1918 / 155 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Jul 1918 18:00:01 GMT) scan diff

eigt, grüßen wir ehrfurchtevoll. Der bobe Herr hat in diesem

inter in Berlin und im Groß'n Hauptquartier geweilt, und wir dürfen ju ibm und selner Buͤndnietceue dasselbe Vertrauen wie ju seinem Vorgänger haben. Möge ihm eine baldige glücliche Be—⸗ endiung des großen Krieges an der Seite seiner hohen Veibuͤndeten und eine laage und ruhmreiche Regierung an der Spitze seines auf⸗ strebenden opferwilligen Volkes beschleden sein!“

Der Präsident erbat und erhielt die Ermächtigung, der kürkischen Botschaft und dem Präsidenten der Abgeordneten⸗ kammer in Konstantinopel die Anteilnahme des Hauses aus⸗ zudrücken.

Sodann ehrte das Haus das Andenken des verstorbenen Abg. Lamparski (Pole).

(Schluß des Blattes.)

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reich s⸗ haushaltsplan für das Rechnungasjahr 1918, zu⸗ gegangen. Nach dem Gesetzentwurf soll der Reichskanzler ermächtigt werden, zur Bestreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben aus Anlaß des Krieges weitere 15 Milliarden Mark im Wege der Anleihe flüssig zu machen.

Kunst und Wissenschaft.

Indianerforschungen am Amazonenstrom. Eine große Forschungereise, die volle 3 Jahre in Anspruch genommen bat, ist von dem Amt rikanr Fatabers im Gebiet des Amajonenstn omz aus. gefübrt worden. Das Untein hmen bestaud eigentlich aus sünf einzelnen Reisen. Die erste führte zu den Oampostämmen, die in dem Gebiet zwischen dem nördlichen Biasilien und dem britlschen Guyana n. Auf dieser Reise traf die Expeditlon mit Oallvi jusammen, einem vielerfabrenen Indianerforscher, der als Führer treffliche Dienste leistete. Das Becken der gewaltigen Neben flůsse, die ber Amazonenstrom aus di ser Gezend empfängt, wurde in vielea un⸗ bekannten Teilen erforscht. Vie zweite Reise fübrie den ganzen Amazonen strom hinauf bis nach Peru, wo eine Reihe wenig bekannter Indianer⸗ stämme besucht wurde. Auch die beiden folgenden Reisen führten weit ing Innere, während dir letzte Ausgrabungen galt, die auf der großen Maranoninsel im Mündungsgebiet des Stromez gemacht wurden, wo sich viele merkwürdige und reich ausgestattete Gräber

vo. fanden. Mannigfaltiges.

Zu Ehren des am 26. Juni verstorbenen deutsch⸗zsterreichischen Dichtert und Menschenfteundes Peter Rolegger veranstaltet der Schutzverband Deutscher Schriftsteller unter Mitwirkung hervorragender künstlerhichtr Kräfte eine Gedächtnis feier in Berlin, deren Reinerträgais den wohltätigen Zwecken des Verbandes zufließen soll. Die Feler ist für die jweite Hälfte des Juli in Aussicht ge—⸗

nommen.

Cöln, 3. Juli. (W. T. B.) Die „Kölnische Zeltung“ bringt elne Melt ung ihres Madrider Mitarbeiters, wonech das Blatt Correspendeneio Militar auch gegenüber den Eiklärungen des Mintsterg des Aeußern, daß ein Mißbrauch von Hospitalschiffen aug⸗ eschlossen set, solange spantsche Offiziere an Bord weilten, ihre rühere Behauptung von einem Mißbrauch der Hospitalschiffe durch die Engländer vollinhaltlich aufrecht erbälst. Allerdines lägen die bewegbaren Fälle, deren Wahrheit sich unum stößlich ergeben ien schon einige Zelt jurück. Aber auch neuerdings würden i . halb des Mittelmeeres Hospttalschiffe schlank mißbraucht. In Durban einn j. B. englische Truppen auf Hospitalschiffen einge sckifft und Mitie März in einem Kanalhafen gelantet worden. Sxäter seien weitere südafrikanische Rekruten ouf Hospitalschiffen ein geschifft worden, und jwar lauter gesunde Leute. le Engländer nennien ihr

Verfahren Kriegslist‘.

London, 2. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet, daß sich elne ernste Exploston in der Nacht vom 1. Juli in elner Granaten⸗ füllfabrik in den Midlandg ereignete. Zwischen 60 und 70 Personen wurden getötet. Die Arbeit wird in einigen Tagen wieder

aufgenommen werden.

London, 3. Jull. (W. T. B.) Nach einer Meldurg der bollän⸗ dischen Zeitung Nieuwe Courant“ aus London grelft auch in Eng⸗— land die neue spanische Krankheit stark um sich. Ver Charakter der Krankheit bleibt gutartig. Es besteht aber die Gefahr, daß bei anfänglicher Vernachlässigung Verschlimmerungen in Form von Bronchovneumonie und Meningltis eintreter. In London hoben die großen Cltyhäuser und Westendmaganne stark unter der Kiankheit ju leiden. Ein einziger Londoner Art hat gestern 184 Falle bebanvelt. * Dudley sind 1000 Kinder eikrankt und alle Schulen geschlossen.

ie Totenziffer in gestern gestiegen. In der Nacht stellen sich lange Reihen vor den Wohnungen der Aerjte an. In den Industtit⸗ städten, besonders in Birmingham, droht ernstlicher Mangel an Arbeltskräften, ähnlich in Leedg. In Mangfield und anderen Slädten sind Theater und Lichtspielhäuser geschlossen. Beim Schicht- wechsel cines einzigen Sckachtes feblten in mehreren Gruben 250 Mann. Waäsche⸗ und Schuhfabriken vermiss:n einen e Teil ihrer weiblichen Arbeitskiäste. In Middlesbarough kommen Ho00 Kinder und 68 Lehrer nicht zur Schule. In Manchester sind 70 Wagtn der Straßenkabn aus dem Verkehr gejogen worden, weil sich 306 Führer und Schaffner fran gemeldet haben.

Moskau, 28. Juni. (W. T. B.) Pressemeldungen zufolge with die Naphthanot bedrohlich. In den Wolgahäfen liegen statt 105 Milllonen Pud Naphtha, wie im Jahre 1917, jetzt nur 12 Mil⸗ ionen. Man befürchtet auch baldiges gänzliches Stocken der Wolga⸗

schiffahtt insolge des Naphthamangels.

Chrtstlantia, 3. Jul. (W. T. B.) „Morgenbladet julolge wird eine große Funkenstatton bel Christlanla in Monatsfrist sertiggestellt sein. Die Station soll mit den meisten großen er i hen Funkenslatlonen in Verbindung treten können.

Buka re st, 3. Jult. (W. T. B.) In der Moldau und in h , ist der Gregoriantische Kalender eingeführt vor en. 9

Redaktion eingegangene Depeschen. Wien, 4. Juli. (W. T. B.) Nach einer bier aus

Konstantino pel eingegangenen Meldung ist Se ine Majestät der Sultan gestern um? Uhr Abends verschieden.

Rach Schluß der

i, ,, , , , .

Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungsstellen wurden im Monat Juni ab— gerechnet 10 645 081 500 16.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 29. Juni 1918 betrugen (4 und im Vergleich mit der Vorwoche):

die Aktiva: 1918 1917 1916

6 Metallbestand ). . 2 466989 000 . r 60) 3 66h) darunter Gold. 2 346 204 000 2457 296 000 2 465 662 000 ] ( 140 000 (4 A416 000) 4 488 000) Reichs u. Darlehns⸗ kassenscheine .

1785 608 0090 4590 267 000 629 280 9090 ( Ib67 S66 000 - S0 H85 000 (4 2944990 9099) Noten and. Banken 1025000 1970000 4 585 000 (-= 3661 000 (— 4867 000) - 11 981 000) Wechsel, Schecks u. diskontierte Reichs⸗ schatzanweisungen.

s gg. 2 b2l1 ha oo 2496 782 000 (C J hög 666) (= 3 275 660)

16 670 927 000 10 962 473 000 6610212009 ( IS3 890400 376189000) (485 386 000) h 70h 000 S 768 000 113140009 go? 00 89 000 (4 436 009) lo 104 000 105 216 000 48 260 0900 1 274 00 (4 2152 000 (— 376 000) 1862763 000 1 224388 0090. 383 394 009 oz 261 00 - 136 388 000) (- 101 849 000)

180 000 000 180 000 000 180 900 00 (unverändert) (unverändert) (unverändert) 94 828 000 90 137 000 dh 471 0900 unverändert) (unverändert) (unverändert) 12 510 354 000 8 698 740 000 7240 532 000 ( A462 831 0ο 479 00 000M ( 606 389 000)

9 181 286 000 5 692 660 000 23707170090

Verbindlichkeiten. ( 1063125 06060 ( 544 389 0 3 68 00) 933 6h3 000 612 649 000 307 107 000

sonstige Passiva. ( 263 o oh ( I35 775 Ho) ( 43 755 6b)

) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in . . ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 4 erechnet.

Lombardforderungen Effekten... Sonstige Aktiven

die Passiva: Grundkapital ..

Reservefonds ..

Umlaufende Noten.

sonstige tägl. fällige

Der Vorstand der Berliner Börse beschäftitzte sich in seiner gesteyn zu diesem Zwicke abgehaltenen Sitzung mit dem von der Steuerkommission des Reichstags angenommenen AÄmrage Gröber jur Börsensteuer. Das Ergebnis der übereinstimmend zum Aus druck gebrachten Ansichten wurde, wie . W. T B.“ berichtet, dahin zusammengefaßt: Die jetzt in Aussicht genommenen Steuer- sätze bedeuten eine unerträgliche chädi ung für den deut schen Börsenverkehr und die mit ihm verbundenen wirt⸗ schaftlichen Interessen. Die unausbleibliche Störung der Funk⸗ tionen der Börse würde das solide Anlagegeschäft auf das empfindlichste beeinträchtigen, ohne spekulative Augschreltungen ver⸗ hindern ju können. Di⸗ ungeheure Erhöhung des Stempels würde die Umsatzfähigkeit des bereits in Wermwapteren angelegten Teilt des deutschen Nationalvermögens außerordentlich erschweren und damit eine Entweriung des Aktienbesitzeß zur Folge haben. Gegenüber einer Verlauibarung in Nr. 333 der Norddeutschen Allgememen Zeitung“ stellt der Börsenvorstand fest, daß die im vorstehen den bekundete Auf⸗ fassung der einmütigen Ueberjengung aller soliden Kreise des gesamten deutschen Bank. und Bankiergewerbes entspricht. Eg ergeht an die gesetzachenden Körperschaften die dringende Warnung, durch irrige Hoffnungen auf Steueren trägnisse die im Kriege so bewährte Lebeng⸗ kraft und Leistungefähiakeit der Börse aufg Spiel zu setzen und sie der Fähigkeit zur Erföllung der ihrer harrenden Zukunftgaufgaben ju berauben.“ Die Handelskammer wurde ersucht, die Vorsflände der deutschen Börsen jur Stellungnahme in dieser Angelegenheit zu sammenzuberufen.

Dlesem Antrag des Berliner KBörser vorssandes entsprechend hat die Handelakammer in Berlin die Vorstände sämtlicher deutschen Wertpapier hörsen ju einer Versammlung iwecks Siellungnahme zu den Beschlüsfsen des Hauptausschusses des Reichs- tags über die Reichs stemnpelabgabe (Körsensteuer) auf So nrabend, den 6. Jult 1918, Nachmittags 2 Ubr, eingeladen.

Gne jum 3. Juli in Frankfurt a. M. vom Verein jur För⸗ de rung der Interessen der Frankfurter Görse einberufene und von Garkiers und Matlern jablr ich besuchte Versa mm lung faßte eine Entschliehßung, die sich scharf gegen den vom Hauptautzschusse det Reichstags gefaßten Beschluß über die Börsenum satzsteuer, ins. besond⸗ re über die Erhöhung auf 5 für das Tausend bei Dividendenvapieren wendet. Diese Maßnahme schädige das fiskal sche Interefse, weil die Einnahmen aus diesen Steuern die erwartete Höhe in keiner Weise erreichen würden. Sie wende sich ferner gegen das Bank. und Leörsengewerbe, und zwar besonderß gegen den darin vertretenen Mittelstand, da die Umsätze derart zusammenschrumpfen würden, daß diese Kreile in ihrer Ex steiz bedrobt sein würden. Sollten die keuischen Börsen zum Woble des Vaterlandes ihre Aufgabe erfüllen, so dürfe der Vorschlag nie und nimmer Gesetz werden; es werde erwartet, daß der Tarif so belassen werde, wie er hei der ersten Lesung des Saupfaussch sses in Aus sicht g nommen worden war.

In Ham burg faßte am 2. Juli als Einspruch cegen die Er- höbung der Rörsensteuer eine Versammlung der Hamburger Wertraplerbötse den Beschluß, fortan keine Abschlüsse in Wertpapieren und keine Notierungen vorsunehmen sowie sich mit den Berliner Interessenvertretur gen in Verbindung zu setzen und deren Einspruch⸗ erklärungen zu unterstützen. Diesem Beschluß entsprichend fanden an der gestrigen Hamburger Wertpavpterbörse keine Notierungen statt. Die Abwicklung der Geschäfte unterblieb.

Im Emklange mit dem Vorgehen anderer deutscher Börsen beschlossen gestern auch die am Effektenhandel beteiligten Ban ken und Bankgeschäfte Bremens sowte die Mijglleder des Gffekten maklerve reins, big auf weiteres keine Aufträge aus zufübren und die erhaltenen zurückzugeben. Der Beschluß wurde gestern bereits insofern befolgt, als em Börrenverkehr nicht stattfand.

Bern, 3. Zuli. (W T B.) Die Mailänder Blätter ent⸗ halten Berichte über eine außerordentliche Generalversammlung der Schiffbaufirma Ansaldo, die eine Erhöhung des Kapitals von 100 auf 500 Millionen Lire beschloß. In den Berichten wird die Notwendlgkeit der Beschaffung größter finanzieller Mitjel zur Durch= führung e neg . enden Schiffbauyrogramms betont. Es ist ferner beal sichtigt, sofort nach einem siegreichen Friedentschluß mit dem Bau von Lokomotiven und Elsenbahnwagen sowie von Stahl. und Holischiffen zu beginnen. Auch ist der Bau von eleltrischen, land⸗ wirtschaftlichen und Werkjeugmaschinen aller Art geplant. Es wird mehimals das Bestreben der Ges.lÜlschaft besont, Italien für die Zeit nach dem Kriege durch die Schaffung elner großen natio⸗ nalen Handelsflotte und durch die Entwicklung der nationalen Pro—⸗ duktlon vom Auglande unabhängig ju machen. Die Eisen⸗ und Stahlwerke Alti Fornt ed Aceiaierie d'Italia kündigen elne außerordentliche Generalversammlung für den 11. Juli an, laut deren Tagegordnung die Verelnigur g mit den Gesellschaften Ilva, Ferriere Italiana, Siderurglen die Scvona und Ligure Metall urglea beschlossen werden soll. Diese Gesellschaften sollen in die Gesellschaft Ali Forni unter Erhöhung des Kapitals von 52 Millionen Lie auf 300 Milli.

onen Lire aufgehen.

Dle Böise bot ungefähr daeselbe Bild wie gestern. Wieder hatte ein großer Mil der fielen Makler die Tätigkeit ein⸗

geßent,

so daß sih ein regelrechter Verkehr nicht zu ent⸗

bolllommen er varlablen

her, doch

wickeln vermochle. Im Frelberkehr ruhle das Ges Umsätze fanden überhaupt nicht statt. Am Markte Kurse wurden erste Kurse verzeichnet und jwar meist

waren es nur Scheinlurse.

——

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 4. Juli für Geld rief Geld S0. cs

0

1 Dollar 100 Gulden 279 27 1060 Kronen 173 171 100 Kronen 190 1883

Norwegen 100 Kronen 175 173 . , 100 Franken 140 140 139

en⸗ Budapest 100 Kronen 62, 05 62, 15 62, 065 Bulgarlen 100 Leva k 789

Konstanti⸗ nopel 100 Piaster 20,55 20, 65 20,55 Barcelona 100 Pesetas 108 1069 107

vom 3. Juli Brief

New York olland änemart Schweden

274 172 155 173 155

62.16 797

20, 65 1608

278 . 190

Madrid und

Kursberichte von auswärtigen Wertpaptermärkien.

Wien, 3. Jull. (W. T. B) Der sehr geringfüglge Verkehr an der Börse erfuhr im Hinblick auf die Berichte vom Berliner Markt und auf die Annahme der erhöhnen Steuersätze im Haupt⸗ ausschuß des Deutschen Reichstags nech eine weltere Ginschräntunag, so daß andauernd eine allgemeine Geschätttstille herrschte. Nichts dtstowen iger behaupteten sich die Kurse, da es an Angebot fehlte, ziemlich fest. Die Preigverschlebungen in der Kulisse . nicht über den Betrag von zwel bis diet Kronen hinauf. Im Schranken fanden gleichfalls nur vereinzelte Umsätze statt, wobei die Attien einzelner tleiner Banken sewie Lederfabrikg. und Sch ffahrtzaktien gefragt waren, während Gisen⸗ und Schiffbauwerte sich billiger stellten. Der Anlagemarkt war ruhig.

Wien, 3. Juli. * T. B.) Amtliche Notierungen der Devisenientrale. Berlin 160,89 G, 161620 B., Amfterdam 441 G., 442 B., Zürich 225 G., 226 B., Kepenhagen 276,70 G, 277,70 B., Sti ckholm 303,0 G., 304,70 B., Christiania 278 G., 279 B., Kon stantinopel 33 G., 33.70 B., Marknoten 160, 90 G., . B., , . 3) . vage 3

ari s, 2. Juli. = h 5 anz n S6, 3B, 3 oso Franiöstsche Rente 60775, 4 og gien u . —, 5 o so Russen von 1906 50,00, 3 o/ Ruffen von 1896 —, 4 60 Türken untf. 63, 00, Banque de Paris 1620, Cre dlt Lyonnalg 1075, Suezkanal 5100, Baku 1125, Rio Tinto 1900.

Am sterdam 3. Juli. (W. . B.) Flau, ausgenommen Oel- werte. Wechsel auf Berlin 34,20, Wechsel auf Wien 20, 25, Wechsel auf Schweh 48,75, Wechsel auf Kopenhagen 60, 20, Wechsel auf , 68,25 Wechsel auf New Jork 192, Wechsel auf London 9, 16, Wechsel auf Parig 33,75. 44 0/0 Nlederlandische S 0 91z7, Obl. 3 0/0. Niederländ. S. 69, Khnigl. Petroleum 5883, Holland⸗Amerlka Linie 37604, Niederland. ⸗Indische

ndelebank 166, Atchison, Topeka u. Santa Fos S0, Ro gland —, Southern e —, Southern Rall 21, Union aelfie ——, Anaconda 150, United States Steel Gorp. 898, ranzösisch⸗Gnglische Anleihe Hamhurg⸗Amertka⸗Linle —.

Kopenhagen, 3. Juli. (W. T. G.) Sichwechsel auf Berlin 57, 25, do. auf Austerdam 167.25, do. auf on 15,27. do. anf Paris 57, 00. ie.

Stockholm, 3 Juli. (W. T. S.) K Berlin ho, 265, do. auf Amsterdam 147, 50, do. auf schweherische Platz- 71,75, bo. auf London 13,48, do. auf Parts 49. 85.

Bei ß en

ar New York, 2. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Geschaͤft setzte die Börse in geteilter Stin mung ein, wobei a dings eine sestere Grundstimmung nicht zu verkennen war. Nament.« lich Steels konnten ihren Kuressand verbissern, eben so Kupferaktien in der Erwartung elner Erböhung der Kupferprelse. Weniger be⸗ achtet waren Glsenbabnaktien. Die Kurse konnten sich auch im weiteren Verlaufe behaupten, ausgenommen Bethlehem Steels, die iniolge eines Gerücht von der Ausgabe neuer Notes im Benage von 50 Mibionen Dollar ichwächer lagen. Ver Schluß war alg fest ju verjeschnen. Umgesh tzt wurden 370 go00 Aktlen. Tenden für Geld: Sehr fest. Held auf 24 Stunden Durchschnittssaz 5z, . 24 Stunden letztes Dar⸗ lehn 6, Wechsel auf Londor (60 Tage) d, 72, 59, Cable Trangfers 4.376, 45R, Wechlel auf Par auf Sicht 571,50, Silber n Barren 998, 3 o /o Northern Paeiste Bonds o8t, o / Verem Staaten Bonds 1920 106, Atchison, Topeka u. Sama FJ 84 Balttuore and Dhio Canadian Pacifte 1164, Chesapeake u. Ohio bt, Ghieago, Milwaukee u. St. Paul 411. Denver u. Grande tnolg Central 6, Louiäpille u. Nashvtlle 115, New Y tral 723, Norfoll u. Western 103, Pennsvlvania 433. Reading iz. Southern Pacift Sat, Üünion hacisie 121, ünaconda , 675 United States Steel Corporation 1054, do. xe 1 ; 1

Kursberichte von auswärtigen Waren märkten.)

London, 2. Juli. (W. T. B.) Kupfer prompt 110.

Liverpool, 2. Juli. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaßz 2000 Ballen, Ginfuhr 17 400 Ballen, ravon 6800 Ballen ameri- lanische Baumwolle. Für Juli 22,31, für August 21,21. Brasilian ische 12 Punkte niedriger.

New York, 2. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 3100, do. für Juli 27,00, . August 25,765, do. für September ö, 6z, gtem Orleans 16to middling 0 C. Petrsleum refined (in Cases) 18,75, do. Stand. white in New Jorl 15,05, do. in Tanks 8, 25, do. Credit Balances at Oil Cit 400, aij prime Western 265,95), do. Rohe & Brotherg 26,75, ucker

entrlfugal 606, Weizen Winter 237, Mehl Spring⸗Wyheat clears 10,50 - 10,75, Getreidefracht na ool nom., Kaffer sFiio Nr. 7 lots 6z, do. fär Jul g., is, do. fir September d 25, bo. für Oktober 8, 36. .

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) *

Familiennachrichten.

Verebelicht: Hr. Pasflor Gerhard Rutzen mit Frl. Dorothee ö rng ohn Hrn. Regierungtzassefsor Meydam (Berlin) : : u essor am Berlin).

ö 81 n Hrn nn ter: Hrn. een r Heer, mee, Witzleben Ge sigt den Hr. R lerungepräsident edrich von Eichmann n Fr. Bertha von . geb. von Kitzing

m,,

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschãftsstelle⸗ echnungsra engering in Berlin.

ö 9 , , (Mengering in Berlin..

uc orddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstal 3

n n ,,,

Sieben Beilagen. .

zum Dentschen Reichsanzeiger und

Er st e Beilage Königlich

155.

Parlaments bericht?

Deutscher Reichstag. 182. Sitzung vom 3. Juli 1918, 2 Uhr Nachmittags. (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Bundesratstische: der Stellvertreter des Reichskanz— lers, Wirkliche Geheime Rat von Payer, der Staatss

1 irkli on. ; ssekretär des Reichsschatzamts, Stgatsminister Graf von Roedern, der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Wallraf, der Staatssekretär des Reichsmarineamts von Capelle und der Saatssekretär des Auswärtigen Amts von Kühl— mann. .

Vizepräsident Dove eröffnet die Sitzung nach 24 Uhr.

Zur dritten Beratung steht der Gesetzentwurf, betreffend die Festst el lung des Reichshaushaltsplans und des Haushaltsplans für die Schutzgebiete für das Rech— nungsjahr 1918, in Verbindung mit der zweiten Lesung des rumänischen Friedensvertrages. .

Eingegangen ist noch eine Ergänzung zum Reichshaushalts— plan, die vorweg in erster und zweiter Beratung ohne Erörte— rung genehmigt wird.

In der Generaldiskussion dritter Lesung bemerkt

Abg. Scheidem ann (Soz.): Gegen manche Bestimmungen der zumänischen Friedensverträge haben wir erhebliche Bedenken. Wir behalten uns unsere endgüstige Stellungnahme noch vor. Die Ant— wort, die uns guf die Anfrage wegen der feindlichen Fliegerangriffe auf offene Städte gegeben wurde, ist durchaus unbefriedigend daut⸗ gefallen. Welchen Sinn kann diefes grausame Frauen? und Kinder— morden haben. Bei uns wird die Angabe Über die gemordeten Frauen und Kinder fast immer unterdrückt. Ist jeder Krieg an sich eine Varbgrei, so ist dieses Morden eine Abscheulichkeit. Ist denn ane Berständigung über das Einstellen solcher Angriffe möglich⸗ Die Regierung soll dazu die Initiative ergreifen. Machen) wir einmal moralische Eroberungen, so kann uns das nicht fchaden. Die Grörterungen über die Rede des Herrn von Kühlmann Vom t. Juni hahen die Oeffentlichkeit sehr stark erregt. Diese Rede at. so gewaltiges Aufsehen gemacht, weil sie eine längst bekannte Meinung der Negierung zu programmatischem Ausdruck brachte Gunzsätzlich sind wir Sozialdemokraten Gegner aller Annexiohen und Vergewaltigungen. Unterdrückung wirkt um so aufreizender je kiößer der Machtunterschied ist zwischen Unterdrückern und Unter— drickten. Um diese Grundsätze handelt es sich jetzt aber nicht, sondern um die Beurteilung von Tatsachen, um die Tatfachen daß dieser den nicht als Eroberungskrieg geführt, werden darf, wenn k . eutschland und Europa führen soll. eutf d ist ohne jedes Ziel in diesen Krieg hineingetapst. Aus rein praktischen Erwägungen heraus mußte es dem Kriege von An= ng an den Charakter eines Worteidigungskrieges zur Wahrung des natzonglen Besitzstandes geben. Dieser Auffassung zum Durchbruch zu berhelfen, haben wir Sozie ldemokraten uns jetzt 4 Jahre lang bemüht und, nicht ohne Erfolg. Diese Auffassung hak jede Regierung nahezu uistlos geteilt. Datum hat uns die Rede des Herrn von Klhlmann r nicht üherrascht. Auch im Hause wird kaum jemand sein, der

Widerspruch entgegensetzen würde. Zu rufe rechts.)

9 3 1 1

ihm sachlich Pöchstens, daß man erwidern könnte: „So was denkt man wohl, aber so was sagt man nicht. Leider hat er am nächsten Tage den Eindruck iner Rede wieder zu verwischen sich veranlaßt gesehen. Man kann sich jn denken, welchem Trommelfeuer von Telegrammen, Telephon⸗ prichen usm. er ausgesetzs war. Wir werden niemals durch miliK hir che Mittel in den Stand gesetzt werden, der ganzen Welt unseren Billen aufzuzwingen. Ein solcher Beschluß könnte nur ein Waffen— stillstand sein. Man spricht jetzt fo viel vo ner F n . )fsonsf en Man spricht jetzt so viel von einer Friedens: ende Man wage es doch einmal mit einer Offenfive der Wahr eit! Unbedingte Aufrichtigkeit und Klarheit ift notwendig. De Rückzug des Heryn von Kühlmann vor dem Großen Haup!— . eröffnet aber leider die unerfreulichste Perspektive. Wo ist el enn im Bürgerrock, der im Großen Hauptquartier sagte: den eltstieden, den das deutsche Volk so bald als möglich will, den önnen wir mit militärischen Erfolgen nie und nimmer erreichen. bie Herren sollten ihr: Hände von der Politik lassen, von der sie nicht viel verstehen. (Sehr richtig! b. d. Soz) Der Presse wird ficht erlaubt, ihre Meinung zu fagen, das ist ein unerträglicher Zu— tand. Es herrscht der Militärabsolutismus, gemildert durch die Furcht vor dem parlamentarischen Skandal. Bie Regierung muß hre Ansicht vertreten nach jeder Seite; wenn ihr das nicht gelingt, unn soll sie gehen. Wir wünschen eine Regierung, die es ebenfo , Heeres eitung versteht, ihre Gegner zu besiegen. Das Volk mpfindet die Verhältnisse als einen Zustand der bittersten Not und . Knechtschaft. Ich erinnere nur an das Tranerspiel . preußischen Wahlreform. In den Massen herrscht . af das höhte gesteigerte Erhitterung. Das ailt ö on der Beamtenschaft und der bürgerlichen Be⸗ z erung. Schluß in Ehren damit, aber Schluß! Das Volk . gegen die Stimmungsmache gãänzlich abgestumpft. Der j mn so schnell als möglich beendet werden. Eine Regierung, . . entschlossen. ist, wünden win freudig begrüßen. Die Regierung . noch Zeit, die Zeichen der Lit zu verstehen. Aber dieser sst ,, wir nicht einmal den Etat zu bewilligen. Das Gps ne. Mahnzng und Warnung, Ungeheuer viel steht auf dem e es gilt das Leben von Millionen. (Beifall bei den Sozial⸗

reno aten)

. Led eb our. (u. Sog): Ich halte es nicht für der 94 . . der Regierung ein Rezept für die Exrringung . We . zu bringen. Herr Scheidemann zeigt 426 mer mürdige Vergeß lichkeit wenn er behauptet, daß un fen Freunde von Anfang des Krieges an einen Frieden ohne 9 ö. , hätten. Als wis noch zusammen in einer Frak⸗ uuf ren, aben wir berlangt, daß die Fraktion diese Forderung h,. ö . Mehrheit hat es nicht gewollt. Herr Scheide— L, ö. 2. Regierung sei in diesen Krieg ohne einen bestimmten draste . apst. Das zeugt von einer völligen Verkennung der t nicht erst ietzt die Annexignen in,. Deutschland betreiben Regierung maßgebend beeinflussen. Die militaristisch-höfische hat von Anfang an Weltherrschaftspläne werfolgt, . maßgebenden Einfluß auf den Monarchen, sie spricht es tre ht erst offen ais . Nicht der Reichskanzler und die Staats n , me,, Politik. sondern sie haben die Aufgabe die ige r, ,, , der Kamgrilla. zu beschönigen. Wenn polit o ,, Staatsse kretär gegen diese. Kgmarilla— Sign er r , dann wird er rüchichtslos desqghoujert. Aber der lr r. . dente nicht daran, wie seinerzeit Freiherr von Mar⸗ diese en Deffentlichkeit zu flüchten und zu erklären, ich mache pern . ö nicht mit, sondern er sagt einfach: Pater, zollkomme ö ö dieses Hauses ist aber ihres Stgotssekretärs . ö. Indem sie einen Staatgsekretär zu halten sucht der Yin unglaublichen Affront, hat sie selber sich auch öffentlich itärkamarilla unterworfen. Daß die Militärzensur den

Berlin, Donnerstag, den 4. Juli

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t hte, welche sich geger Provinzen vergangen twortung zu ziehen? In der Ukraine ; 1 Nebergriffe erfolgt, die nur für die Unfähigkeit der deutschen Politik zeugen, für die Herbeiführung des Weltfriegens, für die Aussöhnung der Völker zu wirken weise auf den Feldbestellungserlaß, der die ganze Be Außerste gegen Weutschland erbittert hat. Daß deutsche Proletarier in legend einer Form ihre Hand dazu bieten, um in Rußland eine ers uutign te Regierung niedertreten und eine reaktionäre an ihre Stelle setzen zu helfen, arf, unter keinen Umständen wieder vor— tammen,. Vie deutschen Proletarier haben die Pflicht, überall zur NMevolution aufzurufen... (Große Unruhe; Glocke des Präsidenten.) Hräsident Fehrenbach: Wenn ich läute, hat der lete zu schweigen. Ich bitte, sich das für die Zukunft zu merken den 9st sbrn F ; 5 fon! , . den Ausdruck „zur Revolution aufzurufen“ rufe ich den Abgeordneten Ledebour zur Ordnung. „. Stellvertreter des Reie 51 RM Rat von Payer— SG,, 5 2 n l / z . Meine . Meine B merkung gegen die letzten Worte des Abg neten Ledebour hat mir der Herr Präsident durch seinen Srbninasritf rTsGour4 QM 4 . 2 Bo 5 Ordnungsruf erspart. Ich habe dem nichts beizufügen. Gegenüber den Ausführungen des Herrn Abgeordneten Scheid e⸗ mann muß ich mir einige Bemerkungen gestatten. Er hat, wenn ich 66 cfw worstande Halb s. z 6 Kis 7 1 6 . 19 3 . berstanden habe, erklärt, daß die soz ialdemokratische Partei den Etat ablehnen werde. Etwas ganz Neues ist das ja für uns nicht. Nur ausnahmsweise hat ja die Sozialdemokratie einmal, wenn ich mich recht erinnere, für den Etat gestimmt. Wir müssen das ertragen, obwohl es im Kriege schwerer zu ertragen ist als im Frieden, wenn derartige Demonstra ine macht werde ĩ Frieden, wenn derartige wemonstratienen gemacht werden. (Sehr richtig! links und rechts) Es ist doch recht gut, daß das nur eine BVemonstration bleiben muß (Sehr richtig! bei den National— liberalen), und daß sie praktische Folgen nicht haben kann, (Sehr gut! links) Wenn noch andere Parteien sich auf denselben Standpunkt stellen werden, wenn heute oder morgen der Etat durch den Reichstag in seiner Mehrheit abgelehnt würde, glauben Sie, daß Sie der Sache des Vaterlandes, des Volkes und Ser Freiheit Famit Sinen Mer es Vaterlandes, des Volkes und der Freiheit damit einen Dienst getan hätten? (Sehr gut! links) Ich möchte das bezweifeln. Doch das ist Ihre Tank; mögen Sie es halten, wie Sie für recht erachten. 125 n,, . . . . 79 5. D* 33 9 2 ö 5 IJ Der Herr Abgeordnete Scheidemann ist dann auf das Thema des Friedens und der Erklärungen der Regierung zu der Friedensfrage zu sprechen gekommen und hat sich da mit einer ganz außerondentlichen

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Lebhaftigkeit geäußert. Ich fühle mich dadurch nicht veranla ßt, meinerseits wiederum eine programmatische Erkläru ng der Regierung über die Friedensfrage abzugeben. Denn ich frage Sie: was soll nach den Erfahrungen, die wir jetzt schon so oft gemacht haben, eine solche Erklärung nützen? Was ist denn die regelmäßige Folge? Zunächst eine Aufreizung der Gefühle und ein A ufein⸗ anderprallen der Anschauungen innerhalb des Deutschen Reiches. Das haben wir doch allemal, so auch in der letzten Woche, erlebt. Und gegen außen? Man sieht ja hier und da etwas, was wi ein zartes Fünklein aussieht, das die Hoffnung auf bessere Einsicht b unseren Gegnern erweckt. Aber das ist im allgemeinen so schwach, da die Nachteile, die durch diese Erklärungen im Auslande, wie scheint, hervorgerufen werden, dadurch nicht aufgewogen werden können. Was sind die Nachteile? Die Nachteile sind, daß die uns feindlichen Regierungen, um ihre Völker aufzupeitschen und bei innerer Kraft und bei Zusammenhalt zu erhalten, sich allemal wieder ver— anlaßt sehen, unseren Worten so ehrlich und so bescheiden, darf ich wohl sagen, sie auch gemeint sind, eine falsche Deutung zu geben dahin, als ob die Kraft fehlen würde, den Krieg zu einem siegreichen und unserem Verlangen entsprechenden Ende zu bringen. (Bravo! rechts.) Oder wenn dieses Mittel nicht zieht, dann bedienen sie sich des anderen Mittels, daß sie erklären, es handele sich hier nur um eine Falle, in die ihre Völker hineingelockt werden sollen, um s einem

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so zu Frieden gebracht zu werden, zu dem sie eigentlich keine Lust hätten. Es ist ja kein großes Kompliment für die Völker, denen dieses Zeugnis damit ausgestellt wird. Aber, daß dieses Mittel bis zu einem gewissen Grade doch noch immer zieht, haben wir jetzt wieder gesehen. Darum enthalte ich mich, auf diese Frage wiederholt einzugehen, und kann nur das sagen: die Formulierungen unserer Friedensziele, die der Herr Abgeordnete Scheidemann vorhin gegeben hat, nämlich ein Schluß in Ehren und keine Beeinträchtigung Deutschlands bei den Friedens⸗ bedingungen können wir ohne weiteres unterschreiben. Ich glaube, wir sind über diese Formulierungen unsererseits schon hinausgegangen. Das ist die Formulierung, die jedermann unter⸗ schreiben kann. (Zurufe von den U. Soz. Glocke des Präsidenten.) Nach meiner Meinung wird der Friede, so wie die Dinge sich jetzt gestaltet haben, in dem Augenblick kommen, in dem der Kriegs⸗ wille und der Vernichtungswille un serer Gegner ge⸗ brochen sein wird (Sehr richtigh, und ich fürchte, so sehr ich das Gegenteil wünschen möchte, daß alle Versuche, vorher zu dem Frieden, den wir alle ersehnen, zu gelangen, stets ergebnislos bleiben werden. Darum müssen wir eben warten, bis der Zeitpunkt gekommen sein wird, in dem unsere Gegner sich innerlich umgewandelt haben werden; dann

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Ich habe noch einen anderen Punkt zu berühren richtigen Bedauern hat der Herr Abgeordnete S

Ausführungen ein Bild von der Art und dem Wese Heeresleitung und von dem Verhältnis zwischen

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nicht über Kritik erhaben aber wenn man sie kritisieren und schilder will, dann sollte man auch das nicht vergessen, was die Oberste Heeres leitung und die deutschen. unter ihrer Leitung für Deutschlan getan haben llebhafter Beifall), so daß wir heute überhaupt in der La

sinʒ 13 über diefe h e , sind, uns über diese Frage hier so s MWenn r 33 Wenn man das Gefühle großer Teile, sehr großer Teile des deutschen Volks (lebhaft t st; 2 1 1 ustimmung rechts e,, dn, n. . 4 *2 ö ö y Zustimmung rechts, im Zentrum und links), und wenn man über da ö 1

so

R f 3z 6 Verhälinis zwischen der Obersten Heeresleitung

6 ö s . 8 31 5 1556 icher zu unterhalten, wie wir es tun.

t tut, so verletzt man nach meiner Meinung die

Schilderungen macht, so ruft man Beunru higung in de völkerung hervor, die der Bevölkerung besser erspart bleibt. zut! links und im Zentrum) Wie kann man reden von einem mili— särischen Absolutismus bei uns? Wie ie Oberste Hereesleitung von einer auf eitet werde, von politischem Dilettantismus? abhängigen Sozialdemokraten) Das sind alles Uebertreibun gen. Meine Herren, ich betrachte es als ganz selbstverständlich, daß in einem Kriege von solcher Dauer und solcher Bedeutung weder die Zidilleitung Obersten Heeresleitung vorgehen kann, noch gehemmt

1 2 3 tung. (Un⸗

die Oberste He eit ̃ ganz un sein kann durch Rücksichten auf die Anschauungen der Zwill ruhe bei den Unabhängigen Sozialdemokraten Wie ist es denn in anderen Ländern? Sie werden kein Land finde n, in dem nicht die Ge ge n] tze zwischen der Oherste n Heeresleitung und der Zivilleitung tagtäglich in Erscheinung treten. Meinungsverschiedenheiten müssen auf diesem Gebiete und wir können der Obersten Heeresleitung, wenn

zum Sieg und zum Frieden führen soll, nicht

ie ihre Meinungsäußerung abgibt

bestreiten, daß sie ñ j ; 5 . . 63 . t in all denjenigen Fragen, die zusammenhängen mit

bgibt no, dem siegreichen oder nicht siegreichen Ausgang dieses Krieges. (Wiederholte Zurufe von den Unabhängigen Sozialdemokraten) stehen nicht auf dem Standpunkt, daß es am nützlichsten ist, wenn di Oberste Heeresleitung und die Zivilleitung einander bekämpfen, sondern wir glauben, daß es nur einen Weg gibt, auf dem man wirklich dem Vaterlande dienen kann: wenn nämlich die n jeder zeit be strebt sind, sich zu ver ständigen und das durchzuführen, wor⸗ über sie eine einheitliche Meinung gefunden haben. (Lebhafter Beifall) Meine Herren, das ist ein so einfacher Satz, daß gar nicht sollte ankämpfen können. haupt eine schematische Scheid Obersten Heeresleitung an Macht und Einfluß zukommt, und dem, was der Zivilleitung an Macht und Einfluß zukommt, übe rhauptnicht durchführen, sondern man muß bestrebt sein, im Wege des Zu⸗ sammenarbeitens alle Hindernisse zu beseitigen und vorwärtszukommen. Die Meinungen, das habe ich schon vorhin erwähnt, gehen oft aus— einander, werden auch noch oft auseinandergehen, aber di Frage möchte ich doch aufwerfen: Wo find denn eigentlich diejen ig en Ereignisse, die im Laufe des letzten Jahres, will ich einmal sagen, des Zeitraumes, in dem die Klagen so lebhaft geworden sind, wo sind die Ereignisse, die Ihnen bekunden, daß, wie Sie s ̃ zivile Gewalt kapituliert hat vor der Obersten Heeresleitung? Sie ruhig und unbefangen sich das, was geschehen ist im letzten Jahre, ansehen, so werden Sie keinen Beleg für die Richtigkeit der Auffassung finden, daß solche Ereignisse vorgekommen sind. Wie stellen Sie sich denn unser Verhältnis vor? Wenn der Herr Scheide—⸗ mann uns den Rat gibt, wir sollten uns bemühen, gegenüber ; Stellen ich habe angenommen, also auch gegenüber der Obersten Heeresleituyg unz diejenige Achtung zu verschaffen, auf die wir Anspruch hätten glauben Sie denn, meine Herren, daß wir die Achtung der Obersten Heeresleitung nicht genügend haben? (Lachen bei den Sozialdemokraten) Daß wir überhaupt auf diesem Posten bleiben würden, wenn wir nicht im Besitze diefer Achtung wären? Wir brauchen uns um diese Achtung nicht erst zu bemühen. Im übrigen bestehen wir auf unserer Meinung, so weit und so oft es notwendig ist, und haben das bisher auch stets getan.

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Es ist deshalb nach meinem Dafürhalten und nach meinem Ge— schmack durchaus nicht angebracht gewesen, daß der Herr Abgeordnete Scheidemann wieder einmal es für notwendig erachtet hat, uns den Rat zu geben, den guten, freundschaftlichen Rat, daß wir uns doch möglichst bald zurückziehen sollen, wenn es uns nicht gelingt, ein Verhältnis zur Obersten Heeresleitung zu schaffen, wie es ihm vorzuschweben scheint. Meine Herren, den Rat können Sie uns leicht erteilen. Meinen Sie denn, einer von uns sitzt zu seinem Ver⸗ gnügen hier auf diesen Stühlen? (Heiterkeit und Sehr richtig) Sind Sie sich nicht darüber klar, daß zwar nicht unser Verhältnis zur Obersten Heeresleitung, aber daß alle die Schwierigkeiten, die wir unseren Feinden gegenüber und nach allen Richtungen durchzukämpfen haben, so schwer sind, daß wir oft unseren Mut zusammenraffen müssen, um uns darüber sicher zu sein, daß wir alle diese Fragen auch lösen und zu einem guten Ende führen können? Ein persönliches Opfer würde es also für keinen von uns etwa bedeuten, diesem Rat nachzugehen. Handelt es sich denn aber um unsere Personen? Wir sind hier und sind hierher gestellt, um dem Vaterlande zu dienen in den schwersten Zeit, die dieses Vaterland je durchlebt hat (lebhafteg

kann man ernstlich darüber reden.

Bravol, und da halten wir uns für verpflichtet, auszuharren und