicht unter einem bestimmten Preis, damit die Uiglitätsarbeit nicht durch Schundarbeit verdrängt wird. Bei der sUniedlung von heimkehrenden Kriegern dürfen die Bauten nicht nem Gengralunternehmer übertragen werden, der den Handwerkern inen kleinen Verdienst zukommen läßt. Endlich muß auch die mhanisation des Handwerks verbessert werden. Das Handwerk zu n ist eine Staatsnotwendigkeit, und ich wünsche, daß es recht lil wieder seinen alten goldenen Boden gewinnen möchte. (Beifall.) „Abg. Schrader sfreikons.): Wir stimmen auch für den Kom— nisionganfrag und für den Antrag Aronsohn. Wir sind auch über— gt, daß wir alle Änstrengungen machen müssen, um dem schwer⸗ tn Handwerk wieder aufzuhelfen und es zu einem blühenden werbsstand des Vaterlandes zu' machen. - ( Abg. Dr. Schröder-⸗Cassel (nl): Wir werden einstimmig sür s in dem Kommissionsantrage niedergelegte Handwerksgrheits⸗ sichtamm eintreten und auch für' den Antrag Uronfohn, der sich mit em fast vollinhaltlich deckt, stimmen. Daß das Hankwerk durch den cz in eine Notlage geraten, daß ihm dadurch ohne sein Ver— . übel mitgespielt ist, steht fest; es ist also die verdammte ict und Schuldigkeit des Staates, ihm mit seinen Mitteln auf— lhelfen. Dankenswerterweise hat guch der . versprochen, je zu leiflen, soweit es in seinen Kräften steht; allerdings hat er Un Finangmninister seine Stellungnahme durchaus vorbehalten, und ie, ,n. die Entscheidung. Wir sind mit ihm eiwerstanden, „gie Kriegshilfskaffen auch über den Kreis der eigentlichen Hand derker hinaus für ö. gewerblichen Mittelstand nutzbar gemacht bn misfen. Wir müssen ferner wünfchen, daß hei de; Beschaffung Bawirhschaftung der Rohstoffe das Handwerk nie ins Hintertreffen nil sonzern daß fie hm in ausreichendem, Maße zugänglich gemacht ien, Ferner bedarf das Handwerk nicht bloß der Aufträge, sondern under n fes Benner ng che bitte eller, daf n gamentfich Ju wenig Militäraufträge zukommen. Wir hoffen, . die in Im Kommissionevorschlag gezogenen Richtlinien nicht auf zt ö. af bleiben, sondern baldigst in die Tat umgesetzt werden eifall. .

m Schlußwort legt ö nn bo. Ha m mer (kons. den Nachdruck darauf, daß es vor allem ö . anlomme, wie wir zu den Rohftoffen gelangen, die Deutschlanz n ahtäcklich aus den uns etz s feindlichen Ländern beziehe, Nach ö U uns dies . Zuf ö. . 2 Bes dun . ttschaftskonferenz abgeschnitten werden; darum r t , n n, a ef

Ausnahme der Reden der Minifter und

diese Frage ventiliert werden und ihre Regelung müsse in den Friedens— bedingungen mit erfolgen. Sonst müßten wir wieder hunderttausende bon Arbeitern auswandern lassen, die dann in den überseeischen Län⸗ dern wieder als Volkedünger dienen würden, und wir müßten dem Ausland die Fabrikate, besonders der Textilindustrie, teuer bezahlen. Mit dem Gang der Debatte über den Antrag Hammer kann das deutsché Handwerk zufrieden sein, es sei auch dem Minister für sein warmes Eintreten dankbar. In das Landesgewerbeamt müßten erst— klassige Kräfte berufen werden, Leute, die nicht bureaukratisch denken, die mit Handwerkern umzugehen wissen, die gut bezahlt werden müssen; gerade bei der Besetzung dieser Stellen dürfe nicht gekargt werden.

Ueber die Frage, ob der Antrag Arons ohn, weil er eine Geldbewilligung nach sich ziehe, einer Kommission über⸗ wiesen werden müsse, entsteht eine längere Debatte; man einigt sich schließlich dahin, ihn als Amendement zum Kommissions— antrag zu betrachten. Der Kommissionsantrag und der Antrag Aronsohn gelangen darauf mit großer Mehrheit zur Annahme.

Es folgt die Beratung des folgenden Antrages Hammer u. Gen. (kons): .

„die Staatsregierung zu ersuchen, unter Heranziehung entsprechen⸗ der Beihilfe von leistungsfähigen Gemeinden und von Interessenten ; kreisen angemessene Staatsmittel zur Verfügung zu stellen für die im Hef! unsrer Volkswirtschaft nicht mehr aufzuschiebende Auf⸗ gabe, gemeinsame Berufsberatung und Lehrstellenver⸗ mittlung baldtunlichst in Angriff zu nehmen.“

In Verbindung damit wird beraten die Petition des Pro— essors Dr. E. Francke in Berlin, betreffend Regelung des Arbeitsnachweises im Deutschen Reiche. Die Handels- und Gewerbekommission beantragt Ueberweisung an die Regierung zur Erwägung. Ein Antrag Braun u. Gen. (Soz.) bean— tragt demgegenüber Berücksichtigung.

Abg. Hammer (kons.): Der deutsche Handwerks- und Gewerbe⸗ kammerkag in Hannover hat sich auch mit der Frage des Lehrlings⸗ nachwuchses für das Handwer e , Der Syndikus der Hand— werkskammer in Hamburg hat dabei über die dortigen Einrichtungen bezüglich Berufsberatung und Lehrstellendermittlung genauer be⸗ richtet, Der Mangel an Nachwuchs im Handwerk hält immer weiter an. Wie Handel und Industrie ist auch das Handwerk hier allein vorgegangen, und jeder sucht Nachwuchs für sich zu erhalten. Die Regierung hat die Schulleiter angewiesen, diese Frage im Auge zu behalten. Das Angebot wurde jedoch immer geringer, so daß man sich fragen mußte, ob die bisher beschrittenen Wege richtig seien. Es ist beklagenswert, daß mit Ausnahme des Nahrungsmittelgeschäftes die anderen Handwerkerberufe wenig Nachwuchs haben. Die Lehr stellenvermittlung müßte für Angehörige beiderlei Geschlechts ein— gerichtet werden. An erster Stelle muß jedoch die Beratung stehen, und die Stellenvermittlung hat dann erst zu erfolgen. Es ist unbedingt notwendig, die Eltern und dann auch die Kinder über die Zukunft des Berufszweiges zu unterrichten, den sie ergreifen wollen. Die Schule muß herangezogen werden, um zu untersuchen, ob das betreffende Kind für den ausgewählten Beruf befähigt ist. An der Bexatung haben natürlich auch Vertrauenspersonen Und Vertreter der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer teilzunehmen. Diese Beratung muß un⸗ parteiisch sein, und darf nicht . einen bestimmten Stand Propaganda machen. Empfehlenswert ist hier das Bremer System auf Grund von Fragebogen. Bei der richtigen Auswahl des Nachwuch es könnten sehr viele Unkosten für das Handwerk vermieden werden. Wir hätten . nicht so viel berfehlte Existenzen. Der Berufsberatung müßte auch die Lehrstellenvermittlung angegliedert sein. Wichtig ist auch die Regelung der Kostgeldfrage, die in den meisten Fällen unzureichend ist. Als segensreich hat sich auch die Schaffung von Lehrlingsheimen er— wiesen. Hier sind besonders Berlin und andere große Städte voran— gegangen. In diesem Punkte ist Selbsthilfe nötig, man kann hier nicht immer nach Staatshilfe schreien. Gerade die Stellungnahme des Ministers zu dieser Frage und seine letzten Ausführungen berechtigen zu der Hoffnung, daß das Haus dem Antrage zustimmt. Den Antrag Braun lehnen wir ab, und werden bezüglich der Petition des Pro—⸗ fessors Dr. Francke über die Regelung des. Arbeitsnachweises im Deutschen Reiche für den Kommissionsantrag stimmen. (Beifall rechts)

Abg. Hirsch⸗Berlin Soz) empfiehlt die Ueberweisung den Petition Francke zur Berücksichtigun gz denn sie entspricht Jen. Wünschen weitester Kreise. Durch den Krieg sind ganz gewaltige Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt eingetreten und diesen müssen die Arbeitsnach⸗ weise Rechnung tragen. Vor allem müssen die Kriegsbeschädigten zweckentsprechende Arbeit erhalten, die auch anständig belohnt wird. Nicht die Arbeitnehmer sind es, sondern gerade die Arbeitgeber, die die Arbeitsnachweise als Machtmittel benutzen, um die Arbeiterschaft zu beherrschen. Früher haben allerdings auch die Arbeiter die Arbeitz⸗ nachweise als Kampfmittel benutzt, heute aber verlangen sie die paritä—⸗ tischen Arheitsngchweise, ö .

Abg. Dr. Sch röder-Cafsehl ul): Wir stimmen dem Antrage Hammer zu; wir wollen die öffentlichen Arbeitsnachweise ausbauen, denn sie haben segensreich gewirkt. Insofern sind wir auch mit, der . einverstanden, wünschen aber nicht, daß alle bestehenden Einrichtungen an die Wand gedrückt werden. Die Arbeitsnachweise der Arbeitgeber erfüllen durchaus ihren Zweck und sollten nicht dadurch beseitigt werden, daß man einseitig die öffentlichen Arbeitsnachweise begünstigt. . sind deshalb nur dafür, daß die Petition zur Erwägung überwiesen wird. . ö . zen ht on en, n n. Volksp.) erklärt sich unter Hinweis darauf, daß große Gemeinden in Oberschlesien, wie Kattowitz, Beuthen usw. gut funktionierende Arbeitsnachweise eingerichtet haben, für die Ueberweisung der Petition zur Berücksichtigung. ö.

Abg. Dr. Hager Gentr.):; Wir stimmen für den Antrag Hamme, die Ausführungen des Abg. Hammer werden von uns getzilt. Bezüglich der Petition stimmen wir für den Antrag Braun. Wir ind der Meinung, daß , die Arbeitsnachweise mehr Geld zur Ver—

ügung gestellt werden muß. . . . chrader lfreikons,) erklärt sich für den Antrag Hammer und gegen den Antrag Braun.

Der Antrag Hammer wird der Handels- und Ge⸗ werbekommission überwiesen, die Petition wird zur Erwägung an die Regierung überwiesen.

Der Antrag der Abgg. Dr. Varenhorst hfreikons.,)

u. Gen.: „die Regierung zu ersuchen einen Gesetzentwurf vorzulegen, nach dem während der Dauer des Krieges die Auflassung sowie die zur Bestellung oder Uebertragung eines Erbbaurechts erforderliche Einigung außer por dem Grundbuchamt auch vr einem anderen en,, Amtsgericht oder ßor einem preußischen Notar erklärt werden kann, ᷣ⸗

wird von der verstärkten Justizkommission, Berichterstatter

Abg. Dr. Lie pm ann⸗Teltow (nl. ) zur Annahme

empfohlen. ö

Abg. Dr. Lewin - Nordhausen (fortschr., Volksp.): Für die Auf⸗ lassung besteht keine Rechtszinheit im Deutschen Reiche, sie ist der landesrechtlichen Regelung überlassen. In einem großen Teil der deutschen Bundesstgaten ist, die notarielle Auflassung zulässig und in Preußen, auch in der Rheinprovinz, während in dem übrigen Teile

Preußens die Auflassung, vor dem Grundbuchamt erforderlich ist. Wenn zwei Leute in Lespzig einen Vertrag über ein Grundstück in Berlin schließen wollen, so können sie das wohl in Leipzig tun, müssen aber zur Auflassung zum Grundbuchamt in Berlin reisen. Der jetzige Staatssekretär des Reichsjustizamts von Krause wie auch andere Regierungsstellen haben sich für die notarielle Auflassung aus— gesprochen, ebenso der deutsche Notarverein und der deutsche Anwalts⸗ verein. Alle kompetenten Faktoren sind also dafür. Auch in Preußen erfolgt schon jetzt mindestens ein Viertel aller Auflassungen vor dem Notar. Es kann also gar kein Bedenken dagegen bestehen, dem Antrage Varenhorst gemäß zunächst für die Kriegszeit zu verfahren. Dann wird die Regierung auch in den altländischen Provinzen die nach ihrer Meinung noch erforderlichen Erfahrungen sammeln können, und dann wird man diese gesetzliche Vorschrift auch als eine endgültige erlassen können und damit auf dem Wege der Rechtseinheit für das ganze Deutsche Reich weiter kommen.

Abg. Brockmann gZentr.): Ein nicht unerheblicher Teil meiner Freunde hegt gegen den Antrag Bedenken, die immerhin einiges Ge⸗ wicht haben und schen früher, auch aus Richterkreisen heraus, an das Haus gelangt sind. Es wird u. a. geltend gemacht, daß es für den

Tichter gar keine Erleichterung wäre, wenn der Antrag zur Annahme gelangt, weil der Richter doch auch noch zu prüfen hätte, ob das notarielle Protokoll zutreffend ist. Diesen Einwänden gegenüber scheinen mir ganz überwiegende Gründe für den Antrag zu sprechen. Die Notare werden unzweifelhaft den Vorteil davon haben, daß sie mehr zu Vertrauensmännern des Publikums werden. Auch würde eine große Anzahl von Prozessen in Fortfall kommen. Die Lage der deutschen, insonderheit der preußlschen Anwaltschaft, ist heute eine außerordentlich schwierige; es sollte jede Gelegenheit ergriffen werden, ihrer Notlage zu steuern. Ich begrüße es, daß es ein preußi⸗ scher Richter gewesen ist, der diesen Antrag eingebracht hat. Auch für die Bedürfnisse der Rechtspflege ist es ersprießlich, wenn zwischen den Rechtsanwälten und Richtern ein gutes kollegiales Verhältnis besteht; in dieser Richtung Besserung zu schaffen, ist nach dem Vor— gehen des Richterbundes notwendig. Ich empfehle daher die einmütige Annahme des Antrages Varenhorst, der hoffentlich bald eine lex Varenhorst sein wird.

Abg. Grundmann (kons) spricht sich auf Grund seiner Er— fahrungen als Notar für seine Person und zugleich namens seinen Fraktion für den Antrag aus, dessen Vorteile so in die Augen fielen, daß alle Bedenken dagegen zurücktreten müssen.

Abg. Varenhorst ffreikons,) konstatiert mit Befriedigung, daß sein Antrag ganz überwiegende , gefunden hat und daß auch die Justizwerwaltung ihm wohlwollend gegenübersteht.

Das Haus nimmt den Antrag darauf einstimmig an.

Auf der Tagesordnung steht sodann der Antrag der nationalliberalen Abgg. Althoff u. Gen.

„die Regierung zu ersuchen, baldigst Maßnahmen, nötigenfalls im Wege der Gesetzgebung, zu treffen, durch welche diejenigen Kom- munalverwaltungen, welche die Militärdienstzeit ihrer aus dem Militäranwärterstande hervorgegangenen Beamten bei der Fest⸗ setzung der Besoldung nicht entsprechend berücksichtigen, veranlaßt werden, die Militärdienstzeit mindestens in gleicher Weise auf das Besoldungsdienstalter anzurechnen, wie dies für die Reichs, und Staatsbeamten dunch den Erlaß vom 22. März 1909 angeordnet ist.“

Abg. Oel ze (kons.) bemerkt zur Geschäftsordnung, daß der An—

trag sachlich mit einem Antrage Aronsohn übereinstimmt, der in der Gemeindekommission bereits verhandelt und in geänderter Form an⸗ genommen worden ist. Da der Bericht darüber noch nicht vorliege, beantragt Redner die Absetzung des Antrages Althoff von der heutigem Tagesordnung. Alg. Künzer (nl,): Wir bedauern, daß es hiernach nicht möglich ist, heute bereits J dem Antrage Stellung zu nehmen, da die Sache drängt, weil die Gemeinden jetzt durchweg mit der Vorbereitung der Etatsfestsetzung befaßt sind. Wir schließen uns aber der Anregung des Vorredners in der Hoffnung an, daß der Kommissionsbericht recht bald an das Haus kommt. Zeit genug ist dazu gewesen.

Abg. Bartscher (Zentt.): Auch wir hätten am liebsten gesehen, wenn der Antrag heute schon durch Annahme hätte verabschiedet werden können, denn die Materie ist seit Jahren spruchreif. Da aber eine große Partei die Absetzung beantragt hat, wollen wir nicht wider— 6 wir erwarten aber, daß beide Anträge bald wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden. Die Regierung wird hoffentlich selbst schon jetzt dem Grundgedanken des Antrages entsprechen.

Abg. Otto⸗Charlottenburg (fortschr. Volksp.) schließt sich dem Vorredner durchweg an, auch hinsichtlich des zuletzt geäußerten Wunsches, ebenso Abg. Selze.

Der Antrag Althoff wird darauf von der heutigen Tages- ordnung abgesetzt.

Es folgt die Beratung des Antrages der Konservativem (Abgg. Herrmann u. Gen):

„die Regierung zu ersuchen, den in Aussicht genommenen Aus⸗— gleich der Gemeindelasten zunächst auf dem Gebiete der Volksschulunterhaltu ng vorzunehmen und deshalb zur Hebung des Druckes, den die Ungleichmäßigkeit der Schullaften auf viele Bemeinden ausübt, schleunigst einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den 1) die persönlichen Volksschullasten entweder dem Staate oder einer Landeskasse übertragen werden, die von den Gemeinden Preußens durch Beiträge nach dem Maßstabe ihrer Steuerkraft und vom Staate durch Zuschüsse gespeist werden, und 2) die noch vor— handenen Ungleichheiten und Unzulanglichkeiten im Lehverbesoldungs⸗ wesen beseitigt werden.“

Abg. Herrmann-⸗Friedrichsdorf (kons.): Schon im Mai 1914 hat die Regierung zugesagt, einen vollstaͤndigen Gesetzentwurf vorzu⸗ legen, um die Ungleichmäßigkeit der Volksschullasten für die Ge meinden zu beseitigen. Der Krieg hat dies bisher verhindert. Während des Krieges hat sich aber der borhandene Druck bis zur Unzuträglichkeit gesteigert, so daß schnelle Abhilfe am Platze ist. Bis her hat man versucht, durch Staatszuschüsse einen Ausgleich zu schaffen. Aher, dadurch wurde die Ungleichheit nur noch größer. Die Staats uschüsse haben sich seit 1386 um das Zehnfache erhöht, die Ausgaben fa ein Schulkind dagegen nur um das Dreifache. Die Ungleichheit hätte also kleiner werden müssen, aber das Gegenteil traf ein. Die Zunahme der Ungleichheit wurde zuerst bedingt durch die Frei— zügigkeit. In den Gemeinden mit Arbeiterbevölkerung find natürlich die Lasten größer als in den Villenorten und betragen oft bis 200 Prozent der Staatssteuer. Eine andere Ursache liegt in dem Fehlen eines Maßstabes für die Feststellung der sehr verschiedenen Bedürfnisse der Gemeinden. Von den 139 Millionen Staatszuschuß in Preußen fließt ein großer Teil Stellen zu, wo er nscht gebraucht wird. Die Hälfte von diesen Millionen kommen an den unrechten Ort. Wir stehen wieder vor einer Aufbesserung der Lehrergehähter, da die Lehrer sich immer noch um ein vieles schlechter als die Post⸗ und Cisenbahnbeamten stehen. Auch hier muß die Regierung viele Millionen zur Verfügung stellen, und diese würden eben— falls häufig an die unrechte Stelle kommen. Hier kann Ab⸗ ö nur geschaffen werden, wenn die persönlichen Schullasten ent— weder dem Staate übertragen werden oder einer Landeskasse, die von den Gemeinden nach Maßgabe ihrer Steuerkraft gespeist wird. In diese Kasse müßten natürlich auch die Staatsbeitraͤge fließen. Hätte man nach diesem System schon die Alterszulagen der Lehrer ausgebaut,