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Großes Hauptquartier, 20. Juli. (W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplast. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Die Tätigkeit der Engländer nahm in einzelnen Abschnitten zu. Gegen Meteren, nördlich von Merris und südlich von Vieur Bergnin griff der Feind am Vormittag an. In Meteren faßte er Fuß. Im übrigen wurde er abgewiesen und ließ Gefangene in unserer Hand.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Zwischen Aisne und Marne nimmt die Schlacht ihren Fortgang. Von Neuem setzte der Feind zum Durchbruch auf der ganzen Kampffront an. Panzerwagen drangen am frühen Morgen in Teile unserer vorderen Linien
. Nach erbittertem Kampf war gegen Mittag der erste Stoß des Feindes auf den Höhen süuüd⸗ westlich von Soissons — westlich von Hartennes — aöstlich von Neuilly nordwestlich von Chateau— Thierry zum Scheitern gebracht. Die von Fliegern im Anmarsch auf das Schlachtfeld gemeldeten und von ihnen wirksam bekämpften feindlichen Kolonnen kündeten Fortführung der Angriffe an. Sie erfolgten gegen Abend nach stärkster Feuersteigerung. Zwischen Aisne und Ourcg brachen sie an unseren Gegen⸗ stößen, südlich des Oureg meist schon im Feuer zu— sammen. Nördlich von Hartennes warfen wir den Feind über seine Ausgangslinien hinaus zurück. Die Truppe meldet schwerste Verluste des Feindes. w Anzahl Panzerwagen liegt zerschossen vor unserer
ront.
Südlich der Marne tagsüber mäßige Feuertätigkeit, südöstlich von Mareuil wurden erneute Teilangriffe des Feindes abgewiesen. Während der Nacht nahmen wir unsere südlich der Marne stehenden Truppen vom Feinde unbemerkt auf das nördliche Flußufer zurück.
Oertliche Kämpfe füdwestlich und östlich von Pe ims. Nordwestlich von Sou ain wurden französische Vorstö blutig abgewiesen.
Gestern wurden wiederum 30 feindliche Flugzeuge und 7 Fesselballone abgeschossen. Leutnant Loewen⸗ hardt errang seinen 49 und 41., Leutnant Menkhoff seinen 39, Hauptmann Berthold seinen 38. Oberleutnant Lo erzer seinen 27., Leutnant Jacobs seinen 24. und Leutnant Koenneke seinen 22. Luftsieg.
Der Erste Generalquartlermeister. Ludendorff.
Oesterreichisch⸗ungarischer Bericht.
Wien, 19. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Im Raume beiderseits von Asiago wurden artilleristisch stark vorbereitete Vorstöße der Feinde teils durch Feuer, teils im Gegenstoß zurückgeschlagen. Ebenso scheiterte im Brenta Tal ein italienischer 1 ng In Albanien Plänkeleien der Sicherung truppen.
Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 19. Juli. W. T. B.) Generalstabs bericht.
Mazedonische Front: An mehreren Stellen beide rseits Artillerietätigkeit, die zeitweilig lebhafter war. Zwischen Wardar und Doiransee Patrouillenzusammenstõße. Im Strumatal zerstreuten wir mehrere griechische Kompagnien, die versuchten, fich unseren Posten zu nähern.
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 18. Juli. (W. T. B) Tages bericht.
Palästinafront: Die Gefechtstätigkeit hielt sich in mäßigen i Im Raume Jericho Jordan — Audsche herrschte lebhafte Bewegung beim Gegner. Von den übrigen Fronten nichts Neues.
Der Krieg zur See.
London, 19. Juli. (W. T. B.) Das englische Transt⸗ portschiff, Bgringa“ mit kriegsuntauglichen Australiern an Bord, nach Australien unterwegs, wurde am 15. Juli torpe⸗
Theater.
diert und sauk; Verluste sind nicht zu verzeichnen. Am 16. Juli wurde eine englische Schaluppe durch Torpedo ver— senkt. Nur 12 Mann der Besatzung wurden gerettet.
Am sterdam, 19. Juli. (W. T. B.) Wie Reuter berichtet, ist ein französischer Dampfer von einem Unterseebot an— gegriffen und in Grund gebohrt worden. Die Bemannung verließ in zwei Booten das Schiff.
Washington, 19. Juli. (Reuter) Das Schiffahrts— amt teilt mit, daß das Schiff „Westever“ (5000 Tonnen)
am 11. Juli in den europäischen Gewässern torpediert
wurde und gesunken ist. Zweiundachtzig Personen wurden gerettet, 10, davon 2 Offiziere, werden vermißt. Der Tungrddampfer „Carpathia“ (13 608 Tonnen), nach dem Auslande bestimmt, wurde am 17. Juli im Atlantischen Ozean torpediert. Die Ueberlebenden werden morgen landen.
Berlin, 29. Juli. (W. T. B.) Auf dem nörd— lichen Kriegsschauplatz sind durch unsere Unterseeboote 16500 Br.⸗R. „T vernichtet worden.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Kunst und Wissenschaft.
Aus freiwilligen Einlieferungen bei der Metallverwertungsstelle konnte kürzlich Dr. Schnorr von Carolsfeld der vorgeschicht kichen Abteilung des Berliner Museums für Völkerkunde eine kestbare kleine Bronzefigur zuführen. Wer die Figur bei der Stelle abgegeben hatte, ließ sich nicht mehr feststellen, fie muß sich aber wobl in Berlin oder in seiner Nachbarschaft in Privatbesitz be— funden hahen. Nun veröffentlicht Geheimrat Schuchhardt das aus grauer Frübzeit stammende Stück im Juliheft der „Amtlichen Berichte aus den Kunstsammlungen“. Es ist ein Frauenfigürchen, fehr mager, mit auffallend großem Kopf und einer langen Haarflechte. Von ähn— lichen nackten weiblichen Bronzefigürchen die sich schon mehrfach in unseren nördlichen Gegenden gefunden haben und die wie weihnachtliche Kuchenteigfiguren aussehen, unterscheidet sich diese vorgeschichtliche Frau durch ihre Flechten und durch einen Becher, den sie in der rechten Hand hält. Solche Becher findet man auch bei italienischen Figuren, die durch den Bernsteinhandel nach dem Rorden tamen. Es ist ein sogenannter Hornbecher, die ältefte Form des Bechers überhaupt, die sich aus dem Horn als ältesten Trink- und Opfer⸗ efäß entwickelt hat. Diesen Becher in der einen Hand, die andere ö vor die Bꝛrust erhoben, mit jener Bewegung, die den letzten symbolischen Rest eines Sichverhüllens, Sichbeschaͤmt' und Kleinfühlens vor der Gottheit ausdrücken soll, nimmt die kleine Frau eine rituelle Haltung ein. Sie stellt also eine Frau dar, die sich der Gottheit betend und opfernd naht. Wie solche Figürchen freilich, wenn sie nach dem Norden kamen, hier aufgefaßt wurden, das entzieht sich völlig unserem Urteil. — Schuchhardt zieht aus dem Vorhandensein dieser nackten Menschenbilder interessante Schlüffe, indem er fich gegen die Annahme ausspricht, der Typus unserer weiblichen Nacktfi? uren stamme gus dem Orient. In der Tat scheint es, daß diese kleinen vorgeschichtlichen Menschenfiguren auf die Gestaltung der Götterbi!der der klassischen Zeit nicht ohne Einfluß gewesen sind, denn in ihrer Reihe sehen wir schon die Entwicklung zu der typischen Haltung der nackten Venusgestalten volliogen. Bei der Liebesgöttin ist denn freilich die orientalische Unterwüifigkeitsgebärde der auf die Brust ge⸗ , zum äußeren Ausdruck des geschlechtlichen Schamgefühls geworden.
Verkehrswesen.
Postverkehr mit deutschen Kriegsgefangenen und Zipilverschickten in Rußland durch Vermittlung eines zwischen der dtulschen Hauptkommission und den Unter? kommissionen bestehenden Kurierdienstes.
Um eine Nachrichtenübermittlung zwischen Kriegsgefangenen und Zivilverschickten einerseits und der Heimat andeierseits zu fördern, hat dem. . Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge das deutsche Fürsorge⸗ komitee in Moskau eine Zentralpoststelle für die deutschen Kriegs⸗ und Zivilgesangenen und ihre Angehörigen eingerichtet. Jedem Kriegs- und Zivilgefangenen ist es gestaitet, zweimal monatlich eine Postkarte nach der Heimat zu senden. Die Postkarte wird durch Kuriergelegenheit seitens der in den einzelnen Bezirten tätigen Für—⸗ sorgekommission der Deutschen Hauptkommission in Moskau zugesandt, und diese ihrerseits sendet die Post an die Postübeiwachungsstelle Berlin 0. 17, von wo aus die unmittelbare Zustellung durch die Post an die Angehörigen ersolgen wird.
In ähnlicher Weise soll durch Vermittlung der Rote Kreuz⸗ Vereine und Hilfen für kriegsgefangene Deutsche eine Nachrichten⸗ übermittlung von der Heimat an die Gefangenen in die Wege ge— leitet werden. Jedem Gefangenen darf zweimal monatlich eine Post⸗ karte von seinen Angehörigen geschrieben werden. Diese Posttarte ist bei dem zuständigen Hilféberein einzuliefern, und die Rote Kreuz⸗ und Hilfevereine hahen ihrerseits die Kontrolle darüber zu führen, daß die zuständige Zahl, von zwei Postkarten im Monat nicht überschritten wird. Die Postkarte muß außer der genauen Adresse des Gefangenen deutlich die Bezeichnung des Gouverne— ments tragen, damit die Verteilung auf die deutschen Fürsorgekommissionen ohne Schwierigkeit n vor sich gehen kann.
Briefe jeglicher Art, sowie Pakete sind von diefe eförderung aus—
geschlossen. Ist der Adressat der Postkarte nicht aufzufsn wird die Postkarte seitens der betreffenden Für oraef! ufinden, se nichtet werden, weil eine unnötige Belastung der mr n mntssion der werden muß. Es sollte deshalb von dieser Ginrichtun .
gemacht werden, nachdem zuverl 66
enthalt des betreffenden Kriegsg
liegen.
Diese Nachrichtenvermittlung ist lediglich als Ergän allgemeinen. Gefangenen post gedacht, die nach Eröffnun un zu der meinen Postverkehis zwischen Deutschland und Ruß lin g de allge⸗ genommen ist. Sie bezweckt, von den unzuverlässigen raff e auf⸗ tehisverhältnissen unabhängig zu sein. Geeignete Vo n in Berlin entgegengenommen werden bei dem 3 Deutschen Vereine vom Roten Kreuz, Abteilung ee der fürsorge, Berlin SW. 11, Abgeordnetenhaus Prinz en⸗ Obergeschoß, Zimmer 15, werktäglich zwischen 1021 Uh 1 —6 Uhr nachmittags, wo im übrigen auch die ausgesch karten abzuliefern sind.
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Im Verkehr mit Finnland sind, zunächst auf über Schweden, jetzt auch nn,, der internationalen Vorschriften zur Wortgebühr von sorh zu
lassen. Die Telegramme sind vom Absender am Anfange dich 6. gebührenfreie Wort, „Presse“ zu kennzeichnen und werden enn in ö Zeit von 6 Uhr Abends bis 9 Uhr Morgens befördert. Von 2 Ausfertigung hesonderer Ausweiskarten für die Auflieferung wird p auf weiteres abgesehen. is
dung
Theater und Mufik.
Deutsches Künstlertheater.
Im Deutschen Künstlertheater begannen gestern die Aufführungen einer sommerlichen Gastspieltruppe unter der Leitung von Joseph Snaga, dem Schöpfer der Musik zu dem Volksstück Der Hutmacher Seiner Durchlaucht“ won Quedensel dt und Halton das bei dieser Gelegenheit zum ersten Male gegeben wurde. Die Musik ist dieses Volksstücks besserer Tell, sie gibt den Liedereinlagen und Couplets, ohne unvornehm zu werden, eine prãg⸗ same Gestalt und hilft auch über Stockungen der Handlungen leicht hinweg. Die Handlung gelbst setzt nicht übel ein? Der dutmacher Bolle, ein biederer Handwerker alten Schlages, weist dem Hoflakai, der ihm eine Kopfbedeckung französischer Her⸗ kunft des regierenden Fürsten zur Aufbesserung bringt die Tür, nachdem er seiner Meinung über Bevorzugung auslindischer Ware etwas zu freimütig Ausdruck gegeben hat; er soll nun wegen Majestätsbeleidigung vor Gericht gestellt werden. Der wackere Geselle Fritz Werner, der des Hutmachers Tochter liebt, läßt sich aber statt seiner verhaften. Leider wird dieser Vorgang von den Veifassern nicht folgerichtig fortgeführt, sondern artet schon im zweiten Aki in den üblichen Possenunsinn aus, und im letzten erscheint dann als Deus ex mschina der Fürst selbst, um alle Vermirrungen zu lösen. Gespielt wunde recht flott und gut, besonders von Karl Wallauer, der den Hutmacher, und von Max Adalbert, der den pfiffigen Gesellen gab. Aber auch die Damen Böcklin und' von Puttkammer, die Herren Bergmann und Meynadier u. a. trugen ihr redlich Teil zum Erfolge der Aufführung bei, die viel Heiterkeit und Beifall weckte.
Mannigfaltiges.
Unterricht in der Säuglingspflege in den Volks schulen. Im Sitzungesaale des hiesigen Minssteriums des Innern— tagte gestern, wie W. T. B.“ meldet, unter dem Vorsitz des Ge— heimen Obermedizinalrats Krohne eine von der Deutschen Ver— einigung für Säuglingsschutz eingesetzte größere Kommifsion, bestehend aus dem Wirkl. Geh. Qbermedizinalrat Dietrich-Berlin, Professor Göp= Pert⸗Köttingen, Professor Hecker⸗München, Stadtschulin spektor henjze= Frankfurt a. M., Geh. Oberregierungsrat Heuschen-Berlin, Profefsor Langstein⸗Berlin, Geheimrat. Meier-München, Professor Peiper, Greisswald, Dr. Rosenhaupt⸗Frankfurt, Dr. Rott-Berlin, Negie— rungs- und Schulrat Schapler-Bromberg und Professor Schsoß, mann-Düsseldorf. Festgelegt wurden die Richtlinien, die masgebend sein sollen jür die Gestaltung des Unterrichts in der Säuglingspflege in den Volksschulen sowie für Art und Umfang der Ausbildung der für den Unterricht in Betracht kommenden Lehrpersonen, der verschiedenen Kategorien Lehrerinnen und bei Fehlen dieser die sonst in Betracht kommenden Persönlichkeiten sowie Pflegerinnen, Schwestern ufw.
Im Marmorhaus-am Kurfürstendamm wurde vor einigen Tagen ein eigenartiges Filmspiel, Lebensbahnen“, mit gulem Erfolg, zum ersten Male einer geladenen Zuschauerschaft' vorgefuühtt. Es schildert den Lebenslauf eines Bühnensängers, den das Schicksal auf und nieder führt. Die Handlung durchzieht ein hübsches Lied, das der in Berlin als Operndirigent bekannte Kapellmeister Bertrand Sänger vertont hat, und das der Darsteller der Hauptrolle auf dem Film, der Opernsänger Max Nivoelli, selbst hinter der flim= mernden Leinwand mit gutem Ausdruck sang.
Lon don, 19. Juli. (W. T. B.) Lloyds erfährt aus New Jork, daß der Dampfer „Osterdyk“ infolge eines Zufammenstoßes auf offener See gesunken ist.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Sommerspielzeit. (Direktion: Maximilian
Berliner Theater. Sonntag, Abends Lessingtheater. Sonntag, Abends Theater des Westens. Station. TTastner und Rolrh Tesmar. Mut von
t Uhr: Blitzblaues Blut. Dyperette 79 Uhr: Der Schauspieldirektor. Sing, Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Frz Gellert. in drei Atten von Rugolt Bernauer und spiel in cinem“ Aufzug von Woltgang ö .
Montag und folgende Tage: Unter der
RKðvnigliche Schauspiele. Opern⸗ . Schanzer. Musik von Walter Amadeus Mozart. Pichtung von Louis Sladek.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr;: blühenden Linde. ) ⸗ !
haus und Schauspielhaus geschlossen.
blaues Blut.
Neutsches Theater. Sonntag, Abends
8 Uhr: Bibikoff. Montag und folgende Tage: Familie Schimek.
Kam merspiele. Biro.
Sonntag, Abends 71 Uhr: Inkognito! Montag und folgende Tage: Die Zarin. Wilhelm Meyer⸗Förster. Montag und folgende Tage: Alt— mäßigten Preisen: Immer feste druff!
(Operette). Montag und folgende Tage: In⸗ kognito rr te
Komädienhaus. Sonntag, Abends . 3 Uhr: Die Zarin. Schauspiel in drei Schillertheater. Charlottenburg. Akten von Melchior Lengyel und Ludwig Sonntag, Abends 75 Uhr: Alt ⸗Heidel⸗
; . 9 ö . . ber⸗ berg. Schauspiel Ak Theater am oll Geboren: Ein Sohn: Hrn. O er⸗ erg chauspiel in fünf Akten von a . . , . femme von Mon Tuedkinburh)
— —
Dentsthes Künstlertheater. Nürn⸗ ö hergerstr. IM II, gegenũber dem Zoologischen
Tänzerin.
Heidelberg. — Abends
lh. Schneider. — Hierauf: Ballett Charell. Ju ermäßigten Montag und folgende Tage: Blitz= Montag und, folgende Tage. Der im Winkel. — Abends 7F. Uhr: Die 66 Schauspieldirektor. — Hierauf: Ballett Tänzerin. Komödie in drei Akten von Charell. . Melchior Lengyel.
— — Montag und folgende Tage: Die
Preisen: Das Gliick D
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Dr. jur. W. Grabs von Haugsdorf mit Frl. Ellen Schütte Gserlohm).
Eine Tochter: Hrn. Leutnant dan Frhrn. von Funck (Göttingen). — Hrn.
75. Uhr: Drei alte . Stoephasiuz Schachteln, Operette in einem Vorspiel Landrichter a. D. von .
und drei Akten von Hermann Haller.
prelnß. — Hrn. Profe ssor Dr. Inliut
Volksbühne. Garten.) Sonntag, Abends 78 ühr: Romische Oper. (An der Weiden⸗ Gesangstexte von Rideamus. Mussk von * bon Braun (Bre lcg e bahn dit ltin⸗
(Theater am Bülowplatz.) Untergrundbahn Schönhauser Tor.)
Der Hutmacher Seiner Durchlaucht. dammer Brücke Sonntag, Nachmittags Walter Kollo. Volksstück in drei Akten von Gustad 35 Ühr: Zu ermäßigten Preisen: Montag und folgende Tage: Drei alte
Sonntag, Abends 75 Uhr: Ein Sommer. Quedenseldt und Theo Harton. Musik Die Kinokönigin. — Abends 7. ühr. Schachte in.
nachtstraum. von Josef Snaga.
Sommernachtstraum.
Ehzater in der gsniggräßer Sm tshres Hhernuln, d,. Straße. Sonntag, Abends 8 Uhr: 3 Georg ö Sonntag; Neues Operettenhaus. Sonntag, spanische Fliege. Die fünf Frankfurter. Lustspiel in Abends 74 Ühr? Die schöne Helena. Abends 73 Uhr: Der Soldat der drei Akten von Carl Rößler. Burleske Oper in drei Abteilungen von Marie. Dperette in drei Akten von ö Montag, Mittwoch und Freitag: Die Meilhae und Halcvp. Deutsch von C. Dohm. Bernhard Buchbinder, Jean Kren und Thalinthenter. Dresdenerstr. 72/73.) Druck der Norddeutschen Buchdru ere n
. . . 3 Alfred Schönfeld. Musik von Leo Ascher. Sonntag, Abends 71 Uhr: Unter der Verlagsanftalt Berlin, Wilhel mstraße v Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Montag und folgende Tage: Die Montag und folgende Tage: Der blühenden Linde? Gin fröhliches .
ang in drei Akten von Leo
fünf Frankfurter.
Die Schwestern und der Fremde. schöne ;elenng.
Montag und folgende Tage: Ein ß Aktien von,. Mugust Neidhart. Musit
Mustk von Jacques Offenhach.
Schwarzwaldmädel. Operette in drei
von Leon Jessel.
Montag
Soldat der Marie.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Montag und folgende Tage: Schwarz- Sonntag, Abends 73 Uhr: Die spanische Direktor Dr. Ty rol in Charlottenburg.
wank in drei Akten von ich fi Anzeigenteil: Franz Arnold und Ernst Bach. Verantzmortlich für den Anne lle, und folgende ö. Die Der Versteher der Hel chi te fte g uin
waldmädel. Fliege. Sch
—— ——
Spiel mit Ges
Gestorben: Hr. Ei ĩ e. S Otto von Mühlenfels
(Berlin).
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Verantwortlicher Schriftleiter:
J. V: Rechnungsrat Reyher in * ; Verlag der Geschcftstelle GG. B: Me yher in Be
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Vier Beilagen.
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up Tune gerichtet uh ; richtete i limen die Kräfteverhästniffe au
Erste Beilage
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
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168.
—
Spender
Berlin, Sonnabend, den 20. Juli
Amtliches.
Kriegsministerium. Bekanntmachung.
— — —— E —— 2
11 . Spenden
— —
Anerbieten
1218
— ——
Zum Besten des Heeres find beim Königlich preußlschen Kriegsministerkum im Monat Juni 1918 an freiwilligen Spenden und Anerbieten eingegangen:
Bemerkungen
Jeuerwerkslaboratorlum Spandau... ...... ...... 6. stavallerie⸗Diplsion . , ,
100 Einnehmeröhrchen. h
GC. Für Invalide und Hinterbliebene. bob, — 4
49.68 4
B. Zur besseren Pflege der Verwundeten und Kranken. Boers Apotheke in Berlin JJ
Für kriegsinvalide, dauernd verstümmelte Mann schasten. Für invalive gewordene Mannschaften.
Summe G
srektor Somplatzkt in Zoppot ger , gr Frantfurt a. Licht sptelbaus R. Poll in Anklam . Verein Genesungsheim Idstein i. T. in Frankfurt a. M. ...
Karl Jalowiejz, Zahnarit, Feldlazarett 73... Otlar Hellmann in Glogau... ..... ..
O. von ungenanntem Spender .
549,68 .
D. Sur allgemeinen Verwendung für die Truppen. 33,50 A 137, — A s 203, — 1000, — M0
5. 410 100 Abdrucke Das ist Altöstrelchs Sieaesschritt
Für unsere heimkehrenden Kriegsgefangenen. Für Beihilfen zu Badckuren für Famiienmuglie der von Angehörigen der preußischen Armee.
Zur Verteilung an Lazarette.
Summe B Summe O
1378,50 ½p
Zu sammenstellung.
; / 4h, 58 0 1378 00 4
susammen.
Dazu laut Belanntmachung vom 25. Junt 1918. .
1928,R 18 8 778 579, 74
Humm;
8 780 507, 92 s
Dies bringt mit dem Ausdruck des Dankes zur öffentlichen Kenntnis .
Berlin, den 19. Juli 1918.
Der Kriegsminister. von Stein.
Ministerium des Innern.
In der Woche vom 7. bis 13. Juli 1918 auf Grund der Bundesraisverordnung vom 15. Februar 1917 1Bohlfahrtspflege während des Krieges genehmigte Vertriebe von Gegenständen.
—
Name und Wohnort des Unternehmer
Zu fördernder Wohlfahrtsiweck
— Stelle, an die . die Mittel Zelt und Bent,
ö in denen daß Unternebm en le, nn ungeflhrt wird
Zentralkomitee der Deutschen BVerelner vom Roten Kreuz, freunpfennigsammlung, Berlin / s. 66, Am Karlsbad 23
Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz, / Beilln W. 66
Berlin, den 18. Juli 1918.
der Deutschen Roteg Kreuz
Kriegswohlfahrtes zwecke oten Kreuz
Verelne vom
Zum Besten der bestimmungs gemäßen Rotes Kreuz Aufgaben des Roten Kreuze
Bis 31. Dejember 1918, Preußen. — Vertrieb der Kunstblätter, Emden“, „Hindenburg! und „Deutschlands Jugend. — Vertrieb von Haus zu Haus ausgeschlossen. — (Ber⸗ längerung einer bereits erteilten Eilaubnis.)
Ble 31. Dezember 1918, Preußen. — Vertrieb von Kreujpfennigposikarten und Marken. (Verlängerung einer bereits erteilten Erlaubnite.)
Der Minister des Innern. J. A.: von Jarotzky.
Nichtamtliches.
Oefsterreich⸗Ungarn. Das österreichische Herrenhaus nahm vorgestern die sheönorlage, betreffend die Errichtung eines Ministeriums Volks gefundheit, an und begann die Besprechung der
n Minisierpräsidenten Dr. von Seidler abgegebenen Re⸗
trungser klärung.
ut Bericht deg Wolffschen Telegraphenbüros begrüßte gernreiter die Verwahrung des Ministerpräsidenten gegen die hendung des Paragraphen 14, und zwar umsomehr, als es in den n Wochen Nnichk ben Anschein gehabt habe, (4 vollständig von der Oberfläche verschwunden.“ ar erklärte, den Grundsätzen, die der Ministerpräfident über Stellumg der Deu tschen ausgesprochen habe, ) bon der überwiegenden Mehrheit de unn werden, ebenso der Erklarung, daß die T hung allen, die sich zum Staate bekennen, offen stehe. ichen diefes Staates selen nicht nur die Tragbalken des Staates . deutschen Bündnisses, sondern es sei ihre Bestimmung, auch Femmßten Führer zu fein und die Brücke zu bilden, die alle „, Jesterreichs zu einem Jiele vereint: der Größe und dem des Vaterlandes. Y leber d erklärte Redner, der Kaiser habe auf, die Be⸗ ät der Entente, Sesterreich aufzulöfen, die einzig richtige n t egehen durch die Vertiefung, des Bündnisses mit d 164 Reiche. (Bravorufe.) Das sei eine historische Tat, und erde gewiß ihre Früchte tragen. une äder Salzburger Verhandlungen auf das ⸗ e tn Thema bezw. auf die Zollbehandlung prebnn'daß die Zölle bei der jetzt gebundenen Wirtschaft pon . . Bedeutung feien. Viel wichtiger sei für die Er— En e, breduftivität, daß bie nötigen, Röohstaffe und der, nötf eum erhältlich feien. Wichtig ser, die Verkehrspolitik. nn, ch ein enges, ruͤckhaltloses, lovales Zusammen— Ege itschland erreicht Lebhafter Beifall.) sschen *rä„gewiß zu jenen, die es als Pflicht der Monarchie Emden ibre Selbständigkeit' auch gegeuüber dem treuesten, engsten nen n, walngs, (ööeifallh . ö zu geraten, bilde eine Hemmung für eine grofzügige, auf Abmachung mit dem Deutschen Reiche. ; ch immer zur fallweisen Nach= diese Nachgiebigkeit sei es, die der Selbstäͤndigkelt ade und . ein gewisses Gefühl der Bitter⸗
k 13e. Deshalb ift ez,
n diesem Punkte jede kleinliche ⸗ auf diesem Wege weiter kommen wollen.
Verhältnis
Dr. Baernreither bedauerte die
Aber die Furcht, in Ab⸗
m weiteren Verlauf der Besprechung ergriff der frühere Minister des Aeußern Graf Czernin das Wort und führte aus: ) „Wenn der Ministerpräsident den Weg, den er angezeigt hat, wirklich geht, ist es kein Zweifel, daß wir uns unbedingt hinter ihn stellen werden. Unsere Politik krantt an, dem Gebrechen des Systems, daß, wir einen anderen Kurs in der äußeren und, in der inneren Politik verfolgen. In der äußeren Politik steuern wir Gott sei Dank den deutschen Kurs. Wir arbeiten sehr eifrig an einem Ausbau und an der Vertiefung des deutschen Bündnisseg. Im Innern muß zugegegeben werden, daß der Ministerpräsident, dessen gute Gigenschaften ich anerkenne, seit einiger Zeit bestrebt ist, einen klareren Kurs einzu⸗ schlagen. Im Innern war die Politik eiu planloses Herumlapieren. Eine innere Politik, die sich im Einklang mit der äußeren Politik befindet, kann sich nur auf Line Mehrheit stützen, die ihrem Wesen nach deutsch ist. Nur die Ausscheidung Galiziens aus dem öster⸗ reichischen Länderkomplex kann uns einen entscheidenden Schritt vor= wärts bringen. Eine schwankende innere Politik nimmt Oesterreich seine Widerstandskraft und ermutigt unsere Feinde, die ganz offen auf die Revolutionierung des Reiches hinarbeiten. Das war nicht immer so. So lange die Entente, hoffte, uns von Deutschland trennen zu können und uns zu einem Sonderfrieden zu bringen, behandelte sie uns wohlwollend. Erst seitdem sie die Ueber⸗ zeugung erlangte, daß wir einer Felonie unfähig sind und daß wir den Verxteidigungskrieg für Deutschlands Interessen genau so wie für die unseren führen werden, hat die Protektion dem Versuche der Revolutionierung Platz gemacht. Die Monarchie kann, solange dieser Krieg dauert, nur der Bundesgenosse oder der Feind Deutschlands, aber niemals neutral sein. Eine neutrale Rolle der Monarchie würde bedingen, daß wir weder deutsche Truppen noch Rohstoffe nach Deutschland durchließen. Ohne diese Bedingung bekommen wir keinen rieden mit der Entente, mit ihr kommen wir in Konflikt mit Dr lan und tauschen einen Krieg für einen anderen ein. Ich sage das nicht für die Regierung und die maßgebenden Stellen des Reiches, weil sie Gott sei Dank alle darin einig sind, das Bündnis zu halten, aber ich sage dies für jene unverantwortlichen Elemente, die nicht aufhören: „Los von Beutschland!“ zu rufen. Ich lasse alles beiseite, was die Ehre und Bundespflicht erfordern, obwohl das allein für mich und alle anwesenden Herren enn gr wäre, um den Gedanken nicht zu ventilieren. (Beifall.) Ich möchte nur eines sagen: Gemeinheiten sind in der Weltgeschichte genug da⸗ ewesen, aber wenn sie nebenbei blödsinnig sind, dann — — — he le ei und Zustimmung.), Unsere, innere Politik hat auch das Bündniverhältnis geschädigt. Wie soll man einem öster⸗ reichischen Minister des Aeußern heispielsweise in Berlin Glauben schenken, daß dieses Oesterreich ein dauernder und treuer Freund
uffassung ea , n
Deutschlands sein wird. wenn man die tschechische und die egi fh, Bewegung sieht, wenn man den haßgeschwängerten An—
griff der Slawen gegen alles, was deutsch ist, liest und daneben eine österreichische Regierung thront, die all diese Vorgänge mit der gleichen väterlichen und unparteiischen Liebe umfaßt. Eine innere Politik, die sich nicht auf dem gleichen Kurs wie die äußere bewegt, schädigt auch unseren europäischen Einfluß auf die Erreichung des Well fried n Der Krieg ist in letzter Instanz ein Duell zwischen Deutschland und England. In dem Augenblick, wo Deutschland und Eng⸗ land sich verständigen, ist der Weltkrieg zu Ende, trotz der französischen und italienischen Eroberungsutopien. Wir haben keine direkten Reibungen mit England. Wir Oesterreicher sind auch sonst weniger unbeliebt als der große Bruder an der Spräée. Wir sind schwächer und ungefähr— licher als der deutsche Bruder. Wir 6 auch bescheidener in den Ansprüchen, ziemlich frei von Wünschen nach Ländererwerb, und alles das zusammengenommen macht, daß wir zu einer Vermittlerrolle geradezu bestimmt sind, aber nur unter einer Bedingung: Wir müssen das volle und uneingeschränkte Vertrauen Berlins besitzen. Nur wenn in Berlin die Ueberzeugung besteht, daß wir be⸗ dingungslos ehrlich sind, und daß wir die deutschen Interessen genau so vertreten wie, die unsrigen, nur dann wird Deutsch⸗ land zugeben, daß wir im Friedenskonzert die erste Violine spielen. Zu der bhedingungslosen Ehrlichkeit gehört es, daß wir eine innere Politik verfolgen, die nicht nur für Kriegsdauer, sondern auf lange, lange hinaus den dauernden engen Anschluß der Monarchie an Deutschland verbürgt. Natürlich, wenn wir die deutschen Interessen ebenso behandeln sollen wie die unsrigen, wenn wir für sie kämpfen sollen, wie für die unsrigen, und ich. wünsche, daß dies so sei, dann müssen wir wissen, welches die Kriegsziele sind, für die wir den Krieg weiterführen sollen. Ich stelle keine Anfrage an den Ministerpräsi⸗ denten. Ich verlange auch gar nicht, daß man uns die deuischen Kriegsziele mitteilen möge. Ich hoffe nur von ganzem Herzen, daß der Minister des Aeußern die Kriegsziele Deutschlands kennt, daß sie nach wie vor rein defensiver Natur sind und daß der Charakter des Verteidigungskriegs unversehrt aufrechterhalten geblieben ist. Niemals würden es die Völker Oesterreichs verstehen, daß wir diesen schrecklichen Krieg für Groberungswünsche eines fremden Staates ver— längern sollten. Die Zumutung allein wäre imstande, das Bündnis zu gefährden. Ich hahe mit großer Befriedigung die letzten Aus— führungen des. Reichskanzlers betreffs Belgiens vernommen, und ich glaube sicher hoffen zu können, daß der abgeklärte Geist des herporragenden Staatsmanns die Bürgschaft dafür auch in Deutschland bietet, daß der Krieg in dem Augen— blick sein Ende erreicht haben wird, wo der Feind auf seine utopischen Eroberungsabsichten verzichtet haben wird. Sowohl der Reichskanzler als auch Lloyd George und unser Minister des Aeußeren sind nach ihren Erklärungen geneigt. Vorschläge zu prüfen, aber keiner will sie machen. Aus diesem Hwiespalt wäre doch ein Ausweg zu finden wenn jede der beiden Mächtegruppen ihre Friedensvorschläge schristlich einer neutralen Macht übermitteln würde, die sich durch Vergleich der beiderseitigen Friedensvorschläge ein Bild machen könnte, ob eine Einigung möglich sei oder nicht. Wenn, nur die geringste Aussicht auf eine Verständigung vorhanden ist, sollte der Verfuch unternommen werden. Ob der Moment jetzt dafür gekommen ist, oder nicht, kann man wohl nur an tompetenter Stelle beurteilen. Der Redner kam dann auf die austro polnische Lösung zu sprechen, die nur in Uebereinstimmung mit Berlin möglich sei, nachdem wir ein Kondominium in Polen haben. Niemals werden die Deutschen diesen gewaltigen Machtzuwachs der Monarchie zugeben, wenn sie nicht die feste Ueberzeugung haben, daß die Monarchte ein dauernder und treuer Verbündeter Deutschlands bleiben wird. Die zentrifugalen Tendenzen, die ein solches dauerndes Bündnis ausschließen, machen auch die austro polnische Lösung unmöglich, denn niemand wird doch glauben oder behgupten wollen, daß der mitteleuropaͤische Gedanke und die slawischen Pläne miteinander vereinbarliche Begriffe sind. Ich bin in letzter Zeit sehr skeptisch geworden, was die austro⸗ polnische Lösung anbelangt., Ich glaube nicht mehr an dieselbe, denn schließlich entscheiden darüber, ob die austro-polnische Lösung zu— stande kommt oder nicht, weder die österreichischen Polen noch die österreichischen Ukrainer; entscheiden darüber wird das Faktum, ob zwischen Wien und. Berlin jene Vorbedingungen herzustellen sind, die eben die Grundlage des ganzen Gedankenganges bilden. Aber auch, wenn dies der Fall wäre, so müssen unsere Polen noch sehr viel Wasser in ihren Wein schütten. Die Grenzen, von welchen sie heute träumen, werden sie niemals erhalten. Der Tag wird kommen, an welchem die Herren bescheidener und froh sein werden, wenn ein einheitliches Polen überhaupt zustande kommt. Gegenüber der Beschwerde des Sprechers des Polenklubs, daß die polnische Regierung nicht
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