1918 / 124 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 May 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlich«n uns Unterrichts- angelegenheiten.

Dem Direktor des Provinzialmuseums für Vorgeschichte in Halle a. S. Dr. med. und phil. Hans Hahne und den Malern Ernst te Peerdt und Andreas Dirks in Düsseldorf ist der Titel Professor verliehen worden.

Ministerium des Innern. Bekanntmachung.

Nachdem der Herr Reichskanzler mit Ermächtigung des Bundesrats einen zweiten Nachtrag zur deutschen Arznei⸗ taxe 1918 herausgegeben hat, bestimme ich, daß dieser Nach⸗ trag mit Wirksamkeit vom 1. Juni 1918 ab für das König⸗ reich Preußen in Kraft tritt. Die amtliche Ausgabe des 2. Nachtrags erscheint im Verlage der Weidmannschen Buch⸗ handlung in Berlin SW. 68, Zimmerstraße 94; sie ist im Buchhandel zum Ladenpreise von 25 8 zu beziehen.

Berlin, den 28 Mai 1918.

Der Minister des Innern. J N.: Kirchner,

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung. Die Liguidation der Firma G. Green C Sohn, G. m. b. H. in Coöln ist beendet. Berlin, den 24. Mai 1918.

Der Minister für Handel und Gewerbe, J. A.: Neuhaus.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Dem Superintendenten Wagner in Friedeberg N.M. ist 4. Ephoralamt der Diözese Friedeberg *. M. übertragen worden.

Bekanntmachung.

Dem Gärtner Heinrich Zutterley in Altenbochum, Wasser⸗ straße 714, bade ich die Wiederaufnahme des Handels mit Gemüse gestattet.

Bochum, den 25. Mai 1918.

Der Landrat. Gerstein.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Belannimachung jur Feinhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 wird 1) dem Handels⸗ wann ugust Knobloch in Bunzlau, Gnadenberqerstraße 25, 2) dem Kutscher Hermann Lehmann in Bunzlau, Schloßstraße 9, der Handel mit Raubfutter aller Art wegen Unzuperläfsigkelt in bezug auf diesen Gewerbebetrieb hiermst untersag t. Belde haben die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Bunzlau, den 25. Mai 1918.

Die Polielverwaltung. Richter.

Bekanntmachung.

Dem Bergmann Michael Lucjak und dessen Ehefrau aner geb. Styme igt, sewte dessen Tochter Maria Äueczak, sämtlich in Hahinahorst, Bülowstr. 40, habe ich auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RSG BI. S. 663) den Handel mit Lebensmitteln und sonstigen Gegen stän den des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit bis auf weiteres untersagt.

Dortmund, den 22. Mal 19183.

Der Landrat. J. V.: Dr. Burchard.

Sekanntmachung.

Der Ehefrau Pelagia Privbyl, geb. Laschewski, in Habingborst, Bälowstratze 15, babe ich auf Grund der Bunde ratz, verordnung vom 23. Stptember 1915 (RG Bl. S. 603) den Handel mit Brot und Backwaren wegen Unzuderlaͤssigleit big auf weitere untersagt.

Dortmund, den 23. Mai 1918.

Der König'iche Landrat. J. V.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung.

Semäß 5 1 Abs. I und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 (RGBlI. S. 603) über die Fernhaltung unzu⸗ ver lässiger Personen vom Handel habe ich dem Kaufmann Fredrich Hüfner, geb. am 20. Mai 1867 in Zeitz, bier, Kirchfeldstraße 1536, wohnhaft, die Ausübung des Handelz mit Gegen ständen 3 . , an . ,,, ing⸗ esondere mit Nahrungs⸗ un enußmitteln, für das t Reichsgebiet untersagt. f .

Düsseldorf, den 22. Mal 1918.

Vie Poltzeiveriwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundegratsperordnung vom 23. September 1916 babe ich dem Wächter Adolf Mever, Wind cheidstraße 4, der Witwe Anton Marx, Gertrudsestraße 1, dem Rahnarbeifer Her⸗ mann Nickstent, E.-Greden/ v, Weg zur Platte 38, der Ehefrau Gust av Grebe, Schlentzofstraße 72, den Handel mit Leben? und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täg⸗ . Bedarfs sowie die Vermtttlertätigkeit hierfür unter⸗ agt.

Essen, den 23. Mai 1918.

Die Staͤdtische Polijeiverwaltung. J. V.: Rath.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann G. Hildebrandt, hier, Dryanderstraße 16 ist vom 1. Mat 1918 ab der Handel mit en n i , mitteln wegen Unzuvperlässigkelt un ter sagt worden.

Halle, den 24. Mai 1918. Die Poltjeiwrrwaltung. J. A.: Wurm.

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der Verordnung des Reiche kanzlers vom 23. Sey⸗ tember 1915 babe ich dem Händler und Trinkballenbesitzer Gu stay Schulz at. Menn igmann sewie seiner Ehefrau hier, Sybillen⸗ straße 3, mit dem 30. d. Mt. jedweden Han del mit Lebens. und Futtermitteln sowie mit Gegenstähden des täglichen Be⸗ darf und ede Vermitttertätte keit blerju untersagt und dem Schal die Tiinkballe vom gleichen Tage ob geschlossen. Vie

Anordnung Betroffenen zu eistatten. Hamborn am Rbein, den 25. Mai 1915 Der Ober bürger meister. Schrecker.

Bekanntuachung.

auf diesen Vandelagbetrieb unter sagt. Die Ftosten dieser Bekannt- machung sind von Klopffleisch zu erftatten.

Hamm, den 25. Mai 1918. Der Königliche Landrat. J. V.: Deimel, Rechnungsrat.

Sekanntmachung.

hat Seidel zu iragen. Liegnitz, den 23. Mai 1918. Die Polizeiverwaltung. Charbonnter.

GSekanntmachung.

(R HBI. S. 603), habe ich der Ehefrau des zum Heeresdlenst ein- gejogenen Pferdemetzgets Theodor Neu in Vtllingen durch Ver—

und Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuver— lässiakeit untersagt. Di⸗ Kosten der amtllchen Bekangtmachung dieser Verfügung find von dem Betroffenen zu tragen. Saarlosris, den 23. Mai 1918. Der Landrat. Schellen.

Bekanntmachung.

Nach Voischrlft des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

I), der auf Grund Allerböchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß des Staats ministertums bom 16. März 1918, betreffend die Genebmigung der ron der Generalversamẽmlung deg Kur, und Neumctkischen Ritterschaftlichen Kreditinstitutt am 19. Deiember 1917 beschlossenen Nachträge zu

1. den riglementarischen Bestimmungen des Kreditinfittuts und zwar zu dem am 25. Februar 1910 genehmigten Regulatio in der Faffung des Nachtrags vom 27. April 1914,

2. bem Statut der Kur, und Neumärklschen Ritterschaftlichen Darle hut kasst,

durch die Amtahlätter

der Königlichen Regierung in Dotsdam und der Stadt Berlin Ne. 15. S. 130, aufgegeben am 13. April 1918,

der Königlichen Reglerung in Frankfurt a. D. Nr. 14 S. 83, ausgegeben am 6. April 1918,

der Königlichen Regterung in Marienwerder Nr. 14 S. 113, ausgegeben am 6. April 1918,

der Königlichen Regierung in Stenin Nr. 16 S. 109, ausgegeben am 20. April 1918,

der Königlich n Regierung in Közlin Nr. 14 S. 66, ausgegeben am 6. April 1918,

der Könialichen Regserung in Liegnitz Nr. 13 S. 89, ausgegeben am 30. März 1918, und

der Köntglichen Re terung in Magdeburg Nr. 15 S. 84, auk⸗ gegeben am 13. April 1918,

2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Grlaß deg Staatsmintstertums vom 25. Meürj 1918, betreffend die Verleihung des Enteignungk— rechts an die Stadt Höxter zur Erweiterung des städtischen Be= gräbnigplatzes, durch daß Amtsblatt der Königlichen Regierung in Minden Nr. 17 S. 73, ausgegeben am 27. April 1918,

3) der auf Grund Allerhöchfter Ermächtigung vom 16. August 1914 (Gesetzsamml. S. 153) ergangene Erlaß deg Stgafsministeriumg vom 12. Aprftl 1918, betieffend die Verleihung des Enteigaungzrechtg an die Ilse Bergbau Attiengesellschaft zu Grube Ilse N. TX. jur Ar. legung von Abraumbalden für ihr Braunkoblenbergwerk Erika bet Laubusch im Kreise Hoverswerdg, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Llegnitz Nr. 18 S. 131, ausgegeben am 4. Mal 1918.

Aichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 29. Mai 1918.

Seine Majestät der Kaiser und König hat am Sonnabend, den 25. Mai, von der Front kommend, einige Stunden in Frankfurt a. M, geweilt, um Ihrer Königlichen Hoheit der schwer erkrankten Land gräfin von Hessen, die das älteste lebende Mitglied des Hohenzollernhauses ist, einen Besuch abzustatten.

Seine Majestät der Kaiser und König hat vom Schlachtfelde südlich Laon, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, folgendes Telegramm an Ihre Majestät die Kaiserin und Königin gerichtet: Ihrer Majeftät Katserin. Neueg Palais Wilbpaik.

Wilbelm hat heute die Engländer und Franzosen auf dem Cbemin des Dameg angegriffen. Dle start autzge baute Pöhen⸗ stellung ist nach gewaltigem Artilleriefeuer von unserer herrlichen Infanterie ersfümt worden. Wir haben die Aisne übeischtitten und nähern unß der Vesle.

Fritz mit der ersten Gardeinfanteriedivision hat als einer ber ersten die Atsne erreicht; auch die 23. Dioision dat sich wiederum ausgejeichnet. Der Engländer wie der Franzose Kind vollständig überrascht worden. Unsere Verluste sind gering. Morgen geht es wetser! Gott hat uns einen schönen Sleg beschert und wstd ung weiter helfen. Grüße. Wilhelm.

Der Reichskanzler Dr. Graf von Hertling hat an die

Witwe des verstorbenen Oberbefehlshabers in den Marlen Generalobersten von Kessel, wie „W. T. B.“ mitteilt, folgende Beileidsdepesche gesandt:

Mit aufiichtiger Trauer habe ich die Nachrickt von dem un— erwarteten Heimgange Ihres Herrn Gemahls erhalten. Ich bitte Gure CGrjellenz, meiner wärmmen Anteilaahme versichert ju sein.

Reichtkanzlet Graf Hertling.

durch das Verfahren entstehenden Kosten, insbesondere die Gebühren

für die vorgeschrie bene öffentliche Bekanntmachung, baben die von der

Auf Grund der Bandesratsosrordnung vom 23. September 1915 (RG Bl. S. 603) habe ich dem Händler Gustapv Klopffletsch in Perringen, Haus Nr. 132, durck Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfa, ins— belondert mit Lebenemitteln, wegen Unzuverlässigkeit ig bezug

Dem Müblenbesttzer Hermann Seidel hieiselbé, Neue Glogauerstraße 472, ist auf rund der Bundesratsperordnung über die Fernbhaltung unzuverlässiger Personen vom Yandel vom 23. Ser—⸗ tember 1915 (Reichs. Gesetzbl. S. 603) der Müählenbetrteb ein- schließlich des Handelg mit Müllereierzeugnissen bis zum 12. Junt dleses Zahres unter sagt worden. Die verauslagten Barauslagen sowie die Gebühren der öffentlichen Bekannnnachung

Auf Srund der Bundetratsvetordnung vom 23. September 1915, betreffend die Feꝛnbalsung unzuberlässtzer Personen vom Handei

fügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebensmitteln

Der Bundesrat versammelte sich heute zu e V sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für . Verkehr, für Justizwesen, für das Landheer und die Festungen unb für das Seeewesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr, für das Landheer und die Festungen und fũr das Seewesen, der Ausschuß für Justizwesen sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr Sitzungen. 1

Der Oberbefehlshaber in den Marken und Generaladi Seiner Majestät des Kaisers und Königs, , Kessel ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern kurz vor Mitternacht in seiner hiesigen Wohnung verschiedenꝰ nachdem er vorgestern früh einen Schlaganfall erlitten hatie, von dem er sich nicht wieder erholen konnte.

. Die durch das neueste deutsch⸗französische Abkommen ver⸗ einbarte teilweise Näumung der Schweiz von den zurzeit dort Internierten wird, wie „Wolffs Telegraphenbäro“ mitteilt bis etwa Mitte Juni dauern. Unmittelbar daran anschließend soll die Internierung der Offiziere in der Schweiz und n Austgusch der unter das Abkommen fallenden Unteroffiziere und Maunschaften beginnen. Bei den bestehen ben Trans zort— schwierigkeiten, die in Deutschland wie auch in der Schweiz und in Frankreich vorliegen, muß damit gerechnet werden daß die Durchführung des großen Austausches längere Zeit in Anspruch nehmen wird. 4

Am heutigen Tage ist eine neue Bekanntmachung (Nr. 6. 7005. 18 K. R. A)], betreffend Beschlagnahme und Vor? ratserhebungen von Gummibereifungen für Kraft— fahrzeuge jeder Art, erschienen, die an Stelle der Bekannt— machung Nr. B. J. 622/4. 15 K. R. A. vom 16. Mai 1915 getreten ist. Durch die neue Bekanntmachung werden sämt— liche Gummibereifungen (Decken, Schläuche, Voll reifen) für Kraftfahrzeuge jeder Art (Krafwwagen, Krafträder) beschlagnahmt, gleichgültig, oh sie sich an Wagen (auch an zuge⸗ gelassenen) befinden oder nicht, ob sie von irgend einer Stelle früher freigegeben oder ob sie im Inlande oder Auslande erworben sind. Nicht beschlagnahmt sind lediglich die Be— reifungen, die sich im Eigentum der Heeres⸗ oder Marine— verwaltung befinden.

Trotz der Beschlagnahme bleibt jedoch die Benutzung

der Bereifung auf Grund einer schriftlichen Benutzung. erlgubnis der Inspektion der Kraftfahrtruppen gestatiet. Nach dem 15. August 1918 haben jedoch nur solche Benutzungt⸗ erlaubnisscheine Gültigkeit die nach dem 29. Mai 1918 erteilt sind. Im übrigen sind Veränderungen und rechtsgeschäftliche Verfügungen über beschlagnahmte Gegenstände nur mit Ein— willigung der Inspektion der Kraftfahrtruppen erlaubt. . Gleichzeitig ist für die beschlagnahmten Gegenstände eine Meldepflicht, angeordnet. Die Meldungen sind auf bhe— sonderen amtlichen Meldescheinen bis zum 20. Juni 1918 an die Inspektion der Kraftfahrtruppen zu erstatten.

Es muß damit gerechnet werden, daß ein Teil der be— schlagnahmten Gegenstände von der Heeresverwaltung in An— spruch genommen werden wird. Es empfiehlt sich daher, auf Anfordern der Heeresverwaltung die Gegenslände freiwillig an diese zu verkaufen, da sonst eine Enteignnng vorgenommen werden müßte.

Der Wortlaut der Bekanntmachung, die verschiedene Einzelbestimmungen enthält, ist bei den Landratsämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden einzusehen.

Nach einer Mitteilung des Oberkommandos in den Marken erhält der 5 16 Adsatz 2 Satz 1 der Verordnung vom 23. April 1918 Sekt. O 258 517 betreffend Streckung der Heeres näharbeiten, folgende Fassung:

Vom 1. Juli 1918 ab berechtigen nur die neuen Ausz⸗ weiskarten gemäß den BHestimmungen vorstehender Verorbnung zur Beschäftigung mit Heeresnäharbeiten.

Batern.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Wirklicher Geheimer Rat. Dr. von Payer und der württembergische Minister— piäsident Dr. Freiherr von Weizsaecker sind gestern in München eingetroffen und, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, von Seiner Majestät dem König in Aublenz empfangen worden.

Branunschweig.

In der gestrigen Sitzung der Landesversamm lung führte der Minister Krüger bei der Beratung der Wa hl⸗ rechtsvorlage und der Vorlage eines Gesetzes über die Zusammensetzung der Landesversammlung laut Be— richt des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus:

Vie ausgleichende Gerechwakeil erfordert es, daß diejenigen, wel cke etzt Schalter an Schalter brac ßen kämpfen, rach ihrer ücklehr nicht mit verlchledenem Maße gemessen werden auf p'litischen Gebiete und vor allem auf dem seplel umstrtttenen G biete den Wahlrechts. Dle Regierungsporlage soll jeder Bebölkerungstlae die Gelegenheit geben, im Landtage an der wirtschaftlichen Falmwicklang dig Van des mituarbeiten. Bie berufsständischen Wahlen sollen, velbebalten werdeg mit eintgen Abänberungen deg KReste henden. Gntgegen der Kommlssion, die zwar mit dem ffaatfell der indtrekten Wahl und des Dreiklafsenwahlrechts einberstan den ist, aber durch Ein— führung des Pluralwahlrecht, das bodenständige Element zu stämken wünscht, erblickt vie Regierung dieselbe Sicherung in der Forderung des längeren Wohnsitzeg im Heriogtum Und in der Gemelnde. te Neglerung will die Verhältniswahl für die Stadt Braunschwelg ein führen, um alle Interessentenkreise ju ihrem Recht kommen ju lafsen. Die Regierung ist zweifelbaft, ob der von der Kommmission vorge— schlagene Weg des Wahljwaggs zum Ziele führt. Wer nicht frei⸗ willig seine W bipflicht erfällt, ber wird fich uch durch die sen Paragraytzen nicht damn bringen lassen. Der Minister schloß: Rir bürseg nicht auzeinandergehen, obne eiwas geschaffen zu haben, was das Volk verlangen kann. Vas Wohl des Ganzen sei der Leitsatz aller Verhandlungen!

Lippe.

Seine Hochfürstliche Durchlaucht der Fürst Leopold vollendet morgen das 47. Lebensjahr.

Desterrelch⸗Rngarn. Der in Salzburg abgehaltene deutsche Volkstag hat einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der es dem „Wolfsschen Telegraphenbüro“ zufolge heißt: J Wir verlangen, Laß dag beutsche Volt in Oegerreich enblich feine

geschichtliche und durch die Erctgnisse voa dier Kriege jahren serecht⸗

ähtende Stellung erhalte, daß tschechische und südslavlsche

zl. . ohne Ansehung der Person und o nden rücksichts los unterdrückt werden. Wir verlangen GStaatssprache, Erhaltung der deuischen Volksteilt in Caren landern und sich ra unseren deutsckböbmischen Volkt— en re Uateistützung in ihrem ichweren Kampfe zu. Mit ver⸗ en gurückweisung, eines füdslapischen Stagtes, der Deussch= len Prettungsles vom Merre abichneiden würde, wir verlangen urschung der durch die it Ali nische Irredenta unter Mithilfe der äung unz entfremdeten sünlichen Gebiete. Wir verlangen, daß me ic ar on dem milttärischen und wirischafllichen Bündnisse mit Ii, und festgehalten und daß diesez Bundesverhältais vertlest und e ale ron außen oder innen kommenden Angriffe pragmarlsch ge

het werde.

ö. Unter Führung des Landesausschußmitglieds Corrodini die Bürgermeister und Pfarrer von 11 der Izßten italienilchen Gemeinden von Südtirol heim mnöeshauptmann Schroffl erschienen und haben ihm nach dem Liener Telegraphen⸗Korrespondenzbüro“ erklärt, daß die große schrheit der italienischen Bevölterung mit ihren radikalen Volka— mossen nicht einverstanden sei, und daß die staats treuen Italiener é Tirol dem Mongrchen eine Ergebenheits⸗ und uldigungs adresse überreichen wollten, in der sie ihre palttaͤt aus drückten und darum bäten, daß kein Fußbꝛeit uischen Bodens an Italien abgetreten werde. Die Ab

mung sprach sich scharf gegen das Vorgehen der wenigen saedentisten in Südtirol aus. Landeshauptmann Schroffl scherte der Abordnung, daß für die patriotische Be⸗ kerung von Südtirol keinerlei Anlaß zu irgendwelcher zorgnis vorliege.

Dänemark.

Der Reichstag ist gestern nach, einer Meldung des huuschen Büros unter großer Feierlichkeit im Schloß histiansborg, dem neuen Reichstagsgebäude, vom König solgender Thronrede eröffnet worden:

Dännsche Männer und Frauen, Milglteder des Reichetags! Wenn zewänscht babe, unter Ibnen persönlich diese Reichstagstagung ju Fin, so geschieht dis, wie alle einsehen werden, wen dieser Tag Funser Vaterlaad sr bedeutungsvoll ist. Zum ersten Male 6 der Reichstag zusammen, zusammengesetzt und eiaberufen ij dem daͤnischen Verfassungägesetz, das allen Bürgern betz del, Frauen wie Männern, dag gleiche Recht gibt, sich an Gesetzgebuag zu beteiligen. Auch ia anderer Hinsicht ist sn Tag bedeutungsvoll, da zum ersten Male nach hald 34 Jahren

hieich tag wieber an diesem hbistorischen Orte zusamment ritt, wo mals seine Heimstätte war, und wo jetzt ein neues Christtansborg pGltz des Königs, des Gesetzes und des Rechtes eröffnet wird, als n Ihrer Verhandlungen und Beschlüfse. Während also vieles hi vrrelnigen scheint, um diesen Ta hell und festzich zu gestalten, hen alle doch ihr! Gedanken darauf gerichtet, daß auf ur serer Zu⸗ amenkunft wie auf Ihrer künftigen Arbeit schwere und dunkle Wolken ken. Wahrend des Welikrieges wurde daß nun gültige Grundgesetz scfffen. Aus der neuen Verfassung bervorgegangen, tritt der sbheiag zu einem Zeitpunkt zusammen, wo noch die Staaten und l, zu denen Vänemark glücklicherwelse freundschaftlicke Be⸗ ungen unterhält, im Kriege mit einander steben, während Schwierig. hn und Gefahren in erhöhtem Maße neutralen Staaten bereitet den. Ihrer Arbelt wünsche ich Glück uad Segen, daß sie zum ble des Volkes und des Landez, zur Bewahrung des Friedens und

Gihaltung der Selbfländigkeit des Reiches beltrage. Ihre Arbeit s seldstverständlich von dem herrsckenden Zustande unter ständiger ier Berücksichitgung der Ansprüche, welche die auswärtigen und jnen Verßkälinisse an ung stellen, geleitet werden. Die strenge Jleichmäßlge Neutralltärspolttik, welche die Reglexrung von Anfang bösolgt hat, hat die uneingeschränkte Zustimmung der Bürger detz as und aller Paiteien des Reichstages erhalten und bet den sihrenden Mächten Anerkennung gefunden. Diese Politik

die Regierung unabänderlich auf dem bither ver—

n Wenge fortsetzen, und wir müssen hoffen, daß im Zeichen stentralität ur sere Bestrebungen, die Versorgung des Vnzes die Grwerbe tätigkeit zu sichern, nicht auf Schwierig- n stoßen werden, die sich nicht durch Verhandlungen binden lassen. Mit innerlicher Freude, die, wie ich weiß, von n Dänen geteilt wird, hebe ich bte immer wachsende Zusammen⸗ lät jwischen dea drek nordischen Völkern hertor. Im Innern des des muß die Arbeit, wie bisher, darauf gerichtet sein, den auf der öterung tuhenden harten Druck ju lindern, den der Weltkrieg so vielen Gebteten verursacht hat. Ich bia überzeugt, daß daz mhißtsein von der Notwendigkeit, dag dem Lande Bienliche zu ichen, selbst stark von einander abweichende Anschauungen

bemeinsamem Fühlen und ju emeinsamem Ziel vereinen . Ties gilt auch für die Ordnung des Verhältnisfes chen Daͤnemaik und Island, wobei ich davon ausgebe, daß bei gin Auftreten dänischersend die Verhandlung die Streltpunkie fenen wird, die ein volles und gutes Eirvernehmen hindern. Gs f sich kaum ein Anlaß ergehen, Ihnen in dieser außerordentlichen schtagJztagung andere edevtungsvolle Vorsch äge vorzulegen olg die, iche die Forderungen des Augenblicks und die wechselnde Schwere

Berhältuisse gebleten. Verantwortungevoll und ernst ahtr wind die kilelt sein, die Ste errrartes. Ich bin überztugt, daß sich jeder von men die ser Berantwortung in vollem Umfange und des allumfassenden nntkes der Zeit bewußt sein wird, so daß er keinen Augenblick ver n wird, daz bier? im Tänischen Reichstag Bägemaik in Wort U Tat von auzerkorenen Männern und Frauen für die Gegenwart so Zulunft geschüßt wird. Jadem ich hiermit die außrordentliche hung des Reichgtagz für eröffnet erkläre und die Thinge auffordere, Harter der Fuͤhrung ih rer Aliersplästdenten zu verfammeln, heiße d(ie alle mit dem Fröniglichen Wunsche für Ihre voterländische r an diesem feierlichen Tage willkommen. Hiermit Gott be⸗ shlen!

Norwegen.

Gestern ist das Uebereinkommen mit Amerika ver— senllicht worden. Das vom 10. Mai ab für die Dauer des teges geltende Übereinkommen fann beiderseits auch nach lem Jahr, vom 30. April 1918 an, und später mit dre, smnatlicher Frist gekündigt werden. Ueber den Inhalt teilt uk Telegramm Büro“ folgendes mit:

orwegen bekommt rie näberbejrickneten Warenmengen, die es ö insofein der Verbrauch der Vert inigten Staaten sie nicht be— let und die Versorgung der mit Amerika vert ündeten Nationen tc nicht beeinträchtigt wird. Die Waren dürfen weder direlt ih ndireft nach elnem mit Amerika keieß führenden Lande oder deffen utbndtten auegefũ rt wer pen, das selbe gilt far Produkte, zu denen von hen eingeführte Artikef veiwendet werden. Amerika verspricht

iu tun merif

winten, ü —nrfeuren n evlunichtigt⸗ niweigern, Er⸗ Jeder be⸗

und 4000 Tonnen Eisenerj, wobon nichts Schwefelkles oder Mangan enthalten darf. Doch kann eine weitere Menge ausgeführt werzen als Ausgleich für Eisen und Stahlwaren nach Norwegen, aber nicht mihr als im Jchre 1917. Ferner diirfen ausgeführt werden: 1000 Tannen Zink, 40 Toanen Aluminium und nicht über 200 Tonnen Kupfer als Ausgleich für kupftrhaltige Basen. Antimon, Witmur, Glimmer, Mangan, Nickel, Zinn, Tit zn ium, Wolfiam, Chrgmerz, Schwefelkies, Molybdän und Nicrale dürfen nicht nach den Zentralmächten ausgeführt werden, außer den oben erwähnten 8000 Tonnen Kalilumnitrat. Von anderen nicht erwähnten Artikeln darf die Aussuhr nicht diej⸗ nige im Jahre 1817 üherfttigen. Das Kriege handelsamt verspricht, die Zufuhren solcher Waren zu beschleunigen, von denen die Voriäse in Rorwegen infolge langer Stockang der Zufuhren eischöpst sind. Noiwegen versyricht den Vereinlgten Staalen und den Herbündeten verichledene näher— beirichnete Waren im Betrage von über eine Million Tonnen zu senden sowie ferner 48 000 Tonnen Fische und Fischerzeugnisse.

Utraine.

Der Ministerrat hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, unter dem 23. Mai eine Verordnung erlassen, wonach in Gemäßheit des Feldbestellungserlasses des Feldmarschalls von Eichhorn vom 6. April d. J. die Ernte der im Frühjahr bestellten Felder dem Besteller gehört. Dieser hat dafür dem

Besitzer in Geld oder in natura eine kleine Abgabe laut

Vereinbarung mit Rücksicht auf das Ernteergebnis, aber nicht höher als ein Drittel der Durchschnittspacht der betreffenden Gegend zu zahlen sowie für die vom Besitzer im Herbst vor⸗ genommenen Bestellungsarbeiten und sür die auf diesem Lande liegende Grundsteuer und Semstwoabgabe für das Jahr 1918 Entschädigung zu leisten.

Nachdem bereits selt längerer Zeit eine starke Werbe⸗ tätigkeit der Entente in Kiew festgestellt war, deren Spuren nach dem dortigen griechischen Konsulate wiesen, sind obiger Quelle zufolge unter Mitwirkung der ukrainischen Behörden durch die deutsche Feldpolizei der griechische Wahlkonsul Gripari und der griechische Wahlvizekonsul Wassilia di unter Spionageverdacht verhaftet worden. Letzterer ist nach Feststellung seiner Persönlichkeit zunächst wieder entlassen worden.

Finnland.

Die Neubildung des finnischen Senats ist nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ beendet, Sämtliche Senatoren bleiben im Amt. Siaatgminister ist Paasikipi, Kriegsminister Oberst Thesleff, Minister des Auswärtigen Senator Stenroth und Minister ohne Porte— feuille Sa rio. Zugleich ist Landwirtschaftsrat Paloheimo zum Chef des Lebensmittelamts ernannt worden.

Amerika.

Der Präsident Wilson hielt vorgestern an beide zu einer gemeinschaftlichen Sitzung versammelte Häuser des Kongresses . Ansprache, in der er dem „Reuterschen Büro“ zufolge erklärte:

Ver Kongreß müsse alle Polttik binter den vorgeschlagenen Maß⸗ nahmen unaufschiebbarer Steuererböhungen zurückstellen. Dir Steuererhöhungen betiäfen hauptsächlich Einkommen, Krlegs⸗ gewinne und Luxusartikel. Gg wärde eine ungefunde Finanzpolitik sein, einen zu gioßen Teil der Einkünfte durch Anleiben au mzubringen. Vler Milliarden Dollar seien letzt durch Steuern beschafft worden. Sie genügten aber nicht für den sehr erwelterten Voranschlag. Alles erscheine fetzt nichtig gegenüber dem Ziele, den Krieg zu gewinnen. Gs dürfe kelne Pause oder Unterhrechung elntreten. Da ganze Unternehmen müsse mit wachsender Energie durchgeführt werden, biz der Feind geschlagen set.

Der amerikanische Kriegssekretär Baker bemerkt zu

einer vom Provostmarschall, General Crowder, veröffentlichten

Verordnung, nach der alle Militärpflichtigen in un⸗ wichtigen Betrieben entweder in das Heer eintreten oder Kriegsarbeit verrichten sollen:

Die Maßnahme richte sich nickt gegen Arbeltslose, Ausständige würhen nicht zu den Müßtggängern gerechnet weiden. Es sei nicht die Absicht des Kriegs depar temeutg, weder bei dieser noch het irgend einer anderen Maßnahme, die Verhältnisse der arbeitenden Klassen des Landes militärischer Aufsicht zu unterwerfen. Der eimige 3weck der Verordnung sei, den Aemtern, die mit ver Untersuchung der Frei⸗ stellungen betrcut seien, bei der Anwendung der Besthnmungen über diejenigen Beschäftigungen, die eine Fristung oder einen Aufschub des Dlensteintritts begründen, behilflich zu sein.

Die Kubanische Gesandtschaft in Washington hat ohiger Quelle zufolge eine Erklärung veröffentlicht, nach der die mexikanische Regierung dem kubanischen Geschäftsträger mitgeteilt hat, daß die Zu rückberufung des mexikanischen Geschäfts trägers in Hapanna nicht den Abhruch der Beziehungen zwischen beiden Staoten bedeute. Der kubanische Gesandte spricht das Vertrauen aus, daß der Zwischenfall bald erledigt sein werde.

Krlegsnachrichten.

Berlin, 28. Mai, Abends. (W. T. B.)

In Fortführung unseres Angriffs über die Aisne wurden die Erfolge des gestrigen Tages erweitert. Wir stehen im Kampf um den Abschnitt der Veshle zwischen Soissons und westlich von Reims und haben zu beiden Seiten von Fismes das südliche Ufer genommen.

Der deutsche Angriff ist in dauerndem Fortschreiten. Am ersten Sturmtage war bereits 10 Uhr Vormittags der Aisne⸗ kanal an zwei Stellen überschritten, nachdem die gewaltigen Berg⸗ stellungen und Befestigungen der Franzosen in kürzester Zeit in glänzendem Sturmlauf genommen waren. Der Feind war in keiner Weise auf den Angriff vorbereitet. Die erst kürzlich hier eingesetzten englischen Divisionen waren völlig überrascht. Die i ef. hatten nur öriliche Angriffe erwartet. Bereits sind von 6 Divisionen Gefangene eingebracht, darunter zahl⸗ reiche Engländer der 50 und 8. englischen Division. Nachdem der steile Winterberg schon 4 Uhr 13 Minuten in deutscher Hand war, wurde der Chemin des Dames vom Westen her flankiert. Um 11 Uhr 20 Vormittags waren die deutschen

Sturmtruppen bereits im Besitz der Linie Vauxaillon Hameret

Ferme Höhe 1651 nördlich Soupir Nordrand Moussy Paissy —Vassoane = Craonelle. Um 11 Uhr 20 Vormittags waren der Kugelberg und Villerberg erstürmt. Wiederum wurde mit erstaunlicher Schnelligkeit die Artillerie nachgezogen und sofort in Stellung gebracht. Bei Cerny war die Straße durch Erdrutsch gesperrt, jedoch nach einer Stunde wieder frei⸗ gemacht. Die von der Dinssion gemeldeten Gefangenenzahlen wachsen beständig. Schon sind in großer Zahl erbeutete Ge⸗ schütze gemeldet. Die eigenen Verluste sind gering. Die feind⸗

liche Artillerie antwortete stellenweise nach dem deutschen Wirkungsschießen nicht mehr. J .

, , Eourtecon und die Bovelle- Hochfläche, die be⸗ rühmten Mittelglieder des gewaltigen notürlichen Festungs⸗ waldes des Damenweges, wurden von unserer Infanterie in einem einzigen Anlaufe trotz züher Gegenwehr überrannt., Um diese Leistung voll zu würdigen, muß man sich der zahlreichen, immer wieder mit tagelanger Üüberwältigender Artillerievorbereitung unternommenen erbiiterten Massenangriffe erinnern, die die Franzosen vom April 1917 bis in den Juni hinein unter⸗ nahmen, ohne daß es ihnen gelang, die zähen Verteidiger vom Notdhang des Chemin des Dames-Rückens hinghzuwersen, Sie trotzten jedem Ansturm, wiewohl et der Franzose vermocht hatte, sich hier zeitweise auf dem Höhenkamm des Damenweges festzusetzen und sich damit die günstigsten Vorbedingungen zur Durchführung seines Angriffs zu sichern. Jetzt ist der Franzose auch hier in sorgfältig vorbereiteten örtlichen Gegenangriffen von der Höhenkammlinie wieder hinabgesegt. Dem höheren Befehl gehorsam, räumten Ende Oktober unbesiegt die Ver⸗ teidiger von Cerny, Courtecon, der Bovelle⸗-Hochfläche und von Ailles die berühmt gewordenen Kampfstälten, um die der Franzose monatelang unter höchster Aufwendung von Zähigkeit und Menscheneinsatz rang. Sie wunden jetzt in wenigen Stunden wieder⸗ erobert und überschritten. Die Angreifer mußten einen über einen Kilometer langen Anlauf über die Ailleite überwinden. Ihre sumpfige, teilweise von undurchdringlichem dichten und siachel⸗ reichen Buschwerk gesperrte Niederung war zu durchqueren, ehe sie den dann jäh im steilsten Winkel, aufsteigenden Norbhang des Damenwegrückens erreichten. Dieser mußte kletternd über⸗ wunden werden. Erst dann konnte man dem wehlverschanzten Gegner ins Auge sehen. Dennoch gelang dank der Ueber⸗ raschung und dem Schwung der Truppe die Erstürmung im ersten Anlauf und mit erstaunlich geringen Verluten.

Die Aisneschlacht Ende Sktober 1917 brachte den sranzösischen Angreifern in zehntägigem Ringen einen Gelände⸗ gewinn von 100 Quahratkilometern, deu sie zum großen Teil der ungestörten freiwilligen Nücknahme der deutschen Front am 1. November verdantten. Der französische Ministerpräsident Painlevs nannte den Angriff vom 23. Oktober, der in einer Breite von zwei Meilen bis zur Höchsttiefe von knapp vier Kilometern vordrang und den Franzosen 7500 Gefangene ein⸗ brachte, „eine der glänzendsten Waffentaten dieses Krieger,. Heute überrannten die Deutschen im ersten Anlauf innerhalb weniger Stunden die gesamten französischen Stellungen auf dem Chemin des Dames und weiter östlich bis Brimant in über 50 Kilometer Hreite. Am Abend des ersten Schlacht⸗ tages waren bereits über 400 Quadratkilometer erobert. Das bedeutet an einem Tage den vierfachen Geländegewinn der Franzosen in ihrer zehntägigen Schlacht vom 23 Oklober bit 2 Norember 1917. Die Einbruchstiefe von 18 Kilometern am ersten Kampftage ist das Höchstmaß der bisher in einer Durchbruchsschlacht erreichten. 15 000 Gefangene waren bereits am Abend des 27. Mai gezählt.

Am 2A. Mat wurden in Flandern erfolgreiche kleine örtliche Unternehmungen mit begrenztem Ziel durchgeführt. Die Artillerie bekämpfte schon während der Nacht die gegnerische mit gutem Erfolge. In glänzendem Schwunge drangen unsere Sturmtruppen in die französischen Linien bei Elzenwalle, am Seewald, füdlich De Kleit und südlich Scherpenberg ein. Eine ganze Kette von Maschinengewehren und Stützpunkten wurde erstürmt. Nördlich des Kemmels war der Widerstand des Feindes äußerst erbittert Er wurde gebrochen. Ohne Rück— sicht auf die starken Verluste durch unser Sperr⸗ und Maschinen⸗ gewehrfeuer setzten die Franzosen frische Kräfte zu Gegenstößen an. An wenigen Stellen gelang es ihnen, kleine Abteilungen, die in der Begeisterung des Angriffs zu weit vorgeprescht waren, wieder etwas zurückzudrängen. Die Zahl der einge⸗ brachten Gefangenen steht noch nicht fest; mehrere Hundert, darunter viele Offiziere, sind schon gezählt.

; . Großes Hauptquartier, 29. Mi (W T B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

An den Kampffronten von der Yser his zur Dise hielt erhöhte Gefechtstätigkeit an. Französische Teilangriffe südlich von Ypern scheiterten. Westlich von Montdidier brang der Feind bei örtlichem Vorstoß in Cantigny ein. .

Die Armeen des Generalobersten von Boehn und des Generals von Below (Fritz) der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz haben gestern den Argriff siegreich fortgeführt. Heraneilende französische und englische Reserven wurden geworfen. .

Auf dem rechten Flügel haben die Divisionen des Generals von Larisch nach Abwehr französischer Gegen⸗ angriffe den Ftücken von Terny -Sorny und die Höhen nordöstlich von Soissons genommen.

Nach hartem Kampf brachen auch die Truppen des Generals Wichura den Widerstand des Feindes auf der Hochfläche von Candé. Fort Conds wurde er⸗ stürmt, Vregny und Missy genommen, auf dem Süd⸗ ufer der Aisne und Vesle wurden die Höhen westlich von Eiry erstiegen. .

Die Korps der Generale von Winckler, von Conta und von Schmettow haben die Vesle überschritten. Braisne und Fismes wurden erobert. Wir stehen auf den Höhen hart südlich der Vesle.

Die Trupnen des Generals Ilse haben die Höhen nordöstlich von Prouilly erstürmt, Villers Franqueux und Courey genommen und kämpfen um die Höhen von Thierry.

Der unermüdlich vorwärtsstrebenden Infanterie, Artillerie und Minenwerferwaffe folgen Ballone, Flaks und Nachrichtentruppen auf dem Fuße. Kraftvolle Arbeit der Pioniere, Eisenbahn-⸗ Armierungs⸗ und Bautruppen haben die Ueberwindung des Angriffs⸗ feldes und den Nachschub der Kampfmittel durch die rastlos tätigen Kolonnen ermöglicht. In aufopfernder Tätigkeit versorgen Aerzte und Krankenträger die Ver⸗ wundeten auf dem Schlachtfelde. Trotz wechselnden Wetters griffen unsere Flugkräfte den Feind immer wieder mit Bomben und Maschinengemehren an, während Infanterie⸗ und Artillerieflieger ohne Unterbrechung den fortschreitenden Angriff und die Wirkung unseres Artilleriefeuers überwachten.

Die Gefangenenzahl ist auf 25 9000 gestiegen, unter ihnen ein französischer und ein englischer General.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

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