Bekanntmachung.
Dem Gemüsechändler Wilhelm van der GElst und seiner Fhefrau Marta geb. Verburg in Langendreer, Kaiser— shiaße 178, babe ich die Wiederaufnahme des pandels mit Gemüse und Obst gestantet.
Bochum, den 1. März 1918.
Der Landrat.
Gerstein.
Bekanntmachung.
Auf Stund der Bekanntmachung jur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 6603) habe ich dem Hotelleiter Hermann Propp, Berlin, Dorotheen⸗ straße 77 78, durch Verfügung vom heutigen Tage den Han del mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverläͤssiakeit in beiug. auf diesen Handelsbetrieb untersag t. Der Weiterbeirteb dis Schloßhotels ist ihm jedoch gestattet.
Berlin⸗Schöneberg, den 6. März 1918.
Der Polizeipräsident zu Berlin. Krlegswucheramt. J. V.: Machatiut.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung umuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RSBl. S. 663) babe ich dem Geschäftsfübhrer Friedrich Emmerich in Berlin, Dorotheen straße IJ / 38, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb unterfagt.
Berlin⸗Schöneberg, den 6. März 1918.
Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernbaltung unjuverlässiger Peisonen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBl. S. 663) babe ich dem Kaufmann Richard Becker in Berlin, Kurfürften⸗ straße 9, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlaͤssigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.
Berlin ⸗Schöneberg, den 6. März 1918.
Der Poltzeipräsident zu Berlin.
Kriegswucheramt. 3 J. V.: Machatius.
GSekanntmachung.
Dem Konditor Heinrich Dustmann in Bochum, König— straße 3, ist auf Grund der Bundesrats verordnung vom 23. September 1915. betreffend Fernhaltung unzuverlässi er Personen vom Handel — RGBl. S. 603 — der Handel mit Gegenständen des täg- lichen Bedarfs, insbesondere mit Lebensmitteln aller Art, sowie die Vermittlertättgkeit hierfür wegen Unzuverläͤfsigkeit untersagt worden.
Bochum, den 6. März 1918.
Die Stadtpollzeiverwaltung. J. A.: Wolf.
GSekanntmachung.
Auf Grund der Bundezrattzrerordnung vom 23. September 19156, hbetreff'nd die Fernhaltung unzuverlässiger Per sonen vom Handei (RGBl. S. 603), haben wir dem Händler Salomon Bronner in Dortmund, Steinstrafe Nr. 17, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebens, und Futtermitteln aller Ait sowie mit sonstigen Gegenständen des täglichen Lebensbedarfs wegen Unzuverlässiakeit in bejug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. — Vi- durch das Verfahren veiursachten baren Auslagen, jnebefondere die Gebühren sür die Veröffentlichung dieser Bekanntmachung im „Reichsan zeiger und im amtlichen Freie blatt, sind von dem Betroffenen zu nagen.
Dortmund, den 5. März 1918.
Lebensmittelpolizeiamt. Tschackert.
Sekanntmachung.
Gemäß § 1 Abs. I und 2 der Verordnung des Bundezrats vom 23. Seytember 1915 (RGBl. S. 603) über die Fernhaltung un zuverlässiger Personen vom Handel babe ich dem Landwirt Valentin Meyer, geboren am 10. Maͤrz 1861 in Ctonenburg, Kreis Schleiten, hier, Hamm 16, wohnhaft, die Ausübung dez Handel mit Nahrungs- und Genußmitteln aller Art, außer mit selbsterzeugter Milch, für das gesamte Reichsgeblei verboten.
Düsseldorf, den 5. März 1918. Die Polijeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.
Bekanntmachung.
„„Dem Auktsonator Simon Wolf, geboren am 19. Oktober 1868 in Main, wohnhaft in Frankfurt a. M, Gaußstraß Nr. 16, Geschäftslokal ebenda, wird bierdurch der Handel mit Gegen⸗ ständen des täglichen Bedarf, insbefondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeug— nissen. Heim- und Leuchtstoffen sowie jegliche mitteikare ober unmittelbare Beteiligung an einm solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in bejug auf diesen Gewerbebetrieb u ntersagt.
Frankfurt a. M., den 5. März 1918.
Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.
Bekanntmachung.
Dem kaufmann Ferdingnd Pollack, gebolen am 27. August 1889 in Königstädten, wohnhaft in Frankfurt'a. M., 3 Nr, 553, wird bierdurch der Handel mit Gegen ssänden des täg⸗ lichen. Bedarfs, insbesondere Nahrungs, und Futter. mitteln aller Ait, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heiz— , i. jegliche , , oder unmtttelbare Be⸗ eiligung an elnem solchen Handel wegen Unzuverlässigkeit in be auf diesen Gewerbebetrieb unsersagt. . sia ö
Frankfurt a. M., den 5. März 1918.
Der Polizeipräsident. J. V.:
von Klenck.
Sekanntmachung.
Dem Vlehhändler Alfred Mogbach, bier, J. Wllstoꝛfeꝛ straße Nr. 20, baben wir heuie auf Grund der Bekanntmachung zur Fern— haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Seytember 1915 den Handel mit Vieh untersagt.
Harburg, den 6. März 1918.
Die Polizeidtrekilon. Tilemann.
GSekanntmzachung.
Der Händlerin Ebefrau Diese in Hamm (Westf.) OSandel mit Gemüse und Obst auf Grund der Bekanntmachung des Reiche kan lers vom 23. September 1915 zur Ferahaltuag unza— verlässi!er Persönen vom Handel durch Ancrdnung vom 28. Ja⸗— nuar 1918 unter Auferlegung der Kosten für die Veröffentlichung untersagt.
Hamm (Westf.), den 2. März 1918.
Die Poltzeiverwaltung. R. Matthaei, Oberbütgermelstet.
isi der
Sekanntmachung.
Dem Kaufmann Wilbelm Hübner in Firma Hugo Gehl Nachfolger bier, Jobaaniestraße 4, ist der Handelsbetrieb mit Porzellan, Steingut, und Haushaltungs⸗ artikeln auf Grund der Bundesratebekanntmachung vom 23. Sep= tember 1915 jur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel untersagt worden.
Neumünster, den 5. März 1918.
Die Polljeibehörde. J. V.:
Nissen.
(Fortsetzung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. März 1918.
Auf Grund der Berichte der aus St. Petersburg zurück— gekehrten deutschen Kommission über die Hilfstätigkeit des schwedischen Roten Kreuzes für die deutschen Gefangenen in Rußland hat Seine Majestät der Kaiser und König, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes Dank⸗— telegramm an Seine Majestät den König von Schweden gerichtet:
Seiner Majestät dem Könlg von Schweben.
Graf Mirbach, den Ich an der Spitze Meiner Kom mission nach St. Petersburg gesandt batte, bat Mir über die außerordent⸗ liche Hingabe und Aufopferung berichtet, mit der von Len Organen Deiner Regierung für das Wohl unserer in Rußland schmachtenden Kriege⸗ und Zivilgefangenen gearbeltet wird. Namentlich konnte er nicht rühmend genug die Tätigkeit Deines Gesandten Generals Brandström und dessen heldenhaster Tochter hervorheben. Ich bin tief gerührt durch die Bewelse edler menschenfreundlicher Gesinnung, von denen diese unermüdliche und selbstlose Tätigkeit Zeugnis ablegt. Es drängt Mich, Dir, Deiner Regierung und allen, die in dem Werke der Gesangenenfürsorge in Rußland tötig sind, Meinen tiefen Dank auszusprechen. Das deutsche Volk wird nicht xergessen, was schwedische Männer und Frauen unter diesen schwierigen Ver— hältnissen für uns getan haben. Wilhelm.
Seine Majestät der König von Schweden sandte darauf folgendes Antworttelegramm:
Von ganjem Herien Dank für Dein überaus liebent würdiges Telegramm mit so günstigen anerkennenden Worten uber Unsere Tätigkeit für dir armen Gefangenen. Es ist allen Beteiligten Herjenepflicht und Freude gewesen, an dieser Arbeit teiljunehmen, und für Mich eine wahre Genugtuung, daß Meine Schweden etwa jur Linderung der Leiden beitragen konnten. Gu st af.
Auf ein Huldigung stelegramm des ostpreußischen Provinziallandtages ist laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende Antwort Seiner Majestät des Kaisers und Königs eingegangen:
Herzlichen Dank für den treuen, Mich sehr erfreuenden Gruß. Die Provinz Ostpreußen steht Meinem Herien beson derg nahe. Sie bat auch in diesem Krieg die größten Opfer bringen müssen und wird noch lange besonderer Förberung bedürfen. Um so bankbarer wird gerade in Ostpreußen das Gosttetzgericht im Osten empfunden werden. Unsern Sieg verdarken wir nicht zum wenigflen den sitilichen und geistigen Gütern, die der große Wetse von Königt— berg unserm Volk gejchentt hat. Dem schnellen Wiederaufbau und aller treuen Arbeit für Ostpreußens Zakunst gehört Pein dauerndes wärmstes Jateresse. Dem Landtag Meinen grnädigen Königlichen Gruß. Gott helfe weiter bis zum endgültigen Sieg.
Wilhelm k.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll— sitzrng; vorher hielten die vereinigten Ausschüsfe für Handel und Verkehr, für Justizwesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen sowie die vereinigten Aus⸗ schüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen Sitzungen.
Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.
Die Kriegsschmierölgesellschaft hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, in Erfahrung gebracht, daß Kerzen anhaltend zu hohen Preisen unter Umgehung der Vorschriften der Bekanntmachung über Mineralöle, Mineralölerzeugnisse, Erdwachs und Kerzen vom 18. Januar 1917 in den Handel gebracht werden. Darum wird nochmals auf die S5 13 uͤnd 15 der Ausführungsbestimmungen zu dieser Verordnung hin⸗ gewiesen: Kerzen dürfen nur in Packungen von 500, 330 oder 20 Gramm in den Handel gelangen, welche auf der Außen— seite in einer für den Käufer leicht erkennbaren Weise und in deutscher Sprache folgende Angaben enthalten:
1) den Namen und die Firma sowie den Ort der ge⸗
werblichen Hauptniederlassung dessen, der die Kerzen
hergestellt hat,
2) den Kleinverkaufspreis
a. für die ganze Packung,
b für die einzelne Kerze.
3) die Anzahl der in der Packung enthaltenen Kerzen.
Einzelne Kerzen dürfen nur aus den dazu gehörigen . verkauft werden, daß der Käufer sich von der Richtigkeit des verlangten Preises überzeugen kann; mehr als drei einzelne Kerzen auf einmal abzugeben, ist verboten. Also dürfen nur Kerzen in solchen Packungen in den Handel gelangen, welche die von der Kriegsschmierölgesellschaft vorgeschriebenen Preise tragen. Einzelne Kerzen dürfen nur in einer Höchstzahl von drei Stück an je einen e fer aus solchen Paketen verabfolgt werden. Dem Käufer wird empfohlen, sich jeweils von der Richtigkeit der Preise an Hand der Verpackung zu überzeugen.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause brachte der Finanzminister Bonar Law einen Gesetzentwurf über einen Kredit von 600 RMis⸗ lionen Pfund Sterling ein und führte laut Bericht dez „Wolffschen Telegraphenbüros“ dabei aus:
Im Dezember bätte er tine Kreditvorlage von 550 Millieren eingebracht und dabei der Hoffnung Ausdruck gegehen, dez sie die letzte bis zum Ende des Finanjahres sein wert höächslend mit einem kleinen Grgämungsenswurf. Er wre froh, zu sogen, taß tein Grgaänzungsentwurf nötig sein würde und daß der Fütwurf vom Desembec bis zun Gake des Sinanzjabres autreschen wüde; Der Vurchschnitt der äghsqeä Kriegtauegaben seit Beginn des Finanzjahres vom 1. Februar ab betrage 6 557 000 Pfund. Mit Bezug auf die ren Verbündeten gegebenen Anleiben sagte er, er erkenne an, daß dag, was sich in Rußland erelgntt babe, es zwelfelhaft mache, ob las ganze an Ruß land vorgestrecki? Geld zurückeistattet werden würbke. Die gere? wärtige Ueberschreimng. der Ausgaben über den Tautpésse— anschlag werde auf 154 250 000 Pfund geschäͤtzt. Die Yan vt. steigerung sei Lurch das Peer verursacht. Eine der N. sachen sei die Rugdehnuag, der Kringtbandlengen in Mesopo— tamien und Palästina, was große Gisenbahnbauten und Vor, kebrungen für den Flußverkebr bedingt hahe. Daju komme dbi= Rtößere Stärke des Heercs und der Sold sür eine große Zahl von Soldaten außerhalb Englands. Auch die Ausdehnung des Programms für den Flugdirnst verlange einen Zuschuß von mehreren Mill onen Die Mehrausgabe von rund 13 Millionen für die Floite sei berursacht worden durch das Unwachsen des. Mannschaftzbessandeß durch Löhnung und Unterhalt. Mehr als 17 Milltonen seien nölig, um den Broötpieiz nicht steigen ju lafsen. Die Anieihen an“ di Verbündeten erreichten 1264 Millionen und an die Domitnionz 1098 Millionen. Dies stelle (int Zunahme von 437 Millonen an ie Verbündeten und von nur 33 Millionen an die Homhiieng dor. Die Gesamtiiffer der Vorschüsse an Rußland lönne im Augenblick richt angegeben werden, solle aber möglichst bald mitgeteilt werder. Den Schaͤtzungen nach werde dir Staatsschuld am Ende des laufenden R'chnun Ejahres 5800 Millionen nicht übersteigen, einsck li glich 1600 Milltonen Darlehen an die Verbündeten und Don inions.
; . Minister sprach sodann über die militärische Lage und sagte:
Dag ganze deutfche Kolonlalreich sei verschwun den. Der mill, säcische Erfolg Rumäniens set völlig von der Mitwirkung Ruß, lands abhängig gewesen. Für England wäre es den mständen nach auch völlig unmöglich gewesen, Rumänten zu Hilfe zu kommen“ Gegenwärtig fänden. Friedens verhandlungen jwischen Rumänin und den Mutelmächten statt und man könne nur noch einmal die Sympathien für jenes Land ausdrücken und das Be' dauern darüber, daß außerhalb der Macht Englands liegende Um- sände es unmöglich gemacht hätten, dem Verbündeten ju Hilfe zu kommen. In bejug auf Mesopotamien und Palästing b? merkte Bonar Law, daß er während des ganzen ürieges sehr für die Theorte eingenommen gewesen sel, daß, da die Mittelmächte g-mein— sam kämpften wie die Glieder einer Kett“, man die Kette zerieißen würde, wenn man ein Elied zerbreche. Abr es bandle sich hier nicht um Theorien, sondern um mlilitärtsche Möglichkeiten, und er zweifle, ob es femals möglich gewesen wäre, entscheidende Operationen duich über See herangeführte Truppen durchzuführen. Auf jeden Fall sel es England kaum möglich gewesen. Als es genügend Tonngage gehabt habe, hätte es nicht genügend ausgebildete Truppen gehabt, und jetzt machten die Schiffsraamwerhaͤltnisse es unmöglich, sehr starke Kräfte dortbin zu bingen. Kein maßgebender Soldat oder Z3iilist habe je gesaet, kaß England den Greiguissen im Osten gleichgültig gegenüberstehen könne, doch habe auch ni⸗ ein maßgebender Soldat bejweifelt, daß die Westmont genügend Mannschefien hahen müsse, um jedes erforderliche Ergebnis dort ju erzielen. Bezüglich Palästiras sagte Bonar Law, die ganze Welt sei tief bewegt, als die Palästlna— spryeditlon in Ter Ginrahme von Jer salein ihren Föh punkt errficht hätte. Aber der Höhepunkt sei nicht das Ende, und man dürfe zen Eifosg nicht nur als einen polltischen und morallschen an sthen. Vom Standpunkt der Stehung Greßhritzm nienz in Intten sei is nicht nur eine Frage moiglischen Vorteils, sondern auch der Stärke in Indien und der Möglichkeiten, die sich daraus ergäben. In ctner bestimmten Zeit habe der Votmarsch auf Bagdad in der eisten Reihe der Pläne gestanden. Gute Fenner Indiens stellten der Regierung vor, daß auf die Millionen Indiens die Ein⸗ nahme Bagdadtz größeren Eindruck machen würde, als jede ande e denkbare Operator. Was wäre heute die englische Stellung im Osten, wenn nach der erzwungenen Aufgabe der Dardanellen— expedition die Expedition in Mesopotamien nach der Ein— nabme von Kut oder die Expedition in Palästina nach den vergeblichen Versuchen, Gaia zu nehmen, aufgehört hätte. Sngland könne offenbar Aegypten nicht aufgeben, außtr wenn dat britiiche Reich völlig besiegt wäre. Um Aegypten vor einer Invasion zu schützen, bedürfe es nach Kitchenertz Ansicht einer vlel größeren Ttuppenmacht als in Mescpotamien und Palästina operiert habe. Der Salonikifeldzug set ost kruisiest worden, aber die Lage werde schwerlich ganz richtig versta den. Wenn die T uppen in Sakenikt sich nicht in besriedigender Lage befinden, so seten die Er— elgnisse in Rußland raran schult. Es jei niemals erwartet worden, daß diese Trur pen sich rein defensib verhalten würden, aber die Er— eigniss⸗ in Rußland hätten bie Pläne der Entente verzitelt. Es müsse jugegehen werden, daß die dortige Lage gefährlich werden kznne. Aber ach allen Info mationen würde eine Expedition der Mittelmächte kost⸗ spielig für sie werden, und sie würden jerez Meter, um das sie die Truppen der Verbündeten zurücktrieben, teuer bejahlen müssen. Es set nicht schwer, dese Expedition zu rechtfertigen. Ohne lie wäre König Konstantin noch auf dem griechischen Thron, und ganz Griech n land, wäre von den Veutschen üher den Haufen gerannt. De grlechischen Häfen ständen den feindlichen -⸗Bootea jur Verfügung und das U-Bootproblem wäre so schwierig gewotben, daß die Ver⸗ bindungen mit dem Osten kaum auftecht erhalten werden könnten. Uther die Lage im Westen sagte Benar Law, daß seiner Ansicht nach der Krieg jm vorigen Jahre zu gunsten der Verbündeten beendet worden wäre, wenn nicht die Er— eienisse in Rußland elngetreten wären. Tiese Ereigrisse selen ein surchibarer Schlag für die Verbündeten, aber Teutschland sei dem Frieden, den es erwarte, nicht einen Schettt näher gekommen. Die Greignisse in Rußland verbesserten die Loge der Mittelmächte erheblich, aber es set lächerlich anzunthmen, daß Beutschland ein Land wie Rußland ausbeuten könnie. Vie neue Lage in Rußland habe dle Lage an der Westfront völlig verändert. In den letzten Monaten seien nicht weniger als 30 Dlvsstonen an die Wesifront versetzt worden Fasse man aber die gesamte Front vom Kanel bis zur Adria, die italienische Front elaschlleßlich, ins Auge, fo hätten die Ver⸗ hündeten die giößeie Truppenzahl. Er zwelflc, ob die Offenstve kommen werde. In Hauptquartier etwarte man den Angriff, aher die. Brigade. und Batalonskommandeure, die in täglicher Füblung mit dem Felnde selen, glaubten nicht, daß die Deutschen angteisen würden. So überzeugt sesen sie von ihrer esgenen Ueber— legenhett. Der Redner gina dann auf die Luftangelffe in Deutsch« land ein und führte die Besprechung im bayerischen Abgeordneten. bause alt Bewelt dafür an, daß diese Angisffe nicht wirlsam gewesen sesen. Bieher babe er die Lage erörtert, ohne Amerika in Rechnung zu stellen. Der Weit der gmerskar ichen Hilfe Hänge von dem Ersolg der Oprrationen jur Ser ab. Die Admiralität er— warte, daß die Sch fftbauten Ende Junk die Schiffsverlufte mebr als auggleschen würden. Sobald das 6 lescha⸗ wicht einmal hergestellt set, werde sich die Lage Weche für Woche bessern, und die Fähigkein vermehren, di- anerkannten Hilfequellen für den Krieg nutzbar zu machen. Wenn die Verbündeten jzusammenh'elten, so fönnten sie ihr Kriessztel, die Vernichtung des deuiscken Mölttarssm us, sicher er reichen. Ginge der Krleg ju Gade, he das Ziel erreicht fei, so wäre
es eine Niederlage sür England. All daz Geschwätz über den Slun
ang Rede sel einfach lächerlich. Die Absichten der deutschen tlind nn nicht nach lören Reden zu beurteilen. Welchen Zweck
(ing Annahme der Wilsonschen Grundsätze zu reden, Zeit Liylard, Estlͤand und Rutland
* . J elben 91 ichen 3161 ell 1
6 (6
scht m
Krieg fortsetzen, bis ; Lede das Eigebuümß Feinde und Freunde in Erstaunen
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1 Unterhaus bewilligte einstimmig den Kredit von
0 Millionen Pfund. oo ö „Reutersche Büro“ meldet, daß der Teil der gestern
ats fei f bes m ten gorke der, mirs lit ei nl
geödes, in dem er über die Aussichten der deutschen enz ote, von ihren Fahrten zurückzukehren, sprach, habe n Üinterhause einige Verblüffung hervorgerufen. Später
Heddes erklärt, er habe sagen wallen, daß von je vier habe ö. U-Booten eins versenkt werde.
oder fün
Nuß land.
Einer Reutermeldung zufolge ist Trotzti von seinem Posten als Volksbeauftragter für auswärtige Angelegenheiten zu rück⸗ etreten. — . Nach einer Meldung des „Progrés de Lyon“ hat sich zischen Tniestr und Pruth eine Moldau republik mit der
hanptsiabt Kischinew gebildet.
Eyanien.
Ueber verschiedene Aenderungen im Heerwesen, die der Kriegsminister La Cieyva zusammen mit dem König entworfen hat und deren Kosten sich auf ungefähr 200 Mil⸗ lionen belaufen würden, ist der „Times“ zufolge, eine Mei⸗ nungsberschiedenheit entstanden. La Cierva wünscht, daß die llenderungen durch Königliche Verordnung erlassen werden, sene Kollegen sind der Ansicht, daß das Parlament sch zu so bedeusamen Maßnahmen aussprechen misse. Jomanones erklärte sich in einem Briefe an den Premier— ninister für die vorgeschlagenen Aenvzerungen, wünscht sie aber nicht dem Urteil des Parlaments entzogen zu sehen. Ebenso denkt Sonchez Toca und vermutlich auch die Mehrheit, die sich Röbei auf den Artikel 80 der Verfassung stützt. Diejenigen, die für eine Durchführung der Aenderungen kraft Königlicher Verordnung sind, befürchten von einer parlamentarischen Be⸗ handlung eine Verzögerung. Wie Reuter meldet, hat das Kabinett seine Entlassung genommen.
Portugal.
Das Ministerium ist ohne die Unionisten neu ge⸗ bildet worden. Nach der „Agence Havas“ wird Sidonio Paes Ministerpräsident und Präsident der auswärtigen Ange⸗ legenheiten bleiben, Besser wird Minister des Innern, Nobre Mello Justizminister, avier Esteyes Finanzminister, Pinto Dsorio Handelsminisier, Tamaglini Barhosa Minister der Kolonien, Alfredo Magalhaes Minister für Unterricht und Marine werden, Feliciano Costa behält das Arbeits⸗ ministerium. Machado Santo lehnte ab, Minister zu bleiben.
Finnland.
Nach einer von „Wolffs Telegraphenbüro“ verbreiteten llitteilung aus Wasa hat der finnische Sengt beschlossen, die laland⸗Inseln zu einem seibständigen Bezirk innerhalb der finnischen Republit unter einem Landhodding zu machen.
Laut „Politiken“ hat die revolutionäre Regierung in Helsunnförtz gegen die Besetzung der Aaland-Inseln durch Schweden Einspruch erhoben, da es sich hierbei im finnisches Gebiet handle.
Schweiz.
Im Auftrag des Bundesrats macht bas Volkwirtschafts—⸗ departement laut Meldung der „Schweizerischen Depeschen agentur“ die kantonalen Regierungen darauf aufmerksam, daß die Schweiz infolge mangelnder Rohstoffzufuhr allem An— scheine nach einer Periode ausgesprochenen Mangels an industrieller und gewerblicher Beschäftigung entgegengeht. Das Departement empfiehlt eine Reihe Maßnahmen zur Be— lämpfung der Arbeits losigkeit und vertritt die Meinung, daß neben der Oeffentlichkeit auch die Arbeitgeber selbst zu den Kosten der Arbeitslosenfürsorge beizutragen haben. Zur Bekämpfung der Not wird eine Ausdehnung der Massen⸗ speisungen unerläßlich. Die überschüssigen Arbeitskräfte sollen nach, Möglichkeit in der landwirtschaftlichen Produktion beschästigt werden. Der Bundesrat empfiehlt rasche Aus— ührung der Bodenverbesserungspläne, zu deren Förderung der Bund bereit ist, erhebliche Beiträge über die bisher iblichen Subventionen hinaus zu leisten. Außerdem wird der Bund die Ausführung großer Pläne direkt in die Hand nehmen. Bel all diesen Arbeiten sollen im Interesse des spzialen Friedens die Lohnverhältuiffe für die Arbeiter befriedigend gestaltet werden.
Türkei. Die Kammer hat den Haushalt und das Haushalta—
gesetz mit verschiedenen Abänderungen endgültig ge— nehmigt.
Griechenland.
Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet autã Athen, duß dort eine aus Vertretern Frankreichs, Englands, der Ver⸗ einigten Staaten und Griechenlands zufammengesetzte Kom⸗ mission gehildet werden wird, die für die Bedürfnisse
er griechischen Armee sorgen wird.
Amerika.
Nach hem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ wird der change Telegramm⸗Compagnie:“ aus New York, gemeldet, as zie japanische Horschaft erklärt hat, dis Bcläns für di Interventihn Japans in Sibirien seien vorläufig zugehen. C hänge jetzt ganz von England ab, was Japan 9 werde. Die chin eftsche'Botfchaft hat mitgeteit, de Ching die Polltit der Vereinigten Staaten unterstützt und * es sich vermutlich auf den Schutz der mandschurischen
renzen beschränken wird.
Der amerikanische Senat hat laut Meldung des RNeuterschen Büros“ eine Regierungsvorlage angenommen, durch die eine Gesellschaft mit 455, Milliarden Vollar zur Unter stützung der Kriegsindustrie geschaffen wird. Die Vorlage geht jetzt an das Nepräsentantenhaus.
Der A nleihe aus schuß im Senat verfaßte einen günstigen Bericht über einen Antrag, betreffend die Vorlage über dringliche Ausgaben. Durch diese wird Palmer, der Ver⸗ walter des fremdländischen Besitztums, ermächtigt, nach seinem Er⸗ messen aus ländisches Eigentum in den Vereinigten Staaten zu kaufen. Der Antrag wird auch die Vereinigten Staaten in die Lage versetzen, deutsche Schiffahrtsbüros und Hafenanlagen ju erwerben. Der Zweck des Antrags besteht, wie Palmer dem Ausschuß mitteilte, darin, Deuischland im Kriege zu sören. Der Ertrag aus den Verkäufen foll in den Schatz der Vereinigten Staaten fließen, aber den feindlichen Eigentümern wiedererstaftet werden, falls eine solche Zurückgabe in den Friedensbedingungen enthalten ist.
Australien. . Der Premierminister von Neu Seeland hat kürzlich eine Rede gehalten, in der er dem „Wolffschen Telegraphen⸗ büro zufolge bezüglich der Samoafrage erklärte:
Was Samoa anhelangt, so liegt unser Interefse nicht in der Feuchtbarkeit und Produkilbiiät dieser Inses, sondern wir sind in Wirklichkeit besorgt, weil Samoa der Schlüßsel zum südlichen Stillen Ozean ist, und wenn es an Peutschland zurückerstattet wird, wird es den Hauptstützuunkt der deutschen Flotte und den Mittelvunkt der deutschen Operationen im Stillen Ozean bilden. Die britische Flagge wurde 1889 auꝛt Samoama fortgebilaht und Neu Seelands Söhne brachten sie 1914 zurück. Meine Meinung und Hoffnung ist, daß sie zurückgetragen wurde, um dort zu bleiben.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 8. März, Abends. (W. T. B.)
London, Margate und Sheerneß wurden in der Nacht vom 7. zum 8. März von mehreren Flugzeugen mit Bomben angegriffen. Gute Wirkung war zu beobachten.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Großes Hauptquartier, 9. März. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Rege beiderseitige Erkundungstätigkeit führte östlich von Merkem, h Geluveld und auf dem Nordufer der Lys zu heftigen ann, nee fene. Zahlreiche Gefangene wurden ein⸗ gebracht. .
Vielfach auflebender Feuerkampf, der sich am Abend be⸗ sonders an der flandrischen Front und nördlich von der Scarpe verschärfte.
An der Front der Heeresgruppen Deutscher Kronprinz
Herzog Albrecht lebte die Gefechttsztätigkeit nur in wenigen Abschnitten auf.
— —
Zur Vergeltung für feindliche Bombenabwürfe auf die offenen Städte Trier, Mannheim und Pirmasens am 19. und 20. Februar haben unsere Flugzeuge in der Nacht vom 8. zum 9. März Paris erneut mit Bomben ange— griffen und große Wirkung erzielt.
Osten. Bandenkämpfe rördlich und südlich von Birzulg (an der Bahn Shmerintka— Odessa). Die Banden wurden zerstreut. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ ungarischer Bericht Wien, 8. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Nichts Besonderes zu melden. Der Chef des Generalstahes. Wien, 9. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Bei Balta in der Ukraine wurden durch die zur Deckung der Bahn Kowel — Odessa vorgehenden Truppen stärkere
Banden zersprengt. n italienischen Front stellenweise lebhafterer
Artilleriekampf.
und
Bulgarischer Bericht. Sofia, 8. März. (W. T. B.) Generalstabsbericht vom
7. März. . , Front, Zwischen Ohrida⸗ und Prespasee vertrieben unsere Patrouillen eine verstärkte fran⸗ zösische Patrouille. Im Cernabogen beim Dorfe Dobromir wurden einige italienische Gruppen, die unsere Posten zu er⸗ reichen suchten, mit Feuer verjagt und ließen vor unseren Drahtverhauen einige Tote zurück. Südlich des Dorfes Hosi in der Moglenggegend führte die feindliche AÄrtillerie während der Nacht einen vergeblichen Feuer⸗ überfall aus. Westlich des Vardar gingen nach heftiger Artillexievorbereitung mehrere griechische Kompagnien gegen unsere vorgeschobenen Posten nördlich des Dorfes Ljumnitza vor, wurden jedoch von unserem Artillerie“, Bomben⸗, Gewehr⸗ und Sperrfeuer empfangen. Sie wurden zerstreut und erlitten fühlbare Verluste. uf dem Vorgelände südlich Barakli⸗ Dfchumajg vertrieb unsere Artillerie einige Kompagnien eindlicher Infanterie. . ̃ Har rn fer Front: Waffenstillstand.
— — —
Türkischer Bericht. Konstantinopel, 7. März. (W. T. B.) Amtlicher Tages⸗
m lr . Ein sich entwickelnder feindlicher
Angrlff gegen unsere Stellungen östlich von Jericho wurde
am Houthoulster Walde, nordwestlich von
Bei Arslau Burun versuchte ein feindlicher Minen⸗ sucher, sich der Küste zu nähern; er wurde von unserer KRüsten⸗ arfillerie unter Feuer genommen und verschwand in Rauch gehüllt, nachbem er einen Treffer erhalten hane. Konstantinopel, 8. März. (W. T. B.) Tagesbericht. ü ; Palästinafront: Rege Flieger- und geringe Artillerte⸗ tätigkeit. Versuche des Gegners, auf Berdaville vorzudringen, sind gescheitert. .
Sonst keine besonderen Ereignisse.
Amtlicher
Der Krieg zur See. Berlin, 8. März. (W. T. B.) Neue U⸗Bootserfolge im Sperrgebiet um England;: 18500 B. ⸗R.⸗T. Von den versenkten Schiffen wurden zwei tiefbeladene Dampser im Aermel⸗-Kanal aus einem großen stark gesicherten Geleitzug heraus geschossen. ;
Der Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 9. März. (W. T. B.) Auf dem nördlichen Kriegsschauplatz fügten unsere U-Boote den Gegnern einen Verlust von 20 500 Br.⸗R.⸗T. Handels schifféraumes zu. Die Erfolge wurden größtenteils an der Westküste Frankreichs und im Westausgang des Aermelkanals erzielt. ; . Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Die bei der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände be— stehende Zentralstelle der deutschen Arbeitgeber⸗Arbeits-⸗ nachweise nahm, wie W. T. B.“ mitteilt, in ihrer von Dr. Sorge geleiteten Mitaliederversammlung Stellung zu der Frage der Rückführung der Kriegsteilnehmer jur in dustriellen Be— schäftigung und zu dem vom Kitegzamt aufzustellenden Demobil machungeplan; es wurde hiezu nach einem Kerickt von Dr. Flechtner⸗ Stettm verlangt, daß die Dem obilmachung im Eintlang mit ken Forde rungen des Wirischastelebeng romnunebmen it, daß inthesondere die Entlassung des Krieaggteilnehmers nach seinem letzten Beschältigungesert erfolgen, und daß der frühere Arbengeber des zu Emlassenden noch jeder Hinsicht bevorzugt werden müsse. An den Zentralaut kunfis⸗ stellen erklärten sich die Arbeitgeberverbänke auf Vorschlag von Dr. Hinke Berlin bereit, bei Erfüllung gewisser Vorautsetzungen mit- zuarbeiten. Aus dem Berichte ven Claue-Hannerer ging die Be⸗ teutung der Amlbeiigebernachweise während des Krieges und deren Notwendigkeit für die zu erwartenden umfangreichen Arbeiten bei Ueberführung der Kiiegsteilnehmer hervor. Aus diesen Gründen wurde die weitere organisaioriiche Ausgestaltung der Zentralßtelle für Arbeltgebernachweise den Vorschlägen von Dr. Tänzler entsprechend
beschlossen. Wohlfahrtsyflege.
Beförderung der Stadtkinder auf das Land.
Bekanntlich isi dem Verein ‚Landaufenthalt für Stadikinder ; von der Eisenbahnverwaltung im Bereiche der preußiischen und bessischen sowie zahlreicher anderer Eisenbahnen eine exhebliche Fahrpreigzermäßlgung für alle hilfsbedürftigen Kinder zugestanden worden, die durch leine Vermitllung auf seine Befürwortung hinaus gesandt werden. Die Kinder und notwendigen Begleiter dürfen gegen Zahlung des jeweiligen halben Fahrpriises der 4. Klasse die 3. Wagen klafse benutzen. Um dem praltischen Hedürfnig mehr Rechnung zu tagen, andererfeits aber det bielfach brorachteten mihbräuchlichen Inanspruch⸗ nahme der Vergünstigung vorzubeugen, sind jetzt von der Eisen⸗ bahnverwaltung neue Tarifbestimmungen und neue Vor- drucke für die Anträge auf Fahrpretsermäßigung zur Auggahe gelangt. Die Vord ucke sind auf orangefarbenem Papier gedruckt und werden nur an Gemeindeverwaltungen und Kreisbehsrden gegen schriftliche, mit dem Amtesiegel versehene Anträge ausgegtben. Aus den Tarifbestimmungen, die sich im wesentlichen an die, vorjährigen anlehnen, sei hervorgehoben, daß die Ermäßigung für Kinder wiederum ohne HBeschränkung auf elne Mindestiahl, gewährt wird. Dagegen ist dhe, Zu- lafsung von Begleltversonen jum ermäßlgten Satze erheblich ein geschränkt. Ber größeren Transporten wird für je 10 Kinder eine Begletiperson zum Ermäßigungssatze zugelassen, bei weniger als 10 Kindern jedoch nur dann, wenn mindest ens 4 inder an der gemeinsamen Reise teilnehmen. Für die Rück⸗ beförderung erkrankter Kinder sind Ausnahmen vorgefehen. Den Antiägen auf Fahrptelsermäßigung darf nur entsprochen werden, wenn sie Stempel und Unterschrift der Kinderentsendungestelle tragen und feiner ein feinem Wortlaut nach genau vorgeschrtebener Stempelvermerk die erfolate Befürwortung durch den Verein ‚Landaufenthalt für Stadtkinder' in Berlin zwetfelefreierkennen läßt. Die Gemenndeverwaltungen und Freis- bebörden dürfen die Anträge nur an solch Wohl fahrtsvpereine weitergeben, vie sie mit der Uaterbringung von Stadtkindern im Sinne der behördlichen Anordnungen beauftragt haben und die ihnen als Hasestellen im Sinne der Reichzorganisatsen jzur Unterbringung von Kindein der städtischen und Induntiebevölterung in ländl chen Famlllen angegltedert sind. Der Verein Lanbaufentbalt für Stadt- kinder bat Ausführungsbesttmmungen erlassen, aus denen u. a. ersichtlich ist, unter welchen Voraussetzungen Hilsebedürftigkeit angenommen und die Befürwortung der Reise durch den Verein als gegeben angesehen werden kann. (W. T. B.)
snnust und Wifsenschaft.
Die Königliche Akademie der Wissenschasten hielt am 28. Februar unter dem Vorsitz ibres Sekretars Hein Diels elne Gesamtsitzung, in der Heir Filcher durch Vermittlung detz Herrn Beckmann eine Mitteilung über die Synthese des Linamartns überreichte, die dieser gemeinschafilich mit Fidäulein Gerda Anger ausgeführt hat. Für die lünst« liche Bereitung des im Pflanzenreich ziemlich weitverbreiteten Giucosids aus Teetobromglucese und Oxpvisobuntersäurtester diente das kürslich von E. Fischer und M. Bergmann beschriebene allg⸗melne Verfahren zur Barstellung eyanhal iger Glucoside. — Herr Hell. mann legte eine Untersuchung über milde Winter‘ ver. Es werden die sehr milden Winter in Berlin seit 1766 untersucht, die Form lhres Auftretens und die Bedingungen ibres Enistthens festge—⸗ stellt. Der mildeste Winter war der von 1795196, der längste sehr milde der von is21/22. Selt der Mitte des 19. Jahrhunderts haben die sebt milden Winter an Zahl, nicht aber an Intensität zu= genommen. Auf sehr milde Winter folgt gewöhnlich im Früh— jahr eine Zelt kalter Witterung (Nachwinter), jedoch eher ein warmer als ein kühler Sommer. — Ver Vorsitzen de überreichte elne Abhandlung, betitelt. Herons Belopotika, grlechlsch und deuisch von H. Dtels und G. Schramm. Die auf Grund seiner Nachbildung der antiken Geschütze gemachten Erfahrungen technischer Art haben den Generalleutnant z. D. Dr. pbil. h. c. C. Schramm veranlaßt, eine duich Abbildungen erläuterte Ucbersetzung der Hauptschrift Herons zu geben, die auf der R. Schneiderschen Ausgabe (Geschütze auf handschiiftlichen Bildern im Erg -Heft zum Jahrb. der Ges. f. Iothr. Göesch. Metz 1907) be= ruht. Die Durchsicht des griechischen Textes rührt von Herrn Diels her. — Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer ven Heirn
schon auf 1500 Meter vor unserer Front zum Stehen gebracht.
Erman in der Sitzung der philosephisch historischen Klasse vom