1918 / 132 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Jun 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachun 8

Gemar §5 1 Abs. 1 u 23. September 1915 (R SI verlässi er Personen vom Hindei geboren am 1. DTejember 1886 in wohnhaft, die Aug übung des täglichen Bedarf besondere mit Nabrungs⸗ Reichs. ebiet untersagt.

Düsseldorf, den 3. Juni 1918. Die Polijeiverwaltung. Der Oderbürgerme sster.

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Tüsseldoct., hier

. r Handels

Ger

Der Frau Henriette Mü! bafenstraße Nr. Z, wohabatt, karntmach eng zur Fernbaliung unz aver vom 23. September 19195 den Hande ständen des täglicen Bedarfs un

utlichen Gegen⸗

Sekanntmachung. Die Gemäsehändlerin Frau Ph. Ivens in Oberhausen-Rbein—⸗

land, Nordstraße 23, ist urck die Ver ü ung der unterteichneien Poltzet⸗

erwallun; vom 31 Mai 1915 mit dem 9. Jun 1918 vom Handel mit Lebens und Futtermitteln aller Art sowie mlt sonsttagen Gegenstãsden des täglichen Bedarfs auf Grund der Be kannimachung ir F rnhalt ang unzuverlässiger Personen vem Handel vam 23. S-ptember 193195 ausgeschlossen unter Auferle— gung der Fosten dis Verfahrens.

Dberhausen, den 31. Mai 1918.

Die stäbtische Polizei rwaltung. Der Oberbürgermeister.

82 B. De. Neikeg.

Sekanntmachung.

Dem Autohalter Max Pfeiffer und seiner Ehefraa, Minna geb. Schmidi, in Zeitz, Hospit ( straß 25, ist wogen ibrer U z“ verlätsgkeit der Handel mit Röobgummi, amm ier; ug⸗ nissen und 1IIgummi verboten. Pfeiffer hat die Kesten der Veröffentlichung zu Hagen.

Zeitz, den 5 Juni 1913.

Di: Polizeis rwaltung.

Arnold.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

BVreußen. Berlin, 7. Juni 1918.

In der am 6. Juni 1918 unter dem Vorsitz des Stellver⸗ treters des Reiche kan lers, Wirklichen Geheimen Rats von Payer abgehaltenen Vollsitzung des Bundesrats wurden ange⸗— nommen: 1) der Entwurf einer Bekanntmachung über die Be⸗ freiung von der Entrichtung des Stempels nach 8 83a des Reichsstempelaesetzes in der Fassung des Wasenumsatzstempel— gesetzes vom 26. Juni 1916, 2) der Entwurf einer Verordnung über den Verkehr mit Stroh und Häcksel aus der Ernte 1918 und 3) ein Antrag auf Versetzung von Orten in andere Klassen des Wohnungsgeldzuschußtarifs.

De sterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser empfing gestern den Generalfeldmarschall von Woyrsch in be sonderer Audienz und ernannte ihn zum Oberstinhaber eines K u. K Infanterieregiments.

In schriftlicher Beantwortung der Interpellationen deutscher Abgeordneter über das Verhalten tschechischer Re— Amenter gibt der österreichische Landesverteidigungsminister Czapp von Bir kensetten die Ergebnisse seiner Er⸗ hebungen über das Verhalten einzelner tschechischer Regimenter auf Grund von Gutachten höherer Kommanden bekannt, die jedoch nur Bruchstücke und die mehr oder weniger subjektive Auffassung der Kommandanten darstellen, die gewiß auf Ehre und Pflicht abgegeben, aber nicht immer als streng objektiv zu betrachlen sind, da der betreffende Kommandant selbst inmitten der Vorgänge steht oder die Ehre des Truppen⸗ körpers mit seiner persönlichen Ehre identifiziert.

Es entspticht daaäch nicht der Wehrheit, daß, das Jung bunilauer Insantriereglment 5s während der Mobil sierung und des Auyfmersches gemtutert habe. Dos Reriment hat fich in den etsten Kämpfen gut gehalten, später jdoch inlolge großer Verluste an attiven O sisieren und vꝛrlätzlicher alter Mannschaft durch Einrcihung moralisch verseuchter Elemente versagt. Tos Regiment wurde am 16. Jult 1915 aufgelöst. Das P seker Infauterieregiment 15 hät sich in Serbien stets brav und tapfer gebalten und Schönes gele istet und wurde sogar im Heer s5berckt erwähnt. Bejöglich Ts Jafanterie—⸗ regiments 12 zählen die Tage von Kolußara zu den Ebrentagen des Ren imenft. Die Sihauptung eines räaͤssischn Blanes bezüglich des Infanterieregiments 88 sind aus der Luft gegriffen und entsprechen nicht der Wahrheit. Das Pilsener Jafanterieregimeet 35 verließ die Friedenegarnison in tad lloser Verfafsung und bestand die Feuer gafe bei Tozafsow glänzend. Dagesen wurde der ungünstige Gefechteverlauf und die großen Verluste bei der 19. In— fanteri truppen division nördlich von Tarnopol im Seytember 1915 zum Tell durch die schlechte Ha tung von Teilen des Infanterte— regtment? 35 verursacht. Bezüglich des FJafanterieregiments 28 (Pra) geht aus Au sagen des Regimentt kommandanten mit Sicherheit hervor, daß diese Truppe im April 1915 in Oberungarn, ohne einen Schuß obz geber, von beilä fig einem fein lichen Bataillon gefangen oder eigen tlih aus ihrer Stellung abgeholt wurde. Das Regiment wurde seinerzeit aufgelöst, jedoch infolge brryorraaenzer Haliug eigeg seiner Maischtataillone auf, dem Dobe doplat au im Sommer 1916 mlt Kaiirlicher Entschließung wieder aufgestellt. .

Neber tie Haltung der tscHechischen Kriegsgefangenen und deren Teilnahme an dem hochverräterischen, in Rußland ab— gebalteatn Kong der Tschechen urd Slovaken sowie üßer die Bildung einer tschechisck, floral schn Biigade in Ruß and, die das Gegenstück zu der tschechüch⸗sorakschen Armee in Frankreich

bildet, können die Tatsachen in den Son derungen des in der Inte p'llat on ar geführten Berichts der ‚Birspwewija Wjedomostt“, der üb igen unzweiseltast zusamme hingt mit dem in Pa is währ nd dis K iegen (scheiner en Huche „PDéötruisez l' Autriche- Hongrie“ deg ach Pais e tfleh nen Prager Dozenten Bench, akte mäßig ncht voll umsaßt werden. Ach die Verhöre der aus der Kriegü efang uschaft Zurückgekebrien werden aller V aus sicht na nicht jeren Gad ven Kaärheit bringen, der im Intertss der Gerechti keit und de Monarchie erwünscht wäre, wenn sie auch hbisber schon sehr charakteristische Streiflichter auf das Verhalten de Tschechen in Krlegsgefangenschaft werfen.

Yr G1

der des Parlaments nicht beantragen, ohne

notwendigkeiten, wie zu besitzen.

1m vom Hanzel

Der österreichische Ministerpräsident Dr. von Seidler empfinn, Blättermeldungen zufolge, vorgestern die Führer der verschiedenen Parteien und sprach neuerlich seine feste Absicht aus, das Abgeordnetenhaus noch im Juni zur Sommer⸗ tagung Auch gegenüber den Korrespondenten Prager „Bohemia“ betonte der Mir dent, er wolle mit dem Parlament arbeiten und beabsichtige keineswegs, mit dem Ss 14 zu regieren. Allerdings köane er die Einberufung

Sicherheiten für seine Arbeiesfähigkeit, in erster Linie für die Erlangung der Staats— Haushaltsvoranschlag und Steuervorlagen,

einzuberufen j 1

Marl

Im n

Im ungarischen Abgeordnetenhaus sprach vor⸗ gestern Graf Tisza vor dem Eintritt in die Tagesordnung, um angesichts der von zuständiger Quelle stammenden Nach⸗ richten über die Vertiefung des Bündnisses mit dem Deutschen Reiche die öffentliche Meinung Ungarns im Abgeordnetenhause zum Ausdruck zu bringen. Er sagte laut Bericht des h„ngarischen Telegraphen-Korr spondenzbüros“:

Bas Bundnte mit dem Vert schen Reiche habt sich vom Gesichts⸗ punkt der Sicherung der Lebeagsinteressen der Mtonarchie bewährt und auch die Kroftprtobe im Kriege bestanden. Wenn bebauptet werde, daß das Bündnt O sterreich Ungarn zur Forisetzung des Kampfes im Inteiesse seints Kerbündeten verpflichte, jo müsse de ngeg enüber festgestellt werde, daß der unmiittibare Ursprung des Welttrieges ein eben auf pte Zerstück-lung der Monarchie und ti sbesondere Ungarns gerichteter Anschla ge eien sei. Daß die Monarchie Tie sen trotz em hahe zu⸗ rückweisen und dadurch ibr⸗ Unversehrtheit ud Zulunft habe sicherftellen können, sei der kraftvollen Unter nützung seiten s ihrer Verbünreten zu dar ken. Daher könne die Bertusung des Bündnisses nur mit Befriedizung aufgenommen werden. Diese Veriefung toönne j doch nur zie inter- national übliche Form baben. Tlsja fuhr fort: „Ich bebe dom Standpuntt Un ans zwei Gesichtepankse hervor: erstns, daß Ungarn in Deutschland eine finanztelle Stütze findet, und zweltens, daß das ju schaffende Wirtschaftsgebtet mlt Bezug auf die wichtigsten ungarschen landwant ch stlichen Er⸗ zeugnisse nicht den Charatter eines Ein fuhrgebigtes herliert. Naturlich taan, solande die gegenwärtige Teue⸗ rang anhält, nicht an Scutzzölle ged. at me den. Aber bei der ceplaͤnten langen Dauer cg Bündnissts kann, sich die Fojenktur andern, und demnach müssen für die ungarische Land— wirischaft die Schutz zölle sich-⸗rgestellt werden, die uns die Sicherheit bieten, daß wir im Lane unseres Berbündeten welter unsere Rehereuen ss zu rentablen Preisen obsetzeu können. Dies wär, fein en seintatt Vortetl füc die Landwirtschaft, da die Indumie, duch Kartellt geschüpt, sich icht id azioz baurn fann, und ine eim seittze Gegürstigung der Lande itswaft Una g, da sie auch ber- jenigen Denischlands und Oste reichs z aute k mmt Die Frage er⸗ heischt mit Rucksicht auf Rumänien und R össiich Polen, die (ine nact entwidtunessähig⸗ Landarnschaft baren, tine detuisame Be bandlung, aber ein Wirnchafthund hat für uns nur BVomnteil, wenn ünsere Landwtrisckast durch den ÄAnschluß solchr großen Gebiete nicht aus gebentet wiid und ibm zum Opfer fallt. Aus diesen Gründen müßte den beiden Staaten der Monarchie hinsichtitch der Anscklusses anderer Staaten an das Bundnis ein Veto echt gesichent werden. Wir dürjen nicht den Hliautzen auffommen lassen, daß tas Bund is di- Verschmelzun, solcher Gebiete mit sich bringe, welche in erster Linie für Handel und Gewerherreibende, Stätte und deren her— brauchende Bebölterung killige Robe eugnisse sichern. Wir müssen all dis mit der pflichigemäßen Offenbett, die wir dem alien Ver— bündeten sckuldig sind, sagen, und sind überzeugt, daß die Ver⸗ handlungen, wenn sie in diesem Stun gesührt werden, von der überwigenden Mehrheit der ungarn schen Oeffentlichtett u it Freu ren aufgenommen und für large Jarre ein dauerntes Gegebnis haben w rden. Graf Titza erklärte noch, daß auf voliuchem Gebt te in erster Linie tine sestere Kanitäierung des asus foederis in Betracht täme, der auch tu Zufurft den desensiven Cdarafier nicht verlieren jollte. Deehr lasse sich auf militärischm Zebiete leisten, selostverständlich uch hier unter bollständiger Wahrung der Un— abhängigkeit und Souverduifät der deiten Greßme chte. Durch eine Recht von Verfügungen ließe sich bie Koeperasion der obeirsten Leitungen und techntschen Streik äste wesenil ch enger gestalten. Ven reichsten Inhalt könne das verttefte Bündnis auf wittschaftlichem Behiete eritlen, wo die beiden Mächte sich unter Wahrung dir Existenzbedingungen der Produktion der einjeinen Staaten vi⸗le Er— leichterungen bieten könnten.

Der Ministerpräsident Dr. Wekerle begrüßte die Aeuße⸗ desz Grosen Tisza, daß die öffentliche Meinung Ungarns nit Freuden und

run ! hinter dem Bündnis mit Deutschland stehe, sagte:

*.* Gine de

* 4 23 1 fro J ar 5e * rößten Stützen des Bündniffes bildet die Erfahrung

wle die Tatsache, daß es sich nickt nur um en, Bündnis der Fürsten, sondern um ein Bündniz der Völter handelt. Wir wünschen b, daß es für die Zaͤkunft erbalten und sür ange gesichert werde. Der Charalter des Bündnisses bleibt dee ip. Eben des halb ist eg Int resst der Verstü kung und Steigerung dir Vertetz igung natürlich, daß wir die Verte idigungsmittel die in der Wehrkoft bestehen, auch zu veistärken und zu steigern suachen. Bei den mittschaftlichen Vereinbarungen legen wir besondereg Gewmickt darauf, daß untere eigene Produktion nicht verringert werde. Wir müssen unseie landwirtschaftlichen Juter⸗ egen auf alle Fälle wahren. Ich glaube, daß hohe landwiitschafiliche Zölle nicht aufrecht zu erhalten sind. Sie werden auf lange Zeit nicht solch? Bereutung haben, daß sie auf die Vieiebildung einen ge⸗ zerten Ein floß ausüben könnten. Aber wir müssen un sere Produtttong⸗ sähigkeit unbedingt sicher. Deshalh kann von eimer Art des Anschlusses die unsere Interessen berühren würde, nicht die Rede sein. Bejüglich des Auschlußes anderer Staaien müßten wir uns den freien Entschluß sichern. Unsere Souveränität muß unter allen Umständen gewahit werden, weshalb wir nur einen Vertrag schließen lönnen, der den Charalter der jnternationalen Verträge besitzt. Aber wir müssen auch unser Verfügungsrecht sichern. Ferner müssen wir unter allen Umständen unsere Interessen wahren und uns vor Augen halten, daß die Entwicklung unserer anderweitigen Interessen und die Gr haltung anderweitiger Vtrbindungen keinen Abbruch er— Dr. Wekerle sagte zum Schluß: Wenn wir nun mit Deutschland eine polilsche Konvention schließen, so sorgen wir in Verbindung damit natürlich auch für die einvernehmliche Regelung unserer defensiven Verhältnisse, und wir schließen auch eire wirt schasfiliche Vereinbarung. Dabei sollen wir uns auch einer“ seitgz die vom Abgeordneten Gafen Stefan Tisza erwähnten firan— ziellen Vortesle sichern, die indessen nur darin zum Ausdruck gelangen, daß sie die Grundlage für eine engere Verbindung bilden werden, dan it dann die wirtschaftliche Betätieung pie vollständig gemeinsamen finanziellen Beziehungen auch zur Befriedigung unserer eigenen Be— bkürfnisse und Intertssen benutzen kann. Andererseits wollen wir jene wistschaftlichen Vorteile fördern, die unter Wahrung der Gr— zeugungshedingungen unsere Interessen durch ein größeres Absatzgebiet und durch die Herstellung eines engeren Verbältnifses sicherstellen können.“ (Lebhafter Beifall und Haͤndeklatschen.)

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Großbritannien und Irland.

Nach einer amtlichen Mitteilung ist als vorübergehende Maßn hme der General Robertson zum Oberbefehls— haber in Großbritannien ernannt worden.

Frankreich. Bei einer am 3. Juni in Versailles abgehaltenen Zu⸗

bündeten Länder Frarlreich, Großbritannien und Italien wurbe nach einer amtlichen Mitteilung, wie Wolff Telegraphen⸗ hüro“ meldet, Einverständnis über die Abgabe folgender Er— klärungen erzielt: ö. ;

Polen: Die Scaaffung cines ein ien tud ungbbän-igen polni.

schen Stazies mit fretem Zagang jum Meer Rellt eine ber Be. dingungen für emen dautineen und gerechten Frieden uns die Hert— schaft des Rechis in Europa dar. . M und Süd⸗Slaven: Die verbãndeten Regierungen haden mit Genugtuung Kenntnis von der von dem Staate sekretär der Vereinigten Staaten abgegebenen Erklätung Ce. nommen und wüänschen, sich ihr anzuschließen, wobei sie ihre lebhafte Sympathie für die freibeitliche nationalen Bestrebungen der ischecho— slowatischen und sür-slavischen Völker ausdrücken.

un land.

Die „St. Peters burger Telegraphenagentur“ veröffentlicht eine Verfügung über die Aufhebung der Ranag— ordnung der Diplomaten. Die Föderative Sozialistische Russische Sowsetrepublit hält in ihsen Beziehungen zu den fremden Staaten an dem Gꝛundsatz der unbedingten Gleichheit der großen und kleinen Völker fest. Infolge⸗ dessen und in Abänderung der Artikel 825 und 827 des Gesandtschaftsreglements (Gesetzhuch, 1. Band, 2 Teil, 5. Buch) bestimmt der Rat der Volksbeauftragten darüber:

1) Die Titel der Boischaster, Gesandten und anderen diplo⸗ matiichen Vertieter aufzubeben und alle Vertreter Rußlande, dle in sr mden Staaten beglaubigt sind, Bever llmaächti te Vertreter der Ru sischen Föderat ven Sosialssttichen Sowjetrepublik“ zu nennen.

27 In Uebereinstimmung mit dim Giundsatz des Völlerrechts, das allen witei ander gieicht a henden Staaten gemweinsam ist, alle berollmächttgten Vertreter und alle diplomatiichen Agenten der semden Staaten, die bei der Förerativen Soztalistischen Russischen Sowjenrepabuk beglaubigt sied, unabhängig von ihrem Rang ebenso altz bevoumächtt. te Bertreter zu hetrachten.

Kiewer Zeitungen veröffentlichen ausführliche Berichte über die Verhängung des Kriegszustandes über Moskau und die Entdeckung einer gegenrevolutionären Ver— schwörung, über bolschewistische Truppenaushebungen, er⸗ folgreiche Kämpfe der Sowjettruppen gegen ischechisch slovakische Korps und die Entsendung bewaffneter Requisitionsabteilungen aufs Land zu gewaltsamer Getreideabnahme bei der spekulierenden

Dor fbourge dir ie. Niederlande.

Der Minister des Aeußern Loudon teilte dem Korrespon— derzbüro zufolge der Zweiten Kammer mit, daß der amerikanische Gesandte im Haag im Auftrage seiner Regierung gemäß vom 19. Mai 1918 datierten Briefen den am 19. Januar 1839 zwischen Holland und den Ver— einigten Staaten geschlossenen Handelsvertrag so⸗ wie die Konsulartonvention vom 235 Mai 1878 gekündigt hat. Die Vert'äge werden am 10. Mai 1919 außer Kraft treten. Die Kündigung ist eine Folge des sogenammtin See— leutegesetzes vom 4 März 1915, wonach der Präsident alle Bestimmungen, die die Vereinigen Staaten mit aus ändischen Mächten vereinbart haben, die mit diesem Gesetze in Wider— spruch stehen, aufheben soll.

Schweiz.

Bei der Behandlung des Geschäftsberichts des Bundesrats über das Jahr 1917 im Nationalrat erklärte der Bundespräsident Calonder über die Ge staltung des tünftigen Völkerrechts und die Errichtung eines Völkerbundes laut Bericht der „Schweizerischen Depeschenagentur“:

Der Bundesrat schenke diesen samkeit. Professor Häber⸗ Zürich Sac verstãr digenausschutrß würden sie sachungen sesen natürlich rein theoretischer stre. ju trennen von der Fiage, ob der m nicht im gegebenen Zeimunkt als Vermittler auftreten solle. Der Bundesrat stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, seine guten Dientte anzubieten im Augenbitck, wo er aunekmen fe, daß beide trieglühtenden Parteien dies wünschten. Der Rerner erörrerte ein⸗ gehend die sünftige Genaltung des internationalen Rechtes und sagte: „Das Ziel muß sein, in Europa eine internat onale R chitͤ— ordnung herzustellen, die diesem Erdtetl gestaitet, neben den anderen Konttnenten an der Weltarbeit eiljunthmen. Die rittende Tat fann nur eifolgen, wenn die Ueberzeugung ron der Notwendigkeit einer Neüorganisation Ler mnternatto alen Politik dos Bewußtsein aller bettiligten Völker bebertscht. An diesem Rettungewtrke kann kein Polt größeren Anzeil nebmen els die Schwein, für die die Schaffung intern atzonelr recktlichtr Normen zur Vermendang krlezerischer Konflikte ein Leber gelement bildzt. Das Ideal einer Volkeroerständsgung wächst aus der Gtgenart dez schweszeri. schen Staates ganz von selbst heraus, der gerabezu eime Beistufe bildet zu der au gtstrtblen Organisation der Gesellschaft der Nartenyn. Bei der Reuordnurg des internat' onalen Rechte wid ver allen Lingen wichtig sein die Schaffung von Er tzichtungnn zur ziedlicken Beilegung der internationalen Gegen'ůtze. Rochtliche Sire tvunkse müssen der intern tionalen Schiedagerlchtsbarfamt. zu Legiesen werden, wobei die Staaten die wölichst unhesch ärkte flcht anerkennen müssen, solche Rech sstreitigkeiten wirklich dem Spruch des Gerichts in unterbreiter. Strteitigteiter, bie sich nicht zu einer jechtillchen Beurteilung eigren, müßten Gegen stand det Vermittlung einer besondeten Einrichtung sein, wobek die Staaten wiederum verpflichtet sein sollen, wen iastens den Vor— schlag der Vermittlungskonferenz abzuwarten. Betde Einrichtungen müßten einen dauernden Charakter haben und selbständig sein, um ihre Aufgabe wirklich erfüllen zu könne. Bel einem Lustan zer jwi chenfaatlichen Rechtsordnung muß auf gegebene Verhältnisse Rücksicht genommen werden, damit nicht Vereinbarungen getz fen werden, die dann im entscheidenden Augenblick doch nicht eine hal ten werden. Die Völker müssen dazu komnten, an Stelle deg Macht—⸗ gedankens die Reichtsidee zu setzen. Dieses ideale Ziel ist gewiß schwa zu erreiche, aber obne Spntmiemuß und ohne Ideoltemus itt noch nie ein grgßes politisches Ziel, ein großer Farischriti erteick

worden. Beifall.) Griechenland.

Ein Erlaß ruft nach einer Havasmeldung die Jahr— gänge 1909 bis 1917 aus dem westlichen Griechenland unter die Fahnen, ebenso 15 Jahrgänge Telegraphisten.

Ukraine.

In den ukxainisch-russischen Ausschuß verhand— lungen wegen Rückgabe des rollenden Eisen bahn, materials erklären die ukrainischen Bevollmächtigten lau Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“, daß von einem Austausch keine Rede sein könne, nur von bedin un gsloser Rückgabe des fortgeschafften Materials. Der russische Vertreter Manuilsk entgegnete in diesem Falle auf Rückgabe sämtlicher auf russischem Gebiet von den ukrainisch⸗deutschen Truppen 9 beuteten Güter bestehen zu müssen, andernfalls sei als Ausglei für den Wagenpark die Auslieferung entsprechender Mengen

Die

Fragen Lie größt? Aufmerk⸗ sowie cin einzusetzenter ptůfen. Die Unter⸗ Natur und streng Bundesrat

sammenkunft der Ministerpräsidenten der drei ver⸗

Getreide und Kohle, die seinerzeit von der ukrainischen Re—

, zurückgehalten wurden, erforderlich. Eine Einigung nicht erzielt. ;

urfgrn Ausschuß für Heim schaffung ukcainischer

d Yru ssischer Bürger in ih. l ulrainische Bevollmächtigte um Aufschuh, Regierung inen einer Ueb

7 N 111 abwanderung schuͤtzen soll.

Amerika.

Die Unterseebootsangriffe in amerikanischen gewässern standen in der vorgestrigen Sitzung des ameri⸗ fanischen Kriegstabinettzs zur Besprechung. Der Marine⸗ sekretär hat der „Central News zufolge die Schließung der bäfen von Ne m York, Boston, Philadelphia Und der Inderen an der Atlantischen Küste gelegenen Häfen angeordnet. Eihöhung der Versicherungssätze für die Offiziere und Mann= Hhasten der Handelsflotte in der Keiegszane nicht rechtfertige, und fete sics Cemäß den var den, H-Bootangriffen lan Her Atlantischen Küste gemachten Vorschlägen von 23 c. auf 15 c. fir 100 Dollars herab.

Krieg nachrichten.

Der große Sieg des Deutschen Kronprinzen i Ane und Marne hat wiederum einen y,, . seindlichen Streitkräfte und Kampfmittel vernichtet. Zu der bereits gemeldeten Gefangenenzahl von über 55 060 ind die shweren blutigen Verluste der Franzosen an Toten, Ver mindeten und Vermißten hinzuzurechnen. Bereits im Mãärz mußte das französische Heer infolge des Zurückweichens der kigländer beiderseits der Somme starke Teile der bereit⸗ zellen Fochschen Manövriergrmee einsetzen, die mit in die here britische Nieperlage hineingerissen wurden. Als in Fandern die englische Lage erneut aufs ernsteste bedroht pa, sah sich der Ententegeneralissimus zum zweiten Nele gejwungen, auch dorthin starke Hilfskräfte abzu⸗ saben. Im Verlgufe der Kämpfe an der Norbfront setzte er nliin 18 französische Divisionen zur Entlastung der Engländer Flandern ein und hielt wertere Kräfte dort in Reserve bereit. Die verlustreichen Kämpfe im Kemmelgebiet erhöhten dann die Jlutepfer der Franzosen ganz außerordentlich. Die Schlacht wichen Aisne und Marne mit ihren täglichen Forsschrssten riß ufs neue die schen stark gelichteten Fochschen Neferven augein? under. Sie zwang General Foch zum abermaligen überhasteten Ein⸗ pt seiner Dioisionen an der von der deutschen Führung gewollten Stille. Damit sind wiederum erhebliche französische Streinkräfte elunden, ein Umstand, der den Ententeführer der operativen nfreiheit gänzlich beraubt. Die stolze Manöprieratmee der bntente, an die sich die kühnsten Hoffnungen und Erwartungen nit Feinde knüpften, besteht als solche nicht mehr.

Von schwerwiegendster Bedeutung ist auch die Einbuße ä Feindes an Kampfmitteln während der Schlacht zwischen line iind Marne. Die große Anzahl der erbeuteten Ge⸗ biz, Maschmengewehre und anderer Waffen, der Verlust det esamten eingehauten Materials auf der ausgedehnten umfftont, der Verlust ferner von fünf umfangreichen ibanerdepots, von Barackenlagern und fieben großen mit ilen ; dürfnissen ausgerüsteten Lazaretten, der Ausfall nieler Fabriken und Werkstätten verschiedenster Art, Eisenbahn⸗ main, Maschinen und Brückentrains und dergleichen, die zum irhften Teil bereitJ deutschen Zwecken dienen, trifft die feind⸗ he Kriegführung aufs empflublichste. Erhöht wird die Be— deitung der schweren französischen Niederlage durch den Verlust pn weit über 3000 Quabratkilo meter zum Teil fruchtharsten Gelindes mit bedeutunge vollen strategischen Punkten. Von tief einchneiden der Bedeutung ist schließlich die Ausschaltung iht aster Zisenbahnlinien für die Verschiebung der Entente rtttůfte sowie für die Versorgung des gesamten französischen Undes und Heeres. (W. T. B.)

Berlin, 6. Juni, Abenbs. (W. T. B.) 9 5 ' . . * 5 81 gig der Schlachtfront örtliche Kämpfe nordwestlich von hüteau⸗ hierry und an der Ardre.

An der Front zwischen Marne und. Reims setzten ( anz osen ihre fieberhaften Anstrengungen fort, das waldige däbengelände zu sichern. Während sie am Zentrum, wo bie hn am weite sten vorgedrungen sind, daran arbeiten, das n Cohelle zu verdrahten, versuchten sie an dem an die Marne 9 6 Fiüngel, ihre Linien vorzuschiehen. Ihr, handstreich— . ö bersell am Morgen des 5. Juni scheiterte jedoch eben o ö n Angn ff auf die deutschen Postierungen vor Verneuil. l n s ische Artilleriefeuer, das mit weiltragenden Batterien . Vesle langt. und bereits angefangen hat, die noch , Orte in Trümmer zu schießen, ließ am 5. infolge hest enn, durch die deuischen Batterien wesentlich an al let , Deutscherseits wurde Bahn- und Straßen grnh hinter der französischen Front zerstöͤr Der Bahnhof 1 U. in Brand geschossen. Im südlichen Teil von werben ren mehrere grohe Explosionen und Brände beobachtet 6 n den Fliegerschunpen nördlich Boujacourt wurden zwei unzerstörie franzöfische Fiugzeuge festgeslenlt.

Großes Hauptquartier, 7. Juni. (B. T. B)

Westlicher Kriegsschauplatz. „Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. tit gi ß ite in guflebender Artilleriekampf. Nege Erkundungs⸗ Bei einem Vorstoß in die französischen Linien west—⸗

. nz . ann Kemmel nahmen wir T2 Offiziere und 50 Mann

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

dem Schlachtfelde blieb die Gefechtstätigkeit, auf mpfhandlungen heschränkt. Nördlich der Aisne

weltlit von Chätegu-Thierry wurden Teil⸗

. Feindes ahgewiesen. Südöstlich von Jarey ir nach starker Artillerievorbereitung die feindlichen eits der Ardre. Wir machten 3060 Gefangene.

Der Erste Generalquartlermelster. Ludendorff.

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Vaterland ersuchte der na n ; da die ukrainische

Gesetz: nt wurf vorbereitet, der die Ukraine Her erflutung mit Russen und Rußland vor einer Kapitale

Das Schatzamt gibt bekannt, daß die L Bootgefahr eine

9 Desterreich isch nn garischer Bericht Bi 1 h In n ꝛ⸗— * 9 . ; ö 1. 6. Juni. (B. T. B). Amllich wird gemelbet:

ö kãmpfe. ghef pf Der Chef des Generalsiabes.

Türkischer Bericht. V 5. Juni. (B. T B) Tagesbericht. alästinafxont: An verschi ͤ 2 ront: edenen Stel = folgreiche Patrouillen kämpfe. k zon den übrigen Fronten nichtz Neues. Konstantino; 3. Juni. (KB. T8 icher T . ñ opel, 6. Juni. (B. T. B. Amtlicher Tages⸗ Dale snnn 5 nt⸗- 35 7 . r stinafrant; In der Nähe der Küste und östlich . war das beiderseinige Artilleriefeuer zeitweise reger. din fein iches Flugzeug wurde durch unser Artilleriefe Landung dicht hinter den feindlichen Linien ge wun . ö Auf den anderen r deutung.

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Fronten keine Ereignifse von Be—

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Der Krieg zur See.

Washington, 5. Juni (Reuter). Das Marinede

hat die amtliche Nachricht erhallen, daß an . tanischen Küste ein Dampfer und drei am erilanische Segler von Unterseebooten versentt worden sind. Berichte aus New Monk besagen, daß bei den Versenkungen zwei Unterseeboote beteiligt! gewesen Uund die Schiffe wahr⸗ scheinlich an der Küste von New England und New Jersey verloren gegangen sind. . —⸗

Am sterdam, 6. Juni. (W. T. B.) Nach ein = meldung aus New York wird 1 9 n n . zehn amerikanische Schiffe, darunter zwei Dampfer, von Unterseebooten an der nordatlantischen Küste seit dem 25. Nai versenkt worden sind. Der größte Damnfer, das Passagierschiff „Carolina“ der Porto⸗ rico⸗ Linie, wurde 25 Meilen südwestlich von Sandy Hook angegriffen. Die „Carolina“ hate 220 Fahrgãste und 120 Mann Besatzung an Bord, von denen 58 Per⸗ so nen vermißt werden, einschließlich von 16 Personen, die durch das Kentern eines Bootes ertranken; die übrigen sind ge⸗ landet. Der Kapitän des Schuners „Edward H. Cole“ pe— dichtet: daß sein Schiff am Sonntagabend von einem etwa 200 Fuß langen Unterseeboot, welches zwei große und ein kleines Geschütz führte, angegriffen wurde. Er habe deutlich das Seerohr eines zweiten Unterseebotes wah genommen, das einen herankommenden amerikanischen Dampfer ver—⸗ folgte. Der Dampfer habe sich mit Volldampf davon gemacht. Die Besgtzung der „Cole“ wurde von einem amerikanischen Hilfsschiff aufgenommen, das von einem Unterseeboot verfolgt wurde, dem es aber gelang, einen Hafen zu er⸗ reichen. Die „Texel“, mit einer Ladung von Portorico nach Nem York, würde am Sonntag 60 Meilen von der Küste ver⸗ senlt. Das Unterseeboot gab drei Schüsse ab. Der deutsche Kommandant kam an Bord und befahl der Besatzung, das Schiff zu verlassen. Dann legte er eine Bombe auf dem Schiffe nieder, wodurch es in die Luft gesprengt wurde. Dle 36 Mann starke Besatzung wurde ihren eigenen Hilfsmitteln ohne Nahrung und Wasser überlassen. Sie wurde später von 6 ö m mf aufgenommen und in Atlantic City gelandet.

London, 6 Juni. (Reuter. ) Die Blätter melden aus Washington, daß ein deutsches Unteiseeboot den norwegischen Dampfer „Gibbs“ beschossen und versenkt hat. Die Be— satzung wurde gerettet.

Washington, 6. Juni. (W. T. B.) Der norwegische Dampfer „Eidsvold“ ist am Vienstag von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Die Besatzung ist gerettet.

Berlin, 6 Juni, (W. T. B.) Im Mittel meer ver— senkten deutsche und österreichisch ung arische H⸗Boote 5 Dampfer und 6 Segler von zusammen über 20 000 B⸗R. T. Die Dampfer wurden aus stark gesicherten Geleitzügen herausgeschossen, einer von ihnen war ein Kriegtz⸗ materialtranzporter.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Parlamentaristhe Nachrithten.

Dem Reichttage ist der folgende Entwurf eines Gesetzes zur Heranziehung von Heeresunfähigen zum militärischen Arbeits dienst zugegangen:

§ I. Wähctun der Vauer eiger angeordneten riegsbereitschaft können Wehrnflichtige, die infolge eines st afgerichilichen Urteils zum Vienste im Herre und in der Marine unfähig sind, zum müttärischen Arbe lngdienst in besonderen Verbänden herangezogen werden.

Auf sie finken die für die Personen der 2. Klass- des Soldaten standes geltenden gesetzlichen Bestimmungen Anwendung.

5 2. Die Kugführungsbeftimmungen werden pom Kaiser erlassen. §z 3. Daß Gesetz fritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft und kommt in Bayein nach näherer Sestigmung det Bündnisoertragg vom 23. November 1870 (Bundeg⸗Gesetzbl. 1871 S. 9) zur ÄAn⸗ wendung.

In der dem Entwurf beigegebenen Begründung wird ausgeführt:

Die im wehnpflichtigen Alter stehenden Personen, die durch ein strafgerichtliches Urtetl zun Dienste im Heer und in der Marine unfähig geworden sind, können nach den bestehenden Gesetzen auch während eines Krieges in keiner Weise zur Verteldtgung kes Valer⸗ landes htrangejogen werden. Hieraus ergeben sich vie Meißstände und Ungerechtigkriten, die um so schärfer hervortreten, j. läng⸗r der Krieg dauert. Die in Hetracht kommenden Personen genieß 'n wie jeher andere den Sckutz des Stzatet, sind aber frei von den diesen obitegenden Pflichten. Der daiüber bet vielen Angehörigen deg Heere und auch in welten Kreisen der Bevölkerung herrschenden, duschauß begreislichen Mißstimmung soll der 5 1 Ats. 1 des Eatwursg. durch dte Porschtift abbelfen. daß Wehr— pflichtige, die infolge sntafgerschtlicher Urtelle zum Dienste im Herre oder in der Marine unfähsg sind, währrnd der Dauer einer ange— ordneien Kriegsbercitschaft zum milttärtschen Arbertsdtenft in besen— deren Farmattonen herangezogen werden tönnen. Wenn es sich bei dieser gesstzlichen Regelung in erster ini? darum bandelt, dir Er— füllung Let Wehrpflicht auch für sylch Peisonen zur Durchfuhrung zu bringen, die nach den bisher bestehenden Gesegen einer miitlärt— schen Bienstpflicht nicht unterlagen, so ift anderseing von dieser Maß— nahme auch eine Verbessetung der öffentlichen Sicherheit zu erhoffen.

Um Härten und Ungerechtigkeiten in einzelnen Fällen ju vermelden,

n der Ti lave front an! der Tiroler und Piavefront andauernde Artillerie⸗

in ken nach 32 von Seiger Mojessät dem Kahlser ju erlaffender, Uäs führan, sbestun mungen dabin VUnisotge gt offen werden, der Zraig detz Gesetze; gegenüber solchen Peisenen nicht ausgeübt wir) gie tres e litiener Vnjtrafe gegenwärtig ein geregeltes S: en fübrenn und nutzbringende Arbeit verrichten, aiso zu ihrem Teil schon ietzt dem Stage durch ihre Arbeit dienen. Da die im S I Aos. 1 des Eaiwerts dorch sebene Dienttleistung sich als eine besondere Art der Wehrrfl cht— ersüllung darstellt und auf einem besonhern geaft ten, den bis berigen Besetzeg freinden militärtschen Dien sverbältnihe berubt, ist ez er. forderlich, die Rechtst lung der ron der Heranniehung nach 1 Abs. 1 des Emtwurfs Betroffenen ur Vermeldang von Zwetfeln ein vandfier sestzjustellen. Diesem Bedürfnts dient der Ab5. 7 §z IL des Entwurfs, in den zum Ausdruck gebracht ist, daß alle für die Personen der 2. Klafse deg Soldaten staweg geltenden gesetzlichen Bestimmangen . die von diesem Gesetze betroffenen Personen Anwendung finden sollen.

Das Mitglied des Herrenhauses Graf Kwilecki, Ritter gutsbesitzer. in Oporowo bei Wronke (Ke. Samter) und Oberzedlitz bei Zedlitz (Bez. Posen), ist am 5. d. M. in

Oporowo gestorben.

MWohlfahrtspstege. Wohlfahrtspflege der Kriegervereine.

Unter den großen, durch rein nationale Gesichtspunkte ae leiteten Verbänden steht die Kürlegerderelnt organsalion imnst ihren s2 6 Re, einen und bei Käte beginn fast 3 Mill onen Mitgliedern an Zahl un Leist ung an erster Stell. Spo war eg denn auch ein er freusschts Bild großzügiger razer läm ischer Abeit, das der sest 5 Jahren zum ersten Male wieder ein berufene außerordentliche Abg-ordret nlag hes Veutsch:n Kriegeibandegs bot. Obm ohl keit Srgans sation ratur? gemäß so vom Kriege betroffen und in sbrtr Leistur gosählakett ge. keamt ist, wie die, deren sämtliche Angehörige gedient- Soldaten sind ist es dem nattonalen! Idealtemmn und der Aufopferungt⸗ freudtskeit der alten Soloaten doch gelungen, nicht nur die reiche Frieder garbest und Fürsorgetätigkeit aufrecht zu erhalten, sondern auch den Krieggzaufgaben gemäß eue Wege zum alten Ziele zu gehen: ö und sohllolen Ertächti ung der ihrem Cinfläß zuganglichen

tesse.

Nach den Berichten, rie bei der erwähnten Tagung erslatlet wurden, siaꝰ bel geringen Mitaltedab iträg-n (3 bis 6 Æ im Jahre) dor dem Keiege mebr als 6 Milconen Mark jährlich sür Wobl⸗ fabtispfl. ge aufagtwendet wordtn. Im Frieden waren zuletzt rund 30 000 Unterßützungsgesu*e j5hrlich, d. h. im Vunchschnitt täglich 100, zu bearcbeiter. Zu den segens reichsten Wohlfahrtgein richtungen eebö en die fünf Kriegern alsen ser, deren Uierbaltungskoften duch die Kramgerfechtannac aufgebracht wurden. Pie luftechterbaltung Ibres Betriebes anch während des Krlea-s wurde durch den kurz vor Räegebetzinn Leschaffenen Ftalstrjußbilaäummz fonts ven Hoh 00 , ae sichert. Außerdem brechte eine Altvaptersam mlung dis Preußtschen Landet⸗rirgerverbandetz im Jahre 1916 eiren Reinertrag ron 30 000, 1917 etwa 60 000 Æ ein. Vie Errichtung jweler neuer Wa ꝛsen bãuser, des dritten katholischen und vierten ezangelischen, steht nach Krierszbtendigung bevor, und bie eines ochten, des fünften tvangelischen, it für Ospreußen geplant. Erholung und Aufenthalt zu billtgen Preisen oder ohae Kosten finden bedürftt e Kameraden in sieben Erholungshrimen.

ZM den Ginrichtungen, die schon im Frieden bestanden, traten aus den Krlecgerfo derrissen beraus neue hinzu. Mit der Leden ve siche ungsgeiellschaft Friedrich Wihrlm? wurde ein Vertrag über die Geündang eintr Keiegssterbek sse auf völlig gemeinnütziger Grundlage geschlossen, die mit cinem V rst derung kapital von 3,1 Milltonen Mark und rund Z0 0.0 Anteilen an jweiter Stelle von allen äht. lichen Einrichtun en steht. Als zweite Kriege rsicherung wunde dann ebenfall⸗ im Zusammenwtrken mit der Vertrage gesellschalt Friedrich Wil zelm * eine rie gspatenschaftsversicherung eingeführt, die um Ein- vervehmen it dem vom Krieggmintsterium ins Leben gerufenen Reicht⸗ verband füt Keiegepatenschaften arbeitet und der materiellen Färsyorge er Köiegerwalsen dienen soll. Auf Anrequng von Kam:raden aus dem Felde wurde eine Sammlung für Die Hinterblitbenen gefallener Fäameraden unternommen, aut deren Ergebni5 in Höhe von 639 00016. O 000 „s an die Nationalstiftung die Hinterbliebenen der im Kriege Gfallenen' abe führt wurden. D-fär ist bie Natienalstiftung die Verpflichtung eingegangtn, den Betrag dieser Sammlung künftig . die Hinterblicbenen der Cefallenen Ver-inskameraden zu ver— wenden.

Ein weiteres, in seintr Bedeutung und Augdebnung wobl das mfassen ste Wert der Kriegt fürsorge ist der auf Anrrgung des Krffhäs serdundes in der Giündung ' begtiffer e escht keiegerdark !, dessen Ehre nyräsidentschatt der Generolfel mar schal von Hin enburg und der Reichekanzter Graf von Hertling üßernommen baß'n. Viese Neugründung soll die Lück: in der Kriege fürsorge ausfüllen, die der Reichsausschuß der Kriege beschädigtenfürsorge' und die Nalional⸗ stistung für die Hinte blichenen ber un Kriege Gefallenen“ noch gelassen haben, d; h. allz diej nigen Kriergteilnebmer erfass n, die durch den Krieg unmitteihar nicht geschä igt sind, aber später infolge bon Alter, Krankheit und No bezürft!z werden. Für die Organifation ist Anlehnung an die Hehörden und den Kyffhäuferbund sowse Gliederung nach Lande zber⸗ händen vrrgeseher. An der Spitze ebt ein Hal p, autzsch s, in dem bertretern lein bezw. dem angebören werden die Krien sminister Ter Hun zee staaten, Mitglieder des Bundes aig und Reichstags, die Prä— sidenten des Kyffeäuserbun des, die Vo sitzenden der Lndetverbände bes Reich krüerdauka: und eine Anfatl auf sonlalem Gebiet hervor- 1agender Per söglichkelen. So rod in Zukunft lück-m 1c pte GSesamt⸗ heit der bedärfti, en striegstellnehmer nd Krieg hinterbliebenen don der Färsorge erfaßt werden.

Za deesen arcßen nrganisatorilcken Lelstungen auf dem Geblete der Wohlfahrtsxrflige: tritt die Einzelarbeit der Mitglieder und Vereine, die Mitzrbelt an den Aufcaben des Roten Freneg und der Baterländtschen Frauendereine, an der miltzärtichen Jugenrvorberet⸗ tung und die Tattekeit im freiwilligen Bewachungsdsensf, ferner die Gründung von Rechtsaustunfts nellen, Arbeitenachweisen und die Färkerung der Wohnungssürsorge und Kriegerheimstättenbewegurg. As neue Krieggaufgahe errwächg die Pfischt, an der Erbeltung der siegessscheren und juversicht! ichen Volkesttumung im Sinne ker Kriegerperein egedanten mitzuarbeiten. Vies gesch ht im Zusammen« bang mit dem Kriegsprefseamt und dem Bild. und Filmamt, be⸗ sonders durch Ausgestaltung der Portragstätigkeit. Erwähnt sei bler auch die im Auftrage detz Kriegamintstersuma erfolgt Perautzgabe einer Feldausgabe der Parole“ die icitweise tine Auflagenhöhe von 3283 000 Stück erreichte. (W. T. B)

Kunst und Wissenschaft.

Tie Galerie Eduard Schulte eröffnet ihre neue Aueste lung morgen mit iner Sammlung von 50 Werken des Ausftelletverßanbes Ptünchener Künstler sowie rst Krollckttonen von F. Gino Parin⸗ München und Heinrich Schütz⸗Müncher.

Literatur.

Das Staatz vermögen des Deutschen Reichs und der beutschen Bundes nadten. Von Dr. F. W. R. Zimmer- mann, (kamm erpmaͤsidenten in Braunschweig. (Finanz. Und volks- wäztschaftliche Zeitfragen, berausgegeber von Reichs af, Pro⸗ fessor Dr. Georg von Schanz in Würzturg und Neglerungarat, Peefefsot Vr. Julias Wolf in Berlin, Verlag von Ferdinand Enke in Stattgarz. Preiß H H. Verfasser hettachtet daz Stealtbeimßgen dez Me ichs und

der Ginzelstaaten nach seinen beiden großen Gattungen; dem Ver⸗