1918 / 47 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

s Unterlassen hat, wfen. (Sehr wahr) Es ist mit Recht darauf hingew Augenblick verpaßt hat, in dem es kunft hätte kämpfen dürfen. (Sehr stychel stellte es auch so dar, als sei von uns in s in einer Weise gewirtschaftet worden, wie ist. Vergißt enn ganz welche

id geleistet wie Straßen (Unruhe b ; die Errichtung Gewährung der Selbstverwaltung. (Lärm und Vizepräsident Dr. Paasche bittet, den ssen b. d. Polen: Er muß aber

ö ö Zurufe medner aussprechen zu lassen. Zurufe b. d die Wahrheit sagen!) Hier bestätigen Sie nur aufs daß das Polenreich, dessen Neueinrichtung geplant war, es abgelehnt hat, auf

Grund der Kaiserproklamation sich offen, ehrlich und rückhaltlos an

.

die

8 ede

heute gesagt hat, es gäbe in Län riegstreiber, und daß er damit andeutet, es gäbe solche auch in Deutschland. Eebhafte Zurufe b. d. Soz.) Nein, meine Herren, in Deutschland gibt es keine Kriegstreiber! (Langanhaltendes Lachen b. d. Soz) Es ist unverantwortlich von Ihnen, durch Ihr jetziges Gelächter den Feinden, die derartige Dinge lügnerisch be— haupten, Material zu verschaffen. Lärm und Zwischenrufe b. d. Soz.: Lesen Sie doch den „Lokal⸗Anzeiger!“ Abg. Dr. Cohn⸗ Nordhausen; Wo ist denn der Krieg ausgeheckt worden? Unruhe) Der Abg. Cohn wirft die Frage auf, wo der Krieg ausgeheckt worden ist. Er scheint also den Mut und die Stirn zu haben, zu behaupten, daß dieser Krieg in Deutschland ausgeheckt worden ist. (Abg. Dr. Cohn: Ja, den Mut habe ich! Große Unruhe im ganzen Hause, entrüstete Zurufe; Unerhört! Raus mit dem Kerl! Ist das ein

Deutscher? Nein, es ist Dr.

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Abg. Fehrenbach (Zentr): Das erste Friedenswerk, das abgeschlossen ist, erfüllt uns mit hoher Genugtuung trotz der dem Frieden so wenig zuträglichen Stimmung, die durch manche Reden im Hause hier ausgelöst worden ist. Das Wort Friede ist etwas müde und kritisch von uns gewürdigt worden. Es scheint, daß in der schweren blutdurchtränkten Zeit der vergangenen Jahre wir fast die Würdigung für die hohe Bedeutung dieses Zauberwortes verloren haben. Und doch müssen wir daran denken, und es um so freudiger begrüßen, wenn die Friedensglocken von dorther läuten, wo dae russische Dampfwalze uns zu zermalmen versucht hat. Jetzt können wir wirklich sagen, wir wollen Gott auf den Knien danken für den Frieden, der jetzt geschlossen worden ist als die Grundlage künftiger Friedensschlüsse. (Beifall.) Wir begrüßen diesen Friedensschluß auch, weil er von der überein— stimmenden Willensmeinung aller großen Parteien dieses Hauses ge— tragen ist. Ich knüpfe daran die Hoffnung, daß die vielen hitzigen Kämpfe um die Kriegs⸗ und Friedensziele sich als ganz unnötig erwei⸗ sen werden, wenn wir feststellen können, daß jeder folgende Friedens— hluß wie dieser erste von der allgemeinen Zustimmung des ganzen Volkes getragen wird. Die Ukrainer waren unschuldig an dem Krieg. Das Volk hat davon nichts wissen wollen. Wir haben also das Ver⸗— trauen, mit diesem Volk in wirklich herzlicher Freundschaft auch in Zukunft leben zu können. Wir haben die Ukrainer im Laufe des Krieges in Deutschland vielfach als Kriegsgefangene kennen gelernt, und zwar als tüchtige Arbeiter. Sie haben bei uns auch manches ge— lernt und die Hochachtung vor dem deutschen Wesen und der deutschen Tüchtigkeit werden sie auch mitnehmen in die Heimat. Wir haben an den Ukrainern in den Gefangenenlagern eine Kulturarbeit geleistet. Bei der Veranlagung des Abgeordneten Stychel, aus jeder Blüte Gift zu saugen, hat er natürlich auch an den Gefangenenlagern nichts Gutes gelassen. Es verrät jeden Mangel an Objektivität und ernster Wahr— heitsliebe, wenn er es so darstellte, als hätten diese Gefangenenlager nur gedient zur Propaganda gegen die Polen. (Unruhe und Zurufe bei den Polen. Die Ukraine ist das gesegnetste Land Rußlands, und wir hoffen, in absehbarer Zeit auch in unseren wirtschaftlichen Be— ziehungen davon Nutzen zu Kehen. Aber den Frieden als Brotfrieden zu bezeichnen, wie es in Wien geschah, oder zu sagen, wir hätten das Eholmer Land verschachert des Getreides und des Brotes wegen, das ist eine häßliche und einseitige Darstellung, das zeigt von so häßlicher Einseitigkeit, wie man sie in diesem Hause nicht erwarten sollte. (Lebhafte Zustimmung. Unruhe bei den Polen) Der Friede ist uns in erster Linie um des Friedens willen, um der Beendigung des Blutvergießens willen lieb geworden. Wenn wir nebenher auch aus diesem Lande Nahrungsmittel beziehen, wähnend andererseits die Ukraine von uns Waren bezieht, so soll man das nicht einseitig und häßlich verzerren. Wir hoffen, daß weitere Friedens— schlüsse folgen werden, und unsere besten Wünsche begleiten unsere Unterhändler, die jetzt in Rumänien sind. Wir hoffen, trotz allem, auch auf einen guten Frieden mit Groß⸗Rußland. Die Herren haben uns in Brest wohl nicht ganz ernst genommen, aber sie werden ihre Haltung ändern, nachdem wir ihnen unseren Ernst jetzt mit der Waffe gezeigt haben. (Sehr richtig Wir werden Garantien dafür schaffen, daß der jetzt geäußerte Friedenswille der Bolschewiki auch wirklich in die Tat umgesetzt wird. Dazu gehört, daß wir die schwer heimgesuchten Gebiete in Litauen, Kurkand, Livland und Estland schützen. Wir tun es namentlich in Kurland unseren deutschen Brüdern, zu Liebe, die das Deutschtum durch Jahrhunderte hochgehalten haben, aber wir tun es auch den Letten zuliebe, weil wir diese Grausamkeit und dieses Morden nicht mehr mitansehen können, weil wir als ernste Kulturnation diesen Zuständen ein Ende bereiten wollen. Hoffen wir, daß wir auch in Litauen, Kurland, Livland und Estland staatliche Gebilde entstehen sehen, frei aus eigener Ent⸗ schließung, aber in freundschaftlicher Haltung gegenüber unserem Deutschen Reich. So wollen wir zeigen, daß wir es sind, die die kleinen Nationen schützen, erhalten und festigen ohne irgend welche Eroberungsabsichten. (Beifall Auf die Rede des Vertreters der Polen zu erwidern, fällt mir außerordentlich schwer. Es ist eine Rede pon so maßloser Einseitigkeit, so triefend von lauter Verdächtigungen, so unfähig sich in die Seele eines anderen hineinzudenken, so unfähig für eine objektive Auffassung der Dinge (Lebhafte Zustimmung) daß es wirklich schwer fällt, darauf einzugehen. Ich will es gelten lassen, daß das verletzte polnische Nationalitätsgefühl geführt hat zu einer Sprache der Einseitigkeit und Uebertreibung, zu der scheinbar diese nationale Färbung so leicht führt; aber wir müssen doch sagen: der Vertreter der polnischen Nation hat hier von der Tribüne des Deutschen Reichstag, aus in den schwersten unerhörtesten An— grissen gegen das deutsche Holk sich ergehen dürfen, ohne gestört worben zu sein. Ich möchte bie Gegenfrage stellen: 3 ein Vertreter der itguischen Nation, würhe ein Vertreter des ruthenischen Volkes, wenn die beiben das Unglück hätten, unter die polnische Herrschaft und Re— Cierung zu kommen, in Warschau ebensolche Reden halten dürfen, wie

Zurufe der Polen: Die wir! Was den Grund betrifft, so wissen wir die Tatsache: sie haben einige Todfeinde. Dazu gehören nicht die Deutschen, gar nicht! Aber zu Ihren Todfeinden gehören die Litauer und Ruthenen, und warum? Weil diese sich von Ihnen zu der Zeit Ihrer Herrschaft in der ungerxechtesten Weise bedrängt fühlten. (Lebhafte Zustimmung. Zuruf der Polen: Geschichts— unkenninis!) In dieser Geschichtsfrage lasse ich mich allerdings nicht von den Polen instruieren, sondern zweckmäßigerweise von den Litauern und Ruthenen, und die bestätigen Wort für Wort, was ich gesagt habe. (Lebhafte Zustimmung.) Diese ganze Erregung entspringt dem Schmerz, daß die polnische Nation im vergangenen Jahrhundert geteilt wurde. Ich habe die Fähigkeit, mich in Ihre Zeele hineinzuversetzen, nun bitte ich Sie aber, sich doch auch in unsere Seele zu versetzen. Können Sie uns zumuten, daß wir uns jetzt nach diesem Kriege entschließen, den Teil des preußifchen Königreichs, das von Polen bewohnt ist, abzugeben an ein anderes Reich, ein künftiges polnisches Königreich, von dessen freundlicher Gesinnung für das Deutsche Reich wir bis jetzt wenigstens noch keinerlei Anzeichen sehen? (Sehr gut) Wir müßten Toren von unbegrenzter Unfähigkeit sein, wenn wir es über uns brächten, das Gebiet, das so lange zum Deut—⸗ schen Reich gehört hat, an reichsfeindliche Mächte abzugeben. (Leb⸗ hafter Beifall, Gegen die Tapferkeit und Treue der polnischen Soldaten in der deutschen Armee ist nie ein Wort gesagt worden. Warum regen sie sich so darüber auf, daß polnische Soldaten in den deutschen Reihen gegen die Russen kämpfen mußten? Von einer gleichen Aufregung uber das gleiche Verhängnis in den Reihen der Russen und der Lesterreicher habe ich nichts wahrgenommen. Wer hat sich denn um das künftige selbständige Königreich Polen bemüht? Deutschland und Testerreich⸗Ungarn! Sie aber ver— höhnen das Kaisermanifest, anstatt es anzuerkennen. Die Polen können durch ihr Verhalten sehr wesentlich dazu beitragen, daß die Stimmung des Reichstages und die Haltung der Regierung ihnen gegenüber geneigter wird, indem sie gegenseitiges Vertrauen aufkommen lassen. Reden aber wie die heutigen bewirken doch nur das Gegenteil. Wer von uns Gerechtigkeit verlangt, muß Vertrauen zu uns haben. Die sprachlichen Verhältnisse in den Grenz— gebieten zwischen Polen und der Ukraine sind außerordentlich ver⸗ worren; die vorhandenen Statistiken und Karten sind nicht zuver⸗ lässig. Aber die Polen reden doch nur von den Polen, die rechts von dem in dem Vertrage einstweilen gezogenen Grenzstrich wohnen; von den Ukrainern, die links von diesem Strich sitzen, reden sie nicht. (Widerspruch bei den Polen) Die Kommission, die hier schlichten soll, würde die Polen nur zufriedenstellen, wenn sie aus— schließlich aus Polen bestände. (Sehr gut Erwarten die Polen wirklich, daß ihre eigenen Stammesgenossen in den Schützengräben der Meinung sein werden, an diesem kleinen Stückchen Cholmer Land hätte der Frieden unter allen Umständen scheitern müssen? (Große Unruhe und stürmische Zurufe bei den Polen. Leicht erregbare Naturen heruhigen sich erfahrungsgemäß auch leicht wieder. Wir setzen unsere Heffnung darauf, daß wir auch mit den Polen in ahkter herz— licher, nachbarlicher Freundschaft in Zukunft auskommen werden; für unsere Feinde und solche, welche heute noch nicht wissen, ob sie es nicht werden sollen, werden wir uns hüten, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. (Lebhafte Zustimmung.) Die Front im Westen werden wir halten, so gern wir den allgemeinen Frieden ge— sehen hätten, so leid uns ist um das Blut nicht nur unserer Brüder, sondern auch der Feinde, bis zum deutschen Siege! (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Cohn (U. Soz.): Wir sind nicht in der Lage, dem Ver⸗ trage unsere Zustimmung zu geben, weil er in allererster Linie einen Versuch der Einmischung in die Angelegenheiten anderer Völker ist, gegen den Willen der großen Mehrheit dieser Völker, und weil er das russische Volk gegen das ukrainische ausspielt zu Zwecken, die ihnen fremd sind. Die Wirkung dieses Friedens muß sein, die beiden gegen ein⸗ ander zu verhetzen und weiter im Osten bittere Feindschaft gegen Deutschland und Mitteleuropa zu erzeugen. In diesem Augenblicke ziehen die Mittelmächte aus, um die alte Ordnung gegen hie russische Revolution zu schützen; der Vertrag hat also einen kontrarevolutionären Charakter, er will die alte kapitalistische Weltordnung stützen, die zum Untergang bestimmt ist. Aus der Politik, der dieser Vertrag ent— springt, sehen wir e. Gefahren für die zukünftige Ruhe auch des deutschen Volkes entstehen; er schafft einen Gro Ballan, einen Ueber⸗ Balkan unmittelbar an der Dstgrenze Deutschlands. Einen Friedenszweck können wir in dem Vertrage nicht erblicken, sondern lediglich ein Instrument zu verschärften neuen Kriegen. Das Hauptagens der deutschen Politik sind Polen gegen— über die „strategischen Sicherungen“; eigentümlich, daß diese gerade immer die wirtschaftlich bedeutendsten und wertvollsten Teile Polens betreffen. Daher kann ich die tiefe Erbitterung der Polen über diesen Vertrag und die Abschneidung des Cholmer Gouvernements sehr wohl verstehen. Auch den Polen war doch das Selbstbestimmungs— recht garantiert; sie hätten also zu den Verhandlungen in Brest-Litowsk zugezogen werden müssen. Die Hin- und Herschiebung von Land und Leuten in den einzelnen Staaten ist eine veraltete Methode, die endlich verlassen werden muß. Man verhandelt nicht Land und Leute wie Waren oder Sachen. Der Frieden mit der Ukraine ist nur der Anlaß und Vorwand, neue Feind— seligkeiten gegen Großrußland zu eröffnen. Das Ziel des neuen Feldzuges ist ja nur, Litauen, Kurland, Estland, Lwland zu anek— tieren, sei es offen, sei es heuchlerisch verhüllt. Die Unwahrheit geht ins Groteske. Es wiederholt sich hier die albanische und marokkanische Interventionspolitik. Außerdem hat diese Politik einen fatalen kontrarevolutionären Beigeschmack. Dieser Friede mit der Ukraine ist nur ein Kriegsmittel. Das machen wir nicht mit. Bringt die Offensive im Westen, der alles mit Grauen entgegensieht, den Gewaltfrieden, dann haben wir Frie— den unter dem Haß der ganzen Menschheit. Es ist merkwürdig, daß die Hilferufe aus der Ukraine erst kamen, als man in Berlin den Beschluß gefaßt hatte, Reval und Livland zu besetzen. Die Ukraine ist mit uns nicht verbündet. Wir dürfen ihr deshalb nicht gegen ihre Feinde helfen. Hier zeigt sich das unaufrichtige Prinzip in der Kriegführung. (Unruhe.) Schon werden die Fäden eines Separat— friedens, mit Flandern gesponnen. Dis Nutznießer dieses Krieges find die Rejchen. (Der Redner wird verschiedentlich vom Präfidenten ermahnt, zur Sache zu sprechen, und ihm schließlich mit Wortent— ziehung gedroht; Den deutschen Frieden, den der Militarismus ge— wohnheitsgemäß, dadurch herbeiführen will, . er mit J Faust dreinschlägt, werden die anderen Völker nicht anerkennen wollen. Die Revolution wird Deutschland erreichen. Sie wird aus dem Lande selbst geboren werden. Ich sehne den Tag herbei, wo es dau kommen wird und die Völker selbst ihre Geschicke in die Hand nehmen. (Große Unruhe. Pfuirufe und Rufe: Landesverräter!)

Abg. Stresem- ann nl); Es ist darauf hingewiesen worden, daß wir einen geschichtlichen Moment vor uns haben, in dem ir dem ersten Friedensschluß in diesem Weltkrieg unsere Zustimmung gegeben haben. Es ist damit der Ring durch— brochen, der uns und unsere Verbündeten zum Zusammen⸗ bruch bringen sollte. Es fällt dieser Friedensschluß zusammen mit, dem erneuten großrussischen Friedensangebot und mit den ein— geleiteten Friedensberhandlungen mit Rumänien. Er eröffnet damit die Aussicht auf Beendigung der Kriegführung in einem weiten Ge— giet der Völker und Staaten, mit denen wir uns im Kampfe befinden. Was seitens der Vorredner über die Anbahnung freundlicher Be— ziehungen zur Ukraine gesagt worden ist, dem stimmen wir zu. Wir sehen in der Ukraine ein junges aufstrebendes Volk von starkem natio⸗ nalen Empfinden, mit dem wir im Frieden in Freundschaft, in guten wirtschaftlichen, aber vor allem auch in guten politischen Be⸗ ziehungen leben wollen. Alle diese Völker, in denen Einheits, und Selbständigkeitsgedanken zunächst in einer kleinen intellektuellen Ober— schicht aufleben, haben ein großes Bildungsstteben. Wenn die künf⸗— tigen (gensratigngen ber Ukralng nach Deutschland kommen wollen, um bieses Bildungsstreben hier zu befriedigen, fo sollen fis uns wills mmen sein. (Heifall. Die Genugtuung über den Friebensschfuß ift aller dings einigermaßen getrübl durch die Rei hien haben hören müssen. Wenn

ich daran denke, in wie

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Reden, die wir heute

Senior der Polenfraktion bedaure ich umsomehr, sprechen konnt X

vorbildlicher W der zu uns sprechen konnte, so ein Priester des Hasses hier e e stimmung. Unruhe und Pfuirufe b. d.

in einer Weise hier polnische Interessen zu vertreten, daß man sagen muß, einen schlechteren Anwalt konnte sich das pölnifh Volk zur Vertretung seiner Sache nicht wählen. (Lebhafte Zustim⸗ mung. Zurufe b. 8. Polen; Das ist unsere Sache. Der Abg. Sthch e hat dabon gesprochen, daß die „Teilungsmächte“ über Polen verfügen Kein Wort haben Sie dafür, daß, wenn überhaupt von der polnischen Selbständigkeit heute gesprochen wird, Sie das nur den Staaten ver. danken, die Sie jetzt als Teilungsmächte bezeichnen. (Cebhafte Ju⸗ stimmung.) Die ganze Politik des 5. November ist an Ihnen spuflos vborübergegangen. Sie sprechen genau wie der Polenklub' mn Wien, daß Sie verlangen, das Unrecht. der Teilung Polens müffe wieder gut gemacht, werden. Wenn Sie damit meinen, daß etwa Deutschland zugehörige Provinzen wieder Polen zugeschlagen werden dann bewundern Sie nut die Geduld des Hauses, das derartige Reden von Ihnen anhört. (Sehr gut! Ich glaube nicht, daß in irgend einem polnischen Reichstag ein Redner angehört würde, der verfteckt davon spräche, daß polnische Gebietsteile abgetrennt werden könnten. (Sehr richtig . ist den Polen vorgeworfen worden, daß sie als Soldaten im deutschen und verbündeten Heere ihre Pflicht nicht getan hätten. Wenn hier den deutschen Kriegern der Dank ausgesprochen wurde, so galt er auch den polnischen Sol— daten in unseren Heeren. Aber etwas ganz anderes ist es, daß Sie in dem Augenblick, wo es sich darum handelte, die Ihnen von Deutschland und seinen Verbündeten verbürgte Selbständigkeit gegen den Feind zu verteidigen, versagten und diese Verteidigung uns über— ließen. Sie sprechen davon, die Verachtung der ganzen Welt hätte auf, Polen geruht, wenn es freiwillig ein Heer aufgestellt hätte. Ich habe niemals gehört, daß ein Volk von der Ranzen Welt vergchtet wurde, wenn es für seine Freiheit kämpfte. Die eigene Ehre Polens hätte geboten, daß es seine Freiheit nicht als Geschenk annahm, sondern sie sich selbst erkämpfte. Eebhafter Beifall.) Wenn Sie heute die Teilung Polens beklagen, so will ich sagen, daß auch in der Geschichte der Völker und Staaten schließlich der Grund satz der Gerechtigkeit entscheidet. Ein so großes Staats— wesen wie das polnische geht nicht unter ohne eigene Schuld. (Sehr richtig) Wenn ich mir vor Augen führe, wie Sie es verstanden haben, Polen durch die Herren, die sich Ihre politischen Führer nennen, so im Deutschen, Reichstag zu isolieren, wie Sie es getan haben, dann kann man sagen, daß es nicht ver— wunderlich ist, daß der gleiche Ausfluß ihrer Nationalität auch die Selbständigkeit ihres Reiches schließlich untergraben hat. (Lebhafte Zustimmung.) In der eigenen Verfassungsunmoglichkeit dieses Polen ist die letzte Grundlage seines Unterganges zu suchen. (Beifall. Ich bedaure außerordentlich, daß wir Ausführungen haben hören müssen, wie sie eben der Abg. Dr. Cohn gemacht hat. Es ist demgegenüber wer, mit Ausführungen zurückzuhalten, die darin gipfeln, daß ein Anwalt unserer Gegner zum großen Teil dasselbe hätte vorbringen müssen wie Dr. Cohn. (Sehr wahr Die Abgeordneten Stychel und Cohn sprachen davon, daß die Welt nach Frieden lechze, aber der erste Frieden, der geschlossen wird, der erste Weg zum allgemeinen Frieden, wird von denselben Abgeordneten maßlos kekampff. Hört, hört!) Wie kann man dabei von einem „Eroberungsfrieden“ sprechen, während weder Deutschland noch Oesterreich⸗Ungarn irgendeinen Teil dieses Landes behalten wollen, sondern lediglich als Vermittler zwischen zwei Mächten dienen. (Sehr wahr!) Wie sinnlos ist es, wenn Dr. Cohn heute nochmals erklärt, die Hilferufe aus Estland und Livland würden in Berlin gemacht. Ich habe schon im Hauptaus— schuß ihn darauf aufmerksam gemacht, daß bei meinem Aufenthalt in Riga kein Tag vergangen ist, an dem nicht Flüchtlinge aus Estland und Livland über das Eis kamen, um sich vor den Verfolgungen der Mordbrenner unter deutschen Schutz zu begeben. Wenn es noch eines Argumentes gegen diese Behauptung des Dr. Cohn bedurft hätte, dann hätte sie der heutige Heeresbericht ergeben, der besagt, daß die estnischen Regimenter sich mit den deutschen ver bunden haben in der Verteidigung gegen die Bolschewiki⸗ banden. Das, was Dr. Cohn die gepanzerte Faust nennt, wird am meisten geübt von diesen Banden unter Vorspiegelung revolutionärer Ideen. Es sind diese Ausführungen nichts anderes als das hämische Thersites (Lachen), das Herunterdrücken alles dessen, was deutsch ist. Das Vaterland wird vor der Welt herabgesetzt. (Lebhafte Zu⸗ stimmung.) Dr. Cohn spricht von den giftigen Gasen, die Deutsch— land gegen seine Feinde anwenden will. Er erwähnt nicht den Kinder— friedhof in Karlsruhe, wo die Opfer der feindlichen Bomben ruhen. Wenn Deutschland nun im Existenzkampf gegen eine Welt alle Kraft— anstrengung zusammenrafft, um den . zu erzwingen, den die Feinde ausgeschlagen haben, dann machen Sie (zu den Unabhängigen Sozialdemokraten) sich die Argumente derjenigen zu eigen, die noch einmal die Menschheit gegen uns aufhetzen wollen. Durch der— artige Angriffe schüren Sie den Haß der neutralen und feindlichen Welt gegen Deutschland. Cebhafte Zustimmung) Die Nachwelt wird einst bewundern, was Deutschland während dieses Krieges ge—⸗ seistet hat, dieses Krieges, der nicht in Deutschland entstanden ist, sondern von denen herbeigeführt worden ist, die jetzt in Koalition gegen uns stehen. Die Verantwortung für die großen Blutopfer, die im Westen vielleicht noch nötig sind, fällt auf die Feinde. Wir hoffen auf den deutschen Sieg, der uns den Frieden bringt, den man uns verweigert. (Beifall bei den Nationalliberalen.)

Abg. Stychel: Bei dem Vorredner und seinen Freunden gibt es eben kein Verständnis für unsere Lage. Seit Jahrhunderten macht man an unserm lebendigen Leibe Cperimente, und das polnische Volk soll dazu schweigen! Da stellt Herr Stresemann mich als einen Priester des Hasses hin. Ich habe das Wort ergriffen zur Verteidigung meines gemarterten Vaterlandes... (Zurufe rechts: Und das deutsche Vater⸗ land? Ich rede hier als Pole . . . . (Unterbrechung; Vizepräsident Dr. Paasche: Sie sprechen hier als Abgeordneter im Deutschen Reichstage und nicht als Pole! Beifall In Brest⸗-Litowsk ist doch die polnische Landesregierung bei dem Handel nicht gefragt worden; das ist die polnische Selbständigkeit! Ich habe nur von einer be— sonderen vorbereitenden Propaganda für das Cholmer Land in ge— wissen Konzentrationslagern gesprochen. Ich habe meine Rede ge⸗ halten, damit Sie endlich einmal die Ursachen der Erbitterung und des Schmerzes des polnischen Volkes verstehen und würdigen. Ich habe das deutsche Volk nicht angegriffen, ich habe mich nur gegen die maßgebenden Machtfaktoren gewendet. Eine gründliche Antwort werden die Herren Fehrenbach und Stresemann bei der Etats— beratung erhalten.

Die Verträge werden darauf im einzelnen und dann im Ganzen gegen die Stimmen der Polen und der Unabhängigen Sozialdemokraten endgültig genehmigt. (Lebhafter Beifall.)

Schluß nach 8 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 11 Uhr (Rechnungssachen, Aenderung des e chern, ee, Mann⸗ schaftsentlassungsfragen). .

Verkehrswesen.

Postscheckperkehr. Der zwischen den Postscheckämtern des Reichspostgebietß und den Abrechnungestellen der Reichs bank bestehende bargeldlose Zahlungsausgleich weist für das Jahr 1917 recht erfreuliche Ergebnisse auf. In den Abrechnungsverkehr gelangten rund 685 006 Postschecke im Betrage von 11.2 Milliarden Mark (433 Milliarden Markt mehr als im Jahre 1916).

H 3weite Beilage zum Deutschen Reichs anzeiger und Königlich Preußischen Staatsunzeiget. n 42. .

Theaier und Mustk. Kon jerte.

Im Geethovensgal gab dieser Tage der Hostapellmeister Robert Laugt aus Cassel, dessen Kunst man fruher, ais er an der Eyltze der Berliner Königlichen Kanelle ftand, ort zu wardlgen Gelegtaheit hatte, mit dem Philbarm oni schen Orchester ein Konjert, daz er mit Brahms' Symphonie in F ⸗Dur Nr. 3 wir kunge voll eröffnete. Von einer etwas ũberdeut lichen Zeichengebung ahgefehen, erwies fich Herr gauge wiederum als eln Orchesterlelter von Heschtna und bebeutendem Können. Besonders zart und voetlich empfunden war die Wiedergabe des zweiten und dritten . der Symphonte. Den Kraftstellen ift der beschränkte Naum des Beeihovensaalz nicht günstig, daher kam es, daß in den Ecksa en sowie syaäter in Hugo Wolfs sumphenischer

chtung. Penthelea manches lärmender erschien, alg es . B. un der Philharmonie geklungen hätte. Mit besonderem Vergnügen hörte man zum Schluß einmal wieder H. H. Wetlers Su vert är u. Shgkespeareg Wie es Fuch gefällt. ein anmutig heiteres Stück, dessen anztebendes Hauptthema auf seinem Wandez. gang durch die verschiedenen Orchestersitmmen in immer wieder neuen Klangfarben austritt. Die Sopranistin Margarete Lehnert bie sostisch an dem Konzert beteiligt war, üben raschte durch die großzügige Wiedergabe der Ojeanarse aus. Webers . Dheron?. Hier schwehte die Stimme besondergz in der Eöberen Lage frahlend äber dem Orchester. Matter war dagegen die Wiriung in Schoberis „Hirt auf dem Felsen! sowie bei den Lledern von Kaun und Fäichard Strauß, bel denen die etwag tonlofe Mittellage mehr ian Auspirch genommen wurde. Zu unseren besten Oichesterlestern gehört, wie schon oft bervorgeboben wurde, Max Kiedler, und ganz besonderg st er als Brahmßdirigent zu sckätzen. Deshalb war sein letztes Kon, zeit, das er mit dem Philbarmonischen Orchester ia der Philhermente gab, ollen Brabmzverehrern ein besonde rer Genuß. Die „Tragische Ouvertüre, mit der der Ahend begann, hat min selten so schön und edel im Augdruck gehört. In dem Klavlerkonzert Nr. II in B. Dur, das dann folgte, wirlie irtur Schnabel cls Solist mit. Man weiß, mit welcher Meisterschaft Schaabel sein Instrument beherrscht. Das Andante lan obwohl vielleicht etwas ju langsam inn Zellmaß in voller Schönbtit zu Gebör. sehr feln unb zierlich daz Alegretto graztoso. Den würdigen Abschluß des Abende bildete die Symphonie Rr. 4 in G-⸗Moll (Op. 95). Gin Kammermustkabend von Hjalmar von Damed in der Königlichen Hochschule für Mu ftk brachte iltere Werke von A Gorelli, Karl Stamig un J. S. Bach ju klang⸗ voller, lebengpoller Wirkung. Hert von Dameck ift ein guter kan mer⸗ musikspieler, der die Geige mit Verständnig und Geschmack zu hand⸗ haben welß und als Primgelger seine aus tüchtigen Fachgenossen ju⸗ sammengestellte Verelniqung energisch zu leiten verste ht. Auch dag fam Schluß gesplelte O. Moll-Quzntett von Braßms wunde schwung- und temperamentyoll dargeboten. Von Fammermustkabenden ware ferner ter V. Ahend des Klingler Quartetts in der Singakabemie u verzeichnen, der Were von Dborak, Schumann und Beethoven hrachle. Das vergeistigte Sriel der Tünstler kam besonderz bet Beethoven Ce. Yur⸗ Quartett Sv. 127) zu kerrlicker Geltung. Ein Geiger, ben dem noch Sroßeg zu erwarten tt, ist Fer junge Stefan Pärtogz, du mm im Beethovenlaal kennen lernie Die technische Näeistersckait, miß der er die Konzerte von Brych, Beethoven uC die vmwiiche Symphonie von Lal heberrschte, war nicht minder er⸗ kennlich als die geifiige Neberlegenbeit seines Vortrags. Von boßer künftlerischer Bedeutung war serner ein Brahmz⸗ bende, den Therese und Artur Schnabel im ausverkauften Beethoven. aal gaben. Die oft bewunderten Voriüge des Künstler pants traten wieder in daz hellfte Licht. Besonders hinterließ: die Floeblerftücke und die F⸗Moll Sonate du ch die bevorragende Wiedergabe Schnabest und seine liebevolle Versen kung in Brabms eigcnartige, herbe Musik einen (tiefen Gindruck. In denselben Saal hatte der 3. Ul'derabend von Lula Mysz« m elner mit Professor Eduard Behm am Klayter eine große Helucherzabl gelockt. Außer Liedern von Schumann, Lolwe und Sir auß ang sie fürf neue . rz jungen Kemroniften Wilhelm Tem pff, die bis auf. Malglbckchen und die Blümelem ' in der Be⸗ teitung Überladen erschienemn; besonders daz Lied Ke fiel ein Reif büßte dadurch alle volksliebartige Schlichtheit, die die Dichtung be⸗ dingt, ein. Won bag? Es wäre schade um den kachbegabten Ton, sttzer, wenn er auf solchem Irrwege bebartte. Die , selbst betlor sich hin und wieder in Selbftgefälligkeiten, die frübrr bel ihr ncht zu bemerken waren, wle 4 über zriebenes Zerren unb Dehnen einzelner Worte und ein fast big uz tonlose gedämpftes Plano. Von den genannten Liedern fang sie die St raußscken am befien. Fine temperamentvolle Altistin. Anne Marie Granz, die mit Vaul Scheinpflug am Flügel im ge fen n ast Lieder von Schrk erf, Wolf und Mahler sang, düfte bei weilertm Fleiße Vor⸗ tsesflickzs leifien. Der Ten ikrer Stim rie ist puichsichtig und warm, i: Textbebandlung sinngemäß. In dem selhen Saal sarg Lusse Vog el ebenfaslz mit wenmor, gyt geschulter Stimme. Ibr micht eben tenperamentvoller Vortrag zeugte don musikalischem Ver standrig. Der welche, dunkel gefärbte Meizosopran von Adele Gottbhelft, ie mit Fritz Lindemann am Kläwier im Klindworth⸗ Schorwenka⸗Sagl einen Liederabend gab, bat etwas ungemein Anztehendeg. Auch die Behandlung deg Technischen ißt aut, aber indruckapoller wären ihre Darbietungen gewesen, nenn ihrem Vortrag weniger kühle Zurkckscltung angehaftet ötic, Gine Altifiin von Gotteg Gnaden sst dagegen Dau la Wöber, das brkannte Metglerd des Deutschen Spernausct. Neich⸗ Naturgak en vereinigen sich hei ihr mit beträchtlichem Können und rnstem Streben. Ikr Weg fübrtt von Anfang an aufwärts, und e wid Halb den Gipfel bober Ränfflerschaft ertlom men haben. Auf der Bähr wie tin Konzertfaal ifi sir schon jetzt eine will= lorme ne Grscejnung. Nur vor einer Ueberspamnung der Stimme nach der Haöhe hin wöchte man rechtzeitig werner. In dem Kapell⸗ neifter Eduard Mörike batte sie einen trefflichen Begleiter.! Gl ban Gm Doll im Ve Hfste in faal zegebener Siederabend ellte der Veranfsalterin kein gänftiges Zeichen für ihtt. Win ksamleit 'ls Kunznerssängerin auß. Ihrt Stimme ist m sich retzloa, n, m. Il sich ein. näch einer Bortrag, jo daß von, ner künst! frischen Lattung bier kaum gesprechen werden kann. Besser schntit die mu. Pitsende junge Gelqerin Sen tg , ab; schöner Tor, scubere Jedi und gefälliger Vortrag affen für ihr Fortkommen Gutes er. deff. - Minng Fer- Ki de. sang im It eist er aal ettder kon Schumann, Brahmz, Kart Schubert, A. von Fielitz und Aung dh Jörl. Ikre klet: e, Toblzckilkeir Stimme ffillie den Seal gut aus, ihr ertrag ist . befonders fir. jerte n, e, . liefere Lage ihrts in der eh. und Mittellage tragfthlgen ,. üäßlz noch kräftiger und klängbeller werden. Pie Lleder ven Furt Schubert waren recht onspredkend, wäbrenb' diesenigen von A. Ebel zlwesse zu gesrchk! anmätr ien. nr die im Poitsten gehaltenen dracen durch unmittelbare Enbfinbimg wohltuend an. Dagtgen machten drej Flahserstücke Gbels einen frischen Gindrug, in schderheit Frathen ein Irrpronmhtu und ein Mondo capricciofo durch guten UÜntban und. Fan ghrssen Klavlersatz an. Kurt Schubert, denn mur ech ein kleiner! Zufschuß ar euheramen jn wäönschen .. . ä autsgeieichuel Unß war der Sängerin auch ein gewgndter Beg giter.= it einem gemählien Pronrrntan Sengte F-⸗Moll nd. Weller, Op. g, von Hrahunz sowse Sonate B⸗Moll und die Balladen von

Berlin, Sonnahend, den 23. Februar

Cbopin) ließ sich im Meister saal die Planist3é Helene Prae— tortuz hören. Dlese ganz der Romantik zuneigende Auswahl Ileß eine feinempfindende Künstierin erhoffen, und diese Hoffnung wurde auch nicht getäuscht. Ihr poesievoller Anschlag, die farben⸗ Erächtlge Behandlung deg Klabierß und cine hochentwickelte

echnik machten ihre Leistungen erfreulich, so daß man dlesen Abend als einen, genußrelcken buchen kann. Alte Ge— sänge ju Gembalo und Klapier trüg Augufta Hartmann. Rauter im BSechsteins aal vor. Nechdem sie sich ein gefungen halte, zeigte fich di, Sängerin än Besttz einer ausdrucgsvollen, warm klingenden Sepranstime me. Ihr Vortraf ift stln en vsunden und fill⸗ gerecht, so daß es ein Vergnügen war, ihren fesselnden Darbietungen lujubbren. Bentrickend waren insbesondere die Lieder von Havdn und Metart mit Cembalobegleit: mg, welche letztere Alice Ghlerg geschmackvoll anführte. Auch „Alte Lieder und Ballades, neu von Georg Stoljenberg“, sprachen durch vornehmen Saß als wert- volle Bereicherung dieser Literatur an.

Sandel und Gewerbe.

In der vorgestrigen Sttzurg des Ve: waltung ratt der Berliner Dardels, Gesellschaft ist laut Meldung degß . Cz. T. B der Abschluß für dag Geschäfigjahr 1917 vorgelegt worden. Die im Ge— schaflsjahr 1917 abgerechneten Gewinne fiellen sich auf 16 294 423, 64 4 gegen 14 7965 35803 eM im Vorjahre; bierbon entfallen auf Zinsen und Wechsel 1181 772 ½ (19165: 10 399 27 tn), auf Vergütungen 2112 653 166 (1916. 4397 036 46). Atzusetzen sind: Rerwaltungke⸗ kolten einschließlich Kriegslosten 3 148 126 * 1916; 2728 968 ), Steuern 1955277 * (1916: 1114578 46 sowmie Bei srãge zu Rube— gthaltekassen 229 210 16. Nach Abzug dieser Poslen bleibt einfchließ fich des Vorirags von 1500 651 ein Reingerrinn von 13356 461 1916: 11018114 6) verfüghar. Auf RÄntrag der Geschäfrzmnbaher hat der Verwaltungtrat teschlossen, vorberalntich der Sene hmigung der Bilanz durch die Generalpersammlung den Gewinnanteil' für die Kemmandstttten von 110 000 000 S auf 8 vo festnmmfetzer. Nach Abzug der übrigen Gewinnanteile verbleiben 2 688 196 S (1916: L500 tzol M) als Vortrag auf nue echnuZng. Die Btlanz der Berliner Handelg. Gesellschaft vom 31. Dei mber 19817 weist folgende Ziffern auf: Anlagen: Kafse 14 135 517 „S6, Reportg 5 a87 685 K, Wechsel 139718914 6, Anleihen des Weichs und der Bunder staaten 33 80h 939 66, Wertpapiere 21 254 954 6s, Koasortialbestände 32 788 206 t, Dauernde Beteiltgunen 8 700 511 I, Grand—⸗ stücke 3011 868 , Schuldner 377 844 049 (devon 16,4 Millionen Nostrregusbaben und 321,6 Millionen gedeckte Scujdner), Benkaedäude 3 7560 000 46, jusammtn 64h 5l7 637 6. Verpflichtungen. Kommanditkavital 110 000 900 A, Rücklagen 34 500 000 S6, Abzepte 147 307 334 (davon 32,4 Millionen gegen Guthahen und Unjerlagen), Gläubiger 1433 095 zol (davon 230 Milltonen auf feste Termine), Rück⸗ st n dig? Ge winnanmseise 154 240 A, Talonsteurrrsickiage 1 100 00909 4, Gewinn⸗ und Verlustrechnung 13 365 461 A, zusammen 645 317 637. 4. Die Gererelrersammlung wird auf den 6. April 1918, Vormittags 11 Uhr, einberufen werden.

In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrats der Preußi— schen GentraßL.- Boden redit AFtienaescilschaft wurde lant Meldung des . W. T. B. beschloffen, der am 18. März d. T. ffatt.

fsindenden Generalrersemm lung die Verteilung cines Gewinnauteils

von r vo für 1917 vorgeschlagen.

Der in der vorgeftrigen Sitzung des Auffichtsrat der Süd. deutscken Boden creditbank,. München, rorgelegte Rechnunggabsckluß für das Jahr 1917 ergibt einen Gewinn von 4129 0223,89 66. Der RAufsicktorat witd der am 21. Mär I. J. slatsfindenden Generalversammlung voischlagen, 2160 000 46 zur Zahlung von 8 /o Gewinnanteil für die Akticnäre, 68 50s * jiur Bestrelfung Ler satzungsge mäßen Gewirnanteile, 80 G00 e6ßs als Hmes= tiag zum Ruhegehaltszonto, 600 00 al Ueberwelsung auf Disaglorũckiaat, 766 1890 A alg Ucberweisung auf Neserbe⸗ konto 1IV und 563 334.84 M jum Vottrog auf neue Rechnung zu verwenden.

Ver Aufschtsrat ker Jute Spinnerei und Weberei

Bremen bhesckloß laut Meldung deg W. T. B.‘, bie Verteilung eines, Gewinnanteils von 22 vp gegen 30 vH im Vorjahre vor- zusch lagen. ö ] ; j J. Allgemeen Han delsblad“ erfährt, wie W. T. B. meidet, daß das Kriegshandelsamt der Vereinigten Staaten die erste namentliche Liste der feindlichen Firmen, ungefähr 1600, in Süd. und Mittelamerika veröffeni. licht, mit denen, außer auf besondere Erlaubnis, der Handel verboten ist. Das gesamte Kapital der in der Liste er ibaltenen Ficmen wird guf 300 Weillionen Dollar geschützt. Vie Liße für Brasillen und Mexiko entbält mehr ale 300 gamen. Die meiften Firmen sind deutsche, einge sind englische, spanische, französtsche und portugisische. Um dem Pandel aber keine Schwierig telten n machen, wind, wie das Krieg ghan de lsamt mitteilt, eine klafsifüierte Lifte nicht⸗eindlicher Firmen veroffentlicht, die die selben Waren herstellen wie die in der schwarzen KViste enlbeltrnen. Gleichreitig find alle amerikanichen KRonsuln 3 . worden, Untersuchungen vorzunehmen, um die Schwarje Liste zu vervollständigen. /

Wien, 21. Februar. (4d6. T. J.) Zwischen ker Analo-⸗ Oesterreichischen Sank, der Godenkreditanstalt und der Kredirasnstalt für Handel und Gewerbe in laut Meldung des . W. T. B. eine Verehnbarung jwecks gemein samer Gründung elner inte raattonalen Gin und Augfuhraktiengesellschaft in Wien mit einein Aktienkapital von 15 Millionen Kronen zuftande gekommen. Viese Gesellschaft wird mit der gleichzeitig selteng der Pester singartschen Kommerzialbank. und der Ungarischen Allgemeinen Kredithand mit einem Akrienlapital von 19 Millionen. Kronen begründeten Internationalen Ein und Ausfuhraktiengelellschaft in Badaprst in ein frenndbschaftliches Verbältnig treten. Die neue Geseüschaft wird sich vorher mit der Ausfuhr nach den befreundeten und neutralen Staaten befassen und nach Fintritt normaler Verhältnisse resp. Aufnahme deß freien Handels

auch der Einfuhr von Rohtoffen ihr Augenmerk juwenden. Dle

uppe der Kreditansialt gebörenden Ausfuhrfirmen Alols hn ene, ge gern n gn nee, n, mn gn,

DOrlenialifche Handelsaktien gesellschaft und die im Wirkunge bereiche

lo. Oesterrelchischen Bank gehörige Oefterreichische Export- bre h if . ihre Tcigtelt eiystelley, und die Geschäfts. leitungen und Organisationen dieser Firmen werden auf die neue

Gesellschaft bergehen.

L onden, 21. Februar. W. T. D.) Bankaugwels der Band voWn Cugland. Gesamtrücklage 80 714 000 . dir Vorwoch: Abu. 618 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 46 207 (Zun. 145 o)

SterJ,, Barporrat 68 471 09009 (Abn. 472 000) Vf. Gtr., sech setbestand lol eil oo un. 77d 0 / 9 Steel. . der Yrbhaten 131 8755 0090 (Jun. H 514 QM Ufsd. Sterl., Guthaten des Btaateg 38 b6z 900 (Abn. 451 00 Dfd. Sters,, Jtoten- rücklage 29 673 000 (Abn. 42 000 Pfd. Ster, Htegiernngosicher- betten 56 zl 0o (Jun. 1 C007) Vfd. Sterl. Verba sinis ber Rücklagen zu den Verbindlichkelten 150 gegen 18,966 vh in der Vorw. Clcarmghonsenntjaz 333 Millan, gegen die eng- sprechende Woche det Vorlahres wenlgez 79 Millionen.

Börse in Berlin Notlerungen des Böͤꝛsenvorstandes)

dom 23. Februar dem 7X2. Fehrnar für Geld Brlef Geld SGrlef ö * 4

100 Gulden 215 21tz 215 100 Kronen 152 133 132 100 Kronen 163 163 166 1090 Kronen 9 159 159 166 Franken 112 112 112

Audaytst 100 Kronen G66, hh ß, ho tz Ho Gulgarlen 100 Leda 793 80 79 Tenstarti⸗

nopel 100 Pliasier 18 85 18, 95 18, 85 Madrid und Barees ona 100 Pesetas 1151 1163 1153

Die beute vorlitgenben Bericktt von den fremden Börsen waren nicht danach angetan, die hlesige Börse besonders arzuregen, die to= folgedefsen wieder ein rubiges Auzseben bei niemlich festzr Grurd- stimmung zeigte. Auf den melsten Gebieten waren nur gertn ge Preiß kheränderungen ju vezeichnen; größere Beachturg fanden Bochum Gußzstahlaftien und Or lentbabnaktien, auch für G dölakien feigte sich einige e ih, Russische Werte waren vernachlässgt. Der Sch ig war ruhig.

Kursberichte von auswärtigen Fonds märkten.

Wien, 22. Februar. (W. T. B.) Der Wechenschluß und dle Erwartung von üntscheidungen in den schwebenden Fragen der äußeren Holitil haben an der Görse eine nennenswerte Unter- nehmungslust nicht aufkommen lassen, sodaß der Verkehr einen dußerst stillen Verlauf nahm. Die Kurse setzten mit nur geringen Verxaäͤnde⸗ rungen gegen den gestrigen Schlußsand ein und erfuhren weiterhta keine größeren ö unterlagen aber meist einer leichten Abschwächung. Vermehrtez Angebot zeigte sich nur in Montan, und Slastsellenbahnwerten. In Schrtanten war die Stimmung wver⸗ bäͤltnie mäßig fester, doch kam es daselbst nur zu ve: einzelten Az— schlüfsen. Ver Anlagemarkt war uh ;

Wien, 22. Februar. (R. T. B.) (Amiliche Notierungen der Devisenjentrale) Berlin 150, 00 G, 160,39 ., amsterdam 324 00 G., zs So H., Züri 1675 G.. 166,30. B.. Khendhagen Rh 9 G. 230,50 B., Stockholm 245,50 G., 246,50 B., n tianta M0, 00 &., zäl. O5 J. Konstantinopel 8, 0 G. 2575 B, Mar kioten äs S G. 180,59 B., Rubelnoten 210 00 G., 229. 00 H. .

London, 21. Februar. (W. T. B.) oo Engl. Konsols 5c, 5 oso Argentinier von 1886 4 0,9 Brassllaner von 1888 571, 4 0s9 Japaner von 1899 723, 3 oo ene m, H o/ Russen von 19065 474, 440i Russen von 1909 Baltimore ond Ohlo , Ganadlan Pacifie ——, ile —, Natignal Railwayg of Mexich —, PVennsplvanig —. Southern Dachte —, Union

acisie ——, United States Steel Corporation 101, Anaconda Gopper Rio Tinto 647, Chartereb 15/5, De Beer def. 13, Goldnelds 17, Randinlnes 3. 5 do Krieatanleihe 933, 4 og Kriegganlelhe 1023, 34 ou! Erlegzanlesihe Stzz. Privatdiekont 3. Silber 426. Wechsel auf Amfterdain 3 Monate 10, 59g,

echsel auf Amsterdam kun 19843, W chlel uf Dart 3 Monate 27,57. Wechsel auf Yartz kurz 27, 17, Wechsel auf Peiersburg kur —.

Darig, 22. Fehruar. (B. . B.) 8 Frenzd ich Anleid⸗ S7, So, 3 oo Franiösische Rente br, „M. 4 0 Shan. dußere Anleiha 18,45 d oso Russen 18053 53, 00,9 3 oM Russen von 1896 3290, 4 060 Cürker unif, 63,90. Suezkana! 1649, Rio Tinte 1800)

Am sterdam, 2. Februar, (W. T. S.) Wechlel auf Berlin 43,60, Wechsel auf Wien 28, 73, Wechsel arf Schwei Wo, 35, 6 auf Topenhagen 6b, oo, Wechsel auf Stockholm 7310, Wechsel anf New Jork , KBich el auf London 10,67, Wechsei auf Parls 39,20. .

openbagen, 22. Fehruar. 1. T. B.) Sicht echfel auf Berlin 563,75, do. auf Amfterdar 145, 70, do. auf London 1664,

do. auf Pertz ho 00. ; Sicht el auf erxis

Stockholm, 22. Februst. (KB. T. G.) sel ar Herlin s60, „0, do. auf Amfterdam 138,99, do. auf schwenerische Plänn

69, 50. do. auf Sondon 11.75, do. anf Barts 5 50.

Rew gor. 21. Februar, (Schluß) (33. 8. B.) Die Ge. öffnung der Fandsboörse gestaliete sich sehr nne e maß Bald ach den ersten Umsätzen griff eine feste Stirimung Platz, die ihren Aut gang von Käufen der Spe kulantengtuppen nab. Gine Häftlg Unterstützung fand sie aa der erheblichen Kurgzsteigerung der Schff fabrtswertt und an der Feftigkeit der Bonkz der Frieibeltganleib⸗. Eisenbahntn waren dagegen chwächer. Schließlich übertrug fich die mattere Haltung auf dem zuletzt genannten Umsatzgebtete auf die allgt meine Stimmung. Der Altienumsaz betrug 63 009 Stück. Tendenz für Geid: Matt. Geld auf 23 Stunden Durch satz 6, auf 24 Stunden letzten Darleben 3, Wechsel . Tage) 72,50, Gable Transfers 4.76. 46, Wechsel auf Parig auf

icht , e, Gülber in Barren so. * gierth, . Bonds Ih. Tösn Br, Ge aten Benn i946 ol, n Hrg. u. Santa Fo 8J, Baltimore and Ohio 2, Garadian Pactfte 1453, Ghesapeake u. Dhio 52, ö Milwaukee u. St. Jaul 414, Denver u. Rio Grande 3, Illinois Gentral 94, Loenigvidte us. Nashynle 1121, Nem JYJort Central 705, Norfolk u. Western 10,

ennsplrania 443, Reading 76). Sonthern

fei ten findet Rio de Sanetto, 65. Februar. (G. T. B) Wech fel auf

London 131.

; an

Kursberichte von auswärtigen Waren märkten.

Eiverpool. 21. Februar. (W. T. B.) Baum wolle. Nm sotz 1000 Gallen, Ginfuhr Ballen davon Ballen ameri- lauische Haumwolle. Für Februar 23, 80. für Mrz 23 47. . 2, Indische 10 Punkte böber, Hrasilianische 4 Punkte niedriger.

Gradford, 21. Februar. (W. T. 23 WBollmarkt ruhig.

Am sterdam, 22. Februar. (W. T. B.) Oele notinoaa.

Ae w Horte 21. Februgr. (W. T. B.) (Schlutz) Baumwolle loke nlddlitig 36. is,. bo. für Februar =, dd. fr, Meer, gg, gg. do. für April Z0, 66, Nero Orleanz do. loro mibdling 31,38, Petroleum reftried e Galez) 18,53, do. Stand. white in New Jort 1259, ba. in Tankg 650, bo. Gredit Balanceg et Ol Gitr dog. an

E LKWesters 25 og, do. Hohe &. Hrothers * , , . mntrifugal 6,95. Weizen Winter 226, Mehl Hmnq⸗ beni diearg , 65. 10. i., Gelreibefeachi ia J norm. n 53 . loko Sz, do. füt Märn 7, 80. do. Mr Ra iz,

D. 16 2 f Y. r X. . . ö.

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