1918 / 104 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 May 1918 18:00:01 GMT) scan diff

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sestrßt. Arßer ihnen eschreten sich in den wick tlaeren Nebenrollen die Herten Cljer rd Neack aug. Mit den Hauptbarftellein nue zu chluß auch Guftav Kadelburg, der der Kuffübrusß beimohnte, n ebrut alt hervorgerufen.

Mannigfaltiges.

Sein Majseßät der Kaiser und König hat laut Meldung s. . Woßffschen Telegraphen büros zur Verhreitung unter den aus Feindesland verzrtebenen Reichsveutschen sein Bild und folgendes Geleitwort zur Verfügung geßgellt:

Der Verteidigung kamsf, zu dem unsere Felnde unz geiwungen baben, bat dutch Goties Gnade und unsete ügtrsegenen Leistungen zu Sitgea geführt, die ziefe Svuren in bie W lientwicklung der nächsten Jahrzebrte elngraben werden. Gin ftärftres Reich und ein verständnisvolleres Vell werd vunsere augssandt den s den Brüder geleiten, wenn sie die Weikstätten dentschen Flaßes und dentschen Geister—⸗ lekens wieder aufbauen wollen. Gott segne jedes dentsche Haut, as tten und stolj seine Eigenart bewahrt. Gott stz dere jeden Mann, der seinti Fealichin Namen Fbre macht. Holt schme dentsche Mütter, die st ll und beharrlich kommende Geschtechter m Geist der Väter errtehrn. Uiz alle aber ein Er duch das Band ztarken nationalen Pflich berußtseirh zu ernster Arbeit für die 3ekankt und Giöße der deutschen Vollsgemeipschaft. Eioigken macht Kart! . Wilhelm J. R“

In der alten Garntsonkirche hlelten gelsern die Luft— st-eitktäfte fir ihren erfolg eickst⸗n Fliger, den im Lafikarnnpfe zefsllenen Rittmeister Manfred Freiherrn vor Richt—

Katserin und Hoheit der Prin; den

der

und tüäc den österreichischen Beyvoh— aächtineen helm preußls Hen Krie zoministertum der Major G af mit eier Bruxpe vo Hfitieren der Luftfaherabteilurg. Sämlliche Fachs und Staatabebördtn, die mit der Falpertien der Lufistreit—= Haften dent lichen Beziehungen sieben, Fatten Vertreter entiandt; far bte Stadt Be lin war der Staoisch lrat Br. Rrimonn an« weserd. Ja der rordersten Reibe hatten bie Ellen und Käschwiß er det. Furgerhelb n ihre plätze. Zu beiden Reiten des lt: rs, ber sich lruck tend aus ein m Oaln Funker Bie ttpflanzen Bervar bob, waren je jwei Flamminkecken äf-cstellt, and Kamitreden Richthofen 6, Flugzeugführer im F itger- 3nruz und Sturzfavbe varadterten. Gta mächtiger Korbeerkranz ür Roß Pon, ler, Maschintngzwebte und Fas Ordens kistr. Mit dem Tägarrmarsch aus Vändelz , Samton' eröffnete der Kostcckst KHläfer— bund rit Feier, eann sang der Rös igliche Hof. Urn d Pomchor Liacht Tb anch jaäf.iedeg!? und „Bei situen, und nachdem di- letzten Töne verhalt waren, blelt der Milttsroheripfarrer H. Gh o enz eine er— grifer de tördächtnigrere über daz Wort des Goar qeittten Johanne Niemand hat çibtze te Liebe denn dir, d ger sein Leben sässer für ter Fiernde. itt dem Meg atem von Brꝛahmz und dit Kavallez ie= zeirsiis fand dle Feier ihren Abschlaß.

Der Fremdenverkehr Groß Berling welst . L. S.“ äirfe ge für den April 1318 wit 110758 Gäsfen einen echeblicken 2r*rt chritt ge er Ten ent prrwend a Monat der Vo j hertz auf, ee iergesarnnmt wur 108 308 Fremde aufzuwellen batte Tagegen Feöt ret April ge en Ren 4iarz diefen Jabrer, der 126 40 Färabe zäblit, irrick. Die wachsenden Gischwarn agen und Ver⸗ 1u1½üεn far Relse und Verpfl⸗gurg wachen sich dech elntzer—⸗ me ßen geltezd. Für ben Poltjetssitk Herti? allet weren 1m pril 103 42 Augekmmen gegen 103 397 mn Horfahr ge⸗ wald. Der uelandsverkeh, der eis gutrcueg Gild un erer wert- ch afilichen Ven bindungen nne halb 8er KRriegtzeit darfrellt, weift ech den Festfe⸗lungen der Z*troistell- fär den Fremdes verker Groß Perligs auf: 11itzß Oeffetr- ier, 307 Ungarn, 252 Ech weden, 339 aut e, T ran stag een, wo ei 1 erwähnen ist, rau unfer Meldeemt noch Ru— täägien und Eulgaien als eine Einhelt bercschtet. Eöenso weiden bie Ukramme, Finnland, Lidland, Tursend dos der KRebzrde noch zu Ruß⸗ and (iählt, doß somit die Z ffer von 219 Befrckern ar fweifi. Polen sanete 234 Räte, & chweden 287, Dãaävemarf 207, Norwegen , die Schwei 265, Holland 152, bie Türkei 151, Belgien 16, raren 6. Daz fesarlicke Ausland? fehlt nicht vollftäart, e, kamen i Gadlautd 6, autz den Deren ligten Staaten don Amertka 7 Fremde an, aut Jialten einer.

Paris, 1 Mal. (Hades) Beim 3usammenstoß eines **nzelsschiffeg mit den Uaterf zeßo7t „Bp rafñtial“ lst das legiere gesunken. Gin Teil der Befatzung ift gerettet.

Pari, 2. Mats. (RB. T. 8) Der Nachaittag und ber Jbend si d, nte dre „Aer er Laratz' melket, am J. Neat ebrnto ru hig en a nfen wie der Vormltzag. Etz fanb keint V.rsammlung ta der Arhenrghkörfe piatt.

Amsterdam, 1. Ma. (W. T. B.) Nach einer Rꝛutermeldung wurde ain 1. d. M. in Brid lung tan (Horifzite) eine Mine an? gelichwem m:, dit mit farchtdater ewa pIoOdterte. Die Ersckütterung würde in der ganzen Stadt gefübst. Die Häuser am acnzen St and entlang wrden schwer beschädigt, und bet Hunderten dan sern, warden die Fensterscheibru eingedrückt. Herfcnen wurden airgendt erustlich vrrsetzt

Kandel nnd Gewerbe.

üus den im Reichswirtschaftsamt gestellten »RNachrichten für Hanzel, und Landwirtschaft “*)

Holland. Anmeldung zes Werts der Einfubr waren. Per Aspellatrerakof für Einfubrißlle in Amsterdam, die höchste Instanz far alle Zeliiagen, hat vor kurzem eine Entscheibung getroff⸗n, die für die Einfuhr von großer Wlcht gkeit ist. Artikel 32 ves Waren wertgesetze vom 3. Juli 1906 versteht unter Glnfuhr⸗ wert, den inländtschen Tagegprels zur Zeit der Zollerklärung, udti man unter talandisckem Tagespreis den Yetrag ver- siekr, der att Tage der Zollerkläͤrung für Teferung in den Riederlanden vom adeldabtschen Lieftranten abzüglich deg Cin= gangezelle entlelt werden kaun. Aut dieser Begriffe besttmmung sind dem. Ginsuhr handel in letzter Zeit, da aus ihr unrschtige Zoll- erklärungen hergeleitet wulden, viele Strafen erwachsen, wel naler den beutlgen Un fsänken zwischen rem Tage der Bestellung der Wrren und dem Tage der Zollerklärungen' gewöhnlich ein? göoße Frist liegt. Früßer tkonntèe man die Waren mit gutem Gewissen vock hrem Ratturwert anznelden, beute jedoch muß mit e inwischen kitz zum Tage des Eintreffens der Waren ein gefretenen Preitsteigerung gercchnet werder, will wan hohe Zolsstraf n per— meien Den sichersten Ausweg sieht beute ter Handel darin, kim Gnntefftn der Ware erst durch ene nochmallge Anfrage m serenten den Preis der Ware festzustellen und auf diefer Gäunrklaze die Sollerkläꝛung abjugeben. Ver Appellatlonshof kat nun vor karzein Len Begriff der Pretssteigerung noch wester aus- gedehnt. Gr bestimmtt, daß bel Waren, die in Ausland gekauft 90

zusammen · Industrie

sird, bei der Zolleyllä ung auch die am Tage der Eillãt ung gůltigen, etwa gehtegenn Frachtraten in Recknung agesteür werden m üffen, auch seibst dau, wenn zufnlée eines früheren Frachlal.schlufses tat- sächlich eine niedrigere Fracht geiablt worden sfti. Es it also in Zukanft bet der Berechnung dez Tage spreises neben der Preiß. selgerm g für die Ware selbst gegebenenfalls auch die höhere Fracht einzusetz n. (. Desterreichisch ungarische Konsular⸗Korrespondenz.“)

Ueber 6 Millionen Einzelzeichnungen bei der 8. Kriegsanleihe.

Nach den Mitteilungen des Präsidenten des Reichs bank— direkloriums in der Sitzung des Zentralausschusses der Reichs— bank vom 29. v. M. ist das Ergebnis der 8 Kriegsanleihe gegenüber der erstgemeldeten Ziffer von 1419 Milllarben um etwa 220 Millionen auf, rund 14766 Millionen Mark an⸗ gewachsen. Da die Zeichnungsfrist der Feldzeichnungsstellen erst am 18 Mal d. J. 1 ferner noch Meldungen aus dem neutralen Auslande gusstehen, hürfte sich die Gesamt⸗ summe der vollen 15. Milliarde noch welter annähern. Die Stärke der deutschen Wirtschgftskigft, und des deutschen Geld— marktes sowie das opferwillige Pflichtgefühl unseres Volkes kann nicht schöner zum Ausdruck kommen als in diesem alle Erwartungen überireffenden Ergebnis unseres jungsten Geld⸗

8. . ben verschiedenen Gruppen von Vermlttlungsstellen

ezeichnet:

. In Millionen Mark: bl ber Reichs dan 811 bei den Banken und Bankiers... 8 206 ben SGhenrnsfsen 3778 bei den Lebensversicherungsgesellschaften. 415 bei den Kreditgenossenschaften. .. 1431 bei den Postanstalten. JJ 125 Zusammen: 14766 Von dem Gesamtergebnis von 14766 Millionen Mark

entfallen auf:

10 457,4

5 0H Reichsschatzanleihestũücke ... auf Schuldbucheintraaungen mit Sperre bis . 2840, 1468,6

zum 15. April 1919... . Zusammen: I 66 g

auf Y Reichsschatzanweisungen .

Millionen Mark.

An älteren Kriegsanleihen wurden zum Umtausch in 41Ma*9 Schatzanweisungen der 8. Kriegsanleihe angemeldet: 125 864 600 M. iese 125,8 Millionen Mark sind in der obigen Gesammtsumme nicht einbegriffen.

Wie tief gerade dies mal der Gedanke, daß die Zeichnungen auf Kriegsanleihe die höchste staatshürgerliche Pflicht sei, in alle Schichten der Bevölkerung eingedrungen ist, ergibt sich aus der Tatsache, daß die deßl der Zeichnungen mit 61½ Misliomuun Stück gegenüber ber 7. Kriegsanleihe um bei⸗ nahe 1,3 Millionen zugenommen hat. Die 8. Kriegsanleihe g. daher wiederum in besonderem Maße das Gepräge einer Volkaanltihe. Dietz wird wirksam bestätigt aug dem Bilde, das eine Zusammenftellung der Zahl der Zeichnungen nach der Höhe der gezeichneten Beträge ergibt.

Es find ins gesamt eingegangen:

Stückzahl über der Jeich⸗ inagesamt nungen c 3 801 571 262 162 045 S891 945 378 824 817 778 675 710072963 491 293 602671028 297142 1129229 470 122 277 1019 414750 54 172 875 796200 43 333 1428 297 180 16521 1211464329 10 353 2 455 824 157 1885 1267 579 319 1106 3424910 842

6 510 S8 14766 247100

Zeichnungen bin 200 4M. von 300 . 600 1000, 1166, 2000 , 2100 , 5 000 „. 5 100 , ,, 10 10607 20 666 26 1090 560 666 50 1007 166 666 160 160, 506 066 500 100 1000000 über 1 000 000

Der Gewinnanteil der Deutschen Erdsl. Akttengesell. scaft, Berlin, sst laut. W. X. T. in gleicher Söhe wie im Vorjahr mit 259 vp in Aucgsicht genommen.

Braunschwelg, 1. Mat. (W. T. B) Serien iiehnng der Braunschweiger 20 Talerkose 313 3595 663 795 854 1078 148 12827 1369 1442 1453 2038 2085 2212 2399 2578 2599 2675 2947 3416 4095 4132 4346 4727 5099 5631 565 l 5694 35871 5932 oz? 609l tz295 6406 6773 6943 6962 7338 7968 8108 8110 8153 5231 58276 8368 S651 9300 93765 9439 9443 9559 9513.

Börse in Serlin. (Notierungen des Bbrsenvorslandes) beam 3. Mat hom 2. Mat für Geld . Geld .

ls hb 1Dollar loo Gulden 2159 216 215 216 100 Kronen 152 153 1525 153 100 Kronen 162 162 162 1624 ] 100 Kronen 1594 1597 1 1595 . 100 Franken 112 11 112 1127 ten⸗

Budapest 199 Fronen 66,55 h6. 65 66, 5h 66 65 Bulgarien 100 eva 79 793 79 795

Konstanti⸗ nopel 100 Piaster 15,85 18,95 18,85 18, 95 Barcelona 100 Pesetas 103 104 103 104

New Jork olland Dänemark Schweden Norwegen

Maobrtd und

Der heutige Wertvaplermarkt zeigte auf allen Gebeten eine seste Haltung. Die juversichtlich Stimmung trat auf fast allen Märkten herbor, besonders für Schiffabrts., Petroleum, und für ver⸗ tedene anderr Industriewerte. Vas Geschäft war ziemlich lebhaft. Der Schluß blieb fest.

Kursbertchte von auswärtigen Fondsmärkten.

Wten, 2. Mai. (W. T. B.) Die Meldungen aus der Nraine baben zu Beginn deg Rörsenverkehrgz einen leichten Druck auf die Stimmung und Kurtzdildung ausgeübt. Im weiteren Verlaufe lam aher im Änschluß an Berlin dir feste Haltung neuerdingtz zum Durchbruch. Lebhafter Verkehr entwickelte sich wiederum in ben leitenden Berqwertgattien und Staat gelsenbahnwerten. Bon Kulissen⸗

vapieren waren Oꝛlentbahnektien beverzugt. Im ührlgen blieben die Unsätze beschränlt. Am Anlage mant hat sich nicht? ver andert. Wien, 2. Mali. (W. T. B. (UAmiltche Netternngen der , Berlin 150, 00 G., 150,39 B., Amster dan 334, 0 G., 325, 00 B., ärich 167,90 G., 168,50 B.. Kopen—= bagen Mg, v0 G., 230,50 B., Stockholm 244.00 G. O0 B., Thristigaia 260 00 H., Wi, oo K., Konstantinghes W. bo G., 28,75 8. Marknoten 149,90 G., 156,30 B., Rubelnoten —— G. Paris, 1. Mai,. (W. T. B. 5 oj0 Franz sische Inleihn S7 50e x., Z oo . Rente 58,50 o/ Syan. äußere Anleñbhn 134,085, 5 1so Nussen von 18066 —, 3 */ Rufen von 1896 —. 460 Cürken unf. 62.50. Suczkane] 46,40, Ri Tinto 1866. Paris 2. Mat. (B. T. B.) O 6e Franzbsislcde Anleihe 87 50, 3 os⸗ gran ĩische Rente 58,50, 4 υά Spantsche äußere Ärleihe 5 Rassen von 1906 —,—, 3 o/ Rusfsen von 1896 —,—, 4 / Türlen unif. 62. 00, Suezkanal 4650, Rio Tinte 1880. Anm sterdam , 2. Mal. (W. T. B) Ruhtg. Wech el auf Berlin 4046. Wechsel auf Wien 25 80, Wechsel auf Schwe; 49, 624, Wech el zuJ Kopenhagen S4, 8o, Wechsei auf Stactbolzn 69, 825, Wechsel auf New Jock 267, Wehe! guf London g 373. Wechsei uf Parig 36 40. 48 o Niederldudische Staattaulcihs 92, Db. 3 o Nieder- sänd. . S. 6s, Königl. Itederländ. Prizolenn 55, Hohlgr- Amerika Linie 3576, Niederlindisch⸗ Indische Dandelzsant 1718, Atchtlon, Topek n. Santa Fa 86, Roc Jeland ==, South c' ageifie 78, Southern Railwar 18. Nnion i 1168, Anaeo aha 24t, United Siateg Steel Gorp. 8335. Französisch Gnglische Ar— lethe Hamhurg⸗Amtrika. Ain e —. Kopenhagen, 2. Mat. (W. T. B.) gin auf Berlin 62,69. do. auf Amserdam 185425, de. eu gondon 18 20, bo, auf Parlz 56, S0. Stockbolm, 2. Mai. (EB. T. G.) Elchtwechsel auf Berlin 58, 00, do. auf Amsterdam 142765, do. auf schwehzerische Mlätz 70,765. do. auf London 1408, do. aut Paritz 52 00 New Jork, 1 Mat. (W. T. B.) (Schluß) Die Bhise war heute faft vorwiegend recht fest veranlagt. Neben anregenden Auslandtzbeiichten war es besonders der Vierteljahr bericht det Stadl« trustes, der bte Kauflust anregte. Gewinnsicherungen, die auf dem erböbten Kurt stand erfolgten, führten vorübergehend zu einer Ab. schwächang. Vie Rückgänge wurden aber bald wieder wettgemacht, als sich weitere Käuferschichten am Markte zeigten. Die Bäörse schloß sehr fest. Aktienumsatz 360 000 Stück. Geld: Sehr fest. Geld auf A Stunden Durchschantssaz 55, auf 24 Stunden letztes Darlehen 6, Wechlel auf London (60 Tage] 4,72, 75, Gabl⸗ Trangfers 1,76 45, Wechsel auf Paris auf Sicht 5, 71,87, Silber n Barrtn ght, & Ni se orthern Hecke Benda 7, 4 n Heiein. Starten Bondg 1925 105, Aicktsor, Toheka g. Santa Fe 84, Balttmore and Ohle lt, Tanadian Pacifte 133, Chescreakte n. Ohio 56g, Ghicage, Milwaguker u. St. Paul 3883. Yenper n. Rio Grande 83 JIlinoig Central 963, Loulßville u. Naspvil⸗ 111, Nem PJort Dental sg, small. g. Kestern 163, Penn spipanir „35 cz, Readlug 8, Southern Pacift 82, Unton DYacifie 115z, TVndcbuda

opber Rilning si, näalsch States cite, Gorzozatisn S6z, zs. er n,

Kuraberichte von auß wärtigen Warennm ärkten.

Liyerpool, 1. Mai. (W. . B.) Baum wolle. Umsatz 4009 Ballen, Einfuhßt Fellen, davon Ballen ameri= tanssche Baumwolle. Für Ytat 2144, für Jun 3109. . kantsche, Indische 9 Punkte höher, Brafilianische 27 Punkte lebriger.

,, 2. Mat. (SG. C. B.) Del notilos.

Rew Hort. 1. Mai. (B. T G.) (Schluß). Baumwolle lolo utddling 23,70, do. für Fyiil 237,2), do. fkr Mat 26, 92, do. fü, Juni 26 37, New Orlen do. leo nriddlind 28, 0. Petroleum resiced lin Fasen Is. Is, d.. Gisnd. ht? in Hier, Tor 3 36, do. in Tanks 6, Credit Balgnees et Oil Gitr 4909. *. priere¶ Western. Zs It, be. Rode n, Köeoiherz 37 23, Jucken Jentrifugal 6.52. Wetten Winter aß, Mer! Gyriung ⸗Bheat elears 1075 10185, Getreidefrzckt vach Liverpool aom., Fiaffre Nin Nr. 7 loro Sz, do. für Mat 8, og, vo. für Jult t, 28, vo. fũür Stpytember sd, 36.

(Fortsetzung dea Nichtamtlichen in der Er sten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnab.: Oper haus. 117. Dauer- bezugtvorsttllung. Vienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Zidelio. Oper in jwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Lreitschke. Zu Anfang: „Ouvertüre u Fidelio“. Vor der letzten Verwandlung: „Ouverture eongre (Rr. T)“. Musikalische Leitung: Herr Favellmeifter Dr. Stiediy. Splelleitunz: Herr Hertzer. Chöre: Herr Pro—⸗ fessor Rüdel. Anfang 74 Uhr.

Schausptelhaus. 118. Yauerbrzuasvorstellung. Dieast. und , sind aufgehoben. Meine Frau, die Hofschauspielerin. Tusispiel in drei Affen von Alfred Ytösier Und Lotdar Sachz. Spielleitung: Herr Oberspiellciter Patty. Anfang 75 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 118 Dauerbezugsvorstellung. DNöenst⸗ und Freiplaͤße . aufgehoben. Margarete. Over in fünf Akten don Charltz Gounod. Text nach Goethes „Faust“, von Jules Barbier und Michel Carrs. Anfang 7 Uhr. ö.

Schauspielhaus. Nachmlttags: 178. Kartenreservesatz. er ,, . ftãndig e n,, sowie die Dienst⸗ und Frei- plötze ind aufgehoben. (Uetzer ämtliche Plätze ist berelts vnfägt.) Auf. Allerhschsten Befehl; Porstellung für die Kriens Aebeiterschaft. Könige. Anfang 23 Uhr. Abende: 119. Dauer⸗ be zugsvorstellung. tenft⸗ und Freihlätz? sind aufgeheben. Könige. Ein Schauspiel in drei Aufzügen von Hans Müller. Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Familiennachrichten.

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Geheimen Okerregterungsrat Bat di h ee (Berlin · Lichterfelde)ẽ“— Hrn. Rudolf Noelle ãtergloh). Gestorben: Hr. Proftssor Dr. Hermann Winnefeld ern Halensee). Hr. Geheimer Baurat Adelbert Natorp (Rerlin⸗ Grunewald). Hr. Geheimer Sanitätsrat Dr. Wilhelm

Graeffner (Berlin).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyra l, Charlottenburg.

e, n,, den uf ge ren, Der . der Geschäftsstell echnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle ( Mengering in Berlix. Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagsanstall 53 Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen (einschlleßlich Warenzelch nbeilage Nr. 8c) und eine Gonderbetlage., enthaltend den Gäatwurf eines

dteichs gesetzes ber das Grbbaurecht.

2. 3 1 65 4.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 3. Mai

zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Prenßischen Staatsanzeiger.

1818.

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Parlaments bericht. *)

Dentscher Reichstag.

1536. Sitzung von Donnerstag, den 2. Mai 1918, Nach— mittags 1 Uhr.

(Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Tische des Bundesrats: der Stellvertreter des Reichskanzlers, Wirklicher Geheimer Rat von Payer und der Staatssekretär des Reichswirtschaftsamts Freiherr von Stein.

Erster Vizepräsident Dr. Pa asche eröffnet die Sitzung nach 114 Uhr.

Das Haus setzt die erste Lesung des Entwurfs eines Ar— beitskammergesetzes fort.

Abg. Brandes (U. Soz): Daß die Vorlage nicht sowohl in Arbeitern als den Unternehmern ju Danke im einzelnen tstaltet ist, wundert uns nicht; denn das Schreien der e e istischen Unternehmerschicht gegen jede wirkliche Erweite⸗ ung., der Arbeiterrechte hat ja bei unserer Regierung stets 6rfolß. Wir haben daher auch keine Enttäuschung' derart dar- ber empfunden, wie gestern der Abgeordnele Legien. Eine lüchti ge, selbstbewußte Arheiterschaft ist für die Jeit nach dem Kriege für Veutschland unbedingt notwendig. Will man die schaffen, dann muß man. die Gesamtheit der Arbeiter vor Ausbeutung, vor früh— seitiger Ausnutzung schützen,. Dazu bedarf die Arbeiterschaft einer starken Organisaton. Der Entwurf ist 50 Jahre später eingebracht, als er versprochen wurde. Daran kann man ermessen, wie es mit dem Automebiltempo der Sozialpolitik in Wirklichteit aussteht. Die Unternehmer, sogar die Handwerker, besitzen schon längst hre Inter Lenrertzetungen; den Arbeitern hat man sie bis jetzt vorenthalten. Dabei ist früher zugegeben worden, daß im Auslande die Arbeits⸗ kammern sich nicht bewährt haben, daß dort aber mit reinen Arbeiter⸗ kammern die besten Erfahrungen gemacht worden sind. Ich halte es daher guch für falsch, daß die Gewerkschaftsverbände in ihrem eigenen,

zem Reichstage und der Regierung eingereichten Entwurfe, ihren früheren , die Forderung von Arbeiterkammern, aufge⸗ tiben haben. Das abzeptiert die Regierung natürlich mit Freuden, aber sie kehrt sich den Teufel um die sonst gen Wünsche der Vertreter der Arbeiterschaft. Auch wir sind für Parilätische Srganisation, aber nicht an dieser Stelle; hier muß der Unterbau eine reine Arbeiterber⸗ tretung sein. Vom Feichsarbeltsamt und von Arbeitsämtern findet sich in dem Entwunfe nichts, obwohl diese Forderungen schon oft von der Mehrheit des Reichstages verlangt worden sind und auch hier schon nachahmens werte Beispiele des Auslandes borliegen. Mindeftens muh eine gesetzliche Ich eng der Aufgaben und Rechte der Arbeiter gzusschüsse in diesem Gesetz erfolgen. Für eine Hinausschiebung der ir g 36 Frage sehe ich keinen stichhaltigen Grund. Der Vorschlag der Regierung auf berufliche Gliederung entrechtet die Ar⸗ beiter; die Unternehmer erfreuen sich längst dieser tern torialen Ram⸗ nern, Eg gibt eine Menge von Arbeitsverhältnissen, die durch die errufliche Gliederun überhaupt gar nicht zu erfassen sind. In solchen DOrganisa zonen hat der Arbeiter doch nicht das Interesse des einzelnen Gerufg, sondern das Gesamtinteresse der Arbeiterschaft wahrzunehmen.

er Entwurf will die Schaffung besonderer Angestelltenkammern säterer Gesetßzgebung überlasfen, wozu die Vorarbessen schon im Gange sein sollen. Das genügt ung nicht, auch diese Frage muß schon hier nwiüterledigt werden. Gegen die Einschränkung ver Rechte der Eifen= bahnarbelter, wie sie in dem Entwurf vorgesehen ist, legen wir emnt— e n , ,,. Gerade in die Arbeiterausschüsse der staat⸗ ichen Betriebe gehören unabhängige Personen, wie die Arbeitersekre· före wären; das ist aber nach dem Entwurf unmöglich. Den wirt— le,, Frieden zu pflegen, wird auch den Arbeitskammern uit icht werden, es ist dat überhaupt nicht denkbar, solange wir die Ma ht beg Napitals zaben, die durch den Krieg noch, weiter, gewaltig zrgewachsen ist, während der Mittelstand sich ruiniert sieht.

mit werben die Lasten und Leiden der Arbeiter nach dem Kriege außerordentlich verschärft werden und dementsprechend werden sich die gegensatze und die mirtschaftlichen Kämpfe verschärfen. Hier kann an en ausgestastete Organisation mildernd wirken, und au «ner Umgestaltung in dieser . werden wir im Ausschuß mit arbeiten. Wie das Gesetz aber auch aussehen wird, wenn es über banpt zustande kommt, die Arbeilerschaft darf sich fetzten Endes nur auf ihre eigene Kraft berlassen.

Abg. Nowichi (Pole). Wir begrüßen, daß die Megierung sich . hat, die Vorlage einzubringen und ihren ,, . Skand⸗ punkt in den dabei 6 Fragen ganz oder überwiegend aufzu⸗ geben. 94 einigen wesentlichen , . weicht die Vorlage freilich von den Vorschlägen der Organisakionen ab; sie schlägt unter anderem berufliche Gliederung vor, während die Gewerkschaftzorganifationen die Gliederung nach Bezirken für das Richtige halten. Die Kosten der Einrichtung muß das Reich tragen. Der Vorschlag, fie auf die

meinden abzuwälzen, ist für uns Unannehmbar. Die Jandarbeiter⸗ schaft wird hoffentlich durch die Kommiffion in das Gesetz mit einbe⸗ ßen werden. Wir wünschen, daß die Vorlage möglichst bald zum der Arbeiterschaft Gesetz werde. Ag. G ie bel 9 Bezeichnenderweise hat die Vorlage nur auf bar änßersten Rechten Zustimmung gefunden, alle übrigen Redner haben zaran starke Kritik geübt und eine weitgehende Umarbeitung ver⸗ langt. Sollen die wirtschaftlichen Streikbeiwegungen und insbessndere dis cbarfmacherischen AUügsperrungen vermieden werden, dann muß aller kings der Entwurf eine gründliche Umgestaltung besonders in r Richtung des Einigungswefeng erfahren. Die Arbeiter⸗ und. Angestelltengusschüsse müssen unbedingt in dieses Gesetz hinein⸗ garbeitet werden. Herr Wildgrube hatte für diese Forderung nur ein . Und auch die Mtegierung stellt immer noch über diese so einfache Dachte Erwägungen“ an. * Unternehmer, zumal die Groß⸗ industriellen, find der Schaffung von Arbeiter, und Angestelltenaus—

scüssen mit allen Millein feind selig entgegengetreten. Sie wollen

ben bon ihrem Recht der „Herren im Hause“ den Arbeitern wie auch

*. Angestellten gegenüber gutwillig nicht ein Quentchen aufgeben!

haben die Wah sen hintertrleben, fie haben die Arbeiterver treter ger r , es ist auch mit Erfolg versucht worden, sie zum Heeres⸗

senst ecinzjehen zu lassen. Die Arbeiter und Angestellten in den Etaatehztricben werten auch Hier won vornherein als Personen min⸗ deren Rechts behandelt. Zweifelhaft ist, ob auch die in gemein— nützigen Petrieben des Reichs, Staats oder der Gemeinden unker das h fallen; zweifelhaft ist guch, oh die 2060 e, , der Reichsban darunter gehbren! gluch auf die Gruppe der Ingestellten in den Rechlganwallg. und Nolariatebüros, die von. jeher sehr schlecht gestellt und von der Sozialpolitik vernachlässigt worden ist, würde das Gesetz keine Anwendung finden. Diese. Unzu⸗ änglichkeit der Vorlage muß der Höeichstag auf jchen Fall be seitlgen. Daß die Angestelltenkammerworlage in die .. ver⸗ 86 wid, ist der Hauptgrund des Mißtrguens, mit dein wir den ntwurf haben gufnehmen missen. Von Angestelltenkammern als nhängsel, der Handelskammern, einer veinen Unternehmerorgagni⸗ secisn, hält die sbelltenschaft nichts und bedankt sich Lafür. Die

tuch eh e Thenzähr mit ö ö Reden der Minister und

Angestelltenverbände haben ja selbst unter dem Burgfrieden im Kriege sich nicht die Anerkennung der Unternehmerschaft zu erringen ver⸗ mocht. Die Privatangestellten sind in ihrer großen Maffe nichts weiter als Arbeitnehmer. Der moderne Großbetrieb hebt ja mehr und mehr jede persönliche Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbei t⸗ nehmer auf; höchstens ein Teil der Oberschicht der Angestellten, Di⸗ rektoren, Diplomingenieure usw. stellt noch ein Mittelding zwischen Unternehmern und Arbeitern dar. Die große Masse der Angestellten, namentlich auch der Handlungsgehilfen, denkt, fühlt und empfindet auch nicht anders, als der Arbeiter; er ist nicht mittelständisch interessiert '. Keiner Arbeitergruppe ist im Kriege so übel mitgespielt werden als den Angestellten, auf deren Notlage die Arbeitgeber auch nicht die mindeste Rücksicht hinfichtlich Entlohnung, Ernährung und Behandlung genommen haben. Selbst rückständige Verbände von Purchaus arbeiterfeindlicher Färhung haben sich durch ihre bitteren Erfahrungen eines Besseren belehren sassen müssen, sie haben sich an den Lohnbewegungen der Angestellten beteiligen müssen, um nicht ihre Meitgliedschaften in hellen Scharen davonlaufen zu sehen. Geradezu skandalös ist das Verhalten der Firma Jöwe u. Co. in Berlin, einer der gewaltigsten Rüstungsfirmen, die für 1917 32 73 Dividende ge⸗ zahlt hat. Sie hat die genügende Aufbesserung der Bezüge der An— gestellten abgelehnt und sich auch dem Schiedsspruch des Schlichtungs⸗ ausschusses nicht gefügt. Es sind polstische Gründe, welche die Re— gierung und die Unternehmerschaft veranlassen, die Angestelltenschaft bon der Arbeiterschaft zu trennen. Man will die Angestelltenschaft dem Bürgertum erhalten. Abg.. Kuck hoff (Zentr): Allein Zweckmäßigkeitsgründe können nicht über diese Verbindung der AÄAngestell kenschaft mit der Arbeiterschaft entscheiden. Die neu sich entwickelnde An— gestelltengruppe sollte mit der Arbeiterschaft nicht verquickt werden. Man kann die, Angestellten sehr wohl von den Arbeitern trennen, wie es stets schon in der Berufszählung geschieht. Auch der Vorredner hat schon zwischen höheren und niederen AUn= Kestellten unterschieden. Die AÄngestelllenschaft befindet sich erst in der intwicklung und ist ein ungehener wichtiger Bestandteil unseres zu⸗ künftigen öffentlichen Lebens. Sie schiebt sich zwischen den Lohn— arbeiter und den Unternehmer, und fie ist berufen, in ber Zukunft eine ganz herborrggende Rolle zu spielen. Die Angestelltenschaft ist in den letzten Jahrzehnten in' einer außerordentlichen Vermehrung be— . Sie ist ferner sich selbst en, nicht einig, wie sie ihre Stel⸗ lung wischen Unternehmertum und Arbeiterschaft zu nehmen hat. Abg. Marguart (nl): Mit der Vertretung der be— sonderen Interessen muß in diesem Gesetze Ernst gemacht werden; es darf also der Kreis der Befugnisse der Kammern nicht auf Gutachten beschränkt bleiben, fondern sie müfsfen auch Anträge stellen können. Die Ausdehnung der Vorschriften für die Einigungsämter begrüße ich und trete auch dafür ein, daß der Schiedsspruch nicht nur auf eine moralische Wirkung be— . bleiben darf, sondern auch für bollstreckbar erklärt werden follte. ie Einbeziehung der Arbeitersekretäre und der Beamten der Berufs— vereine halte ich für einen großen Fortschritt gegenüber dem früheren ,,, Die Voraussetzungen für die il ung müssen aber auf, beiden Seiten gleich sein, Unterschiede dürfen hier zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht gemacht werden. Der An— estelltenstand ist ein ganz neuer Stand und sollte in eigenen ngestelltenkammern zusammengefaßt werden. Die Arbeitsgemeinschaft der kaufmännischen Verbände, die größte de uf, der organisierten Handlungsgehilfen mit 500 009 Mitgliedern, hal Anspruch auf Wür— digung und eventuell Berücksichtigung seiner Wünsche auch seitens des ö und diese Arbeitsgemeinschaft wünscht besondere Kammern. uch wenn statt der fachlichen die territoriale Gliederung im Gesetz vorgeschrieben werden sollte, wünschen die Handlungs« gehilfen eine gesetzliche Handelsvertretung, wie es für sie eigene Kauf— mannsgerichte gibt. Der Korrespondent, der Kassierer, der Handlungs⸗ reisende, sie können nicht dem Arbeiter einfach gleichgeftellt werden; bei jenen werden nicht bloß die , sondern auch die persönlichen Eigenschaften gewertet. Nicht nur die Angestellten, sondern auch die Prinzipale müßten gegen diejenigen auftreten, die Schundlöhne be⸗ zahlen. Ich erkläre mi , dagegen, daß Angestellten⸗ ausschüsse bei den Handelskammern in den einzelnen Staaken durch Landesgesetz eingerichtet werden. Die Kaufmgnnsgerichte üben nur nebenbei die Befugnisse eines Einigungsausschusses aus. Wir werden ern und mit Freuden mitarbeiten an einer raschen und gründlichen rledigung dieses Gesetzentwurfs. Die Vorlage geht an einen Ausschuß von 28 Mitgliedern. Darauf fährt das Haus in der Beratung des Reichshaus— haltsplans für 1918 fort und wendet sich dem Haushalt des Reichswirtschaftsamts zu.

Der Haushaltsausschuß, Berichterstatter Abg. Hoch (Soz.), empfiehlt die unveränderte Bewilligung. Zu dem ersten Titel der fortdauernden Ausgaben „Staatssekretärgehalt“ haben die Abgg. Antrick u. Gen. (Soz.) Kefolutionen vorgelegt, welche die Erhöhung der Gehaltsgrenze für die Versicherungspflicht der Angestellten auf 8000 6, ferner die alsbaldige Wiederinkraft⸗ setzung der Schutzbestimmungen für gewerbliche Arbeiter bzw. Uebergangsbestimmungen und schließlich den Erlaß von AÄn— ordnungen zur Regelung der Arbeitsvermittlung und Rechts— verhältnisse der ausländischen Arbeiter während der Dauer des Krieges fordern. Resolutionen gleicher Tendenz liegen vor von den Unabhängigen Sozialdemokraten. Diese sordern außerdem Arbeitslosenunterstützung aus- Reichsmitteln, Neu— festfetzung der Ortslöhne und des Jahresarbeitsverdienstes für landwirtschaftliche Arbeiter, Erhöhung der Leistungen aus der Lranken⸗ und Unfallversicherung und den Erlaß gesetzlicher Bestimmungen zum Schutze aller in Gewerbe, Handel und Verkehr beschäftigten Personen.

Abg. Hoch (Soz,) als Berichterstatter,; Der Etat dieses Amtes liegt zum ersten Male vor, da es erst im vorigen ahre vom Reichsamt des Innern abgetrennt worden ist.

Die Neuordnung dieses Amtes ist im Ausschuß sehr eingehend erörtert

worden. Redner gibt dann eine eingehende Uebersicht über die Zu⸗ ne , und die Obliegenheiten dieses neuen Amtes, das sich in

eine wirtschaftspolitische und eine soziglpolitische Abteilung gliedert.

Eine große Arbeit ist dem Amt erwachsen durch Uebernahme der Ge— schäfte des Reichskommissars für die Ueberganaswirtschaft.

Abg. Maper-⸗Kaufbeuren (HZentr): Deutschland war bei Ausbruch des Weltkrieges wirtschaftlich weit hinausgewachsen über seine militärischen Machtmittel. Wenn es hier auf einen wirksamen Schutz verzichtete, so geschah es, weil es an einen allgemeinen ,,, glaubte. Das ist der beste Beweis dafür, 363 Deutschland diesen Krieg nicht gewollt hat. Durch den Krieg hat eine große wirtschaftliche Umwälzung bei uns stattgefunden. Das Reich 5a einen großen Teil des mobilisierten Volksbermögens an Kriegskosten an sich ere gen und ist zum Schuldner eines Drittels des deutschen Nationglvermögentz an einen beschränkten Teil der deut⸗ schen Staatsangehörigen geworden. Daneben sehen wir zahlreiche Zerstörungen von Kapital und Arbeit. Dazu kommen die Milliarden— verluste durch die Invasionen des Feindes, wenn sie auch im Ber— gleich zu denen der Gegner nur minimal sind. Wir haben unsere halbe Handelsflotte verloren, und zahlreiche Betriebe mußten still⸗ gelegt werden. Viele Arbeitskräfte sind auch durch den Tod oder

egangen. An Kapital und Arbeit ist zositipes geleistet worden. Wirtschaft⸗ ine des Wortes verpulvert worden. erhalten geblieben. tel haben sich ge⸗ te versprechen, er⸗ Stickstoffes aus der

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S. Glänzend hewährt hat sich in diefem Kriege die deutsche andwirtschaft; ohne sie wären wir längst zufammengebrochen. Auch nach dem Kriege, und dann erst recht, werden wir dafür sorgen müssen, der deutschen Landwirtschaft dauernd Höchstleistungen zu 3 (Zustimmung rechts) Die Abhängigkeit von ausländischen Nahrungs⸗ mitteln ist viel bedenklicher und verhängnisvoller, als die von aus= sändischen Industrieerzeugnissen. Glänzend bewährt hat sich aber im Kriege auch die deutsche Sozialpolltik. Ihre Fortführung ist eine unbedingte Notwendigkeit. Den Forderungen der christkichen und anderen Gewerkschaften werden wir das größte Wohlwollen entgegen⸗ bringen. Auch die Angestellten sind ein sehr wichtiger Faktor in der deutschen Volkswirtschaft. Auf ihren Schuftern wird hauptsächlich die Mehrarbeit liegen welche wir zur Wicdererlanqung unserer Feistungs- fähigkeit in der Volkswirtschaft bedürfen. Das Reichswirtschaftsamt hat im Kriege ein „Gebiet nach dem andern an die militärischen In- stanzen abgeben, müssen. Jetzt ist darin eine rückläufige Bewegung eingetreten. Die dauernde Stillegung von Betrieben ist jetzt wieder dem Reichswirtschaftsamt übertragen. Das ist zu begrüßen, denn der unheilvollen, zum Teil unerträglich gewordenen Zersplitterung unseres ganzen, Wirtschaftslebens muß entgegengewirkt werden. Die ö gesellschaften müssen ebenfalls der Kontrolle des Reichswirtschafks⸗ amts unterstellt werden. Auch die Verminderung der Konzentration von Reichs- und Staatsbetrieben nach der Reichshauptstadt gehört zu den J. des neuen Reichswirtschaftsamts. Diese Hyper⸗ tropbie der Konzentration von Betrieben nach Groß Berlin birgt die größten. Gefahren in sich. In der Rohstoffverforgung berühren sich die Aufgaben des neuen Amtes sehr eng mit denen des Auswärtigen Amtes. Mit dem Osten sind wir ja zu einer vorläufigen Löfung in dieser Richtung gelangt; hoffentlich gelingt eine befriedigende Lösung auch mit den Weststagten, denn davon wird es abhängen, ob wir einer aussichtsvollen oder einer trüben Zukunft in der Volkswirtschaft ent— gegengehen. Die Frage der Regelung unseres wirtschafte—⸗ politischen Verhbältnisses mit DOesterreich- Ungarn ist ebenfalls don höchster Bedeutung. Die Erörterung darüber ist im Ausschusse vertraulich geführt worden. Hier werden besonders die Verhältnisse und die berechtigten Interessen der deutschen Landwirt schaft besondere Beachtung erfahren müssen. Ungeregelt ist noch die Frage der deutschen Forderung an das Ausland. Die Forderungen Deutschlands an die Westmächte betragen heute ein Wel—⸗ faches der Forderungen der Westmächte an uns; hier muß mit allen Mitteln auf Wiedererstgttung hingearbeitet werden. Allen diefen schwierigen Aufgaben des Reichswirtschaftsamts reiht sich als wichtigste und schwierigste an die Ueberleitung der Kriegs- in die Friedens wirtschaft. Die Schiffsraumverhältnisse bedingen, daß wir vom Auslande verlangen müssen, daß es das von ihm benötigte Kali in eigenen Schiffen, die uns Rohstoffe zuzuführen haben, von Deutsch= land abholt. Im einzelnen wird über die ausführlichen Vorschläge, welche der Ausschuß für Handel und Gewerbe zur Organisierung der Uebergangswirtschaft macht, später eingehender zu reden sein. Für diese Uebergangswirtschaft muß ein neues Ermächtigungsgesetz erlassen werden. Eine entsprechende Resolution schlägt der Ausschuß vor, und ich bitte um ihre einstimmige Annahme; wir sind nicht geneigt, einfach wie am 4. August 1914 dem Bundesrat zuliebe auf unsere Rechte zu verzichten. Auch für das deutsche Wasserstraßennetz bedarf es einer neuen, groß- zügigen Wirtschaftspolitik; die Bedeutung der Wasserstraße hat erst dieser Krieg in ihrer ganzen Größe erkennen lassen. Uns fehlt noch eine genügende Produktions- und Verbrauchsstatistik. Möge über den Toren des neuen Reichswirtschaftsamts in ehernen Buchstaben der

alte römische Spruch leuchten: Salus publica suprema lex! (Bei-

fall im Zentrum.)

Abg. Dr.

Südekum (So: Die Zweiteilung des Reichsamts des

Innern, das sich zu einem wahren Mammut ausgewachsen hatte, und die Abzweigung des Reichswirtschaftsamts war eine innere Notwendigkeit. Noch vor einem Jahre erklärte der Staatssekretär Helfferich diese Teilung für unmöglich, und wenige Monate später war sie eine Tatsache. Das spricht, dafür, daß auch die Regierung noch zu lernen fähig ist. Ein „»Unmöglich“, ein „Niemals“ wird uns von dieser Seite nicht mehr schrecken. Die Teilung, wie sie erfolgt ist, hat unseren Wünschen nicht entsprochen. Erst dann, wenn der überragende Einfluß des preußischen Handelsministeriums zurückgedrängt sein wird, werden wir in Deutschland zu einer größeren Einheitlichkeit auf diesen Ge— bieten gelangen, wird der Antagonismus zwischen dem Reich und Preußen hier verschwinden. Wir haben die Ernennung des Ober. bürgermeisters Schwander mit Freuden begrüßt und nur mit großem Bedauern diesen tüchtigen Sozialpolitiker nach wenigen Wochen wieder scheiden sehen. Das soll kein Mißtrauen gegen Herrn von Stein bedeuten, in dem wir auch den gewissenhaften Verwaltungs beamten schätzen. Gewaltig sind die Aufgaben, die dem neuen Amt aus dem allgemeinen Weltumsturz dieses Krieges erwachsen. Die Welt ist zu einem Chaos geworden. Wir kennen den Ausgang des Krieges nicht, aber sopiel ist sicher, daß an seinem Ende nicht nur gewaltige Machtverschiebungen sich vollzogen haben, sondern daß er auch in sich selbst eine wirtschaftliche Revolution bedeutet, deren Tatsache unbe— streitbar ist, während ihre Ausdehnung nicht zu ermessen ist. Üner—