1918 / 170 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jul 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Landrat Dr. Freiherrn don Hammerstein-Ges— mold in Cochem zum Regierungsrat und

den bieherigen ordentlichen Honorarprofessor in der phllo⸗ sophischen Fakultät der Universilät Halle⸗ Wiüttenberg Dr. Her— mann A bert zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät zu ernennen.

Ministerium des Königlichen Hauses.

Dem Bezirksschornsteinfegermeister Josef Sch midt in Bad Homburg v. d. H. ist das Prädikat eines Königlichen Hof⸗ schornsteinfegermeisters verliehen worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten.

Der außerordentliche Honorarprofessor in der evangelisch— theologischen Fakultät der Universität in Breslau P. Hoff⸗ mann ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in derselben Fakultät ernannt worden.

Justizministerium.

Es sind versetzt: die Staatsanwälte Dr. Sauer in Schweidnitz nach Cassel, Plücker in Duisburg nach Oenabrück, Settegast von der Staatsanwaltschaft des Landgerichts II in Berlin nach Kleve und Dr. Thomas in Ostrowo nach Posen.

Der Gerichtsassessor Dr. Lürken in infolge der Bestäti⸗

ung seiner Wahl zum Bürgermeister in Süchteln aus dem ustizdienste geschieden.

Den Gerichtsassessoren Blankenfeld, Crome, Dr. Hans Dittrich, Dr. Konrad Eylert, Hermann Schrader und Dr. Walter Weber ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst ecteilt.

Der evangelische Gefängnisgeistliche, Pfarrer Dr. Römer *. . Zentralgefängnis in Wronke ist in den Ruhestand versetzt.

Der Amtsgerichtsrat, Geheime Justizrat Adler in Frankfurt a. M. und der Landgerichtsrat Fus bahn in Wies baden sowie die Gerichtsassessoren Karl van Endert und Edmund Willers sind gestorben.

In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechts— anwalt Hinz in Filehne.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechte anwälte Friedrich List aus Reutlingen bei dem Land- gericht J in Berlin, Josepyh Schmitt aus Saarbrücken bei dem Amtsgericht in St. Wendel, Punge aus Castrop bei dem Amtsgericht in Herford, der Gerichisassessor Richard Nünning⸗ hoff bei dem Landgericht I in Berlin.

Der Notar, Justizrat Frenken in Heinsberg, der Rechts— anwalt und Notar Hartz in Toftlund sowie die Rechts anwälte Hariy Berendt und Dr. Zilligus in Berlin sind gestorben.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Forstmeister Knust in Karthaus (Oberförsterei Schön⸗ berg) ist nach Stangenwalde, der Forstmeister Weihl in Sberems nach Seelzerthu m versetzt worden.

Der Fornassessor Schuppius in Mergentheim ist zum J zunächst ohne Uebertragung eines Reviers, ernannt worden.

Dem Domänenpächter Milbradt in Podstolitz im Kreise Kolmar i P. ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.

Errichtungsurkunde.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten und des Epangelischen Oberkirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird durch die unterzeichneten Be— börden hierdurch folgendes festgesetzt.

8§8 1.

In, der, evangelischen Kirchengemeinde Berlin— Lankwitz, Diözese Kölln-Land 11, wird eine zweite Pfarrstelle eingerichtet.

8 7 Diese Urkunde tritt am 1. Juli 1918 in Kraft.

Berlin, den 3. Juni 19183. Potsdam, den 26. Juni 1918. (L. 8.) (L. S) Königliches Konsistorium König liche Regierung,

der Provinz Brandenburg, Abteilun Abteilung Berlin. für Kirchen- und Ha u bresen. D. Steinhausen. von Bardeleben.

Bekanntmachung

Den Eheleuten Fritz S chu macher hierselbst, Buschstr. 117, habe ich die Wiederaufnahme des Handels mit Lebens⸗ und Futtermitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs wieder gestattet.«

Essen, den 13. Juli 1918.

Die städt. Polizeiverwaltung. J. A.: Rath.

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Auf Grund des 51 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 23. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel ist dem Fleischermeister W. Fagelki, Jakobstraße 19, der Handel mit Fleisch, Wurst, Fleisch- und War st? waren jeder Art bis auf weiteres wegen Unzuverlässigkeit unter— sagt, ihm auch die durch dieses Verfahren entstehenden Kosten auf⸗ erlegt worden.

Allenstein, den 12. Juli 1918.

Die Stadtpolizeiverwaltung. G. Zülch.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsperordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBl. S. 603), haben wir dem Bäckermeister Arnold Klinken berg in Dortmund, Sternstraße Nr. 41, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Lebensmitteln aller Art sowie mit sonstigen Gegenständen des täglichen Lebensbedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unter? sag t. Die Untersagung wirkt für das Reichsgebiet. Die Kosten der amtlichen Bekanntmachung dieser Verfügung im Deutschen Reichs— anzeiger und im amtlichen Kreisblatt sind von dem Betroffenen zu tragen.

Dortmund, den 15. Juli 19183.

Lebensmittelpolizeiamt. Tschackert.

zerordnung vom 23. September 1915 issiger Personen vom Handel Mathilde Herm⸗ 73, durch Verfügung

llen aller Art sowie glichen und

auf diesen

gung wirkt für das

er amtlichen Bekanntmachung dieser amtlichen Kreisblatt sind von

Auf Grund des 5 69 der Reichsgetreideordnung vom 21. Juni 1917 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 50?) ist die Schließung der Bäckerei und des Verkaufsgeschäfts des Bäckers Wilhelm Krumm hier, Weegerstraße 16, angeordnet worden.

Höhscheid, den 6. Juli 1918.

Die Polizeiverwaltung. Pohlig.

ü. Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Dandel wird den Eheleuten Ernst Peppler in Remscheid, Morsbach 33a, der Handel mit Lebensmitteln unter Auf— erlegung der Kosten der Veröffentlichung untersagt. Remscheid, den 16. Juli 1918. Der Oberbürgermeister. J. V.: Gertenbach.

Aichtamlliches.

Deutsches Reich. Preusssen, Berlin, 22. Juli 1918.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ erfährt, hat sich der im Großen Hauptquartier weilende Reichskanzler Graf von Hertling nach der Rückkehr von einer mehrtägigen Dienst— reise wegen einer Erkältung in ärztliche Behandlung begeben. Er befindet sich bereits auf dem Wege der Besserung.

Der Staatssekretär, Wirkliche Geheime Rat von Hintze hat die Leitung des Auswärtigen Amts übernommen.

Anläßlich seines Dienstantritts hat der Staatssekretär von Hintze an den österreichischungarischen Minister des Aeußern, wie „Wolffs Telegraphenburo“ meldet, folgendes Telegramm gerichtet:

Durch das Vertrauen Seiner Majestät, meines Allergnädigsten Herrn, auf den Posten als Staatssekretär des Auswärtigen , berufen, drängt es mich, Eurer Exzellenz zu Beginn meiner Tätigkeit meine aufrichtigsten bundesfreundlichsten Grüße zu übersenden. Es ist mir eine besondere Freude, bei meinem Dienstantritt die auf einen organischen Aushau des deutsch österreichisch ungarischen Bünd—⸗ nisses abzielenden Arbeiten vorzufinden, die ich aus tiefinnerster Ueberzeugung aufnehme und mit Eurer Exzellenz gütigster Unter— stützung zu einem guten Ende zu führen hoffe. Als schönstes Glück aber würde ich es betrachten, wenn es mit Gottes gnädiger Hilfe in nicht zu ferner Zeit gelänge, die Erfolge unseres treubewährten Bündnisses durch einen siegreichen, ehrenvollen Frieden zu krönen.

Hierauf hat Graf Burian mit nachstehender Depesche geaniwortet:

Für die freundlichen Worte, mit welchen mich Eure Exzellenz gelegentlich Ihres Amtsantritts zu begrüßen die Güte hatten, bitte ich, meinen aufrichtigsten Dank entgegenzunehmen. Eure Exzellenz mögen veisichert sein, daß Ihnen bei der Durchführung der großen Aufgabe, deren Ziel Festigung und Ausgestaltung des osterreschisch—⸗ ungarisch-deutschen Bundesverhältnisses ist, meine rückhaltlofe und überzeugte Mitwirkung iederzeit zur Verfügung stehen wird. Einen ehrenvollen, gerechten Frieden, welchen wir alle zum Wohle der ge⸗ samten Menschheit herbeisehnen, werden wir am raschesten und sichersten erreichen, indem wir in unbeugsamer und kraftvoller Einig— keit ausharren.

Der Königlich norwegische Gesandte von Ditten hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Bachke die Geschäfte der Gesandischaft.

In Verbindung mit dem seit zwei Jahren bestehenden Arbeits aus schuß sür Mitteleuropa, dem Parlamentarier aller Parteien und führende Persönlichkeiten des deutschen Wirt— schaftslebens angehören, soll, wie „Wolffs Telegraphenbfüro“ mitteilt, demnächst ein „Deutscher Wirtschaftsrat für Mitteleuropa“ entstehen, der berufen ist, die Interessen von Industrie und Handel bei der beabsichtigten engsten Verbindung mit der österreichisch⸗ungarischen Monarchie und bei dem Aufbau der wirtschafts⸗ und handelspolitischen Beziehungen der verbündeten Mittelmächte zu den ubrigen mitteleuropäischen Staaten und Völkern wahrzunehmen. Das Programm dieses Wirtschaftsrates ist, durch eine allmähliche Entwicklung unserer kontinentalen Wirt schaftsbeziehungen die weltwirtschaftliche Ausdehnung des deutschen Wirtschaftslebens zu sichern. Fußend auf der Zollunion mit Oesterreich⸗Ungarn, soll zunächst durch gute Handelsverträge usw. ein engeres wirtschaftspolitisches Band mit dem weiteren Osten Europas geflochten werden, um durch die Sicherung des Bezugs von Rohstoffen, besonders aus den graßrussischen und ukrainischen Gebieten die Kraft zu gewinnen, unsere westlichen Gegner, vor allen Dingen die überseeischen Rohstoffproduzenten, zum Weltwirtschafts frieden nach dem Krieg

zu zwingen. 2

Die 22. Nummer der Liste „Unermittelte Heeres⸗ angehörige, Nachlaß⸗ und Fundsachen“ ist am J. Juli 1918 als Beilage zur „Deutschen Verlustliste“ erschienen. Ver⸗ vollständigt wird die Liste durch ein Namens verzeichnis von Gefallenen und Vermißten, deren Angehörige nicht zu ermitteln waren, ferner durch Mitteilungen über unbestellbares Sffiziers—= und Mannschaftsgepäck, das beim Militär-⸗Patet-⸗Amt in Berlin lagert. Der Liste liegt wieder eine Bildertafel bei, die außer den in den Nachlaßsachen gefundenen Lichtbildern einige be— 1 auffällige Nachlaßsachen, wie Uhren, Uhrketten usw.,

ringt.

Die Liste kann zum Preise von vierteljährlich 0 8 8a die Post bezogen werden. Einzelnummern zum Bre sedurch 20 3 einschließlich Porto) sowie 6 ältere Num mern nan Efron Wahl des Bestellers (um Preise von 60 5 ee Helen. können soweit der Vor at reicht gegen Voreinfen dun urn Betrages von der Norddeutschen Buchdruckerei in 8 . Wilhelmstraße 32) bezogen werben. erlin

Württemberg.

In der Zweiten Kammer wurde vorge : „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, aus der irn r m bekannt gegeben, daß in Stuttgart eine Akt iengeselischaf gegründet worden ist, die für Württemberg eine große Dent kaufs⸗ und Ausstellun gsgelegenheit schaffen sol um die Zentralisierung in Leipzig zu durchbrechen?“

Oesterreich⸗Ungarn.

In der letzten Zeit ist ein Abkommen über den Aus— tausch der österreichisch- ungarischen und der ru mäni— schen Zivilinternierten unterzeichnet worden, wonach die österreichisch ungarische Regierung einerseits, die rumänisch Regierung andererseits sich zur gegenseitigen Freilassung und ö aller noch internierten Staatsgehörigen des anderen

eiles verpflichten. Ausgeschlossen sind nur jene Personen, die sich in Straf- oder Untersuchungshaft befinden.

Im Unterausschuß des Kriegswirtschaftlichen Ausschusses gab der Minister für öffentliche Arbeiten Ritter von Homann eine Darstellung der gegenwärtigen Lage der Kohlen— versorgung und Kohlenwirtschaft.

Nach dem „K. K. Telegraphen . Korrespondenzbüro“ gab der Minister zu, daß die Kohlenlage, insbesondere in den letzten Wochen, außer— ordentlich schwierig geworden sei, viel schwieriger als in der gleichen Zeit des abgelaufenen Jahres. Die Einfuhr ausländischer Kohle fei jetzt insofern befriedigend, als Deutschland die vereinbarten Mengen auch wirklich liefere. Der Minister teilte sodann Einzelheiten der neuen Vereinbarungen über die Einfuhr deutscher Kohle nach Oester— reich-Ungarn bezw. über die Ausfuhr inländischer Kohle nach Deutsch— land mit. Die Ursachen der Schwierigkeiten der Kohlenbeschaffung seien vor allem die Unterernährung der Bergarbeiter, Verkehrs⸗ schwierigkeiten auf den Bahnen und gewisse technische Mittel. Er beabsichtige, die Produktion im ganzen um 14 000 Tonneu täglich zu steigern.

Bei Beginn der Sitzuna des kroatisch⸗slavonischen Landtags gab der Banus Mihaljovics über die Schritte der großkroatischen Partei zur Einsetzung eines Militärregimes Aufklärungen.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, verlas der Banus ver— schiedene Denkschriften und Eingaben der großkroatischen Partei an die militärischen Stellen, in denen diese die Notwendigkeit einer Militärdiktatur in Kroatien mit verschiedenen Angaben zu unterstützen versuchten. Sie behaupteten, die Regierung und die sie unterstützende Koalitionspartei sei gegenüber den größten Ausschreitungen der groß— serbischen Agitation ungemein nachsichtig. Die Aufsichtsmaßregeln gegen die internierten serbischen Staatsbürger würden nachlässig an— gewandt. Mitglieder der kroatischen Regierungspartei unterhielten mit Serbien geheime Verbindungen.

Diese Angaben des Banus erregten große Entrüstung bei der Regierungspartei, da sie in grundloser Weise verdächtigt worden sei. Es wurde beschlossen, alle von dem Banus vor— gelegten Schriftstücke einem Ausschuß zur Prüfung zu übergeben.

Das un garische Abgeordnetenhaus hat die Gesetz⸗ vorlage über die Wahländerung mit großer Mehrheit angenommen.

Frankreich.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ brachte der Unterstaatssekretär Abrami in der Kammer einen , betr., die Musterung des Jahrganges

20, ein.

Italien.

Dem Marineminister werden den „Neuen Zürcher Nach⸗ richten“ zufolge durch Erlaß des Reichsverwesers für das h. 2, Bilanziahr 100 Millionen Lire neue Kredite be⸗ willigt.

Syanien.

Der Marineminister, Admiral Pidal hat seine Ent— lassung genommen. Der „Agence Havas“ zufolge führt man seine Demission auf Meinungsverschiedenheiten mit Maura über die Auslegung des militärischen Gesetzes, betreffend die Verwen dung der Marineeinheilen, zurück. Der Admiral Miranda, der Kommandant des Geschwaders in Ferrol, wird der Nachfolger des Admirals Pidal.

= Durch einen in den Kammern vorgestern verlesenen Erlaß wird das Parlament für den Sommer vertagt.

Niederlande.

Wie bereits mitgeteilt wurde, ist von der deutschen und englischen Abordnung, die im Haag zusammenge kommen waren, um Fragen des Kriegsgefangenenwesens zu besprechen, am 14. Juli ein Abkommen unterzeichnet worden, das sich dem „Haager Korrespondenzbüro“ zufolge hauptsächlich auf fol⸗ gende Angelegenheiten bezieht:

. He imbeförderung von Militär- und Zipilpersonen sowie Internierung in neutralen Ländern. J). Erweiterung der bestehenden Vereinbarung. 2) Weitere Ze— stimmungen über verwundete und kranke Kriegsgefangene. 3) Ge— meinsame Bestimmungen.

II. Behandlung der Kriegs- und Zivilgefangenen.

L.Allgemeines. 2) Schutz nach der Gefangennahme. 3). Im Dverationsgebiet zurückgebliebene Kriegsgefangene. 4) Nachrichten über die Gefangennahme. 5) Einrichtungen und Dienstbetrieb in den Gefangenenlggern. 6) Ernährung. 7) Strafen. 8) Lilf— ausschüsse. 9) Verkehr mit der Schutzmacht. 15 Paket- und Post= verkehr. 11) Bekanntmachung der Äbkommen in den Internierung lagern. 12) Anwendung der Bestimmungen auf Zivilgefangene.

Der Schlußartikel des Abkommens bestimmt, daß beide Parteien die notwendigen Schritte unternehmen werden, um sich die Mitwirkung der holsändischen Regierung insoweit zu sichern, als diese für die Durchführung des Vertrags, not wendig ist. Anläßlich dieser Bestimmung hat der Minister des, Aeußern in der letzten Zusammenkunft, in der das Abkommen unterzeichnet wurde, ertlärt, daß die holländische Regierung grundsaätzlich bereit ist, ihre Mitwirkung zu ge—

währen, aber darauf hingewiesen, daß aut Eriwägungen

licher Art es wohl notwendig sein werde, r Mitwirkung in hesonderen Übkommen mit nchen und der englischen Regierung näher um Hit Rücksicht auf, die wirtschafiliche 3 holl

). d der m ungen beauftragt * war, mit unterzeichnet worden. Das Abkommen selbst

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gen trägt ausschließlich die Unterschriften der beiden Ab— n. ; . mug Tert kann nicht veröffentlicht werden, bevor das Ab— mmen von beiden Regierungen ratifiziert worden ist, doch um bereits berichtet werden, daß in dem Abkommen Be— sumungen vorkommen, denen gemäß der Austausch von cgögefangenen sich auf die deutschen und die englischen gefangenen Offiziere und Mannschaften ebenso wie auf ‚enigen, die gemäß dem Völkerrecht hier interniert sind, mnie auf die bürgerlichen Gefangenen, die sich in Holland no in der Schweiz befinden, bezleht. Diese werden säümtlich snählich das Land, wo sie inter niert sind, verlassen. Nach um neuen Abkommen werden Unteroffiziere nicht mehr wie höher interniert, sondern sofort ausgetauscht werden. An klle der deutschen und der englischen kriegsgefangenen sfsiere, Unteroffiziere und Mannschaften sowie der buͤrger⸗ Lien Gefangenen, die in Holland interniert sind, werden andere sijtere, die länger als 14 Monate kriegsgefangen waren, und nherdem Kriegsgefangene, deren Gesundheitszustand derartig i, daß sie auf Internierung in Holland Anspruch haben, treten.

Dem britischen Gesandten Sir Walter Townley sind n Freitag, wie der „Telegraaf“ meldet, die Gegenvor— lüge der holländischen Regierung zur Wieder— ifnahme der wirtschaftlichen Verhandlungen über— icht worden. Auf holländischer Seite hofft man, daß die hiente sie als hinreichende Grundlage für die Weiterberatung

machten werde. Dänemark.

Nach einer amtlichen Meldung aus Reykjavik haben die sehandlungen, die wegen der gegenseitigen siaatsrecht⸗ shen Beziehungen zwischen Dänemark und Island in pajanik geführt wurden, zu völliger Verständigung ge— irt, woburch den langjährigen Zwistigkeiten ein Ende hitet wurde. Das Abkommen ist am 19. d. M. tterzeichnet worden und hat isländischerseits fast ein— mnmige Bewilligung gefunden. Bei der Rückkehr der fschen Abgeordneten nach Kopenhagen, wahrscheinlich itte nächster Woche, wird das Abkommen ber dänischen Re⸗ kung mit dem Ersuchen zugestellt werden, es dem dänischen sichstag zur Genehmigung vorzulegen. Der isländische hing ist am 19. Juli geschlossen worden und wird im Sep⸗ nber wieder zusammentreten, um über das Abkommen zu hmten. Wenn die Annahme durch den Althing erfolgt, wird kit das Abkommen unter den isländischen Wählern eine fentliche Abstimmung vorgenommen werben.

Türkei. der Sultan hat die Ernennung von Diambolat Bey gin Minister des Innern vollzogen.

Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, bam aus Anlaß der Thronbesteigung des Sultans Unter— gieren und Soldaten, die geflüchtet sind oder dem unf nicht Folge geleistet haben, auch für die während ihrer bnesenheit begangenen Vergehen unter der Bedingung haflosigkeit gewährt wird, daß sie sich binnen einer be⸗ lhmten Frist den Rekrutierungsbüros oder den os manischen smsulaten im Auslande zur Verfügung stellen. Die Amnestie fickt sich nicht auf Kriege verrat und Fahnenflucht.

„In der Sitzung des Komitees für Einheit und soͤrtschritt am 19. Juli gab der Großwesir Talaat ischa Erklärungen über das neue Regierung sprogramm [t führte laut Meldung des „Woffschen Telegraphen⸗ h aus:

M. der ersten Zeit des Krieges sei die Regierung hauptsächlich it militärischen Angelegenheiten beschäftigt gewesen, jetzt aber gelte ir die Regierung, die durch den langandauernden Krieg ge— fenen Ausnahmezustände imVande zu beseitigen. Die Abschaffung m Jensur sei nur dasg Vorspiel zu einer Reihe von Umgestaltungen, die Regierung plane. Besonders betone die Regierung die idenlung der Ernährungsfrage, von deren Lösung eine, Reihe meter Fragen abhänge. Die bisherigen anormalen Ernährungs⸗ nuhaltnisse müßten beseitigt werden, da auch der militärische Erfolg m der Lösung der Ernährungsfrage abhänge. Die Regierung habe ar der Partei ein Gefetz vorzulegen, das sie nicht aus eigener Ver— nortung erlgssen wolle. Rach diesem Gesetz werde die Ernährung m eigenen Ministerium gnvertraut, dessen Zuständigkeit alle Er= n gs. Durchfuhr und Handelsfragen sowie die Bekämpfung des lcers umfasse. Das Ministerlum folle sich mit der Ernährung ö Heeres und der Zivilbepölterung besassen.

Der neue Ernährungsminister Kemal Bey gab dann ‚nftlarungen über das Ernährungswesen.

Rumänien.

; Die Kammer hat die Gesetzvorlage angenommen, durch der, mit der Nationalbank abgeschlossene Vertrag für orsol idterung der alten Anleihen und für Auf— me einer neuen Anleihe von 300 Millionen ge— sihnigt wird. ug der Abg. Stojan und der Finanzminister Seules eu allo wie Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, darauf hin, daß die knalbank im Verhältnis zu den unbedeutenden Diensten, die sie tegeleistet, sehr große Gewinne erzielt. Der. Finanzminister Befriedigung fest, daß diesmal die Bank die neue Anleihe fuß von 14 vH gewährt, während bisher 24 vy bezahlt

ißten. Ab Oktober wird der Zinsfuß für die früheren An—

e. ] . zen auch auf 1 vH herabgesetzt werden.

A ien.

Die „Times“ erfahr 5 .

„T en aus Tokio, daß am 15. Juli der

It der ae Staattzmänner zu einer vierstündigen Sitzung

mn entrat, auf die ein außerordentlicher zweistündiger ister rat folgte. .

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Kriegsnachrichten. Berlin, 20. Juli, Abends. (W. T. B.) Auf dem Schlachifelde zwischen Aisne und Marne sind nach erfolgreicher Abwehr französischer Angriffe neue Kämpfe im Gange. Auch südwestlich von Reims sind Angriffe des Feindes gescheitert.

Der 19. Juli, der zweite Tag der verlustreichen Fochschen Gegenoffensive, brachte den deutschen Truppen wiederum einen großen Abwehrerfolg. Unter Aufbietung aller Kräfte versuchte der Feind erneut, den am Vortage nach schweren Bluiopfern mißlungenen Durchbruch zu erzwingen. Bereits um 5 Uhr Vormittags kündete heftiges Trommelfeuer die Wiederholung der feindlichen Durchbruchsversuche an. Tief— gegliedert, mit frischen Kräften und zahlreichen Tankgeschwadern rannte der Gegner gegen unsere Linien zwischen Aisne und nord⸗ westlich Chateau Thierry von neuem an. Mit einer Verschwen— dung von Menschenmaterjal, wie seinerzeit Nicolai Nicolajewitsch und Bwussilow, trieb Foch immer wieder seine Sturmtruppen in das mörderische deutsche Feuer hinein. Galt es doch für den Ententegeneralissimus aus innerpolitischen und persoönlichen Prestigegründen, hier unter allen Umständen einen Erfolg großen Suls zu erringen. Unser zusammengefaßtes Artillerie feuer schlug verheerend in die Reihen des anstürmenden Feindes, sie oft mit ausgezeichneter Flankenwirkung treffend. Auf allen rückwärtigen Straßen führte Foch ständig neue Reserven heran. Auch diese faßte vernichtend unser gut liegendes Fernfeuer. Unter den feindlichen Truppenansammlungen, Bereit— stellöngen und Kolonnen räumten unsere Schlachtflieger durch fortgesetzte Bombenabwürfe entsetzlich auf. Hierbei wurden zahlreiche, in Geschwadern versammelte Tanks außer Gefecht gesetzt. Feindliche Marschkolonnen stoben fluchtartig auseinander. Ver Morgenansturm des Feindes war um die Mittagszeit, teils im Feuer vor unseren Linien, teils nach heftigem Ringen im Gegenstoß zum Scheitern ge— bracht. Vor der ganzen Front liegen zahlreiche zerschossene Tanks umher. Im Verlauf der ersten Nachmittagsstunden folgte ein von frischen Kräften geführter Angriff, der vor unseren Linien vollständig zusammenbrach. Um 6 Uhr 30 Abends lag wiederum Trommelfeuer auf unseren südlich der Aisne gehaltenen Linien. Der von uns rechtzeitig erkannte An— griff brach gleichfalls unter schwersten Feindverlusten zu—⸗ sammen. Auch auf der Front weiter südlich bis nordwest— lich Chateau Thierry setzten sich am Nachmittag die An— strengungen des Feindes, unsere Linien zu durchbrechen, fort. Hier richtete sich nachhaltigster feindlicher Druck vor allem gegen unsere Linien südlich Villemontoire. Durch kraft— vollen Gegenangriff wurde der Feind über seine Ausgangs— stellungen zurückgejagt. Auch südlich des Oureg, wie ebenfalls südlich des Clignon-Baches waren alle Angriffsbewegungen des Feindes umsonst. Das Ergehnis des gestrigen Kampftages, an dem der Feind andauernde, von stets frisch nachgezogenen Kräften genährte Angriffe auf der etwa 40 km langen Kampf— front zu immer neuen Durchbruchsversuchen ansetzte, waren für ihn schwerste Verluste an Menschen und Material, ohne daß er im entferntesten seinen beabsichtigten Durchbruchszielen nahe⸗ kam. Die Größe des Ziels, das sich Foch gesteckt hatte, geht aus der Bereitstellung starker berittener Kavalleriekräfte hervor. Der 19. Juli, als einer der blutigsten Tage selbst dieses für die Entente so verlustreichen Jahres, brachte den Feind um all seine Hoffnungen und versagte dem Ententegeneralissimus den sehnlichst erwarteten Erfolg.

Die in der Nacht vom 19. zum 20. vorgenommene Rück⸗ verlegung der südlichen Marnefront auf das Nordufer, bei der die Deutschen das gesamte Kampfmaterial über den Fluß urückführten, vollzog sich völlig unbemerkt vom Gegner. Die fa , von uns erstürmten zahlreichen feindlichen Batterien wurden dem Feinde in völlig gesprengtem Zustande überlassen. Der unbemerkte Uebergang über den breiten Strom stellt den Leistungen und der Führung ein glänzendes Zeugnis aus.

Großes Hauptquartier, 21. Juli. (W. T. B.) Westlicher Kriegs schauplatz.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Heftigem Artilleriekampf an ber Ancre folgten zwischen . und Hamel englische Infanterieangriffe, die unter großen Verlusten für den Feind abgewiesen wurden. Ebenso scheiterten am Abend Angriffe der Engländer östlich und südöstlich von Hebuterne. Die tagsüber meist

mäßige Gefechtstätigkeit lebte am Abend wieder auf.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nördlich der Aisne führte der Feind örtliche Angriffe zwischen Noupron und Fontenoy, die wir im Gegenstoß abwehrten. ;

Zwischen Aisne und Maxne suchte der Feind gestern unter Einsatz neuer Divisionen die Entscheidung der Schlacht zu erzwingen. Der Feind wurde zurückgeschlagen. Er

hat große Einbuße erlitten. Hilfsvölker der Franzosen,

Algerier, Tunesier, Marokkaner und Senegalneger üugen an den Brennpunkten die Hauptlast des Kampfes. Senegal⸗ bataillone, als Sturmbocks auf französische Dwisionen verteilt, stürmten hinter den Panzerwagen den weißen Franzosen voran. Amerikaner auch schwarze Amerikaner —, Engländer) und Italiener kämpften zwischen den Franzosen.

Nach zwei schweren Kampftagen kam gestern die An⸗ griffskraft unserer Truppe in Gegenstößen wieder voll zur Geltung. Sie hot sich dem unter Verzicht auf Artillertevorbereitung auf den Masseneinsatz von Panzerwagen gegründeten Angriffsverfahren des Gegners, das im Anfang überraschte, angepaßt. Der gestrige Schlachttag reiht sich in seinen Leistungen von Führung und Truppe und in seinem siegreichen Ausgang ebenbürtig den in diesem Kamfgelände früher errungenen großen Schlachterfolgen an.

An den Höhen südwestlich von Soissons brachen die gegen die Stadt nach stärkstem Trommelfeuer gerichteten Angriffe des Feindes zusammen. Unter Führung von Panzerwagen stieß feindliche Infanterie bis zu siebenmal gegen die Straße Soissons Chatean-Thierry nörd— lich des Ourcq zum Angriff vor. Nordwestlich von Hartennes brach der feindliche Ansturm meist schon vor unseren Linken völlig zusammen. Südwestlich von Hartennes warfen wir im Gegenangriff den

anstürmenden Feind zurück. Seine hier in dichten Haufen zurückflutende Infanterie wurde vom Vernichtungs⸗ feuer unserer Artillerie, Infanterie und Ma⸗ schinengewehre wirksam gefaßt und zusammen⸗ geschossen. Auch südlich des Ourcg brach unser Gegen⸗ angriff den feindlichen Ansturm. Nordwistlich von Chateau-Thierry haben sich die in den letzten Wochen immer wieder vergeblich angegriffenen Regimenter auch gestern gegen mehrfache starke Angriffe der Amerikaner fiegreich behauptet. Der Amerikaner erlitt hier besonders hohe Verluste. In der Nacht legten wir vom Feinde ungeftört die Verteidigung in das Gelände nördlich und nordöstlich von Chateau⸗Thierry zurück.

Auf dem Südufer der Marne führte der Feind gegen die von uns in vergangener Nacht geräumten Stellungen gestern vormittag nach vierstündiger Artillerievorbereitung unter dichtem Feuerschutz und mit zahlreichen Panzerwagen ein⸗ heitliche Angriffe, die an leeren Stellungen ver⸗ pufften. Unser vom Nordufer teilweise flankierend geleitetes Artilleriefeuer fügte dem Feinde Verluste zu.

Auch südwestlich von Reims setzte der Feind star ke Kräfte zum Angriff gegen die von uns eroberten Stellungen zwischen Marne und nördlich der Ardre an. Engländer waren hier ben Franzosen und Italienern zur Hilfe gekommen. In unserem Feurr und an unseren Gegenstößen sind sie unter schweren Verlusten für den Feind gescheitert.

Schlachtflieger griffen wiederholt mit Maschinengewehren und Bomben in den Kampf gegen angreifende Infanterie und Versammlungen von Panzerwagen und Kolonnen erfolgreich ein. Wir schossen gestern 24 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone ab. Hauptmann Berthold errang seinen 39., Oberleutnant Loerzer seinen 28. und Leuinant Billik seinen 24. Luftsieg.

In der Champagne entwickelten sich zeitweilig örtlche Infanteriegefechte.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Berlin, 21. Juli Abends. (W. T. B.) An der Schlachtfront zwischen Aisne und Marne sind französische Angriffe gescheitert. Am Abend haben sich zwischen Aisne und Ourcgqg neue Kämpfe entwickelt.

Auf dem Schlachtfelde zwischen der Aisne und der Marne haben die Deutschen am 20. Juli gegen einen Feind, der unter rücksichtslosestem Einsatz seiner französischen, englischen, italienischen, amerlkanischen Truppen im Verein mit seinen schwarzen Hilfsvölkern hier die Entscheidung suchte, einen neuen Sieg in der Abwehrschlacht gewonnen. Zu den ungeheuren Opfern, die die Engländer und Franzosen seit dem 21. Marz durch die wiederholten siegreichen deutschen Durchbruchsschlachten erlitten, treten neue schwere Verluste hinzu, ohne daß es dem Ententegeneralissimus Foch auch nur im entferntesten gelang, seine weitgesteckten Ziele zu erreichen. Gegen 11 Uhr Vormittags wurden starke Bereit⸗ stellungen des Gegners südlich der Straße Villers Cotterets Soissons erkannt. Desgleichen wurden feindliche Tan k⸗ geschwader im Anmarsch gesichtet. Mit voller Wirkung faßten unsere Batterien ihr Feuer gegen dlese lohnenden Ziele zu⸗ sammen. Gegen 3 Uhr Nachmittags steigerte sich das feind⸗ liche Feuer zu außerordentlicher Heftigkeit. Kurz darauf setzte der erwartete Angriff ein. In harten Kämpfen wurde der mit liefgegliederten Kräften amennende . unter hohen Ver⸗ lusten teilweise in erfolgreichen Gegenstößen abgewiesen. Erst gegen 9 Uhr 30 abends konnte er sich nach erneutem Trommelfeuer zu nochmaligem Angriff auf⸗ raffen, fand aber nur noch Kraft zu Teilangriffen, die blutig in unserem Feuer zerschellten. Weiter südlich begann der Gegner mit seinen Massenangriffen bereits in den frühen Morgenstunden. Bei Berzy brach der erste Ansturm des Feindes in unserem Feuer, das flanklerend mit außerordent⸗ licher Wirkung in die feindlichen Sturmkolonnen schlug, zu⸗ sammen. In Gegend nördlich Ville montoire hatten die starken Durchbrucheversuche dasselbe Schicksal. Hier wieder⸗ holte der Feind bereits um 11 Uhr und um 11 Uhr 30 Vor⸗ mittags mit frischen Kräften seine Angriffe. Seine zusammen⸗ schmelzenden Divisionen füllte er dauernd durch neue Re⸗ serven wieder auf und lief den ganzen Nachmittag über um Sturm gegen unsere Stellungen an. Besonders blutig brach ein Massensturm des Feindes um 4 Uhr Nachmittags in unserem verheerenden Feuer zusammen. In den späten Abendstunden hoffte der Gegner immer noch auf Erfolg. Nach überaus starkem Trommelfeuer rannte er abermals an. Wieder vergebens. Teilweise gewannen wir sogar im Gegenstoß Boden. Bis spät in die Nacht hinein setzte der Feind an einzelnen Stellen seinen Ansturm fort. Trotz aller Rücksichtslosigkeit und trotz Einsatzes stärkster Kampf⸗ kräfte und Kampfmittel blieb dem Feinde der erstrebte Ersolg

versagt. Die Größe der nutzlos gebrachten Opfer des An⸗

greifers ist gewaltig. Sie läßt sich mit den Verlusten keiner Schlacht dieses Krieges vergleichen. Die Franzosen haben wieder die Hauptlast dieser verlustreichen Angriffe getragen.

In der Nacht vom 18/19. Juli haben die deutschen Bombengeschwader militärische Ziele weit hinter der französischen und englischen Front mit 72 480 kg Bomben an⸗ gegriffen. Die Angriffe richteten sich gegen die Hauptstapel⸗ plätze, Bahnhöfe und den Bahnverkehr des Feindes. Auf dem Bahnhof St. Pol flog ein Munitionsszug in die Luft. Die Lager von Poperinghe erhielten 12 000 kg, . 13 000 kg. Ott⸗ schaften und Lager zwischen Compiegne und Chalons 36 500 kg und der für den Gegner wichtige Etappenort Epernay 15 240 kg Bomben Starke Brände und Explosionen in Epernay, St. Dizier und Chalons kennzeichneten noch stundenlang nach dem Angriff die Wirkung der deutschen Bomben. Auf der Strecke Chalons— Vitry le François brachten unsere Geschwader einen Transport⸗ zug durch Angriff aus niedrigster Höhe zum Stehen und ver⸗ nichteten ihn. Die kriegswichtigen Betriebe der Werke von Pampey wurden durch Bombenangriff auf lange Zelt lahm⸗ gelegt. Sämtliche an den Angriffen beteiligten Flugzeuge kehrten trotz stärkster feindlicher Gegenwehr durch Abwehr⸗ kanonen, Maschinengewehre, Scheinwerfer und Jagdflugzeuge unheschädigt in ihre Heimathäfen zurück.

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