1918 / 38 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Seine Masestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Regierungs- und Baurat Kurth, Mitglied der Känig⸗ lichen Eisenbahndirektion in Stettin, zum Geheimen Baurat und vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu ernennen und

dem vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Geheimen Oberbaurat Rüdell den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberbaurat mit dem Range der Räte erster Klasse zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen Dozenten an der Handelshochschule in Berlin Professor Dr. Sombart zum ordemlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Friedrich⸗Wilhelms—⸗ Universität daselbst unter gleich eitiger Verleihung des Charakters als Geheimer Regierunasrat sowie .

den überzähligen Militärintendanturassessor Geyer zum etatsmäßigen Militärintendanturassessor,

die Militärintendanturreferendare Dr. Paeckel und Dr. Soppart zu überzähligen Militärintendanturassessoren zu ernennen.

Dem Reichsfis kus, vertreten durch den Reichskanzler (Reichsschatzamt, wird auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221) hiermit bis zum 31. Dezember 1918 das Recht verliehen, dasjenige Grundeigentum, das zum Bau einer Hochspannungsleitung erforderlich ist, die von Piesteritz im Kreise Wittenberg nach dem bei Rummelsburg (Stadtkreis Berlin⸗Lichtenberg) zu errichtenden Umspannungs⸗ werk durch den Kreis Wittenberg, Regierungsbezirk Merse— burg, und die Kreise Jüterbog-Luckenwalde und Teltow, Regierungsbezirk Potsdam, geführt werden soll, nötigenfalls im Wege der Enteignung zu erwerben oder, soweit dies aue⸗ reicht, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten. Auf staatliche Grundstücke und staatliche Rechte an fremden Grund— stücken findet dies Recht keine Anwendung.

Berlin, den 8. Februar 1918. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs. Das Staats ministerium.

von Breitenbach. Sydow. von Eisenhart⸗Rothe.

AuRusführungsanweisung

zur Bekanntmachung über Auskunftspflicht vom 12. Juli 1917 (RGBl. S. 604).

Artikel J.

Stellen im Sinne des 8 1 der Verordnung sind die Regierungspräsidenten und der Vorsitzende der Staatlichen Verteilungsstelle für Groß Berlin sowie die von diesen er⸗ mächtigten und mit einem entsprechenden Ausweis versehenen Personen für den Amtsbezirk der bezeichneten Behörden.

Artikel II.

Die in Artikel L bezeichaeten Personen sind ins besondere befugt, von allen Personen, welche Lebens- und Futtermittel irgendwelcher Art oder Behältnisse in Gewahrsam haben, in welchen Lebens⸗ oder Futtermittel enthalten sein können, auf Straßen und Plätzen und in Gebäuden, die der Allgemeinheit zugänglich sind. Auskunft über die Preise und den Erwerb der Lebens⸗ und Futtermittel sowie über den Inhalt der Behält⸗ nisse zu verlangen.

Berlin, den 12. Februar 1918.

Der Minister Preußischer Staats kom missar

für Handel und Gewerbe. für Volksernährung. Sydow. J. V.: Peters.

Der Minister Der Minister für Landwirtschaft, des Innern. Domänen und Forsten. J. W.: Schloße r. J. A.: Freiherr von Hammerstein.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten. Dem Privatdozenten in der philosophischen . der

Universität in Bonn Dr. Ohm ann ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Drews.

Bekanntmachung.

Der Schankwirtzn Emma Jehser, geb. Weber, sowte ihrem Ehemann Albert Jehser in Gerlin, Gontardffraße 1, babe ich die Wiederaufnahme detß Handels mit Gegen— ständen des täglichen Bedarfs gestattet.

Berlin⸗Schöneberg, den 7. Februar 1918.

Der Poltzelpräsident zu Berlin. Kriege wucheramt. J. V.: Machatiut.

Bekanntmachung.

Der Müͤhlenbetrieb bes Müblenbesitzer⸗ Wengorz in Skar— zinnen ist wieder eröffnet worden. Die Kosten der Veröffent- lichung trägt der Betroffene.

Johannieburg, den 6. Februar 1918.

Der Landrat. Gottheiner.

Selanntmachung.

Auf Grund des §2 Abs. ? der Bekanntmachung zur Fernhaltung , . Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGI. S. 603) habe ich dem Kaufmann Theodor Lehmann zu Berlin, Artillerlestraße 32, die Uebernahme der Täͤttakeit als Angestellter eines Heschäfts mit Gegenstaͤnden des täglichen Bedarfg in nicht leitender Stellung gestattet. Im übrigen bleibt das Handelsverbot vom 27. Jult 1917 in Kraft (Reicht« anzeiger Nr. 181; Amtsblatt Stück 31).

Berlin⸗Schöneberg, den 7. Februar 1918. Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegzwucheramt. J. V.: Machatiug. GSekanntmachung.

Auf Grunb der Hekanntmochung zur Fernbaltung nnzuverläsßzger e nr vom Handel vom 25. Seytember 1916 . S. 6056) be ich dem Hausbesitzer und Händler Edmund Rahn, Neu

kölln, Steinmetzstraße 31, durch Verfügung vom heutlaen Tage den Oandel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb un tersagt. Berlin- Schöneberg, den 8. Februar 1918. Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswuchtramt. J. V.: Machatius.

Bekanntmachung.

Auf Grund des 8 69 der Reichsgetreldeordnung ist dem Bäcker melster Heinrich Altbaus zu Stiepel, Poststr. 8, der Ge⸗ werbebetrieb wegen Uanzuverlässigkett untersagt worden.

Blankenstein-Ruhr, den 31. Januar 1918.

Die Polizeiverwaltung. Thiel.

——

Sekanntmachun g.

Der Frau Marie Susgin hier, Bremerstraße Nr. 167, haben wir heute auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unzu ver⸗ lässiger Personen vom Handel vom 23. September 1918 den Handel mit Fischen untersagt.

Harburg, den 7. Februar 1918.

Die Poltzeidlrtktion. Tile mann.

Bekanntmachung.

Der Händlerin Luise Glaser, geb. Deu kert, bier, Kleine Holzstraße 2, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundegrats zur F nn gen nf 33 sonen dom Handel vom 23. September 1915 der Handel mit Gemüse und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs unter sagt worden.

Königsberg i. Pr., den 2. Februar 1918.

Der Poltzeipräsident. von Wehrs.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundegrats verordnung vom 23. September 1915 wird der Frau Kaufmann Marie Vogel hier, Friedrich⸗ straße 271, der weitere Handels betrieb vom 3. F bruar 1918 ab untersagt und ihr Geschäft mit diesem Tage geschlossen, nachdem ihre Unzuverlässigkeit im Handelsbetriebe dargetan ist.

Königä hütte O. S., den 1. Februar 1918.

Die Polizelverwaltung. Werner.

GSekanntmachung.

Der Händlerin Florentine Kowalezyk bier, Kirch— straße 12, wird auf Grund der Bundesratgsperordnung vom 23. Sp⸗ tember 1915 der weitere Handelsbetrieb vom 4. Februar 1918 ab untersagt sowie das Geschäft mit diesem Tage geschlossen, nachdem ihre Unzuberlässigkeit im Handelsbetriebe dargetan ist.

stönigshütte O. S., den 1. Februar 1918.

Die Polizeiverwaltung. Werner.

GSekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung jur Fernbaltung unzuverlässiger Dersonen vom Handel vom 30. September 1915 (Reichs⸗Gesetzblat⸗ Seite 603) habe ich dem Mühlenpächter Greve in Lütjenburg den,. Weiterbetrieb seiner Utühle und den Handel mil Mühlenprodukten wegen Unjuperlässigkeit in bejug auf diese Gewerbebeirlebe untersaet Bie Fohnen dieser Bekanntmachung fallen dem Mühlenpächter Greve zur Last.

Plön, den 7. Februar 1918.

Der Landrat. Kiepert.

ce, = .

Bekanntmachung.

Auf Grund des 8 1 der Verordnung des Bundesratz jur Fern— haltung u mwer lässiger Personen vom Handel babe ich der Ghefrau des Josef Verfürth, Pe tronella geb. Gerritzen, geboren am 31. Augut 1873 in Kellen, wahnhast in Ratingen, Industrte⸗ straße 22, mit Ausnabme des unter städtischer Kontiölle statt— fintenden Brotverkaufet jede Ausübung des Handels mit . 6 ö ,, jede mittelbare oder un= mittelhare Beteiligung an einem solchen Handel fär den Umfan des Deutschen Reichs unter sagt. d t 1

Ratingen, den 5. Februar 1918.

Die Poltzeiverwaltung. Der Bürgermelster. Jansen.

Sekanntmachung.

Dem Kaufmann Franz Arens samt seinen Famllten- angehörigen, Rheine, Markistraße 3, wohnhaft, . Grund der Bundegratghekanntmachung vom 235. September 1915 der Handel jeder Art unter sagt worden.

Rheine, den 6. Februar 1913. Die Polizeiverwaltung. Schüttemeyer.

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GSekanntm achun dg.

Gemäß 8 1 der Bundegratsherordnung über die Fernhaltung un— zuverslässiger Personen vom Handel vom 23. Gere i. 1815 RG Bl. S. 663 ist dem Kaufmann Gerhard Soedje Rach= folger, Inhaber Gustav Danker, Friedrichstadt, Am Markt 13, der Handel mit Manufakturwaren wegen Unmverlässtaken untersagt worden. Die Kosten dieser Bekanntmachung trägt der Genannte.

Schlegwig, den 9. Februar 1918.

Der stellv. Landrat: Werther.

Bekanntmachung.

Dem Fleischer und Gasiwirt Paul Otto in R Krelseg ist ab 1. Februar 1917 die nr ,,. . Gewerbes alg Gastwirt gestattet worden. Dagegen bleibt

k seines Fleischereibetriebes weiterhin

Schleusingen, den 29. Januar 1918. Der Königliche Landrat: Mangold.

Bekanntmachung.

Auf Grund deg 5 69 Absatz 1 der Reichggetreid 21. Juni 1917 ist der Gewerbehetrteb des i fen nh, fen, Spie ning hierselbst bis auf welteres poltzeilich geschlossen.

Wangerin in PoCommern, den 7. Februar 1918. Vie Poltjeiperwaltung. Schottscheck

treffend.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unꝛuverlassi , Personen vom Handel vom 23. September 1915 i. chs gef ii. Seite 603) babe ich dem Schubwarenbärdler Sebasttan err ut Wiesbaden, Wellritzstrake 26, durch Verfügung dom heulizen Tage den Handel mit ScHubwaxren sowie den Betrieb . Schuhwaren reparaturwertstätte unter Auferlegung der Koe des Verfahrens wegen Umuoerlässigkeit in bejug anf dlesen dannn betrieb untersagt. ö

Wiesbaden, den 4. Februar 1918.

Der Königliche Polizeidirektor. von Heimburg.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter

tr. 11 619 den Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen= Weimar und Sachsen-Meiningen wegen vollspuri en Aushauen der schmalspurigen Linie Dorndorf —= Kaltennordheim der Felda— bahn, vom 19. Februar 1916.

Berlin W. 9, den 11. Februar 1918.

Königliches Gesetzlammlungsamt. Krüer. e ᷣ2 2 ᷣᷣ—K—ᷣ—Ku—ůi—pͥ , ,̊᷑,᷑ 4 3 2223233 22222222 22202200020

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. Februar 1918

Der Reichskanzler Dr. Graf von Hertling und der Staatssekretär des Auswärtigen Amses Dr. von Kühlmann begeben sich heute, wie Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, zum Vortrag bei Seiner Majestät dem Kaiser und König ins Große Hauptquartier.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats sür Zell— und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie die ver—⸗ einigten Ausschüsse für Zoll! und Steuerwesen und für Rech— nungswesen hielten heute Sitzungen.

In dem vorgestern veröffentlichten Friedensvertrag mit der ukrainischen Volksrepublik muß es im Artikel VII., J.“ laut Meldung des „W. T B.“ heißen: „Die Verrechnung erfolgt in Gold auf folgender Basis: 1000 deutsche Reichsmark in Gold 462 Karbowanjec Gold der ukrainischen Volksrepublik 462 Rubel“ usw.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ erfährt, ist die durch „Havas“ verbreitete Meldung von einem Ultimatum der deutschen an die rumänische Regierung nicht zu— Richtig ist, daß der Generalfeldmarschall von Mackensen mit der rumänischen Heeresleitung in Ver— handlungen eingetreten ist, um die Entscheidung über das Fortbestehen des ö Zeit mit dem General Tscherbatschew abgeschlossenen, für Russen und Rumänen gemeinsamen Waffen⸗ stillstandes herbeizuführen, nachdem durch das augenblickliche Verhälinis zwischen Utrainern und Rumänen eine Klärung dieser Frage notwendig geworden ist.

Bayern.

Die gestrige Sitzung der Kammer der Abgeordneten eröffnete der Präsident von Fuchs laut Meldung des Wolff⸗— schen Telegraphenbüros mit folgender Ansprache:

Seit der lert n Stzung ist ein bedeutungs dolles, im ganzen Lande mit berechtigter Freude aufgenommenes Gteignis eingetreten: der erste Friedengichluß in diesem Weltkrtege. Der Friede zwischen dem Vterbund und der ukralnischen Vo ksrepublik ist am 9. d. M. unterzeichnet worden. Boll Dank gegen Gott, unsere tapferen Heere und ihre Führer sewle gegen die Vertreter der verbündeten Staaten in Brest-Litowst wollen wir dieses ersten Erfolges versöhn⸗ lichen Geistes und gerechten Verständigungewilleng gedenken. Schon beginnen sich weitere wichtige Folgen an denselben zu kaüpfen. Wir hören, daß für ganz Rußland die Beendigung des Kriegszustandes erklärt wurde. Einig und geschlossen im Innern wie nach außen, vertcauen wir voll ruhiger, fester Zuversicht, daß die Greignisse im Osten und nach ihnen der ganze große Verteidigungztampf deg de itschen Volkes und seiner Verbündeten zu einem glücklichen Abschluß gelangen werden.

Großbritannien und Irlaub. 1

Die Parlamentssession ist gestern vom König und der Königin unter Beobachtung der ublichen Förmlichkeiten er, . worden. Die Thronrede lautet dem RNeuterschen Bir a zufolge:

Meine Lords. Meine Herren! Die Kriegsnotwendigkeiten lassen es unerläßlich erscheinen, daß Sie nach kurzer Pause wieder zu He⸗ ratungen einberufen werden. Die Ziele, wofür ich und meine Ver⸗ bündeien kämpfen, wurden kürzlich in einer Erklrung von m'trer Regierung dargelegt, die die entschiedene Zustimmung meiner ker im ganzen Heeiche fand, und die eine gerechte Grundlage für die Beilegung. des gegenwärtigen Kampfes, die Wiererherstellung der nationalen echte und die Zukunft des nter⸗ natlonalen Friedens schuf. Die Leutschs NRegterung beachtete jedoch unsere gerechte Forderung nach Wiedergutmachung der be— gangenen Uebeltaten und nach Bürgschaften gegen ihre nichtherauz— geforderte Wiederholung nicht. Ihre Wortführer weigern sich, für ihre Person trgend welche Verpflichtungen anzuerkennen, und vernelnen glelchjeitig die berechtigte Fretheit der anderen. Bis zur Anerkennung der einzigen Grundlage, auf der ein gerechter, ehrenvoller Friede ge schlossin werden kann, ist eg unsere Pflicht, den Krieg mit aller Kran über die wir verfügen, fortzusetzen. Ich hege volles Vertrauen, da meine Streltkräfte im Felde in enger Zusammenarbelt mlt denen mesner treuen Verbündeten denselben berolschen Mut und melne Völker in der Heimat dieselbe selbftlose Hingabe an den Tag legen werden, die bereitz so viele Pläne der Finde derettejten, und daß sie den schließlichen Triumph der gerechten Ssche sichern werden. Ich babe die Vertreter meiner Bomlulong und. melneg indi chen Kaiserreichs zu einer welteren Sesston des Relchskriegskabinetts ein⸗ geladen, um wiederum ihre Ratschläge in den wichtigen, die gemein= samen Interessen des Reiches berührenden ragen zu erhalten. Metne Herten vom Unterhause Ste werden aufgefordert werden, für die Erfordernisse der Streitkräft? und für die Ster igkelt unserer nationalen Finanzen entspr chend vorzusorgen. Meine Lords 1 mene Herren! Der Kampf, in den“ wir? verwicelt find, hat; krltisches Stadium erreicht, dag mehr als je unfere Energie und lh mite hransurucht. Ich empfehle Ihrem Pattietizmug better ge, Nie Maßcegcin an, Tig Ihnen börgescgt werden. Per Ällmmächtkz Gott möge Ihre Arbeiten segnen !

Republik übergeben.

Nußland.

as „Wolffsche Telegrophenbürs“ teilt folgenden Funk U 4 aus , Selo an Alle vom Kommissar für häwaltige Angelegenheiten mit au Indem er als unzulassig erachtet, daß auf die russischen Hzürger in Gngland die Zwangs zusählung zur englischen Lrner und Abordnung ju irgend einem auswä tigen Staate naewandt wird, überhaupt das Recht der Zwangssuntehung russischer Ih ger jum Heeresdlensi, hat. zer Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, den bevollmächtigten Vertrttet in London, den mn eraden Lum inow, bean ft' agi, der englischen Regierung vorzustellen, si, solse mitteilen, welche Schritte sie ju unternehmen geden kr, in ablttahi der onbenttonen, die mit zer n, Kerenskie über pie Froge g schlossin worden sind. Er soll ferner die Poffnung aun drlcken, daß au diesem Boden es zu keinen Mißversändnifsen wischen C gland und vtußland kommen wird, und daß England hon siiche⸗ Maßnahmen abstehen werde, die zu ähalichen Mißverstänudnissen ähren könnten. . . Das oben genannte Telegraphenbüro teilt ferner das folgende, in der Sitzung des Zent alexetutioaus schusses vom 3. Februar angenommene Dekret über die Ungültigkeits— erklärung der Staatsanleihen mit:

) Alle Staatganleihen, die von den Regierungen der russischen Bourgeolfie gufgenommen sind, werden dom 1. Dejember 1917 sa. Si) ab für ungültig erklärt, die Dezembereoupons nicht mehr

ahlt. lenh Ebenso werden alle Bürgschaften ungültig, die von diesen Regltrungen für Anleihen verschled ener Unternehmungen gegeben sind.

Y) Alle ausländischen Anleihen werden bedingungslos und ohne jede Ausrahme für ungültiz erklä't.

4) Kuargfristige Obligationen bleiben in Kraft. Prozente werden nicht bezahlt, dte Obitgartonen selbst gelten wie Kreduscheine.

5) Minderbemittelte Bürger, die tür ungültig erklärte innere Anlelh: big ju 10 099 Rabel desttzen, werden durch Ateile der neuen Anleihe der russischen sontalistischen föderatien Räterepubltt

ischadigt. , igen in den staatlichen Sparkassen und deren Zinsen sind unantastbar, Die im Besigt der Sparkassen befindlichen sür ungültig erklärten Anleihen werden auf die Schuld der vtepubltk übernommen.

7) Ueber Entschädigung von Genofsenschaften und dergleichen werden besondere Hestimmungen ausgearbeitet.

s) Die Leitung der Liguidatlon der Anlelhen hat der Oberste Vollswirtschasis at.

9 Die Autfübrung ist Aufgabe der Staatsbank.

10) Die Feststellung der Minderbemittelten eifolgt durch be— sondere Kommisstonen. Diese haben das Recht, Ersparnisse in vollem Betra,e für ur gültig zu erklären, die nicht auf dem Wege der Arbeit worten sind, selbst wenn diese die Summe von ho00 Rubel nicht übersteigen.

Ueber die Nationalisierung der Handelsflotte wird folgende Mitteilung veröffentlicht:

Alle Schiffsunternehmungen, die Altiengesellschaften, Handele⸗ käusern und Großunternehmern gehören, werden durch Derret des Volkzrats für naftonaleg Eigentum der Republik erklärt. Eine Aus- nahme bilden näher bestimmte kleinere Fahrzeuge.

Ferner wird der Entwurf des Dekrets über die Konfis kation der Aktien kapitale der früheren Priwat banken veröffentlicht. Demgemäß werden alle diese Kapitale in vollem Umfange ö und der Volksbank der russischen

n., Alle Banfaktien werden für ungültig erklärt und jede Dividendenauszahlung eingestellt.

Die schwedische Gesandtschaft in Helsingfors teilt dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge mit, daß nach elner amtlichen Bekanntmachung die Rote Garde als staatliche . aufrechterhalten werden wird. Gegenrevolutionäre eitungen sind vorübergehend verboten worden. Im Weigerungsz⸗ alle sollen die Druckereien beschlagnahmt werden. Nach einer weiteren Meldung ist Wiborg in empörendster Weise von den Russen aus geplündert worden.

Wie das „Svenska Telegrambyran“ meldet, tele— graphierten die Weißen Korps in Wasa am 11. 8. M.: Lebhafter Kampf zwischen Mäutyharju und Sank Andree. Der Feind griff heftig die Stellung der Weißen Garden an. Tausend Rote Gardisten verließen Tammerfors in der Richtung nach Rumoveot, plünderten in unglaublicher Weise alle Bauernhöfe und töteten und plagten die Einwohner. Unter den Mordtaten der Roten Garde ging diejenige an dem Vijepräsidenten des Landtags Ingmans unter besonders bestialischen Formen vor sich. Der Terrorismus der Roten Garden in der Hauptstadt scheint immer zuzunehmen.

Schweden.

Wie „Nya a, Allehanda“ erfährt, hat der in Stock⸗ holm eingetroffene Abgeordnete der gesetzlichen finnischen Regierung Häradshönding Jonas Castren den Auftrag er— alten, der schwedischen Regierung mitzuteilen, daß der

angel an Munition und Waffen bei den finni⸗ schen Regierungstruppen an wichtigen Punkten so groß sei, daß die Lage . zu werden drohe, falls Schweden nicht schleunigst genügende Hilfe leiste. Es koste zuviel Zeit, Munition und Waffen außer Landes zu kaufen. Falls noch einige Tage ohne Unterftützung vergingen, drohe dem kalturellen Finnland der Untergang.

Bulgarien. Die in Sofia eingetroffenen Vertreter Finnlands, die c eren Micola und Kalima, sind vorgestern von dem

e errrelenden Ministerpräsidenten Peschew empfangen en.

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d Amerika. Der Präsident Wilson hat sich vorgestern mit einer Potschaft an den Kongreß gewandt, 6 der er auf die Reden des deutschen Reichskanzlertz Grafen von Hertiing und deg österreichischungarischen Ministers des Aeußern Grafen giernin eingeht; er fagte laut Bericht des „Reuterschen Am 8. Januar hatte ich die Ehre, zu Ihnen über die Kriegsntele '. brechen, wie . Volt sie auffaßt. Der engltsche Premter⸗ manitez Lloyd George hat am 5. Januar in ähnlichen Ausdrücken blochen. Auf diese Reden antwoctete der deutfche Reicht kanzler raf von Hertling am 24. Januar und Graf Gjernin für slteuteich Raggrn am gleichen Tage. Eg ist erfreulich zu böten, 1 unser Wunsch so bald verwirkiiht wird, daß nämlich jeder Aus. kit bon Ansichten über diesen großen Gegenstand sich vor den giten der ganzen Welt volte. Bie är twort das Gzgsn d ern in, die der Dauptsache nach an melne Adresse auf meine Rede h ) Januar gerichtet in, it in einem fehr freundlichen Tone ö Er erblickt in meiner Eik ärung eine hinreichend etmutigende näherung an die Auffassungen ir eigenen Regterung, um seinen . ju rechtferisgen, kaß fie elne Grundlage fär eine eluge hender; n , b arg , hien gen ä,, beg . tutet haben, daß mir die Ansichten, die er zum Augdrud brachte, 1 ultgeteslt worden seien, nb daß ich zu der Zelt, ba er se , über sie unterrichtel gewesen sei. FHlerin ist er aber sicherlich

mißverstanden worden. Ich halte keine Mittellung von dem, was er zu sagen beabsichtigte, empfangen. Es lag natürlich auch kein Grund por, weshald er sich priwatim mit mir häte in Vertindung itzen . ich bin ganz zufrieden, zu seiner öffentlichen Zuhöcerschaft zu gebören.

Graf Hertlings Aatwort ist, ih muß es sagen, sehr unbe⸗ stimmt und sehr verwirrend. Sie ist voll zweigeutiger Sz, und es in nicht klar, wobin sie führt. Aber sie ist sicherlich in einem von der Anwort des Grafen Czernin sehr abweichenden Tone gehalten und augenscheinlich mu enigeg-ngesetziem Zwecke. Ste bestätigt leioer eher den unglückseligen Eindruck, den wir autäz den Be sprechungen in Brest-Litomsk gewonnen haben, als paß sie ibn besestigte. Seine Erörterung und setne Annahme unserer allgemem en Grundsaͤtze fährt ihn zu keiner greifbaren Folgerung. Er weigert sich, sie auf die wesentlichen Punkte anzuwenden, die den Inhalt jeder endgültigen Apbmachang bilden müssen. Er ist mißtrauisch gegenüber ciner internationalen Akon und inter. nationalen Bercnung. Er akzeptiert, wie er sagt, den Grundsatz öffentlichir Diplomatie, aber er scheint darauf zu bestehen, baß diese, wenigstins im vorliegenden Falle, auf Allgemeinheiten beschränktt werde, und daß die verschiedenen Einzelfragen über Gebiet und Staate⸗ oben hoheit, jene Fragen, von deren Lösung die Annahme des Friedens seitens der 23 jetz im Krieg besindlichen Siaaten abhängt, nicht in allgemeinen Beratungen, sondern getrennt von den insolge ihrer Nachbarschast nächstbetenligten Nansonen erörtert und geschlichtet werden. Er stimmt der Freiheit der See zu, aber ist zweifelhaft über irgend eine Beschränkung deser Freiheit durch internationale, im Juteresse der Weltordnung getroffene Maßnahmen; er würde in dedingungeloser Freude die Wirtschasteschranken zwisch:n den einzelnen Ländern verschwinden sehen, well dies in teiner Weise den Gi⸗ strebungen der Militärpartet, mit der er sich anscheinend bemüht, gute Beziehungen zu unterhalten, hinderlich sein würde. Ebenso wenig erhebt er Ginwände gegn eine Beschränkung der Rüstungen. Diese Angelegenheit wird sich, wie er glaubt, durch die Wirtschaftslage, die dem Krieg folgen wird, von selbst regeln; die deu schin Kolonlen aber, verlangt er, müssen ohne Giörterung jurückgesielit werden. Er will mit niemandem als den Vertretern Rußland über das, was mit den Völkern der baltsschen Länder geschehen soll, besprechen, mit niemandem als der sranzösischen Regierung die Bedingungen“, zu welchen das fran— zöstsche Gebiet geräumt werden soll, erörtern; lediglich mit Oester. 1eich will er besprechen, was mlt Polen geschehen solle. Die Losung aller die Balkanstaaten betreffenden Fragen Üüberweist er, wie ich ihn verstehe, Oesterreich und der Türfei und die Vereinbarungen, die hinsichtlich der nichttürtischen, dem gegenwärtigen ogmanischen eich zugehörigen Völker getroffen werden müssen, den ijürkischen Behörden allein.

Nachdem ein Abkommen nach allen Seiten in bieser Weise durch Einzelverhandlungen und Zugeständnisse erzielt ist, hätte er, wenn ich seine Erllärung richtig auslege, keine Ginwendung gegen eine Liga der Nationen, die es unternehmen würde, das neue Gleichgewicht der Kräfte gegen Stötungen von außen zu sichern. Es muß für jeden, der erkennt, wie dieser Krieg die Meinung und Siimmung der Welt gestaltet hat, offensichtlich fein, daß auf solche Weise unmöglich ein allgemeiner Friede, ein Fitede, der die unendlichen Opfer dieser Jähre tragischer Leiden wert ist, erreicht werden kann. Die Methode, die der deutsche Reichskanzler vorschlägt, ist jene des Kongresses von Wien. Wir können und wollen nicht dahin zurückkehren. Was auf dem Spiele steht, ist der Weltfrieden, was wir erringen wollen, ist eine neue Völkerordnung, aufgebaut auf den weitsichtigen und allumfassenden Grundsätzen von Recht und Ge⸗ rechtigkeit, nicht bloß ein Friede von Nähten und Flicken. Es ist möglich, daß Graf Pertling dies nicht sieht oder nicht verneht. Lebt er mit seinen Gedanken tatsächlich noch in einer verflossenen Welt? Hat er die Reschstagöentschließung vom 19. Jult vollkommen ver— gessen, oder übersieht er sie absichlich? Diese spricht von Bedin⸗ gungen für einen allgemeinen Frtegen, nicht von nationaler Lug dehnung oder von Verembarungen von Staat zu Staat. Der Welt—⸗ frieden hangt von ker gerechten Schlichtung jeder der verschienenen Fragen ab, auf die ich in meiner kürzlichen Botschaft an den Kongreß hingewiesen habe. Ich meine selbstvernändlich nicht, daß der Welifrleden von der Annahme irgend einer bestimmten Gruppe von Voischlägen über die Att, in der diele Fragen gelösst werden sollen, abhängt. Was ich meme, sst lediglich, daß diese Fragen jede für sich und inggesamt die ganze Welt angehen und daß, wern sie nicht im Geiste selbstloser und un⸗ beein flußter Gerechtigkeit gelöst werden, im Hinblick auf die Wüasche natürlicher Zusammengehörigk-⸗it und völkischer Ansprüche sowte auf die Sicherheit und den geistigen Frieden der betroffenen Völker, kein dauernder Friede erreicht werden kann. Dꝛiese Fragen können nicht getreunt und in abgeschiedenen Ecken erörtert werden. Niemand darf davon auegeschlossen werden. Was immer den Frieden betrifft, betrifft auch dle Menschhelt, und was durch militärische Macht geschlichtet ist, ist, wenn in unrechter Weise geschehen, keines wegz beigelegt. Es müßte alsbald wieder von neuem an— gefangen werden. Ist sich Graf Heriling nicht bewußt, daß er jetzt vor einem Gerichtshof der ganzen Menschheit spricht, daß alle erwachten Völker der Welt nun über all das zu Gericht sitzen, was jeder Staattzmann, gleichgültig welchen Landes, üher die Folgen eines Konfliktes faat, der sich nach allen Teilen der Welt aus⸗ gebreitet hat? Vie Reichs iagsentschlteßung vom Joli hat die Ent— scheidung eines solchen Gerichte befes offen angenommen Eg soll weder , noch Gatschädigungen ober strafwetsen Schadenersatz geben, es sollen keine Völker durch eine internattonale Konferenz oder eine Vereinbarung zwischen Gegnern von elner Staatsoherhohest an eine andtre ausgeliefert werden, nattonale Ansprüche müssen beachtet werden, die Völker dürfen nur noch gemäß ihrer eigenen Zustimmung beherrscht und regiert werben. Das. Selb ubestimmungsrecht, ist nicht eine bloße Phrase, ist ein gebieierischer Grundsatz des Handelns, den die Staalgwänner känftig nur auf itzte eigene Gefahr mißachten weiden. Wir können keinen allgemeinen Frleden haben, nur weil wir ihn verlangen oder duich elafache Vereinbarungen hei einer Friedent⸗ konferenz. Er fann nicht aus getrennten Vereinbarungen jwischen mächtigen Staaten zusammengefügt werden; alle Teilnehmer an diesem Krieg müfsen sich jur Schlichtung jeder Frage, an der sie irgentwo beteiligt sind, zusammemn finden, denn, was wir suchen, ist ein Frieden, den wir alle gemeinschaftlich garantteren und aufiechterhalten können, und jeder elnitlne Puntt muß dem allgemelnen Urteil unter- stellt werden, ob er recht und billig sowie ein Akt der Gerechtigkeit und nicht etwa ein Handel zwischen Staats herbäaptern ist.

Die Vereinigten Staaten haben keinen Wunsch, sich in europäische Angelegenheiten einzumischen oder als Schiedrichter in europäischen territorialen Streltigkeiten zu fungleren. Es ist unter ihrer Würde,

ch einer inneren Schwäche oder Zerrüttung zu bedienen, um ihren n(n einem anderen Volke auszuerlegen. Sie werden es gern wenn man ihnen verständlich macht, daß die üöfungen, die sie vorgeschlagen haben, nicht die besten oder dauerhaftesten sind. Sie siad lediglich ihre eigene vorläufige Skißze der Grunzsätze und der Art, in der sie angewendet werden sollen. Die Vereinigten Staaten sind jedoch in diesen Krieg ein- gelteten, eil sie, ob gewollt oder nicht, zu Mitbetroffenen in den Deiden und der Ungebühr, die von den militärlschen Herren Deutsch— lands dem Frieden und der Sicherheit der Menschheit zugefügt wurden, gemacht worden sind; und die Friedensbedingungen betreffen sie fast ebenfo sehr, wie sie irgend eine andere Nation, der eine führende Rolle in ber Aufrechterbaltung der Zbvilisatton zufällt, betreffen. Sie sehen keinen Weg ju einem Frleden, bis die Ursachen dieses Krieges beseitigt werden und ihre Wiederkehr, soweit erreichbar, un⸗ mögkich gemacht wird Dleser Krieg batte seine Wurzeln in der Nicht- beachtung der Rechte der kleinen Naflonen und Rassen, denen die Ginigkeit und die Macht fehlte, ihre Ansprüche, ihre eigene Giaats= ugebörigkeit und ihre eigene Form deg politischen Lebens durchzu⸗ egen. 8 een Verpflich mungen mössen nun eingegangen werden, vle solche Dinge i, unmöglich machen, und diese Verpflichtungen müssen durch die vereinigte Macht aller Rationen, die die Gerechtig⸗

hinnehmen,

keit lieben und willens sind, sie um jeden Preis aufre härlechalten, gtstützt werden. .

Wenn Gekbiessfragen und polttische Bejtebangen der gro n Völker, die keine otganisierte Widerstandekraft habin, durch Hwecthtägd zwischen den mächtigen Regierungen, dite sich für nachstbeieiligt halten, beftimmt werten sollen, wie Jeinling varschlägt, warum nicht auch wirtschafiliche Fragen? (as ist so weit gekommen, deß in der veränderten Welt, in der wtr uns befinden, die G-rechit, keit und die Rechle der ker das ganje Gebiet tnternationale- Ber ziehungen ebenso sehr berübren, wie der Zutritt u den Rohmater alen und zu billigen, gleichen Handels bedingungen. Graf Pertling wünscht, daß die wesentlichen Grundlagen von Handel und Industrie durch gemeinsame Abkommen und Bürglchaften gesichert werden sollen; er kann aber nicht erwarten, daß ihm dies gewährt wird, wenn die anreren Gegenstände, welchwt im Fliedenszoertrag zu regeln sind, nicht auf dieselhe Wetse, nämlich als Post'a in der Eadabrechnung behandelt werden. Er kann nicht die Nötzlichtett eines gemein samen NUebereinkommens auf dem einen Gebiete verlangen, ohne es auf dem anderen zu gewäbten. Ich nehme es als rerbärgt an, daß er einsieht, daß gesonderte und eigennützige Verträge ju bejug auf den Handel und die Hauptindustriestosffe keine Grunb-= lage für einen Frieden bilden würden, und ebenso, wenig, dessen mag er sicher sein, würden dies gesonderte eigennütige Vernäge in Bezug auf Propinjea und Völker tun. Graf Cieinin scheint die Grundlagen des Sri dens mit klaren Augen anzusehen, und er scheint sie nicht zu verdunkeln. Er sieht, daß ein unabhängiges Polen, ge bildet aus allen unbestreltbar polnischen Bevölkerungen, die eine an die andere grenzen, eine Aogelegenhen eurovpäischen Uebereinkemment ist und natürlich zugestaͤnden werden muß, ferner, daß Belgien geräumt und wiederhergestellt werden muß, gleichgülnig, welche Oper und Zugesändnisse dies mit sich bringen mag, und ferner, daß nationale RHestrebungen befriedigt werden müssen, sogar in einem eigenen Reiche, in gemeinsamem Interesse Europas und der Mensch= heit. Wenn er über Fragen sjchweigt, die die Interessen und Ab- sichten seiner Verbündeten näher als die Osterreichs allein berühren, so ist es natürlich nur, well er sich, wie ich vermut,, gezwungen fühlt, unter den Umsänden auf Deutschland und die Türkei zu veiweisen. Indem er bie wichtigen in Betracht kommenden Grundsätze und die Notwendigkeit, sie offenhersig in die Tat umiusetzen, erkennt und ihnen jzustimmt, fühlt er naiürlicherweise, daß Oesterreick auf die Käiegsztele, wie sie von den Vereinigten Sigaten a„sgedrückt wurden, mit weniger Schwierigkeit, als dies Deutschland möglich ist, ein gehen kann. Er würde wah scheinlich noch weiter gegangen sein, wenn er auf Oesterretchg Bündnig und seine Abhängiekeit von Deutschland keine Rücksicht ju nehmen gehabt hätte. Die Untersuckung, ob es den beiden Regierungen möglich sein wird, in diesem Austausch der An— sichten fortzuschreiten, ist einfach und klar. Die anzuwendenden Grnnd⸗ sätze sind die folgenden:

I) daß jeder Teil einer endgültigen Vertinharung im wesent⸗ lichen auf der Gerechtigkeit in dem bestimmten Falle und auf einem solchen Ausgleich aufg- baut sein muß, von dem es am wabrschein⸗ lichsten ist, daß er einen Frleder, der dauernd int, herbeiführen wird;

2) daß Völfer und Proplnzen nicht von einer Staalsober hohen in eine andere herumgeschoben werden, als ob es sich lediglich um Gegenstände oder Steine fn einem Spiel handelt, wenn auch in dem großen Spiel des Gleichgewichts der Kräfte, das nun für alle Zeiten diskreditiert ist; daß jedoch

39) jete Lösung elner Gebietssrage, die duich diesen Klieg auf- geworfen wurde, im Interrsse und ju gunsien der betroffenen Be⸗ bölkerungen und nicht als Tril eines bloßen Auatgleiches oper Kom promisses der Ansprüche rivalisierender Staaten get offen werden muß;

4) daß alle klar umschriebenen nationalen Ansprüche die wen gehend ste Befriedigung finden sollen, die ihnen zuteil werden aun, ohne neue oder die Verewigung alter Elimente von Zwist und Gegnerschaf, die den Frieden Europaz und somtt der gamen Welt wahrschinlich bald wieder fiöten würden, aufzunehmen. Ein all⸗ Cemesner Feiede, auf solcher Grundl ge errichtet, kann erörtert werden. Bls ein solcher Frlede g, sichert ist, haben wir keine andere Wahl, amt mit dem Krieg so tzufahren. . .

Soweit wir es keurtellen können, sind diese G undsätze, die wir alg grundlegend betrachten, schon überall als zwingend anerkannt, außer von den Wortführern der deutschen Milltäu und Ann riont— partei. Wenn sie anderwärts verwo fen wurden, so sind die Wider fprechenden nicht genügend zahlreich oder einflußteich gewesen, um ihre Stimmen vernthmbar werden zu lassen. Es ist ein mragischer Umstand, daß diese eine Partei in Deutschland anscheinend wlllens und fählg ist, Millionen Menschen in den Tod ju sencen, um etwas zu verhindern, was alle Welt nun als gerecht ansieht. Ich woäce kein wahrhafter Wort ührer des Volkes der Vereinigten Staaten, wenn ich nicht nochmals sagen würde, daß wir in diesen Krieg wegen keines kleinen Anlasses eingetreten sind, und daß wir auf dem grund—⸗ säͤtzlich eingeschlagenen Weg niemals umkehren können. Unsere Hilfe— quellen sind jetzt reilweise mobtltsiert, und wir werden nicht ruhen, bis dies nicht in Gänze gescheben iß, unsere Truppen werden rasch zur Front geschickt und die Sendungen werden noch beschleunigt werden. Unsere ganze Kraft wird in diesem Krieg der Befreiung ein gesetzt werden, einer Befreiung von der Bedropbung und von den auf Votherrschaft gerichteten Versuchen selbnsüchtiger Gruppen von autokrati chen Herrschern, was immer auch die Schwierigkeiten und die gegen värtigen 1eilwessen Verz5gerungen sein mögen. Wir sind in unserer Kraft der unabhängigen Tat unbezwinglich und können unter keinen Umständen zustimmen, in einer Welt, die von Ränken und Gewalt regiert wird, ju leben. Wir glauben, daß unser eigenes Verlangen nach einer neuen Weltordnung, in welcher Vernunft, Gerechtigkelt und vas all- gemeine Jaterefse der Menschheit regieit, Las Verlangen der auf gellä⸗ ten Menschen überall ist. Ohne diese neue Weltordnung wind die Welt ohne Frieden sein. Dem mer schlichen Leben werden erträgliche Gristenz⸗ und Entwick-lungsbedin gungen fehlen. Nachdem wir einmal unsere Hand an die Durchführung dieler Aufgahe gelegt haben, werden wir nicht mehr umkehren. Ich hoffe, daß ich es nicht nötig habe, hiniurufügen, baß kein Wort, das ich gelagr babe, alt Drohung gemeint ist. Das entspricht nicht der Gesinnung unseres Volkeg. Ich habe so gesprochen, nur damit die ganze Welt die wirkliche Stimmung Amerlkas kennen lernen möge, daß die Menschen überall wissen sollen, daß unsere Leldenschaft für Gerechtigkeit und Selbstregierung nicht Udlalich eine Leidenschaft in Worten, soendern eine solche ift, die, wenn einmal in Taten umgesetzt, befriedigt werden muß. Die Macht der Vereinigten Staaten ist für ire Natton und kein Volk eine Bedrohung. Sie wird niemals zu An⸗ griffszwecken oder für die Zwecke der Befriedigung selbftsüchtiger Interessen angewendet werden. Sie entspringt der Freiheit und sieht im Dlenste der Freiheit.

Kriegsönachrichten. Berlin, 12. Februar, Abends. (W. T. B.)

Wesilich von der Mosel flaute die Gefechtstätigkeit nach dem Scheitern französischer Vorstöße am Vormittage wieder ab.

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

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Großes Hauptquartier, 13. Februar. (LB. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronßrinz.

Stärkere Grkundunggabteilungen, die der Feind aördlich von Leng und nördlich vom Smig en Sach ansetzte wurden im Nahkampf abgewiesen.