Medicorum aus dem Cod. CEęcorial. ataß. So (mindefteng 10. Jabr-
bunde s) süöersetzt dat. Dar cc ift ver suckt werder, die urfpriuglicht
Form des Peronmiuins brrrnr Ilen. err Roethe üderreichie eine 1 8 . — *
Abhandlung des Verrn Peofefsors D.. Heim. Schneider in Berlin
über Uhland und die Deutsche Helden sage. Usölanud ist selb⸗ ständtg und nicht durch romantische Vermmilung zum Studium der Deldensagendenkmäler gelangt. Dennoch hat rowantische Gelehrsam⸗ keit, wie sie ibm namentlich in den Schriften von Görres, W. Grimm und Mone ertgegentrat, noch jahtjehntelang staꝛk bei ibm nachze⸗ wikt. Die Frucht 10 j5brizen Korschenz liegt dor in den Vorlesungen von 1830, die, ursprünglich in Buchform geplant, durch W. Grimms Deulsche Heldensage jurückgedrängt wurden. In ihnen stehen ver⸗ nünftig vermittelnde und scharsinnige Theorien neben phantastisch⸗ unktitischen, die vor allem die Giklärung des gotifchen Sagentreifes Fark derwirren. In ve borgerer emsiger Arbeit gestaltete Uhland in ken nächsten jwei Jahrzehrten selne Theorie um. Anfang der fünfziger Jahre war, wie der Nachlaß lehrt, ein umfafsendes neues Deldensagensystem ausgebaut, das indes nur in seinen erften Ab⸗ schnitten zur Niederschrift gelangte. Ende dieses Jahrzehnts erkannte Ubland, daß ihm der völlige Ausbau nicht beschleden sein würde, und entschloß sich daber zur Herausschälung einer kleinen Zabl von Eini'l⸗ aufsätzen, von denen bis der nur drei bekannt waren. Sie liefern in kbhrer nunmehr eischloffenen Gesamtheit die Zrugnisse für Uhlands neu: Meibode, die eine eigertümliche Nebertraaung der symbolistischen J des Mythas von Thor‘ auf die Heldensage arstellt.
Zu wissenschaftlichen Unternehmungen baben bewilligt: die Ge— samtakademie Herin P. Raphael Kögel, O. 8. B. in Beuron (Hohenzollern) zur Förderung feines Verfahrens zur photographischen Wie ergabe von Paltmpsesten 1450 4; die physikalisch⸗mathema⸗˖ tische Klasse Serrn En glerzar Fortführung des Werks Das Pflanzer⸗ reich 2300; zur Fort ührung des Unternehmens Das Tierreich 4000; vie philosovbisch-bistorische Klasse Herrn Hintze jur Fort⸗ führung der Herausgabe der Politischen Korresponderz Frledrichs des Großen 6000 A; zur Fortsührung der Arbeiten der Deutschen stom⸗ misston 4000 Æ; zur Fortführung der Arbeiten der Ortientalischen Kormmission 20 000 4; für die Bearbeitung des Thesaurus lingua Latinas über den planmäßigen Betrag von 5000 M binaus noch 10090 M; zur Bea n beltung der bieroglvpbischen Inschriften der oriechisch⸗16mischen Exroche für das Wörterbuch der ägvplischen Sprache 1500 ÆK; Herrn Morf zur Fortsenung seiner baskischen Ferschungen weiter 500 M und demselben ju phonographiichen Aufnahmen italienischer Dialekte in deuischin Gefangeneniagenn 1500 .
Die Atademse ka! ferner auf den Vorschlag der vorberatenden Kommifsion der BRepp-Stistung aus den Grträgnifsen der Stiftung Herrn Dr Kirt Wulff in München zur Förzerung seiner javarischen Stadien 1350 M zurerkannt.
Wohlfahrtspflege.
Der Hilfsausschuß für Re Deutschen in Britlich Südafrika, vessen segentzreiche Tätigkeit zugunften der in Söd— urika internierten Deutschen die Unterstützung weitester Kreise verdtent, hat sich u. a. auck der in Tempe bei Bloemfontein untergebrachten Frauen And Kinder aus Deutsch Ostafrila und Nyassaland in anerkennenswerter Welse angenommen. Wie bekannt geworden, ist der De utsche Hilfe⸗ verein und Allg⸗meine Urterstützngeverein in Jobanveshurg aus den ihm vorwiegend don dem genannten Yilftausschuß zur Verfügung gestelltn Mitteln in die Lage versetzt worden, neben der KSeschaffung von Kleidungsstücken und Waäsche auch Geldunterstützungen an die dort Befindlichen in beträcktlichem Umiange zu bewilligen. Anläßlich dez Weihnachtsfestes kamen elleln 150 Pakete zur Ver⸗ teilung. In zahlreichen sckrifillchen Aeußernngen der in Tempe sich aufshaltenden Deutschen wird der Befriedigurg und dem Dank für diese Fürsorge Ausdruck gegeben, so deß die Fraun und Kinder unserer dort defiatlichen Lardsleute jedenfalls der größten Sorge enthoben zu sein scheinen. (W. T. B.)
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
In den letzten Monaten wurden, wie die Baltisck⸗Liiauischen
Mitteilung, brrichten, aus allen Teilen Livland urd Efilandzz
die Krankbelt in vielen Fillen eiern uralücklichen Verlauf aenemmen! fahren werden, well sich Berantzestellt hat, daß die Fabrrkun nh — er Ji. frä fi. Erten
8 1 95 .. I. ,, . 1, 40 P bat, mußte bet der großen Arfteckar ahr der Aueh
950 uch en I gemeinen Seuche befurchtet werdeꝛn. Un eie wetze e Verdreit ang nach Möglichkeit zu derbindern, ist für die rächste Zeit eine allge- meine Schutzimpfung angeordnet worden.
Im Königlichen Dpernhause wird morgen, Die Fledermaus aufgeführt. .
Im Königlichen Schauspielbause gehen morgen Die Journaliften in der gewohnten Besetzung in Szene. Anfang 7 Uhr.
Sonntag,
Konzerte.
Professor Arthur Egidi veranstaltet gegenwärtig in der Paul' Gerhardt⸗Kirche eine Reihe von Zobann Sebastian Bach gewidmeten Orgelabenden. Der erste Abend am 31. Mai wurde durch die Dorische Toccata eingeleitet, dann folgten die Violinfuge in V.-⸗Moll“, das Vorspiel: ‚Gin' fer Burg“, die Fuge in D-⸗Moll und die schöne Phantasie in C. Moll, die Krone des Abend. Den Schluß machten: Präludium und Fuge in G⸗Moll, das Vorspiel: „Schmücke dich, o liebe Seele, und Präludium und Fuge in Es-Dur. Man möchte fast sagen, daß jedes Werk das voraufgegangene zu überbieten schlen, und doch waren sie alle gleich schön. Professor Egtdt in ein rechter Meister auf der Orgel. Am meisten zu de⸗ wundern ift seine berrliche Klarheit im Spiel; da war kein Stimmen gewirr und Getöse, wir man es manchmal auf der Orgel bört, nein, alles war mit grötzter Feinheit und Klarheit ausgeführt und durch— aesührt. Auch verfügt der Künsler über eine glänzende Finger sertigkeit und Pedaltechnik und verteht, wunderschön zu registrieren. Alle diese Vorjüge hielten auch am gestrigen zwelten Abend seine andächtigen Zuböter vom ersten bis zuin letzten Ton in shrem Bann. Auch diegmal enthielt das Programm eine Folge herrlicher Bachkompositionen, wie die Toccaia in F-Dur, verschledene Vorsriele und Orgelcheräle sowie zum Schluß die groß asgelegie Phanitaste und Fuge in G⸗Moll. Hervorzubeben ist noch der volle und doch
welche Klang der schönen, von Furt æängler und Hammer gebauten Orgel des Sc öreberger Gotter haut. — Die Berliner Ostsgruppe den Verbandes deurscker Mustt-—
lehrertnnen widmete die letzt- Veranstaltung des Schulsahres dem Schaffen Wilhelm Bergers. Dr. Hans Mersmann 1elchnete in einem einführenden Vortrage die känftlerische PersönlichL keit Hergerg und hab die Bedeutung dieses feinstanigen, jeder Marki⸗ schreierei abholden Dtusikers bervor. Dang wurden mebrere Atbenen dez 1911 verstorkenen Kowmponiften vorgeführt: Frauenchsre, von Schülerinnen Antonie Sterns unter deren Tettung gesurgen, einige Liedtr, welche Hanna Hömke vormrug, und die Biolinsonate in A-Dur, von Margarete Dresel im Verein mit Anna v. d. Heyde ausgezeichnet wiedergegeben. Die Begleitungen führten die Damen Glaue und Rosa Koch- Streit aus; die letztere hatte sich für das Zustandekommen des Masikabendz mit bestem Erfolge
emngefetzt. ; Mannigfaltige s.
ÄAmilich wi'd darch . B. T. B. gemeldet: Laut Nachrichten aus Holland in der Vampfer Kogingin KRegentegr auf der Fahrt von England nach Holland auf eine Mine gelaufen und gesunken. Der Dampfer gebörte ju den für den Austausch von Kriegęgefan genen und Internierten bestimmten Schiffen, für die auf keftimmten Kärelinien freie Fahrt im Sperrgediet zugesichent
ift. Bet dem Unfall, der fen Vir'ust 8 DYampiers herbei⸗ geführt hat, befanden sich keine Augiauschpersonen an Bot. Von deutscher Seite sind auf der zugesicherten retten Fabrftraße keine Minen ausgelegt. — Dem Alzemeen Handeleblad wird noch über den Unterzang
stießen. Dae Vorrerschiff verschwans beinahe unmittelbar nach der Expiecsion. Die Schiffbrächigen vermochten noch dret Boot- auezu—⸗
erden ei wieder aufgenommen witden und wenn eimittelt worben it. *
wenn die Fabrrinne wieder frei ist
warum sie es diezmal utcht war.
Schützt Sagt und Ernte 198181 Der Obenbefeßlhabet h den Markten macht folgendes bekannt: Wer bei der Landun eines Flugieugets auf oder in der Näbe von bestellten geln durch deren Betreten Fur cha den Tezursacht, gefäbrdet die fi bie Voltegernäbrung ertorderliche Bereitftellung von Brotgetreide und scäcigt damtt das Vaterland. Die Namen der Betreffenden sind ban den Besitzern der Felder oder von ibren Vertretern sowie d dem Nach oder Absperrtommando festjuftellen und jwecks Schaden. ersatzes oder Beftrafung zu melden. ö
Die Sam melteit füt Pilze ssebt bedor. Damit stellt sic auch die Gefahr von Piliwergistungen wiener ein. Leider ist die 31h der infolge des Genufses gistiger Pilie in Deutschland verstorbenen, Personen in den letzten Jahren stetig gestiegen. Es sei deshalb, um der Verwechslung eßbarer mit giftigen Pilien mö lichst vorzubeugen erneut darauf bingewiesen, daß das Katserlich: Gesundheitszamt 'ich Dilzmerkblatt ker wichtigsten eßbaren und schädlichen Pilse berarz. gegeben hat, das durch seine Belehrungen und eine beigegebene Tafel mi 32 farbigen Abbildungen die Kuntnis der gehräuchlichften unghstigen Pilze in weiteste Kreise zu verbreiten sucht. Nur solche Pilie solsten gesammelt und genosseg werden, die dem Sammler als eßbar sichet bekannt find. Bas erwähnte Pilimerkblatt kt im Verlage von Jussiuz Springer (Beilin V. 9, Lintstraße 23 24) erschienen Und kann hon dieser Firma im Wege des Buchhandels beiogen werden. Der Prei für Merkblatt und Plztatel zusammen beträgt 29 9, für 10 Stig 2 4, für 0 Stuck 7,50 u, für 100 Stäck 12.50 4, für 1000 Sti 115 .
Ueber seine Erlebnisse auf S. M. H. . Wolf wird der Oberh otsmennemaat Bölte am Montag, den 10, Donneretag den 13., und Freitag, den 14. Juni, Abends 8 Uhr, unter Vorführunz von Lichtbildern und Filmen im großen Voriraggsaal der Treptower Sternwarte sprecken. Täglich von 2 Uhr ab finden Beobachtungen mit dem großen Fernrohr und Führungen durch daz astronomische Museum start.
Im Wissenschaftlichen Tbeater der Urania“ würd in nächster Woch: allabendlich, mit Auzaabme von Donnerztag, der mit sarbtgen Bildern aasgestattete Bortrag Ven der Zugspitze jun Waßmann' wiederholt. Am Donnerstag wird der Vortrag Tier und Mensch in der Wilonitz? gebalten werden. Außerdem finden morgtn, Sonniag, und am nächsten Sonnabend, Nachmütaggs, Wieder, bolungen des Vortrags Tier und Mensch in der Wildnis zu kleinen Preisen statt.
Kowno, 6. Zurt. (W. T. B.) Gestern nachmittag wurde, wle die „Baltisck ⸗Litauischen Mitteilungen“ berichten, in Wilna durch den Oberbefeblshaber einet Armee, General der Infantert von Falkenbayn, die Ausstellung Wilna⸗Minstk' eröffnet. Di Ausstellung, die von der Zeitung der 10. Armer veranstaltet wöd, enthält Altertümer und eine reichhaltige Sammlung von kunstgewerl. ichen Arbeiten auß den ehemaligen russichen Gouvernements Wilna und Minst. Die Wiheitan sind des balb besondergz zeizooll, well fie viellach auf deutschen Ursprung zurückzuführen siad. Wertvolle Gin, blicke gibt eint Sammlung vor Vo kekunst aus den genannten Ge, bieten; weiter werden verschiedene Erzeugnisse der heute vergessenen In dustrie gejeigt. Am Sch usse eirer längeren Besichtigung gab der General von Falkenhayn dim Wunsche nach neuem tunstgewerblichen Leben in den besetzten Gebieten Ausdruck.
Kiew, 7. Zuni. (B. T. B.). Die Zab! der Toten het dem gestrigen Explosionsunglück ist nech nicht festgesell, beläuft sich aber wohl auf ruad hundert, die Zahl der Verwundelen angeblich auf sechs. bis siebenhundert, dadon über fünfhundert durch Elas plitier.
Pockenerkrankungen der Zivilbevölterung gemeldtt. Da
Theater.
Königliche Schanspiele. Sonntag: 8 Uhr: Familie Schimeb.
Venisches Theater. Sonntag, Abends Montag und folgende Tage: Familie
Cessingtheater. Sonntag, Nachmitt. 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Die
Menschenfreunde. — Abend; 71 Uhr: Akten
don
Die Kinolönigin. — Abends 75 Uhr; Schwarzwaldmädel. August Neidhart. von Leon Jessel.
Zirkus Busch. Sonntag: 2 groff Vor sie lungen, . , 34 Uhn und Abende 77 Ubr. In beiden Vorftfellungen:
Operette in drei Musik
Dyern haus. 153. Dauerbezugsvorstellung. Schimek. Ter Schauspieidireltor. Singspsel in ( . Frühlinaztviele. Große Original. Ait Dienst. und Freiplätze sind aufgehoben. 2 einem Auftag von Wolfgang Amadeus ,,, n. folgende Tage: Schwarz stattungs⸗ Pantomime . 5 Alten. Die Fledermaus. Komische Opereite am m erspie le. Mozart. Dichtung von Louis Schneider. . Spiel leiter: Ballettmeister R. Regel. mit Tan in 3 Akten von Meilhae Sonntag, Aber ds 74 Uhr: Inkognito. — Hierauf: Ballett Chzarell. , Dtusit: Kavellmelster A. Taubet. und Halsby. Bearbeitet von C. Haffner Montag und folgende Taze: In Montag und felgende Tage: Der Theater des Westens. (Statlon: Gelänge: Kapellmeister E. Nilson. — und Richard Hense. Mustk von Johann kognito. , Balleit Zoologischer Garten. Fantstraße 12) Außerdem in beiden Vorstellungen: Daß Strauß. . M esitalisch Leitung: . Herr Bolt sbRkähn e. Charell. 3 (Direktion: Maxlmiltan reichhaltige neurz Juni ⸗ Pro ramm. Tapellmeister Ir, Bel. Spielleitang: (heat Bůũlomplatz.) J Slad ü) Sonntag, Rachmittags 5 Übr (Nachmittags har jeder Grwachsene an Herr Hertzer. Anfang 76 Uhr. henter ri lstuhlatg Schillertheater. O. (Ballner Ju tleintn Preisen: Der Raub der angebörlges Kind auf all“en 6 Schauspielhaus. Nachmittags: 180. (Untergrundbahn Schönhauser Tor.) . / Sadbinerinnen. — Abend 75 Uhr: vlaen frei, jedes weitere Kind nah Kartenreservesatz,. Der Dauerbezug, die Sonntag, Nachmittags 28 Ubr; Zu k Sonntag, Abends 1 . Sastspsel Veo poldin? Köonst ank in: halbe Preise) ständig vorbehaltenen sowie die Dienst« kleinen Prelsen: Die Richtige. — Abends 2 Gnaden brot. ö in nei D.. Tänzerin. Komnöble in drel Akten Montag uad folgende Tage: grüß 6 er ib, , . 71 . . . ⸗. iu gen beud . ö . von Melchior Lengyel. ling sspiele und das glänzende Jun amtliche atze i erei erfügt. ontag und folgende Tage: ener a ,,, ; Montag ö 9 — ö. Auf Allerhöchsten Befehl; Vor⸗ Yorck. Sagen Zabel. 3 Dierguf: Die Dien g. . t,, stellung, fur die Kriegs Arbeiterschat. Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags . 8 . in einem Aufßug von ———
ie isten. 2 Uhr. Ge Dorct. . ö . ü 7 Die Journalisten. Anfang Uhr. 3 Uhr: Geaeral Yorck Ptontag. M Yittwoch und Freitag: Neunes Operettenhaus. Sonntag, **
— Abends: 154. , Dienst,. und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Die Journalisten. Lustspiel in dier Aufzügen von Gustav Freytag. Spyijelleltung: Herr Oberspielleiter Patry. Anfang 7 Uhr.
Montag: Opernhaus. 154. Dauerbezugs⸗ vorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halsvy nach einer Novelle des Proßper Merimée. Musikalische Zeltung: Herr Generalmusikdirektor Blech.
' . Schan zer. Musik
blaues Blnt.
Straße.
Sonntag,
Spielleitung: Herr Hertzer. Ballett: Die Schwestern und der Fremde. Donnerstag und Sonnabend: Der
Herr Ballettmeiste. Graeb. Cböre, Herr . in zwei Aufzügen 9. einem Lerb - te.
e fh Rüdel CEcamillo: Herr Frgn Vonspies von Bruno Frank. Freitag: Ein Gesolg. Walter Kollo. reschel vom Stadtlheater in Lemberg Montag, Dienstag, Donnerstag und .
als Gast.) Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Die fünf Frautfurter. Dentsches Opernhaus. (Char Scachtein. Schauspielhaus. 155. Dauerbezugsbor. Mittwoch und Freitag: Die Schwestern sofenhurg.? Bigmard . Straße 314237
stellung. Dienst. und, Freiplätze sind auf und der Fremde. Hirektien. Ge ren german ' Gn,
ehoben. Peer Gynt von Henrik Ibsen. 983 zehn Bildern.) In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne i von Dletrich Eckart. Mustk von Gdward Grieg. Musikallsche Leitung: Herr Sch malstich. Spielleitung: Herr Vr. Bruck. Anfang 64 Uhr.
Opernhaus. Dienstag: Notre⸗Dame. — Mittwoch: Der Troubadour. — Donnerstag: Hoffmanns Erzählungen. — Freitag: Letzte Vorstellung vor den Ferter: Lohengrin.
Schauspielhaus. Dienstag: Meine Frasc, ate Cufichawfrielerin. — Mitt-⸗ woch: , — Donnerstag: Die Quitzo wo. — Freitag: Letzte Vor⸗ st⸗llun! vor den Ferien: Die Braut von Messina. .
Biro.
Zu ermäßigten Preisen: bein. — Abends 73
Friedmann ⸗ Frederich.
leute.
Berliner Theater. Sonntag, Abends 71 Uhr: Blitzblaues Blut Dperette in drei Akten von Rudolf Bernauer und
ollo. Montag und folgende Tage: Blitz⸗
Theater in der Königgrätzer Abendz 76 Uhr:
Komoödienhaus. Sonntag, Abends 74 Uhr: Die Zarin. Schauspiel in drei Atten von Melchior Lengyel und Ludwig
Montag und folgende Tage: Die Zarin.
Dentsches Aünstlertheater. urn⸗ bergerstr. 70 71, gegenũber dem e glg Garten.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 8 Sucke⸗
: leute. Lustspiel in drei Akten von Fritz
Montag und folgende Tage: Klub⸗
Abends Marie.
Der Leibalte.
Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Das Gnadenbrot. — Die Tienst⸗ boten.
Tharlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Ju ermäßigten Preisen: Der Veilchenfreffer — Abends 77 Uhr: Dir Leibulte Komödie ia drei Atten von Lothar Schmidt.
Montag und Mittwoch: Das Gnaren⸗ brot. — Die Dienstboten.
Dlenstag: Der letzte Funke.
von Walter Montag
Theater
— Abends
Nachmittags 25 Uhr: Zu ermäßigten
Dienstag: Carmen. Mittwoch: Soffmanns Erzäh⸗ lungen. Donnerstag: Die Hügelmühle. e,, Fidelio. onnabend: Martha oder Der Markt zu Richmond.
Kamische Oper. (An der Weiden; dammer Brücke.) Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Zu ermäßigten Preisen:
blühenden lub⸗ h
Fr. Gellert.
74 Uhr: Dperette in drei Akten von Bernhard Buchbinder, Alfred Schönfeld.
Soldat der Marie.
onntag, Nachmittags 34 Uhr: Zu er. maͤßigten 6 — 2 feste druff! * * Schachteln. Dperette in elnem Vorspiel und drei Akten don Hermann Haller. Gesangstexte von Rideamus.
Montag und folgende Tage: Drei alte
Mittwoch, Donnerttag und Sonnabend, Nachmittags 31 Uhr: Don Caclos.
Custspielhaus. (Frledrichstrahe 236.
1 , k . cher Schriftleiter 'aunhäufer und der Sängerkrieg Sonntag, Abend 77 Uhr: Di Verantwortlicher Schriftleiter: girf Wartburg; Romgntische Dper in bionden Mädels . xine?! J. V.: Weber in Berlin. drel Akten von Richard Wagner. r. Schwank in drel Alten von Seorg 3 Montag: Der Troubadour. konkow gti. Verantwortlich für den Anzeigenteil.
Montag und folgende Tage: Die blonden Mädels vom Lindenhof.
Thaliatheater. ( Dresdenerstr. 2/73. Sonntag, Abends 714 Uhr: Unter der Linbe.˖ Spiel mit Gesang in drei Akten von Tro Kastner und Rolph Tesmar.
Montag und folgende Tage: Unter der blühenden Linde. ;
Der Soldat der
Familiennachrichten.
Jean Kren und Mustk von Leo Ascher. Verlobt: Frl. Charlotte von Goeben und folgende Tage: Der mit Hrn. Kammerheren und Hosmm— schall Otto Fihin. von Galebeng⸗ — — Helfenbera (Großheppach, Württ = am Nollendarfplatäz Stuttgarh.
Verehelticht: Hr. Hilmar Graf bon Deynß ausen mit Frl. lic, von Bla nitz (Gardelegen⸗Isenschniobe).
Geboren; Ein Sobn: Hrn. Gral KRrockow. Rumbke (FRäumbz ke). — Hm. Gerichtzafftffor Erich Frhrn. bon Herser berg z. It. Bad Kösen).
Ge storben: Hedwig Freifr. von Reiß und Kadersin, geb. Heimbts Warmbrum
,
Drei alte
Musik von
Der Vorsteher der Geschãftsstell Rechnungsrat Mengering in
Verlag der Geschaftsstelle Men geri in Berlin.
Druck der Norddeutschen Duchrer,, Verlagzanstalt., Berlin. Wilbelmstrei⸗
Sechs Beilagen.
Ein fröbliche⸗
Musik von
Erste Beilage
zun Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiget.
11. 123.
Berlin, Sonnabend, den 8. Juni
Amtliches. Königreich Prensßen. Ministerium des Innern.
In der Woche vom 26. Mai bis 1. Juni 1918 ber Al sflaricffih- während des Krieges .
öffentliche Sammlungen und Vertriebe von Gegenständen. II. Abgelaufene Erlaubniserteilungen.
Grund der Bunde rats verordnung vom 15. Februar 1917
— 7·7siJ̃ nn 1 * X —— —— — 2 Name und Wohnort ß die Zelt und Beitet. f titel ö des Unternehmerg Zu fordernder Wohlfahrtsmwedk abe ht e, n n denen bas Unternebrrn 7 sollen s gefübtt wird
L. Senchmigte Veranstaltungen.
1) Sammlungen.
WVereln jur Förderung des Obsl⸗ und Gemü e verhraug;,. in DVeuischland, Berlin ⸗Stealitz
Bund sär frelwilligen Vaier.
landtdienft, Berlin Musiklinstrumenten
Zagunsften der verwundeten Krieger
Versorgung der Trupxen im Felde mit Der Bund
Ter Vereln Bit 30. November 1918, Preußen. —
Sammlung von Obft und Gemüse.
Bis 31. Dezember 1918, Preußen. — Geldsammlung und Sammlung von Mnsikinstrumenten mittels Auf⸗ ruse. (Verlängerung eiuer bereitt erteilten Erlaubnis)
2) Vertriebe von Drucschristen und Postkarten.
Kolonialkrie ger bliebene
spende, Berlin
Il. Abgelaufene CrwlIlaubniserteilungen. Unterstützung der Angebörigen der im
Cenessenschaft Deutscher Bühnen
Reickskolonialamit, Kolonlalkrleger⸗ Fürsorge für Kolonialdeuische, besondere ; und deren Hinter
Reichskolontalamt / Bis 31. Dezember 1918, Preußer. — WVernieh von Postkärten und ver MVrucschrist Unsere Jugend, unsere Zukunft. (Vertrieb von Haus zu Paus und durch unbestellte Zu— sendung autgeschlossen.) Ver⸗ längerung einer beretlz erteilten Grlaubni?.
Genossenschaft Deu ⸗ Bis 31. Mal 1918, Preußen. —
angthotiger, Berlin Felde stehenden Bühnenkänstler und scher Bühnenange— Gelosammlung
notleidenden Bübnenkfünstler böꝛrtger .
Sb. Garnison-Pfarramt, Ecrichtung elnetz Soldaten heims Garnisenpfarramt Bis 1. Mal 1918, Preußen. —
Spandau Geldjarmnlung
paul Gerbard⸗Stift, Berlin Ausbildung von Schwestern für Ge. Paul Gerhamd⸗Stlft Bie 31. Mat i918, Landespoliiei- meindedlakonie und ür häusliche bezirk Beilin und Provinz FRrankenpfl⸗ge KHiandenburg. — Geldsammlung
Dilonissen. Mufterhaus CFanlgin
Zugunsten der satzungsmäßiagen Aufgaben
mittels Auftufe,
Dag Mutterhauß Bis 31. Mat 918, Herlin, Kreise
Elisabith. Hofplral, Berlin⸗ den Ltatłonissen Mutter hauses Teltow und Niederbarnim. — Geld⸗ Doerschöne wei de sammlung mütela Aufrufe.
d Dentsch- Baliische Gelellschaft, 34 nn der bedrängten und hilfst. Deuisch- Baltische Big 185 Mai 1918, Preußen. — Serlln edürftlgen Bewohner ker baltischen Gesellschaft Sammlung von Geldspenden oder
Gebtete
Berlin, den 6. Juni 1918.
Der Minister des Innern. J. A.:
Naturallen mittels Gerber ie fe sowie durch Aufrufe in Zeitungen wis 15, April 1918
von Jaroßtly.
Varlamentsbericht.) Deutscher Reichstag. lä. Sitzung von Freitag, den 7. Juni, Nachmittags 1 Uhr.
(Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.) t Am Tische des Bundesrats: der Stellvertreter des Reichs= mübers, Wirkliche Geheime Rat von Payer und der Siaatssetretär des Innern, Staatsminister Waldchraf. . ilch ioeprãsdent Dr. Paasche eröffnet die Sitzung n 11 ; 4 hr.
Auf der Tagesordnung stehen zunächst Anfragen. Asg. Graf We st a rp (dkons.) fragt:
32 Drihtt es zu, daß der Abeordnete Erzberger im Dezember Fiigen Jahres mit Einmwerstärtcnis des Auswärtigen Amtes eine . ö. Wien unternommen hat, über deren Ergebnis er dem in Fiche kanzler und dem Auswärtig'n Amte Bericht erstatter at? Hat es sich dabei um politische Angelegenheiten gehandelt, . deren Erledigung der Abgeordnete Erzberger vorn Aue wärtigen (nee beauftragt oder ermächtigt war? Sir, dem Abgeemd neten derger seither much senst derartige Aufträge oder Ermächti⸗ ung en Mu Pélitischer Tätigkeit im Ausländ erteilt worden, und e te, Obliegenheiten find. dem Abgeordneten Guzberger vom lic wartigen Amte übertragen? ö e . um Ausmwärticen Amte Deutehmos erz Im De⸗ Um . ,. er Herr Abgeordnete Erzberger den Ausmwärt sen Ricke lehrt, Laß ern auf (in bis zwei Tage nach Wien zu reisen um poli ick . Reise handelte es sich, wie er mitteil te nicht fen e , „Dinges sondern um eing ie katholische. Kirche he des . günstige Erledigung auch im Inken fe kh im Ruslande Luftig oder rmãchtigungen u volitiscker. Tätig- teilt worten. 23 Dein Erb Der weder damals noch Pater er⸗ vie Teekren; Von dem Ergebnis seiner Reise hat Herr Grzberger, gien r äuch andere Abgeordnete nach ihrer Rückkehr von Auslands—⸗
cker 3 . . tun, dem Auswärtigen Amte Kenntnis gegeben. Haus be Tätigkeit, die Herr Erzberger ehrenamtlich ausübt, ist im
He r
fiüneneschuß mehrfach vorkraulich Auskunft gegeben worden. Auel 2
a . hat ich, wie dort mitge eilt werden. konnte, , und No ,, erfolgreicher Weise bemüht, den amt h chen inter ae acht fer bzenst mit Hilfe einge von hm geleiteten Büros chen Dienft: . dar Fortschteitenden Vewollkemmnung zes am. Herrn ente ät der Abbau dieses Büros, den eigenen Wünschen Tes ton solt? . gentsprechend und in vollem Eindernehmen mit ihm, ,, ih, iche ständen zur gung geste b ie ; etzt ihrem Abschluß d nn,
Pr l
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s Prese 0 n ähert, hat Herr Erzborger sich um den Ausbau rnor nl“ und Nachrichtenwefons anerkennenswerte Verdienste
er n ün. fragt Abg. Graf West arp: Ist der ie Erfol ztanzler bereit, darüber Ausfunft zu geben, worin
g der Tätigteit des Abg. Erzberger bestanden haben? uf ewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und
14 *
Direktor im Auwärtigen Amt Deu tel mo ser ; Ich. habe. der heute erteilten Auskunft nichts hinzuzufügen. Ich darf für die weitere
„dab Auskunft vielleicht auf die Kommission verweisen. . Abg. Kuck hoff GZentr.) fragt aus Anlaß des Flieger⸗ angriffs auf Cöln, ob der Reichskanzler bereit ist, einen wirksameren Schutz herbeizuführen und Anregungen zu veranlassen oder Bestrebungen zu unterstützen, die dem sinn— losen Mord von Frauen und Kindern durch Abmachungen internationaler Art endlich ein Ende machen? Generalmajor von Wrisberg: Ben glich der Alarmierung
in Cöln beim Luftangriff vom 15. Mai 1918 und des Luftschutzes von Eöln hat der Chef des Stabes der, Luft- streitkräkte in der Stadtwe rordnetensitzunz der Stadt Cöln am
31. Mai ausführliche Aufklärungen gegeben. Ich, wiederhole die Hauptpunkte der auf eingehenden Feststellungen beruhenden Aus⸗ führungen: Die Alarmierung der Bevölkerung hat nicht so rechtzeitig stattgefunden, daß die Bürger hätten Schutz suchen und finden können, wie es geschehen muß. Unflur , Trier, dann lauf Kobrenz. Juletzt waren die Flieger 60 Kilometer vor Göln am Geräusch erkannt und gemeldet worden. Die Cölner Beob— achtungestelle gab hierauf 45 Vormittags an die Alarmposten Las Zeichen „Luftgefahr“ und wartete auf weitere Meldungen, die aber dis 16 Uhr Vormittags ausblieben. In der Zwischenzeit hätte trotz Ausbleibens der Meldungen „Fliegeralarm“ für die Berölkerung ge— geben werden müssen. Das unterblieb, und darin lag der Fehler, der zemacht worden ist. Die Schwierigkeiten des Entschlusses in solchen glugenblicken sind aber groß. Tenn wenn auch nicht zu spät alat mar werden darf, so darf ebensowenig zu früh alarmiert werden. Bei porzeitigem Alarm besteht die Gefahr, daß die von der Straß Wer scheuchten wieder ihre Unterschlupfstätten verlassen, wenn Cem Alarm nicht sogleich der. Angriff folgt, und setzen sich dann erst. gecht dem inzwischen zur Wirklichkeit genordenen Angriff aus. Um die Heimat vor Angriffen sicherzustellen, ist jcde Vorse rge getroffen, und auch für Cöln sind alle an Güte und Hahl möglichen. Mittel bereitgestellt, diecsen Schutz warksam auszuüben. Bezüglich der gegenscttigen Einschrälungen von Luftangriffen ist folgendes, zu erklären: deutsckerseits kann die Einstellung der Fliegerangriffe auß Städte außerhalb der Kriegszone bei unserem Gegnern nicht angeregt werden. Die deutsche Reichsregierung muß dielmehr dee. Vorschläge der feind—⸗ sscken Mächte herankommen lassen, Von. . der gegnerischen Regierungen ist ein dahingehender Antrag bis gestellt worden.
jer nicht gest Sollte ein solcher Antrag erfolgen, so würde er deutscherseits gewissen⸗
haft. geprüft, zugleich würde erwogen werden, welche Kompensationen
zu fordern wären, damit die deutschen Interessemn keinen Schaden erleiden. Abg. 6 deutschen Malzindustrie dos Durchhalten zu liche Unterstaatssekretär don Braun: Für Brauzwecke ist im laufenden Wirtschaftsjahre, abgesehen ven Bayern, nur sine Gersten⸗ menge verteilt worden, die 5. vH. des Friedens verbraucht der Brau⸗ industrie entspricht. Dabon haben die Brauereien, wie festgestellt ist, über die Hälfte in den deutschen Handelömälzereien vermãälzen lassen. Von einer vollständẽ gen Uebergehung der Hanktelsmälzereien kann also micht gesprochen werken. Die Handelsmälserzien haben aber aus schließklich im Lohne für die Brauereien Bermäl zt, ihnen war ein Malz⸗ hand ck nicht ermöglicht. Ein solcher Malzhandel kann nach früheren ungünstigen Erfahrungen nicht zugelassen werden. Wm der Malz—
Der feindliche Anflug deutete zunächst auf.
Schmitz Gentr.) fragt nach Maßnahmen, um der : ermöglichen.
1918.
industtie das Durchhalten zu ermöglichen, könnte nur die Verteilung einer größeren Braugerstenmenge in Betiacht kommen. Das hängt aber dabon ab, wieviel von der kommenden Ernte nach Befriedigung der notwendigsten Bedürfnisse dafür übrig bleibt. Die Festsetzung eines Molwwrerses kemmt nicht in Betuncht, da ein Handel mit Malz nicht zugelassen ist. Tagegen besteht Bereitwilligkeit, den Vermäl⸗ zungslohn festzusetzen und dabei auf die Entschädigungsfrage für stillgelegte Betriebe angemessene Rücksicht zu nehmen.
Es folgt die erste Beratung der Novelle zum Gesetz über die Verhaftung und Aufenthaltsbeschränkung auf Grund des Kriegszustandes und des Be lagerungszustandes vom Dezember 1916.
Staatssekretär des Innern, Staatsminister Wallraf:
Das Schutzhaftgesetz vom 4. Dezember 1916 ist seinerzeit aus der Initiative des Reichstags heworgegangen. Bei der Rechtsprechung hat das Reichsmilitärgericht der Anwendung dieses Gesetzes engere Grenzen gezogen, als es der Absicht des Gesetzgebers entsprach. Lebhafte Klagen wurden über die Handhabung des Ge— setzes laut im Hauptausschuß und vor allem auch in der Vajllsitzung des Hauses vom 11. Oktober v. J. Den Anregungen, die damals für eine Abänderung des Gesetzes gegeben worden sind, glauben des verbümdeten Regierumzen in wesentlichen Teilen entsprechen zu sollen.
. Meine Herren!
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Die begrenzte Auslwgung und Handhabung des Gesetzes Lurch zas Reicht militärgerickt beruhte zunächst auf dem S 1 des Gefctzes. Aus seiner Fassung schloß das Reichsmülitärgericht, daß nur diejenigen Aufenthaltsbeschränkungen im weiteren Sinne des Wortes von Tem Reiche militärgericht nachzuprüfen die von den Mllitärbefel(se—⸗
seien Reichsmilitärgericht hat infolgedessen jede Kompetenz verneint kei Maßnahmen die von der gesetzgebenden Gewalt nach § 9b des Belagerungszustands gesetzes ausgegangen waren, und hat in soelchen Fällen auch jede Enischädigung abgelehnt. Das war der erste Mangel. Zum Zweiten hatte sich das Gesetz vom 4. Dezember 1916 nach keiner Richtung eine rückwirkende Kraft beigelegt. Der Reichstag war mit der Reichsleitung damals wohl dahin einig, daß das Gesetz nur solcko Fälle erfassen sollte, die im Autzenblick des Inkrafttretens dos Ge⸗ setzes noch keinen endgültigen Abschlluß gefunden haben. Andererseins wünschte der Reichstag — das ging aus den Worten des Herrn Abgeord⸗ ieten Dr. Rießer hervor — daß oine solche Entschädigung auch für die Zeit gewährt werden solle, die vor dem Erlaß des Gesetzes lag. Das war der zweite Mangel, der beanstandet wurde. Zum Dritten endlich ist nach dem Wortlaut des Gesetzes das Reichsmilitärgericht zur Zu⸗— erkennung einer Entschäbigung nur dann verpflichtet, wenn es selbst die Aufenthal täbeschränkung aufhebt. Erfolgt die Aufhebung vom einer anderen Seite, so steht dem Reichsmilitärgericht das Recht zu, eine Entschädigung zuzubilligen, nicht aber wohnt ihm die Pflicht dazu inne. Nach jeder dieser drei vorgenannten Richtungen sucht die heute Ihnen vorgeleg s Novelle zum Schutzhaftgesetz eine Besserung herbæi⸗ zuführen.
Nach der neuen Fassung des 51 werden künfteg vom Rechtsschutz des Gesetzes erfaßt alle Maßnahmen, die auf Grund der Gesetze über den Kriegs- und Belagerungszustand verhängt werden. Zum Zweiten wird eine rückwirkerte Kraft dem EXsetze insofern beigelegt, als auch für die Zeit vor dem Erlaß des Gesetzes Entschädigungen zugebilligt werden, allerdin zs mit der Begrenzung, daß micht herxausgegangen ward über den 1. August 1915. Wenn die Reichsleitung diesen Termin als äußersten gesetzt hat, so liegt das daran, daß vermutlich grofz recht⸗ liche und praktische Schwierigkeiten vorliegen würden, wollte man für Löze Zeit, die vor dem 1. August 1915 zurückliegt, die Eingel heiten der betreffenden Fälle feststellen. ;
Endlich ist die Bestimmung getrefsen worden, daß das Reichs— mllitärgericht immer nur dann eine Eneschärigung aussprechen muß, wenn die Aufenhaltsbeschränkung als nicht gerechtfertigt anerkarmt worden ist, gleichviel, ob die Aufhebung durch das Reichsmilitär— gericht selbst eder durch eine andere Instanz erfolgt.
Meine Herren, bei der Beratüng am 11. Okteber 1917 ist nun hier ein Antrag angenommen worden, der folgende Entschießung des Reichstags verlautbarte: .
„Nach der Aufsassung des Reichstags, welche mit der von dem Kriegsminister im Haushaltsausschuß abgegebenen Erklärung über— einstimmt, fallen die in Elsaß Lothringen gegen deutsche Staats— angehörige angeordneten, aus Gründen, die in der Person des Betroffenen liegen, erflgten, nicht ledig'ch vorübergehenden Aus⸗ weisungen, ebene die Veisagungen der Rückkehr nach Elsaß⸗ Lorhringen in solchen Fällen unter die Aufenthaltsbeschränkangen, für welche der in dem Reichsgesetze vom 4. Dezember 1916 geregelte Rechtẽschutz gilt.“
Meine Herren, die, verbündeten Regierungen haben nicht gegaubt, dem Reichstag auf dieser Bahn folgen zu können. Greße Teile vern Elsaß-Lethrin cr gehören zum Operatienzgebet. Die Reichsleitung ist der Meinung, daß die Bewegungsfreiheit des Mlitärbefehlshäbers in dicsem Tenn des Reiches, der sich jeden Augenblick wieder zu einem Hauptkampfrlatz entwickeln kann, auch nicht durch den Rechts⸗ schutz des Schutzhaftzesetzes eingedämmt werden kann. Umgekehrt sind die maßgebenden Stellen bemüht Cewesen, die Härten, die sich aus diesen Dingen ergeben, zu mildern. Es sind daher fast alle Beschrän⸗ kungen, die aus der Kommartogewalt des Militärbofehlshabers hervergegangen sind, in sosche Anordnüngen umgewandelt worden, dre dem Rechtsschutz des Geseßes unterliegen. Bei Vorlage des Gesetzes waren es noch drei Fälle, die nicht in dieser Weise umgꝛäm dert worden sind. Die Zahl hat sich mittlerweile noch weiter verringert.
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Endlich liegt dem hohen Hause nech ein Antrag des Haupi— w
ausschusses vor, der aus einer Anregung des Herrn Abgeordneten Dr. Gohn hervörgegangen ist. Er beantragte, dem Schutzhaftgesctz als
. 8 14 hinzuzufügen:
Hebt das Reichsmilitärgericht die Haft oder Aufenthalts— beschränkung auf, so darf der Militärbefehlshaber auf den vom Reicksmilitärgericht bereits beurteilten Tatbestand nicht eine neue Maßregel einer jener Arten stützen.