um Fischer J. Ehrbard A. G. in Schiltigbeim auf Grund Schkuldur kunde des Notar Beger in St acutg voem 30. April 1872 (Zwa m geperwalter: Exzellen; Mandel, Unterftaats jełre tar a. D. in St aßbur g). . Straßburg, den 30. Januar 1918. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.
Setanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen betreffend die zwangs— weise Kerwaltung französischer Unternehmungen, dom 26 November 1914 (RGBl. S. 187) und vom 10 Fe⸗ bruar 1916 (RG Bl. S. S9) ist für die folgenden Unter— nehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
690. Liste.
Vermögengmassen. Das gesamte im Inlande h fi dliche Ver⸗ mögen der f anzösischen Staangangebörwnen 1) W brlin, Ferdi⸗ vard, Apotheker in Paris, 23 Gaudfer, Susan na, ChHefrau, geb. Wührlig, in Daudonville (Zwangepern alter: Rechte kon fulent Gug. enheim in St. Sudwig). In die bier eingerichztt Zwang verwaltung wird die durch den Grlaß vom 1. Mär 18917 1. Z. 847 über die Nachlaßmasse der Witwe Wübrlin, geb. Bibl, ein- gerichtete Zwang verwaltung übergelestet. Der zu den Gesamt— dermögen zebötende Grundbesitz wird durch die Zrangt verwaltung nicht berührt, da für denselben die L g. idation angeordnet ift.
Straßburg, den 30 Januar 19818.
Ministerkum für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.
Setanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs— weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26 November 1914 (xGGBl. S. 487) und vom 10. Fe⸗ bruar 1916 (RGBl. S 89) ist für die folgende Unterneh⸗ mung die Zwangsverwaltung angeordnet worden.
7 692. Liste. esamtvermögen: Das geiamte im Inlande befindliche Vermöge er Fanmönchen Staats ingehsckgen Wifwe Hr. 2 J . Molk,. Proefsor Oed ig Zda geb Gropp in Ra zig (Zwangtz⸗ derwalter Uaterstaaissertesär a. D Exjell n Mandl in Siräͤß. burn) Von der Zwanrgsverwallung nicht berührt wird der Grundbesitz, für weschen se Liqatrat on angeordnet sst. Straßburg, den 30. Januar 1918. Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. J. X.: Dittmar.
Sekanntmachung.
Wir bringen zur öffentlichen Kenninig, doß durch Verfü vom 23. Januar 1918 Rustav Manilius ig hn . zig, Eliser str. 118 11 b. Jad ich wohnbaft, der Handel mit Gegenständen des täglichen und des Kriegsbedarfs auf
Grund don § 1 der Bandeerateve ordn eng vom 23. Sept wegen Unzm ver ässtgteit un tersa gt worden ist. .
Le png, am 23 Januar 198. Der Rat der Statt Lelpzig. Dr. Roth.
Bekanntmachung.
Dem am 20 Juli 1885 in Schenklengsfeld, Reglerungebejl Cassel, geborenen Neumann & IF dt wohn ba 9 1 in auf Srund der Bundesrnneverordnung jur Fernbaltung ur zuber⸗ lässtce. Pertonen vom Handel vom 23. Seviember 1915 der Handel mil Legenständen des tärllchen Bedarf, Iinzbefor dere mij Nabrungs⸗ und Futteraitteln, roben Naturerzeug. nissen, etz und Leuchtstoffen, unter sfagt worden.
Läbeck, den 12. Februar 1918.
Das Polizelamt. J. A.: Ahreng.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nu 2 des Reich * gr C fi 36 nn. ; J
Nr. Sed6 eine Bekanntmachung über verstärkle Heran— ziehung kriegswichtiger Ber- be und über e wa . zur Unfalloersicherung, vom 11. Februar 1918.
Berlin We 9, den 12. Februar 1918.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen. Ministerium der geistlichen und Unterricht s⸗ angelegenheiten.
Dem Lehrer im Ruhestand Die rich in Frankfurt a. O. ist der Titel Königlicher Musikdirekior ai .
Bekanntmachung.
Der kaufmännisch: Betrieb nebst Gastwieischaft der Frau Martba Seinsnv, geb. Hetnrichawtti, in Arvs i. Fa. Hermann Sczesny it seit den 17. Februar 1918 wieder er— öffnet worden. — Die Kosten dieser Veroͤffentlichang trägt die Bett fene.
Johannisburg, den 9. Februar 1918.
Der Landrat. Gorthein er.
Sekanntmachung.
Dag gegen die Ebefrau Ida Roblfs, Altrabhlstedt, ge⸗ richtete Verbot des Handels mit Schuhwaren vom 4. Ja- nuar 1913 wird hiermtt aufgehoben.
Wandsbek, den 11. Februar 19183. Der Landrat des Kreists Stormarn. von Bonin.
Sekanntmachung.
Das gegen den Händler Joh. Stamp, Altrablstedt, ge—⸗ rich et erbot des Handels mit Schuhwaren vom 4. Ja⸗ nuar 1918 wird biermm aufgehoben.
Wandsbek, den 11. Februar 1918. Der Landtat der Kieises Stormarn: von Bonin.
— — —
Sekanntm ach una.
Das gegen dle Geschäftsübrerin ECinma Bendfeldt, Alt- rablste t, gerich ete Verbat des Handels mit Schuhwaren dom 4. Januar 18918 Rird hiern it aufgehoben.
Wandsbef, den 11. Februar 1918.
Der Landtat dis streises Stormarn. von Bonin.
GSekanntmachung.
Der Kaufmannsfrau Anna Svmen zik, geß. Siebel, bier, Stein damm 45, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernbalt ng un zuberlässtger Pen⸗= sonen vom Handel vom 23. September 1915 der vandel mit Obst, Gemüse und sonsttgen Segenstanden des tägltchen GSedarfs untersagt worten.
Kö igsberg i. Pr., den 6. Februar 1918.
Der Polizelp äsident. von Wehr.
GSekanntmachung.
Dem Händler Julius Polack in. Adelebsen ist unterm heutigen Tage auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sex⸗ tember 1915, betreffend Firnhaltung unzuversässiger Personen vom Handel, der Handel mit Schmiermitteln bis auf neüeres unter sagt worden.
Uslar, den 1. Februar 1918.
Der Landrat. J. V.: GSppert, Regierungzassessor.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 14. Februar 1918.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für das Landheer und die Festungen, die vereinigten Ausschüsse sür das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für das Rechnungswesen sowie der Ausschuß für Justizwesen Sitzungen.
Wie die „Norddeuische Allgemeine Zeitung“ hört, hat sich der Stelloertreter des Reichskanzlers, von Payer, gemeinsam mit dem Reichskanzler Geafen von Hertlina in dae Große Hauptquartier begeben, um sich Seiner Maj stät dem Kaiser vorzustellen und an den Beraiungen teilzunehmen.
Der Reichsausschuß für den Wiederaufbau der Hanoelsflotte hielt vorgestern die erste Sitzung in seinen Geschäftsräumen, Berlin W. (Charlottenstraße 46). unter dem Vorsitz des Direktors im Reichswirischafttzamt, Wirklichen Ge⸗— heimen Rats von Jonquires ab. Wie „Wolffs Telegrophen⸗ büro“ meldet, wurde nach Konstituierung des Ausschusses eine Reihe von grundlegenden allgemeinen Fragen über das Ver— fahren vor dem Reichsausschuß, sowie insbesondere auch über die Anwendung und Auslegung des Gesetzes erörtert. Die auf Grund der Besprechung festzustellenden Muster für die Ent— schädigungeanträge werden in allernächster Zeit in den Geschäfts⸗ verkehr gelangen. Es empfiehlt sich, vos der Stellung von Anträgen die Zusendung solcher Muster beim Reichsausschuß zu beantragen. Am 13. d. M soll im Anschluß an diese Sitzung im Reichswirtschafteamt eine Besprechung mit dem Kriegsaus— schuß der deutschen Reedereien siatifinden.
Wie nach einer Meldung des „Wolfsschen Telegraphen⸗ büros“ urückgekehrte deuische Missionare berichten, wurden Mitte des Jahres 1916 die Negerstämme der deuischen Kolonie Togo von der englischen Regierung aufgefordert, entmeder enalisch zu werden oder eine Erklärung abzugeben, daß sie auch künftig deuisch bleiben wollen Die, welche sich für das Deutschbleiben erklärten, wurden ausnahmslos mit Zwangsarbeit benraft. Diese wohloerbürgte Tatsache, bemerkt das genannte Büro, ist ein Beweis dafür, wie die englische Regierung das Selbstbestimmungsrecht der Eingeborenen in den Kolonien auffaßt. Nach den Beobachtungen der Missionare haben übrigens die englischen Zwangsmaßregeln nichts ge— fruchtet. Der größte Teil der Togoneger ist nach wie vor von dem Wunsche beseelt, daß möglig st bald wieder an Stelle der englischen Regierung die deuische treten möge.
Braunschweig.
Der 34. ordentliche Landtag des Herzogtums wurde gestern duich den Staataminister Wolff mit einer Thron— rede eröffnet, in der es laut Meldung des „Wolffschen Tele⸗ graphenbüros“ u. a. heißt:
Von den Ihnen obliegenden Aufgaben kommen als die be⸗ deutsamsten das Gesetz über bie Zasammensetzung der Landeßbersamm. lung und das dazu gebörige Wahlngesetz in Betracht. Schon bei Eiöffnung des letzten Landtages wunde betonf, daß eine ernente P. üsung der einschlä igen Fragen vom Standpuntte des Allgemeinwohl aus eingel uet sei. Diele Prüfung ist zum Abichluß geiangt. Grtsp echend der darch den Krieg u Tage getretenen Gewährung sollen die Vorlagen unter Be ücksichtigung der Gigenart deg Herzogtums eine Vertretung aller bedeussa men Schichten des braunschweigischen Volkes heibeifünten. Demgemäß sollen elnerseits die allgemeinen Wablen ortan sich auf das allgemesne gleiche Wahlrecht der braunschwelgs— schea Staatsangehörigen männlichen Geschlechts gründen, ohne Rück. sicht auf Stand oder Clakommen, aber mit dem Erfordernig elner gewifsen Dauer des Wohnsitzes im Heriogtum. Des Wahltecht ist dabei nach wie vor aufgebaut auf der Bildung solcher Wahlkeeise, die im wesentlichen eine Einheitlichkeit der öffentlichen Interesfen auf— weisen. Für die Stadt Braunschweig hat der Grundsatz der Ver— bälintswahl vorgeschlagen werden können, andererselis aber sind wie jupor berufsstäß dische Wahlen vorgesehen, wenn auch tell wetise in eitgemäßer anderer Zusammensetzung J 3besondere sollen fortan Abgeordnete der sich auf das ganze Land erstrecken den öffentlichen stö versch ften der Lundwirtschaft, deg Handels, des JHandwerkg ünd des Acbeitertums herufen werden. Es wird manchem un ier Ihnen, meine Herren, nicht licht werden, einem soichen Wahlrecht zuju— iimmen; die Herjogliche Land sregierang vertraut aber darauf, daß jrter unter Ihnen der in der Peifassung fst,elegt n vpöflickt eingedenk ist, als Abgeordneter die Woblfahrt des Peser- landes frei von ar deen Rucksicht'n gewisseabaft zu fördern. Es zist möglich gewesen, dem Staatghaushaltsplan für 1915/20 unter Belbebaltung der bishertgen Z sscchläze zur
Einkommen und Ergänzungesteuer ohne weltete Steuccerh5hunng im
Sleichgewlcht zu halten, obwobl allein dle Kriegabelhllfen und Rricat. teuerungszulagen für Staats beamte, Lehrer, (Geiftliche und die sonst Bete ligten ine Mehrgaszabe von etwa 2: M Iianen Liar jäh erfordern. An dieser Stelle dürfte ferner deroorjubeben sein, daß di aesetzliche Regelung und die naatliche Förderung des Sied? langsweseng erfolgen und dadurch ins besongere auch eine gesunde Grundlage für die Entwicklung von Heimstätten geschaffen werden soll.
Polen.
Wie die Blätter melden, fand vorgestern eine mehrstündige Sitzung des Ministeriums unter Vorfitz des Regenischafts— rats siatt. Gegenstand der Erörterung waren die letzten polit. schen Ereignisse, insbesondere der Friedensvertrag mit der Ukraine. Am Abend überreichte der Ministerpräsident Kucharczewski dem Regentschafterat die Demission des Kabinetis.
— Dem „Kurier Warszawski“ zufolge erhielt der Re— gentschaftsrat die Mitteilung, daß drei Abgeordnete vom Kommandanten der polnischen Truppen in Rußland, dem General Do wbor-Musnicki, in besonderer Sendung in Warschau eintreffen werden.
Defterreich⸗ tugarn. Blättermeldungen zufolge haben auch die polnischen Mitglieder des Herrenhauses erklärt, daß sie sich mit Rücksicht auf die der Ukraine im Friedensvertrag zugestandenen Grenzen der Opposition des Polenklubs im Abgeordnetenhaus anschließen. Großbritannien und Irland.
Im Unterhause wurde vorgestern die Antwort auf die Thronrede beraten. Ueber den Verlauf der Sitzung berichtet Wolffs Telegraphenbüro“, wie folgt:
Agquith drachte seine dolstandige Ueberzinnimmung mit ber Friedens neler klärung Lloyd Georges zum Ausdruck, erinnerte an die Erklärungen Hertling:; und Czernins sowie an das Ergebnis der Verhandlungen ig Bresl⸗Lttowsk und sagt: mit Beziehung auf die jüngne Botschaft Wikons: Sie unterichtise g-rechtertweise sowohl bin⸗ sichtlich des To es wie des Inhalts zwischen dem deutschen und dem österreichischen M enister. Wte Wilson sagte, tän pf n wir für einen reinlich n und dauernden Frieden, der auf fester Grundlage und auf nationaler Gerechtigteit derubt. Solange der Krieg dauert und unsere Ziele noch nicht erreicht sind, müßsen wir un ene besten Hilfsquellen benutzen. Unter ihnen muß ber erste Platz der Führung zugewiesen werden. Es ist gerechie und ungerechte Kritik an der Kriegfübrung Ceübt worden, aber auf milictischem G biet wurde nichte getan oder unterlassen, daß auch nur im Mindeslen das Per— trauen der Nation und des Reiches zu den beiden großen Soldaten Haig und Robertfon erschüttert hätte. (Beifall). Wir schulden ihnen die größle Dankbarkeit und un va delbares Vertrauen. (Beijall). Gz gebe ketne zwei Männer, fuhr Agquiih fort, der n U teil über mili— lärische Dinge er vor bebaltlos⸗r annebkm n wü de. Bezüg! ch de jungsten G weiterung der Besunn sse des Krtegetattz der Verbündeten glaube er, daß die Regierung den Umfang dieser Erweiterung werde a geben können. Acquith wünschte zu wiffen, oh iruend ein Wechsel in dem Per sonalstand (der d Stellung des Oberkomman terenden oder des Generalstabschefs erso gt oder beabsichttgt sei. ies Oaus würde s me Pflcht nicht lun, wenn es nicht die Regelung errichte, eine maß „ebende Entschei ung zu neffen bensichtlich der Be uhigung des nen: traueng un) der Beseiti ung des Zveifels daran, daß die Kriegführung in Zukunst nach kalen Plä, eg, die die Zustimmung der höchsten techatschen Berater fänden, geleitet werden würde.
Hierauf ergriff der PrBemterminister Lloyd George das Wort und sagte: Mein Freun? Asqutih hat zum großen Teil über die Reden gesprochen, die juüngst uber die Frledens frage gehalten worden und. Vie Regierung bleibt auf dem Standpunkt der wohlerwogenen Erklätungen, die ich im Namen meiner Kollegen und in melnem igenen Namen am Anfang dieses Jahres vor Vertretern der Trade Unions abgegeben habe. Ich lise mit tiefer Ennässchung die Ant« worten, die durch den deutschen Reichskanzler und den Grafen Czernin auf die Rede de Präsidenten Wilson und auf die, die ich im Auftrage der Regierung gehalten babe, abgegeben worden sind. Et ist durchaus richtig, daß hinsichtlich des Tones ein großer U terschied zwischen der österreichisch-ungarischen und der deutsch n Rede beneht. Aber ich wünschte, ich könnte glauben, es gäbe auch einen Uzsterschied im Inhalte. Das kann ich nicht finden and ich lehne die Auslegung der Rede des Grafen Cziernin ab, dle war außerordentlich höflich im Tone und freundlich war, aber von großer Härte, wenn man zu dem wirklichen Inhalt der von den Ver— bdündeten aufg stellten Forderungen kommt. Gi stellt Mesopotamten, Palänira und Arahten in gau dieselbe Kategorie wie Belgien. Sie sollen den Türken vermutlich unter dense ben Bedingungen zurück⸗ gedeben werden, unter denen Deutschland Belgien zuruckgeben will. Was rie italtenischen Ansprüche anbelangt, sag!e Czernin anz einfach, daß gewisse Angebote vor dem Kriege ge⸗ macht wurden, und bdaß diese nun zurückgejogen worden sind. Wag über die slawische B völkerung Oesterrelchs gelagt wird, war lediglich eine höfliche Aeußerung an Witson und andere, dahtugehend, daß uns diese Frage nichts angeht. Czernin hat keine etnuztge benimmte Frage b han elt, obne: die bestimwieste Weigerung abiugeben, irgendwelche Bedi gungen darüber, die als mö. liche Frie enghbedin gungtn betrachtet werden könnten, zu erörtern. Was die deutsche Antwort aneiangt, so ist es jedem, ker sie liest, schwer zu glauben, daß es Hitling mit einigen der Forderungen, die er aufstellte, ernst war. Was war seine Antwort auf die sehr ge⸗ gäßigten von den Verründzeten aufäestellten Bedingungen? Sie ing dahin, daß Großbittannten seine Kohlenstanlonen auf der gan en Welt, bon denen er ein halbes Daßend namentlich aufsuhst, aufgeben müss⸗. Dieses Vrlangen wurde damit jum ersten Male aufgeftellt, und ich muß sagen, ich glaube, daß diet die aller⸗ lUtzte Forderung war, die Deutschland mit Austand erh ben konnte. Diese Koblenstatsonen sind den deutschen ebenso wie den hrithchen Schiffen früber zugänglich gewesen. Vie deutsche Flotte hat in dielen Kohlenstationen immer die Lastf eundlichste Aufnabme erfab en. Dle der Hiedenen Besuche seitens deutscher Kriegsschiffe und Tran sport. schiffe in diesen Häsen beliefen sich un Jahre 1913 auf ungefähr bo bis zo. Diese Sch ffe erhielten dort genau den gleichen Beistand wie die hritlschen Klegeschiffe. Dassibe gilt von den gewöbnlichen deutschen Handelsschiffen. Es bestanden dort deutsche Koblenfismen, die ihr Geschäft unter gerau denlelben Umstaͤnden führten, wie britischn Firmen. Ich gestehe, daß kie Erhebung solcher Forde rungen, jum ersten Male im viel tn Kriegsjahr, der bete Bewels dafür ist, daß daz Deutsche Reich oder wentgstens seine gegen wärtigen Leiter nicht in einer Stimmung sind, vernünstige Friedens- bedir gungen mit den Verbündefen zu erztern. Ich bedauere dies auf das 1tefste, aber etz hat keinen Zweck, nach Frteden zu rafen, wern keiner gefunden werden kann. Jene Bedingungen wurden sorg· rältig geprüft imit der wirklichen Absicht, in ibnen etwas zu finden, das als ein Anieschen dafur, daß di. Minelmächte bereit selen, elner Basis für (ine Veielnharung irgendwie näher ju tomm n, gelten konnte, und ich muß geflehn, daß rie Prüfung dieser beiden Reden sich als äußerft entfäncheud für pi jeni, en beraushelste, denen uf, richtigst am Hersen äs, in ihnen einen echten und wirklicken Friedenswunsch zu finten. Die DOandlurgtweise des Dentschen Reiches gegenüber Rußland bewelßt, daß alle Erklärungen i. ariden ohne un ionen und Gatschädtaungen, keine wirk iche Bedeutang baber, Heber Belgien wurde kei'ne Antwort 6 geben, die als befriedigend Fetrachtet wer zen kann; deggleichen .
über Polen und die berechtigten Ansprüche Frankreichs auf Rüc⸗
ner verlorenen Probinten. Kein Wort wurde über die e stallen ischer 236 und Sprache, die jetzt unter dem ker chen Joche lebt, gesagt, und was vie Türkei anbelangt, so ert e nie ich berelts angedeutet babe, weder bel Herfling noch mm in m nteichen dafür finden, daß sie berett selen, die Rechte Sr ne. auf Mesovotamien und Arghien anzjuerfenntn. Vie bloße ai ng dieser Rechte ift ein Anzeichen, naß sie enischlossen Halen vag sie die Integritt der Türkei nennen, fan öbälter. Ss würde. mich Freuen, , bieseg Hauses mir irgend eiwag Nitgl lönnte, das er möglich rweise
h bereit seien,
auf⸗ wenn ein
ö wer m tit
le gauje
; d bebor ni i, ,. Giwaͤgung irstellung des
zu treffen. ; ᷓ eu g gen Freund Asquiih hat mich nach der Beratung in
erfallles gefragt, und er hält es anscheinend für mönlich, darauf u entworten, obne eine Mitteilung über die Anlage unserer gegen= il ligen militä / ischen Bperationen preiejugeben. Es ist zwecklos, nine jeilweise Mitteilung zu geben, und wenn er aus den Anzeichen, nie et gesehen hat, Schlüfse auf die Art der dort getjoffenen Ent⸗ scheldurgen leben will, wird er erkennen, daß es unmöglich ist, dem banhe elne Grklaͤrung darüper abzugeben, ohne gleich,einig die Pläne t Verbündeten zu entbüllen. Das Haus muß era ägen, wie die ige it. Es ist sehr wabr, daß ich, als ich ün Noben ber von der Heralung in Rapallo zurückkehrte und dem Haus die Errichtung nes. Interallilerten Kriegsrates zwecks. Verein beitiichung der irn lbrung der Verhundelen antündigte, gesagt habe, es sel nicht die Acsicht der Verbündeten, daß dieser Kriegsrat uutsührende, Gewalt. haben solle. Was sst seither gescheben? ußland ist iriwsschen aug dem leg ausgeschleden. Selldem hat mne sehr beträchtliche Anzahl von deutschen Divistonen gegenwärmig he Dsstlont verlafstn. Ste ist nach dem Wehen gebracht worden. Die Lage wurde por viel bedrohlicher, als sie damals war. Mie Ver⸗ sündesen sind in Versailleg zusammengekommen, um die besten Mittel zur Begegnung dieser Bedrohung im Jahre 1918 zu beraten. Bij ju dlesem Jahre hefaßen die Verbündeten die überwältigende Mehibelt an Truppen auf der Westfront. Das heißt, keine militärische siachricht für den Feind preise ben, der dies ebenso gut weiß wie wir. Etusenwelse und sogar rasch bat diese Ueberlegenheit nachgelaffen, be⸗ senderg näbrend der wenfgen letzten Wochen, trotz der von den Veutschen hr. Kusstn gegenüber eingegangenen Verpflichtung, daß während deg Paffenslillstaades keine Truppen von der Ost- nach der Weslfront mbgelo'en werden sollten. Ste werden so schnell, wie dies die Gisn— zahn oder andere Veikehrgmittel gestatten, befördert, und das müssen pit un auch vor Augen halten, wenn wir über die Friedengbedin— gingen sprechen (Beifall; denn es hat einen tatsächlichen Einfluß uuf die Bür schaften. Das war die Lage, der wir uns in Veisailles zegenüber befanden. Bis zu dlesem Jahre war kein Angrsff denkbar, den die Deutschen gegen unsere oder gegen die französtsche Armee aus— sihren konnten, der nicht in der Hauptseche durch Reserden jeder der heiden Ameen pariert werden konnte. Die Lage ist durch die gußer⸗ hrdentlichen Verstärkan gen, die vom Osten nach dem Wellen gebracht müden, voll dudig v rändert. Die Vertreter der Verbündeten in Versailleß mußten die besten Methosen erwägen, um der Lage Herr su werden. Sie hatten mit einer Lage zu jun, wo ez absolut pesentlich ist, daß die gan e Kraft der verbündeten Armeen von Frank— ict, England, Italten, Amerika — für die Stelle, wo der An— ff konmt, derfügbar wäre. Wo wird der Angriff kommen, hier hit dort? Wer kann es wissen? Allet, was man welß, ist, daß er möereltet worden ist. Der Feind hat himter sich ein riesenbaftes kinbabnsysem, wodurch der Angriff hier oder dort zur Ausführung lumen kann. Es war wesentlich, daß Anordnungen getroffen
moden, durch die die Verbündeten mit ihrer Armee als elner einzigen
wvrleren könnten, um der Gefahr und der Drohung, wo sie kommhe, begegnen. Das war die Frage, der wir in Versailles gegenüber 1 Wenn wir sie nicht behandelt hätten, würden wir uns einer hoben Pflichtverletzung schuldig gemacht haben. Was ist dort ge— sbchen? In der olten Beratung tiaten die militärischen Mitglieder sisammen, die Ilvilmitalleder trafen sich an anderer Stelle, und die nilltärnch n Mitglieder erschienen dann mit einem fertigen Schrift- lich daz ihre Gntschlüsse aus drückte. Ich kann nicht tze hehlen, kaß he Erzrterung der Kriegführung auf einer derartigen Beratung ine hleße Farce war. Nun traten zwecks Grrelchung einer Gntscheldung die Zioll, und militärlschen Mitglieder auf vler biz fünf Tage zu⸗ lammen, die Höchstkommandlerenden und S'äbe der milttärtschen Ver⸗ lieter ebenso wie die Ministerpiäsidenten. Während aller die ser Tage fand eine freie Grörterung statt, an der die milttärischen Mitglieder tbenso freimütig trilnabmen wie die Jivllmitglleder, und der Gedanken- aut usch hielt während der ganzen Zeit an. Ich lann sagen, daß na Ergebn is eine völlige 8 hui ien war. einer
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Asguith warf dajwischen: Ich muß leider unterbrechen, aber ich muß in schärfster Meise gegen bie gegen mich erbobene Urter⸗ e, . 6 erheben. Ich . um feine , Mitteilung
1 eine Frage war nur, in welcher Hinsicht die Befugnisse ditses Rates beständig erweitert worden er van . zlovd George fuhr fort: Ich biste meinen sehr ehrenwerten Freund um Entschuldigung. Gg lag iir fern, gegen ihn oder ein andere Mitglied dieseg Hauses irgend eine Unterssellung zu machen, aher ich wünschte, daß er sich vergeger wärtigt, daß man eine solch⸗ Mitteilung nicht zaachen kinn, obne sie zugleich dem Feinde zu machen. Eg ist unmöglich, dem Hause mitsuzeilen, waz für exekutive Befugrifse dem Versaisser Kriegsrat übertragen worden find, wenn man nicht sagen will, wag er für eine Aufgabe habe. Es dandelt sich um eine bestimmte Aktion, über die durch den Kriegsrat in Verfailleg ensschi' den wunde, deren Aus— sübrung den Vertretern der Regierung' in Verfailles anvertiant wurde; nicht notwendig den Vertretern ber augen biiclichen Megterung, sondern jeder Res ierung, die in Versailles beraten wird. Wle kann ich dem Hause mittellen, in was diese ex-kutiven Funktionen besteben, wein ich nicht gengu den Inhalt der Entscheidungen ts Versailler Käirtsrats min le? Ich würde nicht das geringste Bedenken haben, Aga iith davon Mutellung zu wachen, wenn ich nicht damit sagen
müßte, reelche G isch,idung von hen vetschledenen Regierungen
über die Attion geiroffen worden ist, durch die diese dem Angriff begegnen wollen. Ich kann sagen, daß, bevor wir zu dem Gnischluß
gelannten, daß (s unerwünscht sei, riete Tatsachen zu veröffentuchen,
wir nicht allein hie Ansicht der Versammlang in Versailles eingeholt
haben, sondern auch alle Vertreter ihrer betreffenden Regierungen
befragt haben. EGrst nachdem wir von j der einzelnen Regtlerung eine
Antwort hatten, wonach diese die Veröffentlichung der Tatsachen für
unreisam hielten, haben wir ein Veröffentlichungsberbot an die Presse
gegeben. Ist dos Unterhaus und mein verehrter Freund bereit, die
Verantwortung dafür zu übernehmen, die Reglerung zur Veröffent—
Uchung von Mutellungen zu zwingen, die sämiliche Vertreter der
Verbündeten in Versailles fär unerwünscht hielten, und üher
die jede einzelne Regterung nach Erwägung auf den Be⸗
zicht ihrer Vertreter hin zur selben Entscheidung ge⸗
langte? Ich kann es nicht glauben. Was würde dadurch
gewonnen sein? Schlägt man vor, daß, nechdem sämtliche Ver
bündeten eine Vereinbarung über bie Unrhtisamkelt der Vetöffenft—
lichung getroffen haben, Großbritannien eine Sonderstellung ein—
nehmen soll? Diese Vereinbarung winde nach refflichster Erwägung
getroffen, und ich möchte dem Haug eine Ider über die Einmütigkeit,
die über die Kriegsführungs methoden bestan), geben. Zuerst gab es
einge Erörterung über die Vermehrung der Kräfte, dann kam die über die besten Methoden, sie zu verwenden, und es wurde beschlossen, daß jede der nationglen Vertretungen Abends darüber beraten und ihre Pläne Morgens vorlegen soll. Alle Ahaeordne ten kamen zu demselben Beschluß äber die besten Methoden der Ausdehnung der Machthefugnisse. Darüker habe ich tin Wort zu sagen. Wenn wan elnen Krieg führt, cibt etz Fragen, die die Regierung entscheiden muß. Wenn das Unterhaus mit meinen Aeußerungen nicht zufrieden ist, bat es nur einen Weg: es fann die Regierung ändern, aber milttärische Entschei⸗ dungen zu erörtern .... (Hier machte Asquith eine Bemerkung, die von der Berichterstattung nicht zu verstehen war.) Lloyd George fuhr fort: Glauben Sie mir, dies ist eine mllitärische Entscheidung. Weiß Asquith, was das bedeutet? Ich sage, es ist eine militärische Entscheidung von größter Bedeutung. Es ist schwierig, unter diesen Umständen mehr darüber ju sagen, denn Sie müssen bedenken, daß mir sehr daran liegt, keine Mitteilungen pretszugeben, bie dem feind im Geringsten belfen könnte. Wenn wir zu einem Kriegsrat schreiten, gibt eg nur eins: Eg muß enen, die sich dahin begeben, überlassen werden, Entscheidungen zu treffen, und wenn Sie kein Veitrauen in diese Personen, ob Milllär oder Zivil, haben, gibt eg nur eien Weg, und der ist, dafür andere zu nehmen. Aber die fortmährende Erörterung dieser Augelegenbelten in den Zeitungen, ob nach der einen Seite oder der anderen (und wenn man sie einmal nach der einen Richtung bespricht, ist es sicher, eine gegenteilige Er⸗ örterung hervorzurufen), wacht die Kriegsährung unmöglich. Ich meinerseitg würde sie saͤmtlich verbieten, weil ich glaube, daß anders eine Kriegführung unmö lich ist. Für den Fall, daß irgend jt mand von diesem Entschluß nicht befriedigt ist, möchte ich fag daß derzeit in den Zetsungen Fritlken erscheinen, die stückweife Informattonen enthalten. Nichts mecht hie Arbeit der Reglerung schwiertger, als die Erörterung strategischer Fragen wn der Prefse, und ich appelllere an das Unterhaus ebenso wie an dle Außenstehenden, denen daran liegt, diesen Krieg wirkungevoll geführt zu sehen, Giörterungen solcker Art zu verhindern. Wenn das Unterhaus und das Land von der Kniegführung nicht befridigt sind und glauben, daß eg eine Reglerung gibt, die den Krieg besser jühren könne, dann ist es in Gottes Namen ihre Aufaabe, dtese andere Regierung einzusetzen. Aher solange das Unter⸗ haut sein Vertrauen in die Regierung bewahrt, möchte ich sagey, daß der Regterung völlig freie Hand in der Kriegführung gewährt werden müssce. Auf diese Weise wird die nationale Giahbeit unter den Verbündeten aufrechterhalten, rine wesentllche Sache, a wir nicht allein kämpfen, sondern es sich um vier grote verbündete Länder handelt, die zusammen arbeiten und sich bet einem derartigen Kriegsrat die Vertreter je des bieser Länder gegtnübersteben. Ich appelliere an dag Unterhaus, die Regierung in ihrer Entschloffenbeit zu unterstützen, daß, wenn Enischließungen dieser Art getroffen werden, sie ausgeführt werden müssen und dem Feinde nicht enthällt werden dürfen, um ihm Nachtlchten an die Hand zu geben, die ihm ermöglichen, seine Gegen.
maßnahmen voꝛzubereiten. — Frantreich.
Im Ministerrate berichtete der Finanzminister Klotz, wie die „Agence Havas“ meldet, über die kürzlich im Finanz⸗ ausschuß der Verbündeten geführten Beratungen, deren Er⸗ gebnisse sehr befriedigend seien und die eine vollständige Ueberemstimmung unter den Verbündeten ergeben hätten. Der Verpflegungsminister Boret gab einen Ueberblick über den Stand der Lebensmittelfrage in Frankreich und den verbündeten Ländern und berichtete über alle die Maßnahmen, die den überflüssigen Verbrauch einschränken und eine bessere Verteilung der notwendigsten Bedarfsartikel gewährleisten sollen.
— Um eine engere Zusammenarbeit der Spionage⸗ überwachung zu sichern, siellt ein Erlaß diesen Dienst unter die Leitung des Ministerpräsidenten Clemenceau und beruft an seine Er Maringer mit dem Titel eines General⸗ kommissars für die nationale Sicherheit.
tu sꝛland.
Das „Aftonbladet“ erfährt aus Haparanda, daß die Schreckensherrschaft der Roten Garde in Südfinn— land unvermindert weiter besteht. Täglich werden neue Morde verübt. Um die Toten für ihre Angehörigen unkenntlich zu machen, werden ihre Gesichter zerschnitten. In Kervo bei Helsingfors, wo eine Anteilung von Schutzgardisten über⸗ sallen wurde, verhinderte die Rote Garde die Ankunft von Ambulanzen, die die Verwundeten retten wollten. Dem gleichen Blatte meldet sein Berichterstatter aus Selnajoki, baß die weißen Schutztruppen jetzt auch über einen Flieger veifügen. Dem General Mannerheim haben uu ge gn. zwei⸗ hundert russische Offiziere ihre Dienste angeboten, doch erklärte der General, bäß er bei fönnischen e e rng n grund- sätzlich keine a m . anstellen wollte. Sie finnten nur als freiwillige Soldaten im Glied Verwendung
8 Folog — finde Nach elnem Telegramm aus Vasa an „Aftonbladet“ hat das
Bezirkakomitee von Helsingfors alle russischen Trupnen auf— gefordert, die Roten Garden zu unterstittzen. Insolgedessen nehmen ganze Truppenabteilungen am Kampfe teil. Dem⸗ gegenüber hat General Mannerheim eine Proklamatlon er⸗ lassen, daß für jeden ermordeten Finnen drei Russen hin⸗ gerichtet werden sollen. Jeder Soldat in Zivil wird als Spion erschossen. In Helsingfors wurde ein revolutionäres Gericht eingesetzt, das die Beamten mit Todesstrase bedroht, falls fie ihren Dienst nicht versehen wollen.
Wie „Stockholms Dagblad“ aus zuyerlässiger Quelle er⸗ fährt, ist auf Aland unter den russischen Truppen ein völliger Aufruhr ausgebrochen. Die Soldaten ziehen umher und verhaften die ihnen mißliebigen Inseleinwohner. Sie verwenden dabei Bluthunde, um ihre fliehenden Opfer aufzuspüren. In Mariehamn sollen sie ein entsetzliches Blutbad
angerichtet haben. Die 2000 russischen Soldaten, die auf Aland
liegen, find mit Munition und Maschinengewehren versehen, während die Bevöllerung von Aland vollkommen wehrlog ist. Auf den Inseln zwischen Aland und der schwedischen Küste herrscht große Aufregung.
Stalien.
Nach einer „Stefani“ Meldung hat der Ministerpräsident Orlando vorgestern in der Kammer eine Rede gehalten, in der er auf die früheren Aeußerungen des Kabinetts über den Krieg und die einmütige Zustimmung der nicht gegen den Krieg eingenommenen Parteien verwies und seine Grund⸗ gedanken dahin zusammenfaßte: „Durchhalten ist unausweich⸗ liche Notwendigkeit angesichts unserer nationalen Ideale und unserer Selbsterhaltungsz pflicht; dieser Haltung stimmen alle den Mittelmächten feindlichen Staaten zu.“ Der Minister wies dann auf die sachliche Uebereinstimmung der letzten Reden der Entente⸗Staate männer über Kriegsziele und Friedentz⸗ bedingungen hin und fuhr fort:
Die verschledenen Verbälinfsse, unter denen die Minister der Verbündeten despeochen hätten, hätten nur bewirkt, daß alle denkbaren Frledensmöglichkeiten dem (egner zur Kenninis gebracht worden wären. Dieser aber babe sich näht bereit gezeigt, auf sie einzugehen. Der Redner charatterisierte das Ergebnis von Brest⸗Litowek als ein⸗ fache Uebergabe der in Rußland zur Herrschaft gekommenen Partel und zog darautz dle Folgerung, daß das Streben nach Fri⸗den um jeden Preis zu einem schlichtin Frieden führe. Tie Reden des Reichskanilerg und des Grafen Czernin, die bei der letzten Gntente⸗ zusammenkanft emgehend besprochen worden seien, hätten trotz ihrer sonstigen Verschtedenbelt die Forderungen der Verbündeten uberein⸗ stimmend zurückgewiesen, sie orderten alleß und gewährten nichts“; daber habe wan es für üben flüssig, ja schädllch augesehen, sich bel solchen gegenstandslesen Erwägungen aufzuhalten. Man müsse den Krieg mit aller Kraft fortsetzen, und Italien müsse seine Kriegseielt nach den Erfahrungen dieses Krieges noch hestimmter als vorher aufrecht erhalten, nämlich die Vereinigung aller Ztaltener und die Eilan gung gesicherter Land- und Stegrenzen. Italien stehe vor der Frage, „n seln oder nicht zu sein⸗; es sei also eine Be—⸗ leidigung, ihm ein Stieben nach Voiherrschaft oder Unier-= drückung anderer Uölker ur termichteben. Der Renner betonte viel⸗ mehr sein und Isaliens Meitzeüübl für unterdrückte Nationaltäten angesichts des quälenden Gedanlen z an dte Leiden der eigenen Volke= genossaen. Solange Italiens Ziel nicht erreicht set, müsse der Krieg weltergehen; der Feind sei also an feier Verlängerung ebenso, wie an sei em Aushruche schuldi⸗. Hiernach und gemäß Rußlands Ver⸗ sagen habe de: Oberkricgtzrat der Verbündeten seine Eatschlüsse ge⸗ faßt. Die Lage in Nordoste ropa ermangele nach Meinung der Entente bit zur Anerkennung sich etwa neu bildender Staaten jeder rechtlichen Grundlage. Schon der Kriegsrat in Versailles babe festgestellt, baß hir Westfront infolge der Ereignisse im Osten auf sich allein ange⸗ wiesen sein und die ganze Last des Küteges zu tragen haben werde; trotz em könne man mit Vertrauen in die Zukunft sehen. Orlando warf einen hoffnungsvollen Blick auf Amerlkaz Hilse und cinen vorwurfevollen gaf die miluärischen Fehler der Entente in der Vergangenheit, be⸗ sonders lafolge Mangelg an Zusammenwirken, das jetzt ater gesicheit sei. Die außerorden lich schwierigen Lebensmittelfragen würden von den Verbündeten in herzlichem Einvernebmen geregelt; Italien itte am schlimmsten darunter, fei aber von den Verbündeten unterstüßt worden und hoffe auf eine befriedigende Lösung der Schwierigkeit.
— Wie der Landwirtschaftsminister Miliani im „Corriere della Sera“ erklärt, wird ein Dekret über die Aarar⸗ mobilisation veröffentlicht werden, durch das alle militär⸗ freien Männer zwischen 16 und 60 Jahren aufgeboten werden. Miliani i daß durch diese und andere Zwangsmaßnahmen Italien seinen Getreidebedarf vielleicht ganz durch eigenen Anbau decken kann.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 13. Februar, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Großes Hauptquartier, 14. Februar. (W. T. B).
Westlicher Krieg sschauplatz
Engländer und Franzosen setzten an vielen Stellen der Front ihre Erkundungen fort. Nördlich von Lens und in der Champagne kam es dabei zu heftigen Kämpfen. In einem vorspringenden Teil unserer Stellung südöstlich von Tahure haben sich die Franzosen festgesetzt. Gigene Infanterie brachte in Flandern und auf den Maashöhen Gefangene ein.
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Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeifter. Ludendorff
Oesterreichisch-ungarischer Bericht. Wien, 13 Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Keine Kampfhandlungen von Bedeutung. Der Chef des Generalsiabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 13. Februar. (W. T. B.) Bulgarischer Heeret⸗ bericht vom 12. Februar. ͤ
Mazedonische Front: An mehreren Stellen der Front, zwischen Ohrida⸗-⸗ und Prespa⸗ See, in der Umgebung von Bitolia und bei Dobropolie war die Attillerietätigkeit leb⸗ hafter. Südlich der Belasitza Planina und im Struma⸗ tal nördlich vom Tachinos⸗See zerstreuten wir einige englische Infanterieabteilungen Im Vardartale lebhaf Fllegertätigkeit seltens des e.
Dobrudscha⸗ Front: Waffenstillstand.