1918 / 46 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Fianlands:; durck die ruffischen Trurven. i h Het: tftenden Möchten Fätten Ihre AInsicht . . Ta nktren sei. ige Aniwert biaber Rt. gegeken werden. * Regiernna Rake die nihkeit elues fricbiiqhen Bergleiches auf und der voslen Selbusndtgteit Finnlands unterfuchl und am * Fedruar den fiauischen Gesandten in Stocholm erfuch:, dies seiner Regierung mitzuteilen. Am 14. Februar habe die finnische Ri glezung * Waspa geentwortet, der Vermittlung erorschlag der schweblschen Neglcr ang sei unanzephnibaz und Waffen ihr un R: 6glich. Die FRteglerüng wüsse Eedanern, daß lede Mögltchken einer nmied ichen Ge llegurg mitoin anageschlossen sei. Die Regierung fei iadessen ũderzengt, daß der Ver⸗ wittlungsgedaake ncht aufgegeden werden dürfe. Die ichwedlsche Re⸗ gierung sei fortwährend bereit, ihre Dtenste zu diesem Zwecke zur Ver⸗ ägung zu stellen. Betreffend Tie Maßnabaen euf den Alands— inf eln. hod der Ministerpräfiden berbor, daß die Regierung in dleser Sa he ibr Augennerk darauf gerichtet bade, Gewalttaten und Blutzeigie ken auf Aland ju verhindern und die Sicherheit der Rz lär der au Leben und Gigentum ju gewäbrlelsten, dabei aber den VElttisgen Fragen der Inselgruppe ia eint Weife zu pra udineren. Dit Autfichten auf eien Vergleich schienen gut, seten aber stäter rerdunkelt dur, die Ankunft und das Fin gre fen es finnischen Scr n ztor yz, welcheg die größten Schwierig⸗ lelien sär eine Vereinbarung gemeckt hätte. Die Regierung se ße dre Dem ũ hungen fort, die Alandelnseln urd ihre Beds kerung vor nenten Lelden zu schüzen und tine Einiguyg jwischen den fäwmpfenden Darteirn 1suftande zu hir gen äber eine Räumung der Inseigrupp⸗ vnt:r Sich zung. deß sie in Zukunft außerbalb der Krieggereign ff qeftellt werdt. Noch beute früh eingelaufenen Nachrichten scheine eine endung zurn Besseren eingetreten zu sein, und in diesem Rugenblick eständen Hoff ungen Cuf bald ige befetedige ade Lö. ung.

Der Führer der Nechten Lindman forderte eln ent— schledenes intreten Schwedens zugunsten Finnlands, das durch eine 100 lehre Gemeinschast mit Schweden verbunden sel, mãhrend er Rechtssozialist Branting von der Regierung die Wahrung der unbe dinzten Neutralltãt verlangte, und der Fuhrer ber radikalen Sozialiften Wennerst röm erklärte, das schwedische Volk wolle keinezfalls in den Krieg hineingezogen werden. Samilton liberal) meinte, die Erklärung der Regierung lber die sianlandische Frage stümme mit den Anschauungen der Hauptmaffe des schwedischen Volts überein.

Echweigz.

Die „Union Hellénique“ in der Schweiz richtet nach einer Meldung dez „Wolffschen Telegrophenbiir os“ . 2 ruf an das Schweizer Volk und alle anderen Neutralen gegen die erzwungene Kriegsbeteiligung Griechen⸗ ands, die nur, die Opferung eines weiteren kleinen Volkes bedeute. Sie beftreitet denjenigen, die nur mit Hilfe des Nus— lands augenblicklich Griechenland in Händen haben, jedes Recht, namens des griechlschen Volkes zu sprechen, seine (Geeschicke zu leiten und ihm den Krieg aufzuzwingen.

Aten.

Nach einer Melbung der Petersburger Telegraphengagenlur über die Lage in der Mandschurei , z n wonach die Sowjets eine Abteilung von 2066 Freiwilligen in It kutst gebildet hätten, die sich aus militärischen Gefangenen in . Uniformen ö und mit chinesischen Truppen in der Mandschurei ein Gefecht gehabt haben sollen, pon den erwähnten Sowjets für vollkommen unwahr erklärt. Alle Abteilungen hätten zusammen mit dem Sowjet von Eharbin die Mandschurei geräumt. Die Mandschurei sei ein Lager der Gegenrevolutionäre, die sich auf chinesische KHajcnette fliltzten. Infolge eines übelwollen den Berichitz neige die chinefische Hevolkerung dazu, die japanische Verwaltung in Isingtau als eine Besetzung zu betrachten. Die japansche Presse bestätige, daß Japan entschlofsen sei, das Gebiet nach dem Kriege an Ching zurückzugeben. Die Verwaltung in . verfolge den Iwtck, die Lage der Eingeborenen zu

Kriegõnachrichten. Berlin, 21. Febrrar, Abends. (WB. T. B) Der Vormarsch im Osten dauert an. Deut : find in Minsk eingerückt. J Von den anderen Kriegeschauplätzen nlchts Neues.

Großes Hauptquartier, 2. Februar. (B. T. B. ) ö Weftlicher Krieg sschauplatz. ö. In einzelnen Abschnitten Artillerie⸗ und Minenwerfer— k ,, , An ber Bahn Mpern— NRoulers wurde eine englis Feld über⸗ rumpelt und gefangen. ö

In den letzten 3 Tagen wurden im Luftkampf und von der Erde aus 34 feindliche Flugzeuge und F ballone abgeschofsen. .

Oestlicher Krlegsschenplatz. ö Heeresgruppe Eichhorn. In Ei land wurde Hapsal genommen. Das 1. Esten reg iment hat sich dem deutschen hmm de unterstellt. 1 In Livland stießen unsere Kolonnen über Ronneburg, Wolmar und Spandau hinaus vor. . . dem n, ,. K sind unsere Truppen in ezyca eingerückt. Von dort stießen sie bis Li! vor. Minsk wurde besetzt. k

. ö Linsingen. ei Unterstützung der Ukraine in ihrem Befreiungskampfe mur den Fortschritte erzielt. In Nowo ,, ir wir die Verbindung mit , Abteilungen aufgenommen.

Andere Kolonnen marschieren auf Dubno.

Der Erfte Generalquartierrneifter. Ludendorff.

Desterreichisch⸗ un garischer Sericht. K (WB. T. B.) Amtlich wird gemeldet: uf der Hoch fl 1si stlic aan . ö chfläche von Asiago und östlich ber Brenta ruppen ber Heeresgruppe Linsi ind i weiteren Vorrücken und haben , . . Der Chef des Generalstabes.

———

Inns bruck, 21. Februar. (WB. T. B.) Gestern nach⸗ mittag überflogen vier feindliche Flieger, ein großes, mit Maschinengewehr ausgerustets Kampfflugzeug und drei Sombenträger, von Süden kommend, die Stadt Innsbruck. Es wurden ungefähr acht leichtere Bom ben im Gewicht von 10 bis 265 Kilogramm abgeworfen, darunter drei Brandbomben. Dieselben explodierten und richteten an verschiedenen Stellen ber Stadt leichteren Sach⸗ schaden an. Lelder hat der Angriff auch Opfer gefordert. Eine Frau wurde getötet, zwei Perfonen wurden erheblich und mehrere leichter verletzt. Der Kampfflieger ging bis auf 3600 m herunter und beschoß aus dieser geringen Höhe zwei glücklicher⸗ weise leerstehende Malteser⸗Verwundetenzüge mit Maschinen⸗ gewehrfeuer, eine Handlung, die von den angeblich für Kultur und Menschlichkeit kämpfenden Feinden trotz der bekanntlich weithin sichibaren Bezeichnung auf dem Dache solcher Züge mit dem Erfolg durchgeführt wurde, daß mehrere Geschosse die Dächer der Wagen durchbohrten.

Bulgarischer Bericht.

So fia, 21. Februar. (B. T. VB.) Generalftabsbericht vom 20. Februar. 1

Mazedonische Front: Westlich vom Ojridasee zer— streute unsere Artillerie mehrere Gruppen franzõfischer Infanterie. An einigen Stellen im Cernabogen und am Dobropolje kurze Feuerüberfälle. In der Moglenggegend und an beiden Wardarufern das gewöhnliche Artilleriefeuer. Im unteren Strumattale lebhafte Tätiglelt unserer Aufklärer.

Dobrudschafront: Waffenstilsiand.

Der Krieg zur See.

Berlin, 21. Februar. (W. T. B.) Im Monat Janugr sind durch kriegerlsche Maßnahmen der Mittelmächte ins gesamt 632000 Br; R⸗T. des für unsere Feinde nut haren Handelsschiffsraums vernichtet worden. Damit beläuft sich das Ergebnis des ersten Jahres une ingesch ränkten U⸗Bootkrieges auf 9590000 Br. R. T. Der Chef des Admiralstabes der Martre.

„Berlin, 21. Februar. (W. T. B.) Der unermüblichen Tätigteit unserer U-Boote fielen an der englischen West— füste letzthin fünf Dampfer und zmei Segler zum Op fer, darunter der bewaffnete englische Dampfer Mexico C git y; 50978 Brutto⸗Register⸗Tonnen), der englische Dampfer „Sophie“ und ein etwa 5000 Brutto⸗-Register⸗Tonaen großer Dampfer, anscheinend vom Einheitatyp. Die beiden Segler waren Zweimastschoner, der eine englischer, der andere , zoͤsische. Nationalhlät, letzterer namens „Marie Madeleine“ Eins der U⸗Boote hat außerdem zwet , eng⸗ if nr ecm e,, . eschädigt.

er Chef des Admiralstabes der Marine.

Amsterdam, 21. Februar. (WV. T. B.) Reuter meldet aus Paris: Der Dampfer „Dives“ ist am 1. Februar zwischen Marseille und Baugie iorpediert worben; Untersee⸗ boote wurden nicht gesehen. Es waren 339 Passagiere an orb, darunter 301 Milltärpersonen und 55 Seeleute. 110 Personen werden vermißt.

Rotterdam, 21. Februar. (WB. T. B.) „Maasbode“ meldet: Der französische Camp er „Saint André“ (5764 Br. Reg To.) wurde durch einen Zusammenstoß schwer beschädigt. Der griechische Dampfer „Theodora“ (3899 Br. Reg. To.) und der Segler Western Belle“ (1018 Br.-Reg. To) find esunken. Ser Segler „Logan“ (96565 BrNeg.⸗To) ist iorack. Der Segler „George Ewart“ (171 Br. Reg. To) und der Segler „Foster⸗ (841 Br. Reg-To.) sind gesup ken. Der amerikanische Dampfer „Wasp“ (66 Br⸗Reg-To.) wurde von der Besatzung in brennendem Zustande verlassen. Der Dampfer „Hungerford“ (englisch 5811 Br.NReg.⸗To.) ist einstlich beschäüdigt. Die französischen Dampfer 8 . und „Bouvet“ (1147 Br⸗Reg. To.) sind

Parlamentarische Nachrichten.

Der Hauptausschuß des Reichstags hat gestern nachmittag den Friedens vertrag ö . schen Volksrepublik sowie auch den Zusatzvertrag angenommen.

Aunst und Wissenfchaft.

Die Galerie Ebuard Schulte eröffnet am 23. Februar elne um sangrelche Geda c tn lgaut ftellung des vor Jahres fi ist in Karlsruhe k Lan dichaftg, und Martnemalerg Professor Dr. Gufstc

Löonleber, die Werke aug allen Schaffen abschnit ien des Messters enthalt. n Ihteresse ist ferner besor derg noch eine Sam: kung ven 3 25 Bilpnissen der Hauptvertreter der verschiedenen Natlonen auf er Friedens konferenz in BreffLltowst sowie eine Darstellung der Hauytsitzurg, die Fritz Rrusing · Du ffeldorf cuf Ein ladung des Prinzen Keopold von Hoyern nach dem Leben malte, Heitere where

. . FKüsiner, Carl Seller und Willy Tiedjen, särtlich in

Theater und Mußt.

Im Köntglichen Opernhause wird i z

Hãäͤnsel und Grjtel- mit den Damen Goetze, . Gen n,

bon Schfele⸗Müller, Manherr, Herwig und Herrn Hachmann in wen

ö , . , ,,,, Dte Puppenfee⸗ ꝛ; m e i e

a . ö rsonal des Königlichen Ballitz beschãftigt ist,

m nig en Schauspielhause wir ö. von Messina in der gewohnten Kc, 2

T. Im Friedrich Wilbelmstädtischen The Donnerttag, den J. März, Nachmittags 3 geh 6 . Rn ter stüßzun ge tasst des Theaterg cine Aufführung bes Sing⸗ spels Das Dreimädemlbauß“ fart. Pie Dauptparften find mit pen eisten K ästen besetzt. Fulta Culr wird in der Gesellschaftos jene des jweiten Attes einige Schubertileder singen. Oper sein.

Im Deutschen Opernhbaufe aid G . bir , rn * . ere, elfe die een 9

n iner Nensafsung Teitung: Aufang Yiarn zum erfen Male lens feen . K

Mannigfaltiges.

tt worde Ga wart Ihre Fran ion.

i tm de kreiaͤrg de M ni ne

ber, Nen d cho .

treterianen zahlreicher Frauenverbände un Deutsche Landfrtauentag

Na der Frau Kronprinzessin und Dankesworten für ö. ö. der hohen Steatsbehörden führte die Rednerin efwa aus: Die Zentrale der deut chen Landf-⸗ aun, die heat ue ertten Male als solche in die Erschemͤung mitt und ein— 8 festjusammengeschlossene Organisarton von Million⸗n von kandfrai damst Ut, will diesen Oglersinn des Pflicht. und Veran w orlta rn gefühls der beutschen Landfrauen nach jeder Richtung ju pflegen . zu fördern bemüht seln und das Sprachrohr der samtiichen auf de Lar de arbelßtenden Frautnverbände darstellen, die, hier im . bereint, sich alt Schwestern eines großen gemein famen Va el fühlen. Auch wärde tas, der erfte Krlegsgewinn fein, den vj deutschea zandfrauzn zu verbuchen härten, wenn ung die Jenirale . einer Stätte der Einigkeit würde, die in alen. ibren Veftrehbrnzu nd ihtem Vollen gie Mehrung deuischer Srößc, Stn ke und Deu sch an h Steßkraft bezweckt; ich darf Sie darum wobl bitten, in dein Augen. blick, wo wir den: schen Zanbftauen uns mlt Leib und Serl⸗ ben Vater lande zu dienen verschreiben, unseren Gefübler der Treue und DHingebung an unser Kaiserhaus Augdr ng ju geben, ladem Sle mit mir in dem Fuß einftmmen; Sꝑeine Massstät unser Allergaäzigkt- Laiser, Sbre Maj staͤt un sere Allergy bigste Kaifenin und Ihr; Taiserliche Hoheit die Frau Kronprinzessin, sie leben hoch!“! An Ihre Najestät die Kgiserin und Ksnigin wurde folgende Telegramm abgesandt: In ttefernstier Zit, die Deutschlands Daselnz. kampf in eister LZinie von den Eiträgen der Landwirtschaft abhẽngia nacht, sind eineuz deutsche Landfrauen vereint, um für die Arbeit auf der heimsschen Scholle Ermutjgung und Anregung tu schöpfen. Die neu, gegründete Zentrale der deutschen Landfrauen, welche beute ihten ersten Landsrauentag abhätt und in ibrer Organssatlon Mllllonen bon deutschen Landfrauen umfaßt, gedentt in Fesfter Dankbarkeit beg warmen Verständntssed, welches Euer Mejestät ibren Pfl chten und ibrem Streben entacgen bringen, und bisten Guer Majenat die Per. sicherung entgegennehmen zu wollen, daß auch sie es an Ooferfinn nicht seblen laͤssen wollen, um an ihrem Teil mittuheifen, den heiß ersehnten drutschen Frieden zu erstreiten.“

Ein Reichs au s schuß für Heldengedächtnisehrung ist VB.. T. ] zufelge in dem Hilfsbund Mein Deutschland' (Berlin M. s) in der Blldung begriffen. Er stellt sich alz Auf. abe, die Heltengräber im Amtlande dauernd ju erhalten und ju schmücken, und will weiter uubemittelten nächsien Angehörigen der Befallenen nach dem Kriege die Möglichkeit des Besuches der Ruhr⸗ stätten verschaffen. Zur Durchfühtung dieses DPlaneg stiftete der Fabrttbestper Arno Rein in Berlin⸗Wilmersdorf anläßlich des ersten Friedens schlusses den ersten Grrndstock in Höher von sunfunbzwan g= tausend Mart.

(Fortsetzung des Nichtamilichen in der Ersten Beilage)

Theater.

; ,., Schanspiele. Sonnab.: Opernhaus. 63. Dau. cjugsvornellung. Dienst, und Frsplätze sind aufgehoben. gänsel und Gretel. Maͤrchenspiel, in 9 *r don Engelbert Humperdinck. Tert von Adelheid Weite. Nufikalische tung; Herr Kap llmeifter Dr. Bezl. Spielleilung. Herr Bachman. Hierauf: Die Puppenfee. Pantomimisches Ballett. divertissemnnent von Haßrelter und Saul. Muüstt von Jofeph Bayer. N ositalt che Leitung: Perr Kapellmeister Dr. Besl. Sienische . Herr Burwig. Anfang 7z Uhr. chauspielhauz. 54. Dauerbezugtborstelluna. Vlenst. und Freiplätze sind guigeboben. Die Braut von Messtna oder Tie feindlichen Brüder. Cin Trauerspiel mil Ghöten in vier ger von Schiller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang

Sonntag: Opernhauß. 54. Dauerbezuggborstellung. Dlenst= nd Freipläße sind aufgehoben. Die Legende non der heiligen Illsabeth. Von Fran Lisst. Diiung von Otio Roqueite. . dargestellt in einem Vorspiel und vier Bildern. Anfang

Schauspielhaug. Nachmittags: 172. Kartenreservesatz. Auf Allerböchsten Befe bl: Borstéllung für bie ,,, Die Tante aus Sparta. Anfang 27 Uhr. (Ueber fämtliche Plätze ii bereit verfügt.) Aber da: 58. Hauerbe zugsvorstellung. Dienst und fre n . ,, Die 3 aus Sparta. in,

r en von ohanneg Wiegand. ↄpielleuung: Herr e , mn nns r n, ,,,,

vamiliennachrichten.

Verlobt: Fel. Clara Benckiser mit Hen. Leutaant a. D. Wllbeltt erer l bucher von Harrlach (Thundorf 1. Unterfranken

2— .

Ritßzwurm (Sondershausen). Frl. Anna von Helldorff a. . 9. Böhlen (Dresden). h dr ö

Verantwortlicher Schriftleiter Direktor Dr. Ty ro l, Charlottenbutt Verantwortlich für den Anzeigen leil: Der Vorste ber der Geschastgstell⸗ Rechnungs rat * engering in Berlin. Verlag der Geschäftestelle Mengering)in Berlin. Druck der Norden tschen Buchdruckerei und Verlagaanstalt, Barlin, Wilhelmstraße 32. *

Fiinf Beilagen

leinschllehklich Warenzelchenbellage Nr. 6].

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

n 46.

Berlin, Freitag, den 22. Februar

Ens.

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Parlamentsbericht.

Deutscher Reichstag. 130. Sitzung vom 20. Februar 1918. Nachtrag.

Die Reden des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes Rvon Kühlm ann und des Staatssekretärs des Innern, mnatsministers Wallraf, die gestern wegen verspäteten Ingangs, der Stenegramme nicht veröffentlicht werden nnen, lauten wie folgt:

Der Staatssekretär Dr. von Kühlmann sagte:

Die Vorlage, welche die verbündeten Regierungen Ihnen heute zur guatung und Beschlußfassung unterbreiten, betrifft den ersten Frie— meschluß in diesem gewaltigsten der Kriege aller Zeiten. Es ist der iedensertrag zwischen Deutschland und seinen Verbündeten einer— iz und der ukrainischen Volksrepublik andererseits. Die Ver— ndlungen in Brest-Litowsk haben seit der Weihnachtspause durch ä Auftreten einer offiziellen ukrainischen Friedensmission unter zihrung des Ministers Holubowitsch einen neuen Charakter ange— amen. Schon bei den Waffenstillstandsperhandlungen und in der ten Hälfte der Besprechungen der russischen Kommission war ein hatreter der ukrainischen Volksrepublik zugegen. Er trat aber weniger kor. Sobald die Mission Holubowitsch offiziell sich in Fühlung uns gesetzt hatte, begannen mit ihm die Verhandlungen über die Jöglichkeit, mit der ukrainischen Volksrepublik ein friedliches Ver— itnis herzustellen.

Die ukrainische Volksrepublik ist ein junges Staatswesen. Sie ist ines jener Gebilde, welche auf dem Boden des ehemaligen russischen sasetreichs entstanden sind, nachdem dieser morsche und mit der stzuld an der Entfesselung dieses Krieges belastete Bau unter dem 'uß der deutschen Armee zusammengebrochen war. Ich glaube, es 6 nicht zwviel gesagt, wenn ich behaupte, daß nebst dem Großrussen— m, das seinen Schwerpunkt in Moskau und in Petersburg hat, der lämussische ukrainische Volksstamm eines der stärksten und vitalsten klmente ist, aus denen das russische Reich sich zusammengesetzt hat, nd es wird jeden Beobachter mit Erstaunen erfüllt haben, wie rasch U Gedanke des nationalen Selbstbewußtseins in dieser Volks— miblik um sich gegriffen hat, und wie stark bei der verhältnismäßigen Rigend dieses Staates die Begeisterung und der Opfermut für den llninischen Gedanken bereits in die Erscheinung getreten sind. Die ltäaine, welche, allgemein gesprochen, das gesamte südliche Rußland mfaßt, birgt innerhalb ihrer natürlichen ethnographischen Grenzen mehl die reichsten Agrikulturbezirke des ehemaligen russischen Kaiser— üichs, als auch in bezug auf Bodenschätze, Kohlen- und Eisenlager, kin Reichtum und Mächtigkeit nur zum Teil bekannt und er— sblssen ist. Auch vielversprechende Ansätze einer eigenen Industrie den sich innerhalb der Grenzen der ukrainischen Volksrepublik.

Die konstituierenden Urkunden finden sich in der Drucksache, die sem hohen Hause zugegangen ist. Diese konstituierenden Urkunden md die Beschlüsse der Zentralrada, der bis vor kurzem allgemein und näschließlich anerkannten Vertretung der ukrainischen Volksrepublik.

Wie ich mir an anderer Stelle, im Ausschuß, auszuführen er⸗ bt habe, bestanden zwischen der großrussischen Vertretung der Bol⸗— eniki in Petersburg und den Vertretern der ukrainischen Volks— dlblik freundschaftliche Beziehungen, solange Herr Trotzki annehmen hinte, die ukrainische Volksrepublik werde ihre politische Richtlinie täschließlich nach den Interessen des Petersburger Kabinetts einrichten. lis aber die ukrainischen Abgesandten klar erkannten, daß das Peters⸗ luger Kabinett keine aufrichtige Friedenspolitik verfolge (hört! hört! ut, begannen sich die Wege der beiden Delegationen zu trennen. denn die Ukrainer standen auf dem Standpunkt: dieser Krieg ist ein sneg, der uns vom Zarismus aufgedrungen worden ist: wir wollen ü keiner Weise für die Sünden des Zarismus und seine politische Be—⸗ ätgung verantwortlich sein: unser Volk will den Frieden, und wir heden auf dem gradesten und kürzesten Wege den Wunsch unseres lelkes nach Frieden zu erfüllen versuchen.

Die Verhandlungen waren nicht ganz leicht. Wie die meisten der⸗ nigen jungen Völker, bei welchen die nationalen Ideale und die natio⸗ nen Wünsche nicht frei von Ueberschwang sind, stellten die Vertreter he ukrainischen Volksrepublik territoriale Forderungen, welche schwer l erfüllen waren. Die Abgrenzung innerhalb Rußlands selbst mußte nem späteren Zeitpunkt und der Auseinandersetzung mit der dann am Eder befindlichen russischen Regierung anheimgegeben werden. Für ns kam lediglich in Betracht, nach Westen zu die Grenzen des neuen Fshaatswesens zu bestimmen. Von allen Punkten des Vertrages hat tnienige über die Westgrenze, insbesondere in Polen, die meiste Be— tung gefunden und bei den Polen auch die lebhafteste Kritik erfahren.

Es wäre irrtümlich, anzunehmen, daß die mit der Beratung und un Abschluß dieses Vertrages betrauten Staatsmänner sich der ein— hiedenden Wichtigkeit der betreffenden Bestimmungen nicht bewußt äwesen wären. Ich brauche nicht darauf hinzuweisen, daß, so schwer— been die betreffenden Interessen für uns sind, sie für die mit uns teundete Donaumonarchie noch ganz erheblich schwerwiegender sind. uns sind es in erster Linie Interessen außenpolitischer Natur, die much berührt werden; bei ihnen sind es vitale Interessen außenpoli⸗ zer Natur und folgenschwere Interessen innerpolitischer Natur, . durch diese Frage berührt werden mußten. Daß der Abschluß so

„olgt ist, wie er erfolgt ist, entsprang der Erwartung, welche auch der inisterpräsident von Seidler gestern in Wien in seiner Rede im chsrat geltend gemacht hat, daß nach Lage der Verhandlungen die iim gerechtfertigt war, ein weiteres Zu rückschrauben ant ran schen Ansprüche an der Cholmer Grenze ö. das Scheitern des Vertrages zur Folge gehabt haben. (Hört, i! rechts. Zurufe. Glocke des Präsidenten.)

ö Diese Veranwortung konnten weder Graf Ezernin noch ich auf

nehmen. Ich bin überzeugt, daß die erdrückende Mehrheit des

matisch wichtigen Friedens einer solchen Erwägung auf das schärfste und ich glaube mit Recht mißbilligt hätte. (Sehr richtig! rechts.) Daß wir die polnischen Belange, das Interesse einer objektiv gerechten völkischen Abgrenzung, auch damals schon im hohen Grade im Auge gehabt haben, ergibt sich aus der Fassung der einschlägigen Bestim— mung, insbesondere aus der Tatsache, daß die Grenzlinie nur mit Hilfe einiger Punkte im allgemeinen festgelegt wurde, die Ziehung der Grenze im einzelnen einer kommissarischen Untersuchung vorbehalten war. Wie die Herren aus den gestern in Wien gemachten Mittei— lungen entnommen haben, haben erneute Verhandlungen, welche die österreichischeungarische Regierung im Einvernehmen mit der deutschen Regierung mit den Ukrainern geführt hat, das Ergebnis gezeitigt, daß der Paragraph über die endgültige Festlegung der Linie noch in erheb— lich ausgedehnterer Weise interpretiert werden kann, so daß die ethno— graphisch gegebene Lage und die Wünsche der Bevölkerung im weitest— gehenden Maße Berücksichtigung finden können, auch indem über die an sich als Leitlinie gegebenen Punkte hinausgegangen werden kann. Da bei der hierfür in Aussicht genommenen Kommission außer den Verbündeten auch Polen durch Abgesandte vertreten sein wird, scheint mir im Rahmen des Möglichen alles getan worden zu sein, um eine gerechte, den völkischen Verhältnissen entsprechende Abgrenzung der dortigen Gegend zu erreichen. Es mag die Frage auftauchen, warum denn die ukrainische Delegation bei den Brester Verhandlungen weit— gehende Ansprüche stellte und jetzt im Laufe weiterer Besprechungen hiervon das eine oder andere nachgelassen habe. Die Motive im ein— zelnen sind natürlich schwer zu bestimmen. Jedenfalls beweist der Vorgang, daß das unablässige Bestreben der Mittelmächte, in dieser Beziehung gerechte Wünsche zu erfüllen, am Werke geblieben ist. Die ukrainische Delegation hat wahrscheinlich auch aus dem Laufe der Er— eignisse, aus der persönlichen Berührung mit der Atmosphäre der Hauptstädte es befinden sich ukrainische Delegierte sowohl in Wien wie in Berlin die Ueberzeugung geschöpft, daß eben eine Pflege auf— richtigen und herzlichen Verhältnisses zu den Mittelmächten auch mit einigen territorialen Opfern an dieser heißumstrittenen Grenze nicht zu teuer erkauft sein würde. Daß die Cholmer Grenze einen wesent— lichen und viel umstrittenen Bestandteil des Vertrages bildet, legt die Gefahr nahe, daß die Besprechung über den ukrainischen Friedens— vertrag sich zu einer allgemeinen Diskussion der polnischen Politik erweitere. Wenn ich einem Wunsche Ausdruck geben darf, so möchte ich dies nicht als erwünscht bezeichnen. Ich glaube, daß zahlreiche Gelegenheiten sich noch bieten werden, Gelegenheiten, bei denen eine Beleuchtung und Besprechung der mit der polnischen Frage zusammen— hängenden Zukunftsprobleme unumgänglich notwendig wird, und ich fürchte, daß, wenn wir in die allgemeine Besprechung der polnischen Frage aus diesem Anlaß eintreten, die Debatte über das Maß dessen hinaus sich erstrecken könnte, was mit der Erledigung der Vorlage über den ukrainischen Friedensvertrag unmittelbar zusammenhängt.

Neben den politischen Motiven, die aus dem Gebiet der hohen Politik stammen, hat auch die Erwägung bei dem Entschluß zum Vollzug dieses Vertrages mitgewirkt, daß die Ukraine, wie glaub— würdig angenommen wird, auch jetzt noch nach so langem Kriege wesentliche Vorräte sowohl an Brotgetreide als an Futtermitteln besitzt, welche sie zum Teil abzugeben in der Lage ist. Sowohl für uns, wie in noch erhöhtem Grade für die österreichisch-ungarische Monarchie ist die Herstellung eines geordneten Handelsverkehrs mit der Ukraine der Austausch der dort vorhandenen Ueberschüsse an Ge— treide, Futtermitteln und Rohstoffen gegen bei uns und in Oester— reich vorhandene Industrieprodukte ein ganz wesentliches Interesse. Dieses Interesse wird, wie ja auch in den Kundmachungen der beiden Regierungen bereits verlautbart ist, im Einvernehmen mit der ukrai— nischen Regierung dazu führen, daß die Erleichterung insbesondere des Bahnverkehrs Gegenstand gemeinsamen Studiums und gemein— samer Maßregeln bilden wird.

Auf den rechtlichen und handelspolitischen Teil des ukrainischen Friedens möchte ich hier im einzelnen nicht näher eingehen. Diese Gegenstände eignen sich ihrer Natur nach in erster Linie nur zur kommissarischen Beratung von sachverständigen Kommissaren. Ich glaube aber so viel sagen zu können, daß in diesem ersten Vertrage, dem eine gewisse vorbildliche Bedeutung und Wichtigkeit zukommt, da erfahrungsgemäß im diplomatischen Leben einmal vorliegende Abmachungen doch mehr oder minder auch bei späteren Vorgängen als Grundlagen dienen, die Wiederherstellung der Rechtsbeziehungen in dem Umfange vollkommen gewährleistet ist, den wir brauchen, um mit diesem wichtigen Teil des ehemaligen russischen Kaiserreiches in vollkommener Rechtssicherheit sowohl diplomatisch-konsularisch als handelspolitisch verkehren zu können. Auch die handelspolitischen Ab— machungen bieten, soweit ich bisher Stimmen aus Interessenten— kreisen vernehmen konnte, diejenige Gewähr, welche notwendig ist, um einen gesunden Handel wieder aufleben zu lassen, sobald die Schwierigkeiten, die jetzt noch in den politischen Verhältnissen ge— geben sind, dies zulassen.

Vielfach klang bei den Kritiken, die an dem Abschluß des ukrai— nischen Vertrages geübt worden sind, ein Unterton durch, als sei der Abschluß des Vertrages mit der Ukraine geeignet gewesen, den Ab— schluß des Friedens mit der bolschewistischen Regierung in Peters— burg zu beeinträchtigen oder zu gefährden. Ich kann auf Grund der doch immerhin genauen Einsicht, die ich durch die wochenlangen täg— lichen Verhandlungen gewonnen habe, das hohe Haus versichern, daß dies absolut nicht der Fall ist. Wenn es überhaupt ein Mittel gab, Herrn Trotzki zur Unterzeichnung eines befriedigenden Friedensver— trages zu vermögen, so war es gerade die vollzogene Tatsache der Unterzeichnung des ukrainischen Friedens, und ich halte den Abschluß dieses Friedens auch heute noch für ein wichtiges Hilfsmittel, um auch mit der Trotzkischen Regierung zu einem für beide Teile erträglichen Abschluß zu gelangen.

Dies bringt mich auf die Verhandlungen mit den Großrussen, welche neben den ukrainischen Verhandlungen hergegangen sind und, wie diesem hohen Hause bekannt ist, zu der einseitigen Erklärung des Herrn Trotzki geführt haben, die, wenn auch in verschleierter

Auffassungen und die Ereignisse, welche sich an diesen Abbruch ge⸗

knüpft haben, sind diesem hohen Hause genügend bekannt. Ich glaube, ich kann mich aber bei dem historischen Rückblick sehr kurz fassen, denn mittlerweile sind neue Vorgänge eingetreten, welche für die Be— ziehungen zu Großrußland, soweit es durch das bolschewistische Ka⸗ binett vertreten ist, von immerhin erheblichem Einflusse sein dürften. Auf das erneute Vorgehen der deutschen Heere, ein Vorgehen, über dessen Einzelheiten die rren durch den Heeresbericht unterrichtet sind, hat gestern das Volkskommissariat von Petersburg einen Funk— spruch an die Regierung des Deutschen Reiches gerichtet, welcher nach einem einleitenden Passus über die Behandlung des Waffenstillstands-⸗ vertrages sagt:

Der Rat der Volkskommissare sieht sich veranlaßt, in Anbe⸗ tracht der geschaffenen Lage sein Einverständnis zu erklären, den Frieden unter den Bedingungen zu unterzeichnen, welche von den Delegationen des Vierbundes in Brest-Litowsk gestellt wurden. (Hört, hört! rechts und links Der Rat der Volkskommissare er— klärt, daß die Antwort auf die von der deutschen Regierung ge— stellten genauen Bedingungen uwerzüglich gegeben werden wird. (Bewegung.)

Diese durch Funkspruch ergangene Mitteilung stellt nach den Erfahrungen, die wir mit Funksprüchen gemacht haben es ist der amtliche Charakter derartiger Funksprüche im Laufe der Verhand⸗ lungen manchmal abgeleugnet worden für uns kein absolut verbund⸗ liches Dokument dar. (Sehr gut. Wir haben daraufhin der Peters burger Regierung mitgeteilt, der Funkspruch sei von uns empfangen worden, wir bäten um eine schriftliche Bestätigung seines Inhalts an unsere Linien, und haben die Mitteilung erhalten, daß die Regisrung der Volkskommissare die schriftliche Bestätigung umgehend an die Linien schicken werde. (Hört, hört!)

Nach den bisherigen Erfahrungen in den Verhandlungen mit Trotzki und seinem Kabinett möchte ich nicht, daß irgendwie in des breiteren Oeffentlichkeit der Eindruck entstünde, als sei nunmehr alles glatt und klar, als hätten wir den Frieden mit Rußland in ver Tasche. (Sehr wahrh Ich würde einen solchen Eindruck hauptsächlich deswegen beklagen, weil ich der ehrlichen und aufrichtigen Friede ng. liebe des deutschen Volkes, welche von der Regierung in vollftem Maf geteilt wird, Enttäuschungen ersparen möchte. (Sehr wahrh

Die Ereignisse werden sich ja jetzt verhältnismäßig rasch abrollen. Wir sind mit unseren Bundesgenossen über diese neue, hier vorliegenda Tatsache in einen Gedankenaustausch eingetreten, der bei der weitgehen⸗ den Durcharbeitung der Gegenstände, um die es sich handelt, die in Brest-Litowsk vorgenommen wonden ist, gleichfalls in aller Kürze ** Ende gebracht werden kann. Eine wesentliche Verschiebung der Ber handlungsbasis dürfte, soweit sich das bis jetzt übersehen läßt, nicht eintreten.

Wenn ich die durch diese Mitteilungen geschaffene Lage genauer umschreiben kann, wie ich sie nach gewissenhafter Erwägung ansehe, so möchte ich sagen: die Aussichten auf Abschluß eines Friedens mit der Regierung der Volkskommissare sind durch den Abschluß des Friedens mit der Ukraine und durch den von uns jetzt ausgeübten militärischen Druck, durch das Scheitern gewisser Hoffnungen, die man sich zweifel los in Petersburg gemacht hat (sehr wahr) bei uns erheblich besser geworden. (Braboh Es kann der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß wir jetzt zum Ziele kommen. (Bravo) Aber der Freude über das große Ereignis eines wirklichen Abschlusses mit Rußland wollen wir uns erst hingeben, wenn die Tinte unter dem Dokument trocken ist. (Bravo)

Ich brauche Ihnen, meine Herren, die Annahme der Vorlage nicht besonders zu empfehlen. Der Eindruck, den ich draußen im Lande hatte, wenn ich mit einfachen Leuten sprach, war der, daß die Oeffentlichkeit diesen Abschluß mit Erleichterung und Freude aufgenommen hat und als den ersten Schritt zu einer besseren Zukunft, zu einer Wieder herbeiführung des allgemeinen Friedens begrüßt, den wir alle erstreben, und den wir bei ruhiger, klarer, fester und entschlossener Führung un⸗= serer auswärtigen Politik in absehbarer Zeit auch zu erreichen hoffen. Eebhaftes Bravo)

Der Staatssekretär des Innern Wallraf führte aus:

Meine Herren! Die beiden Gesetzentwürfe, die ich namens der verbündeten Regierungen Ihnen vorzulegen die Ehre habe, und die ich mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit nur mit wenigen Worten begründen will, bilden einen kleinen, aber wichtigen Ausschnitt aus dem großen Zusammenhange der bevölkerungspolitischen Fragen. Es gibt kaum ein Gebiet, das größer wäre an Umfang, größer aber auch an Bedeutung für Gegenwart und Zukunft unseres Volkes. Die Be⸗ deutung ist gestiegen angesichts der schweren Verluste, die der Völker⸗ krieg auch unserem Vaterland zugefügt hat, angesichts auch mancher bedenklicher Erscheinungen, die wir schon vor Beginn des Krieges zu beklagen hatten.

Meine Herren, die Bevölkerungspolitik beginnt mit dem Schutz der Mutter und des Säuglings, sie begleitet die Jugend auf ihrem Vege, sie sorgt um das Los der Kranken, und sie begreift endlich in sich die Probleme, die wir unter dem Namen „Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungspolitik“ zusammenfassen. Alle diese Fragen sind vielfach in sach⸗ verständigen Kreisen behandelt, sie sind vertieft in einer vielbändigen Literatur, sie haben den Gegenstand gebildet in Beratungen parlamen—⸗ tarischer Körperschaften, vor allen Dingen auch in dem Sonder— ausschuß, den das hohe Haus für diese Fragen niedergesetzt hat.

Ich glaube, meine Herren, die Zeit ist gekommen, aus dem Reich der Beratungen herauszutreten in das Reich der Tat. Nicht auf allen Gebieten läßt uns der Krieg bereits mit bedeutsamen Ausführungen beginnen, bei manchen legt er schier unüberwindliche Hindernisse in den Weg. Um so mehr müssen wir uns regen auf dem Felde, das freigeblieben ist, und zu diesem Felde gehöern auch die Stoffe, die die vorliegenden Gesetzentwürfe im engen Anschluß an die Beratungen Ihrer Kommission zu regeln suchen.

Meine Herren, daß der Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten,

deuls 336 ; ; . . 3 uulshen Volkes ein solches Vorgehen nicht verstanden und ein solches Vl z 3 . 3 8 ö f

izehen der Opferung eines sonst von uns erwünschten und diplo—

Form, einen Abbruch der Friedensverhandlungen darstellt. Auch die

gegen die Verhinderung der Geburten, vor allen Dingen ein Kampf