1918 / 130 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Jun 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Die erste lebir! . * 7 stalt wurde am 22 die erste

Staate, in Baden, Seitdem ist sie in d

und gere elt wo den. das Geseꝗz vom 14 8 reich 13 Feuerbettattungganfegen.

Ente 1817 im Betr und Faren, 5 in S

We mar Cisencch, Sach fen. Mein men unk,

Sachsen Coburg Soi

Reuß jüsgerer Linie, Sie Gesamtjahl der den schen Feurt. hestattunggan lagen belief sic cafe Ende isbi7 * auf? 5i; am 1. Februar 1918 ist eine weitere Verbtenuun sanlage in Plauen t. W.,, die sechste im Kenigteich Sachen

dem Betriene übergeben worden.

anstalten sind fast du Daine oder jetz brennungs anlage, mei viel fach ift es auch

Gräbern oder in Sib. uns

Ittzten

torbenen eingedscheat

Die in den bestatt an gs anlagen bi unte nieht das preußif ein r

Reiche selt 18578 Giga

Die Einäscherungen im Deutschen Reich und in

deutschen,

bis Ende 14317.

ö 1

FDauuar 1876 in Maßsland eibffnei.

und ein

ichsen, in Hessein,

ba und je 1 in Braunschweig, rchweg die Gemeinden.

* als Teil des gestatiet, die

wer den.

6 Eade 1917

Pr

zum Zweck der Fenerbeftaitung erbaute An— 1878 folgte die deut'che Feunreestaiu azanlege in Goth“ Erst 13 Jahre pater (1891) wurde die Feuerb'ftaitung in einein zweiten deunschen Jahr darauf in Hamburg zugelassen. 4 en meisten deutschen Staaten gesttzlich erlaubt Insbesendere wurde bie Frage in Preußen durch epttmber 1911 gelöst. Zurijein hbesteben im Köris⸗ Im ühbitgen Deutschlans waren iede fe 6 Einäscherungsanlagen in Württemberg je 3 su Bavern, Sachien⸗ den Hansesläbten, 2 in Anhalt und

Eigentũůmer der Einäscherungs⸗ Besondere Urnenhallen, . Felder, die aufschließlich der Alchenbessetzung dienen, sind übrigens in vielen Gemeinden, auch in soschen obne Ver— all eme minen Friedhofs vorbanden; Aschenrtste in den allgemeinen Famtlienbegräbnissen benzusetzen. Wie die Feuerbestatturg gegenwärkig bereits in ben messten“ deutsch n Staaten neben Fer édbestaitun? ersautt ist, so wurde sie in den Jahrzehnten auch in der Mebrzahl der ande en Kulturftoaten zugelassen; in Japan sollen sogar mehr als die Hälfte aller Ber—

insbesondere den prenßiscken Feuer⸗ vorgenommenen Ginaͤscherungen . che Starintiche Londesamt in der, Stat. Forr.“ iahlenzöß an Betrachtung. Danoch hoben im Deutschen äsche rungen fattgefunden A bedeutet in der folgen den Ueber icht dte 3 hl der Bestattungaanftalten am Ende det Jabel, B die Zabl der Ginäscherunzen während dez hetteff: nden

Jah erg —:

ihr A EI Jah A E Jahr A B 1 lszz 1 1 iüßüßs 1 95 Bbgss 4 a3 jzos j (o50 1659 1 17 i855 j 158 is59 3 5 ies i5 777 139 14 416 iss9 j il iss 5 39 jßiß 23 86 1331 1 335 161 2 iss iso 3 653 isi 35 753 1887 1 33 izoꝛ 3 221 1b. ? 361 i5ßiz zz 3876 18833 1 46 1853 3 255 igoz 3 167 181 0 io lss 1334 1 69 1894 3 2535 is5g g 135 ipßtz 23 11 iss 133 1 5 1853 3 563 ißs 18 1753 1956 45 10 35 1666 1 90 139 3 zie igos 1 205 isis S5 11456 1637 1 110 is57 3 zr id js 297, 15i7 55 iz gez

Die Gesamtzaohl

entfallen auf das letzte

ka? vorletzte Jahrzehnt (1893 hig

die Fabre 1883- 1837 1387 495 (0.6 v5). F

eit nach der Jahrb; Ginäsche ungen im Rei

Nacen; nur im ersten vollen

Borjahr ein kleiner

weneren Verlaef des Krieg In den 13 preußi)

Feuer besaitet

nder i wende

- Der bis Cade 1917 in deutschen Erematorlen vorgenommenen Gi äscherungen beläuft sich auf 163767. Hiervon Jabrtehnt allein 85 669 oder 55s vp, auf ; 1807) 12 389 ober 110 v5, auf 2192 (21 vo) und auf die Jahre 18758 vit ͤ ür weitere Wolkskreise von Bedeutung ift di Feuerhestaitung in Veutschland nach den angeführten Zahlen erft ü geworden, obwohl die gesamten che seit 1895 allläbrlich fietig zugenommen rieggiebre 1915 iet sich gegen das ckschlag ven 488 Gi äscherungen, der aber ii es wehr alt autg-alichen worden in.

en Ginäscherungh anhalten wurden durch

(Tag der

in der ,, . ersten Cin. 1512 1913 1914 1915 1916 1917 ge- arte n, fie, ons, ol, sann ee, (Westf.) .. . 9. 195) 8 57 78 89 48 491 329 fankfart a M. . (12. 10 1235 20 165 167 144 147 173 353 Ve lin ..... 6.1. 17. 125 66 852 iio? 159 1354 183587 6 427 Wiesbaden.. 15 12. 13; 3 165 165 155 146 23 * 315 FBerlm⸗Trtptew . (25 6. 13) 23 93 77 197 539 394 ß, ,, 6.3. 5. 16; 15 83 44 ds, 4, Ls Greisg wald .... 16. 11. 3) 7 25 25 4 31 136 Fötlitz ...... 6 3 1215 33 1675 K65, 99 132 436 Dan ng : EG. i109 ij 16 73 35 13 35 Alrschberg t. Schl. (23.8. 16) 13 31 660 1563 Siescid. .. . 196 161 11 27 71 1233 Dalle a. S. ... x6 15. 163 3 161 163 236 Kull! 14. 2. 16 39 33 I zu fam men.... 71174 a0 1885 2257 3163 io 356, Mit davon 1 ö JI 9 d 5 65 213 autzeih. Preußen g Gestorbene 3 4 22 26 24 79 mit relitgtöser Trauerfeier in der Bestattungghalle.. .. es 950 1399 1417 1929 25338 8401.

Die bei weitem am ist biernach die in Berli 1917 nicht weniger als Gesamtjahl in Preußen

baren, wo jedoch nur 7

wurden, und an dritter übigen Anftalten komm Verhrennungen.

Viet Zahn der einge

Gesannhen der Verbrennungeanftalien

die der weihl ichen.

hältutg durch den Krie beiden Geschleckter einen

, . 1914 151 8 .

0 * * 2 * 1

w , .

Vie Zahl der eingeäscherten Militärpersonen war,

von Jahr zu Jahr eine

dis Krieges verhä tniemäßig äscherungen diz männlichen Geschlechts), in den Kriegg⸗ und Gigppenlazaretten geringer Teil nach der Heimat

fübrungen dürfte es t

daß die Zahl der außerhalb geäscherten männlichen Personen während det

stãrkft en

benutzte Veꝛbrennungzftätie Preußeng

n; die hier vo zogenen Gmäscherungen machten

89,8 Hundertle de oder aus. än zweiter Stelle steht zurzeit 7.4 vH all

fast drei Fünftel der

Mie g⸗

er Feuerdestatiungen vorgenommen

Sielle Frankfurt a. It. mit Hs vH= Auf die

en duichweg weniger als je 5 vH der gef

amten

äscherten mãnnlichen PVersonen ist für dir

nur 42, v́.

soweit die

e her in P. en entfielen auf das n änyliche Geschlecht Immerhin scheint die Awn— Feuerbestastung in der in ihrem gegenseitigen

n allen Jahren gröker alg

Von der GHesamtzabl der bis

vorgenommenen Einaͤscherung

57, und auf das weibliche sannmn de asi kIzq 3 1. 3 ñ

ne ung des weiblichen Geschlichia gegen die

Abnahme begriffen zu sein,

eu ßen

1 Ver⸗

g ö Sen er, , . der Heiden solchen Schluß genatten 1). Etz betrug nämli für alle prtußischen Verbrennungen , ö

der Anteil des

männlichen weihllchen

GSeschlechtg Geschlichts w 340 vy w 4 8 9 09 59,6 . 40, * JJ 402 . 428 . ö

Sie gerung gering (1915- 17

J 1. Verstorben en nur eln übergeführt wird.

. obwohl zu beobachten ist, auch wäbrend nur 4. vy der Ein⸗ da von den im Felde orer

sehr

Mit diesen Ueber⸗

älwetse immerhin ln Zusatnmenhang sniehen,

(d . 14 v der mannlichen Verbrennungen) zugenommen hat. galamt sind von den 10 366 in Preußen elngtäschtrten Versonen nur

758 oder G8 vy nicht

1) Ginerseite ift die Sterblichkeit deg mär nl fi des Krieges erheblich

silibt j doch ein großer

elne gohscherten Per sonen dr

. 3 6 c n enf; au gäscherung meist aug neschlossen ist. ) Dle Zahl ber in Pr

n Preußen versiorben ?).

fte erheblich größer fein.

Dreuße ng verstor benen, abtr hier ein= Kriegtg big auf 23

Ins

Dagegen sind die

chen Geschlechts in. größer als die des weiblichen; ar bererselts

ßerhalb Preußens, so daß eutzen verstorbenen nnd augwürttz ein=

eußen

62

A

ein

Vo

u erh

Ueberführungen ven Leichen zur Einäscherung innerhalb Preußens von ganz erbebllchem Umfange: von den 5926 mannl chen und 4551 weiblichen in Preußen verstorbenen und ein geälcherten sta: ben namlich am Orte der Et Männer und 2423 (65,9 EH) Frauen.

Olernach sind insgesamt nur etwa acht 3hntel der Gingeaäͤsckerten mit Trauerfeier verbrannt worden.

Trauerfeie n ist übrlg-ns stark von der Anzahl der don auswärtt üher— seiührten Leichen abhängig. Leichen von aufwärtg übergeführt werden (. B. Greifswald, Hirschberg i. Schl.), eine verhälmnigmäßtig geringe Zahl von Trauerfeiern.

sckaft in Clelwitz überwies Lem &struropa *nstitut cußer ein m j⸗hrlichen Betrag tine einmalige Spende von 50 000 S. (W. T. B.)

werder ist auf fäast allen Domänen des Benrks trotz Futterngt und Kriens lieferungen der Wirtschafisbetrteb Fit j vt ordnung mäßig fort— gefübrt Das Vertrauen der landwirtschaftlichen Kreise in die Zu= kunft zeist sich darin, daß Domaͤnenrächter sich in zunebmender Zahl im freidändige Pachtverlängerungen biz zu 25 Jabten bewerben und sich dabei wisentlicker Pachtztnzerhöhung unter Uebernahme größerer sonstiger Lasten unschwer unterwerfen.

den Posscheckömtern im Reich sposigebiet wird im Jult aufgenommen werden, denen vom I. Januar biz Ende Juni ein

beitreten und in den Nachttag nok gafgenommen werden wollen, empfiehlt sich, möglichst bald die Gröffnung eines Posischeckkontos

Personen ver⸗ väschtrung nur 3369 (56,9 vH)

An religiöbsen Trauerfeiern in der Versenkungshalle entfielen uf je 100 Eingeascherte

beim männl. be m weibl. .

m Zahre. Hesch lech Gel chr iberh. kJ 75, 70,1 1913. 9 * 786 84,3 80,9 . 81. 6. , 6 75 J k ö kJ D .

Bemm weiblichen Geschlecht war dieser nteil durchweg böber als beim männlichen. Vie Zahl der relieibien

So haben die Anstalten, in Hagen,

* * 1 * ie zah reiche

Tilsit,

Wohlfahrt yflege. Die Oberschlesische Eisenbabnbedarfg⸗ Aktiengesel«

Land⸗ und Forstwirtschaft. Nach Mitteilungen aus dem Regierungsbezirk Marien

Gertkehrswesen. Zum amtlichen Verzeichnis der Hoöostscheckkunden Fei Nachtrag erschetnen. In den Nachtrag sollen zie Poßscheckkunden

sischeckkonto eröffaet ist. Für diejenigen, die dem Pestscheckberkeht

, Vordrucke zu den Anträgen sind bei jeder Hwostanstalt l ili .

von

sich bes

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D. B. zufolge, gestern nachmittag dag RMes l ; = ; ge, gefterr hmittag e set velazatett der Meierei Bolie in Moabit.

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des

sitzende einen Ueberblick br 40 Jabren.

teeg

geöff

und

theater verwankelt.

und unter der musikalischen Leltung hon Siegfri⸗d Niklat⸗Remxpnt wurde geftern dert In kogniton, Lext von Kurt Kraatz unh zudolf Nelson, zum

erften Male gufterũ

mit Geschick und obne wesenil che erarsbervng für Oyperstte umgemodtlt und hrauchhar Unferloge füt auch nickt durch besordere Gigenert guflallend, dach stets arge f bedackt,

Reiz, den fällt aber och auch hin wenig in den anzurechnen, daß sie sich nicht au schlicßlich, wie son t in neuzeitlichen Oprret len, in Tanzrbythmen bewegt macht fich der Kompontst stetz als der gute welchen mas ihn schon kennt. volle KAusstattung sicherte der Operette hei den Zu'ech iue min einen Erfolg,

wird. Die heiden weiblichen Hauptrollen waren mit Pöila Wolff und

durch eine gesangliche Begabung, die einer welteren Fortbildung wer!

recht hefriedigend. stetè, Franz Grotz in der Gestal⸗ irregeführten P äftkten. Faroja

sammenspiel.

Gin Magtenball“

Perren Kirchner und Schwarz in den Hauptrollen aufgeführt. Musi⸗ kalischer Leiter

Yyrttz

Yoh eit der Frau Kronprinzefssin und zahlreicher Vert eter don RKehörben und Vereinen fand,

Derrenhause bie Zu biläumziagung des Berliner“

direkter Professor Kirchner vom Minister lum des Innern die Gläck.

Dia intrat die der stäbtischen Behorden der Neichsbauptstadt und der anderen Kommunen Groß Rerlins sowie der verwandten Fürsorge— vereine und der Geheime

Bersorgung der Kinder Trau en.“ Kaiserlichen und Könislichen Hoheit Ler Frau Kronprtozessin eröffnete Jubiläumgausßgelftlung:

, , dem sick die Vo führung elnes Filarn aus dem K iypen⸗

Deutschen Landez-Krieger verbände, die unter der Leitung bes Generalleunnants z. D. von B ö teiligung von Vertretern des Reichsamts det rium deß Innern, des Krieggrninister tums und be; Kriegt. Vreffe⸗

8 stattfand, wurde in eingehender Aussprache tatk⸗ aftiastes Her

Theater und Mufikt.

Kanmmerspiele des Deutschen Theatere.

Dat Kammerspielbaug hat sich für den Sommer in ein Operetten Unter der Spielleitung detz Dtrekrors Slade?

Richard 3 Musik von?

rt. Die be den Verfasser haben die Handlung Lustspi l. . Damen Rieg die Zwecke der bm Koempontiten eine unter balssame und eine Mustt ge tefrrt. Pies⸗ Musik th, wenn

Seribeß früher wielgenebenem

innerhalb zer durch den vorm h men Lästspielstuff gebotenen Grenzen guten Geschmacks zu halten Sie ist anwutig und von pricke indem und wie der in sütl che Empfindeleien, die Rahmen pasten wollen. Alg Vorzug ist ihr lerner

Instrumentterung Musiker bemerkbar, als Eine flotte Ausführung und geichmack—

In der

ihr gewiß zu einer 1än, eren Reihe von Wieder bolungen verbelfern

rgarete Chrtfttans vortreff ich besetzt. Die U tztere ükerrascht⸗

e. Den polit lich verdächtigen, als Kammer hiener verfléidetn ri de Flabtaneul gad Kal Geränwald gesanglich wie darhellerijch Eine schaufpielenmsche Metsierltistung schuf, wie

des als Versolger immer wieder Toelle, Hanz Waßmann und Helmuth ger vervollständigtéen in den ar deren Rollen daz flotte Zu.

——

Im Königlichen Spernhause wirb morgen, Donnergtag, mit den amen Ftemp, Leigwer, Hansa und den

tit per Kap, llweister von Strauß.

Im Königlichen Schaufvielh au se wird morgen „Kyritz⸗ in der gewohnten Besetzung gegeben.

Mannigfaltiges. Ihre Majestät die Kaiserkn und Königin befuchte

In Gegenwart Ihrer Kaiserlichen und Königlichen

wie . W. X. B. berichtet, gestern im

6 . 1. ppen⸗ eän s Läatt. Näch etn eiten den Begrüßungen o len de Voꝛsitzenden, imen Oberregterungsrats Sch of er, und nachdem der Minsster ial⸗

sche der Staatzregierung, der Stadirat Doflein vom hitsigen

mne un Hofrat Me y⸗ München die Gückwünsche Deutschen Kripper verbandes ausgesprochen hatte, gab der Vor— ber das Wirken des Vereins in den veifl ssenen 4 Vierauf bielt der Oherarzt Di. Rott einen Bor. äber daz Tbema: Die Bedeutung der Krippen für die s Kin au ßerhbäutslich erwerbs tätiger Hieran schluß sich ein Rur gang durch hie bon Ihrer Die Kinder arhzeltender Frauen und

enschloß. Die Austzstellang

1 ist bis Ende Juni zum Eesuche

Auf der Kyffhäuser Tagung

bes Vorstandg der

inne berger und unter Be.

Innern, des Minifte⸗

aten in den brtugenden Begenwartsf agen“ der Kelege sorge

lanzler, den Bundegrat und. ken Reichttag. wurde in ch., st mmiger Beschlußfaffung eine Eingabe garichttt, in der die Reger rer Fürsorge für die Keiegsbesckädigten und Veteranen des jep ge Keitges und der früheren Friege ach ven folgen den Grundsätzen . beten wirs: I) Die Föhe der Pensionen und Renten der beschsdigten aller Dien sigtade ohne A-snabme derait zu bemissen deß der aut der Beschärigung erwachtene Schaden ausgeglichen min und zwar Rechnung tregend, der perl lichen und wirtschaftlichn, Eigenart der Lebenzverhältnisse des Geschäͤdigten. Gruntsatz m kein, daß der Beschéigte unter Ausnutzung zer ihm verbllebere Leihungt fähigkeit diejenige Lebenssellung und Lebent haltung ju a, leichen und ju halten in die Lage versert wird. di er haben winde, wenn er g sund geblteben wärt. 2) Der Begriff. Kriegs beichärigtt ist lo weliherrig als irgend möglich zu fassen. Es darf keine Frͤtgz, beschäbigten gebtr, die auf milke Gaben angewigsen bleiben. N Ju Geltendmachung ihrer Anspeüche ift den Rrirgsbeschädiglen eln Richt. weg iu öffnen und in dem Verfahren auch Friegsbeschädtgttn ein, Mitwirkung als Laienrichter zu ermöglichen. 4) Die Hinterblieberen von Kriegsbeschäüdigten sind binsichtiich ihrer Renten nach gleichen Gäundsätzen wie die Kriege beschadigten zu behandeln. Y hinterblte benen Familien köanen ebenfalls verlangen, daß der ibnen aus dem Tode des. Famülienoherbaupteg ben Ernäbrerg erwachsene Schaden nach Möglichkeit ausgeglichen werde. 5) Ven Kriegebejchspigten früherer Kriege sind die gleichen Vergünstigungen zuzubtlltaen. Eine Erböhung der bigherigen Reichsbeihilse für Veteranen fühtrer Krtege ist sofort vortunet men. In der Begründung wird hervorgehohen, der Kyffhénser, Kun, der vor dem Kriege schon nahezu 3 Millionen alter Soldaten zu Mitgliedern zählte, darunter 250 000 Veieranen aus früheren Frtegen, und der sich nech dem Kriege durch Erweiterung seineg Aufgater. herelchg nickt unerheblich vermehren wird, es für seine Pflicht halt, als gegebene Criegsteilnehmerorganifütion für das Wohl der allen Sol caten einzutreten.

Cösln, 4. Juni. (B. T. B) Die Köͤlnische Voll gelturg erfährt aug duichaus zuverlässtger Quelle, Laß vor kurzer Zeit zwi große, im Hafen von Fuünitichen befindliche Sampfer der Agence Maritime du Nord Lurch Explostonen im Maschineniaum vernichtet wurden. Eine Anzahl anderer Dampfer wurde auf die selbe Weise mehr oder minder heschädigt. Die durch den Präfekten, von Dü—klrchen elngelestete Untersuchmz ergab, daß es sich um syst⸗matisch ausgeführte Bombenagnschläs— handelt, infolge deren verschiebene Matrofen englischer, fran zösticher un spantscher Nalionalttät fessgendmmen wurden. Tioz eifrtester B' mäühungen der französtichen Behörden, die Tat wider einmal »deutsche Mache“ hinzustellen, ist bekannt geworden, daß man ez miü einem Anschlag der eigenen Mannschait zu tun babe, derer ze, schwerden gegen die ungemein schiechte Ve⸗pflegung steis ohne Groh gebltehen waren. Infolge Verabreichung verdorbenen Nahrunt zm sind nämlich in letzter Zeit viele erufte Erkrankungen unter Hu, gistunggerscheinungen vorgekommen.

Wien, 4. Juni. (W. T. B.) Nach Meldungen der Butter auß Hrag brennen fett Donnerätag die ausgedehnter Lorf— more bet Wittingau und die angrenzenden Walder. 99 H ktar Torfmoor sind schon vom Keurt erfaßt. Der Brand sch'ettet noch fort. Die umliegenden Gemeinden leiden sehr duch die gewalttge Rauchentwicklung.

Paris, 4. Juni. (B. T. B.) Laut Meldung der Agence Häbats“ ereignete sich am Montagnackmittag in einem Unter— nehmen für die Landesverteidigung in Beausens eire schwere Grplofton, die bedeutenden Sachschaden anrichtete. Emtze Dersonen wurden getötet und einige verletzt.

Nr. 43 und 46 bet Zentralblatt der Bauverwaltung, herauggeg eben im Ministertum der offentlichen beiten, vom 25. Mal 1918 haben folgenden Inhalt: Amtlicheß AII höchst'r G laß vom 19. April 1918. Dien stnachrlcht en. Nichlamt lich 8. Da- Kasser, Wilbelm⸗Institut für Arbenns pbvstologte in Berlin. Se bisg, bulgarische Bauernhäuser. Grundiißentwicklung gewerblicher M. lagen. Vermischtes: Vexrbesse ung de? Erhbautech g. Imilttz Stelle zur Prüfung von Planen und Berechnungen für statisch be sonders beanspruchte Bauwerke und Bauteile in Bayern. Loh mortpkessel. Bücherschau.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. Königliche Schauspiele. Donners: Opernhaus. 150. Dauer

bezugsvorstellung. Dlenst⸗ und n., sind aufgeboben. Ein Wastenball. Oper in drei Akten. Musik von Giuseppe Verd. Musikaltsche Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Spiel⸗ ug Herr Bachmann. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang z zx. Schauspielkaug. 151. Dauerbezugsvorstellung. Styritz⸗Pyritz. Alt-Perliner Poßse mit Gesang und Tarz in diei Austagen 9 Bildern) von H. Wilken und O. Justtnus. Musik von Guslah MY

'ichaelict, Musikalische Leitung: Herr Prosessor Hummel. Splel= leitung: Herr Dr. Bruck. Anfang z Uhr.

Freilag; Opernhaus,. 151. Dauerbezugsvorstellung. Der Rosenkavalier. Komöhle für Mustk, in drei Akten von Hugo bon. Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Ansang

7 Uhr.

Schauspie haus. 152. Dauerbezugsborsiellung. Meine Frau, die Hofschauspielerin. Luastspiel in drei Akten von Alfred Möller und Lothar Sacht. Spielleitung: Herr Oberspielleiter Patiy. Anfang 73 Uhr.

Samiliennachrichten. Verlobt: Irl. Martba Nitsche mit Hrn. Hauptmann Günther Fehrn. von Welczeck (3 genbals). Fr Marte von Amsm mit Hrn. Oberleutnant Oi trich von Müller (Bla ken lee Char lottenburg). Frl. Eltsaberb Michaelig mit Hrn. Oberlehter Vermann Mitte (Stettin Rtesenbing, ;. 3t. Könige berg i. M) Fri Ruth pon Lavergne Peguilhen niit Hrn. Major a. D Paul Meise (Berlin) FI. Olaa Ruperti mit Hrn. Mejr ö. Vaul Gronemann (GSerlin. Wilmersdorf). Gebaren: *in So bn: Hrn. Rittmeister Franz Aribert ven Nieichenhach (Gharloitenburg), Hin. Regierungsrat Vr. jn Nieden (Hamm J. W.). z G este: ben 9 . , a. D. Franz von Hal n Körung (reslau). JIise Fretin Spi d u PVecktli⸗ n ,, . e J Spiegel von und zu P

; Verantwortlicher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschftstelle Rechnungsrat Meng ering in Berlin.

, . 6 Geschäftestelle (Men gering) in Berlin. Druct arddeutschen Buchdrugergi und Werlagganftalt, . Varlin, Milhel mst raJze ze ö. 7 3

Krlegttetlnehwerorgan satlen. Feschl. Jen. An ben Neichg .

Fimf Beilagen.

Ftri⸗gz,

zum Deutschen Reichzanz

Er ste eitage

Berlin, Mittwoch, den 5. Juni

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1918.

Parlamentsbericht. )

Dentscher Reichstag.

169. Sitzung von . . 4. Juni 1918, Nachmittags hr.

. (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Bundegyatstische: der Neichskanzler Graf von Hert— ling, der Stelbbertreter des Reichskanzlers, irklicher Ge— eimer Rat von Payer, der Staatssekretär des Innern, taatsminister Wallraf und der Staatssekretär des Reichs⸗ justizamts Dr. von Krause.

Der . Vizepräsident Dr. Pa asche eröffnet die Sitzung

nach Uhr.

Vine cent Dr. Paasche: Meine Herren! Wir alle stehen unter dem Eindruck des traurigen Ereignisses (das Haus hat sich von den Plätzen erhoben), das uns durch den Tod unseres alten ehr⸗ würdigen Präsidenten Dr. Kaempf getroffen hat. Er war ein lang- jähriges Mitglied des Hauses. Er wär zuerst Vizepräsident und wurde im Jahre 1912 . Ersten Präsidenten gewählt. In einer Zeit, wo schwere politische Parteikämpfe dahin führten, daß das Haus in Faft zwei leiche Teile geteilt war, und es nicht leicht war, zwischen den belden Parteien zas Gleichgewicht. zu halten, hat er es verstanden, durch Pflichtgefilhl und. Unparteilichkeit die Würde des Hauses zu wahren“ Es war ihm vergönnt, als Präsident dieses Haufes eine der' bedeutend; sten geschichtlichen Perioden in der Entwicklung des deutschen Volkes miterleben zu dürfen. Er war dabei das beredte Sprachrohr des Reichstages, wenn es Siege zu verkünden gab, und wenn er darauf hinwies, daß das Volk alles daran setzen wird, um durchzuhalten. Am 29. Mai hat bereits in der Wandelhalle eine überaus würdige Feier um Andenken an den Verstorbenen stattgefunden, wobei Vizepräsident Le an dem Sarge des Entschlafenen in würdigster . seiner edacht hat. Diesen Worten habe ich nichts hinzuzufügen. Ich darf al er, daß der Reichstag das Andenken spraͤsidenten stets in Ehren halten wird, und darf festste Zie sich zum Andenken von Ihren Plätzen erhoben haben.

Reichskanzler Graf von Hertling:

Meine Herren! Der schwere Schlag, der den Reichstag durch den Tod seines hochverehrten Präsidenten getroffen hat, wird von den verbündeten Regierungen und der Reichsleitung auf das schmerzlichste mitempfunden. Ich beehre mich, dem hohen Hause dieses Gefühl auf— richtigster Teilnahme hiermit zum Ausdruck zu bringen. Der Ver— ewigte war ein Mann von großen Gaben des Geistes und des Herzens, von vielseitiger Bildung, von vielgestaltigen Interessen, und er war vor allem ein Mann der Arbeit und der Pflicht. Berufen, in großer Zeit an der Spitze dieses hohen Hauses zu stehen, hat er seines hohen Amtes mit ebenso großer Umsicht wie Unparteilichkeit gewaltet, unermüdlich, bis ihn die schwere Krankheit abrief und endlich der Tod ihn von seinem Schmerzenslager erlöste. Sein Andenken wird in Ehren bleiben. (Beifall.)

Vizepräsident Dr. Pa asche teilt darauf die aus dem Reiche und dem verhündeten Auslande eingegangenen Beileidskundgebungen und die Danktelegtamme, die das Haus darauf abgesandt hat, mit und fährt fort: In diesem Moment, wo wir unsere Arbeit beginnen, Pollen wir in warmen Worten des Dankes und zer höchsten Anerkennung unserer Truppen gedenken, die in diesem schweren Krüge so Großes, und Unvergleichliches geleiftet haben. Unsere eiserne Mauer im Westen bewegt sich zum Staunen der Welt vorwärts. ö stehen unsere n en Truppen bereits an den Ufern der Marne, wo sie beim Beginn des Krieges, nicht besiegt durch Feindesmacht, sondern durch die Verhältnisse im Osten ge, mungen, in eine Verteidigungsstellung zurückgewichen sind. Ich darf mit Sicherheit behaupten, daß wir ein solches Zurückweichen nicht mehr zu fürchten brauchen. Die Marne wird nicht wieder einen Wendepunkt bilden, nachdem wir im Osten freie Hand bekommen haben. Schwere Opfer werden auch diesmal wieder unsere braven Truppen bringen müssen. Wir dürfen aber mit voller Sicherheit üherzeugt sein, daß im Volke das Bewußtsein schlummert, daß nicht wir an dem wre g, schuld sind, sondern die, die immer wieder die Friedenshand zurückgewiesen haben. Wir hoffen. daß es unseren Truppen und ihren Führern gelingen wird, den entscheidenden Schlag bald zu führen und damit einen baldigen, ehrenvollen Frieden herbei⸗ zuführen. (Lebhafter Beifall.)

Vizepräsident Dr. Paasche erteilt hierauf dem Abg. Cohn⸗ Yordh il wegen einer in der letzten Sitzung vor den Pfingstferien getanen Aeußerung nachträglich einen Ordnungsruf.

Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. Erster Gegen— stand ist eine Anfrage.

Abg. Peirotes (Soz) wünscht, daß die aus Elsaß-Lothringen stammenden Spbldaten be . des Urlaubs genau so wie die anderen Soldaten behandelt werden. ;

General von Wrigberg: Die Urlaubssperre für, Elsaß⸗ Lothringer war durch die Urlaubssperre für die gesamte Westfront kedingt. Mit Aufhebung der allgemeinen Sperre trat auch für die Elsaß⸗Lothringer diese außer girl Eine Urlaubsbeschränkung für Elsaß⸗Lothringer besteht nicht. Beurlaubungen nach, ölsaßf dor rin⸗ gen unterliegen für alle Heeresangehörigen den gleichen Vorbedin- gungen. Es wird nur solchen 2 eine Beurlaubung nach Elsaß⸗Lothringen verweigert, die politisch unzuverlässig sind oder von deren Angehörigen eine ungünstige Beeinflussung zu erwarten steht.

Die Anleihedenkschrift für die Schuch ge⸗ biste 1916 wird in einmaliger Beratung ohne Diskussion erledigt. Der Reichstag erklärt, daß durch die Vorlegung den gesetzlichen Bestimmungen Genüge geschehen ist.

Es folgt die erste Beratung der Novelle zum Schu tz⸗ haftgesetze vom 4. Dezember 1916, in Verbindung mit dem mündlichen Bericht des Ausschusses für den Reichs haushalt über Handhabung des Belagerungszustandes und der Zensur.

Auf Antrag Sche idem ann Soz.) wird die Erörterung dieses Ausschußberichtes vorweg genommen.

Der Referent Abg. Dr. Stresemann (nl, verzichtet. Abg. Frhr. von Rechenberg 'Zentt); Wieder steht das Haus vor der Notwendigkelt, seine Klagen über, die Handhabung der, Zensur und der aàußerordentlichen. Gewalten, welche das Belagerungszustandsgefe Ten militärischen Kommandobehörden derleiht, ju wiederholen, und wieder muß es besorgen, a keine agen und Beschwerden nicht gehort oder nich berücksichfigt werden. Die Zensur wird nach

eines Kri en, daß

der Auffassung, die in den weitesten Kreisen des Volkes vertreten ist, nicht unparteiisch

242 der Reden der Minister und tanie r Behr mit ö. ö. e 2

geübt. Wer die Meinung vertritt, daß das Deutsche Reich Frieden nur schließen darf, in dem gleichzeitig in großem Umfange Annexionen vollzogen werden, darf sich frei in der Sesfentlichkeit vernehmen lassen. Abweichenden und gegensätzlichen Meinungen wird die gleiche Be— Te ungefteihest nicht gewährt. Wir wünschen gleiches Recht für alle. 787 * . 8 r 8 54 J f 1

Das. Gesetz über den Kriegszustand vom 4. Dezember 1915 hat zur Abhilfe dieses unbefriedigenden Zustandes eine militärische Zentral— instan; als Aufsichtsstelle und Beschwerdestelle borgesehen. Aber auch diese Einrichtung erfüllt bisher ihren Zweck nicht vollständig. Im Hauptqusschuß ist ein reiches Material vorgetragen worden, wonach die ufstellung annegi on sti cher Programme einseitig begünstigt, wo— nach sogar eine Begünstigung der Agitation für *die Vater⸗ landspartei im Heere festgestellt erscheint, obwohl letzteres gegen 49 des Reichsmilitärgesetzes direkt verstößt. Es ist anschei⸗ nend auch Tatsache, daß die Sberste Heeresleitung nicht Veranlassung nimmt, die nachgeordneten Stellen gegebenenfalls zu desavouieren. Der bisherige Zuftand ist unhaltbar und darf nicht so weitergeschleppt werden.. Abhilfe würde zu erlangen sein und Sicherstellung der Staatsbürger gegen Willkür erreicht werden, wenn die Verbündeten Regierungen der Forderung des Hauptausschusses nachgäben, den Reichskanzler als Aufsichtsstelle und als Beschwerdestelle zu bestellen für alle Anordnungen, welche sich nicht auf militärische Angelegen⸗ heiten oder Angelegenheiten, welche überwiegend ein militärisches Interesse haben, beziehen, also für die Handhabung des Zensur- und des Vereins- und Versammlungtrechts.

Abg. Baguser (Soz): Das vom Vorredner zitierte Wort des Kaisers Ich kenne keine Parteien meh?, ich kenne nur noch Deutsche“ gilt für die Militärbehörden nicht. Diesen hat der Krieg und das Kriegsrecht eine un—

geheure Gewalt in die Hände gegeben, und sie benutzen dieselbe mehr und mehr zur Unierstützung und im Dienst gewisser politisch reaktionärer und annexionistischer Parteien. Diese Verhältnisse sind von Jahr zu Jahr noch schlimmer geworden. Der Vgterlandspartei, dem All deutschen Verbande werden alle möglichen Begünstigungen zuteil, die

Agitation für diese Parteigruppen wird durch die stellvertretenden Generalkommandos gefördert. Ihnen werden Versammlungen vhne

weiteres gestattet, den anderen Parteien aber verboten oder aufs dußerste erschwert. Bei Versammlungen über die Wahlrechtsfrage werden den wahlreformfreundlichen Parteien die größten Schwierigkeiten gemacht. Der Bund für Freiheit und Vaterland ist doch der befte Beweis, daß die erwerbstätige Bevölkerung gerade für die Wahlreform eintritt. Das Kriegsministerium greift auf das schroffste in die Ver— sammlungsfreiheit ein. Selbst das Hilfsdienstgesetz wird dabei in einer Weise ausgenutzt, die seinem ganzen Sinne widerspricht. Auch die Art, wie die Angehoͤrigen der pazifistischen Bewegung behandelt werden, ist die unwürdigste, die man sich denken kann. Dagegen läßt man die Ver— leumdungskampagne der Alldeutschen gegen dem Reichstag ohne weiteres gewähren. Das System der politischen Bevormundung zeigt sich am schlimmsten im Bericke des VI. Armeekorps. Wir sind so wieder bei den Methoden des Sozialistengesetzes angelangt. Besonders schmach-= voll ist die Behandlung der Landarbeiter aus Polen. Durch ihre Be⸗ Ha tigung werden die Löhne der anderen Landarbeiter gedrückt. Das Recht der Arbeiterorganisationen, hier Einfluß auf die Lohnverhälthisse zu gewinnen, das früher das Kriegsministerium anerkannt hat, wird jetzt einfach bestritten. Die Behandlung dieser Polen ist um so un⸗ würdiger, als wir es hier ja nicht mit Angehörigen eines uns feindlichen Landes zu tun haben. Wir stehen doch angeblich mit Polen sogar in einem Freundschaftsverhältnisg. Der Kriegsminister rechtfertigte in seinen Bescheiden auf die bei ihm einlaufenden Beschwerden über die Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheiten der Gewerkschaften in der Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Interessen alle Verordnungen, die zum Gegenstand der Beschwerde gemacht sind, und zwar beschränkt sich diese Rechtfertigung durchaus auf allgemeine Redensarten. Am schlimm⸗ sten wird in dieser Beziehung im Bereich des VI. Armeekorps hinsicht⸗ lich des Versammlungsrechts verfahren. Dort hat man einen wilden Streik der Bergarbeiter benutzt, um die Erleichterungen, die kurz vorher auf meine Beschwerde vom Kriegsministerium verfügt worden waren, aufzuheben und den alten unerträglichen Zustand wieder einzuführen. Im Interesse der Unternehmer wird jede Betätigung der Gewerkschaften für die Verbesserung der Lohn und Arbeitsbedingungen unmöglich ge— macht. Alle Versuche, das stellvertretende Generalkommando in Breslau zu einer anderen Auffassung zu bringen, blieben erfolglos. Versamm⸗ lungen werden nur gestattet, wenn keine Angriffe gegen Behörden bder Arbeitgeber gerichtet werden. Das ist gleichbedeutend mit dem allger meinen Verbot oder der sofortigen Auflösung der Versammlung. Dabei macht es gar keinen Unterschied, ob es sich um öffentliche oder um Mit— gliederversammlungen handelt. Es sieht so aus, als ob man geradezu bestrebt ist, die Arbeiter in eine Stimmung zu pversetzen, die sie schließlich u irgend welchen Dummheiten verleitet. Wie, man Zeitungen und Versammlungen mit völlig unzureichenden Begründungen verbietet, so erläßt man auch gegen einzelne mißliebige Personen Redeverbote auf längere oder kürzere Zeit. Der Geist des Geheimen. Bergrats Hilger beherrscht in Schlesien nicht nur die oberste Militärbehörde, sondern auch die Zivilbehörden. Man beruft sich auf fortgesetzte „Streik wühlereien und Hetzereien', von denen aber in ganz Schlesien auch nicht das geringste festgestellt ist. Arbeitsniederlegungen haben stattgefunden, aber nur aus Verärgerung, aus Verzweiflung über eine, derartige Knebelung der Arbeiterbewegung. In dem piel industriereicheren und viel mehr sozialdemokratisch „durchseuchten“ Sachsen ist von einer solchen Kneblung nicht die Rede. Schlesien wird eben behernscht durch die echt preußischen Leute, durch den Geist des Herrn von Oldenburg— Januschau, durch Herrn von Jagow, der ja seinen Befähigungsnachweis als Polizeipräsident von Berlin erbracht hat. Die Arbeiterklasse hat, weil sie politisch und gewerkschaftlich geschult ist, diese vier schweren Kriegsjahre ausgehalten und durchgehalten; aber die Willkür der Mili⸗ tärautokraten wird die Garantien für die Aufrechterhaltung der bis— herigen Ruhe schließlich zunichte machen und einer Katastrophe ent— gegentreiben. Diesem schandbaren Zustande muß ein Ende gemacht, der , e nta muß schleunigst aufgehoben werden.

Staatssekretãr des Innern, Staatsminister Wallraf: *)

Abg. Frhr. von Richthofen (nl): Die Tätigkeit des Reichstags in der Frage der Zensur und des Belagerungs— zustandes ist weder leicht noch dankbar. Wenn man im Anfang des Krieges so leichten Herzens der Aufhebung der verfassungs- mäßigen Garantien zugestimmt hat, so geschah das, weil man damals nicht auf eine so lange Dauer des Krieges rechnen konnte. Zu be— dauern ist vor allem die mangelnde Einheitlichkeit bei der Hand— habung der. Versammlungsverbote. Mir wurde eine Rede in Breslau verboten, die ich am gleichen Tage in Görlitz halten durfte. Die Be⸗ völkerung hat doch einen Anspruch darauf, ihre Abgeordneten zu hören. Von besonderer Wichtigkeit ist die Behandlung der Versammlungen, die zum preufischen Wahlrecht Stellung nehmen. Ueber diese Frage müssen alle Schichten der Bevölkerung rechtzeitig aufgeklärt werden können, denn wir müssen damit rechnen, daß wir in absehbarer Zeit die Wähler aufrufen müssen, ihre Stimme abzugeben. Da sollte die Regierung sich mit den militärischen Instanzen in Verbindung setzen, damit Versammlungen zur Frage des preußischen Wahlrechts nicht ber⸗ hindert werden. Andernfalls würde der kommende Wahlkampf noch

) Die Rede des Staatssekretärs des Innern Wallraf kann wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms erst morgen im Wort⸗ laut mitgeteilt werden.

ie Erschwerungen für den esterreich⸗Ungarn bestehen

viel schwieriger und unruhiger werden.

5 ö . * Reiseverkehr Deutschland und

7)

zwischen

nach wie vor. Man sollte doch endlich durch Milderung der bezüg⸗ lichen Erlasse und der Paßvorschriften Erleichterung schaffen, damit nicht Verstimmung und Verärgerung Platz greift. Die Beseitigung

der Zensur ist leider nicht tunlich. Den Klagen über ihre Hand⸗ habung kann daher ein durchschlagender Erfolg nicht beschieden sein. Viel wäre aber schon zu erreichen, wenn unsere Zensurbehörden ihr übergroße Aengstlichkeit aufgeben wollten. Eine Menge wichtiger Neuigkeiten erfährt das neutrale Ausland früher als das deutsche Volk. Insbesondere sollte, nachdem wir faktisch mit dem Osten Frieden geschlossen haben, nach dieser Richtung größere Freiheit ge- geben werden. Die Ratschläge an die Soldaten, welche Zeitungen fia halten, welche sie meiden sollen, werden, o wohlgemeint sie sein mögen, das Gegenteil des Gewollten erreichen. Das preußische Belagerungz— gesetz von 1851 hat bei Kriegsbeginn eine unverdiente Äuferstehung gefeiert; man hätte gewiß ein' neues, ein modernes Belagerungsgesetz gemacht, wenn man 1914 nur entfernt geahnt hätte, welche Dauer und Ausdehnung der Krieg gewinnen würde. An diesem Gesetz jetzt während des Krieges zu ändern, hat seine Schwierigkeiten; eine andere Frage aber ist es, ob man das Schutzhaftgefetz vom 4. Dezember 19165 berbessern soll. Diesem berechtigten Wunsche entspricht der Antrag des Haushaltsausschusses, wonach das Gesetz dahin zu ändern wäre daß gegenüber den Anordnungen der Militärbefehlshaber, soweit sie sich nicht auf Zensur und Vereins, und Versammlungsrecht beziehen, eine militärische Zentralinstanz als Aufsichtsstelle und Beschwerdestelle er= richtet wer soll, daß aber, soweit sich diese Anordnungen auf die Handhabung der Zensur und des Vereins- und Versammlunasrechts beziehen der Reichskanzler Aufsichtsstelle und Beschwerdestelle sein soll. Die Einwände des Staatssekretärs dagegen in allen Ehren, aber eine klare gesetzliche Regelung des Beschwerdeinstanzenzuges für die Presse ist ein unbedingtes Erfordernis und ebenso notwendig ist darüber eine Verständigung unter den maßgebenden Stellen.

Nach 6 Uhr wird die Fortsetzung der Beratung auf Mitt⸗ woch 1 Uhr vertagt. Vorher Vorlage, betreffend die Diäten der Reichstagsmitglieder.

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Prenszischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 150. Sitzung vom 4. Juni, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Regierungstische: der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Eisenhart-Rothe.

Präsident Dr. Graf v. Schwerin-⸗-Löwitz eröffnet die Sitzung um 2 Uhr, indem er der herzlichen Anteilnahme den ö an dem Hinscheiden des Präsidenten deg Reichstags Dr. Kaempf Ausdruck verleiht. Das Praͤ⸗ sidium sei bei der Trauerfeier vertreten gewesen. Das Abge— ordnetenhaus ehrt das Andenken des verewigten Präsidenten des Reichstags, indem sich die Mitglieder von den Plätzen erheben.

Der Abg. Dr. von Brüning (kons.) hat infolge seiner Ernennnung zum Polizeipräsidenten sein WMandai. niedergelegt.

Die zweite Beratung des Staatshaushalts plant für 19138 wir? bei dem Haushalt der Gestüt⸗— verwaltung fortgesetzt.

Die Staatshaushaltskommission beantrag eine Reihe von Entschließ ungen, worin gefordert wir ö daß bei der Demobilmachung zur Kaltblutzucht geeignete Stuten den Landwirten zu den Aushebungspreisen der Mikttär— verwaltung zugeführt werden, daß die Hengsthaltung in der Kaltblutzucht sowohl auf den Staatsgestüten wie auf den Privat⸗ gestüten mit staatlicher Unterstützung durch Darlehen und Prämien verstärkt wird, daß die Zucht von Lau pferden durch genügend hohe Remontepreise gefördert wird, daß wertvolle junge Stuten aus den Remontebeständen zu mäßigen Preisen an bäuerliche Züchter überwiesen werden, daß die Zucht edler Pferde mit Staatsmitteln gefördert werde.

Ferner verlangt die Kommission eine Einwirkung auf die Landwirtschaftskammern, Pferdezuchtverbände usw., daß im Interesse der Kriegsbereitschaft, der Landwirtschaft und der Industrie die Pferdebestände durch Zuführung geeigneter Stuten zu den Hengsten vermehrt werden, sowie eine Gewährung von Staatsbeihilfen für angekörte Privathengste und für die Prämierung besonders fruchtbarer Hengste.

Berichterstatter Abg. von Kessel⸗-Glauche (kons) berichtet über die Kommissioneverhandlungen und empfiehlt die von der Kom⸗ mission einstimmig beschlossenen Entschließungen zur Annahme.

Abg. Dr. Hoc sch-Neukirchen (konf.: Es muß verhängnis⸗ voll für unsere Pferdezucht werden, wenn der Kriegsminister auf Grund der Reichsverfassung ein Zusammenarbel ten mit dem Preußischen Landtag ablehnt. Wenn wir auch nicht erwarten können, daß der Kriegsminister in rein militärischen Fragen hier mit uns verhandelt, so müssen wir doch darauf hindrängen, daß er in rein wirtschaftlichen Fragen der Pferdezucht mit den preußischen Parlamenten in Beziehung tritt. (Sehr richtig Zweifellos wird später Preußen noch mehr ausschlaggebend sein für die Verstärkung des Heeres wie bisher. Das ganze Reich wird überhaupt wirtschaft⸗ lich auf Preußen angewiesen sein. Deshalb muß größere Berück- sichtigung der Pferdezucht gegeben werden, denn seit dem Kriege hat die Landwirtschaft gegen 23 Prozent ihres Pferdebestandes verloren. Es darf nicht zu einem Zusammenbrechen der Landwirtschaft kommen Die schon in der Kommission eingebrachten Anträge verlangen vor allem eine Förderung der Kaltblutzucht. Es macht einen geradezu naiven Eindruck, wenn die Staatsbehörden für Hengste 5 bis 0 bieten, für die von anderen mit Leichtigkeit 11 bis 14 600 M zu er- langen sind. Die Züchtung des schweren Pferdes ist am besten beim Privatzüchter und bei der Zuchtgenossenschaft aufgehoben, denn es läßt sich nicht in der ganzen Monarchie einheitlich arbeiten. Unsere Statistik der Pferdezucht ist unzuverlässig, sie gibt z. B. in allen Jahren für die Provinz Sachsen viel weniger Privathengste an, als wirklich vorhanden gewesen sind. Dann kann man sich allerding nicht wundern, wenn sogar von einer maßgebenden Stelle die Aeußerung gefallen ist, daß die Provinz Sachsen überhaupt nicht als Kaltblutzrovinz anzusehen sei. Wir müssen mit dem Zusammenbruch der belgischen Zucht rechnen. Belgien war das Stammland für das beste Zuchtmaterigl. Wir müssen nun im Inlande so sebhr wie möglich für die Zucht, sorgen. Wir müssen ein wirklich leistungs⸗ fähiges Arbeitspferd züchten. Die Gewährung von Darlehen und Prämien für die Hengsthaltung darf, wie die Tommission einstimmig gewünscht hat, nicht an Bedingungen geknüpft werden, die der Er= züchtung eines für landwirtschaftliche, industrielle und städtische Last⸗ fuhrzwege geglgneten Pferdes enkgegenlgufen. Wir durfen hicht zu einem Mittelding von Halbblut und Kaltblut kommen. Die Be—